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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1897
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18970415017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897041501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897041501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-04
- Tag1897-04-15
- Monat1897-04
- Jahr1897
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2840 Stelle da- Antwortschreiben in seinen Hauptpuncten mit. Es lautet: „Der königlichen Kreishauptmanaschast, kollegial zusammengesetzt, ist die Beschwerde vorgetragen worden, welche der Schneider Albert Steinert in Leipzig erhoben hat. Die königliche KreiShauptmannschast hat diese Beschwerde insoweit für beachtlich zu befinden gehabt, al- die „Mittheilung" (welche die Innung an die Nichtinnungs- meister ergehen ließ) nach dem ersichtlichen Formulare der Borschrift deS § 100 Ir Absatz 1 der Gewerbeordnung nicht ganz entspricht, weil sie den Maßstab für die Vcr- theilung nicht vollständig giebt. Zum Maßstab der Bertheilung gehört vor allen Dingen auch der Divisor. (LS ist also in Zukunst noch weiter anzugeben: die Zahl der InnuugSmitglicder und die Zahl der beitrags pflichtigen (tz 100m der G.-O) Nichtmitgliedrr. Erst hieraus in Verbindung mit dem zu bestreitenden Kostenbeträge und der Gleichheit der auf alle Beitragspflichtigen (Innungs mitglieder und Nichtinnungsmitglieder) entfallenden Beitrage ergiebt sich die Höhe des von dem Einzelnen zu leistenden Beitrages. Dagegen hat die königl. Kreishauptmannschaft im Hinblick auf die Bestimmung in 8 100 k Abs. 2 der Ge werbe-Ordnung sich nicht in der Lage gesehen, dir vom Be schwerdeführer mit beantragte Einstellung der Zwangsvoll streckung zu verfügen.* Zur Besorgung des Weiteren ist dem Nathe der Stadt Leipzig die vorstehende Entscheidung mitgetheilt worden. WaS den wegen der Beitragspflicht angeführten ß 100m der G.-O. anbetrifft, so wird in dem selben u. A. bestimmt, daß von dieser Beitragspflicht alle Gewerbtreibende. welche in ihrem Betriebe regelmäßig weder Gesellen noch Lehrlinge beschäftigen, befreit sind. Hinsichtlich deS angezogenen H 100k Abs. 2 ist zu erwähnen, daß in selbigem die vorläufige Einziehung der Bei träge, selbst bei eingrschlagenem Rechtswege, vorgesehen ist. — Im amtlichen Theile der heutigen Nummer befindet sich eine Bekanntmachung der königl. Staatsanwalt schaft in Chemnitz, den am 9. April dort verübten Lust mord an einem siebenjährigen Mädchen betreffend. ffff Leipzig, 14. Avril. Seinen erlittenen schweren Ver letzungen erlegen ist heute Morgen im Krankenhaus St. Jacob der 1859 zu Kirchgandern geborene Arbeiter Georg Ständer, welcher wie wir vorgestern meldeten, am Hochwasserreservoir bei Probstheida beim Ausschachten in die Tiefe stürzte und dabei eine Verstauchung der Wirbelsäule und Quetschung deS Brustkorbes erlitt. fff In der Albertstraße wurde gestern Morgen der 64 Jahre Dienstmann P. von einem Radfahrer von hinten an gefahren und zu Boden geworfen. Der Aermste erlitt hierbei eine» rechts seitigen Schultergelenkbruch und mußte nach Anlegung eines NothverbandeS dem Krankenhause zugesührt werden. — Aus dem hiesigen Ausstellungsplatze fiel dem daselbst thätigcn Arbeiter Friedrich G. eine große Anlegeleiter gegen den Kopf. Bewußtlos stürzte G., der eine Gehirnerschütterung erlitt, zur Erde. Mittels Samariterwagens erfolgte die llebersührung nach dem Jacobshospital. — Dem 1? Jahre alten Kutscher Ferdinand Sch. fiel am Dresdner Bahnhof rin Wagenrad aus den rechten Fuß. Wegen der hierbei erlittenen Verletzung mußte Sch. »ach dem Krankenhause Irans» portirt werden. — Wegen schwerer Quetschung des linken Knics mußte der Handarbeiter Emil Th. dem Krankcnhause Sl. Jacob zu gesührt werde». Derselbe hatte sich die Quetschung am Hochreservoir bei Leipzig»Thonberg beim Transport von Rohren zugezogen. — Ter Packer Arthur H. aus Leipzig-Eutritzsch zog sich beim Turnen am Reck in Folge Abstürzens von demiclben einen Oberschenkel bruch zu. Rach Anlegung eines NothverbandeS erfolgte die lieber sührung nach dein Krankenhause St. Jacob. H Leipzig, 11. April. Infolge körperlicher Leiden hat sich heute Vormittag in der Rosenthalgasse ein OfficierS bursche durch Erhängen entleibt. 8 Aus dem Bureau des Stadttheaters. Vom heutigen Donnerstag bis zum Sonnabend incl. bleiben beide Stadttheater geschlossen. — Ter erste Osterfeiertag bringt im Neuen Theater in neuer Einsludirung „Die Götterdämmerung". In der Partie des Siegfried erscheint ein hier hochbeliebter Künstler, der königliche Kammersänger Heinrich Gudehus als Gast. Im Alten Theater wird die zugkräftige Operette „Der Hochstapler" und im Carolatheater Las Lustspiel „Fräulein Toctor" gegeben. — Am zweiten Osterseiertage gelangt im Neuen Theater die Oper „Hansel und Gretel" und die Ballet- Pantomime „Der Struwelpeter" zur Aufführung, welch letztere den Abend eröffnet. — Im Alte» Theater wird die Operette „Der Hochstapler" wiederholt und im Carolatheater gehen die vierEinacter: „Die Manöverbraut", „Das Orlkrüglein", „Besonderer Umstände halber" und „DaS Schwert des Damokles" in Scene. 8 Krystall-Palast. Der Charwoche wegen fallen die Vor- slellungen im Varistö-Theater, welche am ersten Osterfeiertage wieder ausgenommen werden, heute, morgen und übermorgen aus. — Für die Eröffnungs-Vorstellung des gänzlich neu erbauten Aus stellungs-Varists-TheaterS, welche mit vollständig neu engagirtem Künstler-Prrsonal bekanntlich am Sonnabend, den 24. April, Abends 8 Uhr erfolgt, ist rin außergewöhnliches Fest- Programm entworfen. Die Dauerkarten zum Preise von 15 ./l für Herren und 10 für Damen, giltig für die ganze Ausstellungs- Saison, erfreuen sich einer recht regen Abnahme. Die Direction macht besonders darauf aufmerksam, daß von diesen Dauerkarten nur eine beschränkte Anzahl ausgegeben wird, auch daß dieselben bereit- zur Erösfnungs-Frst-Vorstellung am Sonnabend, den 24. April, Giltigkeit haben. Die Ausgabe der Karten erfolgt vorläufig im Bureau des Krystall-Palastes. -tm- Chemnitz, 14. April. Gestern Abend ereignete sich auf der Thalstraße ein recht bedauerlicher Unfall mit löjdtlichem AuSgang. Ein 1 r/i Jahre alter Knabe stürzte daselbst in einem unbeobachteten Augenblick auS einem Fenster des 2. Stocks auf den Plattenfußweg und war in Folge eines erlittenen Schädclbruche« sofort todt. — Heute Vormittag wurde im Schloßteich der vierjährige Knabe aufgesundrn, welcher vor 14 Tagen beim Spielen in den Pleißbach ge stürzt war und vom Wasser durch den Canal in den Schloß teich geführt worden war. — Die von auswärtigen Blättern verbreitete Meldung von der Ergreifung des Mörders der kleinen Sonntag bestätigt sich leider nicht. Es handelt sich vielmehr um den Verüber deS Verbrechens an dem Mädchen Schmidt in Ostritz. Bei der Gleichartigkeit beider Verbrechen liegt allerdings die Vermuthung sehr nahe, daß derselbe auch den Mord im Zeisigwald begangen hat. * Meerane, 14. April. Gestern Mittag wurde hier ein Vagabund sestgenommen, welcher beabsichtigte, ein Mädchen zu entführen. Er hatte das Mädchen im Altenburg'schen kennen gelernt und eS überredet, mit ihm nach Meerane zu gehen, wo seine Eltern ein Geschäft hätten. Da sich diese Angabe als falsch herausstellte, wandte sich das Mädchen resolut an einen Schutzmann und ließ den Menschen ver haften. Der Verhaftete ist ein aus der Gegend von Zschopau gebürtiger Bergarbeiter, der in Lugau einen größeren Geld- diebstahl auSgeführt haben soll. ff Wcischlttz, 14. April. Am vorigen Montag sind ein fünfjähriges und ein einjähriges Kind ver RittergutSarbeiterS- familie Großer hier von der Mutter in die Stube gesperrt worden. DaS fünfjährige Kind spielte mit Streich hölzchen, die auf dem Tische standen, und verursachte dadurch eine» Stubeobranv. Bei diesem Brande erlitt das einjährige Kind in der Wiege so schwere Brandwunden, daß eS gestern Nachmittag verstorben ist. — Eine neue Straße (Thal straße) soll vom Glockenberge an der Grenze von Plauen nach Straßberg, Kloschwitz und Tobertitz gebaut werden und in Tobertitz Anschluß an die fiScalische Straße zu Reuth er langen. Der neue, wunderschöne Straßenzug, der die hohen Berge in dortiger Gegend umgeht, ist bereits abgesteckt. 4*4 Atttau, 14. April. Geradezu grauenhaft sind die Einzelheiten, die man jetzt von dem Ostritzer Morde erfährt. Danach scheint eS fast, als ob der Mörder das Fleisch srinesOpfers gebraten und gegessen habe, denn man fand die noch fehlenden Körpcrtheile der Leiche in das Hemd des Mädchen« gewickelt in einer Felsschlucht. Ein Schenkel der Leiche war vollständig zerstückelt und über dem Feuer angeröstet, einzelne Fleischstücke fehlten. Nicht weit von diesem Fundort entdeckte man einen mit Steinen roh zusammengebauttn Herd mit Spuren eines er loschenen Feuers und einer Bratpfanne darauf. Es besteht die starke Vermuthung, daß der Mörder in dieser Pfanne von dem Schenkel der Leiche losgetrennte Fleischstücke gebraten und dieselben dann gegessen hat. Nicht weit von der Straße auf dem Felde wurde» die von den Armen ab- geschnitteneu Hände gefunden, die Fingernägel daran sind abgebrochen, auch hat der Unmensch die einzelnen Finger der Länge nach abgetrennt, als ob er daS Fleisch von den Knochen lösen wollte. Ob der Verbrecher auch deu Mord in Chemnitz verübt hat, darüber ist bis jetzt nichts sestgestellt. T! Trespen, 11. April. Der König kam heute Vor mittag i/,1I Uhr von Strehlen ins Residenzschloß, nahm zu nächst Militairische Meldungen und hiernach die Vorträge der errcn Staatsminister und Departementschefs der königlichen ofstaaten entgegen. Nachmittags kehrte Se. Majestät nach Villa Strehlen zurück. Auf Befehl des Königs findet das für Oster-Montag, den 19. April, Abends r/,9 Ukr in Aus sicht genommene Hofconcert wegen Ablebens des Groß herzogs Friedrich Franz III. von Mecklenburg - Schwerin nicht statt. In Folge dessen fallen auch die für diesen Tag angemeldeten Vorstellungen von Damen und Herren vor den Majestäten und den Prinzen und Prinzessinnen des königlichen HauseS auS. — Der König hat dem in Ruhestand getretenen Futtermesser Johann Friedrich Spannaus das allgemeine Ehrenzeichen verliehen. Sitzung der Stadtverordneten. * Leipzig, 14. April. Den Vorsitz führt ver Vorsteher Herr Rechtsanwalt Iustizrath vr. Schill. Am Rathstische anwesend die Herren Oberbürgermeister vr. Georgi. Bürger meister Iustizrath vr. Tröndlin, Stadträthe vr. Wan ge rn ann, vr. Schmid, Vr. Fischer, Büttner, Vr. Schanz, Pros. Licht, Keil, vr. Wagler, Lampe, Esche, Pohlentz, Frieling und Kohlmann. Der Rath bat, unter Beifügung der Verordnung der königl. Kreishauptmannschaft wegen deS Elster-Saale- CanalprojectS, in dieser Angelegenheit ein Schreiben an das Collegium gerichtet, in welchem er unter Bezugnahme auf diese Verordnung mittheilt, daß der Rath auf die Sache noch zurückkommen werde, sobald Entschließung darüber gefaßt ist. Auf Vorschlag deS Vorsitzenden wurde die Besprechung über diese Angelegenheit verschoben, bis eine weitere Raths vorlage eingegangen ist. Der am 20. d. MtS. stattfindenden Einweihung des vr. Carl-Heine-DenkmalS werden die Herren Vicevorsteher Pfeiffer, Architekt Weidenbach und Maurermeister Enke in der Eigenschaft als Vertreter des Collegiums beiwohnen. Der ParcrllirungSplan und die Bauvorschriften für das zwischen Carl-Tauchnitz-,Wilhelm-Seyfferth-, Wächter- und Simson-Straße gelegene städtische Areal wurde in Gemäßheit der Ausschußanträge genehmigt. Zu dem zweiten Puncte der Tagesordnung, betreffend den Abbruch der Pleißenburg, ist heute Abend «ine neue Rathsvorlage eingegangen, in welcher bekannt gegeben wird, vaß von den Herren Franz Schöbe! und Genossen in Dölitz ein alle anderen Gebote übertreffendrS Gebot, und zwar in Höhe von 43 000-ck, eingerricht worden sei: Der Rath hat Zustimmung beschlossen. Für die Ausschüsse, welche die Vorlage noch vor Beginn der Sitzung berathen haben, beantragte Herr Architekt Weidenbach ebenfalls Zustimmung. Was die auf Ver schiebung des Abbruchs (bis zum Schluß der Ausstellung) abzielende Eingabe deS „Vereins zur Förderung deS Fremden- und Geschäftsverkehrs in Leipzig" an betrifft, so wird von den Ausschüssen empfohlen, die Eingabe auf sich beruhen zu lassen. ES dürfte aber angezeigt sein, den Abbruch so zu beschleunigen, daß derselbe zu der Hauptzeit deS Fremdenbesuchs schon beendet ist. Herr Baumeister Rost glaubte in den Abbruchsarbeiten im Gegensatz zu den Petenten etwas Anziehendes für die Fremden zu erblicken. Die Ertheilung deS Zuschläge« erfolgte einstimmig. die Petition ließ man (gegen zwei Stimmen) aus sich beruhen. Für Erneuerung des Deckenputzes in dem großen Saale deS westlichen Seitenflügels im Neuen Theater wurden 1550 ^ verwilligt. Die unentgeltliche Abgabe von jährlich 100 ddm Wasser aus der städtischen Wasserleitung an den Garten verein der Südvorstadt fand debattelos Genehmigung Der Vorlage wegen Erneuerung der Feuerschlangen der HeißwasserheizungSanlagen der VII. Bürger in,!) 7. Bezirksschule (mit 6800 Aufwand) trat das Collegium bei. Für Einsühruna der Wasserleitung in die neue Straße zwischen der Leutzscher- und Bauerngraben-Straße in L.-Lindenau wurden I8lO verwilligt. Die vom Rathe beantragte Gewährung eines Bei trages von 500 ^ zu der Ehrengabe für Henri Dunant, deS Begründer« de« Rothen Kreuze- und der Genfer Convention, empfahl der Finanz-Ausschuß ab zu« lehnen, da solche Unterstützungen eine Sache der Privat wohlthätigkeit wären. Herr Bürgermeister Iustizrath Vr. Tröndlin ersuchte um die Gewährung des Betrages, da das Werk Dunant S ein für alle Staaten und Menschen segensreiches gewesen sei. Auch Herr Bäckermeister Böhme befürwortete die RathS- vorlage in gleicher Weise. Bei der Abstimmung wurde der Ausschußantrag mit 32 gegen 25 Stimmen angenommen, die Gewährung des Beitrages also abgelehnt. Zur Herstellung einer neuen Auflage deS Verzeich nisse« der Kunstwerke im städtischen Museum wurden 2422 aus dem Bestände der Garderobecasse bewilligt. Für Ausführung von ASphaltirungSarbeiten vor dem Reichsgericht wurden 10100 -XI nachverwilligt. Der Ausführung einer Schleuß« 2. Classe in der Friesenstraße mit einem Auswande von 15500 .E (an Stelle des früher genehmigten Projektes der Erbauung einer Schleuste 3. Classe in der Wettiner - Straße in L.-Linrenau) stimmte das Collegium zu. Der nächste Punct der Tagesordnung betraf die Vorlage» wegen 1) Einlegung von AufstellungSaleisen der Leip ziger Elektrischen Straßenbahn auf dem Blücher platze in der Weise, daß an der Nordseite des BlücherplatzeS der AuSgangS- bezw. Endpunct der Linie liegt, danach an der Westseite des BlücherplatzeS ein zweites Gleis neben dem dort schon liegenden bis an die nach dem Plauenschen Platze führende Curve gelegt und die Fortsetzung an der Nordseite dieses Platzes eingleisig bis zu der in die Plauensche Straße führenden Cnrve hergestellt wird, sowie 2) Verlegung der Endstation der Elektrischen Straßenbahn in der Albertstraße nach der Elisenstraße in der Weise, daß die Strecke in der Elisenstraße über die S ch e n k e n d o r f st r a ß e hinaus bi-an den Anlagenplatz vor der VI. Bürger- und 6. Bezirksschule fort gesetzt und ihre Endstation auf diesen Platz an die östliche Seile der Elisenstraße gelegt wird. Nach längerer Debat te wurde die erstbezeichnete Vorlage genehmigt, hinsichtlich der Fortführung der elektrischen Bahn von der Albertstraße durch die Elisenstraße bis zur VI. Bürger schule aber bestimmt, daß daS Gleis bis zur Sidonienstraße in der Mitte der Elisenstraße (eingleisige Her stellung) gelegt werden soll, während von der Sidonien- straße bis zum Endpunkte „nötigenfalls ein zweites Gleis eingelegt werden kann". Der früher gestellte Antrag deS Herrn Pommer, „den Rath zu ersuchen, die Gleise der Elektrischen Straßenbahn bei dem Neubau der Straße von der Waldstraßenbrücke auö durch daS Nosenthal nach iL.-GohliS nach einer Seite der Straße verlegen zu lassen", wurde ans Empfehlung des Oekonomie-AuSschusseS hin nunmehr abgelehnt. Die Anlegung eines Kinderspielplatzes auf einem Theile der zum Rittergute Kleinzschocher gehörigen Parcelle Nr. 311 an der Elisabeth-Allee mit einem Auswande von 2150 ^ wurde genehmigt. Für Reparatur der Einfriedigungsmauer und Renovirung der Wärterwohnung deS Friedhofes am Stötteritzer Wege wurden zusammen 1483 .-e verwilligt. Für Neuanschaffung von Wäsche und Kleidungsstücken für das Krankenhaus L.-Plagwitz wurden 3000 nach verwilligt. Die Vorlage wegen Ausführung baulicher Herstellungen in dem für Armenhauszwecke einzurichtenden Berge r'schen Grundstücke in L.-Eutritzsch, Fabrikstraße 4, mit 4220 .L Aufwand, ferner Verwilligung eines Berechnungsgeldes von 2500 für Beschaffung von Mobiliar, und unentgeltliche Ueberlassung einer Wohnung an den mit der Aufsicht über das Grundstück zu betrauenden Armenboten, fand die Zu stimmung deS Collegiums. Der Ankauf dreier Parcel len des Flurbuchs für L. Sellerhausen von zusammen 1730 gm für 2,50 ^ pro Quadratmeter und einer Parcelle von 3800 gm in L.- Anger-Crottendorf zum Presse von 3 pro Quadrat meter a conto deS JohannishoSpitalS wurde genehmigt. ES folgte eine nicht-öffentliche Sitzung. vermischtes. — Schweidnitz, 13. April. Das Schwurgericht ver urtheilte den Gutsbesitzer Werner auS Arnsdorf zum Tode. Werner hatte Arsenik auf Kuchen gestreut, an dessen Genuß seine Schwiegermutter, die Gutsbesitzersfrau Berger, sowie deren Magd starben und mehrere andere Verwandle schwer erkrankten. —b. Gera, 14. April. Eines plötzlichen TodeS starb heute Morgen der frühere langjährige verdiente Direktor der Zabel'schen höheren Töchterschule, Kühn. Derselbe war etwa ein Jahr nach seinem Ausscheiden aus seinem Amte von der socialdemokratischen „Tribüne" in sehr ehrenrühriger Weise verläumderisch angegriffen worden. ES hat ihn dies so erschüttert, daß sich bei ihm Verfolgungswahnsinn ein stellte. In diesem Zustande geistiger Gestörtheit hat der be dauernSwerthe Mann Hand an sich gelegt. ----- Gflen a. R., 14. April. Die „Rheinisch-Westphälische Zeitung" meldet: Auf der Zeche Oberhausen hat heute Vormittag eine Explosion schlagender Wetter statt gefunden, bei der 10 Bergleute getödtet wurden. Die Wetterführung ist intact. Die Ursache der Explosion ist unbekannt. (Wiederholt.) Vach Schluß der Redacliou eingegange«. Die in dielir Rubrik mitgelheillen. «ährend de« Drucke« eingelaulenen Telegr»»«« h»»«», »ie schon -u« brr Ueberschrist erstchiltch. der RedacUon nicht »orgele,en. DON tß «tlhin für Verstümmelungen und undersiändllch« Wendungen «scht »er« «»»»rtlich «u machen. * Berlin, 14. April. Heute Nachmittag kurz nach 4 Uhr traf auf dem Potsdamer Bahnhöfe, von Köln kommend, der Extrazug ein, welcher den italienischen Studenten, über 300 an der Zahl, zur Verfügung gestellt war. Auf dem Bahnsteige hatte sich der Fest-AuSschuß der Studenten schaft der Berliner Universität in vollem Wichs, zahl reiche Vertreter der hiesigen italienischen Colonie mit der Fahne de- UnterstützungS-BereinS und ein, meist akademischen Kreisen angehörendes Publicum cingefunden. Der hiesige italienische Botschafter Graf Lanza war ebenfalls erschienen, um einige ihm nahestehende Herren unter den Angekommenen zu begrüßen. Als der Zug einlief, drängten die jungen Ita liener, lauter frische charakteristische Gestalten in malerischen bunten Reisemützen, von denen viele nach deutscher Sitte Couleur-Bänder in den italienischen Farben umgelegt hatten, auS dem Wagen. Der Vorsitzende deS Ausschusses stuck, tkwol. Sommatzsch hielt eine Ansprache, nachdem Graf Lanza die Bekanntschaft zwischen den deutschen Studenten und den Führern der Italiener vermittelt hatte, auf die Student Conta erwiderte. Beide Ansprachen wurden mit brausenden und sich immer wiederholenden Rusen: „Eviva Germania", „Eviva Berlin" ausgenommen. Im Namen der Colonie richtete der italienische Viceconsul de Rossi einige begrüßende Worte an die Gäste. Bereitsteheude Kremser brachten die Herren in die für sie reservirten Hotels. 6. H. Berlin, 14. April. (Privattelegramm.) Die Anklageschrift gegen von Tausch und von Lützow umfaßt 133 Seiten; die Geschworenen werden über zwei selbst ständige Strafthaten, die aber mit einander verbunden sind, entscheiden: die eine betrifft von Tausch (Meineid), die andere von Lützow (Urkundenfälschung). Ursprünglich war gegen von Tausch bezüglich der letzten That die Unter suchung wegen Anstiftung geführt, sie ist aber fallen gelassen worden. Jetzt ist außer der Anklage wegen Meineids noch die Anklage wegen Verbrechens im Amt gegen ihn er hoben. Die Anklage vertritt Oberstaatsanwalt Drescher. —KriedrtchSruh, 14. April. (Privattelegramm) Fürst Bismarck fuhr heute zum ersten Male nach seiner Krankheit aus. Sein Aussehen ist vortrefflich. * Dortmund, 14. April. Bei der Station Riemke stieß, wie die „Dortm. Ztg." meldet, heute Vormittag 9 Uhr ein aus Langendreer kommender GLterzug mit einem nach der Zeche „Bismarck" fahrenden Kohlenzuge zusammen. Drei Locomotiven und 13 Wagen wurden zerschmettert. Menschen leben sind nicht zu beklagen. * Wien, 14. April. Nach einer der „Politischen Cor- respondenz" aus Athen zugehenden Meldung soll der griechische Ministerpräsident DelyanniS folgende Aeußerung gethan haben: Die griechische Regierung, so ungefähr sagte DelyanniS, befasse sich augenblicklich nicht ausschließlich mit der Kretafrage, welche durch die Kreter selbst werde ent schieden werden, ibidem diese die Mächte zur Erfüllung ihrer Forderungen zwingen werden. Sie wolle vielmehr die Auf merksamkeit auf die Frage lenken, betr. die Griechenland durch den Berliner Vertrag zugewiesene Grenzlinie, auf welche Griechen land einen unbestrittenen Anspruch besitze. In dieser Beziehung habe das Athener Cabinet Unterhandlungen eingeleitet und beabsichtige das beanspruchte Grenzgebiet, falls die Türken dasselbe freiwillig nicht räumten, durch griechische Truppen besetzen zu lassen. Die Herbeiführung einer Erhebung in dem jenseits der Grenzlinie belegenen Theile Makedoniens halte die griechische Regierung vorläufig nicht für opportun und werde hierzu nur im Falle der äußersten Nothwendigkeil schreiten, um eine möglichst weitgreifende Conflagration aus der Balkan-Halbinsel hervorzurufen. * AlaiS, 14. April. Der AuSstand in La Grand-Combc dehnt sich auf die Nachbardörfer aus. So haben besonders die Bergleute von Rochebelle und die Arbeiter der Hütten werke in Tamaris die Arbeit eingestellt. Militair bewacht den Eingang zu den Gruben. Bisher hat sich kein Zwischen fall ereignet. Brüssel, 14. April. (Privattelegramm.) Die „Jndependance Helge" meldet aus russischer amtlicher Quelle: Kaiser Wilhelm werde dem Petersburger Hofe im August einen Besuch machen, um dem Wunsche des Zaren zufolge den großen Manövern bei Zarskoje-Selo beizu wohnen. * Neapel, 14. April. AuS Anlaß der Feier des 25 jährigen Bestehens der hiesigen zoologischen Station fand heute Nach mittag 2 Uhr in dem Saale des Instituts eine Fest- versammlung statt, an welcher geladene Professoren und Vertreter von Behörden theilnahmen. Unter den Erschienenen bemerkte man den deutschen Botschafter v. Bülow und dessen Amtsvorgänger Herrn v. Keudell, sowie den Unterstaatssecrekair im italienischen Marine-Ministerium Palumbo. Von demSenator Todaro, den Professoren Waldeyer-Berlin, His-Leipzig, dem Unterrichtsminister Gianturco und dem deutschen Botschafter von Bülow wurden Ansprachen gehalten. Direktor Dohrn dankte für die ihm überreichte, von 1800 Gelehrten aller Nationen Unterzeichnete Adresse. Heute Abend findet im Hotel Westend ein Festmahl statt. Director Dohrn wurde zum Ehrenbürger von Neapel ernannt. * konftantinopel. 14. April. DaS Blatt „Halikat" er klärt, der Angriff am 9. April sei nicht durch griechische Truppen, sondern durch Irreguläre auSgeführt worden, die von den türkischen Truppen zurückgeschlagen worden seien und 50 Mann verloren hätten. Die Türken hätten 3 Mann verloren. Gegenwärtig befinde sich kein türkischer Grenzpnnct im Besitze von griechischen Irregulären. * Cetinje, 14. April. Nach hier ringelaufenen Berichten haben die in Berane zahlreich zusammengeströmten mohamc- danischen Albanesen den dortigen Kaimakan abgesctzt und die Civil- und Militairgewalt in eigene Hand genommen. ES soll dort vollständige Anarchie herrschen. * Havanna, 14. April. Der Führer der Aufständischen Ouintin Bandera hat mit einer starken Schaar die Trocha von Iucaro überschritten, die spanischen Truppen verfolgten die Aufständischen und brachten ihnen einen Verlust von 93 Tobten bei. Die Spanier hatten 15 Verwundete. v ddrl», wtt « Luvt Cass« IVvoks lckleet« s«ato- klxpot Immol »odM (lowwi Sank« -Zvtlou kosvrr 8peda voamt 8par» ^veevl vowlo 8oN8tll kei Na Geschäft V auf die gewährt Dividen und geg bei erhoben Gl, geordnet auf die bei unse Tr In General bringen Dividen! 'crner ! vom 15. i eingelöst Te, Ich niedergel Wo Meteorologische LeotmchNingen »nt 8tornBnrtv ln I.olv/.tr. Udbo 119 Kater Oker ckam Ke-r- Leit äse Lvobücnrnn«. ir»rom. e"<i. »nt :««1lliw. Lu»r«oo- w«r«r. U»I»Uv« »neti- t'Iü. Via». rtetitnnn n. Stürü» ^nUicü: 13. ^pril ^b. 80. 750.5 -I- 7.7 88 0 L deivöllct 14. - LI«. 8- 750,7 -4- 9.1 86 8 2 trüds - >'w. 2- 750,4 -ff 16.0 57 80 4 trildo ilwllwuw ckvr 'lewoeiNtur — - -13',7. 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