474 Rutten — Saint-Simon in Palästina. Sein Buch „Soziologie der Juden“ (2 Bde. 1930/31, deutsch und hebräisch erschienen) ist vorwiegend demographisch und statistisch gehalten. Weitere Schriften: Die Juden der Gegenwart, 1904, 4 1920. — Die sozialen Ver hältnisse der Juden in Rußland, 1906. Z. Rudy Rutten, Ceslas-Georges, O. P. Belgischer christlicher Soziologe, * 10. 8. 1875 in Termonde, j" 26. 5. 1952 in Brüssel; 1898 zum Priester geweiht; promovierte 1900 in den Sozialwissenschaften und der Wissenschaft von der Politik (Löwen); nahm 1904 an der Gründung des Sekretariats des christlichen Bundes der Berufsvereinigungen teil; 1919 General sekretär des Bundes christlicher Gewerkschaften; 1920 Prof, am Grand Seminaire de Malines (Mecheln); 1921 zum Senator und zum Präsidenten der Societe Beige d’economie sociale gewählt; 1934 Prof, an der Univ. Löwen; Teilnahme an den Arbeiten der Union Internationale des Etudes sociales de Malines. — Seine wis senschaftliche Tätigkeit widmete R. im wesentlichen dem Studium der Arbeiter probleme und den Fragen der Sozialreform im Lichte der katholischen Ethik. Er war Kommentator der päpstlichen Enzykliken, soweit sie die soziale Frage betrafen. Hauptwerke : Nos gr&ves houilleres et l’action socialiste, 1900. — De Lessen van de Geschiedenis der Arbeidebeweging in Belgie, 1901. — Le probleme des classes: lutte ou collaboration, 1929. — La question linguistique en Belgique, 1930. — Le suicide, 1932. P. de B i e Rychlinski, Stanislaw Polnischer Soziologe, * 22. 5. 1903 in Warschau, 1945 von den Nationalsozialisten erschossen; studierte an der Handelshochschule in Warschau; Studienaufenthalt in den Vereinigten Staaten; Mitarbeiter am Institut für Soziale Wirtschaft und Dozent an der Handelshochschule in Warschau. R., ein Schüler Krzywickis, verbindet wie dieser das Interesse für Sozio logie mit demjenigen für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (vgl. z. B. „Der wirtschaftliche Liberalismus im Kongreßpolen“, 1930). Zu seinen wichtig sten soziologischen Arbeiten gehört „Die Erforschung des sozialen Milieus“ (1932), die den methodologischen Problemen der Feldforschung gewidmet ist. R. gehörte zu den engsten Mitarbeitern der Soziologischen Rundschau (Przeglqd Socjologiczny). Hauptwerke: Die Erforschung des sozialen Milieus, 1932. — Warschau als Hauptstadt Polens. 1936. — Die sozialen Umwandlungen in den Vereinigten Staaten, 1937. (Alle poln.) A. Miller s Sabit, Nüzhet Türkischer Soziologe und Sozialreformer, 1883—1920; studierte in Paris, grün dete die Gesellschaft für soziale Fürsorge und gab die Zeitschrift „Pflicht“ heraus; stand der französischen Soziologie nahe und verteidigte den „Türkismus“ gegen Ziya Gökalps „Pantürkismus“. H. Z. ü 1 k e n Saint-Simon, Claude Henry de Rouvray, Comte de * 17. 10. 1760 in Paris, f 19- 5- 1825 in Paris; stand unter dem Einfluß der Auf klärung (Schüler d’Alemberts), kämpfte unter Lafayette in Nordamerika, bekannte sich ohne Zögern zur französischen Revolution, in deren Verlauf er durch Boden spekulation ein großes Vermögen erwarb, das ihm u. a. dazu diente, die führenden