01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1897
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18970707012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897070701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897070701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-07
- Tag1897-07-07
- Monat1897-07
- Jahr1897
-
-
-
5004
-
5005
-
5006
-
5007
-
5008
-
5009
-
5010
-
5011
-
5012
-
5013
-
5014
-
5015
-
5016
-
5017
-
5018
-
5019
-
5020
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Turngau des Schlachtfeldes seit Jahren die Concurrenz auf dle Gaugenossen beschränkt, so waren in der Jugendclasse wie immer nur Vereinsangehürige zugelassen worden. Es siegten im Hink kampf Br. Friedrich, beim Tauziehen A. Zahn, im Bierbeinlauf O. Heller und im Sturmhochspringen M. Etzold (2,50 w). Da letzterer auch im Ringkampf Sieger blieb, trat er seinen Preis an A. Wust (2,40m) ab. Das Ringen dieser Abtheilung zersiel in zwei Gruppen: i» der ersten siegte M. Etzold, in der zweiten Br. Friedrich, der, da er schon im Hinkkainpse Sieger war, seinen Preis an R. Lehman» abtrat. Die Preise bei der Jugendclasse bestanden in guten Büchern und Gebrauchsgegenständen turnerischen Charakters. Die Abtheilungen der Damen, Mädchen und Knaben des Vereins hatten während des WettturnenS allerlei turnerische Hebungen vorgenommen und wurden hierbei mit hübschen Preisen bedacht. Bemerkt sei noch, daß für weitere Unterhaltung durch zwei urkomische Schaubuden u. A. m. gesorgt war. Ferner sanden zwei hübsche Postkarten mit Ansicht der Turnhalle flotten Absatz. Die Musikcapelle zog beim Dunkel werden in den Tanzsalon, um dort Ballmusik ertönen zu lassen. Das Fest nahm wieder einen für alle Theilnehmer genußreichen und befriedigenden Verlauf. Selbst das am Vormittage ungünstige und drohende Wetter besserte sich für den Nachmittag und gestattete die Abwickelung des gesammten Programms. ar. Verbandstag des Liicker-Innungsverbandes „Saxonia", i. H Leipzig, 6. Juli. Aus vielen Städten unseres sächsischen Landes sind heute zahlreiche Meister des Bäckergewerbes nach Leipzig geeilt, um theilzunehmen am Verbandstag der Bäckeriununaen, die unter dem Namen „Saxonia" gemeinsame Gewerbs- und Staudes interessen zu fördern und pflegen bereit sind. Während des heutigen Bor- und Nachmittags ließen es sich die Leipziger Berbandscollegen nicht nehmen, die Festgäste an den Bahnhöfen zu empfangen und sie nach dem Festlocale der „Centralhalle" zu bringen. Zu den Hauptzügen waren Kinder in schmucker weißer Festkleidung auf den Bahnhöfen mit an wesend, die den Ankommenden Sträußchen überreichten, eine Aufmerksamkeit der Leipziger College», die angenehm über- raschle. Ueberhaupt war in umfassender Weise dafür gesorgt worden, daß den Theilnehmern am Verbandstage nach den geschäftlichen Verhandlungen froh-gesellige Stunden beschieden waren — ein reiches Festprogramm war dem Verbandstage zu Grunde gelegt, bietet doch unsere Stadt Les Sehenswerthen viel und viel auch an edler Unterhaltung. Mögen allen Theilnehmern am Ver bandstage reiche Anregungen aus ihrem Aufenthalte in unserer Stadt erwachsen! Vormittags 11 Uhr sand zunächst eine Gesammtvorstands- sitzung des Verbands statt, der nach 1 Uhr die Eröffnung der im Kaisersaale der „Centralhalle" und in deren Nebcnsälen errichteten Ausstellung von Maschinen und Bedarfsartikeln für das Bäckergewerbe folgte. Dem Einweihungsacte wohnten in Ver tretung der Gewerbekammer Herr Secretair Herzog, ferner die Vorstandsmitglieder des Verbands, auswärtige und hiesige Jnnungscollegen bei. Der Vorsitzende der zwar nicht umfäng lichen, aber reich mit fachgewerblichen Bedarfsartikeln ausgestatteten Ausstellung, Herr Troitzsch, wies in einleitender Ansprache auf die Bedeutung der unter dem Protectorate des Königs Albert in diesem Jahre in Leipzig stattfindenden Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstelluug hin, die in gewerblicher Be ziehung so reiche Anregung biete, daß auch die Mitglieder des Saxonia-Jnnungsverbandes mit Freuden der Einladung zum Ver bandstage in Leipzig Folge geleistet haben. Was die Ver anstaltung des Verbands betreffe, so solle diese keine fach gewerbliche Ausstellung im eigentlichen Sinne sein, cs sollte nur den Lieferanten für das Bäckergewerbe Gelegenheit geboten werden, ihre Producte, namentlich technische Neuheiten, zum Verbandstage zur Kenntnißnahme der College» auszulegen. Mit Dank sei die Bctheiligung der Fabrikanten und Händler zu begrüßen. Möge die Ausstellung sowohl den Ausstellern als auch Denen zum Nutzen gereichen, die sie in Augenschein nehmen. Mit dem Ausdruck dieses Wunsches übergab der Redner die Ausstellung dem Verbandsvor sitzenden Herrn Joachim, der dem Ausstellungscomils sür seine großen Mühewaltungen dankte und die Ausstellung mit einem Hoch auf den Bäcker-Jnnungsverband „Saxonia" für eröffnet erklärte. Bei den Exemplaren der Stadtauflage vorliegender Nummer befindet sich als Sonder-Beilage ein Verzeichniß der Reise-Artikel, welche die rühmlichst bekannte Firma Wilhelm Kirschbaum in Leipzig in größter Auswahl führt. Es sei an Lieser Stelle noch besonders auf die Sonder-Beilage auf merksam gemacht. 5004 von anderer Seite ist dieser Gesichtspunkt offenbar eifrig er griffen worden, um diejenigen Persönlichkeiten auszuschließen, welche den fiskalischen Bestrebungen durch ihre Sachkunde Hindernisse hätten bereiten können." (-) Berlin, 6. Juli. (Telegramm.) Betreffs der Uebernahme der Geschäfte durch den StaatSsecretair General v. Podbiclskt schreibt die „N. A. Z": Nach dem Tode Stephan's leitete bekanntlich Unterstaalssccretair Or. Fischer stellvertretungswcise die Nessortgeschäfte, bis er vor Kurzem einen Erholungsurlaub antrat. Dann übernahm der aus Washington zurückgekehrte Direktor Fritsch die Stell vertretung des Staatssecretairs, an dessen Stelle an den beiden letzten Tagen Director Wittko getreten ist. Heute Mittag 12 Uhr empfing Herr v. Podbielsti die höheren Be amten des Reichspostamts. D Berlin, V. Juli. (Telegramm.) DaS „Reichs gesetzblatt" enthält die Bekanntmachung, betreffend die Aus- führungöbeslimmungen zum Margarine-Gesetz. — Für die ostasiatische Station soll nach dem neuen Dienstplan der Marine, wie die „Nat.-Ztg." mittheilt, an Stelle des untergegangenen Kanonenbootes „Iltis" der neu gebaute Kreuzer 2. Elaste „Bictoria Louise" in Dienst gestellt werden. Bis zur Ankunst dieses Kreuzers wird daS Vermessungsschiff „Möwe" in den ostasiatischen Gewässern sich aufhallen. Die australische Station soll durch den Kreuzer 4. Elaste „Geier" verstärkt werden, während der Kreuzer 3. Elaste „Arcona" nach der amerikanischen Station beordert wird. Davurch wird letztere Station seit Jahren wieder zum ersten Male besetzt. — Die antisemitische „Staatsb.-Ztg." schreibt: „Wir haben Grund zu der Annahme, daß die Kieler Woche mit der Ernennung des Herrn v. Köller zum Ober präsidenten von Schleswig-Holstein geschlossen bat nnv daß ihre amtliche Publikation unmittelbar bevorsteht." — Der Generalstreik der Berliner Zimmerer ist gestern in einer von über 3000 Personen besuchten Ber- sammlung beschiessen worden, nachdem der größte Theil der Arbeitgeber den von der Lohncommission gestellten Antrag auf Erhöhung des Stundenlohncs auf 60 entweder gar nicht oder abweisend beantwortet hatte. Nur 43 meist kleinere Unternehmer, darunter 3 Jnnungsmeister, erklärten sich mit der neuen Lohnforderung einverstanden. — Abgcreist sind der Justizminister Schönstedt mit Urlaub nach dem Harz; der Uuter-Staatssecretair im Ministerium des Innern Wirkliche Geheime Rath Brannbehrens nach der Schweiz. * Hamburg, 5. Juli. Die Commission zur Prüfung der Arbeiterverhältnisse im Hamburger Hafen hat ihre Beratungen beendigt und die Ergebnisse derselben nebst Anträgen dem Senat unterbreitet. Letzterer zieht nun mehr die Ansicht der in Frage kommenden Behörden ein. Das Schlußergebniß erfordert voraussichtlich längere Zeit. (B. T.) * Posen, 6. Juli. Die Ansied elungscomm isson für Westprcußen und Posen ist heute hier zusammengetreten. * Harrburg, 5. Juli. Gestern hat hier eine Versamm lung ter Delegieren und Vertrauensmänner der welfiscken „Vaterländischen Vereinigungen" stattgefunden, die beschloß, die braunschweigischen Landtagsabgeordneten zu ersuchen, die Thronfolgesrage in Fluß zu bringen. Die Versamm lung war, wie die „M. Z." berichtet, von 114 Personen, darunter zahlreiche Beamte, besucht und wurde geleitet vom Rechts anwalt v. Dähne-Brauuschweig. Man nahm in Aussicht, später dem Landtage selbst eine Petition zu unterbreiten und ihn zu ersuchen, um Aufhebung des bekannten Bundes- rathS beschlusscs bei der Landesregierung vorstellig zu werden, da die Voraussetzungen desselben (in Bezug auf die Behinderung deö Herzogs von Cumberland an der Ausübung der Regierung über Braunschweig) jetzt nicht mehr be ständen; ferner faßte man eine Resolution, nach der bei den in diesem Herbst stattfindenden LandtagSwablen ,',möglichst viele entschiedene Anhänger deS ange stammten Herrscherhauses gewählt werden sollen", wobei man cs aber den einzelnen Wäblerkreisen überlassen will, je nach Maßgabe der örtlichen Verhältnisse in dieser Richtung thätig zu sein. Erwähnt sei noch, daß an den Herzog von Cumberland ein Huldigungstelegramm ab gesandt und Abends zu agitatorischen Zwecken eine von etwa t20 Personen besuchte öffentliche Versammlung abgehalten wurde, in der Notar Hampe-Holzminden für die Aufhebung deS Bundesrathöbeschlusscs Stimmung zu machen suchte. rv. Weimar, 6. Juli. Um den Hinterbliebenen eines Dividenden die Möglichkeit zu geben, die Leiche unter kirchlichem Ceremoniell zu beerdigen, besonders den Geistlichen zu einer Ansprache am Grabe zu veranlassen, hat der großherzogl. Kirche nrath bestimmt, daß unter be stimmten Voraussetzungen der Geistliche einem von solcher Seite gestellten Ansinnen Folge geben kann. AtS diese werden bezeichnet: 1) Wenn es dem Geistlichen bekannt geworden ist, daß der fragliche Dissident seindn Austritt auS der Landes kirche lebhaft bereut hat, aber durch den Tod verhindert wurde, wieder cinzutreten; 2) wenn der Verstorbene als einziges Familienglied aus der Landeskirche ausgetreten und dieser Schritt von allen übrigen Familiengliedern gemiß- billigt wurde; 3) wenn durch die Autorität des Verstorbenen noch andere Familienzlieder ausgetreten, aber nach dessen Tode ausdrücklich wieder in die Landeskirche eingetreten sind. * Aus Elsatz-Lorhringen, 5. Juli. Der als Führer der protestlerischen Bestrebungen im Reichslande bekannte ReichS- lagsabgcordnete Preiß stellt seine Candidatur für die am 1. August vorzunehmende Bezirkstagswahl auf, nachdem er von einer Anzahl von Wählern des CantonS KayserSberg dazu aufgeforderl worden war. Der radical-klerikale „Kurier," daS Ersatzblatt sür die neulich unterdrückte „Colmarer Zeitung," beglückwünscht den Canton zu dieser Candidatur, für welche die klerikale Partei mit ihrem ganzen Einfluß ein treten wird. Frankreich. Eredit für die Ueberschwemmnngen. * Paris, 6. Juli. (Telegramm.) In der heutigen Sitzung des Ministerraths wurde der Minister deS Innern, Barthou, ermächtigt, einen neuen Credit von 1 Million Francs zur Unterstützung der Opfer der Ueberschwemmungen ui der Kammer einzudringen. Gallieni's Rundreise. * Paris, 6. Juli. (Telegramm.) Der Colonial minister Lebon thcilte mit, daß der General Gallieni am 3. d. M. in Ta mal ave eingetroffen ist, nachdem er eine Rundreise um die ganze Insel Madagaskar ausgeführt hat. Paua ui a. * Paris, 6. Juli. (Telegramm.) Gerüchtweise ver lautet, Quesnay de Beaurepaire, der Präsident des CassationShofes und ehemaliger Ober-StaatSanwalt, habe es abgelehnt, vor der Panama-Commission zu erscheinen. Der Präsident der Commission Vallä wolle wegen dieser Weigerung die Entscheidung der Deputirtenkammer anrufen. Togo-Eonferenz. * Paris, 5. Juli. DaS Protokoll, das die deutsch französische Togo-Conferenz beendigt, wird dieser Tage unterzeichnet werden. Der deutsche Kaiser hatte sich Bericht über die Verhandlungen abstatten lassen. Nachdem er die Vorschläge der deutschen Delegirten genehmigt hatte, gelangten die Verhandlungen zum Abschluß. (Fks. Ztg.) Streik der Schutzleute. * Paris, 5. Juli. Dieser Tage ist auf der Polizei- präfectur ein ScbutzmannauSstand, oder, wenn man so sagen will, eine Meuterei ausgebrochen. NO Schutzleute, die mit dem Hoteldienst betraut sind, verweigerten für drei Stunden den Gehorsam. Sie verlangten keine Lohnerhöhung, aber Arbeitsverminderung, und begründeten dies damit, daß sie täglich 8000 Listen über die Fremden auszufüllen haben und daß sich diese Arbeit bei der Abreise der Fremden wieder holt. Gleichzeitig beschwerten sie sich über den bei ihnen mißliebigen Polizeicommissar Tonquet. Die Polizeipräfectur soll das Begründete ihrer Reklamation anerkannt haben und geneigt sein, Abhilfe zu schaffen. Orient. Ter griechisch-türkische Krieg. ?. 6. Landau, 5. Juli. In unterrichteten Kreisen ver lautet, daß die Hindernisse, dir sich der Beendigung der Friedensverhandlungen entgegenstelltcn, hauptsächlich auf die Haltung des GroßvezierS zurückzuführcu seien. Der Sultan, desfen Dispositionen entgegenkommende seien, fasse einen Wechsel im Großvezierrathe inö Auge unv es gelte für diesen Fall die Berufung des Ministers des Aeußern, Tewfik Pascha, auf diese Stellung als wahrscheinlich. * Athen, 6. Jul. (Telegramm.) Nach officiöseu Mittheilnngen bemächtigte sich ein türkisches Corps der Ortschaft Äalamboka nach verzweifeltem Widerstand der Bewohner; dann sei die Stadt geplündert und die Bewohner, die nicht entflohen, getödtet oder gesungen worden. Anderweitige Bestätigung dieser Meldung liegt nach der „N. Fr. Pr." nicht vor. (M. Z.) * Wien, 6. Juli. (Telegramm.) Nach einer Mel ¬ dung der „Polit. Corresp." auS Konstantinopel ist die nach drückliche Durchführung der angeordneten Entwaffnung und Heimsendung der bei dem Corp in Epirus be findlichen albanesischen Freiwilligen neuerdings ver fügt worden. Kreta. * Kanca, 6. Juli. (Telegramm.) (Meldung der „Agence HavaS".) Drei Compagnien Bersaglieri werden von Kandia nach Hierapetra abgehen und gemeinsam mit 30 türkischen Soldaten die Festung besetzen. Amerika. Cuba. * Havana, 6. Juli. (Telegramm.) General Weyler veröffentlicht einen Aufruf, der allen Aufständischen, die sich unterwerfen, volle Amnestie zusichert und ihnen Unterstützung durch AuStheilung von Lebensmitteln, sowie durch Zuweisung von Arbeit anbietet. Tagesprogramm für Mittwoch, den 7. Juli. Eintrittspreis: 50 ^s. (An Werktagen 8 —10 Uhr früh doppelter Tagespreis.) Besondere Veranstal tungen: Kunst-Ausstellung. „Tiroler Bergfahrt", Alpen- Diorama. Scenische Vorstellungen im Alt-Leipziger Meß viertel und im Thüringer Dörfchen. Stadtmuseum. Elektrischer Aufzug im Wartburgthurme. Elektrische Leuchtfontaine zwischen 91/2 und 1l)i/r Uhr. Elektrischer Scheinwerfer. Elektrisches Weltdiorama. Altenburger Singspielhalle. Ausstellungs- Variöte-Theater. Hippodrom und Musterstall. Wasserbahn. Hagenbeck's Eismeer-Panorama. Fesselballon. — Concerte Nachmittags 4 Uhr bis Abends 11'/r Uhr von den Capellen: AuSstellungsorchester, Dir.: Capellmeister Hans Win berste in. Kgl. Sachs. 2. Ulanen-Rcgiment Nr. 18, Dir.: Kgl. Musikdir. A. Söhner. — Besondere Be merkungen: Morgen, Donnerstag, Abend findet festliche Beleuchtung des Thüringer Dörfchens statt (bei günstiger Witterung). — Die Einrichtung combinirter Eintritts BilletS für die Ausstellung hat im Publicum in den wenigen Tagen seit ihrer Einführung großen Beifall gefunden. Bekanntlich be rechtigen diese BilletS, welche zum Preise von 1 -E an allen Eassen der Ausstellung erhältlich sind, zum Eintritt in die Ausstellung, daS Alpen-Diorama (Tyroler Bergfahrt) oder in die Kunstballe, in das Alte Meßviertel und daS Tbüringer Dörfchen. Die Vorzüge dieser BilletS sind offenbar; wie sehr sie auch geschätzt werden, lehrte der Besuch der Ausstellung am vergangenen Sonntag, wo eine überaus große Anzahl davon auS- gegeben wurde. Zwar stellt eine solche Karte ihren Besitzer vor eine nicht leichte Wahl: Kunsthalle oder Alpen-Diorama, aber die Wahl scheint den Meisten keine Qual zu bereiten. Zur Kunsthalle lenken nur die Berufenen ihre Schritte, die Mehr zahl besichtigt daö Alpen-Diorama, das in glücklicher Ver einigung Kunst und Natur, Unterhaltung und Belehrung bietet. In dieser glücklichen Zusammenstellung liegt wobl auch die Ursache der großen Anziehungskraft dieser Veranstaltung. Ja, wir glauben sogar sagen zu dürfen, daß die günstige Aufnahme der combinirten BilletS beim Publicum nicht zuletzt dem Umstande zuzuschreiben ist, daß diese Zutritt auch zum Alpen-Diorama gewähren. — Die Deutsch-Lstafrikanischc Ausstellung wird kommen den Sonnabend eine große Veranstaltung zum Besten des Deutschen Frauenvereins für Krankenpflege in den Colonien, welcher in Leipzig eine besonders starke Abtheilung besitzt, abhalten. Um dem Ganzen eine größere Wirkung zu sichern, findet daö Fest in den Abend- und ersten Nachtstunden statt und besteht u. A. auS Illumination der gesammten Ausstellung, nächtlichen Angriffen, Tänzen und zum Schluß aus einem von Len Schwarzen den Damen des Frauenvereins gebrachten Fackelzug. Der Besuch der Wafscrbahn nimmt von Woche zu Woche zu, so daß diese interessante Volksbelustigung mit den größten Erfolg aller Veranstaltungen auf der Ausstellung hat. Von Sonnabend den 10. Juli ab wird der Wasser künstler Capitain Leonard F. Durell aus London auf dem Terrain der Wasserbahn seine Vorführungen eröffnen, und mit diesen verbunden verschiedene excentrisch-humoristische Wasserpantomimen, als erste „Die SeehunvSjagd", auf führen. — Am Montag besuchte die Prinzessin Friedrich August mit Gefolge die Wasserhahn; die hohen Herrschaften folgten mit ersichtlichem Vergnügen dem interessanten Schauspiele. — Der Wiener Niederösterreichische Gewerbe verein unternimmt seinen 96. gewerblichen Ausflug in der Zeit vom 25. Juli bis 6. August nach Leipzig, Schweden unv Norwegen. Der Verein trifft Abends in Leipzig ein, wo in dem Hotel Hauffe und Hotel de Prusse Wohnung genommen wird. Nach der Einquartierung soll das Abend essen in der Hauptgastwirthscheft der Ausstellung ein genommen werden. Der Montag ist ganz der Aus stellung gewidmet. Gleich nach Einnahme des Früh stücks in den Hotels fahren die Herren mittel« Droschken nach der Ausstellung, wo Begrüßung durch den geschäftsführenden Ausschuß stattfindet, in Gruppen besichtigen sodann die Gäste die Ausstellung. Nachmittags >/,2 Uhr ist gemeinschaftliches Mittagessen im Hauptrestaurant, darauf Zusammenkunft im Wiener CafS und dann Fortsetzung der Besichtigung der AuS- stellung. Auch das gemeinschaftliche Abendessen soll ,m Haupt restaurant eingenommen werden, worauf ein Besuch des Vergnügungsparkes vorgesehen ist. Dienstag, 27. Juli, werden die Herren Nachmittags wieder die Ausstellung be suchen, die Besichtigung von industriellen Etablissements fort setzen und zwar der Firmen Ernst Kirchner L Co., der Leip ziger Buchbinderei-A.-G. vorm..Gustav Fritzsche, der Com missions-Buchhandlung von K. F. Koehler, der Hospiano- sorlefabrik Jul. Blütbner, der Buchdruckerei von C. G. Röder; Abends 7 Uhr wird Abschiedsfeier im Varistv-Theater sein. — Im AusstellungS-BaristS.Theater, welches sich eines stets guten Besuches zu erfreuen hat, bildet die Royal» Javanescn-Troupe eine besondere Attraction. Mit der de» Japanese,: angeborene» Eleganz und Sicherheit führe» sie ihre Kunststücke aus und ernten damit stürmische» Bestall. Insbesondere ist eS das kleinste Mitglied dieser Gesellschaft, welches durch seine ganz außerordentlichen Leistungen die Ausmertjamkeit aller Besucher auf sich lenkt. 8 Petzburg. Die hinter den Restaurationen des Kneipenviertels gelegene» schönen Gärten mit schattenspeuLenLen Bäumen sind vielen Besuchern unserer Ausstellung noch unbekannt. Herr R. Wagner, der Wirth genannten Etablissements, veranstaltet Donnerstag, Len 8. Juli, Abends 8 Uhr ein großes Gartenfest, welches i» Conccrt und italienischer Nacht besteht. Es ist somit den Besuchern Ge legenheit geboten, die Gürten mit ihren lauschigen Plätzchen kennen zu lernen. Die hier zum Ausschank gelangenden bayerischen Biere, hell und dunkel, sowie die bayerische Küche mit ihren Specialitäteu, Lederknödel, Kalbshaxen, Pichelsteiner, Rostbratwürstel, Ochsenmaul- jalat rc., haben sich viel Verehrer erworben, so daß also der Besuch der Petzburg morgen Donnerstag sicher ein sehr zahlreicher sein wird. Im Uebrigen sei auf Las Inserat in der vorliegenden Nummer hingewiejen. Musik. Leipzig, 5. Juli. Von der Ausstellung. Drei größere Orgeln befinden sich auf unserer Ausstellung: die sogenannte „Reform-Orgel "der Fabrik Leipziger Musikwerke, vorm. P. Ehrlich <L Co., Leipzig-Gohlis, die von Schlag L Söhne-Schweidnitz und die von R. Knauf <L Sohn- Bleicherode. Der Platz der ersteren ist die dem Haupt- eingange zur Hauplhalle gegenüberliegende Galerie, deren Mitte sie einnimmt und schmückt. Abweichend von allen sonstigen Prospekten zeigt, der dieser Orgel farbige Holzpfeisen neben solchen aus Zinn (beide blind) und verschiedene andere Ver zierungen, der Spieltisch ist seitwärts und oberhalb des Gebläses, vas den ganzen unteren Raum einnimmt, angelegt, während sämtliche Pfeifen über dem Gebläse angebracht sind und zwar so, daß man sie leicht erreichen kann. Bei diesem neuen und ersten großen Werke der Firma kommen alle pneumatischen Ein richtungen vollständig in Wegfall und vertritt deren Stelle ein anderer sinnreicher Mechanismus. Das Gebläse selbst besteht aus acht kleinen Schöpferbälgen, die sich in einem etwa 2 ebm fassenden Kasten befinden und mittels excentrischer Bewegung in Function gesetzt werden; der darin befindliche Wind wird dem Magazin-Gebläse bez. den Pfeifenstöcken zugeführt. Die treibende Kraft ist ein elektrischer Motor, dem zur Ergänzung, falls die elektrische Kraft einmal versagen sollte, ein Tretbalken zugeordnet ist. Die Orgel besitzt 25 klingende Register, zwei Manuale mit Manual-Koppel und Pedal. Die Arbeit erscheint überall sehr sauber und sorgfältig, die Ansprache ist leicht, die Spielart bequem, bei Koppelung naturgemäß schwerer, der Ton, besonders der Principal-Stimmen, voll und rund. Die Orgel wird an vier Tagen der Woche ab wechselnd von den Herren Organisten Schön Herr und B. Pfann stiehl gespielt und füllt ihr Ton den großen, weiten Raum Wohl aus, falls nicht, wie dies oft vorkommt, das Geräusch der die Halle Betretenden und in derselben Herumwandelnden, bez. sich Unterhaltenden, die Wirkung, namentlich der zarten und schwachen Stimmen beeinträchtigt. Man kann auf die diesem wohlgelungenen op. 1 jedenfalls folgenden Orgelwerke der Firma Wohl gespannt sein. 8—r. Leipzig, 6. Juli. Es ist eine schöne und nachahmungswürdlge Eigenschaft der Leipziger Sänger, daß sie die um den Männer gesang verdienten Wort- und Tondichter schon bei deren Lebzeiten dankbar ehren und feiern. So war cs uns am gestrigen Abend vergönnt, Zeuge der Ovationen zu sein, welche der Leipziger Sängerbund im Saale des Stadtgartens dem volksthümlichen Liedersänger Heinrich Pfeil darbrachte. An der in der Mitte des Saales aufgestellten Ehrentafel hatten der Dichter und Compo- nist Heinrich Pfeil, die Vorstandsmitglieder des Leipziger Sänger bundes, Dirigenten der vertretenen Männergesangvereine und ver schiedene Vertreter der Leipziger Presse Platz genommen. Rings herum saßen die zahlreich erschienenen Sangesbrüder, wohl zum größten Theil Mitglieder Les Leipziger Sängerbundes und der ihm angehörrnden Einzelvereine. Pünktlich um 9 Uhr eröff nete der Bundes - Vorsitzende den Festcommers, in Herz- lichen Worten den Liedermeister Heinrich Pseil begrüßend und dessen Verdienste um den volksthümlichen deutschen Männergesang preisend. Nachdem der also Gefeierte in bewegter Rede gedankt hatte, begannen in zwangloser Folge die Liedervorträge der Männergesangvereine „Erato - Liederquell", „Blüthner'scher Ge sangverein", „Germania", „Lyra - Euphonia", „Liederhain" und „Sängerlust" unter der Leitung der Herren Chormeister L. Kohrssen, Fedor Schaab, Rob. Fromme, Paul Michael und Peter Heinz. Von der Aufstellung eines bestimmten Programmes hatte die Bundesleitung Abstand genommen, um den Festcommers nicht in einen Liederabend umzuwandeln. Manches erhebende Wort und manches, wirklich vortrefflich gesungene Lied, wie beispielsweise Mendelssohn's „Froher Wandersmann", ging in der allgemeinen sangesfröhlichen Stimmung theilweise verloren. Es kam ja auch keineswegs darauf an, durch kunstvolle Gesangsleistungen zu glänzen, sondern Heinrich Pfeil zu feiern, dem verdienten Liedermeister einige fröhliche Stunden zu bereiten, und diese Absicht ist in jeder Be ziehung erfüllt, dieser Zweck ist vollkommen erreicht worden. Kein Mißtvn, keine Disharmonie beeinträchtigte den Commersabend, der vermuthlich erst in vorgerückter Stunde sein Ende gefunden haben wird. O.-L. Leipziger Turnverein. (Westvorstadt — Frankfurter Thor.) Leipzig, 5. Juli. Am Sonntag Nachmittag 3 Uhr marschirte der Leipziger Turnverein (Westvorstadt — Frankfurter Thor) unter den Vorantritt der Capelle der Weißenfelser Unterosficier« schule von seiner Turnhalle durch die Waldstraße und das Rosen- thal nach dem Schützenhose um hier sein übliches Sommerturnfest abzuhalten. Eingcleitet wurde dasselbe durch eine Ansprache des Vereinsvorsitzenden Herrn Richard Cramer, welcher hierbei nicht unterließ, die Ursachen, die zum Fernbleiben der Leipziger Turn- vereine und des Allgemeinen Turnvereins zu Dresden vom sächsischen Kreisturnseste geführt, fowie die Gründung einer (Alt)-Leipziger Turnerschaft zu streifen. Die Worte des Herrn Redners fanden bei den Zuhörern volles Verständnis und lebhaften Beifall. Die hierauf um 4 Uhr beginnenden Wettkämpfe zogen sich bis 7 Uhr hin. Um diese Zeit verkündigte der Vorsitzende der Turnerschast Herr Oswald Faber sen. das Resultat und überreichte Len fünf Siegern die wohlverdienten Eichenkränze. Die Uebungen Weithochsprinaen, Stabhochspringen, Steinstoßen, Hantel stemmen und Wettlauf wurden zusammen gewerthet; es er hielten dabei: Herr Löschte (Leipziger T.-V.) ... 37 Puncte, - Trödler (T.-V. Schönefeld) . . 33'/, - - Schöbig sT.-V. Connewitz) . . 31'/, - - Jude (T.-V. Lindenau) . . . 29'/, - - Wagner (Leipziger T.-V.) . . 27'/, - Als die Nächstbesten wurden ehrenvoll erwähnt die Herren Streuber (Männcr-Turnverein Lindenau) und Wehner (Leipziger T -B.) mit je 27 Puncten. Die bei jeder Uebungsart erzielten besten Einzelleistungen waren: im Wcithochspringen (2,70 m weit, 1,35 m hoch) Loschke und Jude je 7Puncte, im Stabhochspringen (2,60m hoch) Wehner mit 8 Puncten, im Stein stoßen (5,80 m hoch) Schöbig mit 9 Puncten, im Hantelstemmen (20 Hebungen) Schöbig und Jude je 10 Puncte und Wettlaufen (200 m in 26'/, Seck) Cramer (Leipziger T.-V.) mit 8*/, Puncten. Zu erwähnen ist hierbei, das Anlaufs- und Bodenverhältnisse, sowie der ziemlich starke Wind viele Sprung- und Lausleistungen um mehrere Puncte herobgedrückt haben dürften. Hatte man beim Turnen der Erwachsenen die herköminliche Weise, Irden zuzulassen, auch diesmal beibehalten, obgleich der Iree» Fernspr. 1998. WM Ml L dM WMss K L) IÄÄ, xegr. 1877, 8eli1etter8tru8se 3, ertb. ^usicüutte üb. kirm. ock. krivatpers.il. In-u.^usl.; besorgt tücbt, Lrr. u.snlv.^ckr. all. Lrs.ueb.,sove.l^illz. v.6elck.u.e.Leck. tk.Rek.a.aU.kl. Kronlenchtcr, Ampeln, Lyren u. s. w„ Gas-Glnh- licht, GaS-Zimmcr-Heizösen und Gaskocher u. f. w., engl. Waicr-ElosetS n. Badccin- richtuiigcn. Garantie bester Ausführung zu Fabrikpreisen. ILakkrt lkiutsvllrvr, KönigSstratzc 8. «m (Mosquitos, Stechmücken) am Wenn meisten quälen, sind sie am leichtesten zu bekämpfen. Man kaufe 1 Fl. „Mimosa", venetian. Räucher- pulver, sür 50 lange reichend, in Leipzig: Hof-Apotheke. L L übvrlLlltsr kilLvdk. Inhaber OedrUder Xilstoer. Leipzig, Mimiihlenstraße A. Lronlvuektvl', Vasksräs, 628- ksirkamine, 6a8bLäeök6n. Vertreter der MeWei KMWM-Dmte. QedrLucksrnusler.WLarenLeicken allen Oänckern gut und schnell — durck das » padsntbursau 5/VOKLEz TageskalenLer. Telephon-Anschluß: Expedition des Leipziger Tageblattes .... Nr. 222 ) Redaktion deS Leipziger Tageblattes .... - 153-^ Bnchdrnckerei des Leipziger Tageblattes (E. Polz) - 1173 ) Z Otto Klemm's Sortiment (Alfred Hahn), Filiale: Universitäts straße 3: Amt 1 4046. Lonis Lösche, Filialen der Leipziger Tageblattes: Katharinenstr. 14: Amt I 2935. Köniasvlap 7: Amt IV 3575. AnSknnftSstelle für See - SchifffahrtS- nnd Reise-Verkehr. Relies-Weltkarte derHamburgcrRhedereien: F.W.Graupenstein, Packhontr.il/13. Unentgeltliche AuskunstSertheilung: Wochen tags 9—-12 Uhr Vormittags und 3—6 Uhr Nachmittag-, Patent-,GcbranchSmufter-uMarken-AusknnftSstelle. Brühl 2 lTuchballr), I. Exped. Wochentags 10—12, 4—6. Fernspr. I. 682. Hanpt-Melde-Amt des BezirkS-LomuiandoSLcipztg, Rieolai- kirchhof 2, I. Stock, Zimmer I. Meldestunden: Wochentags von 9 Uhr Vorm. bis 1 Uhr Nachm., Sonntags von 11 bis 12 Uhr Bonn. An den hohen Festtagen, fowie an den Geburtstagen Ihrer Majestäten des Kaisers und Königs bleibt das Haupt meldeamt geschlossen. keffentliche Bibliotheken. Universitäts-Bibliothek. Die Bibliothek ist an ollen Wochentagen geöffnet: Früh von 9—1 Uhr und (mit Ausnahme deS Sonnabends) Nachmittags von 3—5 Uhr. Ter Lesesaal ist geöffnet: Früh von 9—1 und (mit Ausnahme deS Sonn abends) Nachmittags von 8—6 Uhr. Die Bücher-AuSgabe uv-
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- No fulltext in gridpage mode.
- Show single page
- Rotate Left Rotate Right Reset Rotation
- Zoom In Zoom Out Fullscreen Mode