Holzblock mit dem beweglichen Kopfstück, Springen, Wettlaufen, Fang spiel, Kegeln, abends Spazierengehen, im Winter wohl auch eine Schnee ballschlacht mit oder ohne Verteidigung einer Schneeburg, ferner Fahren mit Handschlitten über kleine Schneeberge, Schlittschuhfahren auf mühsam selbstgegossener Bahn (wenn nicht, wie gewöhnlich, tags darauf Tauwetter eintrat): dies alles, in frischer Luft ausgeführt, erhielt die Jungen gesund, machte sie gewandt und kräftig, was ihnen im Turnen, später beim Militär und im ganzen Leben zustatten kam. Es war eine Freude für uns Lehrer, diesem frischen, fröhlichen Treiben zuzusehen, zu beobachten z. B., wie ein mannhoher Zaun ohne Anlauf genommen wurde. — Im Garten gab es auch zeitweilig eine — lebendige Festung: ich meine die Obstfrau, die %5 Uhr im Sturm genommen und ausgeplündert wurde. Vielleicht sind manche heute noch ihre Schuldner. Im Garten gab’s aber auch heimliche Winkel, um zu tun, was nach den strengen Schulgesetzen verboten war: in den Kegelbahnen wurde mit Vorhebe geraucht; als eigentümliche Aschen becher dienten die Astlöcher, wohl geeignet, die Glimmstengel schnell ver schwinden zu lassen. Ein Abfassen war kaum möglich, da der Hebdomadar, auch wenn keine Wachen ausgestellt waren, nicht ungesehen über das offene Terrain herankommen konnte. Im Garten lagen auch an schwülen Tagen die Internen auf Plaids und Reisedecken oder in Hängematten und schliefen." Die Oberaufsicht über das Internat führte der Rektor. Bei ihm meldete sich der Hebdomadar zur Übernahme des Inspektionsdienstes, der anfangs eine Woche dauerte, später aber auf Tage verteilt wurde; dem Rektor mußten alle wichtigen Vorgänge im Internat mitgeteilt werden; von ihm wurden auch im Beisein des Kollegiums die Senioren in Pflicht genommen und auf ihre Obliegenheiten hingewiesen. Da der Rektor oft und zu ver schiedenen Tageszeiten die Internatsräume und den Garten besuchte, so hatte der Hebdomadar immer die beste Gelegenheit, mit ihm alles Erforderliche gleich an Ort und Stelle zu besprechen. Dieser stete persön liche Verkehr trug wesentlich zur Gleichmäßigkeit in der Handhabung der Disziplin und der Hausordnung bei. Lagen besondere Anlässe vor wie Neu ordnungen, schwierige Disziplinarfälle u. dgl., so wurden besondere Haus konferenzen abgehalten. Hier konnte auch die schwerste Strafe, die Aus weisung aus dem Internat, beschlossen werden. Traf sie einen stiftungs berechtigten Zögling, so war zu ihrer Verfügung die Genehmigung der Ad ministration erforderlich; diese schloß sich fast immer den wohlerwogenen Beschlüssen der Konferenz an. An den Sonntagen besuchten die Zöglinge des Internats unter Füh rung des Hebdomadars den Frühgottesdienst in der Hof- und Sophien- kirche, in der die Zöglinge ihre eigenen Plätze hatten. Beichtvater war einer der Hofprediger. So wurde der ausgesprochen christlich-evangelische