Gelegenheiten bezeugt hat, daß ihr das Wohl und Wehe derer am Herzen lag, die allezeit stolz darauf gewesen sind, am Vitzthumschen Gymnasium arbeiten zu dürfen. — Die Höhe der Pensionen war schwankend. Sie hängt einmal von der Höhe der verfügbaren Zinsen ab und dann von der Zahl der satzungsgemäß berechtigten Empfänger. Haben bis jetzt die Kassen verhältnisse nennenswerte Auszahlungen gestattet, so darf doch nicht ver schwiegen werden, daß der Tod auch nur eines Mitgliedes für jede Witwe und Waise eine merkliche Herabminderung der Pension bedeutet. Und weiter ist zu bedenken, daß aller Wahrscheinlichkeit nach die Zahl der satzungsgemäß Berechtigten wächst. 2. Die Paul Hänsel-Stiftung ist am 25. Oktober 1877 von Herrn Kaufmann Carl Julius Hänsel zur Erinnerung an seinen Sohn Paul, der als Primaner des Vitzthumschen Gymnasiums am 15. September 1877 ver storben ist, mit einem Kapital von 15 000 M begründet worden. Der Zweck dieser Stiftung ist ein ähnlicher wie der der Witwen- und Waisen kasse, nur daß die Zinsen nicht der Allgemeinheit der Witwen und Waisen zufließen, und dann, daß sie nicht alljährlich verteilt zu werden brauchen, sondern wenn kein Bedarfsfall vorliegt, zu kapitalisieren sind. So erklärt es sich, daß das Kapital im Laufe der Jahre von 15 000 JC auf ungefähr 43 000 M> gestiegen ist. Die Satzungen der Kasse sind zugleich mit denen der Witwenkasse zweimal umgeändert und vom Königl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts bestätigt worden, nachdem sowohl die Witwe des unterdes verstorbenen Herrn Carl Julius Hänsel als auch der mit diesem eng befreundet gewesene frühere Rektor des Vitzthumschen Gymnasiums, Herr Professor Ziel, eine Änderung der Satzungen als ganz im Geiste des Verstorbenen bezeichnet hatten. Verbietet naturgemäß der Zweck der Kasse, einen tieferen Einblick in die innere Geschichte derselben hier zu geben, so muß doch bezeugt werden, daß der Name des edlen Wohl täters schon oft in stiller Dankbarkeit gesegnet worden ist. 3. Die Charles und Curt Palmie-Stiftung ist von dem Königl. Sächs. Kommerzienrat und Königl. Großbritannischen Konsul Herrn Henri Palmie „in dankbarer Erinnerung an die wissenschaftliche Ausbildung seiner beiden Söhne Charles und Curt Palmie auf dem Vitzthumschen Gymnasium zu Dresden" am Tage der Übersiedelung in das neue Ge bäude (7. Januar 1904) durch Übergabe von 10 000 M an das Lehrer kollegium begründet worden. Der Zweck der Stiftung ist die Verteilung der Zinsen in erster Linie an Töchter solcher Lehrer, die bis zu ihrem Tode oder bis zu ihrem Übertritt in den Ruhestand an dem Vitzthumschen Gymnasium ständig gewesen sind. Doch soll ein Viertel der Zinsen jährlich abgezweigt und aufgespart werden, um gegebenenfalls Verwendung für Lehrer oder Emeriti finden zu können. ■