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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-01-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980125025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898012502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898012502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-01
- Tag1898-01-25
- Monat1898-01
- Jahr1898
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628 VolksmrWaftlicher Th eil des Leipziger Tageblattes Landtvirthschastliche-. * VtAS«. Sb. Januar, vekonntllch ha» der Landwirthschaftlich« Lreditvereiu zu Dr,«drn die aötbige» Mittel zur Veranstaltung von Vuchsührnngl-Lvrien für praktisch» Landwirthr an verschiedenen londwirthschoftlichen Schulen in Lachsen zur versüguag gestellt. — Auch an der landwirthlchaitlichen Lehranstalt in Pegau ist rin solcher BuchführungSlehrcurius am 1b. d. Mi», eröffne« worden. Damit schein« einem vorhandenen Bedörfniß Rechnung getragen worden zu lein, denn LS Herren au« dar nähern» und weiteren Umgebung Pegau« nehme» dnra« Theil. Ws« für dies«» Theü brslimmten tzenduugur such zu richt« an den verantwortlichen Nedarreia deffelben G, G. Laue tu Leipzig. — Sprechzeit; »>r po» 10—N Uhr von», und von 4—5 Uhr Nach«. Vermischte-. * Leisttist- LS. Januar, vorgestern sah der „Thüringer Hof" hier «in« zahlreiche Versammlung von Färber» und mit der Färtzerzunft verwandten Geschäftslenteo. Sie waren zusammen, gekommen, um über de, Beschluß der lehteu Eottbuier Färbertag, 1887 zu berathen, »ach welchem der deutsche Fördert«« 1» lausende» Jahr« i» Leipzig abgrhaltrn werdeu soll. Es wurd«, »ach der „Zeitschrift für die gejammt« Textil - Industrie", ein Lomitö von 7 Herren gewählt, dir de» Austra« übernahm«, d« 1898, r Kärbertag tu Leipzig tu die Wege zu leit« und sür ein freundliche« Willkommen der Zunstgrnoff« in der alten Handels- und Fabrikstadt Leipzig Sorg« zu »rag«. — Dl« ungünstige» Bericht« über den ferneren vestand der Vereinigung sächsisch«» Biaogneiviuner entbehren jeder Begründung, eine Tkatsache, die im Interesse der vigognripinurrei freudig zu begrüßen ist. *— Loaserde«. (Bericht von Herrn Paul Augustin hier.) Der Absatz in Lonserde» war in, Jahr» 1897 ei« sehr flat«er. Telegramme. ö NvrdhtMsrn, LS. Januar. ^Privat-Telegramm.) Der Auf. ficht-ralh der Vrtienbraurrei Kelbra vormal« Aebr. Joch schlägt 10 Pro«. Dividende vor. *Hcrue i. W.. LS. Januar. Der Vratto-Ueberichuß der Berg- werk«.G»iellschaft Hibernta betrug im Drcember 1897 470266 ^l gegen 42S2L6 ^l im November I8S7 und 884 810 ^l «m De. erruber >896. I- Pake«, LS. Januar. (Privat. Telegramm.) Da« „Posener Tageblatt'' meldet: Der Direktor der Brombergrr Schlepp. schiffsahrtö-Actien^Leiellschaft unterschlug etwa 60000 ^l Z Rattowitz, LS. Januar. (Privot-Lelegramm.) Dir „König«, grübe" erhöht di« stohlenpreise für pola«sch« Ausiudr. — In Ptlchowiv wurde eine Falscbmüazerbanbe ausgrhoden. W-ll. Prag, 2ü. Januar. (Pcival-Lelegramm.) Da« Zu«k«r» raffinerien-Cartel gab sür Februar S Proc de« llontingen«« zum verkause tret. Bi-Her sind 28 Proc. argen 40 Proc «m Bor« lahr« sreigegeben. V. Warschau, LS. Januar. (Privat-Telegramm.) Die Staat«- regierung beschloß den Bau eines Canal« zmijchen Weichsel und Rarew. Die Vorarbeiten beginnen bereit« im Frühjahr. Die griechische Finanzcoutrole und bankerotte Ataateu. d. Der Telegraph hat aus Athen gemeldet, daß die internationale Commission zur Regelung der Finanzcontrole ihre Arbeiten voll» ständig beendet hat. Es scheint, vaß da» griechische Parlament keine Schwierigkeiten mehr bereiten wird, und so werben endlich die deut» schen Gläubiger Griechenlands, wenn auch mit schweren L-strn, wieder aus einem leidlich gesicherten RechtSdoden stehen. Die allgemeine Finanztrise, welche zu Beginn der neunziger Jahre um die Erbe zog und zuerst in dem Sturz des groszen Lon doner Hauses Baring ihren Ausdruck sand, hat bekanntlich den SiaatSbankerott der schon vorher finanziell Überspannten und zer rütteten Staaten Argentinien, Portugal und Griechenland gezeitigt. Abgesehen von weniger bedeutenden amerikanischen „Rauvftaateii- erschienen auch die Finanzen Mexikos schwer erschüttert; eß har sich aber, ohne seine Gläubiger zu schädigen, erfreulich aus der kritischen Lage herauSgeordeitet. Italien und Serbien mußten früheren Ver tragen und Versprechungen mehr oder weniger widersprechende Couponkürzungen vornehmen, stehen aber gleichfalls wieder gefestigt do, auch ander« Staaten wurden von der Krisis berührt. Di« argentinische Republik, welche den Reigen der Staat», bankerotte begann, hat sich nachher verhälinißmäßig am ehrlichsten und energischsten benommen; die volle Wiederaufnahme der Zins» zahlungen ist dort bereits im Werk. Portugal, da» nach bedenk lichen Machenschaften wenigsten» ein finanzielle« Abkommen mit feine» durch di« betreffenden EmissionShäuser vertretenen auSwär« tiaen Gläubigern obschloß, ist in seiner Mißwirthschas» jetzt schon wieder so wett, daß eine neue „Conversipn- der Staa«»schuld vorge nommen werden soll, wobei wohl auch die auswärtigen Gläubiger wieder Haare lasten müssen. Uebrigen» hat Argentinien von vorn herein ca. zwei Drittel, Portugal und Griechenland haben indeß kau« et» Drittel ihrer auswärtigen Verpflichtungen bezahlt. Die Geschichte des griechischen Staatsbankerott» ist die schmäh lichst«. Durch Großmannssucht und greuliche Mißwirthschoft im Innern mit Schulden schwer überlastet, wobei allerdings auch den Darleihern «in gewisser Leichtsinn nicht abzuerkennen ist, haben nach dem Zusammenbruch Regierung und Volksvertretung in Athen, da» ganze griechische Volk einen völligen Mangel von Ehrlichkeit und von gutem Willen gezeigt, mit ihren Gläubigern zu einem für letztere noch so aufopferungsvollen Arrangement zu gelangen. Immer von Neuem wurden Verhandlungen zwischen den vereinigten auswärtigen Comitös und der griechischen Regierung gepflogen. Schien man einmal nahe am Ziel zu sein, dann entzogen sich die Griechen treulos der Sache. Dabei waren die Gläubigersorderungen wahrlich bescheiden. Man wollte sich mit ungefähr einem Drittel der rechtmäßigen Zin»,ahlungen begnügen, unter Zusicherung müßt, aer allmählicher Erhöhung bei einer Besserung der griechischen StaatSfinanzen und unter einer gewissen Sicherstellung. Gegen jede Art Garantie oder auswärtige Control« ober sträubte sich da» griechische Nationalgcsühl, das vor Bankerott, Wortbruch und allerlei Hinterlist nicht zurückgkschreckt war. Wenn jetzt Griechenland sich eine ginanzcontrole doch gefallen laste» muß, so ist dal in erster Linie das Verdienst der deutsch« Regierung, welche sich in diesem Falle rechtzeitig und energisch der Interest« der geschädigten deutschen Gläubiger Griechenland« ange nommen hat. Al» letzteres in seinem frivol gegen die Türket unter- nommen« Kriege so bald und so gründlich nieoertzeworfen «ar und es sich um Aufbringung einer neuen großen griechischen Anleihe zur Deckung der Kriegskosten handelte, da setzte die deutsche Regierung es durch, nicht ohne schnöde Verdächtigungen von englischer und französischer Seite, daß die sür die neue Anleihe seitens Griechen lands zu leistende Garantie, die Finanzcontrole, auch aus die alten Schulden erstreckt wurde. Griechenland muh sich wohl oder Übel fügen, da r« eben absolut eine neue Anleihe vom Auslände braucht und sonst kein Geld bekommt, wovon die Räumung der von den Türken occupirten Provinz Thessalien abhänat. DaS mit der Finanzcontrole aeschaffene Arrangement mit den alten Gläubigern entspricht ungefähr den früheren Vorschlägen; er werdrn 32 Procent de» vollen Zinssätze» bezahlt —- bi»h«r gab di« griechisch« Regierung willkürlich, unter Bevorzugung der inländischen Bondsbefitzer, 30 Proc. — mit bescheidener Aufbesserung bei even tueller Hebung der griechischen Finanzen und geringfügigen Nach, zahlungen; die bevorrechtete Monopolanleihe erhält 43 Proc. That- sächlich hat bei der bisherigen Leistung von 30 Proc. die griechische Regierung erhebliche Summen zurücklegen können, dir zu Kriegs rüstungen benutzt wurden. Die internationale Eontrolcommisfion nun, welche au» sechs von den Mächten ernannten Mitgliedern besteht, hat einen Theil der griechischen Staatseinnahmen zu überwachen, welche speciell dem Dienst der auswärtigen Schuld überwiesen find. Der Gesammt- betrag dieser griechischen Steuern wird auf rund 40 Million« Drachmen geschätzt, welche Summe bei dem hohen griechischen Gold agio etwa» über 20 Millionen Mark entspricht. Die Einziehung der Steuern wird unter der Control« durch eine griechisch« Gesell schaft besorgt. Li« nach dem Abkommen für den Dienst der alten Schuld erforderlich« Johressumme wird etwas über 7 Millionen Mark betragen, so daß über 12 Millionen der der Eontrolcommisfion überwiesenen Einnahmen sür den Dienst der neu aufzunehmenden Anleihe dt«ponibel bleiben. Die in dem Plan in Au»ficht genom mene Aushebung des Zwang»coursr» wird jedenfalls noch lange Zu- kunftsmufik sein. Alle Einzelheiten und Bedingungen der inter nationalen Tontrole wie de« Arrangement« find übrigen» noch nicht pfficiell bekannt gegeben. Jedensall» darf man nicht der irrthümlichen Meinung sein, daß nun die gesammten griechischen Finanzen unter Aufficht und aus wärtiger Leitung standen und daß schon damit «ine allgemeine Besserung und Sicherung gegeben wäre. Die Eontrol« beschränkt sich auf einzelne Steuern und auch hier wird sie den bi»h«rig«n schlechte« Steuereingang, di« Mißstände der Verwaltung u. s. w. wähl nur theilweise heben können. ES werden sogar Stimmen laut, welch« den Apparat von sechs ausländischen Kommissaren u. s. W. für verhältnißmäßig groß und kostspielig halten. E» bleibt zu hoffen, daß doch ein Einfluß auf die nöthtge allgemeine Steuerreform und größer« Ordnung auSoeübt wird. Leicht wird e» jedensall» de« durch den Krieg und Handelskrisen, namentlich den Prelsfakl d«r Korinthen, einet Hauptausfuhrartikels de» Lande», sehr ge schwächten Lande nicht sollen, di« Summen sür die Zinszahlung und di« eigenen Staat»bedvrsnist« auszubringen. Tröstlich sür die Gläubiger ist, daß ähnliche international« Finanzeontrolen in Egypten und der Türkei gut gewirkt haben, in letzterem, schwer zerrütteten Staatswesen sogar während der jüngsten Ausstände und Krieg« di« für den Gchulddienst erforderlichen Mittel völlig ausbringen konnten. Schleuderpreisen verkauft werden mußten, woraus sehr namhafte Verluste entstanden. Die Berliner Filiale der Gesellschaft hatte durch das Fehlen der Productenbörse und durch die vielfachen Er schwerungen deS Geschäfts zu leiden, dagegen arbeitete der Speicherei- betrteb in Altona befriedigend. *— Schiffsverkehr im Hamburger Hafen. In der letzt« verstossenen Woche sind im Hamburger Hasen 109 Dampfer und 16 Segelschiffe angekommen, dagegen 120 Dampfschiff, und 13 Segelschiffe abgegangen. Len Kaiser»Wilhelm - Canal passtrlen 22 Fahrzeuge. Im Hamburger Hafen liegen augenblicklich 104 Dampfer und SO Segelschiffe. *— Valtiiche Elektricitäts-Gesellschaft vorm. F. Flohr L Devarann«, Kiel. Vorstand und Aufsichtsrath haben die Er« bähung de« GrundcapikalS der Gesellschaft um KOO 000 ^l durch «u«gab» von SM «ciien 4 1000 ^l beschlossen. * Aieuaburg, LS Januar. Len Lclionairen der Flensburger Dampfercompagnie wird i» der am 10. Februar d. I. statt« findenden General«Beriammlnng eine Dividende von 7 Proc. ia Vorschlag gebracht werden. Für Abschreibungen, Siefervesond« und Erneurrungßsond« sind ca. 123 000 ^l — ca. 8 Proc. de« «ctien- capilals vorgesehen. Die Geiellichalt hat in den beiden Betriebs jahren 1896 und >897 ca 192 OoO zu Abschreibungen, Reserven u. s. w. verwandt und zwei wriiere Neuboulen contrabirt, wovon „Harold" ca. 21001 ckw. im März d. I. und „Hedwig" 3200 t Av. im Sevtember d. I. geliefert werden sollen. Lus der Tagesordnung der Generol-Beriammlung stellt, wie bereit« mitgerdellt, ei» Antrag de« Auklichlsratd« und Vorstände« aus Erbävung de« Lctwncapltal« von l-00000 ^l aus L 000 000 ^l durch successive Luegade von SoOOOO ^l neuer Lctien. Z Durch da- neue Börsengesetz sollte die Beweglichkeit der Monta nindustriepapiere eingeschränkt und eine solidere Grund lage für den Handel in dielen Papieren geschaffen werden. Tie in der jüngsten Zeit «mgelretenen Schwankungen der Course beweisen, dog dieser Zweck verseblt ist. Gerade da« Gegentheil ist, wie »in Vr.slanrr Börsenbericht bemerkt, eingetreten. Bei den neueinge« sübrlen Formen des Bei kehr« wirken schon unbedeutende Vorgänge aus die Preisbildung, die in unberechenbaren Sprüngen auftritt *— Tie Spinnerei Wertacki erzielte nach der „Augsb. Abdztg.» einen Reingewinn von 48 448 Mark (1895/96 SO 306 Mark), woraus eine Dividende von 3,5 Proc. vertheili wird gegen 4 Proc. im Vorjahre. (Im Vorjahr wurden 39 791 Mark der Special reserve überwiesen.) K Versicherung« » Aktien - Gesellschaft „Arminia" i» München. Nach einer vorläufigen Zusammenstellung gelaugten bei der Gesellscdait im Jahr, 1897 in der Adtheilung für Lebens«. AnSsleuer» und Militair-Bersicherung 4952 Anträge über 8647 480 Mark, in der Bolksversscherung 8885 Anträge über 3 01-SSO -eil, insgeiamint mithin 13 837 Anträge über 11 662 730 Ver- sickerungsiuinme zur Behandlung. Hiervon sanden 12S47 Anträge über 9 216 767 ^l Annahme. Leit Bestehen der Gesellschast wurden inogejommi über 60000 Police» mit rund SSV, Millionen Mark Bersicherungtsiimme ausgefertigt. Di, Sterblichkeit verlief wiederum durchaus günstig. Bra uereigesrllschast vorm. D. Streik in Rastatt. Der Gewinn in dem am 30. September 1897 obgelausenen Jahr» stellt sich aus 62 914,40 Hiervon werden zu Ablchreibungen 20 716,32 und al« Zuweisung zum Telcrrderc-Lonto 8000 verwandt, während S418,7ü ^l aus neu« Rechnung zum Vortrag gelangen. Sine Dividende gelangt somit »ich, zur Bertbeilung. * Wie»«, 24. Januar. Die hiesig« Anwesenheit de« Direktors Siemens von der DeutschenBank wird osficiell mit neuer lichen Wiener Konferenzen betreffs der orientalischen Bah ne n in Zusammenhang gebracht. Es ist indeß nicht ausgeschlossen, daß weilcre Verhandlungen wegen der Wiener Gasanleih« und der Tramway statisinden. *— Tie Versicherungsgesellschaft „Anker- in Wien hat gegen die Verwendung de» Namens Anker seitens der jüngst in Berlin gegründeten Versicherungsgesellschaft Protest eingelegt. Wiener GaS« An leihe. Nachdem die Wiener Gas- Anleihe in London keine Ausnahme gefunden hat, wird e« in Zürich mit Schweizer und Pariser Banken versucht. Die großen Finanz« genies, die Namens der Wiener Coniniun» in London d>« Ver handlungen gepflogen, schreiben ibren Mißerfolg dem Umstande zu, daß den Londoner Bankier« dos Berständiiih sür die österreichischen und Wiener Verhältnisse obgeht. Die Unschuldigen! Sollte c» nicht umgekehrt sein — sollt« es nicht gerade darum, weil man in London bi« Verhältnisse der Wiener Lommunal-Vcrwaltung zu gut kennt, geichedeu sein, daß uian eS ablehnt, mit Wien in geschäftliche Ver bindung zu treten? * Bern, 24. Januar. Ter Verwaltungsrath der Schweizer r i s ch e n N o r d o st b a h n hat die Direktion der Bahn beaustragt, mtl dem schweizerischen Bahndepartement Uber die Zusammenlegung der Soncessione» in Unterhandlung zu treten. Mehrere in der Sitzung des VerwaltungSrath» von Guyer-Zeller gestellte Anträge wurden der Direction überwiesen. *— Bon der Unionbank in Basel wird in großen Masse» eine Schrift verbreitet: „Der Weg zum Reichthum", in der mit dem Anstrich der Sachlichkeit eine Reihe Börjrmpeculatione» geschildert werden und schließlich zum Börsenipiel angeregt wird. Jeder Einsichtige merkt die Geschäfts» eclame dieser Bank sofort; sollte aber das Buch auch in die Hände von weniger Einsichtige» geralben, so leien diese vor den Lockungen des Vörstmpiel« gewarnt. Ihr Weg würde wahrscheinlich nicht zum Reichlhum, wenigsten« nicht zu dem ihrigen, füvren. S Di« unlängst erwähnten Bemühungen Frankreichs wegen Vergrößerung seines Absatzes nach Eüdamerila, insbesondere nach Argentinien, sassen vor allen Dingen di« Schaffung «ine» französischen Handelscomptoir« in Buenos »tret in» Auge. Diese Anstalt hätte in jeder einzelnen Provinz einen Agenten anzustellen, dessen Ausgabe es wäre, sich Uber die Ve- schästSbräuche und Absatzverhältniss« an Ort und Stelle ständig in- formirt zu halten und mehrmals jährlich die Hauptorte seine» Be zirk» mit Probesendungen behufs Entgegennahme von Bestellungen zu bereisen. Auf diese Ar« bliebe ben französischen Firmen die kostspielige Unterhaltung von Geschäftsreisenden erspart, da jene ständigen Agenten al» solche fungircn und vermöge ihrer genaueren Kenntnis, von Land und Leuten ungleich besser zur Wahrnehmung der geschäftlichen Interessen des französischen AnssuhrhandelS nach Argentinien in der Lage sein würben. * Vrüfsel, 24. Januar. Tie Dividende der Bergwerks- gesellschaft Dahlbusch wird mit 45 Frcs. in Aussicht ge nommen gegen 42,5 Frcs. im Vorjahre. ä Der Ausbau de» russischen Bahnneßt« in Mittelasien wird über der Förderung de» großen sibirischen Schienenwege» nicht vernachlässigt. In letzter Zeit find die Nivelli- rungSarbeitcn behus» Anlegung einer Zweigbahn von Merw nach dem afghanischen Grenzsort Kuschkh beendet worden. Dies« Linie von 315 Kilometer Länge wird al» „Murghab«-Bahn in etwa 3 Jahren kertiggestellt sein und etwa 9 Millionen Rubel kosten. Im nächsten Jahre Hoss« man den Bau der Linie Samarkand-Andidschan nebst den Zweigbahnen nach Taschkent und Neu-Macgelan beendet zu Haden. 8 Di« Tlnglo American Telegraph Company, Limited, kann au» dem Gewinne de« ,weiten Haldsahre» 1897 dem Erneuerungsfond« IL OOO L'irl. zuweisen und auf di« vonsoli- dtrten Aktien rin« Vchlußdividend« von 19,5 Proc., auf die Prio ritäten »der «ine Reftdividend« von 1,19 Lstrl. vertheilen. Daraus ergiebt sich ein Jahreserträgniß von resp. 3 und S Proc. *—Fiaseo einer L'/,vroc Gtadtanleihe. Unter dieser Uekerichrtst berichte« „Reut. Fin.-Ehr." vom 22. d. Mt«.: Luk die zu deute ausgeichriebene Lmiision von 1500000 L, 2' ,Procent., l Januar 1928 rückzablbare Anteil» der Stadt Livervool zum Minimoiprei« von 98 Proc. wurden nur Gebot, auf S08000L ein- gereicht und die Zetchnnngslist« bleib» deswegen bi« zum L6. d. Mt«. offen. Diese« Fiasco ist nach zwei Rlchtunqen hin iedrreich, ersten« zetat es. daß rin, 2",proc. verzinsunasbosi» noch nicht etablirt werde» kann, und »wett»»«, daß di« versüabare» Mittel doch nicht io übermäßig lind, um ti tout prii Unterkunft suchen zu müssen. Der Vorfall dürft« wodl al» Fingerzeig auch für Staottfinanzirungtn mit hochclassiger Garantie dienen. erwarten. Di« Banaussührunaen zur Befestigung und Begrenzung einzelner Strecken de« Svreeuser» innerhalb Berlin» konnten noch nicht vollendet werden. Die Erweiterung der schrägen Durchfahrt au» der Spree in den Humboldthafen war im Juni 1896 sür den Schifsfahrtsvertehr b«raeftellt, seitdem find die Häsen de« Berlin- Spandouer Schisssahrttcanals auch den großen Elbkähnen von 8,0 Meter Breite bequem zugänglich. Innerhalb der Stadt Berlin hat sich insofern eia Wandel im Schisfsverkehr vollzogen, als die Stadt- schleuße di« tzölst« ihre» Deriehr» an di« Mühlendamm-Schleuße abgegeben hat. Der Gesammtgüterverkehr aus den Wasserstraßen innerhalb der Stadt Berlin betrug im Jahre 1892 : 4,9 Millionen, im Jahr» 1896: L,v Millionen Tonnen. Die schon früher beobachtet« Zunahme der durchschnittlichen Traasähiglett der in den Berliner Gewässern verkehrenden Lastschtsse Hai angedauert. Die mittler« Tragfähigkeit ist von 139,3 Tonnen im Jahre 1894 aus 118,6 Ton nen im Jahr« 1896 gestiegen. *— 8 o ns u l a t«. Ta» kaiserlich» Vice-Eonsulat in Point d « Gall« (Ceylon) ist zur E t n z i« h u n g gelangt. v. 6. Bestand der deutschen Seeschiff«. Am 1. Januar 1897 belief sich der Bestand der deutschen Seeschiffe aus 3678 (gegen 3592 am 1. Januar 1896) mit 1487 577 (1 502 044) Tonnen Nettoraumgchal«. Darunter befanden sich 2552 (2524) Segelschiffe mit 597 617 (622 105) Tonnen und 1126 (1068s Dampf, jchifs« mit 889 960 (879 939s Tonnen. Auf das Lftseegebiet ent fielen 898 Schiff« mit 219 S21 Tonnen, auf tat Nordseegebiel 2780 Schiffe mit j7S0 S06 Tonnen. Der Antheil Preußens umfaßte 2055 Schiss« mit 2SS44S Tonnen. S. 0. DieZahlderSchiffrunfälkeanderdeut- schen Küste betrug während de« Jahres INS 464, und zwar strandeten N4, kenterten 14, sanken 20 Schiff«! 219 Schiss» erlitten «inen Zusammenstoß und 9« anveee Unfälle. Der Totalverlust von Schissen betrug 51, Personen kamen 43 um» Leben. Von den Schiffen, die «inen Unfall erlitt-n, waren 316 deutsch,, 9 russische, 19 schwedische, 18 norwegische, 24 dänisw«, 64 englische, 11 nieder ländische und f« 1 belgische» und französische» Schiff und 1 Schiff unbekannter Flagge. tt. 0. Der Totalverlust deutscher Seeschiffe betrug im Jahre ISüü 79 mit einem Nettoraumgehalt von 28 550 Tonnen. fi Nach den statistischen Ermittelungen de« „Verein« deutscher Eiien« und Ltahlinbiisirirver" beiiei sich die Rodeisen Production de« deut ich en Reich« (»injchl. Luxemburg«) im Mona« December >897 aus 6IK4SS t; darunter Pubdelrodri'rn uud Tp egeleisrn 139 770 t, Besjeiuerrodell-n 481S8 t, Ldoillusrobeisen 819420 t. Gießer,trödelte» 108 107 t. D>« Produciivn im Noveu der 1897 betrug K9V ISS t, im December UM S52 719 1. Vom l. Januar bi» 31. Drcember 1897 wurde» produort 6889067 t gegen 6300982 t im gleichen Zeuranm de« Vorjahre«. *— Di« Gesellschaft Putzte beabsichtigt laut „B. B.,8.» ihre Abtheilung sür Acerylengg«, Apparat« in ein b«s o n d e r e« Unternehmen umziiwandeln. ^Zuckerfabrik Körbisdorf, A c t i«n g e s«l 1, schäft. Die Fabrik hat am 24. Januar früh ihre Campagne be endet mit einer Verarbeitung von 1 036 580 Centner Rüben gegen 1 000 140 Centner im Vorjahr«. Li« Rübenernte ist, wie bekannt lich auch di« Körnerrrnte, von der bei den hohen Geireidepreisen sehr erhebliche Mehrerträge erwartet werden, also ebenfalls befrie digend gewesen, desgleichen die Polarisation. Lrtien-Dampf.Brauerei Feldsthlößchen Sanger- Haufe». Nach Abschreibungen von Il OOO^l gelangt für do« Jahr 1896/97 eine Dividende von 10 Proc. gleich 24 000 zur Vertheilunq, wäbnnd 2989,50 ^l zur Gewäbrung vou Tantiämrn und Gratificalionen Verwendung finden, 3366,27 ^l dem Delkredere. Eonio und L81.37 dem Reiervefond« überwiesen werden und 8Ü6.S9 ^l aus 1897/98 zum vortrog gelangrn. *— Zoll aus Farbdolzextract«. Die Handel-komm« Banne» ist aus Jnbustrtrkretien ihre« Bezirk» gebeten worden, sich für dir Einführung eine« Zolle« von ca. 10 Frcs., wie in Frank« reich und Nordamerika, sür Facbholzertracte zu inter-ssicen. Farb holz,xiract« werdeo jetzt in Deutlchlaud mit 3 .H für 100 ver- zollt. Die Handeltkammer ha« flch jedoch nicht überzeugen können, baß i» Folg« »ine« Zoklmißverhältmsst« zwischen Deutschland, Frankreich und Nordamerika di« deutsch« Blouholzextroci-Jndustrie so außerordentlich bedeutende Schädigung erleid«. Ter deutsche Import a» Aarbdoizextraeten im Weity von jädrlich über 4 Mill. Mark ist nicht klein: di« Haupteiniudr kam 1896 von Frankreich, nämlich L8S7S D.-Ttr., 14 560 D.-Clr. wurde» von den Ver einigten Staaten, 1860 D -Ttr. au« Belgien, 1S87 D.-Ttr. au» Grosdritanuien, 147L D.-iltr. au« der Schweiz und 44Ü L-Str. von Holland bezogen. I« Summa stell» sich di« 1898er Einfuhr aus Ä 4S8 D.-Lir. *— DteBochumirBerawerktaetiingesellschaft hat im December 1897 nach Abzug von Unkosten, Anleihezinsen, Berg- und Wasserschäden einen Betriebsüberschuß von 12 094 Mark gegen 6303 Mark im November 1897 erzielt. * Rrrfkid, 24. Januar. Die T e P P i ch k n ü p f e r «i von Joh. Kneusel« äe Eo. wurd« in ein« Actiengesellschast unter der Firma Krefelder Leppichsabrik umgewandelt. * Effcn a. d. St u h r, 24. Januar. In der heute im „Rhei nischen Hos» obgehrltenen BeirathSsttzung de« r h «i n i s ch , w e ft - fälischen Kohlensyndicatll construirtr sich der Beirath in der bisherigen Form; ebenso wurden die Sonderausfchüss« in der bisherigen Zusammensetzung wiedergewählt. Dem Antrag eines Sonderausschusses zweck» Berathung Uder die Art der Förderungs- Abrechnung für 1897 entsprechend erklärten sich die Anwesenden ein stimmig damit einverstanden, daß di« Abrechnung sür 1897 wie bisher auf Grund der ganzen Jahresbetheiliaung erfolgen soll ohne Rücksicht darauf, daß nur für einen Theil des Jahres die yörve- rungseinschränkuna beschlossen «ar. Di« Umlage für da« erste Quartal 1V8 wurde auf S Proe. wie btther festgesetzt. Zu .Geschäft, liche«- wurde beschlossen, die Frage, ob der Richiprei« bez. der Ver, rechnungsprei» für Coaktlohlen abweichend vom Preis« für ander« Sorten schon vom ersten Januar zu erhöhen sei oder nicht, gemein sam mit der Festsetzung der sämmtlichen Richtpreis« auf die Tage», ordnuiig der nächsten Veirathsfitzung zu setzen. Aus di« Tagesord- nung der nächsten Zechenbefitzerversammlung soll unter Anderem di« Frage der Förderungseinschränkung gesetzt werdrn. Osnabrücker Rctten-vrouerei. Im Vetriebsjabre 1896/97 ergab flch ein Gewinn von S08S0,ü8^l, welcher wie folgt zur Verwendung gelangt: Zvm gesetzlichen R-lerveiond« 2359,16 .ck!, 4 Proe. Dividende auf di« Gtamm-Aclirn gleich N 480 ^l, 8 Proc. Dividende aus di« Borz»g«-^ctie» gleich iS000 ^l, Tantiämen iür Aufficht«ratd and Vorstand 8021,IS ^l, Ueberweiiuug zum Lvecial. Reiervefond« 9000 ^il. »um Unt,rstü»ung»soad« 420 ^l. Gratt- ficalionr» für da« Personal 1980 ^l, Vortrag auf neu« Rechnung 1860,87 D Au« vahern, L3. Januar. Die Solnhofener St«in» brüch», die für di« Vefchassuug der Stein« zum Zwecke der Her stellung guter Litdogropdlen sehr wichtig find, vrriruven im I hr« etwa SOvO Wagenladungen vletn« noch ollen Hlmmrl«grgenden. Um aber di« großen Kteinlager noch desser ou«beut»n zu können, wird jetzt »in« Locald-Ha von der Station Papveadetm über Langenaltheim »ach de» Vteinbrüchen gevlaa», di« jedensall« di» boyertichr Lorolbaha-Letiengesellschost Herstellen wird. Di» Gemeind« Mörasbet« hat den Grund «nd Bode« für di« Vodn unentgeltlich zur venüguna gestellt. — Der Bau eine« große» Abzua«canal« für di, südlichen und südwestliche» vor. orte Nürnberg« in einer Lä»a» von S'/H llm wird »in» groß» Summ« erfordern. Di, ersten SOO » sind mit ISO000 ^l ver- avschlaa». * Hamburg, LL. Januar. I, dem Patentverl«»u»g«streit der luer.Geiellschast i» Berlin gegen di« Firma Prüfer G«. brüder hierfelbst bat da« diestar Oberloadesgericht der letzteren durch rlnstwriltg« vrrfü,»na di« ferner» Herftelluna und den Ver- trieb ihrer Glühkörper bet Vermeidung einer Straf» von 5000 für jede» Zuwiderhandlung«»«! »nteriaat. Der den Erlaß einer «t»siiv«iltaeu veriüguttg ablehnend« Beschluß »er ersten Instanz wurde aufgehoben. g Dl» W a « re« - L r« d i t - L n ß« l t in Hamburg ltz lm Jabr« 1897 hinsichtlich ibrr« Ertrage« durch einen empfind lichen Verlusi beeinträchtigt worden, der ihr durch unlauter« Mani pulationen eine« Kunde», welch« »nr in yalge groben vertrauens- brache« ermöglicht worden find, bereitet worden ist. Der Gewinn an Zinsen betrug 191 523 Mark (189 962 Mark im Vorjahr«), der Grwin» an Prodisienen 102 67S Mari (111218), der Gewinn an didersr» Geschäften (71 «88 Mark (147 280s. Nach Abzug der Un- kost«, mit 106 i59 Mark M217) und de« Uebertroge« für Zinsen und Pradifien bleibt ei» Reingewinn von 260 985 Mark (347 817), au» «elchem de« Reservefonds 2306 Mark (17 301) zugrsührt, an Tantitme 7189 Mark (10 564) und an Dividend» 240 000 Mark aleich 6 Proc. gegen 7v« Proe i« Vorsahr« gezahlt werdea. Li« Geselljchast hat stark darunter zu leiden gehabt, daß di« im »erflosst- nen Jahre außerordentlich -roßen Zufuhren von amerikanischem Mixed-Mait fast aulnahmslo« in beschädigte« Zustand« eint,äsen und, da e« zeitweilig gänzlich cm Lageiäumen fehlte, foritrt zu Die Läger find bi« auf di« abaeschlossenen Frühjahrtlieserungen fa gue wie geräumt, in einzelnen Gattungen konnte der Bedarf zusolae der schlechten Erni« nicht befriedigt werdea. — Besonders war dl« Ernte in Südfrüchten mäßig. Am ungünstigsten ist dieselbe für Aprikosen und Pfirsiche zu bezeichnen. Die letzteren waren trotz ver hohen Preis«, nicht »u bekommen. — Li« Quantität der Kirschen- Ernte war gut, doch ließ dir Qualität zu wünschen übrig. Di« Flüchte konnten flch in Folge der ungünstigen WitterungSverhält» nlsse nicht genügend entwickeln. Pflaumen waren knapp, schlecht und hoch lm Preisc. Don Kernfrüchten ist das Srlrägniß an Birnen als günstig zu bezeichnen. — Arpsel waren au» unserer Gegend in Mengen nicht aufzutre iben, sondern mußten au» Holland, dem Rhein, lond und der Unterelbgegend bezogen werden. In letzteren Distrikten kalten die Englänver die Früchte, während sie noch auf den Bäumen hingen, durch ihre Einläufer bereit» auskausen lassen, so daß auch dort nur wenig und zu hohe» Preisen zu haben war, zumal die Engländer auch Pflückerlöhne und sonstige Unkosten übernahmen. Man mußte in diesem Jahre für gut» Aepsel 8—10 Mark pro 100 Kilogramm mehr anlegen. — Dl« Veerenobst-Ernte war, bis auf tzlmvcercn, al» eine gute zu bezeichnen, letzter« in Folge des vielen RcgcnS in den verschiedenen Gegenden schlecht, Qualitäten unrein und trotzdem Preise hoch. Deutsche Netch-bank. WI« mit Vestimmlbeit erwartet werdeu konnte, haben in der am 22. d. abaelaiifenen dritten I nnar- woch» weiter» Rückflüsse in die Tassen der Deulschen Re chsbanf statigeiunden, wodurch sich ber Statu« derselben sernerkin erheb lich gebessert bat. Der MelaNbestand Ka> um SL16SOOO 11897 L8S08000 ^l) zugenommen, wädrend da« W-ch'el- vor'-seuille «tue Erleichterung um 18252 0«) ^st (Id740000) ausweist und gleichzeitig die Lombardbestänbe um 25 796 000 .w 26S3S0OO) zurück;egangen sind. Der Eff clenbestand erhöbt« sich um 9 992000 (Abnahme 127 000 -ckO und «Kenia ver- m-hrten sich di» sonstigen Lciiven um 91-1000 ^tz (139700 6 Der Betrag der in Umlauf befindlichen Noten rrbucirw sich um SS tMOOO.ckl (53 9^0000). während di« Giroverbindlickkrilen um 48 234 000 -ckl (89 8i4 000) gewachsen find. Die steuerfreie floteiireserve, welche vor acht Togen sich auf 56,86 Millionen Mark stellte, Kat sich ans 145.76 Millionen Mark gehoben gegen 168,38 Millionen Mark zur gleichen Zeit im Vorjahre. * Chemnitz. L4. Januar. Am vorigen Sonnabend verschied nach längerem schwere» Leiden in Dresden Herr Tommerzt-nrald Eduard Keller. Der Nom» desselben ist mit der Ge ch chw der Industrie von Ehemnitz und namrutlich der Ma'chinenindlistrt» eng verbunden, war Herr Keller doch lang» Jahre in der erst»» und größten Fabrik unserer S adt, in der Sächsische» Maschinenfabrik vormals Richard Hartmann, ein» lang« Reibe von Iadren mit glück lichem Erioige in hervorragender Stellung tditig. Er gebörte der- elben vom Jadre 18S9 an,wurde später Director be«W»l>rtablissemenl«, zn dessen Begründer, Herrn Geh. Tommerzienrotv Richard Hart mann, «r in verwandtschaftlich« Beziebungen trat, da »r sich mit der Tochter Hortmann'«, Cölestin«, verheiratdet«, beging im Javre 1884 da« 2Sjährig» Jubiläum seiner Tditigkei« i» der Sächsischen Moschinen- abrik, gründe»« i» nämlichen Javre di« Stiftung „Heim", welch, den edlen Zweck bat, durch Erbauung oder Erwerbung zweck entsprechender Häuier vnbeichoitenea uud braven Arbeitern der Sächsischen Maichinenkakrik zu Chemnitz geluvd« und billigt Familien wohnungen zu beschaffen, und wurde im Jakre 188k von Tr. Majestät dem König» zum Tommerzwnrotlw ernannt, auch war er Ritter hoher Orden. Nach seinem Austritt» au« dem Direktorium der Sächsischen Maschinenfabrik, Mitte de« Jahrzehnte« 1880, »erleblt er außer in Ebemnitz »inen großen Tbeil de« Jahre» auch in Thüringen, wo er «in größere« Brsitzthum hatte. Später schlug er ein Heim in Dresden aus (Cd. T.) O Um die Erbauung einer Verbindungsbahn aus der Linie Limboch-Burgstädt-Mittweiva findet gegen, wärtig ein förmlicher Wettbewerb statt. Nicht allein, daß sich der Landtag auch Heuer wieder mit der Sache zu befassen haben wird, schwebt zur Zeit noch immer jene» von der Actienaesellschaft O. L. Kummer L E. ins Auge gefaßte Proieet der Errichtung einer elektrischen Bahn auf der vorgedachten Strecke. Gleichzeitig hat sich aber auch die Firma Thormann ch Wenger- Schöneberg bemüht, di» beiheiligten Kreif« für Errichtung einer elektrischen Kleinbahn von Glauchau über Simbach nach Burgstädt zu inter- essiren, während neuerdings di« Firma Kramer L Co., Berlin durch ihren Vertreter belannt -lebt, daß sie den Bau einer «lektri, chen Bahn 1) von Glauchau über Simbach nach Burgstädt und 2) von Burgstädt nach Mittweida beabsichtige. t Lötzuitz t. t«.. 24. Januar. Der hiesig« Svarvoroin bat ich in den 2S Jahren sein,« Bestehen« recht günstig entwickelt. Während er im Jabr« 1873 mit aur 19 Mitgliedern begründet ward, zählt er jetzt 661. Di« Spareinlagen, di« alljäbrltch in der Weidnachtszeit zur «u«zah ung kommen, betrugen im vorige» Jahr« 41 -38 .ckl Die Einlagen werbt» an jedem Sonntag« bei de» Mit- gliedern abgeholt. * Wilsdruff, L4. Januar. Hu dem geplanten Ban einer Bahn Potschavvel-Wilsdruss wird dem „Dresd. Laz." ge- schrieben: von Dresden au- gelaugt man über Potschapvel mit der Leeundairbahn Potschavvel-Wilsdruss, ailo etwas umständlich, »ach W'lsdruff. Dies« letzter, Linie wird jetzt ichmalipurig von Wilsdruff nach Nossen gebaut. Ferner hat «ia Project Döbeln oder Oschatz über Lommotzsch-Niltitz-Wilsdruff Aussicht aus Ver wirklichung. Ls wär« nun von allergräßter Wichtigkeit, dies« Bahn normalspnrig zu bauen und sie von Wilsdruff über Kausbach, Uokersdors, Lrntewitz, Kemnitz, Lotto noch Dreädsn- Frisdrichsiadt direkt zu legen. Ersten« würde dadurch «in» direct« Etienbahn Dresden-Leipzig, ohne di« Elb« zu über- schreiten, geschaffen, zweiten« würde «in Landstrich ausgeschlossen, welcher sich bedeutend au Werth für Grund und Bode» erbödea und sich durch bequem« Verbindung mit Dreede» stark bevölkern würbe. Luch Wilsdruff würde «inen nie geohntnl Lusichwuag er fahren. Fabriken wär» günstige veleaeaheit geboten, sich anzubauen, da Kohlen in der Näh« sind und direkt« Verbindung überall hin geschaffen wäre. -«>- Au« tze» Oibthole, L4. Januar. Da eine größer, Frost. Periode bi« jetzt noch nicht «ingeireten «ar, ist es auch in de» Sanbfteinbrüchen uuiere« Eibthale« immer »och recht iebdast geblieben. Im Frühjahre dürst» wieder di« Eröffnung mehrer«, neuer Brüche erfolgen, da di« Nachfrage »ach Sandstein fortgesetzt eine groß« ist und auch durch Versandt der Horzeln, di« beiaad« ganz unbenutzt blieben, infolge der o» der Untereld, im Gange de- fiadlichrn Dommbouten rc„ ol« eia lohnender bezeichnet werden kann. An den hiesigen Lteinabladevlätzr» am Elbustr sind zur Zett wieder ganz gewaltige Massen dieser Horzelwoare aosgestapelt. Di« Ger« ladung erfolgt in großen Elbkähae». »— Waggonfabrik Weimar. Jo Ergänzung vusere» tele graphischen Meldung über di« Neugründung dies»« «ctienunter- nedmen« theilrn wir mit, daß den erste» Aufsichtsraid folgende Herren bilden: Bankier Georg Lolluiano, Weimar, ol« Vorsitzender, Oderbüraermeisler Ged. Rtgieruagsrath Pabst, Weimar, Fabrik besitzer H. W. Schladitz, Dre«deu, Fabrikbesitzer Gustav Lohst, Dre«den, Fabrikbesitzer S. Tobias, Leipzig. V. Erfurt, 24. Januar. Di« hiesig» Eiieabahodeputatioa, welch« zu dem Zweck» gewählt worden war, um bei dem Eisenbahnmintstrr um den Ausbau der Nebenbahn Erinri-Langensolza in eme Boll bahn vorstellig zn werd«», hat am verflossenen Sonnabend beim Minister Rudi,»» gehabt. Herr Thielen nahm di, Abordnung, an deren Spitz« der Oberbürgermeister 0r. Schmidt stand, zwar sehe sreunblich auf, macht« ihr indeß in Bezug aus den Rusda» der Langensalza,r Bahn in rin« Vollbad» wenig Hoffnung. Li« Bad» sei al« Nebenbahn gebaut o»d werd« demgemäß ol« solch« be trieben. Bei steigender Frequenz werd, lnbesseo der Verkehr »ach Möglichkeit au»grstal«et und di« Güterzüg« von den Persoaenzügen getrennt «erde». Für den Aosban in eia, Vollbai,» sei ober znr Zeit Kto« Aussicht vorhanden. Dem Ersuchen um Herstellung einer direkten Verbindung Erinrt - Megdebnrg - Hamburg nah Ersnrt- Hannover-Vrrm«» sagt, der Minister wohlwollend« Erwägung z» und thetlt« radiich mit, daß do« Projekt fitr «in« dir»«, verbrnbuog Ersurt-Arnstadt bereU« »»«gearbeitet sei. Die Deputation iprech da», noch bei dem Vorstand der velkehrsadthetiuag, Mtntsterial- dirertor Möllhoujen, vor. ch Berit», 24. Januar, wie au» der de« «bgeordnetenhaus, zugegangenen Denkschrift über di« Bauausführungen an Wasser straßen während der zwei Jahr« vo« 1. April 189- bi» zum 31. März 1897 hervorgeh», sind dl« an« dem Jaher 1894/9S »erbliebenen Reftarbeitea für di« Lanalisirung ver Unterspre« und di« Bauten zur Verbesserung de« Spreelauf« innerhalb der St« dt Berlin in den beiden Verichtssadren di« aus di« Her stellung der Userdeckniig link» de» Spreewegei im Thiergarten und die Anfertig'ina de» neuen Inventars sür die Spree zum Abschluß gebracht. Tie Arbeiten an der Erweiterung der Spreeheltung de« Bcrlin-Spandauer Schifsfahrttconal» aus der Strecke zwischen dem tzumboldthasen und dem Nordhasen zu Berlin sind, nachdem im Stet 18S6/S7 dafür eine «rpe Rat« ausgeworfen worden, entsprechend Nstrdort wo»ve»; ihr, Vollendung steht in, Etattjahr« 1827/98 zu
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