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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.03.1896
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18960302018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896030201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896030201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-03
- Tag1896-03-02
- Monat1896-03
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rvi- «Her Wittwe von 10 000 Pfund per Jahr vtthrirathet, und bezahlt jährlich 80 Pfund einem Vertreter, der sein Amt 1V Monate im Jahre versiebt" u. s. w. bis eS schließlich großartig heißt: „Der Mann braucht keinen Titel!" Wir Deutschen sind stolz darauf, den auswärtigen Nationen stets eifrige» Studium gewidmet und unS nm da« volle und unbefangene Verständniß ihres Wesens bemüht zu haben. Nm so Äckhaltloser wollen wir eS anerkenne», wenn nun auck ein Ausländer im gleichen Sinne und mit gleich ehrlichem Wollen sich um unS bemüht, und die Bedenken des freundlich gesinnten Beurtheilers dürfen bei un« auf Beachtung rechnen. Vielleicht liegt etwas Richtiges in der bald drolligen Gefahr, die Whitman bei uns bemerkt. Er meint, daß das reichliche Essen und Trinken, verbunden mit dem Mangel an Bewegung und dem Aufenthalt in schlecht ventilirten Räume», bei den Deutschen die Krankheiten der VerdauungSorgane und damit die Anlage zur Hypochondrie befördern. Ein Symptom hier von sieht er in unserer ängstlichen Abneigung gegen den „Zug". Wenn Whitman wieder m Deutschland weilt, wird er einen Fortschritt in dieser Hinsicht wabrnehmen und erfahren, daß eine kräftige Bewegung zur Beförderung des Volkssports eingesetzt bat. Mag er sich dann de» deutschen Waldes und der deutschen Musik wieder recht sehr erfreuen, die er so liebt. In letzterer Beziehung steht er in einem Gegensätze zu dem von ibm so hochverehrten Moltke. Denn Whitman nennt Richard Wagner das größte musikalische Genie der Welt feit Beethoven; Moltke aber sagte von den „Meister singern": „Das ist wirklich noch langweiliger wie eine Reichstagsdebatte. Dort kann man ^doch wenigstens Schluß der Debatte beantragen." Äus -em Lunstgewerbe-Museum. VI. Am Ende des westlichen Flügels des Erdgeschosses ist der Platz, wo die Verwendung der Edelmetalle zu künstlerischen Zwecken in mustergiltigen und meisterhaften Erzeugnissen der Goldschmicdekunst und der ihr verwandten Techniken vor Augen gesührt wird. Den Mittelpunct dieser jetzt im neuen Raum ungemein wirksam zur Geltung kommenden Abthei- lungen steht der in einem freierrichteten GlaSaufbau ent haltene Leipziger Stadtschatz. Zn dieser Gruppe fällt zunächst die Stadtbibel in das Auge. Sie ist von NicolauS Wohrt im Jahre 1541 gedruckt und von Lucas Kranack mit Holzschnitten versehen. Auf der Vorderseite ihres, mit schweren gravirten Silberbeschlägen, vergoldeten Eckstücken, Schließen und Knöpfen gezierten, violetten SammeteinbandeS erscheint ein kräftig plastisch sich abhebendes Crucifix als Mittelstück, umgeben von einem halb runden Relief. ES liegt ein anderes Buch dabei „Die Propheten" von vr. Martin Luther auS dem Jahre 1594, dessen Einband mit reichem silbernen figürlichen Schmuck, mit Crucifix, den Figuren deS Glaubens und der Hoffnung und den Symbolen der Evangelisten versehen, sich als eine Leipziger Arbeit erweist, die sich namentlich in der reich ornamentirten Vorderseite und in dem in durchbrochenem Flachornament gehaltenen Rücken in besonderer Schönheit giebt. AuS vr. Martin Luther's Besitz liegt ein in Silber ge triebener, theilweise vergoldeter Becher auS. Wie seine Inschrift besagt: „doe poculum ipso elector Lranck. lloacli. II in cnena < ump. Imtbero kospite ebidit streune. Avuv 1570 Oecewd. 28. posten 3- .Ian. moiluus est iu arce Xoepenick", hat diesen Becher Kurfürst Joachim II. von Brandenburg selbst beim Mable in Gesellschaft seines Gastfreundes Luther am 28. December 1570 tapfer ausgetrunken und ist darnach am 3. Januar in der Feste Köpenick verschieden. Im Deckel selbst, dessen Spitze die Figur eines Landsknechts krönt, ist die Jahreszahl 1531 und der Name des Königs Gustav von Schweden gravirt. Herrliche Arbeiten künstlerischer Metall technik offenbaren sich in zwei vergoldeten Silberbechern deS 16. Jahrhunderts, die unzweifelhaft als Nürnberger Erzeug nisse zu gelten haben. Sie sind über und über mit reiz vollen, tief geätzten Ornamenten bedeckt. Die Inschrift des einen besagt: „Wo Wirthschafft oder Gastung sein, da tracht man stets nach gute wein, Wirt der dann ult also erkheant, so ist die G'fellschafft bald getrennt"; der Spruch deS andern lautet: „Wenn «ick gut freundt zum andern khumbt, sind traurig, still und gar verstmnbt, Und khurckbt darzu der Edle weyn, muß alles traurenS vergessen sein." Eine im Stil der Spätgothik ausgeführte Nürnberger Ar beit schließt sich den vorhandenen Beckern von vergoldetem Silber — so sind unter Anderm weiter zwei sogenannte Hoffebecher (zum Jneinanderstecken, „Häufen"), mit gravirtem Rand auS dem 16. Jahrhundert, vier diesen ähnliche, aber etwas größere Becher mit dem Stadtwappen und der Jahres- iah! 1583 auf dem Boden auögeleat —, auch ein gebuckelter Doppelpocal, welcher das Initial N mit dem Stadtwappen trägt, als Prachtstück deS Silberschatzes an. Letzterer wird noch durch einen anderen, auf drei Kugeln ruhenden Silber becher vervollständigt, in dessen Deckel die Worte: „Drinck und Iß. Gottß nicht vergiß" eingegraben sind, während um den wappengezierten Rand desselben die Inschrift läuft: „Im Jahr, da Gott mit unS war, Schlacht vor Leipzig 1631". Zwischen den Kugeln erscheinen die Worte: „In Gesundheit deS Königs von Schweden Vnd des ChurfürstenS von Sachßen." Unter den Schützen-Gemeinschaften früherer Jahrhunderte galt für einzelne ihrer Mitglieder das bedeutsame und an mehrfache oder größere Leistungen geknüpfte Vorrecht, bei öffentlichen Gelegenheiten daS Gesellschaft» Kleinod, das höchste Würdeabzeichen eines Schützen - Vereins, anlegen zu dürfen. In der Regel war diese« Kleinod in Form einer schweren Kette au« Edelmetall gestaltet, welche mit vielen Platten, Schildchen und noch anderem silbernen Zierratb auSgestaltet um den Hals oder auf der Brust getragen wurde. Nicht nur die einzelnen Gesellschaften, sondern auch festgeschlossene Bünde von Städten und Landschaften besaßen ein derartiges Pracht- und Schaustück, letztere ak« Landcskleiuod oder Land- jnwcl. So lassen sich in dieser Weise vierundzwanzig Städte des Meißner- und Osterlandes unter demselben Kleinod nach weisen. Außer den Städten des Königreichs Sachsen und des Landes Altenburg gehörten dazu noch in der heutigen Provinz Sachsen die Orte Naumburg, Eilenburg, Torgau und Delitzsch. Das Kleinod eines solchen Bundes, welches sich einst mit anderen Wertbstücken beim Natke zu Leipzig, als dem Vororte, in Verwahrung befand, ist in den Besitz desselben übergegangen und im Stadtschatz ausgenommen worden. Es besteht ans einer Reihe von reizend bunt cmaillirten Wappenschildern der Städte Meissen, Lipczk, Geyten (Geit hain), Rochlic, Bcnig (Penig) und Krimpizschau, die durch silberne Ketten verbunden sind. DaS Ganze aus vergoldetem Silber, theilweise niit Cchmelztechnit hergestellt, ist an einem langen schwachen silbernen Pfeil befestigt. Mit diesem und mit einem ähnlichen als Nürnberger Arbeit des 16. Jahr hunderts sich erweisenden Schützenkleinod liegen dreiSckützen- kränze aus; den einen, der reich mit Gold- und Perlenstickerei und mit dem Wappen der Stadt Halle geschmückt ist, hat ein Leipziger Bürger im Jghre 1601 in Halle als Ehren preis gewonnen, der andere wird als „Erfurtischer Schützen kranz 1603" bezeichnet, der dritte endlich, ebenfalls aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts stammend, eine reiche Perlen arbeit mit Rosetten aus Gold mit Schmelz und Edelsteinen, ist dagegen unbekannten Ursprunges. Weitere ZeuZon einer hochentwickelten Goldschmicdcknnst früherer JahrhrWerte reihen sich den vorhandenen Werken der Metalltechnik an, so zwei von Figuren getragene, zum Theil vergoldete Silberschalen mit höchst kunstvoll getriebenen Darstellungen der in Lorbeer verwandelten Daphne. Es sind schöne, in Barock durchgefübrte Augsburger Arbeiten des 17. Jahrhunderts. Hierher gehört auch ein Kleinod, das den Theil eines Halsschmuckes bildet und das in seiner Mitte eine von Saphiren und Smaragden umgebene Granatplatte zeigt. Zur Seite dieser trefflichen durchbrochenen Gold schmiedearbeit des 16. Jahrhunderts befindet sich eine in Email hergestellte Figur in römischer Jmperatorentracht, mit dem Feldherrnstab ausgelegt. Sie, die weniger schön im Ausdruck, aber hochoriginell in der Herstellung ist, wurde ur sprünglich auf ein Drahtgerüst modellirt und dann geschmolzen, eine Technik, die, in solchem Umfange geübt, wohl als ein Unicum zu betrachten sein dürfte. Es ist eine Arbeit des 17. Jahrhunderts. Aus derselben Zeit stammt auch ein aus siebzehn Theilen bestehender Gürtel von vergoldetem Silber mit Steinen und Perlen, eine in Kupfer getriebene ovale Schale mit dem Spruche „Eisen war ich, Kupfer bin ich, Silber trag ich, Gold bedeckt mich", dann ein in Kupfer ge triebener vergoldeter Kelch, der bei dein Uebergang der Ge richtsbarkeit des Landgerichts an die Stadt seiner Zeit in den Besitz der letzteren überging; ferner ein schön ge gliederter Zunstpocal der Zinngießer, eine Standkanne mit Henkel, endlich die großen, fchöngeschnittenen Elfenbeinsigurcn eines gefesselten Christus und eines gebundenen St. Sebastian. Hierbei ist gleichzeitig ein in scharfer Modellirnng und aus gezeichneter plastischer Durcharbeitung geschaffener figuren reicher Elfenbein-Pocal zu erwähnen, dessen mythologischer Inhalt eine Begegnung Dianens mit Jupiter bildet. In das 15. Jahrhundert weist wieder ein mit Brakteaten geziertes Reliquiarium, dessen Aeußeres noch die Spuren deS ehemaligen grünen Emails trägt. Ein seltenes Stück deS Stadtschatzes bildet auch der Verlobungsring Vr. Martin Luther's, ein kräftig gearbeiteter, dirrchbrockener Reif mit der Figur deS Heilandes und einem Rubin auf der Spitze. Eine größere Anzahl silberner Löffel aus dem 16. und 17. Jahr hundert, Zinnpocale und ähnliche Erzeugnisse alter Metall technik beschließen diese Gruppe, welche einen höchst werth vollen und interessanten Punct der Gesammtausstellung bilden hilft. V. N. Universität. Antrittsvorlesung von Professor Karl Hetz. Herr Professor Karl Heß hielt am Sonnabend Mittag im Auditorium 9 des alten Trier'schen Instituts seine Antrittsvorlesung als außerordentlicher Professor in der medicinischen Facultät vor einer zahlreichen Zuhörerschaft von Docenten und Studenten, zu denen sich auch der Decan der medicinischen Facultät, Professor Curschmann, gesellte. Das Thema der Vorlesung lautete: „Die Entwickelung der Augenheilkunde in ihren Beziehungen zu den anderen medicinischen Wissenschaften." Professor Heß ging von der Nothwendigkeit aus, daß der Einzelne nicht in den engen Grenzen seiner Sonderdisciplin den Blick gebannt halten dürfe, sondern die Nachbargebiete übersehen müsse, um sich über Wege und Ziele zu orientiren. Anders als die übrigen medi- ciuischen Fächer, die sich allmählich entwickelt haben, hat sich die Augenheilkunde in ihrer Entwickelung verhalten. Noch vor fünfzig Jahren ein kaum beachtetes Anhängsel der Chirurgie, nahm sie durch Albrecht von Gkäse's Wissen einen mächtigen Aufschwung, an dem dann DonderS, Arlt, Helmholtz ruhmreichen Anttzeil nahmen und der noch einer ganzen Generation volle Arbeit bot, nm Das auszugestolten, was Gräle in großen Zügen angedentet hatte. Es war naturgemäß, daß die Augenärzte zunächst nur ihr eigenes Gebiet im Auge behielten »nd die Beziehungen zn den übrigen medicinischen Fächern vernachlässigten. Erst Ende der siebziger Jahre wies Pros. Förster in Breslau ans die Beziehungen der Augenheilkunde zur übrigen Medici» ein- dringlich« hin, und seitdem sind diese eifrig gepflegt, namentlich in den letzten Jahren. Freilich giebt es bei dem großen Umfange, den die Augenheilkunde schon selbst wieder gewonnen bat, in ihr selbst schon weitere Specialisten, wie z. B. einer das zweifelhafte Lob hat, der beste Kenner deS Kaninchenauges zu sein, aber das sind Aus- wüchse, ein Augenarzt muß mindestens das ganze Gebiet seiner Disciplin beherrschen und auch über die Vorgänge iu den Nachbar gebieten orientirt sein. Arn nächsten liegen die Beziehungen der Augenheilkunde zur Chirurgie, zu der sie früher gehörte. Ihre Methoden und Fort- schritte machte» es, daß die operative Augenheilkunde zunächst einen so glänzenden Aufschwung nahm. Die bactrriologische Forschung, wie sie P asteur und Kso ch anbahnten, kain der Augenheilkunde Nicht minder zu Gute wie der Chirurgie. Das Trachom z. B. gilt jetzt allgemein als bakterielle Erkrankung. Die Augenenizündung der Neugeborenenf lllennordoeu neonator um) sordert, trotzdem der Frauen arzt CredS in Leipzig s. Z. sein berühmtes einfaches Bersahren dagegen angegeben hat, auch hier noch zahlreiche Opfer; in Berlin jährlich 2000 Erkrankungen; in Deutschland erblinden alljährlich noch 500 Kinder, lediglich durch sie, und zwar nur in Folge von sträflicher Nachlässigkeit. Hier muß der Frauenarzt mit dem Augen arzt Hand in Hand gehen. Auch die innere Medicin hat viele Berührungen mit der Augenheilkunde. Seit der Erfindung des Augenspiegels ist man im Stande, bestimmte Veränderungen des Augenhintergrundes für die Diagnose von Nierenkrankheiten, Gehirnerkrankungen, auch von Diabetes, Herz- und Gefäßleiden und anderen Erkrankungen zu verwerthen. Auch bei tuberculösen Krankheiten hat man neuerdings bestimmte Erscheinungen an der Iris beobachtet. Vor Allem aber sind es die Erkrankungen deS Nervensystems, die sich im Ge biete der Augen widerspiegeln und die in den letzten Jahren eifrig erforscht worden sind. Bestimmte Herderkrankungen kann man aus Erscheinungen an den Augen diagnosticiren. Accommo- dationsstörungen des Auges stehen ost im engen Zusammenhang mit Nervenleiden; letztere werden nicht selten durch passende Aus wahl einer Brille beseitigt. Sehr wichtig ist auch die Einschränkung des Gesichtsfeldes als diagnostisches Zeichen bei den sogenannten traumatischen Neurosen, wo sie oft Las e nzige objective Symptom bilden. Eine Simulation ist hier einem geübten Arzte gegenüber völlig ausgeschlossen. Tie sociale Entwickelung hat der Augenheilkunde neue Aufgaben gestellt, wie bei Arbeitern die Abschätzung des materiellen Werthes Les Verlustes eines Auges, die viele Schwierigkeiten bietet und durchaus individuell benrtheilt sein will. Auch die Kurzsichtigkeit in den Schulen ist eine sociale Angelegenheit, die bereits gemein same energische Maßregeln von einsichtigen Schulmännern und Aerzten hervorgerufen hat. Anscheinend werden sie den Procentjatz der Kurzsichtigen, der in den oberen Elasten der Gymnasien bis aus 80 Proc. steigt, erheblich vermindern. Auch die elektrische Beleuch tung, insbesondere Bogenlampen, rüst Augenentzündungen hervor, die durch die ultravioletten Strahlen bedingt sind. Für die pathologische Anatomie des Auges sind die Augenärzte fast lediglich auf ihre eigenen Forschungen angewiesen, und sie haben hier Hervorragendes geleistet. Aber noch inniger ist die Verbindung der Augenheilkunde mit der Physiologie, die sich gegenseitig befruchten. So ist der Mechanismus der Accommodation, der Streit zwischen Empiristen und Nativisten, die Farbenlehre u. A. wesentlich durch die Arbeiten der Ophthalmologen geklärt worden. Es wird nicht selten behauptet, daß die Augenheilkunde fertig und abgeschlossen sei; das ist nicht einmal sür einen Theil derselben richtig, sie birgt vollauf Arbeit in neuen Problemen, sie ist eine werdende und «ich stetig entwickelnde Wissenschaft. Aber die Haupt aufgabe für den Augenarzt wie sür jeden Arzt bleibt schließlich doch, zu heilen und zu helfen, eingedenk des Wortes Albrecht v. Gräfe's: „Redner haben daS Auge verherrlicht, Dichter es besungen, aber sein wahrer Werth ruht versunken in den stummen Seelen Derer, die es einst besessen und verloren haben". L-n. Musik. * Leipzig, 2. März. Emil Pi.»Iss veranstaltet heute Abend ein Concert unter gütiger Mitwirkung der Herren Prof. vr. Carl Reinecke und vr. Paul Klengel. Der Künstler wird eine ganze Reihe moderner Lieder znm Vor trage bringen, wie „Eine Novelle in Liedern" von Reinecke, ferner Composilionen von Paul Klengel, Umlauft, Emil Paul, Neuhofs, Gast und Brahms. Dem Vortrage der Schumann'schen Variationen sür zwei Claviere werden viele Kunstfreunde mit Interesse entgegenschen. Das Concert be ginnt um 7 Vs Uhr. Notizen. Die königl. Kammersängerin Frau Marcella Sem- brich ist von ihrer russischen Kunstreise nach Dresden zurückgekehrt, um sich im Kreise ihrer Familie eine kurze Erholung zu gönnen. Im Mai tritt die Künstlerin eine Kun streife nach England an. — Das Udel-Quartrtt aus Wien veranstaltet am 11. März ein Concert in Dresden im Musenhause. — Drei Dresdner Sing akademien, Neu städ ter Chorgesangverein, die Dreißig'sche und die Schumann'sche Singakademie führen am 4. März Mrndelssohn's Oratorium „Paulus" auf. Die Soli sind in der Hauptsache vertreten durch Frau Kammersängerin Marie Wittich und Herrn Kammersänger Perron. — Das Dresdner Hoftheater hat die einactige Oper „Der vierjährige Posten" von Franz Schubert in einer neuen Einrichtung von vr. Robert Hirschfeld zur Aufführung angenommen. — In Löbau gelangte durch den dortigen Chorgesangveretn „Concordia" unter Leitung des Seminarober- lehrers Zehrfeld und Mitwirkung des Kammersängers Glömme und des Concertsängers Prager aus Dresden „Das goldene Kreuz" von Jgn. Brüll mit bestem Gelingen zur Aufführung. — Die königl. Oper in Berlin hat die Oper „Jng weide" von Schilling zur Ausführung angenommen. — Ja der Berliner SingakaVMe hat sich eine zehnjährige Pianistin, Bertha Balthaser-F lorencr aus Namur mit bestem Erfolg hören lassen. — Vom königlichen Opernhauje Berlin ist eine neue zweiactige Oper „Das Glockenspiel" von I. Ulrich dem Componisten der Oper „Der Lotse" zur Aufführung angenommen. — Frau Anralle Joachim giebt am 19. März einen Liederabend im Musen- Hause in Dresden. — Hofcapellmeister Felix Weingartner iu Berlin hat sür die nächsten drei Jahre auch die Leitung der phil harmonischen Eoncerte in Bremen übernommen. — Die Biolinvirtuojin Frl. MarieBurnitz aus Frankfurt a. M. hat in der Singakademie in Berlin init bedeutendem Erfolg concertirt. — Caprll- meister GustavKogel, der Leiter der FranksurterMuseumsconcerte, wird im März in Madrid eine Reihe von Concerten dirigiren, in denen von der dortigen Capelle lediglich deutsche Musik aufgesührt werden wird. — Im Kieler Stadttheater ging mit schönem Er folg Verdis „Aida" zum ersten Mal in Scene. — Als Fest vorstellung zur Feier des Geburtstags des Königs ging in Stutl- gart zum ersten Male die dreiactige Oper „Astorre" von I. Krug-Waldsee (Text von A. Harlacher) in Scene. DaS Werk machte einen tiefen Eindruck auf die Zuhörer und wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen. — Mozarts „Titus" ist nach mehrjähriger Pause wieder am Münchener Hof- tHeater erschienen mit Heinrich Vogl in der Titelrolle und Fräulein Frank als Sextus. Am Dirigentenpult befand sich zuin ersten Mal der neue Capellmeister Herr Röhr, der sich gut bewährte. — Cyrill Kisiler's Oper „Kunihild", dir bereits im Stuttgarter Hostheater und im Halleschen Stadttheater mit großem Eriolg gegeben wurde, wird nächstens auch im Münchner Hostheater zur Aufführung koinmen. — Nach einer in baye rischen Blättern veröffentlichten 66 deutsche, 8 österreichische, 4 schweizerische, 1 englische und 4 russische Städte umfassenden Statistik haben in diesen Städten vom 1. Juli 1894 bis 30. Juni 1895 insgesammt 1007 Ausführungen Wagner'scher Bühnenwerke stattgesunden, wobei Berlin nnt 59 Abenden voran steht. Tie meisten Darstellungen (272) hat „Lohengrin" erfahren, ihm folgt (mit 233) „Tannhäuser". — Unter 163 Mitbewerbern wurde Adalbert Schreyer zum Musikdirektor des Curorchesters zu Marienbad i/B. ernannt. — Edvard Grieg wird am 24. März im großen Musikvereinssaale in Men ein Concert mit Orchester zu Gunsten des Pensionsinstituts des Wiener Conser- vatoriums dirigiren. — Eine neue Oper von Siegmund Farkas, „ Balassa.Balint" betitelt, ging kürzlich in Pest in Scene. Die Kritik besreundete sich nicht mit dem Werk, das an Stillosigkeit leiden soll. — Jvanovici, der Componist des bekannten „Donauwellen; Walzers", ist vom König von Rumänien unter Beförderung zum Major zum Jnspector sämmtlicher rumänischer Militaircapellen er nannt worden. — In Saluzzo traten bei der Aufführung des „Bajazzo" nach Aufgehen des Vorhangs sämmtliche Solisten und Choristen vor die Rampe und erklärten, sie würden nicht singen, ehe sie nicht bezahlt wären. Daraufhin entstand rin Scandal im Znschauerraume, so daß die Polizei daS Theater räumen ließ. — Ein Chorverein in Marseille hat kürzlich itr dec dortigen St. Josephskirche Richard Wagners „Liebesmahl der Apostel" auf. — In Christiania ist Fritz Arlberg, einer der bekanntesten Opernsänger und Gesanglchrer des Nordens, gestorben. — In Kopenhagen hat die neue Oper von August Enna „Aucassin und Nicoleite" (Textvon SophuSMichaelis) bei ihrer dortigen Erstaufführung einen durchschlagenden Erfolg gehabt. — Der kürzlich in London verstorbene Concertleiter Sir Charles Hallo hat seine Autobiographie seiner Gattin Madame Neruda (der bekannten Violinspielerin) zur Veröffentlichung hinterlassen. — In Antwerpen hat sich ein Ausschuß gebildet, der das Oratorium „Franciscus" von Tinel, Las in Belgien bisher nur in Brüssel und Mecheln aufgesührt wurde, zur Aufführung bringen will. Das Werk wird vom Tondichter selbst geleitet werden, der die Absicht hegt, sich dauernd in Antwerpen nicderzulasien. — In Lissabon wurde eine neue Oper „Irene" von Alfredo Keil, einem sehr talentvollen Deutsch-Portugiesen, aufgeführt. Die Oper erzielte einen durchschlagenden Erfolg. — Das XVIl. Sängerfest des „Sängerbundes des Nordwestens" von Nordamerika findet im Juli zu Dubugue (Iowa) statt. Die Ausrüstung des Festes hat der „Sängerbund" der genannten Stadt in die Hand genommen. Man erwartet etwa 1200 Sänger. Als Feftdirigent wird Paul Aug. Walz sungiren. — Die Claviersabrik von Stein - way and Sons in New-?)ork hat einen aufrechtstchendrii Flügel construirt und auf den Markt gebracht, ein Instrument, das in der Tonqualität den Concertslügeln dieser Firma nicht nach- stehen soll. s Gerichtsverhandlungen. * Berlin, 28. Februar. Die bekannte Kaffee firma A. Znntz sel. Wwe. hat unlängst ein siegreiches Urtheil gegen das Berliner Polizeipräsidium erstatten. Dieses hatte am 15. October eine Bekanntmachung über Mißstände bei dem Verkehr mit Kaffee und Kaffeesurrogaten erlassen und dabei das Zuntz'sche Fabrikat einer abfälligen Kritik unterzogen. Bon Polizei wegen wurden sogar an die Firma gedruckte Zettel verschickt, in welchen sie darauf hingewiesen wurden, daß sie sich bei fernerem Verkauf der Fabrikate eines Vergehens gegen das Nahrungsmittelgefetz schuldig machen würden. Im Anschluß daran würden dann Kaufmann Schmidt und der Theilhaber der Firma A. Zuntz sel. Wwe., Bing, wegen Nahrungsmittelverfälschung angeklagt, weil bei dem ersten Angeklagten ein Packet Zuntz'lchen KaffeeS polizeilich entnommen war, das nach dem Gutachten des polizeilichen Chemikers Bischofs „einen mit ungefähr 3 Proceni Caramel beschwerten, unvollkommen gebrannten, relativ stark wasserhaltigen Kaffee mit unentwickeltem Aroma" darstellen sollte. — Die Angeklagten reichten dem Gutachten vr. Bischoff's eine Reihe gegentheiliger Gutachten schriftlich ein, außerdem waren zu ihren Gunsten Professor vr. Fresenius aus Wiesbaden und vr. Mayrhofer, Vorsteher des chemischen Untersuchungsamks für die Rheinprovinz in Mainz zur Stelle. Der Angeklagte Bing bestritt entschieden jede Berechtigung eines polizeilichen Vorgehens gegen seine Fabrikate. Auf jedem Packet stehe, daß der nach einer» von Justus v. Liebig empfohlenen Verfahren hergestellte Zuntz'sche Kaffee mit Caramel überzogen sei, um dadurch einen Schutz gegen zu schnelle Verflüchtigung der ätherischen Oele zu gewähren. Das sei keine Verschlechterung, sondern eine wesentliche Verbesserung. Die anwesenden beiden Sachverständigen würden außerdem bekunden, fand nun in seiner himmelstürmendeo Seligleit zu mir nicht mehr den Weg. Mehrere Lage vergingen und der Glückliche lam noch immer nicht. Ich habe von je einsame Spaziergänge geliebt, »nd auf einem derselben traf ich ganz unerwartet mit Freund Antonius zusammen. Er fuhr bestürzt zurück, wollte mir auSweichen, aber plötzlich besann er sich rmd stürzte mit dem ÄuSruf aus mich zu: „Beklage mich, denn alle meine Hoff, n ungen sind zertrümmert! -O, ich bin ein entsetzlicher Un glücksrabe", und in schmerzlicher Erregung ergriff er meine Hände. - So uiedrrgeschmettert, so völlig zermalmt batte ich meinen Freund noch nie gesehen. Selbst sein rother Bart, in dem sich bei allen Täuschungen immer noch ein Freuden- jck>immer aufzuhalten schien, war heute glanzlos und tief gebeugt. Der kühne Held hatte sich gewiß wieder einen Korb ge holt ; aber er mußte doch schon an derartige Niederlagen ge wöhnt sein. Obwohl ich auS seinem arg zertrümmerten Zu stande schon Alles «rrieth, fragte ick doch, wie daS so gedanken lose Art der Freunde ist: „WaS hast Du, lieber Anton?" Anstatt mir auf meine Frage zu antworten, fuhr er leiden schaftlich fort: „O, über mein grenzenloses Pech! Es ist zu scbmackvoll! Doch ich will Dir Alles erzählen, und dann wirst Du mir zugesteben, daß ick alle Ursache habe, mein Mißgeschick zu verwünschen. Ohne diesen Fehlgriff wäre ick jetzt ein glücklicher Bräutigam und binnen Kurzem Besitzer einer Apotheke. O, e« war zu dumm!" Und er schlug sich vorwurfsvoll mit der geballten Faust vor den Kopf, daß sein harter Schädel förmlich dröhnte. „Du sagst zwar imnter", fuhr er fort, „daß ich mich leicht Illusionen hingebe; aber ich versickere Dir, ich war diesmal meiner Sache mehr als gewiß. Ich tanzte an jenem verhangnißvollen Abende, daS kann ich mir selbst nachsagen, so leicht wie ein Zephyr, so graziös wie — nun, wie eben nur ich zu tanzen vermag. Fräulein Helbig war schon nach Lem ersten Rheinländer ganz hin — ick erbat mir zwei Mal Extratouren, und sie ließ gern ihren Tänzer stehen und schwebt« mit mir davon. Natürlich sagte ich ihr einige Schmeicheleien. Weiter konnte ich nicht gehen, denn inan kann doch nicht gleich mit der Tbür inS Hau» fallen, da« mußt Du selbst sagen", wandte er sich zu mir und zeigte mir beute zum ersten Male sein tief nieder geschlagenes Gesicht. Jetzt belebten sich freilich schon wieder seine Augen, als er in seinem Tanzbericht fortfuhr: „Sie war an dem Abend stiller und nachdenklicher als sonst, auch tanzte sie nicht so viel, denn sie schlug mehrere Extratouren ab, um die sie Referendar Behrend bat. Das mußte meine Hoffnungen noch erhöhen, ich war also entschieden der Bevorzugte; ja ich hatte sogar das Glück, den letzten Walzer mit ihr zu tanzen und ich Tbeekessel!" er schlug fick wieder mit der geballten Faust vor die Stirn, als ob er sie vor Entrüstung entzwei klopfen wolle, und stürmte wie unsinnig weiter, daß ich kaum zu folgen vermochte. Auf meinen Anruf drehte mir Freund Antonius sein ge- rötheteS Antlitz zu und rief in leidenschaftlicher Erregung: „Ja, mußt Du nicht selbst bekennen, daß ich der größte Esel war, weil ich auch diese Gelegenheit nickt einmal zu einer Erklärung benutzte? Ich, der ich immer in solchen Dingen die größte Courage gehabt, verlor plötzlich den Mutb und ergriff nickt die günstigste Gelegenheit beim Schopfe!" Er ließ die eben erhobene Hand schmerzlich bewegt herabfallen und stieß einen tiefen Seufzer aus. Ich wußte schon, daß Freund Anton in solch' zerknirschten Augenblicken dock nicht zu trösten war, und überließ ihn seiner Verzweiflung. „Ja, ick war ein Esel!" wiederholte er mit merkwürdiger Seldsterkenntniß. „Und meine Feigbeit bat sick gerächt. — Anstatt ihr während des Tanzes oder in den kurzen Pausen meine schwärmeriscke Liebe zu bekennen, wagte ich ihr nur, schüchtern die Hand zu drücken, und aus meine Ehre, ich habe deutlich einen leichten Gegendruck gespürt. O, Alles wäre gut gewesen, aber ick, ich!" Er fand diesmal in seinem Unmutb gegen sich selbst nicht die rechten, zerschmetternden Worte und brach plötzlich damit ab. „Denke Dir, sie bekommt wirklich von ihrem Alten sogleich 60 000 mit", begann Anton von Neuem, „da batte ich meine Apotheke, und so lange ich lebe, werde ich mir diese Dumm heit nicht verzeihen. Ich war ein Erzschasskops!" Freund Anton bemerkte jetzt doch trotz seiner Aufregung, mein verwundertes Gesicht und sagte deshalb erkärend: „Du kannst gar nicht begreifen, warum ick gar so unglücklich bin; so höre nur, und ich weiß, Du wirft mich nicht verspotten wie die Andern, denen ichs gar nicht erzählen darf", er sah mir dabei treuherzig fragend in die Augen, und als ich ihn darüber zu beruhigen suchte, fuhr er sogleich lebhaft fort: „DaS kleine Fest war zu Ende, und die ganze Gesellschaft schickte sich an, nach Hause zu gehen. In der Garderobe wollte ich endlich mein Versehen gut machen und auf Fräulein Helbig zueilen, um ihr beim Anziehen deS Mantels meine Dienste anzubieten; aber der nichtswürdige Referendar war mir zuvorgekommen. Wie ich nock stehe und überlege, ob ich mich nicht doch an sie berandrängen und ihr wenigstens beim Abschied einige zärtliche Worte zuflüstern solle, gebt plötzlich die einzige Gasflamme in dem kleine» Vorsaal auS, und wir sind alle im Dunkeln. Die Herren lachen, die Damen schreien, aber mir blitzt ein Gedanke durch den Kopf. Wenn ich jetzt mit einem kühnen Handstreich meine frühere Zaghaftigkeit wieder gut machte? „Doch wer keck ist und verwegen" — ich wußte ganz genau, wo sie den Augenblick vorher gestanden hatte; rasch drängte ich mich zu der Stelle hin, und ohne weiteres Besinnen schlinge ich um sie die Arme und ich glaubte vor Seligkeit zu vergeben, sie sinkt mir liebevoll an die Brust und hält mick ebenfalls zärtlich umfaßt. Wir wagen Beide kein Wort zu flüstern. Ich wußte, daß sie ihr hübsches Köpfchen schon unter eine dichte Capote gebracht batte, und suchte, noch kühner geworden, ihren Mund, um einen heißen Kuß darauf zu drücken; — da bat schon ein Herr ein Streichhölzchen angezünbel, ein Dccner eilt in demselben Moment mit Licht herein und wir fahren erschrocken auseinander. Zu spät — man hat uns schon bemerkt, und ich hätte vor Scham und Aerger in die Erde sinken mögen, denn ick hatte soeben den dicken Referendar Bebrend zärtlich umarmt. — Du hättest daS Hobngelächter hören sollen, — ich bin auf immer blamirt!" Antonius senkte das stark umbuschte Haupt in wahrhaft wehmüthiger Stimmung herab und machte ein höchst be trübte» Gesicht. „Du lachst mich nickt auS, Du bist ein wahrer Freund", fuhr er fort und drückte mir die Hand, als er bemerkte, daß ich nicht in diejenige Heiterkeit ausbrach, die er erwartet hatte. Wokl hätte ich in ein herzliches Lacken ausbrecken mögen; aber seine tiefe Niedergeschlagenheit streifte für mich den Reiz des Komischen ab. „Und wegen dieses kleinen Unfalles giebst Du wirklich schon Deine Sache völlig verloren?" versuchte ick ihn zn trösten: „Mag man doch immerhin gelacht haben, eine solche Gefchichte ist doch bald wieder vergessen, und Fräulein Helbig —" „Nein, nein, daS ist eS eben", unterbrach er mich mit ungewöhnlicher Heftigkeit. „Es, ist Alles aus! Denke Dir, als ick in jenem verhangnißvollen Augenblicke mich verlegen nach Fräulein Kätbcben umschaue, um zu beobachten, wie sie diesen unseligen Fehlgriff aufnehmen wird, steht sie mit vr. Franzberg an der Thür, Hand in Hand, und sie lächelt ihm zu und Beide betrachten mich mit so übermüthig- spöttischen Blicken, daß sie mir wie scharfe Dolche ins Herz fuhren. Der schlaue Doctor war der Glückliche gewesen, er batte im Dunkeln nicht fehlgegriffen, und wirklich, heut' ist schon die Verlobung des Paares erfolgt." — Die letzten Worte des Freundes kamen in einem sehr elegischen Tone heraus. Da lagen freilich die Hoffnungen unseres Antonius in Scherben, und jeder Zuspruch war vergeblich. Plötzlich richtete er sich selbst auS seinem düstern Hinbrüten wieder auf. „Nun hab ich mirS geschworen, daß ich mick nie wieder in ein junges Mädchen verlieben will, und wenn sie noch so reich ist." Er hob feierlich seine Hand zum Himmel und ahnte wenig, wie er mit seinem naiven Ge lübde sein Innerstes enthüllte. ' Ich wußte im Voraus, daß Frecknd Antonius nicht Wort halten würde. Wohl verging eine lange Zeit, ehe er sick von diesem barten Schlage erholte, dey ihn überall den rüa- sichtSlosesten Spötteleien auSgesetzt; aber dann ging er dock wieder aus Eroberungen auS: da» Glück schien ihn jedock völlig verlassen zu baben. Bi» zur heutigen Stunde hat er noch nicht eine reiche Frau und damit eine Apotheke er langen können. daß sick Zahlen Herleitei dem V und wc Weisung und fül sei. — Glasireii das; da, müßten, gehalt s eine Fo fei von erwiesen Zuntz s Firma mit ca. hiernach selbst d geklagte Firma » auf ein regreßpj Zentra Vc Wir wa Nenbes Aus Wr Vlüst von Ma »UI B- l»S! Grüß Ueli I unter . vroksssc ttai Imncklui XU babk lorlum unck N Onlrvr für 1 - 1 - 2 - 1 - 1 - 1 - 1 . 1 - 1 - 1 - 1 - 1 - 1 - 2 stlkP Http P >l8-L- Um Zu ,rle ^ernk. §opbal Tisch. Kinl sowie ! «katze
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