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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-07-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980708021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898070802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898070802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-07
- Tag1898-07-08
- Monat1898-07
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51V4 revolutionäre Republik proclamirt habe. Sechzig Geschütze sollen sie gegen Manila richten wollen. — UebrigenS ist General Monet nicht, wie gemeldet wurde, getödtet worden, sondern in einem Boote aus Macacebe mit seiner Frau und der Familie des GeneralgouverueurS Angustin entkommen. Politische Tagesschau. * Leipzig, 8. Juli. Unter der Fahne der iuternationnlen Solidarität hat dieser Tage der Generalrath der belgischen Socialisten- Partei an die „Kampsbrüder" Deutschlands, Frankreichsund Italiens sehr großspurige Tagesordnungen losgelassen. Die deutsche Socialdemokratie wird wegen ihrer Wahlsiege beglückwünscht und dein deutschen Proletariat heiße Sympathie und enge Solidarität auSgedrückl. Die fran- zösischcn Socialistenführer werden beglückwünscht, weil sie jetzt alle socialistischen Kräfte zu einer Partei vereinigen und damit dem französischen Proletariat „die ihm ge bührende Stelle an der Spitze der internationalen Arbeiter armee" sichern wollen. Gegen die Verfolgungen der Socialisten Italiens wird Protestirt, den Opfern volle Sym pathie und die Hoffnung auf den schließlichen Sieg deS SocialiSmuS ausgesprochen. Aehnliche Kundgebungen haben in der Zeit nach den ReichStagswahlen eine ständige Rubrik im „Vorwärts" auSgesüllt. Thatsache ist aber, daß das deutsche Proletariat bei der „internationalen Solidarität" immer am schlechtesten weggekommen ist. Soeben erst ist eine Rechnung veröffentlicht worden, »ach der die deutschen Arbeiter die englischen Maschinenbauer in ihrem großen Streik mit der stattlichen Summe von 262 876,48 unterstützt haben. Wer er innert sich nicht dabei der jämmerlich kleinen Summe, mit der im Hamburger Hafenarbeilerstreik die Engländer den Ausständigen „brüderlich" unter die Arme gegriffen haben? In England besitzt eben die Arbeiterschaft einen sehr gesunden nationalen Egoismus, der sich bei ihr in solchen Fragen des Geldbeutels stets praktisch documentirt. Aus diesen Thatsachen sollten die deutschen Arbeiter doch lernen und sich über den leeren Humbug der internationalen Solidaritätskundgebungen auf- klären lassen. Vor Allem sollten sie sich, wenn ihnen die Unterstützung ausländischer Streikcr angesonnen wird, darüber klar werden, daß sie selbst dann, wenn sie durch diese Unter stützung einen Sieg der Streikenden herbeiführen, in vielen Fällen ihre eigenen Interessen mehr schädigen als fördern. Alle Industrien, deren Produkte den Welt markt aussuchen müssen, sind, sofern sie zu einer Erhöhung der Arbeitslöhne genöthigt werden, gezwungen, nach einer Verminderung der Generalunkosten, d. h. nach Er weiterung des Geschäftsbetriebes, nach Vermehrung und billigerer Herstellung des Exportfabrikats zu trachten. Da durch wird eine Ueberproduction erzeugt, die den Welt marktpreis drückt und damit eine allgemeine Steigerung der Löhne in dem betreffenden Industriezweige verhindert. Wären unsere Arbeiter in den deutschen Kohlenbergwerken und Maschinenwerkstätten nicht durch das Schlagwort von der internationalen Solidarität der Arbeiterinteressen verblendet, so hätten sie schon längst auS Thatsachen erkennen können, daß noch jede erzwungene Steigerung der Löhne ihrer eng lischen „Brüder" den Weltmarkt mit englischen Kohlen und Maschinen reichlicher versorgte und dadurch den deutschen Helfern als Lohn für ihre Geldsammlungen mindestens eine Verzögerung in der Besserung ihrer Lage brachte. Die französische Kammer hat bekanntlich zur Ver stärkung der Marine 260 Millionen Francs bewilligt. Ueber die Verwendung dieser Summe hat sich nun der neue Marineminister Lockroy dahin geäußert, daß davon stark befestigte Stationen oder Depots m den verschiedenen Erd- theilen hergestellt werden müßten, um der Flotte eine sichere Zufluchtsstätte und genügende Kohlenvorräthe im Falle der Gefahr zu sichern. Zur Entwickelung der mobilen Vertheidigung seien ferner Küstenbewachungsschiffe und Torpedoboote erforder lich,letztere von großerGeschwindigkeit,da dieEngländerTorpedo- fänger mit 30 bis 32 Knoten Fahrgeschwindigkeit gebaut hätten. Sodann müßten schnellfahrende große gepanzerte Kreuzer gebaut werden, denn die großen Panzerschiffe könnten mit Rücksicht auf das enorme Gewicht ihrer Panzer nicht mit einer genügenden Geschwindigkeit versehen werden. Daraus folgt, so sagt die „Freis. Ztg." des Herrn Eugen Richter, „daß gegenwärtig die großen Panzerschiffe in der Werthschätzung schon wieder eine Einbuße erlitten haben. Und doch ist eben erst der deutsche Reichstag verpflichtet worden, 1t große Panzerschiffe zu je 20 Millionen Mark zu be willigen, darunter 7 Neubauten und 4 Ersatzbauten." Die Ereignisse auf Cuba, durch die ebenso wie durch den chinesisch-japanischen Krieg die Bedeutung einer starken See macht erwiesen worden ist, haben offenbar bei dem Führer der Freisinnigen Volkspartei daS Bedürfniß geweckt, seine durch diese Ereignisse bloßgestellte Flottenpolitik nachträglich zu ent- schuldisten. Diese Annahme allein kann für eine Bemerkung wie die vorstehende „mildernde Umstände" erwirken. Nach dem Ausweis für 1897, der auch in Händen des Ab geordneten Richter sich befindet, verfügte Frankreich damals über 36 fertige und im Bau befindliche Linienschiffe über 5000 Tonnen, also Schiffe, „deren Werthschätzung eine Einbuße erlitten hat". Linienschiffe dienen aber, wie in der Begründung des Flottengesetzes nachzulesen ist, der „lebendigen Küstenvertheidigung". Die Zweckt, welche der Marineminister Lockroy im Auge hatte, fallen hingegen unter die überseeische Machtentfaltung, für welche daS deutsche Flottengesetz 3 große Kreuzer, 10 kleine Kreuzer Vor sicht, namentlich aber die großen gepanzerten Kreuzer, die angriff-fähig und schneller sind, als die schwerer gepanzerten Linienschiffe. Diese gepanzerten Kreuzer haben aber auch selbst zu der Zeit, wo die Linienschiffe: in der Werthschätzung des Abgeordneten Richter am niedrigsten standen, bei ihm nur Mißachtung gefunden. DaS ist der Humor bei dieser Be merkung der „Freisinnigen Ztg." Wie jämmerlich eS im klebrigen um sie bestellt ist, ergiebt sich, wenn mau die bei dieser Controverse sich gegenüberstehenden Marine politiker betrachtet. Herr Lockroy ist ein Radikaler, so radikal, wie der Abg. Richter; das hat ihn aber nicht ge hindert, seiner Zeit in der französischen Kammer zu dem damals vorliegenden Gesetzentwurf über den Ausbau der französischen Flotte sich dahin zu äußern: „UnS beschäftigt allein das Interesse an der Vertheidigung des Vaterlandes und wir sind sicher, daß auch die ganze Kammer dieser Gedanke allein beschäftigen wird. Die politischen Leidenschaften müssen schweigen. Es handelt sich hier nickt um den Triumph einer Partei, sondern nm das Wohl des Landes selbst. Wir müssen uns bestreben, einen einflußreichen Platz unter den Seemächten der Erde zu erringen, und die gebieterische Pflicht drängt sich uns auf, unsere Marine genügend gefürchtet zu machen, damit sie als ein entscheidender Factor gelten kann." So eines der Häupter der französischen Radikalen. Und das war im April 1897. Seither sind 15 inhaltsreiche Monate vorübergegangen und die Marinepolitik der Führer des Deutschfreisinns ist noch immer auf dem alten Fleck. Nichts gelernt und — Alles vergessen. Erfreulicher Weise hat sich am 16. Juni gezeigt, daß das deutsche Volk ein besseres Ge- dächtniß hat und den Wegen des Abg. Richter nicht weiter folgen will. Mit 180 gegen 50 Stimmen hat die italienische Depu tieren kämm er in geheimer Abstimmung daS provisorische Budget angenommen. Der Erfolg, den diese Abstimmung für das Ministerium Pelloux bedeutet, ist wohl zugleich der Zurückhaltung, welche die Erklärung des neuen Minister präsidenten athmet, und dem Bedürfniß nach einiger Stabilität zu danken. Denn das Programm Pelloux' ist schließlich in der Hauptsache dasselbe wie daS, welches Rudini zuletzt entwickelt hatte. Es betrifft einmal die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, sodann die Aufbesserung der wirthschastlichen Lage. Aber während Rudini die einzelnen Mittel angab, die er anwenden wollte, um zum Ziele zu ge langen, erkennt man bis jetzt weniger klar, wie Pelloux vor gehen wird. AuS seiner Erklärung ist nicht zu entnehmen, welche Stellung er zu den Gesetzentwürfen Rudini's ein nimmt; er verlangt z. Z. nur das, was für den regelmäßigen Gang der Verwaltung unbedingt nothwendig ist. Das un bedingt Nöthize besteht nach seiner Erklärung in den vier Gesetzentwürfen über den Belagerungszustand, den Zwangs wohnsitz, die Aufschiebung der Gemeindewahlen und die militairische Organisation des Eisenbahnpersonals. Dies ist aus den von Rudini angekündigten Gesetzentwürfen herausgegrisfen. Von den Mitteln, mit denen der socialen Nothlage abgeholfen werden soll, hat man bis jetzt nichts erfahren. Gerade seiner Schweigsamkeit hierüber und über seine Stellung zu Rudini's sonstigen Projekten scheint General Pelloux die günstige Abstimmung über daS provisorische Budget in erster Linie zu verdanken. Bis zum Herbst wird er die gleiche Zurückhaltung beobachten können. Wenn er dann mit einem vollständigen Programm vor die Kammer tritt, wird wohl leider die Parteileidenschaft in alter Stärke sich bemerkbar machen. Deutsches Reich. Berlin, 7. Juli. Ueber die Tagung, welche die Deutsche Colonialgesellschaft inDanzig abgehalten, liegen jetzt die ausführlichen Berichte vor. Aus den An sprachen, die im Wortlaut mitgetheilt werden, beben wir die Rede deS Herrn v. Bennigsen hervor, die in einem Trink spruch aus den Präsidenten der Colonialgesellschaft, Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg, wie folgt darlegte, welche Wurzeln das Interesse für die Colonien und eine starke Flotte im deutschen Volke geschlagen hat. Als wir während der letzten Reichstagsfession die Flottenvor lage benetben, durch welche ausdauernder, fester Grundlage eine der Macht Deutschlands und seinen Handelsinteressen entsprechende starke Flotte geschaffen werden sollte, sowie zugleich die Befestigung und Be förderung desjenigen Besitzes, welcher im fernen Osten, an der Küste Chinas durch eine glänzende und energische Initiative der Reichs regierung gewonnen war, herbeigeführt werden sollte, da fanden wir eine kräftige Unterstützung in dem frischen nationalen Zuge, der feit langer Zeit wieder zum ersten Male die Gemüther des deutschen Volkes beherrschte und ihm den Sinn und ein frisches Verständniß für die großen Aufgaben, die der Colonialpolitik unferes Volkes erwachsen, erschloß. Hier in Danzig und in Westpreußen, da sind wir für diese Fragen auf einem sozusagen klassischen Boden. Hier, an der Hand einer Jahrhunderte langen Erinnerung an die Colonisation deS Osten- durch die deutschen Ritter, ist wohl niemals das Verständniß ganz verloren gegangen für die Bedeutung der Colonisation für ein so expansion-fähiges Volk wie da- deutsche und sür dir Bedeutung eine- Ueberseehandel-. Ist e» doch hier auf diesem klassischen Boden möglich gewesen, daß in de» Zeiten de- tiefsten Nieder- ganges des deutschen Reichs, al- das letzte der glänzenden Kaisrrgeschlecher zu Grunde ging, al- die Kaisermacht mit den Hohenstaufen verkümmerte und die nationale Kraft erlahmte, — daß hier im Osten und Norden diese» Berstäudniß uie ganz verloren ging, und in so ungüustigen Zeiten hat sich die Kraft deS deutschen Volke-, die eine ganz unver- wüslliche ist, wieder bewiesen. In diesen Zeiten ist eS gelungen, durch da- deutsche Ritterthum und das deutsche Bürgrrthum hier im Osten einen Staat zu schaffen, der den benachbarten großen Monarchien vollständig gewachsen und zugleich ein Culturträger war für die barbarische» Bolkerstämme, die einst hier hauste». Die deutschen Städte im Osten haben dabei reichlich mitgearbeitet. Durch ihre Handelsbeziehungen trugen sie die Cultur in wette Lande, und im Handel steht Danzig wahrlich nicht an letzter Stelle. In den Zeiten deS Niederganges des übrigen Reiches haben die Hansastädte nicht blos auf dem Gebiete des Handels glänzende Erfolge erreicht, sondern sie bedeuteten auch eine politische Macht und haben, wenn es »öthig wurde, auch den nordische» Königreichen die Zähne gewiesen. In der gastlichen Stadt, in der wir jetzt weilen, wird eS un leicht werden, Verständniß für unsere Bestrebungen zu finden, hier wird das Verständniß für solche Fragen leicht wachgerusen, weil es nie nntergegangen ist. Aber im übrigen Deutschland hatten wir lange mit Anfeindungen aller Art zu kämpfen. Wir erinnern uns, wie man uns bei unserem ersten Auftreten Phautasten nannte, Colonialschwär m er, unpraktische Theoretiker, wie man un- mit Hohngelächter überschüttete, als wir die Bewegung für die Schaffung einer starken Flotte ausgenommen hatten. Es ist das nicht abzuleugnende Verdienst unserer Gesellschaft, daß sie, ungestört durch viele Anfeindungen und Spöttereien und nicht abgehalten durch die flaue Stimmung in weiten Kreisen des deutschen Volkes, die Fahnen kräftig entfaltet und die Erkeuntniß aufrecht gehalten hat, welche Bedeutung coloniale Bethätigung für ein Volk wie da- deutsche in sich schließt. Wir wollen nicht mehr leer ausgehen bei der jetzten Theilung der Erde! Jetzt ist allmählich, im Wesentlichen auch durch die Bemühungen unsere- Vereins, der Sinn sür all diese Fragen im Volke lebhafter geworden. Ich bin überzeugt, wenn man nach 50 oder 100 Jahren auf unsere coloniale Entwickelung — hoffentlich an der Hand des großen Besitzes, den wir dann an Colonien haben — zurückblickt, wenn man dann eine Geschichte der deutschen Colonisation schreiben wird, dann wird unsere Gesellschaft ein ganz regelrechtes Lorbeerblatt auch für sich in Anspruch nehmen können und auch finden. Man darf hinzufügen, nicht nur die Colonialgesellschaft darf ein Lorbeerblatt für sich in Anspruch nehmen, sondern auch Herr v. Bennigsen selbst ganz befonders. Denn er hat durch seine ruhige, verständige und doch von Begeisterung getragene Behandlung der Colonialpolitik ganz erheblich dazu beigetragen, daß die flaue Stimmung in überseeischen Dingen einem frischen nationalen Zuge gewichen ist. In seiner Antwort auf die Rede Bennigsen'S hat daS, wie bereits nut- getheilt worden, Herzog Johann Albrecht zum Ausdruck ge bracht; und was der Herzog für seine Person sagte, das gilt ebenfo von vielen Anderen. * Berlin, 7. Juli. Der dänische Seeofficier Premier lieutenant Gaabe veröffentlicht im letzten Heft der „TidS- skrift for Söväsen" über die Uebersührunz des Eisbrechers „Nadeshnij" von Kopenhagen nach Wladiwostok einen Bericht. In diesem Berichte sind die Stellen von besonderem Inter esse, die sich auf den Kaiser-Wilhelm-Canal und den Suezcanal beziehen. Um bei der Ausfahrt (Mitte März) so weit wie möglich die Nordsee zu vermeiden, wurde der Weg durch den Nord-Ostsee-Canal gewählt. Die Fahrt fand am 17. März von 9 Uhr Vormittags bis 9>/z Uhr Nach mittags statt. Gaade bemerkt dazu: „Die Passage Lurch den Canal kostete die bescheidene Summe von 125 Kronen, einschließlich Elblotsen. Der Grund der geringen Abgabe war das günstige Verinessungsvcrhältniß des Schiffes (große Maschine und Kohlenbunker); ober trotzdem wurde diese Fahrt nach dem englischen Canal ca. 60 Kronen thenrer, als wenn der Weg nordwärts um Skagen gewählt worden wäre. Die Entfernung Kopen hagen—Skagen—Galloper Feuerschiff beträgt 620 (dänische) See meilen oder 62 Stunden Fahrt bei 10 Knoten Geschwindigkeit. Die Entfernung Kopenhagen —Holtenau—Brunsbüttel —Galloper ist 466 Seemeilen oder 46,6 Stunden bei 10 Knoten. Wenn hierzu 12,4 Stunden sür die Passage durch den Kaiser-Wilhelm-Canal und Aufenthalt bei Holtenau und Bruns büttel gerechnet werden, so ergeben sich 59 Stunden für die Canal route. Die Zeitersparniß, wenn man diese wählt, beträgt also drei Stunden. Da drei Stunden Kohlen, Kost und Lohn an Bord des „Nadeshnij" 65 Kronen betragen, so müssen diese von den 125 Kronen Canalabgabe abgezogen werden, und das Ergebniß bleibt dann 60 Kronen Mehrausgabe durch die Canalroute. Die Ursache der un- verhältnißmäßig langen Zeit, welche die Passage der 53 Seemeilen des Canals kostete, war die „Ausspülung" des Canals, ein Proccß, der, wie es heißt, jeden Tag einmal stattsindet, indem man die Schleusen bei Brunsbüttel ungefähr vier Stunden geöffnet hält, während das Wasser der Elbe fällt. Da der Wasserstand der Ostsee höher ist als der der Nordsee, entsteht dadurch ein starker Strom durch den Canal, wobei frisches Wasser zugeführt wird; da man aber bei dieser starken Strömung die Schiffe die Schleuse bei Brunsbüttel nicht passiren lassen darf, müssen verschiedene Schiffe — und so ist es auch uns ergangen — sich bei diesem Proceß stark verspäten. Wenn wir l'/r Stunden früher nach Holtenau gekommen wären, so hätten wir, wie man un- sagte, den Canal in acht Stunden passiren können." Premierlieutenant Gaade hat natürlich schon in Kopen hagen berechnet, daß vom Sunde nach Galloper die Fahrt durch den Kaiser-Wilhelm-Canal keine große Abkürzung ge währen kann, er hat den Canalweg auch nur gewählt, weil «r bei den Frühlingsstürmen den Weg um Skagen vermeiden wollte, und die größere Sicherheit de» CanalwegeS ist mit 65 Kronen gewiß nicht zu theuer bezahlt. Billiger wird der Weg, wenn eS sich um die Route Hamburg-Kopenhagen bandelt, die auch von dänischen Dampfern der Fahrt um Skagen vorgezogen wird. Ob die Spülung im Canal täglich vorgenommen wird, wissen wir nicht, eine starke Strömung im Canal kann nur bei einem hohen Wasserstande der Ostsee stattsinden. Am 6. und 7. April passirte der „Nadeshnij" den Suezcanal. Die Passage hatte 26 Stunden inAnspruch ge nommen, darunter 14 Stunden unter Dampf bei fünf dis sechs Kuoten Fahrt. Obgleich der Canal in den letzten Jahren fo breit gemacht worden ist, daß auf große Strecken zwei Schiffe neben einander passiren können, muß ein Schiff doch stets bei den zahlreichen Ausweichstatioueu festmachen, wenn die Passage eines anderen Schiffes stattfinden foll. Ob gleich der Suezcanal nur etwa dreißig Seemeilen länger als der Kieler Canal ist, hatte der „Nadeshnij" für den Durchgang eine Abgabe von 3600 Kronen zu bezahlen — ein recht ansehnlicher Betrag im Vergleich mit den 125 Kr., die in Holtenau erlegt werden mußten. Bemerkenswerth ist eine Aeußerung deS dänischen OfficierS über die Einwohner von Wladiwostok: „Unter den Europäern", sagt er, „sind die Deutschen besonders vertreten und der Handel wird von ihnen beherrscht. In Wladiwostok haben sie das Ueber- gewicht, für daS sie kämpfen und daS sie mit ihrer unver wüstlichen Energie überall im Osten erreichen werden." Wladiwostok selbst wird als Handelsplatz keine große Zukunft haben, denn vom December bis April ist der Hafen durch Eis gesperrt, und auch der beste Eisbrecher wird ihn in dieser Zeit nicht schiffbar machen. — Ein Telegramm auS Odde vom 7. Juli Mittags besagt: „Wenn auch der Kaiser gestern noch einen Spazier gang bei Regen unternehmen konnte, so nahm doch das schlechte Wetter so zu, daß die Enthüllungsfeier der Tafel für den verstorbenen Lieutenant z. S. von Hahnke aufgezeben werden mußte. An Bord Alles wohl." — Im vergangenen Sommer erregte der Dampfkutter „Alexandria" die Aufmerksamkeit Kaiser Wilhelm'-. In Folge dessen machte, wie der „L.-A." auS Petersburg mit- theilt, der deutsche Marine-Attachö dem Petersburger Marine- Generalstab die Mittheilung, der Kaiser würde es als eine besondere Aufmerksamkeit ansehen, falls ihm als Admiral der russischen Flotte eine Zeichnung des neuen Kutters zuginge. Auf Befehl des Zaren werden Zeichnungen deS T)ämpf- kutterS, des „Buntschuk" und des Schiffes „Peterhos" dem nächst nach Berlin gesandt werben. — Der ultramontane Rechtsanwalt Stieve, der mit erfreulicher Ungeschminktheit die letzten Ziele und wahrsten Gesinnungen deS reichS- und prcußenfeinbiichcn, fanatischen Ultramontanismus bei dem Alberschweilcr Proceß enthüllt hat, ist den Ultramontanen natürlich sehr unbequem. Die „Köln. VoikSztg." spricht in ihrem Schmerz über sein ihr so wenig angenehmes Plaudern ans der Schule den Verdacht auS, daß der Evangelische Bund auS Stieve's Verhalten in der Oeffentlichkeit Capital schlage. In der That müßte der Evangelische Bund seine Aufgabe schlecht verstehen, wenn er nicht biefes Bild eines waschechten Ultramontanen, der aus gesprochen hat, was seine Gesinnungsgenossen im Grunde auch denken, möglichst niedrig hängen wollte. Er hat des halb gewiß der deutsch-protestantischen Sache einen Dienst gethan, wenn er die Rede des RechtSanwaltS Stieve zur Massenverbreitung mit einem Vorwort als Flugblatt hat ausgehen lassen (Leipzig, C. Braun; 1 pro Stück). — Von der „Centralstelle für Vorbereitung von Handels verträgen" geht der „Tägl. Rd." die Mittheilung zu, daß sich zur Zeit handelspolitische Agenten der englischen Negierung in Deutschland aufhalten. Diese, mit Empfehlungen ossicieller Persönlichkeiten versehenen Herren, meist Industrielle, Handelskammermitglieder n. s. w. — bereisen daS deutsche Reich, um an maßgebenden Stellen Fühlung zu gewinnen, die wirthschaftliche Lage kennen zu lernen und für freundliche Handelsbeziehungen mit England Stimmung zu machen. An sich ist man daselbst von der für beide Theile vorliegenden Nothwendigkcit einer Erneuerung des Handelsvertrages durchaus überzeugt, doch trug man sich, wie die Sendlinge durckblicken lassen, ursprünglich mit der Hoffnung, von deutscher Seite Concessionen zu erlangen, j Durch die neuere wirthschaftSpolitische Action in Deutschland ist man indessen einigermaßen in Besorgniß versetzt. — Auf der letzten Eisenacher Tagung der deutschen Burschenschaften wurde, wie wir s. Zt. meldeten, die Absendung eines Telegramms an den Kaiser abgelehnt, weil frühere Telegramme unbeantwortet geblieben waren. Die neueste Nummer der „Burschenschaftl. Bl." begründet den Eisenacher Beschluß wie folgt: „Die Thatsache, bei der es neuerdings keinen Antrag oder keine Anregung mehr giebt, somit auch keiner Ablehnung mehr bedarf, ist richtig. Unseres Wissens bleibt hierbei jedoch die gelegentliche Bevor- zugung der CorpS durch den deutschen Kaiser ganz außer Betracht. Dem alten Corpsburschen Bismarck hat die deutsche Burschenschaft in keinem Augenblick ihre Liebe und Verehrung versagt, zum Beispiel auch damals nicht, als nach 1890 die dem Corpsstudenten BiSmarck nächststehenden Kreise scheu abrückten, sich duckten und die Ohren anlegten, bis der Sturm vorbei war. Einziger und zwar unsere- haben es ermittelt! Mich, bitte, lassen Sie gänzlich aus dem Spiele! Von mir haben Sic es nicht erfahren." Vor Tell's Augen dichtete sich ein wogender Nebel, aus dem gelegentliche Lichtfunken aufsprühtcn; das Blut hämmerte in seinen Schläfen; sein Odem ging hörbar durch di: Nüstern. „Was ist es? Reden Sie!" stieß er gefoltert hervor. „In jener Nacht", flüsterte sie ganz leise, nachdem sie sich scheu umgeblickt hatte, ob auch kein unberufener Lauscher in der Nähe wäre, „da bei uns eingebrochcn wurde, habe ich zum Fenster meiner Schlafstube hinaus gesehen und im Scheine eines Blitzes den Maurermeister Dechner erkannt; er stand unten vor dem Schlosse und setzte, wie er mich gewahr wurde, schnell seinen Hut auf, den ihm der Sturm vom Kopfe geweht haben mochte." Tell stöhnte halbunterdrückt, wie ein Gladiator, der auf dem Sande der Arena eine tödtliche Wunde empfängt, den Schmerzensschrei aber aus Rücksicht auf die Zuschauer möglichst dämpfen muß. „Ist das denkbar? Haben Sie denn auch recht gesehen?" O pfui! daß er sich so verstellen mußte! Aber die Ver stellung wurde ihm nicht schwer, denn wenn ihm auch die That- fache, die er erfuhr, nichts Neues war, so erregte doch die Quelle, aus der ihm diese scheinbare Neuigkeit floß, die qual vollste Bestürzung. „Ganz gewiß! Ich schwöre Ihnen, daß ich mich nicht ge- täufcht habe!" erklärte Ellen voller Eifer, wenn sie auch mit Schrecken die Wirkung gewahr wurde, die ihre Mittheilung auf ihn machte. „Ich danke Ihnen", kam es heiser und halb erstickt aus Tell's Kehle, „ich werde morgen früh ungesäumt meine Maßregeln treffen." Er zwang sich gewaltsam zu einem gewissen Gleich- muth und richtete sich stolz zu seiner vollen Höhe auf. „Sie sehen in mir den rücksichtslosen Vertreter der Gerechtigkeit; um ihr zu dienen, werde ich gegen mein eigenes Blut wüthen und des Stiefbruders nicht schonen. Freilich werden Sie von Jemandem, der so anrüchige Beziehungen hat, wohl kaum noch die Dienste eines Cavaliers annehmen wollen . . ." „Aber ich bitte Sie, Herr Staatsanwalt", unterbrach sie ihn lebhaft und vorwurfsvoll. Es kränkte sie, daß er so reden konnte. Er aber ließ sich nicht beirren und fuhr mit verletzender Schroffheit fort: „O, ich kenne die mimosenhafte Zartheit hochadeliger Nerven — ich werde mich gewiß nicht aufdrängen." Und schon zum Gehen gewandt, drehte er sich noch einmal um und sagte spöttisch: „Ich werde Ihnen Herrn von Randenstein senden, damit er Ihnen etwa- zu essen besorge." Und fort war er und sie schaute ihm bestürzt nach. Die Thränen waren ihr ins Auge gestiegen und sie hatte Mühe, zu verhüten, daß ihr das salzige Naß über die Wangen floß. Er ist unverbesserlich! dachte sie grollend, ist das sein Dank dafür, daß ich ihm einen Dienst erweisen wollte? Sie fühlte sich tief gekränkt; und dennoch versuchte ihr gutes Herz sein Benehmen wenigstens einigermaßen zu entschuldigen. Ich darf ihn nicht zu streng richten, setzte sie ihren Gedankengang fort; er war so überrascht, daß er das seelische Gleichgewicht verlor. Wer an seiner Stelle wäre es nicht gewesen? Seine Ungezogenheit gegen mich war ja nur gegen seine bessere Natur erzwungen; sie war ungeschlagener Stolz, edelstes, allen ver meintlichen Demüthigungen zum Trotz sich aufbäumendes Mannesbewußtsein! Ich darf ihm nicht zürnen; ich muß zu vergessen suchen. Tell wankte indessen durch das Gewühl der am Buffet mit Messer und Gabel klappernden Gesellschaft. Sein äußeres Auge sah den Glanz des Silbers und die Pracht der Geräthe auf der mit allerlei kalten Speisen besetzten langen Tafel, aber er wurde sich dieses äußeren Eindruckes in keiner Weise bewußt, und er würde am anderen Tage keine Auskunft darüber haben geben können, daß er eine ganze Weile in der Nähe der Tafelmitte stehen geblieben war, um dir dort reicher geschmückten Aufsätze und die noch farbenprächtiger zwischen den silbernen Schüsseln aufgebaute Blumenflllle verständnißlos anzustarren. Er be wegte sich wie ein Trunkener, wie Jemand, der einen Axthieb mitten vor die Stirn bekommen hat und nun in dumpfer Be täubung über seine Sinne nicht mehr zu gebieten vermag. Doch war er nicht gänzlich betäubt; er empfand ein dumpfes, unbe stimmtes Weh; ihm war, als ob tief in seinem Innern eine geheime Wunde langsam, aber stetig blutete und so den Strom seines Lebens tropfenweise, aber unaufhaltsam versickern ließe. Er sah auch nicht den dicken Geheimrath, der dicht bei ihm vorbek- balancirte, in der Linken einen mit Hummerschwänzen und Caviar aufgehäuften Teller, in der Rechten einen schäumenden Champagnerkelch. „Pardon, mein Herr!" krähte die fette Stimme des so reich Befrachteten, „Eilgut für die Damen! Man muß sich opfern für das schöne Geschlecht!" Und nachdem er sich mit dieser Redens art glücklich durch daS dichteste Gewühl hindurchgelogen hatte, drückte er sich pfiffig schmunzelnd in eine Wandnische, wo er die erbeuteten Leckereien mit schmatzenden Lippen und feinschmecker- haft schnalzender Zunge selber verschlang. Tell hatte keine Augen für solche Vorgänge. Wie nn Schlaf wandelnder ging er immer weiter und gerieth in eine muntere Gruppe gold- und silberglänzender Gardeofficiere, die an einem Ende der Tafel sich von den dort das Spenden des Cham pagners besorgenden Lakaien die Gläser füllen ließen, um mit dem prickelnden Naß die jungen Damen zu erfreuen, mit denen sie auf den Hofbällen der kommenden „Saison" fleißig zu tanzen gedachten. „Äh! Der Herr Staatsanwalt!" sagte eine gemllthliche Stimme. „Zum Teufel! Sie werden mich doch nicht schneiden wollen? Kommen Sie, wir wollen einmal ganz leise anstoßen und unsere Freiheit leben lassen!" Es war der Rittmeister von Tollen, der den finster Blickenden also anredete. Er hatte sich zwei Sectgläser füllen lassen, drückte eins derselben dem Staatsanwalt in die Hand, ließ das seinige mit dem des Andern zusammenklingen und sagte, auf seine jüngeren Kameraden deutend, die sich eilfertig zwischen dem Buffet und den zu bedienenden Damen hin und her bewegten: „Danken wir Gott, daß wir es diesen nicht gleich zu thun haben! Es lebe das Hagestolzenthum!" Tell trank gezwungen Bescheid und versuchte seinen Gesicht?- zügen einen Ausdruck des Lächelns zu geben; dann verneigte er sich stumm gegen den Ulanen-Rittmeister und setzte seine einsame Wanderung fort. „Der scheint heute ungenießbar!" dachte Tollen; „wahrschein lich memorirt er eine Anklagerede — trauriges Gewerbe! — Nun, es muß auch solche Käuze geben." An der nördlichen Seite des Marmorsaales, da, wo eine Thür nach dem von den kronprinzlichen Herrschaften bewohnten Flügel des Schlosses führte, stand regungslos und erwartungs voll eine ältere Dame in blauem Sammt und mit Perlen und Brillanten behangen, die ihrer Erscheinung aber keine Spur von Liebreiz zu geben vermochten. Sie hatte noch nichts genossen und schien auch nach irdischer Speise und Trank kein Verlangen zu tragen; gespannt und unverwandt blickte sie nach der Mitte des Buffets, wo das kronprinzliche Paar stehend speiste und einen kleinen Kreis Auserwählter zu zwangloser Plauderei um sich versammelt hatte. Für den Vorzug, mit in diesen Kreis treten zu dürfen, hätte die „hoftolle Baronin" (so wurde sie von den anderen Damen genannt) ein Jahr ihres nicht mehr ganz jungen Lebens freudig dahin gegeben. Schon in der Concertpause unten im Grottensaale hatte sie sich krampfhaft in die Nähe der höchsten Herrschaften gedrängt, um einen Gruß, eine Ansprache, vielleicht gar das Recht eines Handkusses zu erhaschen; e» war vergebliche Mühe gewesen und Ermüdung und Verdruß hatten zuletzt ihren über einem falschen Gebiß gewulsteten Lippen einen unbeschreiblich herben und grimmigen Ausdruck gegeben. „Sieht sie nicht aus, wie sieben Tage schlechtes Wetter?" fragte der zierlich« Herr von Gotenberg, der plötzlich hinter dem Staatsanwalt stand und spöttisch lächelnd die Enden seines kecken Schnurrbärtchens wirbelte. „Wer?" fragte Tell zurück; er hatte bisher noch Niemanden bemerkt und wachte jetzt erst wie aus einem Traume auf. „Dort, die „saure Mathilde"." „Wer ist das?" «Sie kennen die „saure Mathilde" nicht? O, Sie Unschul diger, was sind Sie noch unerfahren! Die „saure Mathilde" hat diesen ihren Beinamen, weil Milch unter der Einwirkung ihres giftigen Gesichtsausdruckes sofort sauer werden würde, und dies Gesicht macht sie immer, wenn sie sich nicht genug geehrt und beachtet wähnt. Sehen Sie nur hin, wie sie dort auf dem Anstande steht! Dort werden sich nach aufgehobener Tafel die Herrschaften zurückziehen — durch diese hohle Gasse muß er kommen! denkt sie in Beziehung auf den Kronprinzen; sie stellt sich ihm geradezu in den Weg, damit er sie anrede. Aber auch unser hoher Herr kennt sie; er hat sich schon während des Con- certes über sie amüsirt; ich wette, er dreht ihr im Vorbeigehen wie zufällig den Rücken, blos, um sich beim Ueberschreiten der Schwelle noch einmal nach ihr umzusehcn und an ihrem Anblick zu erlaben. O, Eitelkeit, dein Name ist Weib!" Tell hatte flüchtig ohne jeden inneren Antheil nach der hof tollen Dame hingeschaut; wie er den Kopf zurückdrehte, streifte sein zufällig nach oben schweifender Blick den kleinen Balcon, der an der westlichen Wand des Saales hervorragt, um gelegentlich Fanfaren blasenden Trompetern zum Aufenthaltsort zu dienen. Heute war kein Musiker dort oben sichtbar; aber ein paar männ liche und weibliche Gestalten waren zu erkennen, die über das vergoldete Geländer neugierig in den Saal hinunterlugten. War wirklich daS bartlose frische Gesicht von Friedrich Just darunter? Wahrhaftig, er war es! Wie kam er dort hinauf? Was wollte er hier im Neuen Palais? Wer hatte ihm Eingang verschafft? Der Nachbar Just's, den Tell jetzt auch erkannte, hätte ihm diese Fragen beantworten können; neben Just stand nämlich Adolf Dechner, der Instrumentenmacher, und wiederum neben diesem war das feiste Antlitz der genußsüchtigen Frau Mieseke, der Hof- fouriers-Wittwe, sichtbar. (Fortsetzung folgt.)
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