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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-12-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18981207018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898120701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898120701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-12
- Tag1898-12-07
- Monat1898-12
- Jahr1898
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V196 seinem Raisonnement spielte dir Gefahr einer russisch-franzö sischen Verbindung eine ebenso wichtige Rolle, wie die Abneigung der öffentlichen Meinung gegen eine russisch preußische Allianz, und diesen Argumenten gegenüber, die sehr geschickt auf die Ge fühle des Prinzen berechnet waren, erklärte sich der Regent kurzer Hand für die Beibehaltung der Schleinitz'schen Politik. Das Jahr 1861 brachte in das Ministerium der neuen Aera «inen Streit principieller Natur. König Wilhelm wollte sich in alter Weise huldigen lassen, dir Mehrzahl seiner Minister hielt die Erneuerung der Erbhuldigung für ein Attentat auf die Ver fassung und verweigerte die Mitwirkung. Die Frage spitzte sich schnell genug zu einer Ministerkrisis zu, in der nur der Kriegs minister Roon zum Könige hielt. Dieser glaubte, vor dem Willen der Mehrheit seiner Minister nicht zurückweichen zu kön nen, ohne der Monarchie etwas zu vergeben, und fürchtete doch die Anknüpfung von Beziehungen zu den Männern der Reckten, (die Roon empfahl), um nicht den mühsam erworbenen Ruhm eines „liberalen" Fürsten zu verlieren. Erst nach einigem Zögern gestatte er Roon, mit Bismarck über die Frage seines eventuellen Eintritts ins Ministerium in Verhandlung zu treten. Es ge schah in einem Briefe vom 27. Juni 1861, der, von mir schon früher im Bismarck-Jahrbuch veröffentlicht, in die „Gedanken und Erinnerungen" zusammen mit Bismarck's Antwort vom 2. Juli ausgenommen worden ist, und in scharfen Umrissen die Situation zeichnet. Auf Roon's Ruf machte sich Bismarck als bald auf den Weg, um sich dem Könige zur Verfügung zu stellen; aber ehe er nach Berlin kam, war dort die Krisis beigelegt. Am 3. Juli hatte der König das Manifest erlassen, daß er das Her kommen der Erbhuldigung zwar festhalte, in Betracht der Ver änderungen aber, die in der Verfassung der Monarchie unter der Regierung seines Bruders eingetreten seien, beschlossen habe, anstatt der Erbhuldigung die feierliche Krönung zu erneuern, durch welche die erbliche Königswürde begründet sei. Es war ein schlecht masiirter Rückzug der Krone, und eine tiefe moralische Depression spricht aus dem Briefe, in dem Roon seinem treuen Freunde den Verlauf der Krisis schildert. Nur das eiserne Pflicht gefühl des Vasallen hielt damals Roon auf seinem Posten fest: „in dem Proceß der allgemeinen Zersetzung", klagt er, „vermag ich nur noch einen widerstandsfähigen Organismus zu erkennen, die Armee; sie unverfault zu erhalten, das ist die Aufgabe, die ich noch für lösbar erachte, aber freilich nur noch für einige Zeit." Unter den veränderten Umständen war dem Könige das Er scheine Bismarck's, der sich auf Weisung des Ministers Schleinitz nach Baden an den Hofhalt begab, unbequem; doch lud er ihn zur Tafel und gewährte ihm den erbetenen, dreimonatigen Ur laub bis über die Krönung hinaus, der Bismarck am 18. October in Königsberg beiwohnte. Von dort kehrte er nach Petersburg zurück. Aber seine Zeit kam. JmMai1862wurdeBismarckvom Grafen Bernstorfs, der an Schleinitz's Stelle das Ministerium des Aus wärtigen übernommen hatte, abermals nach Berlin berufen, um zur Hand zu sein, falls die Entscheidung des Königs falle. An der Spitze des Ministeriums stand damals — nominell als Vertreter des Ministerpräsidenten Fürsten Hohenzollern, in Wirk lichkeit als sein Nachfolger — Prinz Adolf von Hohenlohe-Ingel fingen, seiner Stellung weder körperlich noch geistig gewachsen und von dem dringenden Wunsche beseelt, so bald als möglich von der Last seines Martyriums erlöst zu werden. Er bestürmte Bismarck um diesen Dienst, fand aber bei diesem wenig Geneigt heit dazu, in daS Ministerium einzutreten. Auch der König konnte sich nicht entschließen, und so blieb die Frage einstweilen offen: Herr v. Bismarck ward vorläufig zum Gesandten in Paris ernannt und übergab am 1. Juni in den Tuilerien sein Beglaubigungsschreiben. Monate vergingen, ein Hangen und Bangen in schwebender Pein. Bismarck reiste während der Sommermonate in die Pyrenäen, immer von der quälenden Sorge verfolgt, ob er in Paris oder London sich dauernd nieder lassen dürfte, wie er wünschte, oder dem Rufe des Königs fol gend, den Kampf um die bedrohten Rechte der preußischen Krone auf sich nehmen müsse. Die dem Werke einverleibte, in ihren Hauptstücken schon bekannte Correspondenz zwischen Roon und Bismarck giebt alle erwünschte Auskunft über die Verschärfung des Streites wegen der Armeereorganisation, die wachsende Rath- losigkeit des Königs und Roon's immer erneutes Eintreten für Bismarck's Berufung. Endlich gab der König soweit nach, daß Bismarck nach Berlin citirt wurde: Roon's Depesche: kericulum in morn. vepeolwe-vorm" aber ward zum Wendepunkt in der preußischen und deutschen Geschichte. Wie Bismarck dann am 22. September mit dem Könige in Babelsberg die entscheidende Unterredung hatte, wie er ihn von dem Gedanken der Abdankung zurückbrachte und durch di« Erinnerung an seine Königspflicht des Widerstandes gegen parlamentarische Herrschaftsgelüste den muthlos Verzagenden zur Aufnahme des Kampfes bestimmte, das muß man in den „Gedanken und Erinnerungen" selbst lesen: an diesem Tage ward zwischen Herrn und Diener ein Treubund geschlossen, der bestanden hat, bis die Schatten des Todes Beider Augen umnachteten. Am 23. September erfolgte Bismarck's Er nennung zum Staatsminister und interimistischen Vorsitzenden des Stoatsministeriums, am 8. Oktober die definitive Ernennung zum Ministerpräsidenten und Minister der Auswärtigen An gelegenheiten. Horst Kohl. Deutsches Reich. : Berlin, 6. December. (Die Vorlage über den besseren Schutz der Arbeitswilligen.) In Anbetrackt des Umstandes, daß die angckündigte Vorlage über einen Sckutz der Arbeitswilligen gegen Terrorisirung in Gestalt einer Novelle zur Gewerbeordnung im Wesentlichen die Vor schläge wieder aufnehmen wird, die 189l zu tz 153 der Ge werbeordnung gemacht waren, bringen wir letztere nachstehend wieder in Erinnerung: „Wer eS unternimmt, durch Anwendung körperlichen Zwanges, durch Drohungen, durch Ehrverletzungen oder durch Berrufsrrklärung 1. Arbeiter oder Arbeitgeber zur Theilnahme an Verabredungen der in 8 152 bezeichneten Art zu bestimmen oder am Rück- tritt von solchen Verabredungen zu hindern, 2. Arbeiter zur Einstellung der Arbeit zu bestimmen oder an der Fortsetzung oder Annahme der Arbeit zu hindern, 3. Arbeitgeber znr Entlassung von Arbeitern zu bestimmen oder an der Annahme von Arbeitern zu hindern, wird mit Befängniß nicht unter einem Monat bestraft. Ist die Handlung gewohnheitsmäßig begangen, so tritt Gefängniß nicht uister einem Jahre ein. Die gleichen Strafvorschriftrn finden auch auf denjenigen An. Wendung, welcher Arbeiter zur widerrechtlichen Einstellung der Arbeit oder Arbeitgeber zur widerrechtlichen Entlassung von Arbeitern Lgentlich auffordert." Zur Kennzeichnung der Verschärfungen, welche diese Vor schläge, fall« sie Gesetz geworden wären, mit sich gebracht batten, stellen wir die jetzige Fassung deS § 153, welche noch Vie gleiche ist, wie in der Gewerbeordnung von 1869, daneben: „Wer Andere durch Anwendung körperlichen Zwanges, durch Drohungen, durch Ehrverletzung oder durch Verrufserklärungen be- limint oder zu bestimmen versucht, an ... . Verabredungen (zum Behufe der Erlangung günstiger Lohn- und Arbeitsbedingungen, nSbesondere mittels Einstellung der Arbeit oder Entlassung der Arbeiter — nach 8 152) Thril zu nehmen, oder ihnen Folge zu leisten, oder Andere durch gleiche Mittel hindert oder zu hindern versucht, von solchen Verabredungen zurückzutretro, wird mit Gc- ängnitz bis zu drei Monaten bestraft, sofern nach dem allgemeineren Strafgesetz nicht eine härtere Strafe eintritt." Der Entwurf der Novelle von 1891 wollte demnach ein Strasminimum von einem Monat einfübren, das bestehende Strafmaximum beseitigen und eine scharfe Bestrafung der ge wohnheitsmäßigen Verfehlungen im Sinne der gedachten Be stimmungen herbeiführen. Außerdem sollten die Arbeitgeber gegen jedwede Nöthigung zur Entlassung von Arbeitern and jede Behinderung, Arbeiter anzunehmen, geschützt werden. Schließlich sollte jede öffentliche Aufforderung zum Eontractbruch von Seiten der Arbeiter wie der Arbeitgeber ohncRücksicht auf einen etwaigen Erfolg nachMaßgabe der Vor schläge bestraft werden. Ferner erweiterte die Vorlage die Bestim mung, daß es sich in Strassällen unter allen Umständen um „Ver abredungen" handeln müsse, weil nicht selten der Versuch, andere Arbeiter zur Einstellung der Arbeit zu nötbigcn, unter nommen werde, ohne raß eine Verabredung stattzefunden habe oder nachgewiesen werden könne. Der Reichstag hat die oben milgetheilten Vorschläge 1891 abgelehnt. Es ist eine offene Frage, wie sich die jetzige Volksvertretung zu ihrer Wiederholung stellen wird. Gelegentlich der Besprechung deS Rundschreibens des Staatssecretairs Grafen von PosadowSky, betreffend den Mißbrauch der Coalitionssreiheit, bei den letzten ElatSberalhungen haben sowohl die Reckte wie die Nationallibcralen und das Centrum die Erklärung ab gegeben, daß sie sich einer ernsten und eingehenden Prüfung der Frage, ob wirksamere Bestimmungen zum Schutze Arbeitswilliger notbwendig seien, nicht entziehen würden. Das ist der einzige Standpunkt, der nach Lage der Dinge gegenwärtig zulässig erscheint. Die verbündeten Regierungen werden ihr Material in der Sache vorlegen und der Reichs tag wird nach reiflicher Prüfung seine Entscheidung fällen. G Berlin, 6. December. (Telegramm.) Gestern Nachmittag unternahm das Kaiserpaar in Potsdam einen gemeinsamen Spazierritt. Der Kaiser hörte darauf einen längeren Vortrag des Stellvertreters deS Chefs des Marine- CabinctS, Capilain-LieutenantS von der Groebern. Abends speiste der Kaiser, wie schon gemeldet, bei dem Ofsicicrcorps des Ersten Garde-Regiments zu F. — Heute Morgen 8 Ubr 45 Min. empfing der Kaiser den Major von Seydewitz, Abtheilungschef im Militair-Cabinet, welcher die Orden seines verstorbenen Vaters übergab und hörte darauf den Vortrag des Cbess des Militaircabinets, Gencraladjutanten, Generals der Infanterie von Hahnke. Um 10 Uhr 20 Min. begab sich der Kaiser nach Berlin, wohnte um 11 Uhr (wie auch an anderer Stelle berichtet) dem feierlichen Gottesdienst in der Capelle des königlichen Schlosses bei und empfing darauf um 11^ Uhr eine katholische Deputation, bestehend auS den Maltheserrittern Grafen Droste Vischering, Grasen HoenSbroech und Grafen v. Prasckma, welche sich für die Schenkung der „Dormition cke la 8t. Vierßs" in Jerusalem bedankte. Hierauf fand um 12 Ubr im Weißen Saale des königlichen Schlosses die feierliche Eröffnung deS Reichstages durch den Kaiser statt. Nach derselben nahm der Kaiser im Marine-Saal deS königlichen Schlosses mili- tairische Meldungen entgegen. — Nachmittags gedenkt das Kaiierpaar das Atelier des Professors Baumbach in Wilmersdorf zu besuchen, Abends der Vorstellung von „Auf der Sonnenseite" im königlichen Schauspielhaus beizuwohnen und sich alsdann nach Potsdam zurückzubegeben. T Berlin, 6. December. (Telegramm.) Heute Vor mittag um 11 Uhr wurde ein Gottesdienst in der Capelle des Schlosses abgehalten, dem der Kaiser in der Uniform der Gardes du Corps, die Prinzen, der Bundesrath, die Gene ralität und zahlreiche Abgeordnete beiwohnten. Um 12 Uhr er folgte im Weißen Saale des Schlosses, wie gemeldet, die feierliche Eröffnung des Reichstages durch den Kaiser. Zu beiden Seiten des Thrones standen der Bundesrath, die Gene ralität und die Regimentscommandeure, gegenüber dem Throne hatten die Abgeordneten Aufstellung genommen. In der großen Loge wohnten die Kaiserin, in der Nebenloge das diplo matische Corps der Feierlichkeit bei. Das Hoch auf den Kaiser brachte der Abgeordnete Lingens aus. Der Kaiser nahm aus den Händen des Reichskanzlers die Thronrede ent gegen und verlas sie mit lauter Stimme. Bei der Erwähnung der auswärtigen Beziehungen, der Friedensconferenz, der Anti- Anarchisten-Conferenz, der Orientreise und bei dem Passus der Thronrede über die ewigen Grundwahrheiten des Christenthums, sowie über die Erwerbung des Dormition-Grundstücks erschollen Bravos. Der Kaiser erklärte den Reichstag für eröffnet. Der bayerische Bundesrathsbcvollmächtige Graf v. Lerchenfeld brachte hierauf ein zweites Hoch auf den Kaiser aus. Sodann entfernten sich der Kaiser und die Prinzen in feierlichem Zuge. (-) Berlin, 6. December. (Telegramm.) Reichstag, I. Sitzung. Der Alterspräsident vr. LingenS eröffnet die Sitzung um 2 Ubr 15 Minuten und beruft ein provisorisches Bureau. Der Namensaufruf ergiebt 317 Anwesende, daS Haus ist somit beschlußfähig. Morgen, Mittwoch, um 2 Ubr findet die Wahl der Präsidenten und Schrift führer statt. Schluß der Sitzung um 3 Ubr. D Berlin, 6. December. (Telegramm.) Der dem Reichstage zugegangene RctchShaushaltplan stellt die Aus gaben aus 1 554 530 650 und die Einnahmen auf 1 554 530 650 fest. Die Ausgaben zerfallen in 1 300 845 810 fortdauernde, 162 473 651 einmalige AuS- gaben dcS OrdinariumS und 92 211 189 einmalige deS ExlraordinariumS. Unter den fortdauernden Ausgaben be finden sich das Auswärtige Amt mit 12 002 192 -6, daS Reichsamt deS Innern mit 44 348 031 das ReichSheer mit 520 361 974 die Marine mit 69 103 119 .^, daS RcichS- justizamt mit 2 117 882 .E (eS wird die Errichtung eines siebenten CivilsenatS ani Reichsgericht und die Einstellung sieben weiterer Nathsstellen, sowie einer Senatspräsidenien- stelle in Vorschlag gebracht), da» NeichS-Schatzamt mit 481 908 430 die ReichSsckuld mit 75 613 300 »//, der Pensionsfonds mit 65 295 603 und der Reicks-Jnvaliden- fonds mit 27 938 539 Uu!er den einmaligen Ausgaben deS OrdinariumS befinden sich das AuSwärtigeAmt mit 16 6451 iO^Sl, die Reickspost mit 12 649 453 das NeichSbeer mit 79 893 688 die Marine mit 30 431 500 die Forderung fürdieV-rwaltungdeSGouvernementSKiautschau mit 8500000 Mark (die Etatforderung für Kiautschau ist folgendermaßen zusammengesetzt: Besoldungen u. s. w. 1 286 000 darunter Besoldung des Gouverneurs 36 000 Hafenbauten ein- schließlich Landerwerbs 1 500 000 ^e, Hochbauten einschließlich Landerwerbs 1 500 000 ArmirungSauSgaben 800 000 Seereichenwesen und Vermessungen 1 086 400 unvorher- gcsebene Ausgaben 388 800 die ReichS-Eisenbabnen mit 8 965 000 Unter den einmaligen Ausgaben deS Extra- ordinariumS erscheint daS NeichSbeer mit 44 606 689 die Marine mit 33 879 000 .Xk, die ReichS-Eisenbabnen mit 12 725 500 Die Einnahmen zerfallen so: Zölle und Ver brauchssteuern 742 260 960 -6, Reichs - Stempelabgaben 61 648 000 Reichspost 47 065 303 .Xl, ReichSdrückerei 1 873 890 .X', Eisenbahnen 26 583 600 Bankwesen 9 789 600 verschiedene 14 974 167 ReichS-Jnvaliden- fond« 27 938 539 .^, Veräußerung von Festungsgrundstücken 1 013 263 Ueberschüffe der früheren Jabre 25 521 430 .< AuSgleichung-beträae 14 696 878 Matricularbeiträge 489 953 828 außerordentlich« Deckungsmittel 91 211 189 (7) verltir, 6. December. (Telegramm.) Wie die „Germania" mittbeilt. wird das Ccntru.n den (Grasen Ballestrem als Rcichstagspräfidcuten Vorschlägen. U. Berlin, 6. December. (Privattelegramm.) Zn Betreff der officiöscn Presse hat nach der „Berl. Börs.-Ztg." die Reorganisation damit begonnen, daß der eine der beiden Parlamentsberichterstatter für den Kaiser, Herr Ku tut sch, außer Thäligkeit gesetzt worden ist. Künftig macht Einer den Bericht für den Kaiser über Reichstags- und Landtazs- verhanvlungen zusammen, und der Parlamentsbericht der „Bert- Corr." soll ganz wegfallrn. — Wie hiesigen Blättern angeblich von unterrichteter Seite mitgetheilt wird, bat der Kaiser die Absicht, im Monat April sich zu kürzet» Aufenthalt nack Coburg zu begeben, um seine Großmutter, die Königin Victoria von England zu begrüßen, die um diese Zeit am Hofe zu Coburg sich aufhalten wird. — Angeblich soll auch die Militairvorlage noch heute dem Reichstage zugchen und zur Vertheilung gelangen. * Kiel, 5. December. In Neumünster fanden, wie mehrere Blätter melden, gestern Abend Zusammenrottungen statt. Die durch die Polizei nicht zu bewältigenden Tumul tuanten demolirtcn die Tonhalle und die Reichshallen. Dann zogen sie nach dem Tivoli. Es wurde Militairrequirirt, das mit blanker Waffe einschreiten mutzte, so datz zahlreiche Verwundungen erfolgten, lieber die Ursache des Tumultes liegen noch keine Nachrichten vor. * Hamm, 5. December. Der Obcrlandesgcricklspräsident vr. Fall hat au die Gerichtsvollzieher des OberlandeS- gerichtsbezirkS Hamm ein Rundschreiben gerichtet, das fick mit einem in der „Deutschen GerichtSvollzieher-Zeitung" veröffentlichten Entwurf einer an das Abgeordnetenhaus zu richtenden Petition wegen Verbesserung der wirtbschaft- lichen Lage und dienstlichen Stellung der preußischen Gerichtsvollzieher befaßt. Die preußischen GericklSvoll- zieber wurden nun aufgefordert, zu diesem Entwurf ihre Zustimmung einzusenden, weshalb Oberlandesgerichts präsident Staatsminister vr. Falk daS erwähnte Rund schreiben an die Gerichtsvollzieher deS Bezirks richtete. In dem Schreiben heißt eS: „Dieses gemeinschaftliche Vorgehen, insbesondere auck der durchaus agitatorische Inhalt und die höchst unangemessene Form der Petition erscheint als eine nicht zu duldende Untergrabung der dienstlichen Ordnung. Einer Weisung des Herrn Justizministers entsprechend unter sage ick daher hiermit die Betkeiligunz an der Petition bei Vermeidung disciplinariscker Maßregeln. Dabei eröffne ich aber, daß cs jedem Gerichtsvollzieher un verwehrt bleibt, von dem ihm verfassungsmäßig zustebenden Petitionsrecht für seine Person in einer Einzeleingabe Gebrauch zu machen, daß aber die Betheiligung an derartigen Sammelpetitionen nicht wird geduldet werden." (Fortsetzung in der I. Beilage.) Ein Prris-Verzeichniß von der Firma E Boettcher Nachfolger (Inhaber: C. F. Ringpscil) befindet sich als Extrabeilage bei der Gejammtauslage der vorliegenden Nummer. Es sei auf die großen Vorräthe der für das bevor stehende Fest geeigneten Artikel der allen, bestens bekannten Firma aufmerksam gemacht und die Sonderbeilage der Beachtung der Leser empfohlen. In mnWich klhiüieneii anl. Aeinplattn bictcn wir an: »reim»'« Kl. Ausgabe 2. A. 3 Bde. Hbsrz. (30.—) 2».—. SuvI» «1<-r Hrünckung;«», Gewerbe und Industrie von 8. A. 9 Bde. Gbd. (76.50) .Xt 45. DM- Reichhaltiges Lager im Preise ermäßigter Jilgendschriften und Bilderbücher. "ME Buchhandlung Gustav Fock. Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Magazingasse 4 Rcumarkt 4«. SiM IM L IreSil (MM L ko.) IchU. xexr. 1877, 8ehlettvr8tr»88v 3, ertl>. ^usküustc üb b'irm. vä. Lrivatpers. <1. In- u. Ansl.; besorgt tllckt. Ax. u. solv.Aär. all.Lranck., socv.Linn. v.Oclcl. u. Loü. tk.Uoka.uIl.ttI. reknellLgut pskntbürsau. !szcx-i.cik»rttr! LMvort v. von k zVcnäen 8io sieb an üio F. 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Unentgeltliche Auskunftsertheilung: Wochen tags 9—12 Uhr Vormittags nnd 3—6 Uhr Nachmittags. Patent-,Gebrauchsmuster- u Markcn-AnSknnftSstclle:Brühl2 iTuchhallc), I. Exved. Wochentags 10—12, 4—6. Fernspr. 682. Lkffentlichc Bibliotheken: Universitäts-Bibliothek. Die Bibliothek ist an allen Wochentagen geöffnet: Früh von 9—1 Uhr und (mit Ausnahme des Sonnabends) Nachmittags von 3—5 Uhr. Der Lesewal ist geöffnet: Früh von 9—1 und (mit Ausnahme des Sonn- abends) Nachmittags von 3—6 Uhr. Die Biicher-Ansgabe und Annahme erfolgt täglich früh von 11—1 Uhr und (mit Aus nahme des Sonnabends) Nachmittags von 3—5 Uhr. Bibliothek der Handelskammer (Neue Börse, Tr. L, I), von 10—12 und 4—6Uhr. Vorlegung der Patentschriften ebenda 10—12 und 4—6 Ubr. Bibliothek der Innern Mission, Rotzstraße 14. Volksbibliothck, Rotzstr.14, Mittwoch u. Sonnabend 2—3 U. VolkSbibliotbek I. tAleranverkir. 35. v.) 7'/«—9'/« Ubr AbdS. Musikbibliothek Peters (Künigsslr. 26) ist an allen Wochen tagen von 11—1 und 3—8 Uhr geöffnet. Bücher» Mnfikalien und Mufikzeitungen können im Lesezimmer unentgeltlich studirt resp. gelesen werden. Pädagogische Eentralbibliothck(Comeniusstiftung), Lehrcrvereins- haus, Kramerstr. 4, 1., qeössnet Mittwoch und Sonnabend von 2'/.,— 4'/.. Uhr. Lesehalle von 2'/-. bis 8 Ubr geöffnet. Volksbibliothck des GewcrbevereinS L.-Eutritzsch. Geöffnet jeden Mittwoch von '/»9 Uhr Abends an im Rathhaus zu L.-Eutritzsck. Bibliothek de» Vereins für Erdkunde. Geöffnet Dienstag un- Tonnerstag von 5—7 Uhr Nachmittags. „Volksbnrcan". Auskunstsstelle fürArbeitervcrsichcrungs-,Gewerbe, und ähnliche Sachen Elsterstrabe 14, part. links. Geschäftszeit: von 5V. bis 7'/, Uhr, Sonntags von II bis 1 Uhr. Städtisches Museum -er bildende» Küuste und Leipziger Kunstvcrein (am Augustusplatz) geöffnet an Soun- und Feier tagen IO'/z—3 Uhr, Montags 12—3 Uhr, an den übrigen Wochen tagen 10—3 Uhr. Eintritt in das Mujeim Sonntags, Mittwochs und Freitags frei, Montags 1 Mk., Dienstags, Donnerstags, Sonnabends 50 Pfg., en den Metzsonntagen 25 Psg. Ter Ein tritt in den Kunstverein beträgt für Nichtmitglieder 50 Psg. Grasfi-Muscum. Mu rum für Völkerkunde geöffnet an Sonn- und Feiertagen von 1O'/i—3 Uhr, an den übrigen Tagen von 10—3 Uhr. Montags geschlossen. Eintritt Sonntags, Mitt wochs und Freitags srei, Dienstags, Donnerstags und Sonnabends 50 an Metzsonntagen 25 Grosfi-Museum. Kuustgewerbc-Muscum geöffnet wockentäglich (ausgenommen Montags- von 10—3 Uhr, an Sonn- und Feier tagen von 10'/«—3 Uhr. Eintritt Dienstags, Donnerstags und Sonnabends 50 sonst frei, an Metzsonntagen 25 »H. Biblio thek wocheniäglich auch von 7—9 Uhr Abends und unentgeltlich. Kgl. fächs. Bibliographische Sammlung im Buchgewerbe- Mu seum, Buchhändlcrhaus (Hospitalstr. 11). Geöffnet: Sonntags, Dienstags, Donnerstags und Sonnabends von 10'/, bis 1 Uhr. Eintritt srei. TcutfchkS Buchgewerbe-Museum im Buchhändlerhause (Hosvital- strotze II), Portal III. Geöffnet: Sonntags, Dienstags, Donners tags und Sonnabends von 10'/, bis 1 Uhr. Eintritt frei. Sammluugeu des Vereins für die Geschichte Leipzigs Johannisplatz 8, II. (Altes Johannishospital). Geöffnet: Sonntags und Mittwochs von II—'/,! Uhr. Eintritt 30 Kinder 10 Museum von KriegSermuernngc» des Verbandes deutscher Kriegs-Veteranen im „Kramerhaus", Kupsergäßchen 1. Geöffnet Sonntag und Mittwoch von 10—3 Uhr. Neues Theater. Besichtigung desselben Nachmittags von 2—4 Uhr. Zu melden beim Theater-Jnspector. Neues Gewandhaus. Täglich von früh 9 Uhr bis Nachmittags 3 Uhr geöffnet. Eintrittskarten L 1 pr. Person (für Vereine und auswärtige Gesellschaften bei Entnahme von wenigstens 20 Billcts ü .E pr. Person) sind am Weslportal zu lösen. Tel Vccchio'S Kunst-Ausstellung, Markt Nr. 10, II (Kaufhalle), geöffnet: Wochentags von Vormittags 10 bis 4 Uhr Nachmittags und Sonn- und Feiertags von Vorn,. 10'/« bis 3 Uhr Nachm. Neue Börse. Besichtigung Wochentags 9 bis 4 Uhr, Sonntags '/»II—1 Uhr. Eintrittskarten zu 50 beim Hausmeister. Städtische Markthalle, Rotzplatz Id, im Winterhalbjahr für das grotze Publicum Wochentags Vorm. 7—1 Uhr, Nachm. 4—8 Uhr (Sonnabends und an Tagen vor Festtagen bis 9 Uhr) geöffnet. Geschäftsstelle des Deutschen Patriotcii-BuudeS zur Errichtung eines VölkcrschlachtdeukmalS beiLeipzig: An dcr Pleitze 12, pt. 1. Zahlstelle und Entnahme von Mitgliedskartenheften. Katholisches Eafino. Jeden Donnerstag Vereinsabend. Local: Wildner's Restaurant, Heinrich Schieber, Kramerstratze 3, MäsiigkeitSvereiu zum „Blauen Kreuz" tTriukcrrettung) Kurprinzstr. 22, H. I., Ecke der Windmühlenstr. (Albert-Bad). Freie Versammlungen Sonntags 8 Uhr. Jedermann willkommen. Adressen und Besucke von Trinkern erwünschtl Dauernde Gewerbe-Ausstellung. An der Promenade. Reick-Halt, und vielseitige Vereinigung gewerbl. Erzeugnisse u. Neuheiten der verschied. Art. Täglich geöffnet von 9. Sonntags von 11 Uhr. Franz Schneider, k. k. Hosmöbelfabrik, Weststraße 49/51. Alls- stellung ganzer Wohnungs- und VillenanSstattungen für Inter- essenten Wockentags von 9—7 Uhr unentgeltlich geössnet. Zoologischer Garten, Pfaffeudorscr Hof, täglich geöffnet. Tas Zoologische Museum, Thalstratze 33, ist jeden Mittwoch Nachmittags von 2—4 Uhr geöffnet. Veterinär-Klinik, Thier-Ashl, Hnfbeschlag-Anstalt. Gustav- Adolphstratze 44. Telephon 907. Schillerhans in Gohlis täglich geöffnet. (eel.tSt. ketersdur^er etc bei chrnolck I4dtn«Ii»k«u, Uccdllkokztr.19, LclceLliiederplatn. 1V keter!,8rr»88e 10. <Hni»in1-H1'r»88er8«!>>Ii»nvk« in rorrükliedsn tzualirLten. 4>ininnit-I1»N8k»Itnn«8- uml tt«<r«Leirv»8tüncko. kür Karron nuä v»mon. I» I» » L » xr » p Ii 1 8 o Okr. Äsrict >'o. 6. uw Slei-eaäenllmnk. 8«Ir«Ü88v)»«i, L, Del. 1415. Io8l?8 Xuv8t-, 4Iteittdum8- u. Kalitllteo-6e8edllkt, I,ewrix, Orimm.Lteincvet? 10,1. klin- u. Verkant von Antiguitkten,LäoI- gteineo, Lretiosen, kerleo, Klwrev, sovie att. Ooläu.8ild.,k)kren. Er. Xu8cvakl von Rococoxe^oostLncken u. Ködelu vto. l)ecoration8- xexonstünäe ru alt. >'tlruderxsr u. ^uxsdureer Lioriettt. parseml. «t«. «to. tllr all« Aiveek* Ittr L llLdnkccktncüge 2. »m dienen 'IT-eoter. mit kleiner Elockc, >velckv sichersten 8cdntr tce^en IiorndknIIenäo Xsebo mit lauester Urvuvclauer vereinigt, liefern ^o^N8t »«rntll«»! «L 8olse»1ampeok»drlk, lilittelstrasse 7. I-axer dtärod->recr Str. 9. Vcrtr. Ilans von 8tero. 1068. Nöleerne klemsebelbeo — vaumrvoll-Treibriemen.
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