KASSEL - KEMPTEN Anna Katharina, Tochter des Johann Heinrich Dauber. Am 2. 1. 1683 schloß er mit Dr. Jungmann und dessen Söhnen einen Vertrag wegen des Druckes von Schulbüchern, weshalb er mit dem Marburger Drucker Stock in Streit geriet, f (beerd.) 9. 3. 1694. Seine Witwe führte die Offizin noch bis 1699 weiter. 10. Johann Georg Hüther 1691-1693 von auswärts zugezogen, fürstlicher Hofbuchdrucker, setzte vielleicht die Offizin Hertzogs fort. Seine Witwe Anna Katharina druckte noch bis 1695. 11. Heinrich Harmes 1695-1737 aus Bremen, Bürger zu K. 1696 (Gundlach S. 95), co am 4. 11. 1695 die Witwe von Nr. 10 und setzte damit dessen Offizin fort. Er war sicherlich schon vorher bei Hüther Faktor, zuerst fürstlich hessischer bestellter Buchdrucker, seit 1698 Hof Buchdrucker. Am 13. 2. 1702 nach dem Abgang Hieronymus Jungmanns und dessen Söhnen erhielt er das Privileg für Schulbücher. KEMPTEN 1609 (Campodunum, Campidonum, Campidona) Lit.: Fest-Bericht über das 300jährige Jubiläum der Jos. Kösel’schen Buchhandlung in Kempten am 24. 9. 1893, Kempten 1893; Martin Kellenberger, Geschichte der Josef Kösel’schen Buchhandlung, ehemals Typographia Ducalis Campidonensis von der Gründung bis z. J. 1918, Kempten 1922; K. Schottenloher, Ehemalige Klosterdruckereien in Bayern, in: Das Bayerland 24 (1912/13) S. 132-140; Hanns Bohatta, Liturgische Drucke und Drucker, Regensburg (1926), S. 65ff.; A. Layer, Die Druckerei der Fürstabtci Kempten nach dem 30jährigen Krieg, in: Gutenberg-Jahrbuch 1961, S. 177-181. Fürststiftische Hofdruckerei 1609- Als der Gründer dieser Klosterdruckerei wird der Fürstabt Johann Erhard Blarer von Wartensee (1587-1594) im Jahre 1593 angesehen. Selbständige Drucke sind aber erst seit 1609 bekannt geworden. Möglicherweise sind vorher nur die Klein drucksachen für die Bedürfnisse des Stifts hergestellt worden, von denen aber nichts überliefert ist. Als Drucker war von 1609 bis ungefähr 1630 Christoph Krause angestellt, der ab 1630 selbständiger Drucker in Heilbronn (s. d.) wurde. Unter seiner Regie wurden viele Drucke hergestellt, neben theologischen Werken auch u. a. Das Laster der Trunkenheit von Sebastian Franck 1610, die Werke von Hans Sachs in 5 Bänden 1612-1615. Kellenberger hat die Drucke zusammen gestellt. In den Jahren 1632 und 1634 fiel die Offizin mit den mittelalterlichen Klostergebäuden der Vernichtung anheim. Um das Jahr 1660 wurde sie wieder unter Fürstabt Roman Giel von Gielsberg neu errichtet. Neben dem Schrift gießer David Hautt, der vorübergehend Lucas Stuber anlernte, fungierte ab 1661 Rudolf Dreherr (Dreher, Dreer) als Drucker. Bis zu seinem Tode (28. 10. 1681) hat er mehr als 50 Drucke hergestellt, darunter zahlreiche Musikdrucke. Auf ihn folgte Michael Frans^, der schon vorher in der Offizin tätig war und 1680 das