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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1896
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18960430010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896043001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896043001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Bindung fehlerhaft: Seiten in falscher Reihenfolge
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-04
- Tag1896-04-30
- Monat1896-04
- Jahr1896
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z.LcilW z. LchWer TUÄM mii> AHM Nr. 2!?, ImMz, H.Hril M8. (MsM-AWie.) Llinimam — 4 8',6. tu Laobaoa am 28. ^pril 1896: T'eniuecicrur Wmck Station Kimm. 0,1 » 1 0,0 Vorgehen des Central - Verein» für da- diefem Gedanken ein glänzrader Ausdruck 8 3 4 3 1 3 4 4 4 4 b fiieckec- »cI>Ur gelammte verliehen —w. Von französischen Collegen. Diese» Interesse von ausländischen College« stammt in erster Reihe von der Ausstellung in Chicago her, dann noch mehr von dem Besuch der Mitglieder der „^ssooiatian littörairo et »rtistiguo internationale". Die auS- ländischen Besucher waren, es ist ohne Uebertreibung auszujprechen, voll Bewunderung der Großartigkeit der hiesigen bnchgewerblichen Einrichtungen. Vielleicht dürften diese Vorkommnisse al» Borboten eine» buch, gewerblichen Frühlings angesehen werden für die Wiederherstellung des alten freundlichen Verkehrs, wie um di« Mitte deS Jahrhunderts, wo die Collegen au« Pari», London, Rom, Pest, Petersburg, Stockholm und Kopenhagen zur Messe erschienen und sich behaglich sühlten. Auch von der Dermehrung drrköniglichen bibliographischen Sammlung (Klemm'jches Museum) ist Günstiges zu berichten. ES wurden auS dem Ktemm'schen Fonds 2592,0b zur Erwerbung von 79 Werken verwendet. Dir Ausgabe, welche der Verein jetzt aus diesem Gebiete zunächst verfolgt, ist die Abrundung der histo rischen Sammlung bis zum Ende des 18. Jahrhundert». Hierzu i' ' " - ' Buchgewerbe-Mujeum seine wahre Mission, buchgewerbliches Stil« I häufig Besucher gesehen Kat, durch die nach und nach das Haus fast l^^EN "ird- X t . m, m .e, n - . . I Mittel» werden und da sie wegen der geschlossenen Hansihüre in Meteorologische Beobachtungen unk cker 8ternvartv tu Retorte, Höbe 119 dleter über cksm lllssre. Bevölkeruna ei» beredte» Zeugniß ablegt. Der siebe»- jährige Theodor Ardeleanu war gester» Bormittaa zu Besuch bei seinem in der Nachbarschaft wohnenden Oheim, der den Gast aufforderte, seinem 1'/, jährigen Söhnchen Basilie Gesellschaft zu leisten. Theodor leistete der Auf forderung nur ungern Folge, und um den kleinen Gesell schafter von sich abzuschütteln, prügelte er ihn weidlich durch. Auf da» Geschrei de» mißhandelten Kinde» eilte die Groß mutter der beiden Knaben herbei, die, nachdem sie den größeren Enkel gerügt batte, den Kleinen auf ihre Arme nahm. Der bösartige Theodor lief nun in da» anstoßende Zimmer, nahm da» geladene Gewehr seines Onkels von der Wand und schoß durch die halbgeöffnete Thür aus seinen kleinen Vetter. Die Kugel durchbohrte dem kleinen Vasilie das Herz und da» unglückliche Kind starb sofort. Der jugendliche Mörder wollte sodann auch die Großmutter er schießen, wurde jedoch daran rechtzeitig verhiudert. -i- 11,7 4 11,9 -i- 11,6 -- 9,2 4- 10,8 4 8,7 -- 11,3 4- 11,6 4- 7,5 4- 8,0 4- 4,1 Literatur. Für alle Gelt. Heber einen weiblichen Tifchlergesellen be- richtet in ihrer neuesten Nummer die bekannte, im Verlage des Deutschen Verlagshauses Bong L Co., Berlin IV. 57 illustrirt er» scheinende Famiiienzeitschrist „Für alle Welt" (Preis deS Vierzehn, tagshestes 40 ^) und hat die muthige Frau, welche sich in einer größeren Berliner Möbeltischlerei mit Hobel und Säge ihr Brod verdient, bei ihrer Thätigkeit abconterfeit. Zu demselben Artikel („Frauenberufe") gehört auch daS Bild „Auscultirende Aerztin", das eine junge Frau im Gelehrtenberufe zeigt. Dasselbe Heft (22) enthält noch einen sehr bemerkenswerthen, reich und vielfarbig illustrirten Artikel über „Volksbelustigungen", eine Abhandlung über die Ver wendung von Glas, eine größere illustrirte Skizze über die Cascoden von WtlhelmShöhe, eine packende Novelle von Adolf Kleiner „Der tolle Pedro", die Fortsetzungen der spannenden Romane „Glücks spiel am Hose" von Karl Ed. Klopfer und „In der kleinsten Hütte" von F. von Kapff-Efsenther, welche beide von Fortsetzung zu Fort- setzung immer spannender sich gestalten und lede unS in andere Sphären der Gesellschaft einfahrt, und außerdem eine Reih« inter» essanter kleinerer Abhandlungen, Mtttheilungen, Gedichte, Bio graphien rc. Von den zu den letzteren gehörigen Portrait» neunen wir den verstorbene» Admiral von Stosch, den StaatSsecrrtair Nieberding, den italienischen Premier Rudini und den Obergeneral des englisch - egyptischen Expeditionscorps, Sir Herbert Kilchener. An dem illustrativen Theil dieses HesteS sind wieder die ersten Künstler betheiligt. ** Gerichtsverhandlungen. Kö«t,l1che» Lautzgertcht. Ttraska»»er III. 0. Leipzig, 28. April. 1. Auf Grund einer unter Ausschluß der Orfsentiichkett geführten Hauptverhandlung wurde der wegen Diebstahl- und Betrug» vorbestrafte Handarbeiter Friedrich Wilhelm Otto P. wegen Sittlichkeit-Vergehen im Eina» von Z. 180 de» ReichSstrofgesetzbuchs zu zwei Monaten Gefänguiß verurtheilt. II. Der Llasse der Rollwagendieb» ist der bereit» vielfach vor bestrafte Müller und Handarbeiter Georg Theodor L. zuzuzählen. Al» L. am Nachmittag de» 18. März durch die Kathorinenstrahe ging, sah er am Eingang rin»a Rollwagen stehen, d«a der Kutscher auf einige Augenblick» stehen lassen hatte, um beim Beladin eine» zweiten Rollwagen» behilflich zu sein. L. nahm sofort die Ge- legenheit wahr, von den mit fünf Ballen beladenen Rollwagen einen Ballen im Werth« von 90 heimlich wegzunehmra. Er trug denselben noch einem Haus» de« Läudchrnwrg«, öffnete hier den Ballen und sand, daß er Flanell enthielt. Sofort begab er sich in die im selben Hause befindlich» D.'sche Restauration, um dort den Flanell frilzubietrn. E» gelang ihm auch, einen Theil seiner Waor« ab- zuietzen. Bon dem erlöltin Bride b,stritt »r srinru Lebensunterhalt uad bezahlte seine Schulden. In der Hauptverhandlung gestand L. den Diebstahl unumwunden zu, machte ober zu seinen Gunsten grltend, daß er sich damals in dringendster Noch befunden habe, denn s«it seiner am 2. Februar erfolgten Entlastung sei r« ihm nicht gelungen, wenn auch nur aushilfsweise, Arbeit zu finden. Kittel 413.1 412.1 411.0 412.2 410,4 410,9 --10,8 410.6 410.7 4 7,9 4 8,7 Lentralverein für Las gesammte Luchgewerbe. Unter Vorsitz de» Herrn Dr. OSkar von Hase sand am Dienstag Abend im Partrrresaal de» Deutschen Buchhändlerbause» die achte ordentlich» G«a»ral-Versammlung de» Eeotral- rxrria» statt. Der Bericht, welchen der Vorsitzende erstattete, ver- briitet» sich eingehend über die geschäftlichen Vorkommnisse uad Veranstaltungen de» seinen Zielen immer thatkrästigrr zueilenden Verein». Schon im vergangenen Jahr» war eine Erweiterung der Räumlichkeit»» nicht zu entbehren. Sie wurde wenigsten» durch da« Entgegenkommen de» Lürseavrrein« der Deutschen Buchhändler insofern bewirkt, al» zur sicheren Aufbewahrung de» bereit» an- gesammiltin und de« noch zu sammelnden MusrumSstoffeS drei Bibliothek- und Arb«it»räum« beschafft uad in ihnen 5000 Bäad« »ntrrgebracht werden konnten. Im vergangenen Jahr» hat sich da» Deutsche Buchgewerbe» Museum um 2881 Nummern (8009 gegen 5728) vermehrt, nicht »nm wenigsten durch Zuwach» von ausländischer Sette, insbesondere 8eob. w 115 117 175 211 258 310 878 898 435 751 778 1813 Mit Rücksicht hierauf billigte der Gerichtshof dem Angeklagten auch mildernde Umstände zu, erkannte aber in Anbetracht der zahlreichen Vorstrafen L-'S aus zehn Monate Gefänguiß uad 3 Jahr« Ehrverlust. III. Wegen Diebstahls wurde in nicht öffentlicher Sitzung gegen die 32 Jahre alte Näherin Amalie Agne» I. verhandelt. Sie wurde aus Grund der Beweisaufnahme für schuldig besunden und zu drei Monaten Gefänguiß verurtheilt. Die I. hatte gegen Ende Februar bei Abstattung eines Besuche» in einem Geschäft der inneren Stadt einen Geldbetrag von 180 entwendet. Von dem gestohlenen Geld hatte sie, um einer Entdeckung vorzubeugen, 160 einer Bekannten zur Aufbewahrung übergeben und ist diese Summe, da der Diebstahl bald darauf entdeckt und sie desselben überführt wurde, zurückgegeben worden. DaS übrige Geld hatte die I. bereits in eigenem Nutzen verbraucht. Strafkammer I?. 8. Leipzig, 28. April. Am Rappenberg in Grimma besitzt die , . , - . , Rentnerin L. ein Hausgrundstück, daS schon seit geraumer Zeit un- j bewohnt steht, und in Folge dessen von dritter, unberechtigter Seite weitesten Kreise de- Buchgewerbe- zu tragen, er-1 vggig auSgeräumt worden ist. Einige dieser Besucher konnten er« ' .. . mittelt werden und La sie wegen der geschloffenen Hansihüre in Die Umwandlung der Cantate-Woche-Au-stellung in eine stehende I allen Fällen den Weg durchs Fenster hatten nehmen müssen, wurden A"?s"llu"g hat einen ganz wesentlichen Nutzen lur I sj? nunmehr wegen schiveren Diebstahls zur Verantwortung ge- das Buchgewerbe gebracht. Fortwährend wachsend st,eg die Be- zöge». Bereit« um die Weihnachtszeit des Jahres 1894 ist auf I3 78->. Der am 3. Juli 1877 in Hohustädt geborene Handarbeiter Mitgliederbestand des Vereins erhielt stch i» der größten Hermann W. in Gemeinschaft mit dem inzwischen Erwahnenswerth »rlchemt es noch darauf hinzuweisen, daß den. ^ch Amerika au-gewandertcn Gürtler Th., nachdem sie die Centralverem die Aufgabe geworden ist, die Zeitung der buchgewerb-1 schraube, durch welche der Fensterladen gehalten wurde, lös lichen Ablheilung in der Sächiilch. Thüringischen AuS-1 ^„ht und das Fenster geöffnet hatten, eingestiegen und hat mit stell unH 18^7 zu übernehmen und damrt erstmalig das Buch-1 seinem Compltcen das Gebäude nach Geld durchsucht. Er war auch gewrrbe ,n l-inem ganzen Umfange unter ein und demselben Dach glücklich, in einem alten Strumpfe verwahrt, gegen 100 zu zu jammelo. .... m - l finden, die redlich getheilt wurden. Als W. Anfang dieses Jahres AuS dem Rechenschaftsbericht, den der Schatzmeister de« Vereins, I wieder auf den Gedanken kam, daS verlassene Haus am Rappen» Herr tzemrich Flinl ch. erstattete, ging hervor, daß der Cassabestaud I berg zu besuche», nahm er sich zu seiner Unterstützung den bereits von 3181 nn Borlahre aus 6322 gestiegen ist. ES wurde I vielfach vorbestraften, am 29. März 1870 in Grimma geborenen dem Genannten Entlastung ertheilt, der Voran,chlag kur Las Jahr Ha,,d^beiter Karl August Max Sch., den Handarbeiter Ernst 1896 genehmigt und zur Neuwahl des Vorstandes und der Lom- Hermann B. aus Schwarzenbrunn bei Adorf und den am 11. Avril Millionen geichrltten. Demnach bilden den Ge,ammlvorsland die I ,868 in Hanbitz bei Mutzschen geborenen Dirnstknecht Friedrich Ernst Herren: 1^. Oskar von Haje, Ernst I"m ann, Heinrich I Ha^is Z. mit. Inzwischen hatte man aber bereits von anderer Flinlch, Johs. Baensch-Drugulin, - - - - Fritzsche, Georg Giesecke, Lons ul Otto Harrasjowitz, Com-1 and so fanden denn die vier Leute nicht nur die Fenster unverschlossen, mcrzlenrath Bruno Klinkhardt, Felix LiebeSkind, «zulius I sondern auch das Werthvollste in der Hauptsache bereits weggetragen. Majer, Lommerzlenlath Julius Meißner, Alfred Naumann, k- - .... Theodor Naumann, Justizrath vr. Schill, Hofrath Prosesjor Schreiber, Heinrich Wagner, C. L. Hugo Wolff und vr. Gustav Wuslmann, wovon die ersteren drei dem gejchästssührendcn Aus schuß angehören. In der General-Bersammlung des „Centralvereins für das ge lammte Buchgewerbe" an dessen zehnjährigem BegründungStage, am 29. Octoder 1894, wurde auf Veranlassung des Bereinsvorsitzenden, Herrn Vr. Oskar von Haje, mit Rücksicht auf dir dem deutschen Buchgewerbe-Museum und der Jahresausstcllung auferlegten räum lichen Beschränkung die Errichtung eines besonderen Buchgewerbe- Hauses im äußeren und inneren Anschluß an das von j dem Börsrnverein der deutschen Buchhändler begründete Buchhändlerhaus besprochen und der Vorstand veranlaßt, diese Angelegenheit scharf ins Auge zu fassen und eine greifbare Unter lage für eine weitere Behandlung zu schaffen. Dieser „Zukunfts plan" geht nun nach den einstimmigen Beschlüssen der General- Versammlung seiner Verwirklichung entgegen. Durch eine überaus erschöpfend und klar gehaltene Denkschrift des VereinsjecretairS, Herrn General-Lonsul Carl B. Lorck, über das Buchgewerbehaus sowie durch die von dem gejchäftSsührenden Ausschuss« vorgelegten Anschläge über Baukosten, ErtragSsähigkeit und UnterhaltungSauswand rc. hat der Vorstand die volle lieber- zeugung von einer sachgemäße» und erfolgreichen Durch führung des von der Hauptversammlung grundsätzlich gut geheißenen Vereinsunternehmens gewonnen, eine Ueberzeugung, »» welche auch die General-Versammlung einstimmig theilte, I urtenen 'Untersuchungshaft in Anrechnung kamen, als sie den Bau «tu es deutschen Buchgewerbe-!.B und Wi z Hauses mit Gutenberghalle gegen Aufnahme einer Hypothek I ' " " bis zu 450000 und gegen Ausgabe von 3proc. Anlheiljcheinen I zu je 1000 bis zum Betrage von 350 000 zustimmte. Inner-1 > halb einer Woche ist ohne eine öffentliche oder selbst ohne eine! privatim circulirende Liste von 23 Inhabern hiesiger buchgewcrb-1 licher Anstalten aber bereit- die Summe von 200 000 in Antheil-1 U-LMI 5k1lt?C scheinen gezeichnet worden. I Eine demnächst elnzuberusend« außerordentliche General-Versamm-1 Naumburg a. d. S. 27 April. Die Erben deS er- lung wird die Wahl emeS zur Durchsü^ Bankier« Wilhelm Schneider in Zeitz baden die °7 ,-u! °» TO-,..« B.- gerüstet werden soll, welchem auch der geschäfissührende Ausschuß I ^"""6 auf 2500erhöht, so daß die Gesammtsumme der des Lentralverein- anzugchöreu hat. Durch zehn Pläne und Aufrisse I ausgesetzten Belohnungen 3000 betragt, des Herrn Architekt Hans Enger ist das Werk eines Buchgewerbe-! Hauses bereits auf seine Ausführbarkeit und künstlerische, wie archi-1 / tektonische Ausgestaltung gründlich bearbeitet worden. Es geht I > daraus hervor, daß das Unternehmen nicht allein der dem Central- s verein an da- Herz gewachsenen idealen Interessen, wie Buch- > gewerbe-Museum, Jahresausstellung, Ausstellungen für besondere , Zwecke, Borträge, sondern auch materiellen Interessen, so durch «ine , permanente Ausstellung von buchgewerblichen Maschinen und Fabri- , taten dienen soll. Hier ist auch der Sitz der großen deutschen, in Leipzig domicilirten, al» der engeren städtischen buchgewerblichcn Genossenschaften der Buchdrucker, Schrtftgießer, Buchbinder, Papier, fadrikanten gedacht. Man stellt sich dabei den ganzen Lomplex des BuchhändlerhaujeS und de- Buchgewerbehauses als ein mächtige- Gildenhaus der sämmtlichen Buchgewerbe vor. Eine Gutrnberghallr wird endlich al- Ehrenhalle für hochverdiente Männer des Buch- gewerbe- gedacht und da» am Gutenbergfrste in Leipzig am 24. Juni 1890 beichlosj«ne Monument in sich fasten. Ein solches Buchgewerbehaus in innerer und äußerer Verbindung mit dem Buchhändlerhausr de» Börsenvereins der deutschen Buch händler gebracht, diese wunderbare und einzig dastehende Organisation deS Weltbuchhandel», um die bereits jetzt alle Culturvölker Deutsch land beneiden, würde dann ein buchgewerbliches Bundeshaus bilden, wir ein zweites noch nicht besteht, und da- kaum in irgend einem Lande erreicht werden kann, weil die Vorarbeiten auS Jahrhunderten nur in Deutschland vorhanden sind. Dir Durchführung diese- Ge danken- liegt aber in Deutschland wieder keiner Stadt näher als Leipzig, wo eben die Vorbedingungen seit langer Zeit vorhanden sind. Hier in Leipzig, das dauernd seine hochwichtige Stellung als Metropole deS^ Buchhandels und Buchgewerbes behauptet, soll nun Dank dem - - Buchgewerbe werden. Srnifl-Verein. ! Let-rig, 29. April. Der Frankfurter Meister Han« Thoma, der deutsche Malerpoet, der sein reines Kinder- aemüth m seinen Werken zum Ausdruck bringt, dielet unS letzt wieder einige seiner eigenartigen schlichten Bilder im , Kuust-Berein dar. ES ist eigrnthilmlich, wie Alles, was uuter seine» Händen entsteht, aussieht, als sei e« einer anderen fremden märchenhaften Welt entnommen und daß seine Schilderungen, obgleich seine Hand keineswegs immer von unfehlbarer Treffsicherheit zeugt und obgleich er manchmal wie ein fehlgreifender Musiker einen falschen Ton anschlägt, bei all ,hrem fremdartigen Charakter unS auheimeln und zum tiefsten Herzen reden. Ihr Eindruck wird auf den, der die Empfänglichkeit für schlichte Bolts- weisen sich bewahrt hat, stets eia tiefer und nachhaltiger sein. Mit welch geringen Mitteln er eine große Wirkung zu erzielen weiß, davon giebt uns auch ein treffendes Beispiel seine tiefernste Schilderung »Charon führt die Abgeschie denen in« Schattenreich-. Er wählt keine fabelhafte fremdländische Landschaft mit seltsamer Formation und Vege tation, sondern das Motiv einer deutschen ebenen Flußlandschaft, auf deren Stromfläche die Barke mit den Abgeschiedenen der ver schiedensten Altersstufen der beidenGeschlechter besetzt dahinzieht, «r findet eS nicht für nöthig unS in den Gestalten fremdartige Typen vorzuführen, sondern schöpft seine Charaktere wie immer auS der ihn unmittelbar umgebenden Welt. Er begnügt sich mit den einfachsten Farbengegensätzen; Luft und Ferne sind erfüllt von einem tiefblauen Gewitterton, von dem sich als Heller Gegensatz die Gestalten der Abgeschiedenen loslösen, Eontraste, die durch den grünlich-grauen Ton deS Wassers uad einiger grüner Rasenflächen vermittelt werden, und dennoch erreicht er mit seiner bescheidenen Farbenscala einen bedeutenden StimmungSgehalt und einen Eindruck, der das Uebersinnliche deS geschilderten Vorgangs mit größter Wahrscheinlichkeit uns vor Augen führt. Fast den gleichen Ernst der Stimmung trägt die Landschaft „Sturm im Walde". Bleigraue Gewitterwolken rasen über die Landschaft dahin, vom Sturm gepeitscht neigen sich die mächtigen Baunigipfel wie schlanke Halme, prasselnd stürzen die Negenmasscn hernieder. Die „Landschaft mit Ziegen" trägt mehr den Charakter einer Studie, besitzt aber gleichwohl durch die feinsinnige Naturschilderung protze Reize. Eine größere Verschiedenheit künstlerischer Anschauung, wie sie zwischen dem in sich gekehrten fabulirenden Thoma und dem Münchner W. Trübner hervortritt, ist schlechterdings nicht denkbar. Während der Erstere naiv, oftmals voll kind licher Einfalt erscheint, giebt der Andere sich stets als be rechnender Virtuos. Er ist mit einer Anzahl vortrefflicher Herren- und DamenportraitS und Portraitstudien sowie einigen Bildern vertreten. Die Bildnisse kennzeichnen am besten seine künstlerische Persönlichkeit, den scharfen Beobachter und kraftvollen Tonmaler, dessen DarstcllungS- weise eine seltene Beherrschung der Technik verräth. Ja, Trübner ist ein Techniker ersten Ranges, er besitzt eine Freiheit und Gewandtheit der Pinselsührung wie wenige und eine Ausdrucks fähigkeit und Empfindung für die Tonwerthe, die erstaunlich ist; aber meisten« bleibt er doch nur an der Oberfläche der Er scheinung kleben, selten gelingt es ihm, uns ein Abbild von dem eigentlichen Wesen der Dinge ru geben, uns mit der individuellen Eigenart einer Persönlichkeit bekannt zu machen. Man bewundert die eminente Mache und Modulations fähigkeit seines Vortrags, aber man wird dabei niemals warm oder gar hingerissen werden. Zu den besten hier befindlichen Stücken gehören die Bildnisse des Walzercomponisten Gungl und des Dichters Greif, sowie ein „Lesender Mohr". Die ziemlich eng gezogenen Grenzen seiner Kunst zeigt so recht das Bild, das ein Motiv au« dem 5. Gesang von „Dante'S Hölle" zum Vorwurf hat. So lange ihm die Natur ein Object bietet, das er wieder- zugrben vermag, weiß er noch das Interesse des Be schauer« zu fesseln, sobald er jedoch au« seinem eigenen Inneren gestalten soll, wird seine Darstellung flach und zerfahren. Mit all seiner gepriesenen Tonmalerei weiß er doch den fühlbaren Mangel an geschlossener Composition nicht zu verdecken; da ist auch nicht eine Spur von Linien führung unv abwägender Gliederung der Massen zu ent decken, da« Ganze zerfällt in lauter Einzelheiten, keine Figur steht im Einklang zu den anderen, oder bildet ein bindende« Glied in dem Aufbau und der Eintheilung der Gruppen. Man darf sich über eine derartige Zerfahrenheit des künst lerischen Ausdrucks beute kaum wundern, da leider bei vielen Künstlern daS Wort „Composition" geradezu in Acht und Bann gethan und die Bedeutung desselben von ihnen ganz außer Acht gelassen wird. Wie muthet dagegen ein Werk an, daS sich nicht nur allein durch rein koloristische Vorzüge, sondern auch durch ebenso fein abgewogene Schönheiten der Composition aus zeichnet, wir meinen Augusto Corelli'« (Rom) wunder volle« Aquarell „Meine arme Marietta", da« einen italienischen Mann au« dem Volke zeigt, der seine auf der Bahre ruhende Geliebte betrauert. Schmerzerfüllt hält er die Geliebte umschlossen, al« wollte er sie nie von sich lassen; eine Alte, die die Todtenwacht auSübt, sitzt abseits fast theil- nahmlo« in der Nähe. Daß die Darstellung eine« solchen Vorwurf« weder sentimental noch abstoßend wirkt, sondern durch die unvergleichliche Art der Wiedergabe so viel An ziehende« und Ergreifendes bietet, daS ist die vortreffliche Art Corelli'scher Kunst. Zwei ausgezeichnete Stücke plastischer Kunst sind die beiden von der hiesigen Firma B. Lorck (Inh. Carl Oeblmann) ausgestellten Bronzen von Aug. Marioton (Pari«) „Die Jägerin" und „Der Sämann". Zeichnet sich die erst genannte Statuette durch graziöse und durchgebildete Formen behandlung au«, so betont die zweite besonders da« charakte ristische Element der Erscheinung, da« sich namentlich in der fein empfundenen Wiedergabe der Bewegung bekundet. Ueber Otto Greiner'» Souderausstellung werden wir in einem besonderen Artikel sprechen. Ernst Kiesling. ^ofbuchdinder^ Seite sich aus dem unbewohnten Hause verschiedene Sachen herauSgeholt und so fanden den» die vier Leute nicht nur die Fenster unverschlossen, Indessen erachteten sie doch die Eijeittheile eines alten Ofens, einen alten Kessel und mehrere Bittbretter als mitnehmbar. Zu drei ver schiedenen Malen holten sich dann W., Sch. und der am 26. No vember 1851 in Leitmeritz geborene Schuhmacher Wenzel Wi. eine alte gelbe Commvde, sieben Rohrstühle, eine Matratze, ein Näh tischchen, ein altes Sopha, eine Kinderpuppenstube. Einen Spiegel und eine Commvde erachteten Sch. und W. als mitnehmenswerth. Sch. und B. haben sich dann noch auf zwei Mal zwei alte Bett stellen , eine alte Ofenbank und vier Sack Scheitholz heraus- geholt. Z. hat die Bettstellen nach der Wohnung B.'S ge tragen und sollte dafür eine als Lohn bekommen, Hot aber die ihm zugcdachte Bettstelle nicht abgeholt. Ende Februar haben Sch. und B. dem Oeconomen Sch. zu zwei ver schiedenen Malen aus einer hinter der alten Cavalleriecaserne stehenden Kartoffel-erlete je einen halben Centner Kartoffeln gestohlen. Sch. hat auch den Wachtmeister Sch. in Grimma, der ihn früher einmal beim Krebsen erwischt und das Halstuch sammt den I lllaiimum äsr Temperatur --- 4 18",1. darin befindlichen Krebsen weggenommen hatte, beschimpft und B. I Löbs äer Nieäersotlläzs ---- 16,6 mm. dem Dienstmädchen Sch., welche- am 14. März ihm eine Kiste zur I *) Kogev. Aufbewahrung übergeben hatte, aus dieser Kiste sechs Stück Kuchen I ebenso viel Pfannenkuchen und V, Pfund Wurst gestohlen. In der I Hauptverhandlung legten alle Angeklagten ein offenes Gestandniß I tzkstotkoi-koi-irkik ab, nur Wi. suchte das ihm zur Last Gelegte abzustreiten. Der I Gerichtshof billigte sämmtlichen Angeklagten mildernde Umstände zu I «Iv» »i. 8. liinlttat«» und erkannte gegen Sch. aus I Jahr 2 Wocheu Gesängniß l 1» Obemnltu vom 2V. ^prill 8 Udr Horrend ! und drei Jahre Ehrverlust, aus welche Strafe 2 Wochen der er« s . .. . s' . W. wurde zu i -ehn, B. und Wi. zu je fünf und Z. zu vier Monaten Ge- u Vera, 29. April. Die Ergreifung Präßler's soll sich nicht bestätigen; wenigstens klagt der Meiningische Berichterstatter des „Coburger Tagebl.", daß alles Leid — bei der Einbringung deS Aufzegriffenen hat eine unter den Neugierigen in Untermaßfeld befindliche Dame im Gedränge ein Bein gebrochen — und alle Freude, das die Wieder verhaftung deS Vielgenannten zeitigte, für die Katze gewesen ein solle. Präßler sei immer noch frei und statt seiner solle I man leider einen ehrsamen Handlungsbeflissenen festgenommen haben, der zwar eine frappante Aehnlichkeit mit Präßler hätte, dieser aber doch nicht sei. Wie man höre, habe die Anstaltsdirection zu Untermaßfeld die Freilassung deS be- dauernswerthen Herrn bereits bewirkt, nachdem sie den Fehl griff deS ehemaligen Soldaten eingesehen hatte. — Bei der Unbestimmtheit, mit welcher diese Version auftritt, möchten wir nicht allzu viel aus dieselbe geben. Wir fügen vielmehr unseren bisherigen Mtttheilungen über den Fall noch bei, daß unter den vielen Berichten über die sensationelle Ver haftung der eine auch bemerkte, Präßler habe bereit« wieder einen Materialwaaren-Hausirhandel betrieben. Thatsache ist, daß Präßler auch hier und allenthalben, wo er sich umhertrieb, seine DiebeSbeute auf genanntem Wege selbst vertrieb. Auch enthält die „Ger. Ztg.", auf die wir uns bisher stützten, keine Bestätigung der Meldung deS Coburgischen Blatte«. r. Tchmalkalden, 28. April. An der Feldbahn Werns hausen-Brotterode wird ununterbrochen gearbeitet und dürfte dieselbe in längstens 14 Tagen dem Betriebe über-1 Orssckeu , geben werden können. Während die Schienen bi« vor die I l^ipr« . ersten Häuser von Brotterode die Straße passiren, geht von I Ooläitn . da ab der Schienenstrang rechts von der Chaussee über die! 8»ur-on . ca. 10 Minuten lange Wiesenfläche bis zur oberen Baracke. I ' Die Arbeiten wären sicher um ein gut Tbeil mehr vor'i^oou"' geschritten, hätten nicht in der Nähe des Wasserfalle« die im I ' Wege befindlichen großen Steinkolosie ganz oder zum Theil > Zvbnosdar^ beseitigt werden müssen. — Aeußerst schmuck sehen die Per-1 ^ttsoberx sonenwagen au«, neueste Construction au« feinem Material; I lleiwenüam dem Vernehmen nach wird der Personenverkehr nach der I biebtolberr BetriebSeröfsnung vorläufig nur von Wernshausen bi« HergeS-1 Minimum nvä kieänmoblnL voräan »w Vogtei stattfinden. I Lei mözsiLSu bi» Leiscben »vävestliekon IVinäon dsrrsebto am »L » «o .. 128. ^pril in Lnebsen wolllure» dis trübes, »bar varm« IVetter -»--Nürnberg, 28. April. El» Hauptleiter de«!^^ vt» Taxssmitt«! lassen »«iscdsn 13" Maurerstreiks wurde verhaftet, weil er ,m Verdachte I(v^on) unck 6" (Noktelbsrs). Vie böebst« Temperatur war steht, daß er au« der Streikcasse eine lOO-Mark-Bank-118,1" (I»jpri,). Sebusetieken iw Oobirr« 10—40 ow. note gestohlen hat. Er ist übrigen« schon mehrfach vor-1 vadsriiokt äer IVottartan» in llnropa danta lrllb: bestraft, war auch schon im Zuchtbause und hat sich al« der I Dis Wetterlage bat sieb rosen äon Varta« nur wenhk Zuhalter emer Prostttiurten entpuppt. Es ist charakteristisch, I Dio xaoro nüräliobo Salttv Lnropa, wirä von eiuom daß solche Leute den Arbeitern ibr sauer verdiente« Geld I umtanzxrsieden vsprossionsxsdiot deäeollt, woleke» Oontrso von abnehmen und sich al» ihre Retter m der Noth aus-1 746 mm närcklicd von fiobottlanck «nck von 747 mm über ck«m spielen (M N N.) I nörälickon 8banäillavien aukweist. klobor Druck über 760 mm Ortschaft AerüloÄ, deren Name iidngenA A ^?ichichte I I»u1tstr0mun^ dervor^sruken, M-Ieds kür LLcdgev des Räuberunwesens einen hervorragenden Platz ernnehmen I miL6e-, vvlkix« ^Vetter wie vereinzelten NieäenedlLseu -ur dürfte, hat sich abermals ein schrecklicher Vorfall zu-I bat. Dor Wotterlairv »»ob dloidt äio Wittsrnor nord getragen, der für die sittliche Rohheit der dortigen' mmer verLuäsrliod, »bor wück. WKW W3W KKW W8W 8 W8W 8W 38W 88W KKW WKW WKW Hitta« abir«Ies«n.> 2oit äor Keobaedtuiur- N»roiu. re<1. »uk rwsrmo metsr. U»I»ttve r>r». 'i, wma- »Würau» a. ötartr». anstoNl. 28. Lpril äd. 8 V. 748 6 410,1 94 880 2 trilbsl 29. äxril U«. 8 - 746,2 410,5 84 8W 1 trübs - Km. 2 - 745,8 4142 50 WSW 5 bewülbt 8tations-K»mo. o L > ßss Z s Liebtvur null StLrlc« äes Wrackes Wetter. 8 C- Loäö .... 747 WKW loiebt ivolliiir 4 4 Kaparanä» . . 747 still beckeoat 4 3 SllväesnLa . . 746 W leiebt volltte gtocbbolm . . 749 W loiobt beckeobt 4 7 klopenba^sa . 752 W8W mässig kezrsa 4 7 Illvmel . . . 755 8W sedivacb bald bockeolct 4 8 Zwinomnmio 754 8 leiebt bcckooltt 4 10 Lkaxon . . . 747 88W sedvaeb ksgM 4 6 Sxlt . . 1 . 751 W8W mLssizr decksolit -- 7 llambur» . . 754 KKO trisek deck sollt -- 9 Roläor . . . 754 W8W kriseb ivollcenlos 4 9 Okvrbourik . . — — — IlNoster . . . 755 8W mktssix deckooltt 4 8 Vertin.... 755 8W sebwaeb deckeolct 4 IO Laisvrslaatorn . 758 LW leiebt LSKöll 4 9 Lambers . . 759 8W leiebt ke-ren 4 8 UMdaason i. L. 759 8W sekivaeb beckeobt 4 12 Ullncbon. . . 760 8W sebvaeb koirell 4 12 Obomnita . . 758 W loiobt ivoUli'ir 4 9 Wien .... 759 still bockoolct 4 13 ?r»<r . . . 757 8W leiebt deckoobt 4 13 kraüan . . 758 K loiobt beiter 4 12 bemberpr. . . 758 88W leiebt deckeolct 4 13 Letersbure . . 750 W8W loiobt Lexsn 4 4 llvrmaonslackt . 762 KW leiebt voll» enlo« 4 9 Triest.... 761 still volbealo» 4 17 LIermont. . . 762 still volkis 4 9 I-aris . . <» . 760 88W loiobt bsckeoiit 4 10 ! Lori« . . t 758 WKW wktssijr beiter 4 8 ^Keräeen 1 . 750 KW mLssizr vollihr 4 6 AO-v/ -Ai-/«? «rosse 4»8»-iIiI in 8kd»'»rr »ns veiMii keiileMMn rn kriwtklsicker». I»o. I», I
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