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Elbeblatt und Anzeiger : 27.06.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-06-27
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-188206275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18820627
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18820627
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-06
- Tag1882-06-27
- Monat1882-06
- Jahr1882
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 27.06.1882
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sollen 4* trentault Moritzburg und König!. Revierverwaltung Gohrisch, den 17. Juni 1882 Michael. Ro ch. Tod an den Menschen heran und durchschneidet mit kalter Hand seinen Lebensfaden und fraget dabei nicht, ob er der verblühenden oder der erst aufblühenden Blume oder gar noch der zarten Blumenknospe gleichet. Der knöcherne Sensenmann respectirt nicht Jugend und Kraft, nicht Titel und Rang, nicht Reichthum und Ehre, — vor ihm hören alle Unterschiede, die das Leben macht, auf und ihm gelten die Menschen alle gleich. Darum wollen die Blumen am Johannistage nicht blos den lebens müden'Greis, sondern auch den in seiner vollen Lebens kraft stehenden Mann, wie nicht minder den Jüngliug und das Kind in ihrem jugendlichen Alter, den Reichen wie den Armen, den Hochgestellten wie den Niedrigen, an die Hinfälligkeit des menschlichen Lebens mahnen und ihm ein: „Gedenke des Todes!'' zurufen. Aber nicht allein den Tod kündet uns der Johannistag, sondern auch das Leben. Das Band, das die Leben den an ihre Todten kettet, es bedeutet nrcht blos dank bare Erinnerung, treue Liebe und Anhänglichkeit, es bedeutet auch „Wiedersehn", „Auferstehen". „Auserstehn, ja auferstehn wirst du, mein Staub, nach kurzer Ruh'! Unsterblich's Leben wird, der dich schuf, dir geben! Halleluja!" Tod und Leben Predigtuns der Johannis tag, — Gedanken des Todes und Gedanken des Lebens sollen unser Herz bewegen, wenn wir an diesem Tage die Gräber unserer Lieben mit frischen Blumen kränzen, schmücken. Die meisten Gräber unseres Friedhofes zeigten diesen Schmuck — cs waren Heuer 2284 Kränze und sonstige Blumengewinde niedergelegt worden — doch gab es auch solche, für die von lieber Hand keine Blume gepflückt worden war, sie blieben leer und einsam, — dem Schläfer waren alle die Seinen nachgefolgt und lagen gleich ihm gebettet in dem kühlen Schooße der Erde, öder man hatte seiner in dem Rausche des Lebens, oder wohl auch im Kampfe um das Dasein, oder aus einem anderen Grunde — vergessen. — Bom herrlichsten Wetter begünstigt, hielt gestern der Turugau der sächsischen Niederelbe sei» diesjähriges Gauturnfest in Oschatz ab. Dasselbe war von ca. 600 Turnern besucht und verlief in schönster Harmonie. Den höchsten Preis errang nach Mittheilung des Gau- turnwartS ein Turner des Turnvereins Riesa, doch mußte sich derselbe mit einer öffentlichen Belobigung bescheiden, da er nicht wirkliches, sondern Ehrenmitglied dieses Vereins ist und als solches nach Ansicht des Preisgerichts nicht prämiirt werden konnte. Nach ihm war erster Sieger eia Oschatzer; der zweite und dritte Preis fiel auf Großenhainer, die übrigen fünf auf — Bei dem von dem hiesigen „ Äesellcuverein" des Gartens nick morgen liegm sie welk und verdorrt ! . zu unsren Füßen, — die Menschenhand hatte sie ge- j Oschatzer Turner, brochen «rd ihre Lebensfaden geschnitten. So tritt der I . « - , gestern im Stadtpark veranstalteten Sommerfeste, dessen Ertrag von dem Vereine zum Besten des Ber- schönerungsvereins bestimmt worden war, sind 60 M. eingekommen und, da der Gesellenverein für die Kosten des Festes selbst aufgekommen war, in voller Höhe an die Kasse des Verschönerungsvereins abgeliefert worden. Unter den zahlreich erschienenen Gästen bemerkten wir auch viele Fremde, die sich alle sowohl über den Park selbst als auch über den Neubau daselbst höchst aner kennend aussprachen. Bei den gemeinnützigen Zwecken, die der Verschönerungsverein verfolgt, die allen Elasten der Bevölkerung ohneÄusnahme zugute kommt», verdient solches Vorgehen des Gesellenvereins alle Ankennung und — möglichste Nachahmung. — Wir hatten neulich von mehreren Ausflügen zu berichten die von hiesigen Vereinen und Gesell schaften in diesem Jahre unternommen worden sind. Aber nicht allein die Erwachsenen zieht es „in die Weite," sondern auch die Kinder haben ein Verlangen darnach, eine kleine Sommerreise zu machen und sich einmal in einer anderen Stabt, in einer fremden Gegend umzuseheu. Da sind denn, besonders in den letzten Jahren, von hiesigen Schulen Kla ssenexcur- siouen bald dahin, bald dorthin, zu Fuß, mit der Bahn oder dem Dampfschiff veranstaltet worden, die den Kindern immer viel Freude gemacht haben. Jeder Kinderfreund wird der Kinderjugend diese Freude von Heizen gönnen und daß dergleichen Exkursionen viel Anregendes für Geist und Gemüth bieten und darum für die Kinder lohnend sind, wird gewiß Niemand be streiten wollen. In der Schweiz z. B. wird der Nutzen solcher Klaffenreisen so hoch angeschlagen, daß dieselben bei größeren Touren von der Regierung mit Geld unterstützt werden. Morgen findet ein solcher Ausflug sämmllicher Elasten unserer „Höheren Bürger schule" nach Meißen statt. Unsere Nachbarstadt Meißen bietet bekanntlich viel Sehenswerthds, auch für Kinder; wir erinnern nur a» die AlbreckkSbürg und den Dom, an die Porzellanfabrik und an Siebeneichen. Wie wir hören, ist für morgen der Best, K der ÄsMchtsbuikg, des Domes und von Siebeneichen ist Aussicht genommen. — In dem Garten eines Grundstücks iNP a »sitz steht jetzt ein reich mit Früchte» behangestet Mrnbaum das zweite Mal in Blüthe. — Auf dem Schießplatz« bei Zeithain ist vorigen Freitag der Kanonier 'K.auS"cFt^berg dadurch zu Schaden ^konnniM; chaß'cheiD!Db^th«s^inrS^Atcht abgebrannte» KanoneNschlageS sine Expkckmtng erfolgte, wodurch K. im Gesicht uNdan - 'der 'Kchttrts HaM, so yerbrannt «vckr» ist, daß We tlnteMmgrmg in» hiesige Lazaveth erforderlich wurde. ' Bekanntmachung, die Berdiuau«« der und Kies-Anfuhre für die sisealiichen Chausseen und Straffen betr Die Anfuhre beziehentlich Anlieferung des in den Jahren 1H83, 1884 und 1885 zur Unterhaltung der Meißen-Leipziger Chaussee, Abth. 3 und 4, Seerhausen-Riesaer - und Riesa-Strehlaer Straße erforderlichen Stein- und Kies-Materials soll Freitag, den 7. Juli d I. von Nachmittags Nhr an im Gasthofe zu Pausitz bei Riesa unter den im Termine zu eröffnenden Bedingungen an-Mindestfordernde öffentlich verdungen werden. Meißen, am 2t. Juni 1882. Die König!. Chaussee.Jnspection. Die König!. Bauvcrwa!terei. Neuhaus. Diesel. Brennholz-Auction. Im Gasthofe zu Gohrisch sollen Freitag, sen 30. Juni 1882, von Vormittags 9 Uhr an, folgende im Gohrischer Forstreviere aushereitete Hölzer als: 199 Raummeter weiche Scheite, > »», - k 477 - - Rollen, ? in den Hirschlecken, 232 - - Aeste, ' einzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu - versteigernden. Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mitunterzeichncten Revierverwaltcr zu Gohrisch zu wenden, oder auch ohne Weiteres in die genannten WMMte zu begeben. Körst- — - Obst s Brrdüchtimg. Die diesjährige« ObstertrLge der fisealtschen Allee« aus der v Meißen-Leipziger Chaussee, Abth. 3 und 4 und Seerhausen-Riesaer - Freitag, den 7. Juli d. I. vo« Nachmittag- 1'/, Uhr an im Gasthofe zu Pausitz bet Riesa gegen sofortige daare Zahlung und unter den sonstigen vor Beginn der Licitation bekannt zu machenden Bedingungen an Meistbietende verpachtet werden. Meißen, am 21. Juni 1882. Die KSrstgl. Chaufsee Jnspeetio«. Die Kvnigl. Banverwalterei Neuhaus.D iesel. OeM Riesa, den 26. Ium 1882. — Nicht, wie Anfangs gemeldet, am Sonnabend, sondern nach kurz vorher geänderter Disposition erschien bereits am Freitag Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg zur Besichtigung des 2. Feld-Artillerie-Regiments Nr. 28 auf dem Schießplätze bei Zeithain. Hochderselbe kamen nach 2/«8 Uhr mit Geschirr von Langenberg aus auf dem Platze an. In der Nähe des Postamtes bestiegen Kgl. Hoheit die bereitstehenden Pferde, nachdem Hoch- dicselben die Meldungen des Brigadeadjutanten (Herrn FriegM), sowie des derzeitigen Vorstehers des Post amtes (Herrn v. Sternstein), huldvollst entgegengenommen hatten. Hierauf begab er sich zu dem bereit stehenden Regiment, bei welchem er dir Parade abnahm. Es machten kne im Trabe und Galopp vorbeifahrenden Batterien einen sehr guten' Eindruck. Hierauf wurde ein kriegsmäßiges Schießen des ganzen Regiments mit Manöverkartuschen arraugirt und als dieses beendet, schoß die 1. Abtheilung noch schcuf nach verschiedenen Zielen. Alles war vom herrlichsten Wetter begünstigt. Allerdings hatten Soldaten und Pferde durch die große Hitze viel zu leiden. Nach beendeter Uebung nahmen Se. Kgl. Hoheit nebst dem ganzen Offizier-Corps ein Frühstück im Casino ein und verließen nach ^1 Uhr wieder den Schießplatz, um von Ämgenberg aus nach Dresden »«rLchzufahren. — Me aWhrlich, so wurde auch in diesem Jahre hier der Jo hannistag, ter Gedächtnißtaz fitr unsere dahingeschiedenen Lieben, mit frommer Pietät für die Todten begangen. Bereits am Vorabende und in den Morgenstunden lies Tages selbst wurden Kränze und andere BÄmengkwinde hinöuSgetragen, »m damit die Gräber der Muren Verstorbenen zu schmücken. Es ist eine schöne, christlich« Sitte, die sich in dieses Blumen fest auf dem Friedhöfe, inmitten der Todten, kleidet. Nicht nur spricht sich darin «ine treue, rührende An hänglichkeit der Ueberlebenden an diejenigen aus, die ihnen im Tode vorangegangen sind und nun unter den grünen RMrtztgchl.Plafen, sptzher» es ist tneses Fest auch ein „Ustrwnio rAorr , düs uns an den eignen Tod mahnt und die Worte uns predigt: „Alles Fleisch ist wie Gras und alle Herrlichkeit der Menschen wie deS Grase- Bkuwc!" Die Mucken und Blumenkaos-
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