Elbeblatt und Anzeiger : 24.10.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-10-24
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-188210248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18821024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18821024
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-10
- Tag1882-10-24
- Monat1882-10
- Jahr1882
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- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 24.10.1882
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ElbÄall und AnzeigE AmtsSlatt der Könltzt. Amtshauptmannschast Großenhain, -er Liinigl. Amtsgerichte NM »n- Strehla, sowie des Stadtraths ;« Riesa. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Für die Redaction verantwortlich: T. Langer in Riesa. 12L. Dienstag, den 24. October 1882. 3L. Jahrg. S'jchei», in Mesa wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. — «bonnementsprei- vierteljährlich 1 Mark 2» Pfg. — Bestellungen nehmen alle Saiserl. Postanstalten, die Expeditionen in Mlrsa und Strehla (E. Schön), sowie alle Boten entgegen. — Inserate, welche bei dem auSgebreiteten Leserkreise eine wirksame Veröffentlichung finden, erbitten wir uns bis Tags vorher Vormittag« 10 Uhr. Oeffentliche Sitzung des Bezirksausschusses Tonnabenv, dr« 28. dieses Monats, Nachmittags 3 Uhr rm Verhandlungssaale der Königlichen Amtshauptmannschast. Die Tagesordnung hängt im Anmeldezimmer der Canzlei zur Einsichtnahme aus. ' - Großenhain, am 19. Octobcr 1882. Die Königliche Amtshauptmannschast. von Weisse nbach. Abonnements auf das „Elbeblatt und Anzeiger" für die Monate November und December werden von sammtlichen kaiscrl. Postan- stalten, den Landbriefträgern, nnsern Ex peditionen in Riesa und Strehla, sowie unseren Boten zum Preise von 8S Pf. angenommen. Die Verlags-Expedition. Taqesgeschiüm. Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm ist von seiner Unpäßlichkeit nunmehr wieder völlig hergestellt und nimmt in gewohnter Weise die laufenden Bor träge entgegen. Da dis Witterung eine etwas mildere geworden, macht das kaiserliche Paar jetzt auch wieder seine regelmäßigen Spazierfahrten. Der neu ernannte Staatssekretär des auswärtigen Amtes, Graf Hatzfeldt, wird sich nach einem Besuche beim Reichskanzler in Barzin binnen Kurzem nach Konstantinopel begeben zu dem Zwecke, dem Sultan sein ÄbberufungSschreiben zu überreichen und sich von demselben zu verabschieden. Wie hergebracht, sind die Reichskaffen wiederum veranlaßt worden, am 31. d. festzustellen, welche Be träge an Reichsgoldmünzen, Einthalerstücken, Reichs- silbermünzen und Neichskaffenscheinen, nach den vier Sorten getrennt, unter ihren Geldbeständen an dem bezeichneten Tage beim Schluffe der Amtsstunden vor handen sind. Die Sitzungen des preußischen Staatsministeriums, in welchen über die dem Landtag vorerst zu machenden Borlagen Beschluß gefaßt werden soll, werden nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses stattfinden. Die Entscheidungen des Staatsministeriums werden wesent lich davon abhängen, ob man sür jetzt mit Rücksicht auf die gleichzeitigen Arbeiten des Reichstags nur auf eine kurze Session deS Landtages rechnet. Es wurde letzthin in der Puffe darauf aufmerk sam gemacht, daß der preußische Bolkswirthschaftsrath noch nicht wieder einberufen worden sei. Offiziös wird darauf erwidert, daß bisher noch kein genügendes Material vorgelegen hätte, um die Einberufung dieser Körperschaft erforderlich zu mache"- Soweit sich bis jetzt die Ergebnisse der preußischen LandtagSwahlru übeHehen lassen, entsprechen sie den Erwartungen, welche man auf der liberalen Seite hegte, nur in geMgemMaße, ^Ostpreußen hat der Fortschritt 8 Eltze an Conservatwe und, soweit ersichtlich, Nationalliberale (I) verloren, in Westpreußen haben die Freiconfervativen einen; in der Provinz Sachsen anscheinend drei Sitze den vereinigten Liberalen abgenommeu. In der Mark find zwei Fortschrittler definitiv beseitigt, wahrscheinlich auch ein National liberaler. Das Eentrum wird drei Sitze, zwei an Conservative, «mm an »inen Secesfionisten verlieren. Ob eS in Oberschlefie« Ersatz finden kann, hängt da von ab, wie der Fortschritt bei der Stichwahl wählt. Daß der Fortschritt in seine» Erwartungen sehr arg getäuscht worden ist, geben auch die liberalen Blätter schon zu. Gewonnen hat die Partei bis jetzt 6 Sitze, verloren dagegen 12 — wofern man nämlich die Nach richten aus Ostpreußen, denen zufolge außer Königs berg alle Sitze der Fortschrittspartei in jener Provinz von den Conservativen erobert sein sollen, für wahr erachtet. Unter den Führern der Socialdemokratie ist neuer dings ein heftiger Kampf über die Frage entbrannt, ob für die Socialdemokratie selbst und für deren Bestreb ungen eine Aufhebung des gegen sie gerichteten Aus nahmegesetzes wünschenswerth erscheine oder nicht. Die Liebknecht'sche Gruppe verficht die Ansicht, daß es für die socialdemokratischen Zwecke bester sei, wenn das Svcialistengesetz in seiner gegenwärtigen Form bestehen bleibe; die Beweisführung geht dahin, daß es der Socialdemokratie trotz des Gesetzes möglich war, ihr Bestehen zu wahren, daß sie sich auch innerhalb dieses Gesetzes eingerichtet, ihre Beziehungen, ihre propa gandistische Thätigkeit zu erhalten gewußt habe. Sollte — was bei der gegenwärtigen Zusammensetzung des Reichstages keineswegs unmöglich erscheine — eine Majorität sich zusammensinden, welche für die Auf hebung des Ausnahmegesetzes stimmt, so wäre damit für die socialdemokratischen Bestrebungen wenig oder eigentlich gar nichts gewonnen. Denn es sei nicht anzunehmen, daß nach Aufhebung des Sccialistengesetzes eine freie Bewegung ihrer Partei gestattet werden würde, vielmehr sei zu fürchten, daß dann durch Re visionen der ordentlichen Gesetze, resp. durch Novellen zu diesen neue Mittel geschaffen werden würden, um die Socialdemokratie zu bekämpfen, daß cs dann nicht nöthig sein würde, sich gegen diese neuen Gesetze „einzurichten", die zwar möglicherweise auch gegen andere politische Parteien ausgenutzt werden könnten, die aber eben des halb den Unterschied zwischen der Bourgeosie und der Socialdemokratie verwischen würden, während das Socialistcngesetz Jeden wie mit Ketten an den Socialis- mus banne, der sich ihm einmal dienstbar gemacht habe. Bon den anderen socialistischen Gruppen wird hingegen betont, man solle sich nicht so sehr „von oer Phrase" beherrschen kaffen und durch Bemühungen zur Auf hebung des Ausnahmegesetzes wenigstens die Schaffung von so viel Erleichterung versuchen als möglich sei. Bon dieser Seite wird überdies auch vor einer unzweck mäßigen Theilnahme an der „hohen" Politik gewarnt, dagegen eine Betheiligung an allen Bestrebungen em pfohlen, welche geeignet erscheinen, eine Besserung in der Lage der arbeitenden Bevölkerung herbeizuführen. Most, der Radikalste aller Radicalen, verläßt ain 26. d. M. sein Gefängniß in London. Metz. Daß die Wölfe wieder im Anzüge sind, haben unsere Truppen schon während der Manöver gemerkt, wo durch das Schießen verschiedene dieser Un holde aufgestöbert wurden; auch wurden am letzten Sonntag von einer Jagdgesellschaft auS Dolchen im Walde von ZiMmingen eine dreijährige Wölfin und ein junger Wolf erlegt. Die meisten dieser Bestien wechseln anS den französischen Grenzdepartements nach Lothringen herüber, auch wird denselben in Frankreich nicht so planmäßig nachgestellt wie bei unS. So wird aus Bremoncourt, Departement MeNrthe, berichtet, , daß einige dieser Raubthiexe in der vorigen Moche in den Schafstall eines dortigen Bauern eingedrungen sind und drei Schafe aufgefreffen und fünf erwürgt > haben; trotz des Lärms, den die Nachbarn in dem Schafstall hörten, hielten sie es nicht für nöthig, nach , der Ursache der ungewöhnlichen Erscheinung zu forschen. Oesterreich. In Wiener Hofkreisen ist neuer dings wieder das Gerücht von einer baldigen Begeg nung zwischen dem Zaren und dem Kaiser Franz Joseph aufgetaucht und soll diesmal eine gewisse Aussicht auf Verwirklichung desselben.,vorhanden sein. Der Deserteur Oberdänk, welcher Orsinibomben von Italien aus «ach Triest schaffen wollte, und da- i bei abzefaßt worden war, ist vopr Militärgericht in Triest zum Tode verurtheilt. ivordM." Die Mutter des Verurtheilten traf in Wien ein , um beim Kaiser die Begnadigung ihres Sohnes zu erwirken. Nachrichten aus Montenegro zufolge haben sich in der Herzegowina neue Jnsurgentenbanden gebildet, welche die Ortschaften unbehelligt kaffen und nur die Gendarmerie posten und schwache Militärpatrouillen angreifen. Es ist hierbei zu beachten, daß diese drohenden Anzeichen eines abermaligen Aufstandes mit der Verstärkung des russischen Einflusses in Montenegro im engsten Zu sammenhänge stehen. Frankreich. Gambetta soll die Existenz des Ministeriums Duclerc während der nächsten Session verbürgt und sich bereit erklärt haben, bei Gelegenheit mit seinem Worte für dieses Kabinet einzutreten. Der alte Duclerc ist ihm vollständig ergeben und läßt seinem hohen Gönner die Geschicke Frankreichs in Händen. Italien. Römischen Blättern zufolge wird zu der im März k. I. stattfindenden Hochzeit des Herzogs Tommaso das österreichische Kronprinzenpaar nach der Hauptstadt Italiens kommen. Als Brautführer wird der deutsche Kronprinz genannt. Großbritannien. In London trafen dieser Tage die ersten nicht-europäischen Truppen aus dem ägyptischen Feldzuge ein. Es hat dieses Ereigniß eine gewisse Bedeutung, wenn man bedenkt, daß es in Eng lands Geschichte der erste Fall dieser Art ist. Türkei. Die finanziellen Zustände des türkischen Reiches sollen trotz des Verlustes der reichsten Provinzen und der an Rußland zu leistenden Kriegstostenent- schädigun'g in stetiger Besserung begriffen und schon jetzt verhültnißmäßig Mchchenstchpch>fM^Die voll den Großmächten in Aussicht genommene GnsitzNng einer internationalen Finanzcommission zur Regelung der finanziellen VerhältMe der PM« scheint demnach überflüssig geworden zu sein. Asien. An der türkisch-persischen Grenz, sind auf beiten Seiten Truppen zusammengezögen; eS steht ein Kampf in Aussicht. Afrika. König Johannes von Hbessynieu hat .sich durch Vermittelung des engbschen Lonsuls auf Maffauah an die englische Regierung gewandt, dachkt Aegypten das den Abeffyniern 1874 ungerrchterwnsr abgenommene Küstengebiet, wodurch dieselben gänzüch vom Meere ausgeschlossen sind, zurückerstatt«. Der König drückte sogleich die Hoffnung aus, haß man der abeflynische» Natron das nicht verweigern werde; waS man dem kleinen Montenegro zuzestanden habe.
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