Delete Search...
Elbeblatt und Anzeiger : 12.12.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-12-12
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-188212121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18821212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18821212
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-12
- Tag1882-12-12
- Monat1882-12
- Jahr1882
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 12.12.1882
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
dir »wächer gt- »Sflammen Der W, halb vr« tüchfigen Eine Novelle des «SuigS Johann. Ein Gedenkblatt zum 12. December. Der 12. December war ehedem ein allgemeiner Festtag im Sachsenlande, hat doch an diesem Tage im Jahre 1801 einer der Esten utid besten Fürsten, ein hochbegabter vortrefflicher Mensch, das Lickt der Welt erblickt: König Johann von Sachsen. Seit dem Jahre 1873 gehört der 12. December nur noch der dankbaren Erinnerung an jenen so früh geschiedenen hochherzigen Fürsten und das Andenken an ihn wollen auch nach stehende Zeile» aufzufrischen versuchen; denn so lange das sächsische Volk nicht dafür gesorgt Hot, daß kom menden Geschlechtern neben den Standbildern Friedrich August des Gerechten und Fiiedrich August des Gütigen auch das eherne Bild Johann des Wahrhaften gezeigt werden kann, hat Sachsens Tagespresse bei passenden Gelegenheiten die Ehrenpflicht, dem Sachsenvolke die Erinnerung zurückzurufen an jenen unvergeßlichen Fürsten, pflichttreuen gewissenhaften Regenten und treusorgenden mildherzigen LaudeSvater. Die hoben Verdienste, welche sich der verewigte Monarch um das Sachsenland und Sachsenvolk in jeder Hinsicht als Prinz und als König erworben, sind für alle Zeiten eingezcichnet auf den goldenen Ehren tafeln der Geschichte, war doch König Johann von Sachsen seinem Volke, wie jedem Einzelnen ein Vor bild, das in jedem treuen Sachsenherzen fortleben muß. Aber auch auf literarischem Gebiete hat der verewigte Sachsenfürst sich unvergängliche Verdienste erworben; seine Danteübersetzung gehört zu dem Besten, was die neue deutsche Literatur hervorgebracht und den Namen „Philalethes" schmückt ein immer grüner Lorbeerkranz. König Johann war eine poetisch angelegte Natur und beschäftigte sich gern mit Poesie, welcher er früher ein bis zwei Stunden täglich widmete. Sein Religionslehrer, Ignaz Mauermann, der nachherige Bischof hatte ihn in die Poesie eingeführt. Seitdem liebte es der König vorzugsweise bei Familienfesten und anderen ähnlichen Gelegenheiten in Festgedichten sich zu versuchen: in seinem Nachlasse sand sich eine große Anzahl solcher Gedichte. Neben denselben aber auch eine Menge Ge dichte anderer Art und Ucbersetzüngen, namentlich Horazischer Oden, sowie selbst einige größere dramatische Dichtungen, wovon die eine, die Oper „Saul, König in Israel" mit der Composition von Karl Borromäus v. Miltitz auf dem kgl. Hostheater zu Dresden 1833 sogar viermal zur Aufführung gekommen ist. Nach seinem Regierungsantritte blieb ihm für diese seine Lieblingsbeschäftigung nur noch wenig Zeit übrig, die crnstenRegierungsgeschäfte und die Zeitläufte mit ihren folgeschwer en Ereignissen verdrängten die holden Musen auS des Königs Arbeitscabinet. Aber bis in seine letzten Lebens lage hinein bewahr te der König seine Vorliebe für die Litera tur. Noch 1872, ein Jahr vor seinem Tode, schrieb er in Riva, wo er Genesung von seinem Leiden hoffte, aber nur momentane Linderung fand, eine Novelle, deren Stoff, weil er nach der religiösen, philosophischen und juristischen Seite zum Nachdenken anregte, den hohen Verfasser als tüchtigen Criminalisten so sehr fesselte, daß er sie sich noch in den letzten Lebenslagen auf dem Krankenbette «iederhcckt ganz oder bruchstück weise vorlesen ließ. In dieser Novelle findet sich des Königs Ansicht über den ZweißaWf ausgesprochen. WaS er bei der ständischen BerathüNg des Entwurfs eines Strafgesetz buchs 1837 kurz geäußert hatte: „ES kann ha» Duell aus moralifihrr und religiöser Beziehung Niemand mehr verwerf«^ als ich; „ich erkläre es aber al« eine Macht iw Staate, He Wir nicht weglängne« können; sie ist da!? hak er darm.novcllenartig auSgWrt. Minister v. Faltenste« eMlt«Hn Inhalt de^elben in tzchßW. tzMdm hei: W^BMlck m er schienenen Buche, ühMGMDHaW! MMrmaßtN. „EinM«er<4 der srin« Ähscheh.gWMmep, kqmmt mit den röcht-rp, Wach Gut. Auf «me«KpGer. de« . Gut«-! ihr Pater hey MfiM Hs Laudwwth, der ihm bei Bewnthschastung seines Gute» BorbitzstrcHe gereinigt «erden sollten, Handuda» Dienst Mützchen auf einer Treppenstufe eine» Säugling dürftig au Beuche», eingepackt -und laus letztere» eine« Zettel mit den Worten: „bitte, zieht mich'»mein Kind groß, seien Sie so gut und behalren Sie «S, die Mutter werden Sie noch kennen lernen." Das Kind, ein Mäd chen von ungefähr 4 Monaten, wurde sofort in die warme Stube genommen, darauf aber dem hiesigen Armenhousverwälter vorläufig übergeben. Sine Spur von der hartherzigen Mutttr ist nicht vorhanden. Wissen auS Mangel an Schasdärmen dir Arbeit «in- Wen oder wenigstens in ihrer Fabrikation sich wider WillE'ttkschränken.' Die AibrSantst» und Händler haben ihre Roth, die auf Säiten eingehenden Aufträge zu efsektuiren und müssen tS sich oft besondere Mühe kosten lasse«, um von den Saitenmackern Nur zur Aus führung der dringlichsten Bestellungen die nvthigen Saiten zu erlangen. Dieser ganz auffällige Mangel an Schafvürmen, namentlich an denen, zu den geringe ren Sorten Saiten, hat verschiedene Ursachen. Die anhaltende Näffe deS vergangenen Sommer» hat Krank heiten und Seuchen unter den Schafen verbreitet, außer dem hat die Einführung amerikanischer Fleischwaaren den englischen und dänischen Schafschlächtereien Eintrag gethan. Ein Hauptgrund jedoch ist der großartige Aufschwung der Wurstfabrikation, namentlich in Amerika, bei welcher der Schasdarm ein immer gesuchterer und darum immer bester bezahlterer Artikel wird. Die zur Behandlung der Wurstfabrikation bestimmten Därme erfordern viel weniger Mühe und Arbeit, als wenn die Därme zürn Zwecke der Saitenmachcrei gereinigt, ge schleimt und getrocknet werden »rüsten. Die Darme werden einfach erngesalzen und in Fässern an die Wurst fabriken abgegeben. Ties haben die Vorfahren sich wohl schwerlich träumen lasten, daß die Wurstmacher und Saitenmacher einmal ernstliche Konkurrenz machen könnten, wenn auch die weniger brauchbaren Därme schon seit langer Z it an die Fleischer abgegeben wur den. Eine natmlrche Folge Lus r Konkurrenz ist eine Steigerung der Preise für den Schafdarm, und damit selbstverständlich auch der Darmsaiten. Crimmitschau. Am Donnerstag Abend in der 8. Stunde hielt am „Schweizerhaus Culten" ein Ge schirr. Die Insassen desselben, eines Einspänners, be fanden sich in der Restauration, während der Geschirr führer sich in der Nähe des Pferdes beim Wagen be fand. Um diese Zeit kam ein Zug von Werdau h:r. Beim Herannahen desselben wurde das sonst ruhige Thier scheu, eilte mit dem Wagen auf den Bahnüber gang los, sprengte die geschlossene Barriere, wurde aber von dem den Uebergang soeben passirenden Zuge bei Seite geschleudert. Sofort erhob sich das Thier wieder und ging mit seinem Wagen nach einer anderen Rich tung hin durch. Weder der Geschirrführer, noch das Pferd, noch der Wage» sind beschädigt. Dagegen spießte sich die eingestoßene Barriere in einem Güterwagen des bezeichneten Zuges fest und konnte dieselbe erst auf dem Bahnhöfe in Crimmitschau von dem betreffenden Wagen gelöst werden. Leipzig. Die vom Rath an die hiesige Gewerbe kammer ergangene Aufforderung, eine Erklärung abzu geben: ob und in welcher Form die Gewerbekammer f der von der Polytechnischen Gesellschaft geplanten Ge- > werbe- und Industrieausstellung für das Königreich Sachsen, welche 1884 in Leipzig stattsinden soll, thätige Mitwirkung zu sichern gedenke, hat die genannte Kam mer auf Grund einstimmig gefaßten Beschlusses dahin beantwortet, daß sie die mannigfachen Bedenken gegen die Opportunität eines derartigen Unternehmens zwar unterdrücken wolle, ihre Unterstützung aber davon ab hängig machen müsse, daß der Plan von vornherein so angelegt werde, daß diese Ausstellung nicht als Unter nehmen eines einzelnen Vereines erscheine, sondern als eine allgemeine Landcssache angesehen werden könne. Wie der Rath, so ist auch die Gewerbekammer der Meinung, daß ein Unternehmen von solchem Umfange und solcher Bedeutung zunächst der Beihilfe der kgl. Behörden, sowie die der industriellen und gewerblichen Vertretungen des Landes sicher sein müsse. Die anfangs Februar nächsten JahrcS in dem neu erbauten Kiystallpalaste unter dem Protectorate Ihrer Maj. der Königin Karola in Verbindung mit einer Ausstellung von Speisekarten und Menus aus allen Theilen der Welt stattfindende KochkunstauSstel- lung umfaßt: 1) fertige Gerichte und Erzeugnisse so wohl der feineren Küche, als auch der Volksküche und alle Sorten Tafelgebäck; 2) Speise«, eigenthümliche, lokale und nationale; 3) Speisen, besonders für Kranke ! undRekonvalescenten geeignet; 4) unzubereiteteNahrungs- sowie alle Nahrungsmittelsurrogate; 5) Getränke hi Gebinden und Maschen ; 6) Maschinen, Küchen- urid Zuckerbäckergerätbe; .7) M« Arte« Tqfelservice neueste« System- ; 8)'Speisekarten. MenuS, Papierserviette«, Weinetiquetten Mer Länder der Welt, sowie .alle Artüi Koch-, Wein- und Hotelbücher; S) gefälscht« Lebeutf- mittel; 10) alte historische und interessante Tafelgeschirre, Trinkgläser und Krüge. Anmeldungen werden bis zum 31. A M. angenommen. Al» Preis« find goldene, silberne, bronzene Medaillen , sowie Ehrendiplome be stimmt. Reudnitz, S. December. Als heute Abend in der 7. Stunde dir Treppe« eines HauseSin der hiesigen fünf Bogenlichwrn «chldem System Schncktrt, NürN- j miM, als: Fische, Fleisch, Gemüse, Mächte, Gewürze, berg, süneU'uMbDteMWebsaal, in dem gegen 100.; u. Wwstühle Platz ifi^dqr Wytzen.F LaS blendend weiße Licht, welches m stellt werde« km. , , , „ , rothbrau« erschHM ; - imrd .HKch ^große darauf befind liche MilchglasgttxkeM angenehmsten Weise ge mildert..^- Markneukirchen. Di« Därmekeferanten «r owie dcren Kow- HeE »L T." zn- M Leute und fie sink außer Äände, allest an sie gestellte« Anforderungen zu entsprechen. Einzelne kleine Saitenmacherwerkstätten werthe war vck Wsft^n Stück geschleift, ihm aber dau» der.Kopf^yoU »nnmjfe gchreput wordyn. Nossen. > NMem, H» chieM köHgh- ftHlmar während des Auftretens der Whös«n Erkrankungen, die auch diese Stadt, wie zahlreiche andere Städte, jedoch nur in sehr milder Form heimsuchten, vollständig intact geblieben war, habm nachträglich fick mit «Hin Male unter den Zöglinge« derart Erkrankungen, typhöser 'Natur eingestellt, daß dasselbe schon am Mittwoch ge schlossen morde« ist, währenh hie Weihnachtsferren erst in circa 14 Tagen ihren Anfang nehmen würden. Man spricht im Ganzen von über 50 mehr oder we niger erkrankten Schülern und soll allein am Dienstag ein Zuwachs von 10 bis 15 Mann zu constatiren ge wesen sein, so daß obige hohe Zahl erreicht wurde. Dresden. Der Rath erläßt folgende Bekannt machung: „Wie ermittelt worden ist, sind in neuerer Zeit mehrfach Wachsstöcke in den Verkehr gebracht worden, welche mit arsenikhaltigen Farben grün gefärbt sind. Da die beim Verbrennen solcher gifthaltiger Wachsstöcke entstehenden Dämpfe von arse- niger Säure gesundheitsschädliche Folgen haben können, so wird hiermit nicht nur Jedermann vor dem Gebrauche solcher mit arsrnikhaltiger Farbe grün gefärbten Wachsstöcke gewarnt,sondern auch die fernere Herstellung, sowie der Ver kauf und das Feilbieten derselben verboten. Zuwiderhandlungen werden außer mit Confiscation der Wachsstöcke mit Geldstrafe bis zu 150 Mark eventuell Haft geahndet werden. Zwickau. Das königl. Schwurgericht verurtheilte am 5. December den Fabrikarbeiter Christian Robert Meinhold aus Steinbach bei Johanngeorgenstadt wegen Widerstandes gegen einen Forstbeamten, verbunden mit Körperverletzung zu sieben Jahren. Zuchthaus. Mein hold hatte am 2. October früh gegen 4 Uhr den Forst gehilfen Strienitz durch einen Schrotschuß, der nach un gefährer Schätzung 30 bis 50 nicht zu starke Schrote enthalten hatte, verletzt, glücklicher Weise nicht sehr schwer. Nach Aussage des Arztes wäre der Schuß zweifellos tödtlich gewesen, wenn er nicht die Pfeife, die Strienitz in der Brusttasche bei sich trug, getroffen hätte. — Bei Beginn der Nachtschicht vom 6. zum 7. d. M. ist auf dem Mvrgensternschachte I zu Reinsdorf der Zimmerling F.A. E. Wappler aus Reinsdorf tödtlich verunglückt,- und zwar dadurch, daß er in einem Querlage bei dem Bemühen, fortgegangene Förderhunte aufzuhalten, zwischen kiese und andere im Querschlage geförderte Hunte gerieth. Kirchberg. Ein Juhrwerksbesitzer fuhr am Donnerstag Abend von Wilkau nach Kirchberg, anschei nend schlafend, in der Schoßkelle, und gewahrte nicht, daß er mit seinem Lastwagen auf den mit der Straße Parallel laufenden Schmalspurgleis sich befand, als der gegen 6 Uhr von Wilkau abgelaffene Personenzug da herkam. Zum Glück könnte der Lokomotivführer noch rechtzeitig den BremShebel anziehen und kam der Zug zum Stchen, so daß nur eine unbedeutende Beschädi gung der Locomotive zu constatiren ist. Neustädte!. Die 6 Jahre alte Tochter des Hutmanns auf der Grübe „Sauschwarte" bekam kürz lich ein von einem Bergmann verlorenes Dynamitzünd hütchen in die Hand und hielt eS, als eS allein in der Stube sich befand, a« de« heiße« Ofen. Augenblicklich zersprang dasselbe, riß dem Kinde die Fingerspitzen der rechten Hand ab und verletzte es auch bedeutend im Gesicht. Lengenfeld. Bon einer seltsamen gütlichen Ver einbarung wird von hier geschrieben. Ein hiesiger Butterhändler wurde kürzlich auf dem Nachhausewege von einem Strolch angehalten, der unter Androhung des Erwürgens „15 Neugroschen" verlangt; nachdem aber der ButtickhäNdler nur 1M geboten, erklärte sich der Unhold ebenfalls zufrieden. Er gab sofort seine Mordgedanken auf und schlug sich seitwärts in die Büsche. ' '' ' . ' WerdSrt.lEHecemberx UM itz Mscher Stabt
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview