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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189901084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18990108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18990108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-01
- Tag1899-01-08
- Monat1899-01
- Jahr1899
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.01.1899
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dieser Tage »a Eisenach, um mit Herrn Oberbürgermeister I dasüe Garantie, daß allen Ansprüchen an Knche und Acker genügt Müller naher zu verhandeln. f werden kann. — Tie humorvollen Leipziger Sänger treten im Krtzstall- tglast aus und bieten neuerdings viel Interessantes und Neues in hrrm Spielptan. Besonderen Werth legen dir fleißigen Sänger auch aus einen guten Ouartrttgesang. Ihre Soiräen sind tn jeder Beziehung besuchrnswerth. -r. Dresden, 7. Januar. Anfang dieses MonaleS ist die Bezirk«-Bauinspectioa Dre«dra»N. — al» letzte der ehemaligen sechs solcher — eingegangeu. Wie in den DircctionSbezirken Leipzig, Chemnitz, Zwickau und DreSden-A. schon seil längerer Zeit werden auch die Dienstgeschäjte der BezirkS-Bauinipectiou DreSden-N. von jetzt ad von der Eisen- bahn-Betrird-direction DreSden-N. mit erledigt. Vergnügungen. — An» dem Bureau des StadttheaterS: Am heutigen Sonn tag gelangt im Neuen Theater „Tannhäuser" zur Autsüdrung. — Im Alten Theater wird heute Nachmittag 3 Uhr das Märchen „Dir sieben Raben" und Abends 7 Uhr da» Lustspiel „Im weihen Röh'l" wiederholt. — Im Carola-Theater geht heute daS Lustspiel „ Di« goldene Eva " in Scene. — Für den morgigen Montag ist im Neuen Theater Gerhart Hauptmann s Bühnendichtung „Hanarle" angeietzt, welchem Sudermann s Einacter „Fritzchen" folgt. — Im Alten Theater geht „Eine tolle Nacht" in Scene. — Der Spielplan dieser Woche verzeichnet am Freitag im Alten Theater die Erstaufsührnng des neuen Gerhart Haupt- mann'schen sünfactigrn Schauspiel» „Fuhrmann Henschel". Hartlrden'S vieractigr« Schauspiel „Ein Ehrenwort" wird am Donnerstag und Sonnabend im Neuen Theater wiederholt. Am ersten Abende folgt dem auch hier sehr beifällig aufgcnommenen Schauspiel der einactige Schwank „Das Orakel zu Delphi", am Sonnabend das einactige Lustspiel „In Civil". — Am Mitt woch gelangen im Alten Theater als >5. volksihiimliche Vorstellung zu halben Preisen Rudolf v. Gottschall's einactigeS Drama „Oliver Cromwell" und Moliöre's Lustspiel „Der ein gebildete Kranke" zur Ausführung. — Wiederholungen des Weihnachtsmärchens „Die sieben Raben" finden ain Mittwoch und Sonnabend Nachmittags 3 Uhr im Alten Theater statt. — Artzstuü-Viilaft. In der Alberthalle finden heute Sonntag wiederum 2 Borsiellungrn, Nachmittags ' ,4 Uhr zu ermäßigten, Abend» '/,8 Uhr zu gewöhnlichen Eintrittspreisen, statt. Zur Nach mittags-Vorstellung hat außerdem jeder Erwachsene l »Und frei. Sämmtliche Äünstler-Specialitätcu treten in beide» Vorstellungen aus. Mit seiner neuesten, vou ihm selbst bearbeiteten Lpernparodie „Tannhäuser", welch» nun allabendlich zum Vorträge gelangt, er zielte Carl Mörstadt am Freitag vor dichtbesetztem Hause einen kolossalen Erfolg. — In der Neuen Holle concertirt heute von ' ,8 Uhr ab die vollzählige Capelle deS 106 Jnsanteric-RegimenlS unter Matthey s Leitung. Vormittag von 1l—l Uhr findet auch in den Parterre - Räumen Früh-Concert der Capelle Curth statt. — Ein Maskeaball in Palästina betitelt sich da» am DienStag, den 10. Januar, in sämmtlichen Räumen de» Krystatl- PalafteS stattfindende große Elite-MaSken-Fest. Bekanntlich haben die traditionellen Maskenbälle in diesem unserem größten Ver gnügung!) - Etablissement stets eine große Besucherzahl, auch von uuSwärtS, zu verzeichnen, da die jedesmaligen Veranstaltungen trotz ihrer großen Ausdehnung nie ihren vornehmen, dabei gefälligen Charakter «inbüßten und »nS rin echtes und rechtes Bild carne- nalistijchen Frohsinns boten. Das diesjährige Maskensest hat nun eine» actuellrn Anstrich und soll einen Maskenball in Palästina darstellen. Dem entsprechend sind auch die grsammten von der Firma steteseld'S Nachfolger neu gelieferten Dekorationen im orientalischen Stile gehalten, wir auch allgemein bei der Costumirung der Masken auf den Charakter des Festes Rücksicht genommen werden soll. Acht Musikcapellen sorgen in bester Weise für Concert und Ball musik, welche in alle» Sälen stattfindet. Noch der uni v,12 Uhr sich durch alle Räume erstreckenden Festpolouaise, unter Lorantritt der zur Prämiirnng mit werthvollen Geschenken be stimmten 5 schönsten Damenmaskcn, erfolgt die Prämiirung präcis 12 Uhr aus der Bühne der „Neuen Halle". Um 1 Uhr tritt im Thratersaale die Pariser Tänzer-Gesellschaft Legay, deren Pro- ductionrn allabendlich in der Alberthalle stürmischen Beifall ernten, auf. Im Weinrestaurant (Tunnel) concertirt ununterbrochen eine humoristische Bauerncapelle. Auch an elektrischen Ltchtefsecten tn allen Räumen soll es nicht fehlen. Der Lbermaichiiieniiieister deS Krystall-Palasleö, Herr Braun, hat hierzu besondere lieber- rafchungen ersonnen. Kurzum, es wird sich in diesem größten deutschen Etablissement »in wahrhaft großstädtisches carnevalistischeS Leben entwickeln, wie es imposanter ivohl nicht gedacht werden kann. Di« vorzüglich» Bewirthschastung drS Hause« bietrt auch — Im ConcerthauS Vunprautz gilbt brüt» Abrud Uhr )ir RegimentSmusik dr- 107. Regimrnts unter Leitung des köuigl. Musikdirektor» C. Walther ein Extra-Concrrt, dessen Besuch lohnend ein wird. — Die Direktion des Variötö Battenberg hat »s durch den Wechsel des Programms verstanden, dasselbe auf eine Höhe zu bringen, daß es auch dem größten Pessimisten nicht möglich wäre, an den ein zelnen Darstellern etwas auSznsetzen. Die Nachmittags-Vorstellung findet bei ermäßigtem Enlrse statt. In beiden Vorstellungen treten sämmtliche rngagirten Künstler aus. Im großen Saale wird von 11—1 Uhr Frühschoppen-Concert abgehalten. — Im Kaisers aal gelangt heute „Unsere Marine", Posse mit Gesang von Mannstädt, zur Ausführung. — „Wiedersehen macht Freude!" rufen sich ost scheidende Freunde zu, und wen» das Scheiden in Kampf und Noth erfolgt, so ist der Wunsch auf freudiges Wiedersehen doppelt herzlich gemeint. Wie oft kann man jetzt in unserem Schiachtcupanaram» am Roßplatz diese Freude beobachten, wenn irgend einer der Theilnehmer deS jo lebenswahr geschilderten Kampfes der Sachsen um St. Privat seinen damaligen, vielleicht längst im Grabe ruhenden Führer und Kameraden weuigsteuL im Bilde wieder deutlich vor sich ausleben sieht, denn mit Meisterschaft hol Professor Braun, der Schöpfer des herrlichen Rundgemäldcs, namentlich auch an der Portraittreue fest gehalten. Ta leuchten die Augen der alten FclvziigSioldateu, und beredter als der Führer durch daö Rundgemälde wird der Mund derselben über Entwickelung und Gang der grausigen Schlacht, der ja mehr als 2000 wackerer Sachsen zum Opfer fielen. Das Schlachlenpanorama verdient und findet regsten Besuch, ebenso er regt das historisch genau ausgeführte Diorama „Kaiser Wilhelm I. in seinem Arbeitszimmer" allgemeines, lebhaftes Interesse. H Im Kancrpanorama (Neumarkt 2, Ecke der Grimmaischen Straße), daS sich seiner Mannigfaltigkeit und Vielseitigkeit wegen eines zahlreichen Besuches ständig erfreut, sind in der Zeit vom 8. di» 11. Januar ausgezeichnet gelungene Ansichten aus dem male- rischen Florenz ausgestellt. Aas der Wanderung gewahren wir u. A. folgende Ansichten: da? interessante alte St. NicolauS-Stadt- thor, Blick auf die Stadt, Platz de la Signoria mit dem Neptun- Brunnen, der Dom mit dem schönen Glockenthurm, da» Inner« deS Tome?, Museum der Statuen, Ufficien-Balerie, Halle niit inter essanten Skulpturen, Laus des Nrnoflusses, die Stadt mit Brücken, die Egidienkirche, Ausblick über den Dom und die Stadt, Säulcn- Gong an der Kirche zu St. Anunziata, das Dante-Gcabmal in der Kreuzcskirche, das Chartreuse-Kwstcr, Partie am Pirii-Palast, male rische Fernsicht beim Pilli-Paiast, das Neptun-Bassin im Garten Bodoli, malerische Landjchast nnd Villen bei Florenz. — Eine Nacht im Irdischen Paradies soll durch den zweite» Maskenball der diesiähcigen Carneval-Saiion den lustigen Leipzigern im Etablissement Sanssouci am Montag, den 16. d. M, geboten werden. Sanssouci sei am 16. d. M. die Parole nnd „Ohne Sorgen" wird die Nacht im Paradies verbracht. Bei den Klängen von Strauß, Ziehrer, Linckc, Schenk, Morena, Förster und CinödShoser'jchrn Compvsitionen in der mustergiltigen Aussührnug ter bewährten H.mScapclle, dr» Neuen Leipziger -Concert-Occhesterr Günther Coblenz, einer Wiener Elite-Capelle und der hiesigen Ulanen-Capelle unter Leitung ihrer vortrefflichen Directoren wird eine Nacht in SanSjonci sür Jedermann zum Sorgenbrecher werden. Also: „Auf nach Sanssouci!" am Montag, den 16. Januar, zum Grand parö-Elite-MuSkenball. Vorzugskarten, welche von heute ab und zwar in beschränkter Anzahl zur Ausgabe gelangen, sind in allen durch Placate erkenntlich gemachten Cigarrengeichäften, sowie im Restaurant deS Etablissement» gratis zu haben. — Der Verein „Thalia" führt heute das vieractigr Lustspiel von O. Blumenthal „Der Probepseil" auf. DaS gern gesehene Stück wird gewiß Anlaß sein zn zahlreicher Zusammenkunst der Freunde deS beliebten Vereins im Hause Elsterslraße 42. — In Pologne (Parterre-Saal) ernten täglich die ausgezeich- litten Münchner stürmischen Veisall. Neu und originell ist jede einzelne Pisce. — Der a»dauernde Erfolg der rumänische« Capelle in der Diamantschiinke hat zu einem Neuengagement derselben auch für den Januar geführt. Der virtuose Seigerkönig Waldow bezaubert mit seinem Spiel alle Herzen. — Ein fröhliche» und gemüthlicheS Treiben herrscht namentlich Sonntags im Schlotzktler. Herr Max Häßler versteht es mit Geschick, seinen Gästen stet» zur rechten Zeit das Richtige zu bieten. So wird auch heut« Nachmittag «in gutes Coocert der 10k er Regi ment» - Capelle, von Herrn Director I. H. Matthey geleitet, den Besuchern augenrhmr Stunden bereite». Al« Bereicherung de» Programms darf die Mitwirkung des Pistonvirtuosen Herrn Ges« gelten. Nach dem Concert wird im Vorderreslaurnnt gemüthliche Unterhaltungsmnsik stattfindet«. — Jo den „Drei Lilie»" in Reudnitz concertirt heut« die Capelle der 134 er unter Direktion de» Herrn Brandt. Da» Pro gramm ist sehr reichhaltig. Im Restaurant findet Frelconcert statt. Der erste Maskenball wird m den „Drei Lilien" am 7. Februar abgehalten. — Im Alberigarten wird heute «in große» humoristisches Doppelcoiicrrt geboten. Neben der trefflich geschulten Curth ichen Capelle treten dir renommirten Leipziger Sänger aus dem ürystall- Palast Nachmittags ans. DaS Programm ist nicht nur umsang reich, sonder» auch amüsant. — Im Conccrthau» SchützenhlMS-Sellerhause» concertirt heute Nachmittag die Capelle dr» l8. lllanen-Negiments unter Leitung des königl. Musikdirigenten A. Söhncr. DaS Concert be- ginnt pilnct '/«4 Uhr. Montag Abend 8 Uhr girbt das gejammte Leipziger Concerl-Lrchester linier Leitung dr» Herrn Musikdirektors Günther Coblenz rin Elitc-Coiicert. Wir können den Besuch beider empfehlen. — Ja den Drei Linde» in Liudenau concertirt heute Nach mittag die vollständige Capelle des 107. Regiments unter Leitung des königl. MusikdirectorS Herrn C. Walther. In dem prächtigen Wintergarten findet Unterhaltungsmusik bei freiem Entree statt. Erwähnt sei noch, daß der diesjährige Linden-Ma-kenbakl am 3l. Januar stattfindet. — Im Frlsenkellcr in Plagwitz concertirt heute das Neue Leipziger Concert-Orchestcr unter Leitung deS Herrn Mnsikdlrector Günther Coblenz. — Im NcichSVerwcser in Kleinzschocher findet heute, wie jeden Sonntag, Concert statt. Ter diesjährige Maskenball, der immer «in Glanzpunkt der Veranstaltungen des Etablissement» ist, wird am 23. Januar abgehalten. — In den FricdrichShallen concertirt heute die 134er Capelle unter Herrn Alfred Jahrow'ö Direktion. Vermischtes. ----- Zürich, 5. Januar. Am 23, 24. und 2'». Januar finden in Arosa (Granbünden) große, sogenannte internatio nale WeNschlittcln statt. Die Schlittbahn beim „Obern See" beginnend ist fast 1600 w lang und bat ein Gesälle von 130 m. In drei Minuten hat man sie durchfahren. Dir Bahn in Arosa ist die schönste derartige Sportanlage in der Schweiz. . — Ein erfahrener Londoner Polizei-Chirurg vnicauie kürz lich einem Journalisten an, daß die Källe vonllörpcrverletznngrn durch Hutnadeln in den letzten Jahren in ganz erschreckender Weise in England zugenommen haben. Allerdings werden der artige Vorkommnisse nur selten zur öffentlichen Kcnnlniß ge bracht. Ganz abgesehen von jener verabscheuungswürdigen Classe von Frauenspersonen, die man eher mit Hyänen bezeichnen möchte, sollen junge Fabrikarbeiterinnen und halberwachsene Mädchen aus den untersten Volksschichten jetzt von einer wahren Manie ergriffen sein, sich bei den geringsten Anlässen der Hut nadel als Waffe zu bedienen, die ebenso gefährlich ist, wie Vas Stilett in der Hand einer heißblütigen Italienerin. „Im Laufe des verflossenen Jahres", erzählte der Arzt, „habe ich persönlich mehr als fünfzig Fälle zu behandeln gehabt, an denen einige iödt- lich, andere mit lebenslänglicher Verkrüppelung endeten. Vor fünf Jahren dagegen ist mir kaum ein solcher Fall vorgckommen. Gewöhnlich ist rin Hutnadelattentat der Ausgang irgend eines ZaUkeS zivischeik gutett FrtUklditlntn und' Nachbarinnen und zieht durchaus nicht immer eine Bestrafung nach sich, da in der Regel die eine Partei ebenso schuldig ist wie die andere. Häufig genug ist es leider schon passirt, daß harmlose junge Mädchen aus den besseren Ständen der Stechwuth roher Frauenzimmer zum Opfer fielen. So erst vor wenigen Wochen, al« eine elegant gekleidele junge Dame, die sich ihren Weg durch eine vor dem Portal cines Theaters, in das sie zu gelangen trachtete, zusammendrängende Menschenmenge bahnen wollte, in eine Gruppe laut über die Vergnügungssucht der Reichen scandalirender Weiber aus dem Volke gerieth und plötzlich hinterrücks von einer Hutnadel durch bohrt wurde. Die Verwundung war eine so schwere, daß die Unglückliche nur mit knapper Noth dem Tode entging. Jedenfalls ist es heute in der englischen Metropole für schutzlose junge Mädchen, auf die es meistentheils abgesehen ist, ungefährlicher, mitten durch eine Bande betrunkener Männer ihren Weg zn nehmen, al» einem Trupp übermüthiger „Mobgirls" zu begegnen -- Petersburg, 4. Januar. Der Verein der Recht? anwalte hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, eia Asyl für Freigesprochene zu errichten. ES handelt sich um solche Angeklagte, welche nach längerer Untersuchungshaft vom Gericht freigesprochen sind und für den ersten Augenblick stellung- nnd obdachlos bleiben. Besonders bei den Geschworenengerichten kommt e» häufig vor, daß die mit der Freisprechung dcS Angeklagten endende Sitzung erst zur späten Nachtstunde geschlossen wird, in welchem Falle die Lage des letzteren mitunter fatal werden kann. Für solche Personen soll nunmehr ein Heim errichtet werden, welches Tag und Nacht geöffnet ist, da» den Freigesprochenen mindestens drei Tage Aufnahme und Verpflegung gewährt, welche Frist nach Ermessen de» Vorsteher- verlängert werden kann, falls es dem Insassen noch nicht gelungen ist, Wohnung, Stellung oder Beschäftigung zu finden. Zu den vielen Gründen, welch» den Verein zu diesem Schritt bewegen, gehört vor Allem der Umstand, daß sich in letzter Zeit die Zahl der freigesprochenen Angeklagten mehrt, welche bald nach der Entlassung wieder in Untersuchungshaft genommen werden. --- Keine Schiefertafel. Die in den zehn Schulkreiscu Berlins gemachten Versuche zur Vermeidung dcr Schiefertafel beim Anfangsunterricht der ABC-«chützen und deren Ersatz durch Papier und Bleistift bezw. Papier und Feder sind nach einer Bekantinachung der städtischen Schulveputation bisher von gutem Erfolge begleitet gewesen. Die Deputation fordert zu weiteren Versuchen in diesem Sinne auf. Aus -em Geschäftsverkehr. ? Als GesellichastShouS sowohl, als auch al» Restaurant und Casö besseren Stils dars in jeder Beziehung da» von Herrn Robert Arnold bcwirthichastete Laiin» »UM Rosenthal in der Noseuthalgossr gelten. Die anmnthendeo Räumlichkeiten finden in dcr umsichtigen Bewirthschaftung ihre wohlthurnde Ergänzung, so daß sich jeder Gast im Casino wohlsühlt. Namentlich feien Privat, und Vereine auf die schönen Saalräumlichkeiten aufmerksam gemacht. Der große Fesisaal hat außerdem eine hübsche, komfortable Bühnen einrichtung. Der Parterresaal aber eignet sich ganz besonder» zur Abhaltung von privaten und Faniilien-Festlichkeiten; zudem bietet Herr Arnold als tüchtiger Gastronom bei solchen Gelegenheiten hinreichend Gewähr sür beste Bedienung. f Im Panorama.Restaurant finden sich jetzt täglich die Gourmands unserer Stadt zusammen, weil ihnen die Küche dr? Etablissements besonder» in den täglichen Specialgerichten ganz Hervorragendes bietet, nicht allein beim MittngStisch, sondern auch Vormittags und Abends. Daß unsere heimischen Biere von Niebeck L Co. mit Ehren in der Concurrrnz mit den echt bayerischen be stehen, dafür bietet gerade der Consnm hiesiger Biere im Panoramg- Restaurant einen bcrcdien Beweis. Berantwortlicher Redactenr vr. Hrrm. KüchliN» in Leipzl» Volksmrthschaftlicher Theil des Leipziger Tageblattes. «ll» für dies« The» bestimmte, Sendung« sind z» richte» »n den verantwortlichen Redactrur deffelbe, T. G. Lane i, Leipzig. -> Sprechzeit: ,ur »o» 10-11 Uh» Bor«, »ad »oa 4—5 Uhr Nach». Mehrzahl der Versicherung Suchenden bisher vorerst mit einer kleinen, ihren Bedürfnissen nicht angemesseucn Versicherung be- gniigen und konnte erst nach einigen Jahren (dem steigenden Einkommen entsprechend) die Versicherung auf Vie erforderliche Höhe bringen. Hier bietet nun die Armiuia-Bersichrrung die notbwendigr Ergänzung. Sir allein ermöglicht von vornherein ohne eig, itlichen Mrhranswand eine angemessene und ausreichende Versicherung. 1,-r. einzelnen anßerdentschen Absatzgebiete wird Folgendes berichtet: DaS nordainirikouische Geschärt entsprach den gehegten Erwartungen in keiner Weise. . . . Bis Mitte Juni gelangte amerikanisches Gut fast nicht zum Versandt und Mitte September war dir Expedition so Telegramme. * Hamburg, 7. Januar. Wie die „H. B.-H." «neidet, ist in kirrer vorgestern in Köln abgehaltenen llonfrrenz von Vertretern der an« nordatlantischen Scrverkehre bethriligten deut schen, englischen und holländischen Dampferlinieiideram31.De- cember 1898 abgelaufrne Pool für den Passagedienst auf fünf Jahre vom I^Ianuar d. I. ab verlängert worden. * Wie-, 7. Januar. Das „Frcmdenblatt" meldet: Carl Wittgenstein legte seine Berwaltungsrathsstrlle in der Prager Eisenindustrie-Gesellschaft, sowie sämmtliche Brr» waltungsrathSstellrn in allen Montan-Gesellschaftrn, denen er angehört, nieder. Das „Freirrdenblatt" bemerkt dazu, daß dieser Schritt offenbar mit der Action der Negierung in der Frage der Herabsetzung der Eisenzölle zusammenhänge. * Wie«, 7. Januar. Di« 4'/,proc. bosnische Eisenbahn- LaadeSanlrihe wurde heute zum ersten Male an der Wiener Börse gebandelt und «S stellte sich dir osficielle CourSuotiz aus lOlV.-IOI-/«. * Wien, 7. Januar. Wie die „Politische Lorrespondeiy»" aus Pari» berichtet, hat die Banque de Paris et deS PayS- Ba«, die drin Bankconsortinm für die bulgarische Corr» uersionSanleihr beigetreten ist, in Gemeinschaft mit derBangur Internationale Bevollmächtigte nach Sofia gesandt, um mit Len anderen Contrahentrn die sür die Finalisiruug de» Geschäfts er forderliche Formalität zu vollziehen. lV. Warschau, 7. Januar. (Privat-Telegramm.) Die Maschinen- und Eisrnwaarrnfabrik CH. Zuckerwaar L Sohn, Actien-Gesell- jchaft, ist heute mit sämmtlichen Maschinen niedergebrannt. Der Schaden ist sehr beträchtlich. VV. Petersburg, 7. Januar. (Privat-Telegramm.) Eia furcht- barer Brand Hot die Metallwaareu-Fabrik der Gebrüder Erlen bach fast vollständig eingeäschert. Der materielle Schaden wird auf ca. 400000 Rbl. geschätzt. ES soll Brandstiftung vorliegen. * Landon, 7. Januar. Ter Werth dec Einfuhr im Decemdcr v. I. betrug 45 332 608 L gegru 41 334 536 L im Deccmber 1897, dcr Werth dcr Ausfuhr im gleichen Zeiträume d«S Jahres 1898 20 975 408 2 (19 320 156). Im vergangenen Jahre betrug der Werth der Einfuhr 470604198 L (451028 960). Der Werth der Au «fuhr für die beiden letzten Jahre stellt« sich auf 233 390 792 bez. 234 219 708 L. Neuerung in der Lebensversicherung. Erne neu« Einrichtung aus dem Gebiete de« Versicherungswesen» Hot mit Anfang diese» Jahre» hi« Bayerische Versicherung«» Actien-Ges« lisch ast „Arminia" (deren hiesig« GeschästSstrll« sich Blücherstroße 18, II., befindet) eingrsührt, indem sie den Hinter» üliebenen der bei ihr in der Leb en »versichern ng Lersicherten b»m Ableben innerhalb her ersten 5 BersichrrungSjahrr die doppelte Versiche rungssumme und in den darauffolgenden 5 Jahren (also zwischen dem L. und 10. Bersichcrung-jahn) da« 1'/,fache VersicherunqScopttal au-zahlt, wofür nur di« Tarifprijmie für dir einfach« Ber» sicherungSsumme zu entrichten ist. Der also für 10000 ^il Prämie zahlt, ist mithin ohne jede Mehrzahlung d!« ersten 10 Jahre mit 20000 ^l bezw. 15000 versichert. Durch dies« Festfrtzung erhalte» di« Led«»«versicheruugS. Policen der „Arminia" für di«Versicherten «inen wesentlich höheren Werth Diese wichtige, btdeutunzsvoll«Neuerung «ntspricht i» hohem Maße dem Wesen und Zweck der Leben-Versicherung. Immer mehr ist «S in Deutschland zur Sitte geworden, daß man schon im Au» fang ber Laufbahn, bei Begründung de» häuslichen Herde«, bei Uebrrnahmr eine« Geschäfte«, beim Antritt eine« Amte« sich der Leden« »erstcher»«« zuwendet. Da aber im Anfang die frei ^rktlgbaren Mittel ,erreg ,, fei» pflege», s» meßt« sich die groß« Vermischtes. -r. Leipzig, 7. Januar. In dem nahe» Gaschwitz ist von der sächsischen StoatSbahnverwaltung eine Düter-Umladehalle er baut worden, wie eine solche schon seit längerer Zeit i» EngrISdors sich befindet Die Inbetriebnahme der in Gaschwitz erbauten Umladr- balle steht dem Vernehmen nach nun am 16. d. M. bevor. In dieser Unilodehalle erfolg« die Umladung der Frachtstückgüter an südlich und westlich Leipzig» gelegenen Stationen nach solchen Stationen, die über Leipzig hinavSgrlegrn sind. ES wird hierdurch eine fühlbare Entlastung unsere» Bayerischen Bahnhöfe« «»treten, die im Interesse unserer Handel»- und Geschäftswelt nur dankbar begrüßt werden kann. n. Nene DarlehnScasse zu L.-Plagwitz. DaS zu Ende gegangene Geschäftsjahr hat der Lasse wieder einen beträchtlichen Mehrumsatz gegen 1897 gebracht; denn r» wurden vom I. Januar bis 31. Tecember 1898 in 2873 Posten in-gejammt 360 945 ^il onSgeliehen gegen 2022 Posten mit 268 650 in I8S7 oder 85l Poften mit 92 295 in 1898 mehr. Dir Cassr wird mit Vorliebe von kleinen Geichäfttlruten, Gewerbetreibenden, Arbeitern zur Aus nahme von Darlehen in geringerem Umfange benutzt. Lene» der bequeme AbzahlungSmoduS bei ihrer wirthschastlichrn Loge sehr zu Statten kommt; die stetig wachsende Zunahme ihre» Kundenkrelse» beweist, daß man mit ihrer Begründung einem weiten Bedürfnisse der creditsuchenden Bevölkerung im Westen Leipzig» entsprochen hat. Auch iu das neue Jahr ist die Lasse mit einem guten Be stände eingetreteu. * CainSborf-Zwickau, 7. Januar. Die Brauerei Lain», darf hat am 30. September v. I. ihr Geschäftsjahr 1898 mit einer Bilanz von je 1 017 842,88 4l Debet und Crcdit, daS Gewinn- und Verluftconto mit je 397 725,05 Soll und Haben abge- schloffen. Der Bruttogewinn beträgt 18 797,33./» Eine Dividende wird nicht vrrthrilt. Al» Vorsitzender de» Aufsicht»raIHS wurde Fabrikant Stadtrath Folck, al» Stellvertreter Rentier Paul Brauer, Heide in Zwickau, wiedergewählt. *— Landwirthschastliche Feuer-Bersicherung« - Ge- nossenschaft im Königreich Sachse» zu Dresden. Die GrschäftSbewegung im Jahr« 1898 befindet st- «ntrr den Inseraten auf E. l84. *— Brausteurr iu Thüringen. Bon de» 706 im Betrieb»- jahr 1897 98 tn Thätigkeit gewesenen Brauereien zahlten bi» 15 ./il 7 Brauereien, über 15 bi« 30.A 27 Brauereien, über 30 bis SO 58 Brauereien, über SO bi» 150 8L Brauereien, über ISO bis 300 ^l 130 Brauereien, über 800 bi» «00 112 Brauereien, über 800 bi» 1500 114 Brauerei»», über 1500 bi« 8000 62 Brauereien, über 3000 bi» 4500 33 Brauereien, über 4500 biS 6000 .eil 28 Brauereien, über 6000 bis 9000 äl 27 Brauereien, über 9000 bi» 12000 IS Brauereien, über 12000 bi« ,5000 .41 8 Brauereien, über 15000 bi« 30000^1 28Brauereien, über 80000 bi» SO 000 7 Brauereien und über 60 000 zahlten S Braurrrtrn a» Brausteurr. Die größte Brauerei ist dir Actienbrauerei Altenburg, welche 78881 ^l grstenert hat. r. Bonneßerg, 6. Januar. Der Jahresbericht der hiesigen -audet«» »ud Gewrrbekammer sagt über Lage und Gang von Industrie »»d H«nd«l im verflofleuen Eeschüstlsutzr, daß daü letztere hiuter seine» Vorgängern zurückgestanden habe. In Deutsch- »and ist der allgemeine Aufschwung, den Handel und Industrie seit einiger Zeit genommen, und di« damit verbunden» Ver mehrung de» Wohlstände« sür unsere Industrie »on wohl- thätigem Einfluß gewesen. DI« Bestellungen waren reichlich, allerdings bei einem bedauerlichen Preisrückgang. — Neber di» gut wie erledigt. — Die Ausfuhr von Epielwaarrn ist zurück» gegangen von 6 586 697,85 ./ä auf 5 39l 823,13 zeigt mithin einen Ausfall von 1 194874,72 ^l, diejenige von Porzellan betrug 1898 3 913 326,81 .4 gegenüber 4 208 879,53 Mark im Vorjahre, mithin im letzten Jahre welliger 265 558,72 .4! Leu verhältnißmäßig größten Ausfall zeigt der Artikel Griffel, der von 155481,75 auf 48 508,42 ^!, also um 106973,33 .4l, da« heißt um tast 70 Proc., zurückgegangen ist. — Warfen zu Anfang de» Jahre» die vorau»sichtlich erfolgenden kriegerischen Complicationeu ihre Schatten Vorau», so die geschäft liche Unlust theilwelst erklärend, so vermochte doch auch der günstige Verlauf de» Krieges mit Spanien eine Belebung de» Verkehr« nicht hervorzurufeil. — Ein für Sonneberg unerwartete» und trotz der immer bestimmter austretendrn Gerüchte für unmög» lich gehaltene» Ereigniß war dir Verlegung deö amerikanischen CousulotS nach Loburg, nachdem dasselbe seit fast einem halben Jahrhundert — seit I85l — seinen Sitz hier in Sonneberg hatte. Es ist diese Maßnahme für uns um so unverständlicher, al» der Export von unserem Bezirk« fund Ider Stadt Sonneberg eiu unvergleichlich größerer ist al» von Coburg und al» irgend welche besonderen Gründe für eiae Verlegung de» Consulat» unsere» Wissen» nicht angeführt werden können. Da« englische Geschäft kann al» normal bezeichnet werden; von manchen Seiten wird angenommen, daß e» binter dem de» Vorjahre» zurückgestanden habe und daß dieser Rückgang aus die Streik» in der Majchinen-Jnvustrie und in den Kohleniiiinen mit zurückzusühren sei, welche namentlich in der Provinz verminderte Nachfrage zur Folge gehabt hätten. Vielleicht hat auch der durch den spaulsch-amerikauischen Krieg in Eng land entstandene Ausfall der Production mittelbar auf unsere Artikel »ingewirkt; nicht einflußlos wart» schließlich die Zahlungseinstellungen einiger größerer Firmen, durch welche »ine Menge billiger Waare aus den Markt gekommen ist. — Jnimerhln bleibt England eine» unserer besten und sichersten Absatzgebiete, aus dem namentlich auch Schwankungen, wir sic iin amerikanische» Ge schäfte stet» in den letzten Jahren befürchtet werden mußten, unbe kannt sind. — In den Colonien, namentlich in Australien und den, Copland, schein» »Ine Besserung eingetreteu zu sein. — LaS Geschäft noch der Schweiz ließ zu wüuschea übrig, nach Rußland war dasselbe erschwert durch Zollschwierigkeiten tu Folge abweichender Auslegung de» Taris«, nach Frankreich und Spanien war e« gegen die Vorjahre unverändert unbefriedigend, in Italien ge winnt die einheimische Concurrenz immer mehr an Boden, so daß daS Geschäft dahin immer gerirmer und schwieriger wird, wozu auch die ungünstigen Balulaverhältnisse noch beitragen. Rach Oesterreich- Unjaarn war der Absatz unbefriedigender al« je; nach de» Nieder landen war weniger Absatz al» in den Vorjahren, doch scheint daS dir»iährlge Geschäft besser werden zu wollen, die Beziehungen zu Belgien gestalteten sich dagegen lebhafter, wohingegen nach Nor wegen und Schweben in Folge der hohen Zölle et» Geschäft auSgrIchlossra ist. Von manche» Orten Kleinas ienS blieben die gewöhnlichen Aufträge fast ganz au» oder wurden sehr einaeschrünkt, und auch Südamerika endlich war im verflossenen Jahn ein schwacher Abnehmer. Ä-l. Berlin, 6. Jauuar. Iu der letzten Sitzung der „Volk«- wirthschastlichrn Gesellschaft" am 5. d. Mt». sprach der Syndici»« der Berliner Kauftnannschast Londgrricht«rath a. D. Dove über den neuen Sesetzeutwurf, betreffend die Hvpotdekrnbanlen. In der Einleitung ging her Vortragende auf di» Bedeutung der Hvpothekendauken im Wirthschast«l»brn ein; sie hoben di» Ausgabe, den Imniodiliorcrrdit zu vermitteln und zu fürder» und üben dabet dem Capital gegenüber rin» doppelte Function au»: einmal eine zerlegend« und da»n «ine zusammen- schließende. Sie schlage,i den normalen Weg »in, ^n, Forderung durch Sonslituirung «ine» Pfandrechte« zu sichern. Die Pfund- briesschuld ist der Weg, auch da« Hypothekendarlehen beweglich und fähig zu machen, den großen Markt aufzusuchen. Ursprünglich war bei der Rrchlssorm der Psaudbriesschuld, wie sie in Deutschland Friedrich der Große im Jahre 1769 sür Schlesien »inführtr. die dingliche Sicherung deS jeweiligen Gläubiger- ein Hauptmoment. Diese Form erfuhr allmählich eine Umgestaltung, welche die Beweg- lichkeit sirigertr, die dingliche Sicherung deS jeweiligen Inhabers aber völlig beseitigte, indem zwischen ihn und den Schuldner da» Credit- institut al» allein dinglich berechtigter Factor trat. Bei den später errichteten landschaftlichen Creditinstituten tritt die dingliche Haftung immer mehr in den Hintergrund und ihre Obligationen sind zum Theil rein chirographische Schuldverschreibungen mit der Bezeichnung „Pfandbriefe". Den Anstoß zu der bankmäßigen Organisation de? Hypothekarcredit» gab wesentlich die bis dahin ungeahnte Entwickeluug der Großstädte und da» daraus resultirende Creditbedürfniß der städtischen Grundbesitzer. Am Ende de» Jahres 1897 betrug dir Summe der umlausenden Pfandbriefe deutscher Hypothekenbanken über b'/z Milliarden Mark, inzwischen dürste die sechste Milliarde nahezu erreicht sein. Wenn so unendlich wichtig« Interessen auf den. Spiet stehen, so ist es begreiflich, daß schon partielle Erschütterungen Nervosität Hervorrufen und der Gesetzgebung den Anstoß geben, sich in Bewegung zu setzen. Der herrschende Zustand zeigt dasselbe Bild der Zerrissenheit, welches uu» bisher aus den meisten Gebieten de» CivilrechtS in Deutschland rntgegentrat. In Preußen suchte man den mangelnden civilrechtlichen Schutz durch Normativbestimmungen für den Geschäftsbetrieb der Hypothekenbanken zu ersetzen, welche aller ding« dir Bewegungsfreiheit der Banken la manchen Punkten erheblich »injchränken und den in anderen deutschen Staaten domicilirten Hypothekenbanken bei der Concurrenz in Preußen große Vortheile bieten. Die Frage, ob eine allgemein« gesetzliche Regelung aus diesem Gebiete eintreten soll, sei unbedingt zu bejahen. Der Vor- tragende unterzog nun die btShrrigen Vorarbeiten und den neuen Gesetzentwurf einer eingehenden kritischen Würdigung. Dir iu Folge der eigenthümlichen Rechttlag« zurückgebliebene Sicherung der Psandbriefgläudiger suchte der nicht bi« an den Reichstag ge langte Entwurf von 1868 durch Normativbestimmungen zu er reiche». Tie rechtliche Sicherung nahm der Entwurf von 1879 in Angriff und schlug dabei den Weg der Gewährung eines Pfandrechts ein, während der jetzige Entwurf sich für die Gewährung eines Vorrecht» im Concurs« entschieden hat. Der Vortragende, der die Einzelheiten der neugeplanten Regelung kritisch beleuchtete, wie» dabei nach, daß dieselbe in mancher Hinsicht, was Normativbestimmungen und diScretlonäre Vollmachten der StaalSbehöiden betrifft, einen Rückschritt gegen den Entwurf von 1879 bedeutet. Sein Gesommturtheil über den Hypothekenbauk-Gesetzentwurs sowohl al« über den Entwurf, bk treffend die gemeinsamen Recht« der Besitzer von Schult verschreib nngen, aber ging dahin, daß diese Gesetze trotz mancher berechtigten Ausstellungen eine geeignete Vrundlage für die gesetzliche Regelung bieten. Dies» werdr bet der Au»gestaltung im Einzelnen zwei Gesicht-puncte im Auge behalten müssen: möglichste Stärkung der rechtlichen Sicherung, möglichste Lockerung der ein- engenden wirthjchaft-polizeilichen Normetivbestlmmungen. Erfreu lich au den Gesetzentwürfen ober sei namentlich die Anbahnung dcr RcchtSeinheit auch auf diesem Gebiet, welche durch die fortschreitende Entwickelung ter VolkSwirthschast zur Einheitlichkeit bedingt sei. In dkl lebhaften Debatte, welche sich an den Bortrag anschloß, machte zunächst Bankier JartSlowSky einige Bedenken gegen den Entwurf, betreffend die Rechte der Besitzer von Schuld verschreibungen, geltend, die sich daraus bezogen, daß Besitzer von Schuldverschreibungen zu leicht durch ein« rücksichtslose Verwaltung tn ihren Rechte» geschädigt werde» könnten. Rechl-anwalt Salomonsoh» krttisirte die polizeilichen Be engungen, die der Gesetzentwurf vorschlägt, und hob tntbesonder« hervor, daß weder die Einführung der ConcrjsionSpfiicht noch die Vraussichtigung der Hypothekenbanken durch Staat-commiffor, die erstrebte Sicherheit bieten könnten. Nachdem Abgeordneter vroemet noch verschiedene Puircte der Materie erörtert nnd sich insbesondere arge» die Ausdehnung »»« ProspectzwangeS auSarsprochen, erklärt« Justizreth Rießr, im Allgemeinen sei», Zustimmrru« zu dnn Gesetz, da« nicht ab irnto gearbett»» s^, sonder» sich dem Ütze, maß- voll vorzugrhen. Sprcick empfahl er, di» Etaal«eommiffar» nicht
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