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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.10.1896
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18961020028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896102002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896102002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-10
- Tag1896-10-20
- Monat1896-10
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7SS8 * Rom, (Fortsetzung folgt.) „Tölwyk". Blätter melden, läuft zu welchem Einsprüche Parteistellung noch im Zweifel War, gebürt der national» 1 liberalen Partei an. Dieselbe verfügt demnach im hessischen 1 Landtag noch über 26 Mandate, d. b. wie in Baden genau noch über eine absolute Mebrbeit, denn die hessische Kammer zäblt 51 Mitglieder. Wenn sich die Minderheitsgruppen biö gestern einer ziemlich ungetrübten Freude darüber Hingaben, vaß wenigstens das eine Ziel idrer Wünsche, die Vernichtung der nationalliberalen Mehrheitsstellung, erreicht sei, so dürfen sie beute erleichtert aufathmen. Ueber die andere und entscheidende Frage,wasje6oder7 llltramontane, Antisemiten,Freisinnige und Socialisten demnächst als Mehrheit zu thun und zu lassen hätten, um gemeinsam die Geschäfte des Landes zu führen, braucht sich keiner von ihnen den Kopf zu zerbrechen. Indessen möchte man fast bedauern, daß die Aufklärung über daö wirk liche Wablergebniß schon erfolgt ist. Eben war das Centruin draus und dran, für seinen rheinhessischen Führer, Rechts anwalt Schmidt-Mainz, die Führung des siegreichenCartellS von Revolutionairen, Freisinnigen, Antisemiten und Klerikalen zu beanspruchen. Wir hätten gerne gehört, was die Groß- Umstädter Bauern dazu gesagt haben würben, daß ihr „anti semitischer" Auserkorener jetzt unter klerikalem Oberkommando seine parlamentarischen Sporen sich verdienen sollte. Berlin, 19. October. Or. jux. Freiherr Oswald von Richt Hofen, der neue Dircctor der Colonialabtbeilung des Auswärtigen Amtes, ist 1847 zu Jassy, als Sohn des damaligen GeneralconsulS in der Moldau und Walachei, geboren. Er besuchte eine spanische Schule zu Mexiko, dann die Cadcttenanstalten zu Potsdam und Berlin, später eine Handelsschule in Hamburg und zuletzt das dortige Iohanneum. 1866 bezog er als Student der Rechte die Universität Berlin und trat zugleich als Einjährig-Frei williger beim zweiten Garderegiment zu Fuß ein. Bei diesem machte er den Feldzug von 1866 mit. Nach Beendigung des Krieges setzte er seine Studien in Heidelberg fort und brachte sie in Berlin zu Ende. Nach Ablegung der ersten juristischen Staatsprüfung wurde er dem Gerichte zu Altona zugewiesen. Von Altona aus ging v. Nichlbofen mit dem Schlesischen Grenadier-Regiment Nr. 11 1870 als Lieutenant mit ins Feld. Nach der Schlacht bei Vionville-Mars-la-Tour wurde er Bataillonsadjutant, später zeitweilig Negimeiitsadjutant und Rechtskundiger beim Kriegsgericht. Wegen seiner Kenntniß der französischen Sprache hatte von Richlhofen nicht selten wichtigere Verhandlungen mit französischen Behörden und Notablen zu führen. Von Nichlbofen machte die Schlacht von Gravelotte und die Belagerung von Metz mit. Noch vor Beendigung des Krieges wurde Richt- hofen's Uebernahme in den Dienst der Reichslande ver einbart. 1871 wurde er commissarisch als Kreisassessor beim Bezirkspräsidium im Unterelsaß angestellt. Nach kurzer Be schäftigung beim Landgericht in Straßburg legte er 1873 die Prüfung für den höheren Verwaltungsdienst ab und wurde dann Kreisassessor bei der Kreisbirection in Zabern. Zm Jahre darauf promovirte er mit der Schrift „lieber die staatsrechtliche Giltigkeit der während des Krieges 1870/71 von der französischen Regierung für Elsaß-Lotbringen erlassenen Gesetze" (1874 Hirth's Annalen) in Straßburg zum Doctor der Rechte. 1876 schied Richlhofen aus der Verwaltung der Reichslande aus und trat zunächst commissarisch in das Auswärtige Amt über; 1877 wurde er dort ständiger Hilfs arbeiter, 1878 Legationsrath, 1881 Wirklicher Legalionsralh und vortragender Rath; 1885 wurde er zum Mitglied der Direction der egyptischen Staatsschulden in Kairo ernannt. Während seiner Thätigkeit im Auswärtigen Amte nahm Richlhofen an der Bearbeitung der Ergebnisse der Umfrage über das Lehrlings-, Gesellen- und Handarbeiterwesen im Reiche Theil, ferner schloß er Namens des Reiches Verträge mit den Agnaten der Philippsthaler Linie des hessischen Fürstenhauses und mit dem Großherzog von Hessen über deren Verzicht auf Vermögensansprüche auf den Besitz des vormaligen curhessischen Hauses und einen Consularvertrag mit Griechenland ab. Betheiligt war er weiterhin an dem Abschluß von Verträgen mit Brasilien, Serbien, Spanien, Griechenland, Belgien über Consularwesen, Handel, Schiff fahrt und Musterschutz. * Berlin, 19. October. Zu dem Militairetat für 1897/98 soll, dem „Hann. Cour." zufolge, Sachsen den Antrag gestellt haben, ihm einen neuen Regiments st ab für ein Feldartillerie-Regiment zu bewilligen, so daß also 4 Feldartillerie-Regimenter vorhanden wären. Das Regiment würde aus der III. Abtheilung des Feldartillcrie - Regiments Nr. 12 und der IV. Ab theilung des Feldartillerie - Regiments Nr. 32 gebildet werden, also 6 Batterien zählen, während bas 12. Re giment 6 fahrende, 3 reitende, daS 28. 9 fahrende, das 32. ebenfalls 9 fahrende Batterien behielte. Damit wäre eine Verkleinerung der RegimentSverbände und zu gleicher Zeit auch das Divisionsartillerie-Regiment für die neue Division geschaffen, die Sachsen, das am 1. April 1897 drei neue Infanterie-Regimenter zu zwei Bataillonen bildet, dann thatsächlich besitzen wird. Mit den drei Zägerbataillonen und den drei neuen Regimentern wäre eine schwache Division gegeben, einen Brigadestab erhält Sachsen planmäßig nach der Vorlage über die Vollwerthigmachung der IV. Bataillone, * Brüssel, 19. October. Wie die „Gazette" meldet, wird der Belgier morgen Vormittag nach Mailand Italien. Tie Beschlagnahme des ,19. October. Wie die das Recht der von Bismarck vergewaltigten Fürsten und l morgen Abend der Termin ab, bis Vermögen verloren gehen könnte, daS nach dem Tode deS Fürsten ihm zuzufallen hat. Sie will eia Complot schmieden und mich zu ihrem Mit verschworenen macken, sagte sich der Graf; meinetwegen, ich will auS Langerweile diese Komödie mitmachen. „Und wenn dem so wäre", gab er endlich zurück, „dann würde ick noch lange nicht berechtigt sein, in dieser Sache irgend eine Stellung zu nehmen." „Darin täuschen Sie sich, Sie kämpfen für sich selbst und Ihre zukünftige Gemahlin! WaS soll auS Zhnen und Lidia werden, wenn die Pctuschkiwna Zhnen das Vermögen stiehlt? Sie gebrauchen daS Besitztbum des Fürsten und eS kann für Sie keine vornehmere Aufgabe geben, als Alles zu bekämpfen, WaS Zhnen den Besitz auch nur schmälern könnte." „Dazu fehlt mir iede Berechtigung, denn ich lebe von der Gnade meines Onkels. Wenn er mich enterbt, dann habe ich mich zu fügen und ohne Murren die Armuth zu tragen, in die er mich stößt. Meine zukünftige Gattin müßte sich alsdann ebenso fügen in DaS, was der Fürst über mich ver hängt, wie ich selber." Vielleicht schwebte ihm in diesem Augenblicke die Zdee vor, die Gräfin und Lidia von einer Verbindung mit ihm zurückzuschrecken. „Nein, nein, Sie haben Rechte, die selbst der Fürst nie und nimmer erschüttern kann! — Zch will gar nicht von denen der Geburt und der Erziehung sprechen. ES wäre ein schweres Verbrechen, wenn der Fürst Sie enterbe« wollte, aber einer Petuschkiwna ist ein solches Verbrechen zuzutrauen. AuS den Briefen deS Stepan Wassilitsch weiß ich, daß Sie dieser Dame niemals nahe standen, wenigstens nicht so nahe, als der Fürst eS wünschte. Schon als Kmd fühlten Sie, daß diese Dame Zbre natürliche Feindin ist, und gewiß, daS war ein feiner Znstinct, der Sie hier leitete." „Also hat fick mein guter Onkel bei Zhnen über mich be klagt, Frau Gräfin?" „Wundern Sie sich darüber? War der Fürst nicht ein Thor, al- er Zhnen zumutbete, eine Petuschkiwna zu lieben? — Gewiß, Sie wußten eS schon al» ganz junger Mann, daß Sonja einen Sohn hat!" Zlija Andrej fuhr überrascht auf. Nein, wahrlich, davon hatte er keine Ahnung. Er begann jetzt erst die Gräfin zu begreifen, wurde unruhig und erhob sich. „Einen Sohn?" fragte er. „Za, einen Sohn, mein thrurer Zlija Andrei MatscherS- koff! E» dürfte nicht schwer halten, nachzuweisen, daß die Petuschkiwna schon lange vor dem Türkenkriege dem Fürsten näher bekannt war, als man ahnt. Wenn der Fürst heute die Thorheit beginge, sie zu seiner Gemahlin zu erheben, dann hätte er einen Erben! — Aber ich rege Sie auf mit diesen Mittheilungen, und doch mußten Sie daS wissen! Natascha soll Thee bringen." Aber Zlija Andrej hatte kein Verlangen nach Thee, er setzte sich sogar wieder in seinen Sessel nieder und dachte über diesen Sohn seines Onkels nach. Die Gräfin Stroganowna stand jetzt unter dem Eindruck, daß sie soeben etwas Großes und besonders Bedeutungs volles gesagt, an daS sie glaubte wie an ein Evangelium. Es that ihr wohl, in dieser Beziehung ihrem Herzen Luft gemacht zu haben. „Der Sohn de» Fürsten", fuhr sie jetzt fort, „lebt in der Residenz als Student, und ich bin in der Lage, Zhnen seine Adresse, falls Sie seine Bekanntschaft machen wollen, an die Hand zu geben." „Zch bitte Sie darum", gab er tonlo» zurück, und jetzt erst gewannen die Drohungen deS Onkels, die alle in der Enterbung gipfelten, ihre ganz besondere Bedeutung. Hatte er ihm nicht selbst gedroht, eine Frau zu nehmen und sich seinen Lebensabend ander» zu gestalten, wie ursprünglich geplant! „Michael ZaSmorin", betonte die Gräfin Stroganowna, „merken Sie sich diesen Namen, den man dem jungen Mann vorläufig zugelegt hat. Sofia Andrejewna hat ihn seit Zähren schon im Hause de» Herrn StaatSrathe» Orkieaefs untergebracht. Zch habe bereit» die Bekanntschaft de» recht unternehmenden jungen Mannes gemacht. Er war hier im Hause. Nein, diese Aehnlichkeit zwischen ihm und dem Fürsten!" Eine Welt voll Bosheit spielte hier um die schmalen Lippen der Stroganowna; der Aufruhr, den sie in der Brust Zlija Andrej'» entfacht, war für sie ein unsagbarer Genuß Sie war überzeugt, daß sie nun diesen jungen Herrn gegen Sofia Andrejewna in» Feuer schicke« könne. Sie empfand aber auch eine wahrhaft dämonische Lust, ihn noch weiter zu bearbeiten. Unterjochung gleich käme? Denken Sie sich einen Stepan Wassilitsch RomanSkoi in Leibeigenschaft einer Petuschkiwna!" Zlija Andrej setzte sich auf einen Sessel nieder und fand die Ausführung der alten Dame einfach großartig. Wer körperlich auf Stelzen geht, besitzt auch geistig keine Beine mehr. Aber daraus läßt sich noch lange nicht der Beweis construiren, daß der Fürst geistig unzurechnungsfähig ist. Nein, nein, mit der gelehrten Hypothese des berühmten Professors läßt sich nichts anfangen. Und doch verfolgte er die Perspective, die ihm da Darja Alexandrowna eröffnet, weil er glaubte, die Möglichkeit zu finden, um eine finstere That herum zu kommen, mit der er sich Tag und Nacht beschäftigt, schon seit der Stunde, in der der Onkel seine Novelle verworfen. Aber er kam am Brenn- puncte dieser Perspective an, war enttäuscht und kehrte aufs Neue zu seinen unheimlichen Plänen zurück. „Nein, daS war der Weg nicht, der zu seinem Ziele führt, er miH handeln wie ein Sclave, der mitten in der Niemandem gesehen, die Kette bricht, der Weg zum Ziel darf nur einen Schritt lang sein! „Warum antworten Sie mir nicht, Zlija Andrej Mat- scherskoff?" Dieser fuhr auS seinem Sinnen und Brüten auf und sah mißtrauisch im Gemach umher, ohne den Blick zu der Stro ganowna zu erheben. „Ich glaube nicht", sagte er dann und dachte an etwa» ganz Andere», „daß mein Onkel Stepan Wassilitsch auch nur eine Stunde die Botmäßigkeit einer Sofia Andrejewna er tragen würde." „Darin täuschen Sie sich", stritt die Gräfin, „die Männer sind in solchen Dingen nahezu blind. Wir werden noch selt same Dinge in diesem Puncte erleben müssen! Es lassen sich Beispiele genug anfübren, die den Beweis liefern, daß Männer von Stand und Ruf, Männer, die dem Staat und der Gesellschaft unvergängliche Dienste geleistet, in die Sclaverei eines niedrig geborenen WeibeS verfielen, au» der sie nicht mehr zu retten waren. Ungeheuere Vermögen gingen auf diese Weise den nächsten Anverwandten verloren! Zch sollte doch meinen, daß Sie als Rechtsnachfolger ZhreS Onkel» diesen Dingen nicht gleichgiltig gegenüberstehen könnten?" Einen Augenblick hindurch dachte Zlija Andrej an da» Testament seine» Onkel», da- ihn zum Universalerben ein setzt, und dann erwog er die Charaktereigenschaften der Petuschkiwna und war überzeugt, daß an Isie nicht» von dem für einen anderen besitzt e» die Mittel in den ihm früher I Völker achte". Gegenüber der fortwährenden Versicherung bewilligten Generalsstellen über den Etat. I der braunschweigischen Welfrnagitatoren, daß die 1866er -Nach einer Mittheilung der „Voss. Ztg." hat der b°n"°versch-n Ereignisse "... - ^.1 sichtlich der Regelung der Thronfolgefrage gar nichts an- Handelsmm.ster Brefeld gegenüber einer Abordnung des dieser letzte Satz bemerkenswert^ Vorstandes des CentralauSschusseS der vereinigten ZnnungS-1 unvorsichtiger Weise, aber doch markant die wahre Gesinnung verbände geäußert, er werde nach Möglichkeit den Wünschen I der braunschweigischen Welfen illustrirt. (M. Z.) deS Handwerkerstandes entgegenkommen und für die voraus-1 -8- Hallo a. T., 19. October. Da- hiesige Amtsgericht sichtlich noch in diesem Zahre dem Reichstage zugehendc I die polizeiliche Beschlagnahme mehrerer Schriftstücke „.-»lauf der Redact,on deS hiesigen „VolkSblatteS" als zu Recht Vorlage über die Organisation LeS Handwerks »nt l bestätigt. Diese Schriftstücke sollen in dem au- aller Kraft eintreten. I hängig gemachten Procrß gegen Redacteur Tbixle und Ge- — „Unmittelbar nach dem Wiederzusannnentritt des! »offen wegen Verleumdung der BLllberger Mühle in der ReickStagS", so berichtet die „Post", wird die Regierung I bekannten Boycotlsache mit als BeweiSmatenal dienen. — wegen des Maximalarbeitstages im Bäckergewerbe! Die Boycottirung derH. Freyberg'schen und C. Bauer'schen interpellirt werden. I Brauerei sowie der Bollberger Mühle übt keinen wesentlichen ... I Einfluß aus. Die Arbeiter kehren sich zum größten Theil Uus dem Colonialrath rst noch zu berichten: Bezüglich I den Verruf, sie gehen dahin, wo sie gute Waare des Etats für Südwestafrika wurde die Mittheilung gemacht, l bekommen. da« derselbe eben erst vom Neichsschapamt eingegangcn sei und dem I »Atz,«, 19. Oktober. Laut der „Köln. Volkszeitung" Colonialrath nicht mehr werde vorgelegt werden. Hierbei entwickelte I hegnadi g'te der Kaiser vierzehn wegen ZweikampsS sich eine Debatte allgemeinen Charakters, in der namentlich der Bau I zu dreimonatiger Festungshaft verurtheilte Studirende von Eisenbahnen auf dem Wege der Anleihe befürwortet wurde.! der Aachener technischen Hochschule und der Bonner Universität In der Nachmittagssitzung ergriff der künftige Dircctor der Colo-1 zu achttägiger Haft. nialabtheilung Frhr. v. Richthosen das Wort und gab die Er-1 * Wiesbaden, 19. October. Die Festvorstellung der Oper klärung ab, das) er sich die Förderung der Colonialpolitik angelegen I „Jngwelde" verlief auf daö Glänzendste. Lange vor Beginn sein lassen werde. Auch Major v. Wissm ann griff wiederholt in ! der Vorstellung war das Haus vollbesetzt. Verschiedene die Erörterung ein und gab u. A. dem Wunsche nach einem dem I Intendanten auswär.iger Bühnen waren zugegen, ebenso der E.,-n.»dL°'LL 4 ampser Ausdruck. I gerufen wurden. Der Kaiser sprach dem Dichter und dem — Zur Geschichte des Wechsels in der Zeitung der l Komponisten seine Anerkennung aus. In der Zwischenpause Colonralabtheilung berichtet das „B. daß Dr-jiN'. I empfingen die Majestäten den Oberbürgermeister vr. v. Zbell Freiherr v. Richtbofen m den ersten ^.agen voriger Woche I,mb den Stadtverordnetenvorsteher Geb. Rath Professor in Berlin weilte, im Auswärtigen Amte ,e,ne Karten abgad I Fresenius. Nach der Vorstellung kebrle die Kaiserin nach und auch eine längere Unterredung mildemReichskanzler bcm Schlosse zurück, während der Kaiser sich nach der Woh- gebabt hat. Man nimmt an, daß die Genehmigung des E»t-1 ^ung des Zntendanten v. Hülsen begab, wo das Souper laffungsgesucks Dx. Kayser s erst erfolgt ist, nachdem die stattfand. Demselben folgte eine musikalische Unterhaltung, präge des Nachfolgers m sener Unterredung ihre Losung ge- ^i welcher Kammersänger Müller Lieder des Grasen fanden hatte. , »Eulenburg vortrug und einige andere Mitglieder der — Gegenüber einer von uns bisher nicht erwähnten Mel-1 königlichen Bühne mitwirkten. Zu der musikalischen Unter- dung des „B. L-A." stellt die „Post" fest, daß die Schieß-1 Haltung hatten der Regierungspräsident v. Tepper-Laski, der versuche in Kummersdorf, bei denen mit Festnngs-1 Polizeipräsident Prinz von Natibor, der Oberbürgermeister gesckützen geschossen wird und denen der Kaiser auch in I und der Stadtverordnetenvorsteher Einladungen erhallen, früheren Zähren beigewohnt hat, in keiner Weise zu dem I Der Festvorstellung wohnten außer dem Kaiserpaare der Schluß auf eine neue Militairvorlage berechtigen. ! Großherzog von Sachsen-Weimar, Prinzessin Luise von — Zn der Presse begegnen wir einem Artikel, als dessen I Preußen und Prinz Nicolaus von Nassau bei. Der Groß- Quelle eine „N. L. K." angegeben ist. Der Artikel befaßt! Herzog von Sachsen-Weuuar, mit dem die Majestäten sich ,n fick mit dem Rücktritt des Colonialdirectors vr. Kayser «der Pause nach dem ersten Acte längere Zeit unterhielten, und dem DiSciplinarverfahren wider vr. Peters. Ilm Ver-1 hat seinen Aufenthalt hier um einen Tag verlängert. Wechslungen vorzubcugen, sei bemerkt, daß dieser Artikel» * Mannheim, 19. October. Der Verband der badischen nicht der „Nationalliberalen Correspondenz" entstammt. I Ortskrankencassen beschloß eine Resolution gegen die — Die Fertigstellung des Etats für 1897/98 ist laut I beabsichtigte Verschmelzung der Vermögen der Ver den, „Hamb. Corr." so weit beendet, daß der Entwurf dem I sicherungSanstalten. (F. Z.) Neichsschatzamt vorgelegen bat; dagegen ist er, da die I * Mannheim, 19. Lciober. Der frühere Oberbürgermeister Gesammtdrucklegung noch nicht beendet ist, dem DundcSratb I und ehemalige ReichStagsabgeordnete Moll ist gestorben, nicht vollständig vorgelegt worden. I Oeiterreick-Unaarn. — Der am hiesigen Hofe beglaubigte niederländische Gesandte I , Jonkheer vanTets van Gondriaan hat Berlin mit Urlaub! Tic neue deutsche Fortschrittspartei. verlassen. Während seiner Abwesenheit fungirt der Legations-Rath I * Wien, 19. Octobcr. Der Vertrauensmännerausschuß Baron Sweerts de Laudas Wyborgh als Geschäftsträger. I der deutsch-böhmischen Fortschrittspartei beschloß, — Der Obcrpräsident der Provinz Hannover vr. v. Bennigsen I nach den Wahlen, unabhängig von der vereinigten deutschen hat sich nach Hannover zurückbcgeben. I Linken, eine neue Partei zu bilden. * Lüneburg, 18. October. Die Lüneburger Polizei hatte! ° -e - wiederholt Fra uen auS öffentlichen socialdemokratischen I - . , Kaisers Franz Versammlungen verwiesen. Eine an den Oberpräsidenten 2ose überbrachte heute Oberst Sprecher Mitglied der M,l,ta,r- von Bennigsen eingereichte Beschwerde ist jetzt als be-I^"!^'- ^Eneralstabes, Feldzeugmelster gründet anerkannt worden. F^rn v. B e ck zu dessen 50;ahr,gem D.enstlub.laum em l ! kaiferliches Handschreiben und die Znftgnien des Großkreuzes * Braunschweig, 19. October. Zwischen der Ncdaction I pes St. Stephan-Ordens. Der Reichskriegsminister Edler deS „Gothaischen Hofkalenders" in Gotha und dem ! v. Krieghammer überreichte dem Zubilar daS Militairdienst- Vorstande der braunschweigischen Welfenpartei hat im I zeichen für Officiere. Laufe des vorigen Monats ein Briefwechsel stattgefunden,! * Pest, 19. October. Die auswärts verbreiteten Mel ¬ der durch das Verlangen der Welfen, „unter der Genealogie l düngen über Wahlunruhen in Ober-Ungarn und über der deutschen Fürsten im „Hofkalender" auch die Sr. könig-! dabei vorgenommene Verhaftungen, sowie die Nachricht von lichen Hoheit des Herzogs Ernst August von Cumberland und I der militairischen Besetzung Kecs-Kemets beruhen durchaus au zu Braunschweig und Lüneburg aufzunehmen", veranlaßt I Erfindung. Zn Neusohl verursachte die Volkspartei Aus worden war. Die Redaction des „Hofkalenders" antwortete, I schrcitungen, die sofort unterdrückt wurden. man möge doch in dem Register des Buches das Wort I Cumberland nachschlagen, dann werde auch auf Seite 29 die I Frankreich. > vermißte Genealogie gesunden werden. Auf den hierauf er-1 Kaiser Wilhelm beim Zaren in Darmstadt, bobenen Einwand von welfischer Seite, eS komme auf die I zz. 8. Paris, 19. October. Die Pariser Abendblätter Stelle an, an der diese Genealogie stehe — sie gehöre unter! begleiten die Nachricht vom Besuche Kaiser Wilhelm'« beim Deutschland, bezw. Herzogthum Braunschweig —, hat I Zaren in Darmstadt mit gehässigen Commentaren. (Wh.) l die Kalenderredaction nichts weiter geantwortet. Das wel-1 » r fische Parteiorgan benutzt diese Gelegenheit als AgitationS-1 BklglkN» und Leitartikelstoff und erklärt das Verhalten des „Hofkalenders" I -- , ! als echt — nationalliberal und Gotbas, als der Hcimatb deS I her KöHq i Nationalliberalismus, würdig. Zm klebrigen illustrire I weisen. > der Briefwechsel, „wie tief man gerade an Stellen,' > die zur Stütze der Throne und Altäre dienen sollten, noch im Banne der revolutionairen Gewaltpolitik der 1866er Aera befangen sei und wie gering man gerade hier »gen die Beschlagnahme de» „Dölwyk" von dÄk Interessenten erhoben werden können. Die Blätter fügen sinzu, daß bis jetzt nur ein Einspruch erhoben worden sei, und zwar von dem Rheder deS „Dölwik", der zugebe, daß die Waffen nach Djibuti bestimmt gewesen seien. Großbritannien. Antttürkischer Protest. * London, 19. October. Za der großen Protest versammlung gegen die armenischen Greuel, welche heute Abend in St. ZameS Hall stattfand und welche der Bischof von Rockester an Stelle deS Herzogs von Westminster, der ich entschuldigt hatte, leitete, .wurde ein Beschlußantrag an- zenommen, in welchem alle Theilnehmer der Versammlung aufgefordert werden, die Regierung bei allen Schritten zu unterstützen, welche sie unternehmen könnte, um der Schreckens -errschaft in der Türkei ein Ende zu bereiten. U. A. sandte Gladstone ein Schreiben, daS wider Erwarten sehr maß voll gehalten war; er erklärte, er wolle nur die Hände deS Lord SaliSbury'S kräftigen. Die meisten Redner beklagten die Ohnmacht Englands und empfahlen, Rußland durch opferwillige Zugeständnisse zu versöhnen, damit durch dessen Znitiative der türkischen Mißwirthschaft ein- für allemal ein Ende gesetzt werde. Orient. Tte türkischen Wirren. * Konstantinopel, 19. Oktober. Fünf Armenier, welche bei den Unruhen Bomben geworfen batten, sind zum Tode verurtheilt worden. — Der russische Botschafter bei der Pforte, v. Nelidow, ist heute vom Sultan in Audienz empfangen worden. — Die Botschafter werden in ihrer morgigen Zusammenkunft über die Entsendung von drei Militair-Attaches zur Reorganisation der Gendarmerie auf Kreta beschließen. * Konstantinopel, 19. October. Zwei Polizisten, welche bei dem armenischen Abvocaten Cololian in Pera, von dem daS armenische Comits Geld verlangt hatte, auf das Erscheinen der Mitglieder deS Co mit öS warteten, wurden von Letzteren schwer verwundet; einer der Polizisten ist bereits gestorben. — Die von der österreichisch-ungarischen Botschaft als Genuzthuung für die Erschießung des Bruders des österreichisch-ungarischen BiceconsulS in Serres, Sladko, durch türkische Truppen verlangte Ab setzung deS Brigade-Generals Haki Pascha und deS Obersten Aussuf Bey ist durch ein Zrade gewährt worden. * Konstantinopel, 18. October. (Frkf. Ztg.) Von be sonderer Seite verlantet, daß die Verhandlungen, welche die Großmächte gegenwärtig mit der Pforte führen, auf eine tbeilweise Aufhebung des Dardanellenvertrages Bezug haben. Der Sultan soll, von Karatheodory Pascha beeinflußt, dem Projecte nicht mehr abgeneigt sein. Die Mächte würden der Türkei ihre volle Integrität und dem Sultan persönlich jeden Schutz garantiren, wenn diese Maßregel ohne Entfachung des muselmanischen Fanatismus und ohne eine Erhebung gegen die Christen auSgeführt wird. (Wdhlt.) * London, 19. October. Auf einen Brief, welchen das Parlamentsmitglied Carvell Williams an Lord Salisbury gerichtet hatte, um ihn zu bitten, die Stellung der englischen Regierung zur armenischen Frage klarzulegen, hat der Secretair Salisbury geantwortet, dieser könne nicht offen sprechen, weil Eugland in Konstantinopel nicht allein vorgehe. Es beständen also Hindernisse, dem Wunsche William's nachzukommen, die eS nicht Heben könne, wenn England unabhängig von den übrigen Mächten vorginge. Procetz Stojanow. * Sofia, 19. Octobor. Die „Agence Balcauique" schreibt: Ein gewisser Theil der ausländischen Presse beschäftigt sich mit der von hiesigen Blättern gekrackten Nachricht, wonach der Militair-Slaatöanwalt gegen Major Stojanow, welcher seiner Zeit auswanderte und vor N/z Zähren nach Bulgarien zurückkehrte, einen Proceß wegen der Theil- nahme desselben an dem Attentat vom 9. August gegen den Fürsten Alexander angestrengt hätte. Einzelne der hiesigen Blätter erblickten in dieser Thatsache die Ab sicht der Regierung, ein Präcedenz mit Rücksicht auf die sogenannte Emigrantenfrage zu schaffen. Die Ver sion dieser Blätter ist indeß eine vollständig irrige. Major Stojanow stellte an die Militairbebörde das Ansuchen um eine seiner Dienstzeit entsprechende Pension. Zn Anbetracht dessen, daß das Pensiousgesetz Diejenigen ausschließt, welche GerichtSverurtbeilte geworden sind, und daß Stojanow als Cbef des Regiments Strumski an der Entthronung des Fürsten Alexander theilgenommen hat, wurde Stojanow ein geladen, Documente beizubringen, welche beweisen, daß die vorhandene Gesetzeinschränkung auf ihn keine Anwendung finde. Stojanow verlangte vom obersten KriegSrathe eine hierauf bezügliche Erklärung. Der KriegSrath sprach sich in seinem Gutachten dahin aus, daß nur ein specielles Kriegs gericht festzustellen vermöge, ob Stojanow in der von der Kammer im Zahre 1894 votirten Amnestie inbegriffen sei oder nicht. Man versichert, daß die Mitglieder dieses ihre» Herzens doch froh, daß nun er und nicht sie die Püffe bekam. Zn ihren unerträglich warmen Gemächern angekommen, schlüpfte Darja Alexandrowna etwas aus ihrem Pelz hervor und setzte dem jungen Manne die Frage auf die Brust: „In welchem Verhältniß steht Zhr Onkel Stepan Wassilitsch zu der Petuschkiwna?" Der Graf war angenehm enttäuscht. Zu einem Verhör verflieg sie sich also heute noch nicht. Oder fand sie es ver zeihlich, wenn ein junger Mann deS Nachts seinen Wobn- räumen fern bleibt? Waren ihre Moralansichten in diesem Puncte denen deS Onkels ähnlich? Zn manchen Dingen hatten die Herren und Damen aus der guten alten Zeit ern viel weiteres Gewissen als die Zugend von heute. Zlija Andrej hätte dies festnageln mögen. «Zn welchem Verhältniß? Zch glaube, es ist daS der Hochachtung und Freundschaft. Sonja Petuschkiwna hat sich große Verdienste um den Fürsten erworben." „Nein, nein, diese Beziehungen müssen weiter geben, Herr ^Nacht, von Graf! Zch sehe Zhnen an, daß Sie mehr, viel mehr sagen könnten, aber zu mir nicht jenen Grad von Vertrauen fassen können, der nöthig ist» um Sie zu veranlassen, rücksichtslos Zhre Meinung zu äußern. DaS macht mich aber sehr un glücklich. Stepan Wassilitsch stand mir nicht minder näher als Ihnen, und sein Schicksal muß mir nahe geben, e» darf mir nicht gleichgiltig sein, in welchen Händen er sich befindet." Die Lippen des Grafen kräuselten sich. DaS war ja die reinste Eifersucht. Welch' eine interessante Blüthe bei einer Dame, die im Begriffe steht, ihre Enkelin zu verheirathen. War r» denkbar, daß die Großmutter Lidia'S sich mit der Absicht tragen konnte, Herz und Hand deS Fürsten zu gewinnen? Ueber diesen Betrachtungen vergaß er ganz zu antworten. Die Gräfin schien zu fühlen, welchen Betrachtungen sich der junge Herr hingab, kam rin wenig in Verlegenheit, schlüpfte wieder ,n ihren Pelz zurück und fuhr fort: „Haben Sie den Professor BroweSkij sprechen hören? — Er sagte einmal, bei irgend einer Gelegenheit, daß ein Mensch, der ein Glied seines Körper« verloren habe, auch geistig rin anderer geworden wäre. Dieser Ausspruch eine- so großen Gelehrten dürfte bei dem Fürsten seine ganz besondere Be deutung haben, denn er hat beide Beine dem Vaterlande ge opfert. Wie, wenn nun die Petuschkiwna diesen geistig )vie körperlich geschwächten Mann derart beeinflußt, daß die» einer
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