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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.02.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-02-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189302117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-02
- Tag1893-02-11
- Monat1893-02
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.02.1893
- Autor
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st be- bei I- u. gt >e. a. itz- v. m. OertlicheS «nS Sächsisches. Riesa, II. Februar 1893. — Anläßlich «ehrfacher, öffentliches Aergerniß erregen der Vorgänge, die in letzter Zeit in vermehrtem und ver stärktem Maße vorgekommen sind, und ein wiederholtes Ein schreiten der Behörde bedingten, hat der Stadtrath in seiner letzten Sitzung einstimmig den Beschluß gefaßt, die dem Gast- Wirth Carl Brennecke Hierselbst ertheilte Konzession zur Aus übung des Gewerbes der Schanklvirthschast in den Räumen des hiesigen Gasthofs ,Zum Stern" zurückzuziehen. — Nachdem in dem zweiten MannschaflSgebäude des hiesigen neuen Casernements, welches am 1. April er. von der 1. Abtheilung des 3. Feld-Artillerie-Rcgiments Nr. 32 bezogen wird, die Putzarbciten fertig gestellt sind, letztere jedoch bei jetzigem Detter nicht gut trocknen, hat es sich er forderlich gemacht, die einzelnen Räume mittelst Toakskörbe auszutrockncn, damit der Anstrich der Wände vorgenommen und rechtzeitig fertig gestellt werden kann. Es sind hierzu 18 Stück dergl. Körbe in Betrieb gefetzt, die des Abends, von Weitem gesehen, den Anblick einer prächtigen Illumi nation gewähren. — Bon der Oberelbe — aus Bodenbach — liegt auch heute die Nachricht vor, daß den Elbeniederungen fortgesetzt große Gefahr droht. Gestern trafen Pioniere ein, die die colosfalleu Eismassen die sich von HerrnSkretschen bis zum ' Niedergrund aufgethürmt haben, sprengen werden. — Das Jnfanterie-Lehrbataillon tritt in diesem Jahre am 12. April in Potsdam zu einem neuen Cursurs zu sammen. Es find zu demselben Officiere, Unterosficiere und Mannschaften aller Armeecorps zu befehligen, welche daselbst, um eine gleichmäßige Ausbildung in der deutschen Armee herbeizusühren, in allen militärischen Dienstleistungen gründ lich ausgebildet werden. Vom königl. sächsischen (XU.) Armeecorps sind i Hauptmann, 4 Unterosficiere, 1 Tam bour und 1 Hornist, sowie 44 Mann zu befehligen. Nach Beendigung des Cursus löst sich das Bataillon bis auf eine Stammcompagnie, welche auch im Winter daselbst verbleibt, auf uud kehren die Mannschaften zu ihren Truppentheilen zurück. Als Auszeichnung erhalten die zum Vehrbataillon commandirt gewesenen Unterosficiere und Mannschaften eine starke gelbe Schnur, welche quer über dem unteren Rande der Achselklappen befestigt ist. — Auch gestern war in Folge des herrschenden starken Schneesturmes auf vielen Linien unserer sächsischen Bahnen der Verkehr äußerst erschwert und theilweis auch wieder gesperrt. Auf der Linie Freiberg-Großhartmannsdorf und Vrand-Langenau konnren vorgestern noch die Abendpersonen- zügc dnrchgeführt werden, gestern früh ist indcß der 4 Uhr 50 M'nuien von Großhartmannsdorf abgelassene Personen zug unweit Müdisdorf in den über Nacht entstandenen Schneewehen sitzen geblieben und der Zugführerwagen ent gleist, ebenso hat sich der früh 6 Uhr 40 Minuten von Langenuii abgelassene Personenzug im Bahnhofe Brand fest- gefabren, sodaß weder ein Vorwärts- noch Rückwärtsfahren thunlieb waren. Beide Linien waren wieder vollständig umahrvar und für allen Verktzhr gesperrt. Auf der Linie Freiberg.Halsbrückc mußten gestern ebenfalls infolge be deutender Verwehung die Frühzüge: 6 Uhr 46 Min. von Hal-l rücke nach Freiberg und 7 Uhr 48 Min. von Freiberg na i> Halsbrücke gehend, ausfallen, bis zu dem Borin. 9 Uhr 23 Min. in Halsbrücke abgehenden Personenzuge konnren aber die Hindernisse beseitigt und der Verkehr ausgenommen werden. Weiter war der Betrieb aus gleichen Ursache» auf den Linien Muldenberg-Falkenstein, Waltersdorf-Obererotten- dorf, Schönberg-Hirschberg unterbrochen und auf der Sekun därzweigbahn Johnsdorf-Bertsdorf, sowie auf der Linie Taubenheim-Dürrhennersdorf ganz eingestellt. Auf der Linie Leipzig-Rcichenbach-Hvf war das eine Gleis zwischen Reuth und Gmenfürst abermals so verweht, daß es gestern früh nicht befahren werden konnte. Auch zwischen Auerbach i. V. und Eich war die Strecke verweht und unfahrbar. — Ueber die Ergebnisse der Fleischbeschau im öffent- lichen Schlachthofe zu Frankenberg im Jahre 18S2 berichtet das „Frankenberger Tageblatt" (die in Klammern beigesctzten Zahlen bezeichnen die Ergebnisse des Vorjahres 1891). Es wurden hier geschlachtet: Rinder: 851 (726) und zwar: 109 Bullen, 72 Ochsen, 631 Kühe, 39 Kalben; Schweine: 1955 (1859), sämmtlich Landschweine; Kälber: 1732 (1437); Schöpse: 539 (498); Ziegen 24 (24). In Summa 5101 (4544). Von diesen 5101 (4544) Stück wurden 694 ---- 13", (576 ---- 12,6"/,) mit Krankheiten behaftet vorgefundcn und mußten 1.) 11 (19) ganz dem Genüsse entzogen und nach vorherigem Uebergießen mit Petroleum in die C avillerei abgegeben, 2.) 29 (18) als genießbar, aber minderwerthig bezeichnet. 3.) 654 (539) bez. nach Beseitigung erkrankter Theile als bankwürdig freigegeben werden. Diese Zahlen ergebnisse dürften die dringende Nothwendigkeit der Ein führung der obligatorischen Fleischschau zur Genüge docu- mentiren. Allerdings ist eine gründliche Durchführung derselben nur in einem öffentlichen Schlachthofe möglich und die Zeit der Herstellung eines solchen in unserer, der Stadt Franken berg jetzt in seiner Einwohnerzahl nur wenig nachstehenden, immer mehr anwachsenden Stadt dürste in weiter Ferne nicht mehr liegen. Dresden, 10. Februar. Bekanntlich war der Stadt rath von Dresden von den Stadtverordneten angegangen worden, Anzeigen des Görlitzer Waareneinkaufsvereins in seinem Amtsblatt, dem „Dresdener Anzeiger", zurückzuweiscn. Der Rath hat der genannten Körperschaft ein Schreiben zugehen lassen, in welchem derselbe mittheilt, daß er dem Anträge, dem „Dresdener Anzeiger" die Aufnahme von Ankündigungen des Görlitzer Waareneinkaufsvereins zu untersagt«, aus Gründen der Stiftungsbestimmungen und in Anbetracht der sich aus einem solchen Verfahren ergebenden Consequenzen nicht stattzugeben in der Lage sei. Die Stadt verordneten verw esen dasselbe in ihrer gestrigen Sitzung an den Rechtsausschuß. Chemnitz, 9. Februar. Unsere Maschinenfabriken haben immer 'noch viele Aufträge für Textilmaschinen nach den Vereinigten Staaten auszuführen, ein Zeichen dafür, daß man drüben bestrebt ist, alle die Waaren, die man bisher aus Deutschland und besonders aus Sachsen bezog, selbst herzustellen. Wenn auch jetzt die Ausfuhrergebnisse wieder günstiger sind als nach dem Inkrafttreten der Mac Kinley- Bill, so mag man sich dadurch nicht blenden lassen und einseitig das amerikanische Geschäft bevorzugen; denn selbst wenn die Zölle drüben herabgesetzt werden, wird doch die in den Bereinigten Staaten hergestellte Waare später auf dem amerikanischen Marke eine wichtige Rolle spielen. Jedenfalls ist es rathsam, auch anderen Absatzgebieten die he kren sei«, und nach »uf iche. die die ver- sie , zu chen acht PL» iilge rem »der »scke Nis chen Da und die der »alb J'l- IUM chte Zn- ttt- den nde ieit das Da« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Ta, Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bierteljährlicher vezngSprei» bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der katterl. Poftrnstalten 1 Mark 25 Pf., durch dir Träger frei inS Haus 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei inS Hau« 1 Mark 65 Pf. Anzet^»A«ah>nr für die Nuimner deS Ausgabetages bis Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag van Langer L Winterlich in Rieia. — Geschäftsstelle: kastanienstraße 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Herm. Schmidt in Rie. Bekanntmachung. Die Räumung der Schlammfänge, der Sinkkästen für das Tageswaffer und der Sink kästen für die Heimfchleußen der hiesigen städtischen Kanalisation soll an einen Unternehmer Degen Vergütung in einer Pauschalsumme vergeben «erden. DaS Nähere ist bei dem unterzeichneten Stadtrathe zu erfahren. Angebote find verschlossen mit der Aufschrift: „Schleußemäumung" bis zum IS. Ae» HlMMl L8SS vormittags 11 Uhr anher einzureichen. Riesa, den 10. Februar 18SS. Der Stadtrath. MStzer. Bekanntmachung. Tue Vrmckfteve« auf den 1. Termin laufenden Jahres nach 2 Pfg. für die Steuer einheit ist baldigst, längstens aber bis zum L4. Zhebruar diese» Jähret dei Vermeidung der Ztvangtvollstreekrmg an die hiesige S tadtsteuereinnahme abzuführeu. Riesa, am 28. Januar 1883. Der Stadtrath. kdlSaer. Rdl. Schulaufnahme zu Gröva. Die Eltern der Ostern 1893 schulpflichtig werdenden Kinder werden hiermit aufgefordet, behufs Anmeldung derselben sich Mittwoch, de« IS. Februar 18V», Mittag 1 Ahr in der neue« Schule inl Klassenzimmer des Herrn Cantor Börner mit dem Impfschein* der Kinder einzufinden. Auswärts Geborene haben außerdem eine DausdescheiuigMtg und eine SeduetO- «rkuude beizubringen. Gröba, den 10. Februar 1893. Der Ortsschrüinspeltor. k. Werner. w 46. Achrr Sonnabend, 11. Februar 18SS, Abends. ßiesaer G Tageblatt Ferniprechstellr Nr. 20. ««d A«reiger WeNtit m* Aqehch. Awtsklatt der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. nöthige Aufmerksamkeit zu widmen. In den Strumpffabriken wird immer noch mit Ueberstundnr gearbeitet^ Hohenstein. Eine aus den Ehegatten und vier Kin dern bestehende Familie ist am Sonntag spurlos von hier verschwunden. Zwei der Kinder waren Stiefkinder, welche die Mutter lieblos behandelt haben soll, wovon die Polizei Kenntniß erhalten hatte. Wahrscheinlich hat die Furcht vor Bestrafung die Flucht der Familie veranlaßt. Ermittelungen sind im Gange. Hohenfichte, 9. Februar. Gestern Abend in der sechsten Stunde wurde hier etwas abseits von der von hier nach Dorfschellenberg führenden Straße unweit der letzten Häuser von Hohenfichte ein Raubanfall an einem hiesigen Arbeiter ausgesührl. Der eine von den beiden Strolchen, welche sich hinter Bäumen versteckt hatten, überfiel den Ar beiter und ließ ihn, nachdem dieser ihm seine Baarschaft von nur 12 Pfennigen übergeben, unbeschadet davonlaufen. Nach den Redensarten der Strolche war der Anfall auf den In- Leipzig, 10. Februar. Im Anschlüsse an unsere Mit- theilungen, das Schäfer'sche Brandunglück betreffend, theilen wir heute noch mit, daß heute Vormittag unter Leitung des Herrn Landgerichtsrathes, U ltersnchungsrichter Burkhardt, die gerichtliche Leichenschau der bei dem fürchterlichen Brand unglück umgekommenen Personen stattgefunden hat. Hierzu waren nicht nur eine Anzahl der Angehörigen der auf so schreckliche Weise um das Leben Gekommenen, sondern auch diejenigen Feuerwehrmänner geladen, welche bei dem Her ausschaffen der Tobten namentlich mit thätig gewesen sind. — In der Mittagsstunde fand hierauf durch dieselbe Ge richtskommission eine Besichtigung der Unglücksstätte statt. — Schließlich bemerken wir noch, daß nunmehr auch der Name der sechsten durch das Feuer umgekommenen weiblichen Per son ermittelt worden ist. Die Tobte ist die Wäscherin Elise Ida Weber, aus Grimma gebürtig, 28 Jahre alt. Dieselbe war im hiesigen Stadttheile Anger-Crottendorf wohnhaft und hinterläßt eine hochbetagte Mutter, sowie zwei Kinder im Alter von fünf und drei Jahren. Dieselbe war mit der ebenfalls beim Brande tödtlich verunglückten 15jährigen Tochter Schäfer's beim Ausbruche des Feuers in der Küche thätig, wurde hier von dem Qualm, welcher durch den nach der Küche führenden Speiseaufzug zog, erreicht und erstickte kurz vor der Ausgangsthür nach deut Treppenhaus, welche sie nicht mehr zu erreichen vermochte. Hier wur^e sie, über der Tochter Schäfer's liegend, voll den Feuerwehrleuten auf gefunden. Die Unglücksstälte war noch am ganzen gestrigen Tage von Tausenden von Personen besucht und allgemein machte sich der Unmuth gegen den frevelnden Urheber des gräßlichen Uriglücis geltend. — Die drei im Krankcnhause untergebrachten, beim Brande schwer verletzten Personen scheinen sich new! ^en neuesten Feststellungen voraussichtlich außer Lebensgefahr ,u befinden, wenn auch ihre erhaltenen Brandwunden z>mi Theil reck t erheblicher Natur sind. * Leipzig, 11. Femliar. Morgen Nachmittag »/,2 Uhr werden luer vier d. r Der dem Brandnnglück im Schäfer- scheu Restaurant tuns Leben gekommenen 6 Personen, näm lich die 15 jähmge Tochter Schäfers nebst drei anderen der Verunglückten < om pathologische» Institut aus beerdigt. Die Leichen der berc c u Ueongen sollen in die Heimath überführt werden. Drei wcgeu schweren Branvoerletzungen ins Kranken haus gebracht. Per>vnen sind jetzt autzer Lebensgefahr. Ei» gestern Abend hcer verbreitet gewesenes Gerücht, der leicht- ... —
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