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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-02-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189302219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-02
- Tag1893-02-21
- Monat1893-02
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1893
- Autor
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'N.» »WH "M WKW» Riesaer-Tageblatt Fernjprrchstelle Nr. 20. und Anzeiger Wetklt ml> Anjei-ch. Amtsblatt der Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, des Köntgl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. Dienstag, AI. Februar 1883, Abends. 4«. Jahr-. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Ta, Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Mesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der kaiserl. Postanstalte« 1 Mark 25 Ps., durch die Träger frei ins HauS 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei ins Hau« 1 Mark 65 Pf. Anzetgeu-Amahme für die Nummer des Ausgabetages bis Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 5S. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Bekanntmachung. Die Kinder-Heilanstalt in Soolbad Frankenhausen in Thüringen, welches sich besonders bei Behandlung von Scrophulose bewährt hat, gewahrt scrophulöse» Kindern im Alter von 3—14 Jahren, deren Eltern nicht in der Lage sind, ihre Kinder in ein Bad zu bringen und dort bei denselben zu bleiben, Aufnahme und gehörige Verpflegung. Eine »ierwöchige kur einschließlich der Wohnung, der Beköstigung und der Bäder kostet SO Mark. Es steht zu erwarten, daß die Bezirks-Versammlung wie in den Vorjahren, so auch für das laufende Jahr auS Bezirksmitteln eine Summe bestimmt, um durch entsprechende Bei hülfen unbemittelten, in hiesigem Bezirke wohnhaften Eltern scrophulvser Kinder, die Unter bringung der letzteren in genannte Heilanstalt auf Kosten des Bezirks zu ermöglichen. Gesuche um Gewährung einer solchen Unterstützung sind, soweit irgend thunlich, bis zum 1«. April diese» AahreS anher einzureichen und ist denselben ein von der Ortsbehörde auszustellendes Armuthszeugniß beizulezen, sowie ein ärztliches Zeugnis; darüber, daß dem betreffenden Kinde Soolbäder ver ordnet sind und daß es frei ift von ansteckenden Krankheiten. Die unterzeichnete Behörde ist zu weiterer Auskunftsertheilung jeder Zeit gern crbölig. Großenhain, den 15. Februar 1893. Die Königliche Amtshauptmannschaft. L 582. v. Wilncki. Mke. Die Kirchkassirerstelle ist erledigt. Cautionsfähige Bewerber wollen ihre Gesuche bis Tonuaßend, den 25. Februar, auf dem Pfarramt einreichcn. Riesa, den 20. Februar 1893. Der Kirchenvorstanv. Führer, Pfarrer. Bekanntmachung. Diejenigen Personen, welche im laufenden Jahre Anschluß an das Fernsprechnetz zu erhalten wünschen, werden ersucht, ihre Anmeldungen recht bald, spätestens aber bi» zu« 1. März zn bewirken. Anmeldungen nimmt das Kaiserliche Postamt in Riesa entgegen. Auf die Herstellung der Anschlüsse im laufenden Jahre kann nur dann mit Sicherheit gerechnet werden, wenn die Anmeldungen bis zu dem oben angegebenen Zeitpunkte erfolgen. Dresden, 25. Januar 1893. Der Kaiserliche Ober-Postdirectsr. Halke. Tugesgeschichte. Die Zahlen, welche über die Einnahmen an Zöllen und Verbrauchssteuern für die ersten zehn Monate des laufenden Etatsjahres veröffentlicht sind, konnten, weil sic in der großen Mehrzahl einen Rückgang gegen das Vorjahr aufmcisen, die Befürchtung wachrufcn, für das Jahr 1892/93 werde sich das Berhältniß des Reichs zu den Einzelstaaten so un günstig gestalten, daß die Ueberweisungen hinter den Matri- kularbeiträgen Zurückbleiben würden. Die bisher veröffent lichten Einnahmezahlen sind jedoch nur gegenüber denen des Vorjahres, nicht gegenüber den Etatsanschlägen zurückgeblieben. Für das Berhältniß des Reichs zu den Einzelstaaten kommen die Zölle und die Tabakssteuer, die Branntweinverbrauchs- «bgabe und die Stempelabgabcn in Betracht. Die Zölle «eisen, wenn die Ergebnisse der ersten zehn Monate der Be rechnung für das ganze Jahresergebniß zu Grunde gelegt werden, noch immer gegen den Etatsanschlag ein Mehr von 28 Millionen, die Tabaksteuer ein solches von etwa 1 Million auf. Diesem Mehr von 29 Millionen stehen allerdings Weniger bei der Branntweinverbrauchsabgabe von 8,4 und bei der Stempelabgabe von 7,8 Millionen, zusammen also von 16,2 Millionen gegenüber. Es würde demgemäß aber immer noch am Ende des Jahres ein Mehr von nahezu 13 Millionen zu verzeichnen sein. Nun ist allerdings voraus- zusehen, daß die Einnahme aus den Zöllen im Berhältniß zum Vorjahre noch stärker zurückgehen wird. Es ist jedoch kaum anzunehmen, daß diese Minderung in den zwei letzten Monaten des lausenden Etatsjahres die 13 Millionen auf zehren wird. Noch jetzt ist Grund zu der Voraussetzung vor handen, daß die am 30. November ». I. vom Staatssekretär des Reichsschatzamtes bei der Einbringung des nächstjährigen Etats im Reichstage angestellte Schätzung sich wenigstens in ihrem Endergebniß bewähren wird und daß die Ueber weisungen die Matrikularbeiträge noch in etwas überragen werben. Der deutsche Bauernbund hielt gestern Bormittag lO'/z Uhr in Berlin unter zahlreicher Bethciligung seine achte Generalversammlung ab. Herr v. Ploetz-Doellingen eröffnete dieselbe mit einem Hoch auf den Kaiser und einer Ansprache, in welcher er herverhob, daß seit der letzten Versammlung die Lage des Bundes eine günstigere geworden und die finan zielle Lage sich gebessert habe. Dieser 18. Februar werde ein Ehrentag für die deutsche Landwirthschaft bleiben, die Wuth der jüdisch-freisinnigen Presse beweise ja, daß wir in's Schwarze getroffen. Der Bund der Landwirthe habe die selben Ziele vor Augen, die der deutsche Bauernbund schon seit Jahren verfolgt, er, der Ausschuß des Bauernbundes, habe chn beauftragt, die Erklärung abzugehcn, daß der deutsche Bauernbund bereit ist, seine Auflösung auszusprechen und mit seinen 40 000 Mitgliedern und seinem Kapitalvermögen dem Bunde der Landwirthe beizutreken, wenn es möglich ist, in diesem Bunde die wirthschastlichen Vortheile auf irgend welche Weise den Mitgliedern zu gewähren, wie dies im Bauern bunde der Fall war. Ueber die politische Lage und das konservative Programm sprachen alsdann Abgeordneter von Lutz-Bahern und Herr v. Thüngen-Roßbach, welcher folgende Resolution beantragte: „Die Generalversammlung de» deut schen Bauernbundes erklärt, daß von jedem Abschlusse_eines Handelsvertrages mit Rußland, bei dem die Landwirthschaft von Neuem bluten muß, als einem Unglück für die deutsche Landwirthschaft unter allen Umständen abzusehen sei und stellt an den Bundesrath und Reichstag die dringende Bitte, einem solchen die Zustimmung zu versagen." Die Resolution wurde unter lebhaftem Beifall angenommen. Deutsches Reich. Das „Deutsckc Adelsbl." hat — man weiß nicht recht, ob es ein, allerdings sehr geschmackloser Faschingsscherz lein sollte — den Grafen Caprivi auf Freiers füßen gehen lassen und eine ganze Anzahl von Blättern hat davon Notiz genommen. Graf Caprivi hat nicht einmal die Ehre, die ihm als Braut angedichtete Dame auch nur dem Namen nach zu kennen. Die „Nat.-Lib. Korr." schreibt: „Es ist jetzt allgemeine Uebcrzeugung in Reichstagskreisen, daß die Berathungen der Militärkommission ohne jedes positive Ergcbniß verlaufen werden. Das wirklich entscheidende Wort wird sicherlich erst in der zweiten Lesung im Plenum gesprochen werden und diese kann vor Ostern nicht mehr stattfinden. Die Schuld, daß die Sache gar nicht von der Stelle rücken will, liegt vornehmlich an ber Handlung sdes Centrums, welches nun einmal nicht zu bewegen ist, aus seiner Taktik herauszugehen. Im Allgemeinen erhält sich aych heute noch die Ansicht, daß es zu einer Verständigung kommen werde. Die für den Reichstagsabgeordneten Ahlwardt hinter legte Bürgschaft wird der „Staatsb. Ztg.", wie diese meldet, heute zurückgegeben werden, so daß von da ab mit der Rück sendung der einzelnen Beträge an die Geber begonnen werden kann. Das Blatt richtet indeß vorher an die Einsender die Frage, ob sie nicht von den eingrsendeten Beiträgen einen größeren »der kleineren Theil zur Sicherstellung der Familie des Rektors Ahlwardt bestimmen möchten. Dieser müsse, um in dem angedeuteten Sinne weiter wirken zu können, sein Amt als Rektor niederlegen, weil ihm von seiner vorgesetzten Behörde die Verfügung zugegangen ist, das Weichbild der Stadt ohne Urlaub nicht zu verlassen. Die von der „Staarsb. Ztg." für die Familie Ahlwardts ver anstaltete Sammlung hat die Summe von etwas über 8000 Mark ergeben, von der ein großer Theil für die durch den Prozeß entstandenen Unkosten, für Bedürfnisse der Fa milie Ahlwardts, sowie für einige andere nöthige Ausgaben verwandt werden mußte. Die in ber Bersammlungs-Chronik von Berlin wohl einzig dastehenden Massenversammlungen der Landwirthe haben, so schreibt man dem „L. Tgbl." selbst die Führer dieser agrarischen Bewegung überrascht: Bis zum 4. d. M., an welchem Tage, wie wir erfahren, eine Vorbesprechung im Club ber Landwirthe stattfand, ivollte der Führer der ganzen Bewegung, Herr v. Ploetz-Doellingen, die Gründung eines neuen Vereins nicht vornehmen, er erstrebte vielmehr den Anschluß an den konservativen Wahlverein oder an die drei großen agrarischen Bereinigungen und wollte die letzteren eventuell zu einem grvßen agrarischen Bunde verschmelzen. Dieser Plan fand auch die Zustimmung der hervorragendsten konservativen Abgeordneten; man war der Meinung, daß für eine Neugründung die nöthigen Geldmittel und die that- kräftigen Männer zur Leitung fehlen würden. Erft in der Versammlung am 4. d. M., die unter dem Borsitz des Herrn von Ploetz-Doellingen stattfand, reifte der Plan der Grün dung des Bundes deutscher Landwirthe. 75 Theilnehmer zeichneten einen Fonds von 9000 Mark zur Durchführung der geplanten Ziele, und von allen Seiten gab sich die leb hafteste Theilnahme für den Plan kund. Heute dürfte der Fonds bereits zu einem sehr stattlichen angewachsen sein. Auch in der Borversammlung am 4. wurde betont, daß es das Ziel der neuen Bewegung nicht sein könne, eine neue politische Partei zu schaffen, daß aber der zu gründende Bund deutscher Landwirthe dafür sorgen müsse, daß bei den Wahlen nur Männer in die Parlamente gewählt werden, welche sich bereit erklären, ohne Rückhalt auf ihre sonstige politische Richtung, einer Vereinigung zur Wahrung wirthschafllichcr Interessen beizutreten. In diesem Sinne wandte sich dann eine Kommission in einem Aufruf an die Landwirthe des deutschen Reiches mit der Aufforderung, nach Berlin zu kommen. Mit welchem Erfolg, ist ja bekannt. Italien. Rom, 19. Februar. Seit den frühesten Morgenstunden verkündet Glockengeläute von allen Kirchen- thürmen den Anbruch des Tages, an welchem Papst Leo XIII. den fünfzigsten Jahrestag seiner Ernennung zum Bischof feiert. Schon um 4 Uhr morgens begann der Aufzug der Pilger auf dem Petersplatze. Die Basilika wurde Schlag 6 Uhr geöffnet; der Eintritt der Pilger vollzog sich in guter Ordnung. Zwei Bataillone Infanterie waren auf dem Platze zur Aufrechterhaltung der Ordnung ausgestellt worden. Mehrere Tausend mit Eintrittskarten versehene Personen konnten nicht mehr in die überfüllte Basilika eingelassen werden. Der freie Austritt konnte in Ordnung vollzogen werden. Um 9^/« Uhr celebrirte der Papst in der reich decorirten Basilika von St. Peter bei geschlossenen Thüren die Jubiläumsmesse. Derselbe hatte seine Gemächer 9»/z Uhr in Begleitung seines geistlichen und weltlichen Hofstaates verlassen, in der Capella della Pieta, die Umkleidung vorge nommen, sodann die Sedia gestatoria bestiegen und sich zwischen den beiden Fächern nach dem Beichtaltare tragen lassen, während in der sixtinischen Capelle die Sänger das „Loos suesrclos ms^nus" intonirten. Die Begleitung des Papstes bildeten die dienstthuenden kirchlichen Würden träger, mehr als hundert Cardinalbischöfe/ Offiziere der adligen und der Schweizer-Garde in großer Gala, die Ehren kämmerer und der erste Thronassistent; der geistliche und der weltliche Hofstaat umgab die Sedia. Die Zahl der Andäch tigen dürfte mit Einschluß der italienischen und ausländischen Pilger über 60000 betragen haben. Der Papst segnete im Vorbeizuge das knieende Publicum; auf den Tribünen befand sich das diplomatische Corps, der Malteserorden, der römische Adel usw. Beim Hauptaltare angekommen verließ der Papst die Sedia und las, gegen die Anwesenden gekehrt, eine stille Messe, während die Sänger der sixtinischen Capelle dem Anlasse angepaßte Gesänge vortrugen. Um 1O'/i Uhr. im Augenblicke der heiligen Wandlung, erschollen von der Tribüne Fanfaren aus den silbernen Trompeten. Nach Beendigung der Messe stimmte der Papst um 10^/4 Uhr das Tedeuv an, während dessen Sänger und Andächtige abwechselnd i> den Chor einfielen. Nach Schluß des Tedeums bedeckte sick der Papst mit der Tiara, bestieg die Sedia und ertheiltc von
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