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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-06-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189306144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-06
- Tag1893-06-14
- Monat1893-06
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1893
- Autor
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Riesaer G Tageblatt «nd Anzeiger (Elbeblatt ui- Äyeiger). Trlrgramm-ALrefl« »Tageblatt-, Riesa. Amtsötatt Fernsprechstrllr Nr. 2V. der König!. Amtshauptmmmschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. I- ISS. Mittwoch, 14. Juni 1893, Abends. 4«. Jahr,. kos Riesaer Tageblatt erscheint jede» Ta- Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung m den Expeditionen in sRiesa und Strehla', dm Ausgabestellen, sowie am Schalter der laiserl. Postanstalten 1 Mart 28 Pf., durch die Träger frei ins HauS 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei inS HauS 1 Mark 65 Ps. Anzetgrn-Amiahme für die Nummer deS Ausgabetage» bi« Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Truck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt iw Riesa. Bekanntmachung, tuberkulöse pp. Theile von Schlachtvieh betreffend. Die Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 16. Januar 189Ü, be treffend die Vernichtung tuberkulöser Theile und ungenießbaren Fleisches geschlachteter kranker Rinder (unten unter D abgedruckt) wird hierdurch in Erinnerung gebracht init dem Hinzn- fiigen, daß nach der Bekanntmachung des Stadtraths hierzu vom 13. Februar 1890 (Nr. 26 des Amtsblattes) Zuwiderhandlungen gegen die Vorschrift des Königlichen Ministeriums mit Geldstrafe bis zu 60 Mk., eventuell entsprechender Haftstrafe bestraft werden. Riesa, den 11. Juni 1893. Der Stadtrath. Klötzer. Gr. D Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 1«. Januar 189«. Aus Anlaß der im Jahre 1888 über das Vorkommen der Tuberkulose bei Rindern ver anstalteten statistischen Erhebungen ist angezeigt worden, daß tuberkulöse Theile und ungenieß bares Fleisch geschlachteter kranker Rinder behufs Beseitigung zuweilen auf Düngerhaufen ge worfen oder dort vergraben werden. Da auf diese Weise die Krankheitskeime mit dem Dünger auf die Felder, Wiesen und Futterpflanzen gelangen und von hier aus zur Ansteckung gesunder Thiere führen können, erscheint cs erforderlich, die betreffenden KreHe auf die mit dem bcregten Verfahren verbundene Gefahr aufmerksam zu machen und auf Abstellung desselben hinzuwirken. Auch empfiehlt es sich zugleich darauf hinzumeiseu, daß die fraglichen Fleischtheile re. am zweck mäßigsten durch Feuer oder Chemikalien vernichtet werden. Den Kreishauptmannschaften wirb daher anheim gestellt, dicscrhalb das Erforderliche an die Verwaltungsbehörden ihrer Regierungsbezirke zu verfügen. Dresden, am 16. Januar 1890. Ministerium des Innern. 135. II M. v. Nostttz-Wallwitz. Wöhler, reichs- und vaterlandstreue Gesinnungsge nossen, erfüllt morgen am 15. Juni Mann für Mann Eure Ehrenpflicht, Jeder thue seine Schuldigkeit! Die Thatsache, daß die politische Voraussicht der dcmokraiischen Opposition nur bis zur Verneinung reicht und die Verantwortlichkeit für die Folgen Andern überläßt, verdient die sorgfältige Aufmerksamkeit der Wähler. „Kein Gegner der Militärvorlciae, so sübrt die „N. A. Z." aus, kann von ihrer abermaligen Verwerfung einen Abschluß in dem Sinne erwarten, daß damit die Frage der Verstärkung der Armee auch nur zeitweilig von der Tagesordnung ver schwindet oder gar definitiv begraben wird. Was soll also geschehen? Glaubt irgend ein vernünftiger Mensch, daß dann der gegenwärtige Zustand weniger unhaltbar werde, welcher für die deutsche Feldarmee im Falle eines Krieges allein mit Frankreich eine Minderzahl von 170000 Mann gegenüber der französischen bedingt? Oder daß in Deutschland ein Staats mann am Ruder gelangen könne, leichtfertig und gewissen los genug, um den Antrag Licber-Prcysing zu befürworten, der nach dem einstimmigen Unheil aller Sachverständigen eine Verschlechterung unseres aktiven Dienststandes und unseres Beurlaubtenstandes, eine Verlangsamung der Mobilmackmng, also eine wesentliche Schwächung unserer Armee bedeutet? Oder erhofft man von dem Verzicht auf die Heeresver- stärkung, daß er die Franzosen zum Verzicht auf den Gedanken der Wiedervergeltung bewegen werde. AU dies glaubt man nicht und kann es nicht glauben. Aber man hat sich fest gerannt in der Verneinung; nun soll sich der Wähler auch festrennen, damit der Ruhm der Parteiführer nicht Noch leide. So liegt die Sache. Unwiderleglich erweist der Gang der Wahlbewegung, daß hinter der muthigen Parole „gegen die Militärvorlage" sich die völlige Unfähigkeit verbirgt, auf die Frage: was dann? Rede und Antwort zu stehen. Man warnt vor der Belastung des Volkes — diese Belastung steht ziffermäßig fest, sie wird nach der Absicht der verbündeten Regierungen auf den leistungsfähigen Schultern ruhen —, aber gleichzeitig mit dieser Wahl muthet man den Wählern ein Volum zu, welches für Deutschland bedeutet: militärische Schwäche, lähmende Unsicherheit auf allen Gebieten, Schä digung von Handel und Wandel, Vermehrung der Kriegs gefahr in demselben Maße, als die angestrebte Heeres- Verstärkung dieselbe vermindert haben würde. Das ist der Zustand, mit dem der Sieg der Opposition in unabsehbarer Weise Deutschlands politische Stellung und gesummtes Er werbsleben belasten würde! Der Wähler wird darum wohl daran thun, wenn ihm ein solcher Sprung ins Dunkle an gesonnen wird, bestimmte Antwort auf die Frage zu verlangen: „wohin führt der Weg?" und wenn dann nichts Anderes zum Vorschein kommt, als der „Militarismus" und andere abge tragene Gespenster, möge er sich erinnern der Julitage 1870 und daran, daß damals alle Welt von Herzen froh war über jedes Regiment, das hinauszog zur Wacht am Rhein, und die Volksbeglücker, die wie heute gegen den Militaris mus geeifert, waren still und dankten Gott, daß man sie nicht gehört hatte. Solche Tage können wiederkehren, und wenn es geschieht, dann wird der „Militarismus" im besten Sinne zu Ehren kommen, den heute die verbündeten Re gierungen wahrlich nicht leichtfertig, sondern in ernster, ge wissenhafter Fürsorge empfehlen: daß nämlich Deutschland sein Heer erhalte, stark genug, um jederzeit die Sicher heit und Existenz des Vaterlandes erfolgreich zu verlheidizen." Nun: Auf zur Wahl; Ihr Wähler au» Stadt und Land, schützt keine Müdigkeit vor! Gebt alle eure Stimme ab! Denkt nicht, auf mich kommt es nicht an, ohne mich geht es fort! So denkt ein reichs- und königstreuer Mann nicht! Der Kaiser braucht uns alle, keiner darf zu Hause bleiben! Wählt keinen Soeialdemokraten, das ist der gemeinsame Feind, sondern wählt die Candidaten der Ord nungsparteien! Oertliches ««s Sächsisches. Riesa, 14. Juni 1893. — Im „Hotel Wettiner Hof" eröffnet nächstdcm die Theaterdirection der Frau Sophie Hennig einen Cyclus höchst gediegener Theatervorstellungen im Gebiet des Schau- und Lustspiels, sowie der Gesangsposse. Ls ist diese Direktion eine allerorten gern gesehene und haben die Vorstellui gen jahrelang in den Städten Freiberg, Annaberg, Meerane usw. großen Anklang gefunden. Da die Direktion die von hoher Regierung ausgestellte Bescheinigung besitzt, daß ihren Vorstellungen ein „höheres Kunstinteresse" innewohnt, so dürften wir hier auch wirklich gute Darbietungen und exaktes Zusammenspiel erwarten können. —* Zum Zwecke des Besuchs der Chicagoer Weltaus stellung erläßt der Leiter der alljährlich statlfindenden und so berühmt gewordenen Kölner Schülerreisen, der städtische Turnlehrer und Oberrealschullehrer G. Weidner zu Köln einen Aufruf an alle Hoch- und andere Schulen, an die Innungen, Gewerbe und technischen Vereine zur Betheiligung ihrer Mitglieder an einer von ihm zu arrangirenden, gleich zeitig zu einer Studienreise sich gestaltenden Hansafahrt nach Chicago, an welcher auch Damen thcil nehmen können. Die Reise soll Mitte August stattfindcn und die Reisezeit ist, ausschließlich der Eisenbahnfahrt bis zum Abfahrtsorte, auf 40 Tage berechnet, wovon 20 Tage auf den Aufenthalt in Amerika und insonderheit 14 Tage auf den Besuch der Ausfüllung entfallen. Die Uebrigen 5 oder 6 Tage bean sprucht die Rundreise: einerseits Philadelphia—Baltimore— Washington—Chicago und andererseits: Chicago—Niagara- Fall—New-Aork. Die Preise der Beförderung stellen sich wie folgt: 1. Junge Herren, einfache Cabine und ein be scheidenes Zimmer, bürgerliche Verpflegung --- 900 Mark ab Hafen. 2. Selbstständige Herren, bei gleichen Ansprüchen --- 1000 Mk. ab Hafen. 3. Herren, welche eine nach Lage theurere Cabine mit nur 4 oder 3 Insassen und in Chicago ein comfortableres Zimmer, sowie eine feinere Verpflegung wünschen ---- 1100 Mk. ab Hafen. 4. Damen zahlen, je nach der Zahl der sich Betheiligenden — 11—1200 Mk. ab Hafen. 5. Tin Herr und eine Dame zusammen zahlen mit den Berechtigungen nach Pos. 3 --- 2300—2400 Mark ab Hafen. Vegetarianer haben ev. 50—75 Mk. Ermäßigung. In die aufgeführten Kostenbeiträge sind eingeschlossen: 1. Die Meerfahrt hin und zurück incl. Beköstigung, jedoch ausschließlich der Beköstigung während der Eisenbahnfahrten, der Trinkgelder an das Schissspersonal und in den Hotels, sowie der Beförderung des Reisegebäckes an Land und in den Städten und der Eintrittsgelder. 2. Die Eisenbahn- Rundreise in Amerika. 3. Die Koste» für Wohnung und Verpflegung im Hotel. 4. Die Antheilkosten für den die Jnstructeure und Führer. 5. Die Antheilkosten für den die Gesellschaft begleitenden und zur Behandlung Erkrankter verpflichteten Arzt. 6. Die Antheilkosten''an den Inseraten und Bekanntmachungen. 7. Das Handgeld fü.- Belegung des Zimmers in Chicago utid 8. ein Amheil für die Druck sachen. Prospecte sind durch den Herrn Unternehmer zu beziehen, woselbst auch Anmeldungen sehr bald zu bewirken sind. Die erste Anzahlung hat bereits a u 20. Juni zu erfolgen, da bei späteren Anzahlungen eine Gewähr für zweifellose Sicherung eines Platzes nicht übernommen werden kann. — Bei dem am Sonntag vom Bezirk Riesa in Lommatzsch veranstalteten Bezirksrcnnen, Strecke 5000 m, errang sich den 1. Preis: Herr Winkler, den 2. Preis: Herr Erben, beide vom R.-CI. Lommatzsch, den 3. Preis?: Herr Schlegel, den 4. Preis: Herr Nathan, vom Blitz Riesa. — Nachmittags fand anläßlich der Bannerweihe des R.-Cl. Lommatzsch ein Preiscorso statt, zu welchem 10 Nennungen eingegangen waren. Der Corso hatte leider sehr unter der Ungunst der Witterung zu leiden, entwickelte aber trotzdem ein farbenprächtiges Bild. Auch in Lommatzsch hatte der Blitz, der mit 24 Fahrern vertreten war, durch sein schneidiges Fahren wiederum einen Erfolg zu verzeichnen, was Veranlassung gab, daß sich bei den des Abends folgen den Festlichkeiten eine äußerst animirte Stimmung entwickelte, wozu allerdings die in ergiebigster Weise geübte Gastfreund schaft der Lommatzscher Sportsgenossen den größten Theil dazu beitrug. Für den 15. d. hat der Blitz das Einholen der Wahl resultate von allen zum Wahlbezirk Riesa gehörenden Ort schaften übernommen, wodurch die Ergebnisse bedeutend früher nach Riesa gelangen und publicirt werden können. — Nächsten Sonntag, den 18. Juni, soll, wie wir hören, die Jahresfeier des Meißner Zweig-Vereins der Gustav- Adols-Stiftung in Boritz stattfinden. Der Gottesdienst, bei welchem Herr Disc:. Lippert aus St. Afra die Predigt halten wird, soll 'Nachmittags 3 Uhr beginnen, und soll hierauf, bei schönem Wetter im Freien, die übliche Nachversammlung mit verschiedenen Ansprachen gehalten werden. Vielleicht benutzt Mancher aus Riesa und Umgegend diese Gelegenheit, einmal die schmucke Boritzer Kirche kennen zu lernen. A» Verbindung mit Eisenbahn und Dampfschiff fehlt es nicht. Die >/, Stündchen von Boritz entfernte Haltestelle für erstere ist Weißig vor Priestewitz; die Haltestelle für letzteres ist Boritz-Rosenmühle, ganz nahe der Kirche. — Das durch die Zwergcicade in Sachsen bis jetzt ver nichtete Getreide wird inSgesammt auf 50 Acker geschätzt. Befallene Roggenpflanzen sind gelb und verkümmern, nur hier und da entwickelt sich ein schwacher Halm mit dürftiger Aehre; befallener Weizen und Sommergetreide wird rostgelb und vertrocknet vollständig, so daß alsbald der kahle Acker sichtbar wird. Kräftige und üppig wachsende Saaten leisten hinreichend Widerstand und finden sich oft unversehrt in unmittelbarer Nachbarschaft der Cicadenheerde. Ueberhaupt schreiten die Verheerungen trotz der ungeheuren Zahl, in welcher der Schädling austritt, und in Anbetracht dessen, daß
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