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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.06.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-06-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189306268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-06
- Tag1893-06-26
- Monat1893-06
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.06.1893
- Autor
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger (Elbeblatt usd Anzeiger). Telkgramm-Adrrffe »»» Femlprechstrllr .Tageblatt«, Rtesa. H, N V L- U H- L- Nr. 2V. der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. 14S. Montag, 2«. Juni 18SS, Abends. 46. Jahr,. Lad Riesaer Tageblatt erscheint jede» Ta- Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung m den Expeditionen in piiesaIund Strehla!, den Ausgabestellen» sowie am Schalter der katserl. Postanstaltcn 1 Mark 2S Ps., durch dir Träger frei ins Hau« 1 Mark SO Pf., durch den Briefträger srei inS HauS 1 Mark 65 Pf. Auzetgen-Auuahmr für die Nummer deS Ausgabetages bis Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kaftanienstraße SS. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Bekanntmachung, die Verpflegstationen für unbemittelte Wanderer in Großenhain, Riesa und Radeburg betreffend. Zufolge Beschlusses der Bezirksversammlung der Königlichen Amtshauptmannschaft Großenhain vam 23. dieses Monats werden die seit dem I. Januar 1890 in Großenhain, Riesa und Radeburg in den dortigen Herbergen zur Heimath auf Kosten des Bezirksverbands Großen hain bestehenden Naturalvcrpflegstationen für unbemittelte Reisende vom 1. Juli dieses Jahres an zeitweilig und zunächst bis 1. November dieses Jahres geschloffen. Großenhain, am 24. Juni 1893. Die. Königliche Amtshauptmannschaft. 2089 L. V. Wilucki. Mk. Bekanntmachung. Tie Liste der bei der Landtaswahl in kiesiger Stadt stimmberechtigten Personen ist revidirt worden und liegt in der Rathsexpedition (Meldeamt) zur Einsicht der Betheiligten aus. Bis zum Ende des siebenten Tages nach dem Abdrucke des Wahlausschreibens in der Leipziger Zeitung kann bei dem unterzeichneten Stadtrath Einspruch gegen die Wahlliste erhoben werden. Riesa, am 26. Juni 1893. Der Ltadtrath. I B: Schwarzenberg. Bekanntmachung. Die diesjährigen Obstnutzungen und zwar: in den Gärten an der Jahnabachmündung, in der früher Moritz Hering'schen Wiese an der Elbe, an der Poppitzerstraße, am Wege nach Weida und nach Pausitz, an der Straße nach Leutewiy von der Brückenmühle bis zur Leutewitzer Grenze, an der Jahna von der Wasserkunst bis zu Bergers Hause, auf dem sogenannten Anger und auf dem Fahrdamme in Göhlis und an der Straße von Göhlis nach Poppitz, sollen Donnerstag, den 6. Juli 1893, Nachmittags Uhr in der Rathskanzlei Hierselbst versteigert werden. Auswahl unter den Bietern bleibt Vorbe halten. Die Pachtbedingungen können hier eingesehen werden. Riesa, am 26. Juni 1893. Der Stadtrath. I. A.: A. A. Grnlidmann, Stadtrath. * Gr. Pfiaumenverpachtung 1893. Die diesjährige Pflaumennutzung der Gemeinde Panfitz soll Sonntag, den 2. Juli, von Nachmittag 4 Uhr an nach dem Meistgebot unter Auswahl der Bieter ver pachtet werden. Bedingungen werden zuvor verlesen. * Der Gemeinderath. As. Eckelmann, Gem.-Porst. Oertliches unv Sächsisches. Riesa, 26. Juni 1893. — Tagesordnung für die öffentliche Stadtverordneten sitzung, Dienstag, den 27. Juni Nachmittags 6 Uhr. 1. Raths- beschlösse über a. den Perkauf von Gemeindeland an der Albertstraße an den Königlichen Sächsischen Staatsfiscus, b. Ankauf eines 598,6 d Nieter enthaltenden Parzellentheiles zum Bau der Maxstraße, e. Kirchenbauangelegenheiten, U. Mitbenutzung der städtischen Turnhalle zur Abhaltung katholischen Gottesdienstes, s. Richtigsprechung der Sparcassen- rechnung auf das Jahr 1891. — Das katholische Pfarramt zu Meißen hat sich an den Stadtrath um Ueberlassung der Turnhalle zur Abhaltung des Gottesdienstes, da die ihm zu diesem Zweck bisher über lassene Gottesackercapelle nicht mehr ausrcicht, gewandt. Der Stadtrath hat dem Gesuche zugestimmt und das Stadt- verordneten-Collegium wird sich in seiner morgenden Sitzung mit dieser Frage zu beschäftigen haben. — Die Ziehung der 1. Classe der 124. königlich säch sischen Landeslotterie findet am 10. und 11. Juli statt. — Die pietätvolle Sitte, am Johannisfest die Gräber lieber Verstorbener zu schmücken, wurde auch Heuer wieder zahlreich ausgeführt und sind nach einer von Herrn Todten- bettmeister Hammitzsch vorgenommenen Zählung insgesammt 3962 Kränze und dergl. Grabschmuckgegenstände auf hiesigem Friedhöfe nicdcrgelegt worden. Der Verkehr auf letzterem war in den letzten Tagen ein sehr reger. — Die Naturalverpflegstationen für unbemittelte Reisende werden zufolge Beschlusses der Bezirksversammlung der königlichen Amtshauptmannschaft Großenhain vom i. Juli an zeitweilig und zwar zunächst bis 1. November d. I. geschlossen. — Der Sächsische Radfahrer-Bund hielt am Sonntag sein 100 Klmtr.-Renncn Sellerhausen-Oschatz und zurück ab. Am Start erschienen 10 Herren, am Endziel 5 und zwar als 1. W. Schulze, R.-V. Lausigk, Flößberg in 3 Stunden 51 Min, 2. R. Blasig, N.-E. Schwalbe, Leipzig in 4 Std. 12b» Min., 3. R. Bölling, R.-C. Schwalbe, Leipzig in 4 Std. 23,5» Min., 4. C. Bürger, R.-V. „Adler", Riesa in 4 Std. 36 Min., 5. W. Lützelberger, R.-V. Schwalbe, Leipzig in 5 Std. 31 Min. Ter Wendepunkt Oschatz (53 Klmtr.) wurde gefahren als 1. W. Schulze, Flößberg in 1,,» Std., 2. R. Blasig, Leipzig in 1,^ Std., 3. C. Bürger, Riesa in 1,4g Std. Gestiftet waren vom Bunde 3 Ehrenzeichen nebst Ehrenpreisen, doch wurde in Anbetracht dessen, daß bei diesem Rennen ein außerordentlich starker Gegensturm herrschte und die Leistungen der Fahrer demnach noch besonders hervor ragende waren, von sämmtlichen anwesenden Bundesmitglicdern beschlossen, einen 4. Preis nebst Ehrendiplom resp. für den 5. ein Ehrendiplom zu stiften. — Nur noch wenige Wochen und die Ferienzeit der Schulen ist hereingcbrochcn. Die Lehrer beginnen alsdann ihre alljährlichen Wanderungen in Gottes schone weile Welt, um ihr Wissen und Können zu vermehren und gleichzeitig Erholung zu suchen. Tic Kinder der Reichen treten mit ihren Eltern Bade- oder sonstige Vergnügungsreisen an, die der weniger Bemittelten bleiben zu Hause bei den Eltern und machen nur dann und wann einen kleinen Ausflug nach irgend einem Nachbarorte znm Besuche von Freunden oder Verwandten, oder nach irgend einem schönen Naturpunkte. Anders ist es mit den Kindern der Unbemittelten; ihnen sind diese Ver gnügungen, wenn solche auch noch so geringe sind, versagt. Doch sie vermissen das Alles weniger, sie tummeln während der Ferienzeit zu Hause im Freien umher, stehen auch wohl ihren Eltern helfend zur Seite oder suchen sich gar einen kleinen Verdienst durch irgend eine leichte Beschäftigung zu verschaffen. Aber auch das betrifft nur diejenigen, die durch Gottes Gnade mit guter Gesundheit ausgerüstet und stark und kräftig sind, den körperlich schwachen und siechen ist auch das versagt. Dieser letzteren hat man sich in großen und mittleren Städten alljährlich in menschenfreundlichster Weise angenommen, man hat sie in Luftkurorte geschickt und sie dort pflegen lassen oder, wo das die verfügbaren Mittel nicht ge statteten, hat man sie im Hcimathsorte einer besonderen Pflege unterzogen, sie durch kräftige Speisen und Oietrünke gestärkt und ihnen so ihre zurückgebliebene oder vernachlässigte Ge sundheit zum großen Theile zurückgcgebcn. Auch unsere Stadt ist seit mehreren Jahren in Ausübung dieser menschenfreund lichen Unterstützungen nicht zurückgeblieben. Freiwillige Gaben der Bürger- und Einwohnerschaft haben cs alljährlich er möglicht, einen großen Theil zurückgebliebener schwacher und siecher Kinder armer Eltern zu pflegen durch Verabreichung kräftiger Nahrung und welche Erfolge hierbei erzielt wurden, davon wissen die Eltern der betreffende» Kinder, wie auch die bei der Verpflegung in aufopferndster Weise gewirkt habenden Personen am besten zu erzähle». Unsere städtischen Kollegien haben in jedem Jahre zur Verwirklichung dieser humanen Ideen eine Summe in den städtischen Haushaltplan ein- und zur Verwendung zur Disposition gestellt; auch in diesem Jahre ist dies geschehen, und zwar sind 200 Mark zu diesem Zwecke disponibel. Diese Summe ist jedoch zur Ausführung eines suchen Unternehmens nicht ausreichend, es sind hierzu jährlich 800- 1000 Mark erforderlich gewesen, die zum größten Theil durch milde Gaben aufgebracht worden sind. Wir hoffen, daß unsere Bürger- und Ein wohnerschaft auch in diesem Jahre, wo der Geschäftsgang etwas stark darniederliegt, und die tb m.n Leute weniger ver dienen als in früheren Jahren, somit erst recht nicht :m Stande sind, ihren Kindern die erforderliche kräftige Nahrung und Stärkung zu Theil werden zu lcuu i, ihre milde Hand aufthun und unserer wiederum zu errichtenden Ferien kolonie die erforderliche pccuniäre Unterstützung gewähren wird. Da, wie wir hören, es Herrn Bürgermeister Klötzer, welcher in jedem Jahre in aufopferndster Weise an der Spitze des Eomitecs für Errichtung der Ferienkolonie gestanden, in diesem Jahre wegen Ucbcrhäusnng mit schriftlichen Arbeiten nicht möglich ist, sein bisheriges Amt wiederum zu übernehmen, wäre cs erwünscht, daß dieses Amt von einem anderen menschen freundlichen Herrn aus unserer Bürgerschaft recht bald über nommen und die Angelegenheit in die Wege geleitet würde' Des Dankes der unterstützten Eltern, besonders aber des der unschuldigen, zurückgebliebenen und siechen Kinder ist er ge wiß. Unsere Damenwelt, die sich der besonderen persönlichen Pflege der Kinder in jedem Jahre in so reichem Maaße an genommen hat, wird es auch in diesem Jahre an fleißiger Mitwirkung nicht fehlen lassen. — Die bereits wiederholt erwähnte, auch in der hiesigen Gegend auftretende Zwergcicade ist zur Ordnung der Schnabelkcrfe (wanzenartige Thiere) gehörig, ein, bei uns auf Wiesen und Feldrainen heimisches, geflügeltes Insekt, in der Größe einer Mücke, welches durch die Trockenhetg des Vorjahres unv dieses Frühjahres in seiner Entwickeln«! außerordentlich begünstigt, allgemein zahlreicher auftritt, als gewöhnlich. An einzelnen Orten, und zwar, soweit kns jetzt bekannt, in Berthelsdorf und Göppersdorf bei Liebstadt, in Grünberg bei Augustusburg in Großmannsdorf bei Pulsnitz, in Zschepa und Jacobsthal, in Wemböhla, in Okrilla bei Meißen, in Gleina bei Bautzen, in Hartenstein und in Kemnitz bei Dresden ist der Schädling jedoch in solchen Mengen vorhanden, daß er die Getreidefelder, insbesondere Roggen und Hafer in verheerender Weise befällt. Die Zwergcicade sticht die Blätter und Stengel der ergriffenen Pflanzen an und saugt den Saft aus ihnen, wodurch selbige alsbald gelb werden, verwelken und absurden. Kräftig stehende Saaten leisten erfolgreich Widerstand und finden sich oft unversehrt unmittelbar neben arg verwüsteten Feldern. Das Jnscct befällt vorwiegend jung«, zarte Pflanzen und ist ziemlich träge, indem es seinen Sitz meist nur aufgescheucht verläßt, infolgedessen haben sich die Brut herde bisher verhältnißmäßig lokalisirt erhalten und es ist zu erwarten, daß die fortschreitende Entwickelung der Saaten, namentlich wenn dieselbe durch eintretenden Regen unter stützt werden sollte, das weitere Umsichgreifen des Schädlings hemmen wird. Trotzdem dürste die Gefahr nicht ausge schlossen sein, daß bei dem Fortbestehen günstiger Ent- wicklungsbedinzungcn die gegenwärtigen Jiisectenherdc zu bedenklichen Brutstätte» für eine nächstjährige Generation werden und damit eine große Kalamität herbeiführen können, wenn nicht rechtzeitig und energisch Vertilguygsmaßregeln ergriffen werden. — Herr Professor Dr. Neumeister in Tharandt schreibt: „Nach den vielfachen Klagen über Futtermangel möchte ich nicht unterlassen, auf die zweckmäßige Gewinnung von Laub- futter für die Hansthiere hinzuweisen. Dabei stütze ich mich auf die an der Akademie Tharandt in umfänglichster Weise vorgenommcnen Untersuchungen über den Nührwerth des zu verschiedenen Zeiten gewonnenen Laubholzreisizs und auf die an den Wilbfütterungen erzielten Resultate. Das man Laubfutler zum theilweiscn Ersätze des Heus mit Vortheil benutzen kann, war nicht nur den alten Römern schon be kannt, sondern ist auch in Nothjahren der Neuzeit öfters nachgewiejen worden. In manchen Gegenden ist die Fütterung der Schafe und Ziegen mir Laub allgemein ge- bräuchlich. Die der Laubsütterung nachgesagten üblen Folgen treten nur dann ein, wenn man ausschließlich und namentlich
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