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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.12.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-12-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189312099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18931209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18931209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-12
- Tag1893-12-09
- Monat1893-12
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.12.1893
- Autor
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Riesaer ß Tageblatt Ionuavcud, S. Dezember 1893, Abends 4«. Jahrg. j »LU den Z- Gr. D.iS bllcsaei Tageblatt erscheint jede» Tag AbcndS niit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und «trehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der kaiierl. Postanstallen 1 Mark 25 Pf., durch die Träger frei ins HnuS 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei inS Haus 1 Mark 65 Pf. Anzeigcn-Annahme für die Nummer des Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck nnd Verlag von Langer L Winterlich In Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Herm. Schmidt In Riesa. Bekanntmachung, die Wiedereröffnung der Sachs. Schifferfchulen betreffend. Mit Genehmigung des Königlichen Ministeriums des Innern wird in diesem Winter an Schisserschulen zu LHA 4» r sür das „Riesaer Tageblatt" erbitten uns spätestens bis As A k T u u Vormittags v Uhr des jeweiliger. Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Riesa und Meissen in den zur Ausübung des berufsmäßigen Schiffergeiverbes erforderlichen Lehrgegenständen Unterricht ertheilt werden. Juden: die beteiligten Schiffsmannschaften hiervon in Kenntnis; gesetzt werden, insbesondere diejenigen, welche sich zu der abzulegenden SteuermatMSprÜflMg vorzubereiten gedenken, werden dieselben gleichzeitig zum fleißigen Besuche des bevorstehenden Unterrichtskurses aufgefordert. Die Anmeldung zur Theilnahme ain Unterricht hat bei den Localvorständen, welche mit der Spezialaufsicht der einzelnen Schifferfchulen betraut sind, zu geschehen und zwar: in Riesa bei Herrn Schiffseigner C. Aerd. Hering, in Meisten bei Herrn Schiffseigner C. G. Krögis. Bei der Anmeldung ist der Betrag von 3 Mark zu entrichten. Ter Tag des Beginns des Unterrichts sowie die Zeit der Unterrichtsstunden werden von den Localvorständen noch besonders bekannt gemacht. Dresden, am 1. Dezember 1893. Die Königliche Direktion der Sächsischen Schifferschulen. Enke, Gewcrbschul-Jnspector. * Bekanntmachung. Mit Schluß dieses Jahres scheiden die Herren Thieme, Thalheim, Donat, Braune, Schütze und Müder ans dem Stadtverordncten-Kvllegiuni aus. Es sind daher 4 ansässige und 2 unansüsige Bürger in das Stadtverordneten-Kollegium neu zu wählen. Tie vorgenannten Herren sind mit Ausnahme des von hier verzogenen Herrn Thieme wieder wählbar. Herr Donat wird aber nur als unansässigcr Bürger in Frage kommen können, da er nicht mehr Grundstücksbesitzer ist. Tie Wahl findet Montag, den 11. December 1893 in der Zeit von Bormittags 1« Uhr bis Nachmittags S Uhr im hiesigen Rathhaussaale statt. Riesa, am 1. Teeembcr 1893. Der Stadtrath. I. V.: Schwarzenberg, Stadtrath. Bekanntmachung. Tie Walzen-, Wasser-, Sprengwagen-, Knack- nnd Kiesfuhren für die städtischen Straßen im Jahre 1894 sollen vergeben werden. Die Bedingungen sind beim Unterzeichneten zu erfragen. Angebote sind bis Freitag, den 15. Dezember dieses Jahres, Mittags, versiegelt mit der Aufschrift „Städtische Fuhren" an den Unterzeichneten abzngeben. ** Riesa, am 8. Dezember 1893. Der Vorsitzende des städtischen Bauausschusses. F. A. Grundmann, Stadtrath. nnd Anzeiger (Elbeblatt und Anzeiger). Tclegramm-Adresi« ßH m st! I* 4 4 Fernsprechstelle .TageblattRiesa. AH, AHH H, N V 4 Nr. 20 der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts nnd des Stadtraths zu Riesa Tagesgefchichte. Ein sehr trauriges Bild bietet die soeben verössentli l te vorläufige deutsche Kriminalstatistik für 1892. Es hat sich danach die Zahl der Personen, die wegen Verbrechen nnd Ver gehen gegen die Reichsgesetze verurtheilt sind, gegen das Vor jahr sehr erheblich vermehrt; sie betrug 422 326 gegen 391064 im Vorjahre. Es ergiebt dies eine Zunahme nm 31262 Personen oder nahezu 8 v. H. Diese Zunahme er streckt sich aus alle Gattungen von strafbaren Handlungen. — Am stärksten ist die Zunahme bei den Verbrechen und Ver gehen gegen das Vermögen, die in den Jähren bis 1888 langsam gesunken waren, seitdem aber eine so starke Zunahme zeigen, daß die Verurtheilten in diesen vier Jahren nm fast 44000 gestiegen sind. Hauptsächlich kommt hierbei der Dieb stahl in Betracht, wegen dessen 109195 Personen verurtheilt find gegen 97 953 im Jahre 1891 und 84377 im Jahre 1888. Tie Zahl der wegen gefährlicher Körperverletzung Verurtheilten, die in den letzten Jahren meist nur müßig ge stiegen war, zeigt eine starte Zunahme, sic betrug 65 666 gegen 61896 im Vorjahre und 55 223 im Jahre 1888. Wegen einfacher Körperverletzung wurden 22 821 Personen verurtheilt gegen 21987 in! Vorjahre, wegen Beleidigung 46458 gegen44809. Stark gestiegen ist dieZahl der wegen Mordes Verurtheilten, die allerdings im Vorjahr ungewöhn lich gering gewesen war (144 gegen 88), auch die Zahl der Kindesmörderinnen war bedeutend (221 gegen 148). Die Zahl der Verbrechen und Vergehen gegen die Sittlichkeit ist von 7884 auf 8522 gestiegen, wobei allerdings die schwersten nur eine geringe Zunahme oder, wie die Blutschande, eine Abnahme zeigen, während die Bestrafungen wegen Kuppelei von 1958 auf 2481 gestiegen sind. Unter den Verbrechen nnd Vergehen gegen Staat, öffentliche Ordnung nnd Religion stehen obenan die Verletzungen der Wehrpflicht mit 18735 Verurtheilungen gegen 17824 im Jahre 1891, ferner Haus friedensbruch mit 17 524 gegen 17031, sowie Gewalt und Drohung gegen öffentliche Beamte mit 13985 gegen 13268. Die Zahl der wegen Meineids Verurtheilten ist von 798 auf 771, die der wegen fahrlässigen.falschen Eides Verurtheilten von 526 auf 483 zurückgegangen. Wegen Vergehen gegen die Gewerbeordnung sind 7631 Personen verurtheilt gegen 5790 im Vorjahre. Die sehr starte Zu nahme entfällt zum größten Theile auf die Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften über die Sonntagsheiligung (1590 Be strafte). Eine erhebliche Zunahme hat ferner die Zahl der wegen einfachen Bankerotts Verurtheilten erfahren, die 759 betrug gegen 648 und 538 in den Vorjahren. Wegen Ver gehens gegen das Jnvaliditäts-und Alterversicherungs gesetz sind 269 Personen bestraft gegen 92 im Vorjahr. Leider ist auch wieder die Zahl der jugendlichen Ver brecher gestiegen, indem unter den Verurtheilten sich 46488 Personen von 12 bis 18 Jahren befanden gegen 42240 im Vorjahr, so daß also eine Zunahme von über 10 v. H. stattgesunden hat. Mehr als die Hälfte aller jugendlichen Bestraften entfällt auf den Diebstahl, nämlich 25324; die Zunahme gegen das Vorjahr beträgt hier 2571 oder 11,3 v. H. Wegen gefährlicher Körperverletzung wurden 5352 Jugendliche verurtheilt gegen 4892 im Vorjahr; wegen Ver brechen und Vergehen gegen die Sittlichkeit 1186 gegen 1127. Deutsches Reich. Ueber die Abstimmung im Bun desrache bezüglich der Weinsteuer sind noch immer wider sprechende Nachrichten verbreitet. Nur Württemberg und — Reuß -ältere r-inie haben, wie die „Magd. Ztg." verbürgt meldet, dagegen, alle übrigen Staaten, al'o auch Bayern, Baden und Hessen, haben dafür gestimmt. Gegen den Wucher hat, der „Franks. Ztg." zufolge, der Verband der hessischen landwirthschaftlichen Genossenschaften die Einrichtung getroffen, daß, wenn sich Jemand ein Pferd oder ein Stück Vieh kaufen will, er dieses der Kasse anzcigen kann; zwei Vertrauensmänner besichtigen dann das Object und schließen gegebenenfalls den Verkauf für die Kasse ab die den Händler bezahlt und sofort das Vieh an den Land- wirth abgiebt, der es ratenweise abzahlen kann. Die „Südafrik. Ztg." in Kapstadt veröffentlicht einen, der Kap-Negierung von dem englischen Ortsvorsteher in Walfischbai unterm 31. October erstatteten Bericht über den letzten Zug des Majors von Francois gegen Witboi. Der Bericht lautet wesentlich ungünstiger als die Meldungen, die bisher in die Oeffentlichkeit drangen. Da er aus englischer Quelle stammt, ist er allerdings mit Vorsicht aufzunehmen. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt in ihrem politischen Theil: „In die Weltschmerzsorgen und kln cis sisels- Schmerzen, mit denen sich manche Leute ,sehr unnöthiger Weise hier zu Lande plagen, fällt wie ein Sonnenblick ein Brief hinein, der sich uns als „eine deutsche Stimme aus weiter Ferne" ankündigt und erkennen läßt, wie es dort noch Leute giebt, welche sich die naive Ursprünglichkeit rein menschlicher Lebensauffassung erhalten haben. Wenn es sich dabei auch keineswegs um Politik hantelt, so glauben wir doch, schon um des Gegensatzes wegen, diesen Brief hier wiedergeben zu sollen." Folgt dann der Brief, in dem der 84jährige Johannes Machenheimer irgendwo in Illinois mittheilt, daß er mit seiner Frau sein Gläschen Wein trinke und guter Dinge sei, und ferner drei Strophen eines Machenheimerschcn Gedichts, von denen wir nur folgende mittheilen wollen: „Gebt, liebes Volk vom Deutschen Reich, — Nicht Anlaß zu dem Kriege! — Greift man Euch an, so wehret Euch, Gott hilft gewiß zum Siege. — Ihr sollt es wieder sein: — Die Wacht am deutschen Rhein; — Um ihn zu schützen — Sammt Hab und Gut, — Kost' cs auch Blut; — Seid einig, stark, so wird es gut." — Das der „Sonnenblick" des deutschen Reichs-Rcgierungsorgans. Ein Akt rohester Brutalität, begangen von Franzosen an deutschen Reisenden, ist in Straßburg amtlich zur Anzeige gekommen. Drei Süddeutsche, welche von Paris über Cha- lons nach Deutschland zurückfuhren, wurden unterwegs von einigen im Wagenabtheil mitfahrenden Franzosen, unter denen sich auch Soldaten befanden, aufs Gröblichste gemiß- handelt. Dem einen warfen sie den Hut zum Fenster hin- aus, dem anderen zerrissen sie den Schirm, dem dritten hielten sie ein brennendes Streichholz an Haupt- und Bart haar. Die drei Deutschen mußten in Chalons in einen an deren Wagen flüchten. D erjenige, dessen Hut entrissen worden war, machte in Saarburg, wo er von dem Bahnhosswan 'einen anderen erhielt, bei der Polizei Anzeige von dem Vor fall. Hoffentlich gelingt es, die Bestrafung der Thäter her beizuführen. Der Bericht, den die „Börsen-Enquete Kommission" über ihre nahezu zweijährige Thätigkeit erstattet, befindet sich der „Kreuz-Ztg." zufolge bereits im Druck und wird dem Reichs kanzler und dem Reichstage demnächst zugehen. Dem Bericht wird umfangreiches statistisches Material beigesügt werden, das aus den Vernehmungen der Sachverständigen der ver schiedensten Börsenzweige genommen worden ist. Das Blatt des Herrn Eugen Richter, die „Freis. Z.", macht in seinem deutschen Nationalstolz den Vorschlag, Süd westafrika zu verkaufen: „Das Vernünftigste wäre, sich mit England über die Abtretung dieses Schutzgebietes zu einem billigen Preise zu verständigen. England hat es seiner Zeit unterlassen, in Südwestafrika Hoheitsrechte zu beanspruchen, abgesehen von dem kleinen Hafenplatz der Walfischbai. Aber England hat wegen des Kaplandes ein negatives Interesse, welches dahin geht, daß keine andere europäische Macht dort Hvheitsrechic besitzt. Deshalb könnte sich England immerhin jeyt zur Zahlung einer mäßigen Abstandssumme bereit finden lassen." -Nur immer so weiter, voll und ganz und unent- wegtl Das neue Reichstag-gebäude ist nunmehr auch an die Rohrpost angeschlossen worden; außerdem sind 8 Fernsprech stellen geschaffen. Die Räume für die Post befinden sich in zwei Stockwerken vertheilt, die durch eine besondere Treppe mit einander verbunden sind. In umfangreichster Weise werden für den inneren Verkehr des Hauses Telegraphen- und Telephonverbindungen hergestellt. Die Gesammlänge der Drähte beläuft sich auf 112 000 Meter oder rund 15-
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