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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.10.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-10-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189310048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18931004
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18931004
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-10
- Tag1893-10-04
- Monat1893-10
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.10.1893
- Autor
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saer D Tageblatt und Anzeiger Mehla« «ad Anzeiger). Frmsprechstrll« Nr. 20 Amtsblatt ver König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 231. Mittwoch, 4. Oktober 18S3, Abends. 4«. Iahrg. 4«.» Mesa« rogeblan «schetm sede» Ta, Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen tn Riesa und Strehla, den AuSgabestelm, >»wi« »» Schalte, der katserl. Postanstall« 1 Mark 28 Ps., durch dir Träger frei ins HauS 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger fret inS-HauS 1 Mark 65 Pf. Anzeigru-Auuahme fkr di« Nummer deS Ausgabetages bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer ä: Winterlich tn Riela. — Geschäftsstelle: Kastanlenstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. « Rdl. Bekanntmachung. Tie Landrenten auf den Termin Michaelis und die Brandversichernngsbei- träge auf den 2. Termin, letztere nach 1 '/jj Pfg. pro Einheit, sind bis zum 7. Oktober laufenden JahreS und die Einkommensteuer auf den 2. Termin ist init oer Hälfte des Jahresbetrags bis zum 1«. Oktober e. an die hiesige Stadtsteuereinnahme abzuführen. Riesa, am 26. September 1893. Der Stadtrath Klötzer. HF L sür das „Mesner Tagel'latt" erbitten uns spätestens btt «k sH d Tt »» Vormittags O Uhr des jeweilige» Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Bekanntmachung. Eingegangen sind folgende Gesetze, welche in der hiesigen RathSexpedilion eingcsehen werden können: Bekanntmachung, betreffend die Anwendung vertragsmäßig bestehender Zollbefreiungen und Zollermäßigungen auf die spanischen Boden- und Industrie-Erzeugnisse. Vom 27. Sep tember 1893. Verordnung vom 24. August 1893, die Enteignung von Grundeigenthum für Erweiterung der Eisenbahnstation Zwickau betreffend. Verordnung vom 28. August 1893, die Vornahme von Wahlen für die II. Kammer der Ständeversammlung betreffend. Drekret wegen Bestätigung des I. Nachtrags zur Genoffenschafts-Ordnung der Genoffenschaft für Berichtigung des Heinersdorfer Baches I zu Heinersdorf; vom 5. September 1893. Verordnung zur weiteren Ausführung des Gesetzes vom 20. Mai 1867, das Befugniß zur Aufnahme von Protokollen und zu Beglaubigungen bei Justiz- und Verwaltungsbehörden betreffend; vom 16. September 1893. Riesa, den 3. Oktober 1893. Der Stadtrath. Klötzer. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der Raths- und Cossen-Expeditionen werden Freitag und Sonn abend, den <». und 7. Oktober 18N3 bei der unterzeichneten Behörde mir dringliche Angelegenheiten expedirt. DaS Standesamt ist an diesen Tagen von 41 bis IS Uhr Bor mittags geöffnet. Riesa, den 2. Oktober 1893. Der Stadtrath. Klötzer. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 4. October 1893. — Die am Dienstag unter Borsitz des Herrn Rendant Thost abgehaltene Stadtverordneten-Sitzung war von 13 Mitgliedern, den Herren: Thost, Pietschmann, Ham- mitzsch, Nitzsche, Dr. Mende, Schneider, Barthel, Thalheim, Donat, Richter, Braune, Müder und Schütze besucht. Ent schuldigt waren die Herren O. Barth, H. Barth, Starke und Heldner ausgeblieben.' Als RathSdeputirte wohnten der Sitzung die Herren Bürgermeister Klötzer, Stadtrath Grund- mann und Stadtrath Schwarzenberg bei. Auf die vorliegenden Berathungsgegenstände wurden die nachstehenden Beschlüsse gefaßt: 1. Von einer Mittheilung des Stadtrathes, nach welcher derselbe die Kirchengemeinde- und Kircbenärarcasse für Riesa und Weida auf das Jahr 1892 geprüft und für richtig an erkannt hat, wurde Kenntniß genommen. 2. Herr Stadtv. Pi-tscbmann referirte über die Ritter- gutscaffenrechnung auf das Jahr 1891. Die Rechnung schließt bei einer Einnahme von 83 711 Mark und einer Ausgabe von 70 902 Mark mit einem Bestände von 12 809 Mark Sb. Dieselbe ist calculatorisch und von den Mitgliedern des Finanzausschusses geprüft worden. Das Collegium sprach die Rechnung vorbehälü-.ch der Berichtigung zweier gegen dieselbe gezogenen Erinnerungen und unter Zustimmung zu der Blatt 67 d enthaltenen Erklärung, die Ueberschreilung des im Hausbaltplane vorgesehenen Bauaufwandes um ca. 3000 Mark betreffend, einstimmig für richtig. Die aufge- wendeten Baukosten in Summa von ca. 13 000 Mark sind durch Renovation der Rathskellerräume und Beschaffung von Mobiliar für dieselben, sowie durch den Umbau des Seiten flügels des Rathhauscs zu Expeditionsräumen verursacht worden und hat namentlich letzterer den Mehraufwand an 3000 Mark erfordert. Es wurde allgemein anerkannt, daß mit den aufgewendeten Mitteln viel geschaffen worden ist und daß die neugeschaffenen Expeditionsräume schön und durchaus zweckentsprechend sind. 3. Für Planirung des Schulhausblockes an der Kastanien straße sind im diesjährigen Haushaltplane 800 Mark einge stellt worden. Auf die vom Bauausschuß und vom Schul ausschuß hierzu gestellten neueren Anträge hat jedoch der Stadtrath weiter beschlossen, auf dem Areal einen Spielplatz und einen Schulgarten herzustellen und dieselben mit Wasser- leitungsanlagcn bez. einer Einfriedigung zu versehen, was einen Mehraufwand von 1500 Mark beansprucht. Da sür diese Mehrausgabe noch Mittel verfügbar sind, so hat der Stadtrath beschlossen, die genannte Summe nicht erst auf den nächstjährigen HauShaltplan zu bringen, sondern sie so fort nachzuverwilligen, damit die in Angriff genommenen Anlagen noch in diesem Jahre fertiggcstcUt werden können. Das Collegium sprach sich mit der Herstellung eines Spiel platzes und eines Schulgartens, welcher letztere einen weiteren Fortschritt unseres städtischen Schulwesens bedeute, durchaus einverstanden und genehmigte den Nathsbcschluß einstimmig. 4. Für Schleußen-, Straßen- und Wasserleitungsbauten an der Privatcasernc und dem neuen Feldsahrzeugschuppen an der Poppitzer Straße macht sich eine NachverwMgung von 2500 Mark nothwcndig. Dieselbe wurde einstimmig ausgesprochen. 5. Der Entwurf eines zwischen dem König!. Sächs. JustizfiScus und der Stadtgemcinde Riesa abgeschlossenen Kaufvertrages, wonach ersterer von den Parzellen 123 und 130 des Flurbuches für Riesa behufs Erbauung eines neuen Amtsgerichrsgebäudes 221 Quadratruthen zum Preise von 32 487 Mark 20 Pf. (8 Mark pro Quadratmeter) erwirbt, wurde einstimmig genehmigt. Da zu dem Landankaufe die Genehmigung der Landstände erforderlich ist, so behält sich der Staatsfiscus bis zum 1. April 1894 vor, eoent. von dem Vertrage zurückzurreten. 6. Dem Rathsbeschlusse über Erlaß eines Anlagenrestes auf 1893 im Betrage von 11 Mark 21 Pf. an den Hammer arbeiter Clemens Riedel hier würd', nach Anhören des von dem Bezirksvorstehcr abgegebenen Gutachtens allseitig zu gestimmt. An die Stadtverordnctensitzung schloß sich unmittelbar eine gemeinschaftliche Sitzung beider städtischen Collegien an, an welcher außer den vorgenannten Herren Stadtverordneten sämmtliche Mitglieder des Rathscollegiums Theil nahmen. Herr Bürgermeister Klötzer, welcher den Vorsitz führte, er stattete eingehend Bericht über die vielfachen Gerüchte, welche z. Zt. über das Schicksal der reitenden Abthcilung, in Bezug auf ihre Garnison sowohl hier, als auch in Dresden coursiren und hob dabei hervor, daß irgend eine officielle Mittheilung vom Kgl. Kriegsministerium noch nicht an die Stadtoertrctung gelangt sei, daß ihm auch privatim irgend welche authentische Miltheilung nicht zugegangen sei, daß jedoch die Gerüchte, welche über den Entschluß des Kgl. Kricgsministeriums, die >' reitende Abtheilung nicht nach Königsbrück zu vcrllgen, so intensive seien, daß sie nicht ohne Weiteres unbeachtet ge lassen werden könnten. 'Nachdem vom Herrn Vorsitzenden noch alle Einzelheiten dieser Gerüchte vorgetragen und er läutert worden waren, entspann sich eine lange lebhafte Debatte über die Frage, ob man sich mit dem Stand der Dinge, wie er jetzt liegt, nämlich, daß die reitende Abtheilung von Riesa wegvcrlegt und deren Caserne die neu begrün dete 4. Abtheilung des 32. Regiments beziehen soll, begnügen und den weiteren Verlauf der Dinge abwartcn wolle, oder ob man jetzt, wo die Möglichkeit gegeben erscheine, die rei tende Abtheilung in Riesa zu halten, Etwas aufbietcn wolle, um dies zu ermöglichen. Mehrere Herren der Collegien wollten von derartigen Schritten durchaus nichts wissen, während Andere mit Wärme dafür eintraken, daß im In teresse der Bürgerschaft Alles aufzubieten sei, die mir der Letzteren so erfreulich verwachsene reitende Abthcilung hier zu halten, selbst wenn hiermit die Aufwendung eines jähr lichen Zuschusses verbunden sein sollte. Der Herr Vorsitzende führte aus, daß die Grundbedingung, die reitende Abthcilung in Riesa zu halten, seines Erachtens die sei, für die neue 4. Abtheilung des 3. Regiments Quartier zu beschaffen. Daß das nicht durch Erbauung einer Caserne zu geschehen habe, sei wohl selbstverständlich, da bei etwaiger Theilnng 1 des 12. sächs. ArmeccorpS in 2 Corps leicht eine Verände- * rung in den Artillerie-Garnisonen ei ureten und hiernach die Stadtcasse zu Schaden kommen könne, wenn sie weitere Militärbauten errichte. Es sei aber vielleicht gerathen, wenigstens so lange, bis diese Theilung eintrete, und das dürfe ja nach dem jetzigen Stand der Dinge, insbesondere im Reichstage, immerhin noch einige Jahre dauern, die rei tende Abthcilung dadurch hier zu halten, daß man der neuen 4. Abtheilung Bürgerquarücre anbiete. Ob dies insbesondere mit Rücksicht auf den aus der Stadtcasse dabei erforderlich werdenden Serviszuschuß möglich sein werde, werde von dem Entgegenkommen desjenigen Theiles der Bürgerschaft abhän len, welcher Mannschaften und Pferde untcrbringen könne. Werden die Ansprüche an Serviszuschuß von diesen zu hoch gestellt, so dürfte die Sache unmöglich werden. Die Debatte zog sich erheblich in die Länge, bis man schließlich sich dahin einigte, der Entwickelung der Dinge nicht ruhig zuzusehen, bis es vielleicht zu spät sei, sondern umgehend zu erörtcn, welchen Zuschuß die Stellung von Bürgerquartieren für die 4. Abtheilung erfordern werde und, falls dieser nicht zu hoch ausfalle und von dem Kriegsministerium wenigstens einige Garantien geboten würden, daß der geschaffene neue Zustand einige Jahre anhalte, der genannten neuen Abtheilung Quartiere in Riesa zur Verfügung zu stellen und so die reitende Abthcilung hier zu halten zu versuchen. — Die Bildung der neubegründeten 4. Abtheilung des 3. Feld-Att.-Reg. Nr. 32, wclche bekanntlich ebenfalls hierher in Garnison kommt, vorerst aber im Barackenlager bei Zeithain untergcbrachr wurde, ist prompt von Statten ge gangen. Jedes der drei sächsischen Artilleriercgimenter h:t je eine Batterie an die neue Abtheilung abgegeben, während jedes Regiment unter sich die diese Batterie wieder ergänzt. Wann die neue Abtheilung hier einrückt, ist noch nicht feststehend. — Bauernregeln für Oktober. Wenn cs am St. GalluStage (16.) trocken ist, so folgt in der Regel im nächsten Jahre ein trockener Sommer. — St. Gallen laßt den Schnee fallen. — Am St. GalluStage gehört der Apfel in den Sack. — Auf Ursula (2l.) muß das Kraut herein, sonst schneien Simon und Judä orein. — Hedwig (15.) und Galle sind die Vögel alle. — St. Gallus rein, Bauerwein. — St. Simon und Jüo' (28.) bringt den Winter unter Lüt'. — Viel Regen im Oktober, viel Wind im December. — Ist im Herbst das Wetter hell, so bringt es Wind und Winter schnell. — Ist dieser Monat kalt, so macht es sür nächstes Jahr dem Raupenfraße Halt. — Wenn im Oktober das Laub noch fest an den Bäumen sitzt, so soll ein strenger Winter, fällt es ab, bleibt aber nahe am Stamm liegen, so soll ein fruchtbares Jahr folgen. —* Die Trockenheit des Vorjahres wie auch des ver gangenen Sommers wird von Vielen durch die Rcgulirung der Gewässer, der Abnahme der Waldungen, die Trockenlegung der Sümpfe usw. erklärt. Wenn nun auch durch solche Maßnahmen die Zahl der 'Niederschläge sich verringern mag, so hat es doch vor Jahrhunderten, wo es Wälder und Sümpfe in Menge gab, an regenlosen Zeiten auch nicht gefehlt. Eine alle, uns vorliegende sächsische Chronik ver meldet unter Anderem: „Anno 1473 war ein heißer dürrer Sommer, daß fast alle Wasscr und Brunnen ausgetrocknet
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