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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.10.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-10-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189310217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18931021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18931021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-10
- Tag1893-10-21
- Monat1893-10
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.10.1893
- Autor
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iesaerG Tageblatt 4«. Jahrs Sonnabenv, 21. Octover 18N3, Abends am 22. October 1893 am Frrnsprechstellr Nr. 20 N ,-4- - dlm 22. Ocwbcr d. I. feiert Se. ?Naj. unser allverehrtcr und aUgelicbtcr König Albert sein 50 jähriges W a f f e n d i e n st - I n b i l ä n m. Vor fünfzig Jahren, im Jahre 1843, war Prinz Albert, fünfzehn Jahre alt, als Lieutenant in die sächsische Armee eingetreten, nnd heute ist König Albert Gencral- Feldmarschall des deuschen Reichsheeres, Chef des 1. (Leib-)Gren.-Rgts. Nr. 100 und des Garde-Reiter-Rgts., des Kgl. preussischen ostpreuß. Drag.-Rgts. dir. 10, des Kgl. bayerischen 15. Jnf.-Rgts. „König Albert von Sachsen" nnd des Kaiser!, russischen Kopvrschen Jnf.- Rgts. dir. 4 nnd Inhaber des K. K. österr. Drag.- Rgts. „König von Sachsen". Am 23. April 1828 als ältester Sohn des da maligen Prinzen, späteren Königs Johann und der Prinzessin, nachmaligen Königin Amalie, zu Dresden geboren, erhielt Prinz Albert, sieben Jahre alt, in der Person des Wirklichen Geheimen Rathcs Dr. von Langenn einen Erzieher, welcher die wissenschaftliche Ausbildung seines fürstlichen Zöglings theils zu leiten, theils selbst zu bewirken hatte. Vom Prinzen Albert wurde bald die Geschichte zur Lieblingswissenschaft er koren; er hatte erkannt, wie viel er aus ihr für seine geistige Ausrüstung gewinnen könne. Doch auch dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften widmete sich der Prinz. Mit ganz ausgesprochener Neigung aber wendete er sich außerdem dem Militärwesen zu. Den Unterricht in den Kriegswissenschaften ertheilte der spätere General von Mangold. Außerdem wirkte auf des Prinzen militärische Ausbildung der Umgang mit Männern, deren persönliche Tüchtigkeit und wissenschaft liches Streben in der Armee anerkannt war: Oberst von Stieglitz, von Frbrice, der spätere Kriegsminister, von Montbü und von Abendroth, die späteren Generale. Sein Lehrer von Langenn erkannte schon bald des Prinzen Bedeutung für Sachsen und sprach über ihn einst die prophetischen Worte: „Weithin wirst Du die Fahnen des Sachsenlandes tragen." Selbst ein ge kröntes Haupt gab ein gleich bedeutungsvolles Urtheil Prinz Albert als Cvmmandant an der Spitze der säch sischen Armee und stellte als solcher seine militärische Begabung glänzend ins Licht. Ein Augenzeuge berichtet: „Ter Kronprinz hielt in der Schlacht bei Königsgrätz die Ehre der sächsischen Armee aufrecht." Der Juli 1870 rief alle deutschen Kampfesbrüdcr gegen die Franzosen unter die Waffen. Kronprinz Albert stand abermals an der Spitze der königl. sächsi schen Truppen, die das XII. norddeutsche Armeecorps bildeten, und später au der Spitze der ncngebildeten Maasarmee. Tie Rnhmestage von St. Privat, Beau maut, Sedau und Ehampiguy, an denen Kronprinz Albert hervorragenden Antheil genommen, haben ihm für immer die Lorbeeren des Ruhmes nm das königliche Haupt gewunden. Am 15. Juli 1871 hielt der heldenmüthige Führer unter dem tausendpimmigen Hurrah einer unabsehbaren Menschenmenge inmitten seiner tapferen Sachsen und an der Seite seines sürstlichcn Bruders, des Prinzen Georg, seinen Einzug in das reich beflaggte Tresden. Kaiser Wilhelm I. hatte ihn kurz vor diesem Einzuge aus Anerkennung seiner hohen Verdienste zum Gencralfeldmarschall des Deutschen Reiches ernannt, und so trug der ruhmgekröntc Kron prinz bei dem Trnppeneinzuge nicht einen Degen, son dern den Marschallsstab. König Johann, sinnigen Geistes und ein Freund der Geschichte, hatte seinem Sohne den rechten Marschallsstab für diesen Einzug anserwählt und in die tapfere Hand gedrückt. Es war der, den der Polenheld Johann Sobinsky trug, als er 1683 das kaiserliche Wien vom Türkcnheer befreit hatte. Am 29. Oktober 1873 kam zum Marschallsstab noch der Herrscherstab, welcher die königliche Hand nicht minder ziert, als das Symbol der höchsten militärischen Ehren. Tenn zur Freude aller Sachsen erstreckt sich unsers Königs regster Eifer auch auf die Werke des Friedens. Seinem beim Antritt der Regierung feierlich gegebenen Versprechen ist er aus das Gewissenhafteste nachgckommen. Er gelobte an diesem Tage: „Seine ihn ab. Aus der Zeit, da der Prinz Albert über St. Petersburger Hofe weilte, erzählt der damalige Gesandte, Graf Vitzthum: „Es war ans einem Fest, das zu Ehren der Prinzen Albert von Sachsen und Friedrich Wilhelm von Preußen gegeben wurde, als der Kaiser NicolanS vor mich hintrat nnd, auf den Prinzen Albert deutend, sagte: Die Beschlüsse der Vorsehung sind nnersorschlich. Sehen Sic Ihren jungen Prinzen! Ich verstehe mich auf Menschen. Ach, cs ist wahrhaft schade; er würde die Eigenschaften besitzen, nm daS größte Reich der Welt zu regieren, während ich Erben großer Staaten kenne, denen ich nicht eine Eompagnie anvertrauen möchte." „Der heldenmüthige Führer der Sachsen bei St. Privat, der Sieger von Beaumont, der Kronprinz von Sachsen, wie er sich in dem Kriege 1870/71 als Feldherr an der Spitze der Mansarmce gezeigt, hat die Menschenkenntnis; des Kaisers Nicolaus nicht Lügen gestraft," bemerkt der Gesandte dazu. Am 23. November 1847 bezog Prinz Albert in Begleitung seines militärischen Erziehers von Mangold die Hochschule Bonn, um für seinen künftigen Beruf als Regent sich die geistige Rüstung zu schaffen. Doch die Wirren des Jahres 1848 riefen ihn schon im März zurück. Das „tolle Jahr", wie man cs genannt, ließ ihm nicht Zeit, den stillen Wissenschaften sich zu widmen. Freilich war er auch schon in diese so weit eingedrnngcn, daß ein Schaden ihm aus dieser Unter brechung nicht erwuchs. Wohl aber sollte er selbst ein Streiter werden für Deutschlands nationalste Sache, für die Befreiung des schleswig-holsteinischen Brnderstammes vom Dänenjoch. Das Jahr 1849 gab dem Prinzen Gelegenheit, seine erlangten theoretischen militärischen Kenntnisse auch praktisch zu bekunden. An dem deutsch-dänischen Kriege nahm er als Hauptmann der Artillerie Theil und zeichnete sich besonders bei Erstürmung der Tüppeler Schanzen durch Unerschrockenheit und Kaltblütigkeit und ermunternden Einfluß auf die Mannschaften aus. In dem 1866 ausgebrochenen deutschen Kriege stand Kron D,4 Mela« Tuxeblan «schetni jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung m den Expeditionen in Nteia und Strehla, den Ausgabestellen, «« Schalt« der kaiierl. Pvstonstalre» 1 Mart 25 Ps., durch die Träger frei ins Haus I Mark 50 Ps., durch den Briefträger frei InS HauS 1 Mark 65 Ps. Anzergeu-Auanhme für die Nu mm« des Ausgabetage« bi« Vormittag 9 Uhr ohne ttteioähr. Dni<t und Verlag von Langer t Winterlich in Rieta. — GeichäitSnelle: Kailantenstrafte 59. — Für die Nedaetton verantwortlich: Herm. Schmidt tn Nieia. und Anzeiger (Llbcblatt und Anzeiger) Amtsblatt ver Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa Uno heute zieret die Kömgskrvne Das Haupt des Helden auf Sachsens Thron. Heil König Johanns erhabnem Sohne, Ihm werde der reichste Gotteslohn! Gott kröne mit Segen des Königs Walten, Gott schirme Sein Leben mit starker Hand! -Gott wolle den König noch lang' erhalten. In kraftvoller Frische dem Vaterland! Mit Weisheit nnd Milde in Seinem Lande Führt König Alben den Herrscherstab. Drnm knüpfen heilige, feste Bande Sein Volk an den Fürsten bis an's Grab. Es möge fernhin im goldenen Frieden Der Rantcnkranz immer schöner erblüh'»! -Heil sei dem LSettinerstamm beschicden — Hoch König Albert, Hoch -Haus Wettin! Was kündet heute nn Sachjenlande Kanonendonner und Glockenllang'? Was prangen die Häuser im Festgewande? Was tönet jubelnder Festgesang'? Ein Jubelfest feiert heute Dein König, Mein Sachscnvolk, bieder und königstren: — Drum dringet zum Throne jnbeltönig Ter Herzen Trenschwnr empor anf's neu'. Es gilt der Festgrns; dem tapfer» Degen, Dem Herzog aus Sachsens Fürstengeschlecht, Dem Marschall, der ritterlich, kühn nnd verwegen Gekämpft und gesiegt für Freiheit und Recht. Es hat fünf Jahrzehnt' in Waffen gestanden Ter große, erlauchte Wettinerhcld; In Schleswigs, Böhmens und Frankreichs Landen Kennt seinen Namen manch Schlachtenfeld.
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