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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189612207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18961220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18961220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-12
- Tag1896-12-20
- Monat1896-12
- Jahr1896
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1896
- Autor
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V3V0 schränkt bleiben, der zur Verhaftung deS Herrn v. Tausch führte; es sollen vielmcbr drei bis vier weitere Fälle von Verletzung der Eidespflicht zur Anklage gestellt werden, so zum Beispiel, daß v. Tausch eidlich leugnete, den Herrn v. Liitzow zu seinen persönlichen Zwecken benutzt zu haben, während ihm daS Gegentbeil auS seinem eigenen Schreiben nachgewiesen wurde, daß Tausch ferner in Abrede stellte, den Hauptmann Honig als Verfasser des angeblich vom Schrift steller v. Hub» herrührenden Artikels gekannt zu haben rc. Was die Untersuchung wegen Urkundenfälschung anbe trifft — es handelt sich dabei um die vom Oberstlieutenant Garde dem Gerichtshof „zur weiteren Veranlassung" über reichte Quittung, welche v. Lützow angeblich im Auftrage deS Herrn v. Tausch mit dem Namen des Hilfsarbeiters Kukutsch versehen ließ — so dürfte v. Tausch sich zweifellos wegen dieser Fälschung als Mitthäter zn verantworten haben; die beiden Beschuldigten, Lützow und Tausch, sollen in dieser An gelegenheit vor dem Untersuchungsrichter bereits sich gegen über gestanden haben. Zu diesem Puncte ist, wie aus dem Leckert Proceß her erinnerlich, die Aussage der Freundin Lützow'S, Fräulein Wenz-Randow, von Erheblichkeit, welche die Angaben des Hauptbesckuldigtcn in allen Einzel beiten eidlich bestätigt hat. Daß Herr v. Tausch des Weiteren stark verdächtigt ist, auch bei der Kotze- Schrader-Affaire eine sehr zweifelhafte Rolle gespielt zu haben, ist von uns schon erwähnt worden. Endlich dürfte die Anklagebehörde auch auf die Beschuldigung zurück greifen, wonach Herr v. Tausch den Versuch gemacht haben soll, unwahre Berichte über den Gesundbcilsznstand deS Kaisers in die Blätter zu lancircn. Sollte sich diese Be- banptung als wabr erweisen, so würde die Anklage gegen Tausch wohl auch auf Majestätsbeleidigung ausgedehnt werden. Die Zeugenvernehmungen in der Strafsache gegen Tausch werden mit großem Eifer fortgesetzt. (Fortsetzung in der 1. Beilage.) Nichts eignet sich so gut zu einem Weihnachtsgeschenk für die reifere Jugend als ein Briefmarken-Album, denn es macht nicht nur dem Beschenkten große Freude, sondern bringt ihm mehr Nutzen, wie man gewöhnlich glaubt. Das Briesmarkensammeln fördert bas Wissen auf dem Gebiete der Länder- und Völkerkunde, wirkt höchst anregend auf den Ordnungssinn, denn der Sammelnde lernt die feinsten Unterschiede beachten und schärft das Auge und das Ge- düchtniß. Es ist gewiß Vielen erwünscht, wenn wir sie in dieser Weihnachtszeit aus den Briefmarkcn-Album-Verlag der Firma Baumbach L Co. in Leipzig aufmerksam machen. Für reifere Sammler, die sich mit Ernst der Liebhaberei widmen, erscheint in gleichem Verlage eine monatlich zweimal erscheinende Zeitschrift „Die Post", Universal-Anzeiger rc., die eine Fülle belehrender und anregender Artikel enthält. Näheres ist aus einem Prospect von der Buchhandlung Gustav Fock cinzusehen, der sich als Extra beilage beiderGesammtauflage vorliegender Nummer befindet. Dargestellt von den Höchster Farbwerken in Höchst a. M. Das Migränin-Hüchst ist in den Apotheken aller Länder erhältlich. Vertreter für Leipzig: «i-»np«i»8tetn,Packhosstr. 11/13. AvnjLdrs ViÄvllLMnskrrioll, große Auswahl diesjähriger Neuheiten; Specialität in Kraiiilatioiis-Karikii mit Namen «der Firma, schnellste Lieferung in geschmackvoller Ausführung. Ml. LpiLllLenoovilL. L'LNLL kuMnMiiß Kustav IVeumsnIrl 4V. kornspreeksl' I, Ao. 1795. Kk«88e VvitliMlik - äiiWtelliiiix. Fnxeiielsvlarltten, Resonckers /u empfehlen: Um l.elprlgei' Illiittlliei'-LikgMil In vorrNxllekier ^u8<,tattuux rn billigsten kreisen. Uit Rortraits null Nnloitungon von krotossor I . Kelger, vr. 0. iinrpeles, Kob. krlllss, vr. X. liegen, krot. vr. 8. lil. krem, ^ck. Lokalil unä vr. )k. Rraseb. Xvno Romano von: .^inolck, Lormunn, vnbn, Rders. 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Direction: Capellmeister Porst. Personen: Kruschina, ein Bauer Herr Ulrici. Katinka, seine Frau Frl. Neuer. Marie, deren Tochter Frl. Kernic. Micha, Grundbesitzer Herr Neldel. Agnes, dessen Frau . Fr. Marcal. Wenzel, Beider Sohn Herr Marion. Hans, Micha s Sohn aus erster Ehe . . . Herr Merkel. Kezal, Heirathsvermittler Herr Schelper. Springer, Director einer wandernden Seil- tänzertruppe Herr Prost. Esmeralda, seine Tochter Frl. Osborne. Muff, als Indianer verkleideter Komödiant Herr Wack. Der Pfarrer Herr Schröder. Der Wirth Herr Stick. Der Gemeindewächter ....... Herr Kalisch. Landvolk, Knaben, Komödianten. Die Handlung spielt zur Zeit der Kirchwrihe in einem böhmischen Dorfe. Vorkommende Tänze, arrangirt vom Balletmeister I. Golinelli. Nach dem 1. Act findet eine längere Pause statt. Texte ä 60 an der Casse und bei den Logenschließern. Lpern-Preisc. Einlaß V«7 Uhr. Anfang 7 Uhr. Ende gegen */,10 Uhr. Repertoire. Montag, den 21. December: (346. Abonnements- Vorstellung, 2. Serie, roth): Der Maurer und der Schlosser. Hierauf: Ballet-Divertissement. Anfang 7 Uhr. Abonnements-Anzeige. Mit dem 2. Januar 1897 beginnt das I. Quartal des neuen Jahres-Abonnements (80 Vorstellungen, beziehentlich 20 Vor stellungen für jedes Viertel). Tas Abonnement der einzelnen Serien ohne Garderobe beträgt für: Proscenium-Logen im Parterre und Balcon (Ein einzelner Platz) 60 Mittel-Balcon, Mittel-Reihen 48 ^k, Seiten- Balcon 48 I. Parquet 42 ^4, Balcon-Logen (Ein ein zelner Platz) 40 -4, Mittel-Balcon, Hinter-Reihen 36 ^l, Proscenium-Logen im I. Rang (Ein einzelner Platz) 36 ^!, Amphitheater, Sperrsitz 36 Parterre-Logen (Ein einzelner Platzt 36 .^e, Logen des I. Ranges (Ein einzelner Platz) 32 H. Rang Mittelplah, Sperrsitz 22 Die geehrten Abonnenten belieben die betreffenden Abonnements- Bücher in den Tagen von Sonnabend, den 19. December, bis mit Mittwoch, den 23. December, an der Abend-Casse des Neuen Theaters (Vorderhaus) von 10—3 Uhr, unter Vorzeigung des letzten Abonne- ments-Umschlags und zur Vermeidung allzu großen Andranges, wenn möglich in der Reihenfolge in Empfang nehmen zu lasten, daß am Sonnabend, den 19. d. Mts., die DIlletS der 1. Serie, ; Montag, den 21. d. Mts., die Billets der 2. Serie, Dienstag, den 22. d. Mts., die BilletS der 3. Serie, Mittwoch, den 23. d. MtS., die Billets der 4. Serie zur Ausgabe gelangen. — Die geehrten Abonnenten werden daraus aufmerksam gemacht, daß da- Garderobe. Abonnement für 20 vor- stellungen mit 3 für jede Serie gleichzeitig mit entrichtet werden kann. Anmeldungen «eu eintretenber Abonnenten werde« im Bureau des Neuen Theaters entgrgengenommen. . Altes Theater. Sonntag, den 20. December 1896. Anfang 3 Uhr. Zn ermäßigten Preisen. ZI«»II«, oder: Gslbmarie unb Pechmarie. WeihnachtS-Komödie in 8 Bildern mit Tanz und Gesang, nach einem deutschen Märchen von Wilh. Anthony. 1. Bild: Die rraitmerschcmunain der Winternacht. 2. Bild: Spinnftube und Weihnachtsabend. 3. Bild: Prinz Amaranth. — 4 Bild: Der Goldregen. 5. Bild: Im Kestsaal der Krau Holle. — 6. Bild: Der Magdesprung. 7. Bild: Der Pechregen.— 8. Bild (Dopprlbild): a. In höchster Roth. — i>. Hochzeitszug der Prinzessin Amaranth. Regie: Oberregisseur Adler. Direktion: Musikdirektor Meyer. Prrsouen: Prinz Amaranth Herr Otto. Frau Märten, eine reiche Bauerhofsbesitzerin . Frl. Base. Gretel, deren Tochter Frl. Dalldorf. Käthchen, deren Stieftocher ...... Frl. Sangora. Hans Gutgeuug, ihr Großknecht Derr FeiAl. Fritz, ein Schornsteinfeger . Herr Heine. Der Feldhüter des Dorfes Herr Prost. Frau Holle I Die alte Hexe im Kuchenhäuschen > . ! ! . Frl. Friese. Ein altes Weib ! Mystifax, ein guter Geist ».Diener der Frau Holle Elsa Buchmann. Elara Küniger. Grete Kellermann. Küthe Ktttler. Frl. Wildnrr. Frl. Klerwtn. Fr. Hofer. Frl. Stöckicht. Ein Obmann der Nehme ! i I . Herr Thiel». Ein Herold Herr Wack. Ein alter Schäfer Herr Gchmiedecke. Bauerndirnen Fr. Henning, Frl. Pohle. Luft« und Erdgeister, Häulemännchen, Mönche, Ritter, Henkersknechte, Elfen, Musikanten, Bauern und Bäuerinnen. Im 5. Bild: / componirt vom Balletmeister I. Golinelli. ,. Nach dem 5. Bild findet eine längere Pause statt. Grmätzigte Preise. Einlaß '/«3 Uhr. Anfang 3 Uhr. Ende nach 5 Uhr. Notos die vier Winde, Diener der Frau Holle Ziesel, Größmagd der Frau Märten . Evi 1 Marie j Mägde ! Anne 1 , Anfang 7 Uhr. Die »kAotell« im Hotel de l'Europe in St. Petersburg auf dem Bahnhof, in Eydtkuhnen auf dem Bahnhof in Eydtkuhnen auf dem Balle der Gräfin Jgnatieff Soldat Oberkellner Weinkellner Kellner Herr Wack. Herr Schmiedecke. Herr Behrens. >. Herr Pacal. Herr Bärwinkel. Herr Renner. Schauspiel in5Actennach einer NovelledeSCol.Savage von Hans Olden. Regie: Ober-Regisseur Adler. Personen: Großfürst Gregor Gregorowitsch .... Herr Greiner. Constantin Weletsky, kaiserlicher Rath . . Herr Borcherdt. Olga, seine Frau Frl. Mancke. Sophie, sein Töchterchen Frl. Sangora. L Sascha Weletsky, Rittmeister f. Constantin'S /Herr Otto. Boris Weletsky. Cavitain / Neffen lHerr Stephany. " Frl. Weigel. Frl. Müller. - Frl. Friese. Herr Hänseler. Fr. Franck. Herr Ernst Müller. Herr Feistel. Herr Körner. Frl. Rudolfi. Frl. Dalldorf. Herr Unger. Herr Stick. Herr Prost. Herr Keller. Herr Benger. Herr Krause. Herr Heine. Frl. Klerwin. Fr. Kuntzschmann. Herr Tragisch. Herr Beyer. Herr Schäfer. Fürstin Palitzin Dosia, ihre Tochter...» Gräfin Jgnatieff Arthur Lenox, amerikanischer Oberst a. D. . Eine Dame ...» Major Petroff Lieutenant Schelmisch Baron Friedrich Fräulein de Launay, Gouvernante bei Weletsky Eine fremde Dame Ein höherer Bahnbeamter ..... Der Bahnhofsinspector Der Portier Ein preußischer Schaffner Ein Bahnbeamtcr Ein Ein Ein Ein Ein Auswanderer Ein Gepäckcontrolbeaniter Ein Fremder Ein herrschaftlicher Jäger Der Director Ein Oberkellner Ein Kellnerjunge Eine Kammerfrau Ein Ceremoniemeister Kammerherr Ein Diener Gebeimpolizisten Herren'Thiele. Schmidt rc. Paßbeamte. Gepäckcontrolbeamte. Soldaten. Auswanderer. Ge päckträger. Russische Reisende. Deutsche Reisende. Kofferträger. Großfürstliche Adjutanten. Diener. Lakaien. Herren und Damen der russischen Gesellschaft. Tschrrkeffen. Officiere. Staatsbeamte. Geheimpolizisten. Zeit: Um daS Jahr 1886. — Ort: Eydtkuhnen und St. Petersburg. Nach dein 1. und 3. Act finden längere Pausen statt. Gewöhnliche Preise. Einlaß '/.7 Uhr. Anfang 7 Uhr. Ende '/«IO Uhr. Repertoire. Montag, den 21. December: Geschlossen. Carola-Theater. Sonntag, den 20. December 1896. Anfang 7 Nhr. VIr«»as- Komisch« Oper in 3 Acten von Alb. Vanloo und Eug. Leterrier. < Musik von Charles Lecocq. Gewöhnliche Preise. Einlaß '/«7 Uhr. Anfang 7 Uhr. Ende nach V,IO Uhr. Billet-Berkauf an der TageScasse des Carola-Theaters (Sophienstraße 19) von 10'/,—1 Uhr, sowie an der TageScasse deS Neuen Stadt-Theaters von 10'/,—3 Uhr. Rio vireetion cke, 8tackt-Urvaters. kcm alten Kaiser Wilhelm, dessen Liebling sie war, in den Tagen der Kindheit zu Berlin gesehen. Daß sich die specifischen Gebräuche eines jeden Landes zu den auS Deutschland überkommenen in den meisten Fällen binznzesellen müssen, braucht kaum besonders betont zu werden. Am Ho e der Königin von England fehlen selbst verständlich am heiligen Abend niemals die Gerichte, an renen John Bull sein besonderes Wohlgefallen hat. DaS ist vor Allem der bekannte Plumpudding, ein echt englisches Nationalgericht, das nicht weniger als sieben Stunden kochen muß, bis eS würdig ist, auf die Tafel der britischen Majestät zn kommen. Es wird eigens in Windsor zubereitet und nach Schloß Osborne geschickt, wo eS, natürlich kalt an gekommen, nochmals drei weitere Stunden zu kochen hat. Servirt wird eS mit einer nicht weniger charakteristisch her gerichteten Brandysauce. Sonst speist man noch bei der s Familientasel Waldschnepfenpastete, geröstetes Rindfleisch und Wildschweinkopf; diesen letzteren pflegt übrigens gewöhnlich der deutsche Kaiser seiner erlauchten Großmutter zu diesem Feste zu senden. Das Wahrzeichen der Weihnachten ist für die katholischen Volker eigentlich nicht der im Lichterglanz erstrahlende Tannen baum , sondern die Krippe. Doch hat der erstere auf ger manischem Boden die letztere, wen» nicht verdrängt, so doch sich gleichberechtigt ihr zur Seile gestellt. Er neigt seine nach dem Walde duftenden Zweige über jenes nicht minder schone Symbol und hüllt eS in seinen würzigen Odem. An den katholischen Höfen zn Dresden und München finden sich Harum beide Wahrzeichen nachbarlich miteinander vereint. Am Hofe König Humbert'S giebt es keinen heiligen Abend, in den der Cbristbaum nicht seinen traulichen Glanz schickte. Königin Margherita, in deren Adern deutsches Blut von der Mutter her fließt, hat die schöne Sitte im Ouirinal eingebürgert, während im Vatican, wo Papst Leo XIII. residirt, die Krippe allein ihre historisch verbriefte Stätte findet. Am französischen Hofe bat wiederholt der Tannen baum angepockt und auch Einlaß erhalten. Zwei Frauen des Hauses Orleans waren eS, die, aus deutschem Blut entsprossen, diese beimathliche Sitte auch in dem fremden Lande pflegten. Zum ersten Mal geschah eS, al« Elisabeth Charlotte von der Pfalz, die kreuzbrave, ehrliche Liselotte, dem Stammvater der Orleans zum Ehebündniß die Hand am Altäre reichte. „Ich bin in Allem auf den teutschen Schlag", schrieb sie, „finde Essen und Trinken nichts gut, was nicht auf den alten Schlag ist." So muß auch bei ihr der kerzenaeschmückte Tannenbaum am heiligen Abend im Gemache flammen, und sie denkt dabei in Wehmuth des beimatblichen Schwarzwaldes, in dem die Horden ihres Schwagers, Ludwig'S XIV., wie Vandalen gehaust haben. Die andere deutsche Fürstin, die den WeibnachtSbaum unentwegt auch in Frankreich beibehielt, war Helene von Orleans, die edle Mutter deS vor einigen Jahren gestorbenen Grafen von Paris. Trotz aller Anfeindungen, die sie von einer sie stelS chicanirenden Clique erfuhr, ließ sie sich nicht von dieser trauten Gepflogenheit, die sie auS ihrer mecklenburgischen Heimatb mitaebracht batte, abbringen. Auch sie fand in Frankreich nicht da« Glück, da« ibr zuerst beschieden zu sein schien. ES waren düstere, leidenreiche Weihnachten, die sie in den Prunkgemächern der gallischen Fürstenschlöfser ver lebte. Nur der glitzernde Tannenbaum mit seinem kräftigen Harzgeruch, der sie an die germanischen Wälder gemahnte, bildete ihre stille Festesfreude. Im alten Hohenzollernschlosse zu Berlin harren sech junge Prinzen und ein rosiges Prinzeßchen gespannt der Stunde, da für sie die WeihnachtSklingel ertönt. Man feiert dort da- Fest noch genau ebenso, wir eS Kaiser Wilhelm bei seinem Großvater und Vater geseben. Der Bierkarpsen wird gemeinschaftlich verspeist, der Dienerschaft auf feierliche Art bescheert und dann der heilige Abend m traulicher Gemein schaft verlebt, unter dem Jubel der Kinderschaar, die sich nicht satt sehen kann an all den prächtigen Geschenken, die ihr der Weihnachtsmann gebracht. Bei denen der jungen Prinzen waltet natürlich, getreu der historischen Ueberlieferung, die im Hohenzollernbause von Geschlecht zu Geschlecht sich fortpflantt, der nnlitairische Charakter vor, während da- kleine Prinzeß- lein Puppen in allen nur möglichen Größen und Arten zu erhalten pflegt. In der Hofburg zu Wien hat selbstverständlich gemäß dem Glauben, zu welchem sich die Habsburger bekennen, noch die Krippe ihren Platz. Aber der WeihnachtSbaum fehlt darum doch niemals. Wie in der ganzen Donaustadt, hat er sich auch in dem ehrwürdigen Schlosse des uralten Herrscherhaus«» längst eingebürgert. Ueberall auS den Scheiben heraus glitzert und flimmert eS; ein Tannenduft strömt auS jedem Hause: man möchte meinen, der gesammte Wiener Wald sei von seinen Abhängen herabgestiegen, um nun mit bunten Kerzen und dem sonstigen WeihnachtS- zierratb geschmückt zu werden. Kaiser Franz Josef benutzt daS Nahen deS Feste- gemäß seiner wohlthätlgen Gesinnung hauptsächlich dazu, der Armutb und den Gebrechen auf reich lichste Weise Linderung zu verschaffen. Man darf behaupten: er schenkt mit vollen Händen. Der unermeßliche Reichthmn der alten, ruhmvollen Dynastie strömt, oft ohne daß die Oeffentlickkeit auch nur die mindeste Kunde davon erhielte, am Christfeste wie rin goldener Born hinaus in die Hütten, wo Noth und Krankheit ihre Stätte haben. Seine Gemahlim, die Kaiserin Elisabeth, verlebt die Weihnachten am liebsten aus Korfu, in dem Schlosse „Achillöion", da- sie sich hier erbauen ließ. DaS Eiland, wo einst der „göttliche Dulder OdyffeuS" nach jahrelangen Irrfahrten landete, ist zum Lieblingsheim der kunstsinnigen Fürstin geworden. Hier be weint sie in tiefster Abgeschiedenheit von der Welt und ihren rauschenden Vergnügungen den Verlust deS einzigen, innig geliebten Sohne-, der ihr durch ein tragisch-bittere- Miß aeschick entrissen wurde. Auf dem Eiland, wo nur noch die Vegetation de» glücklichen Süden- gedeiht, erstrahlt der deutsche Tannenbaum hinau- in die Weihnacht. Die Oelbäume aber, die ringsum geschaart sind, schütteln verwundert die Häupter und murmeln sich in der Sprache, die noch kein Sterblicher ergründet, in senem gehrimnißvollen Rauschen und Flüstern, ihre Gedanken zu ob der seltsamen, ungewohnten Ehrungen, die dem fremden Baum au- dem Norden dort drinnen in dem stolzen Bau zu Theil werden . ..
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