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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.05.1899
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18990530028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1899053002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1899053002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-05
- Tag1899-05-30
- Monat1899-05
- Jahr1899
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4270 Volkswirthschastlicher Theil des Leipziger Tageblattes. verantwortlicher Redacteur iL. G. Laue in Leipzig. — In Vertretung: Georg Hiller in Leipzig. Vermischtes. irr. Leipzig, 89. Mai. Der hiesigen Handelskammer ist von dem Vorsitzenden der Handelskammer zu Glasgow der Prospect sür die im Sommer 1901 dort abzuhaltende internationale Ausstellung mitgelheilt worden. Die Ausstellung steht unter dem Protectorat Ihrer Majestät der Königin, ihr internationaler Charakter ist von dem Handelsministerium anerkannt und es finden daher die Bestimmungen des Gesetzes von 1883, wonach die Theilnahine au der Ausstellung das Patentrecht und das Recht aus Registrirung von Entwürfen nicht beeinträchtigt, auf sie Anwendung. Besondere Aufmerksamkeit soll den nachstehenden Abtheilungen zugewaudt werden: Kunst, Geschichte, Archäologie, Transport, Eleltricitüt, Maschinen als Ersatz für Handarbeit, Sport; endlich der Abtheilung für Frauenarbeit. Ter Prospect liegt auf der Kanzlei der Handels kammer, Neue Börje, Tr. I., zur Einsichtnahme aus. *— Actien-Gesellschaft sür elektrische Anlagen und Bahnen in Dresden. Ter Aussichtsrath beschloß, der am 21. Juni siattsindenden General-Versammlung wieder 6 Proc. Dividende vor- zuschlagen. *— Die Mitteldeutschen Elektricitätswerke, Actien- Gesellschaft in Dresden, haben sür den 16. Juni ihre diesjährige ordentliche General-Versammlung cinberusen. Außer den gewöhn lichen Gegenständen steht auf der Tagesordnung ein Antrag des Vorstandes auf Fusion der Gesellschaft mit der Actien-Gesellschaft Sächsische Elektricitätswerke, vormals Pöjchmann L Co. in Dresden. Die letztgenannte Gesellschaft hat für den 17. d. M. eine außer- ordentliche General-Versammlung zu gleichem Zwecke einberufen, außerdem steht die eventuelle Erhöhung des Grundcapitals ans der Tagesordnung. *— Fabrik photographischer Apparate aus Actien vorn«. R. Hüttig L Sohn. In der General-Versammlung wurden Jahresrechnung und Gewinnvertheilung in der vorgeschlagenen Form genehmigt und dem Vorstand und Aufsichtsrath einstimmig Entlastung ertheilt. Das turnusgrmäß aus dem Aussichtsrath aus scheidende Mitglied Herr Ed. Zabel wurde einstimmig wiedergewählt. Er nahm die Wahl dankend an. Die auf 10 Proc. festgesetzte Dividende gelangt sofort bei der Gesellschaftscasse und bei dem Bank- Hause Ed. Rvcksch Nachf. zur Auszahlung. *— 4. Vereinstag der „Freien Vereinigung der deutschen Creditgenosse nschaften". In der zweiten Ver- jammlung sprach Herr Senator vr. Glackemeyer-Haunover über das Bestreben der Creditvereine, ihren Mitgliedern mit Belehrungen über wichtige Geschäftszweige des praktischen Lebens an die Hand zu gehen. Herr Rechtsanwalt Koppel-Dresden reserirte über: „Das Bürgerliche Gesetzbuch und die Beurkundung der Darlehen." Sodann sprach Herr Fabrikant Wa l lhein e cke-Hannover über: „Die General-Versammlung als oberste Instanz." Ein Referat über die Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches, über die Uebertragungen von Forderungen hatte Herr Land- gerichtSrath vr. Lobe-Leipzig übernommen; er behandelte die außerordentlich wichtige Materie in instructiver Weise und fand sehr beifällige Aufnahine mit seinen Darlegungen. Herr Director Boedecker-Lehrte verbreitete sich in Vorschlägen dabin, wie die Gründung neuer Creditvereine nach Schulze - Delitzsch praktisch und leicht ins Werk zn setzen sei. Den nächsten Vortrag hielt Herr Rechtsanwaltvr.Steinfeld-Hannover: „Die sür die Creditvereine wichtigen Veränderungen des proccssualen Verfahrens der Gerichte, welche durch die am 1. Januar 1900 in Kraft tretende neue Reichs- civilvroceß-OrLnung eingeführt werden." — Ein beim Vorstand ein gegangener Antrag, die Vereinstagungen alljährlich abzuhalten, ivurde, schon in Rücksicht auf die immensen Vorbereitungen, die diese Veranstaltungen erfordern, nicht acceptirt. *—Tara bei Getreide- und Mehlausfuhr. DerBundcs« rath hat soeben nach dem Anträge der Bromberger Handelskammer vom 19. März 1899 eine Aenderung der Tarasätze für Getreide, Mehl »c. beschlossen und zwar für solche Fälle, in denen eine AuS- fuhr mit dem Anspruch auf Zollnachlaß oder Ertheilung von Ein- fuhrscheinen stattfindet. Vom 1. Juni 1899 ab beträgt der Tarasatz für Säcke bei Getreide, Hülfeusrüchten, RapS und Rübsaaten, für die bisher 1'/, Proc. des Rohgewichts berechnet wurde, und ebenso für Säcke bei der Ausfuhr von Mehl und Mühlenfabrikaten, für die der bisherige Zollsatz 2 Proc. betragen hatte, gleichmäßig nur noch 1 Proc. Es handelt sich hierbei um eine für den Export recht wesentliche Ermäßigung der Tarasätze. (H. B.-H.) *— Co ns ulate. Der Kaiser hat im Namen des Reichs den Kaufmann Emil Zollinger zum Consul in Aleppo ernannt. *—Zollerlaß des preußischen Finanzministers. Es ist dir Beobachtung gemacht worden, daß trockene Pomeranzen etwa von Erbsen- bis Kirschengröße, welche in der Anmerkung zu „Pomeranzen" auf Seite 349 des A. W.-B. als unreife der Nr. 2üp 2 des Zolltarifs zugewiesen sind, beim Eingang aus Ver- tragSstaaten oder meist begünstigten Ländern bei mehreren Zollstellen »ach dem vertragsmäßigen Satze sür die in dieser Tarifnummer genannten unreifen Pomeranzen mit 2 bei anderen Stellen da gegen nach dem autonomen Satze mit 4 für 100 kg verzollt werden. Die Zoll- und Steuerstellen sind mit Anweisung versehen worden, daß nach den einschlägigen Vertragsbestimmungen die An wendung deS Zollsatzes von 2 .Xl für 100 kx gerechtfertigt ist. *— Der Verband deutscher Eisenwaarenhändler hielt seine diesjährige General-Versammlung am 28. Mai in Würz burg ab, nachdem bereits am Tage vorher zwei Sitzungen des Gesammt-Borstandes und eine unverbindliche Vorbesprechung der Mitglieder stattgesunden hatten. Die Versammlung war von 72 Mitgliedern aus allen Gegenden Deutschlands besucht. Vertreten waren 160 Mitglieder. Zunächst wurden die Regularien erledigt, unter denen die Neuwahl der Herren I. Susrmihl in Firma I. F. Schomann fr. in Rostock, W. Schneider in Firma Schneider L Becker in Erfurt, Ollendorf-Wilden in Bonn und D. Blehler-Willms in Pietz in den Vorstand erwähnenswerth war. Dann kamen Statuten« Aenderungen und Fragen der Verbands-Organisation zur Er örterung. Es wurde beschlossen, den Verbandsvorort dauernd nach Mainz zu verlegen. Reine Fachsragen betrafen auch die Verhand lungen über daS Berhältniß des Verbandes deutscher Elsenwaaren- bändler zum Verband der Holzschraubenfabrikanten, zum Draht« stistrnsyndicat u. a. m. Hier entspannen sich sehr lebhafte Debatten, da sowohl der Verband der Holzschrauben-Fabrikanten alS auch da» Drahtstiftensyndicat den Händlern viele Gründe zu berechtigten Beschwerden gegeben hatten. Bon allgemeinem Interesse war dagegen die Besprechung über die Regelung der.Arbeitszeit und Arbeitsverhältnisse in den Ladengeschäften. Es gelangte eine Resolution zur Annahme, welche sich sür eine reichsgesetzliche Regelung der Arbeitszeit auSspricht und dir Ladenschlußzrit von 9 Uhr Abends bis 5 Uhr Morgens alS angemessen bezeichnet. Ein gleich großes Interesse boten die Erörterungen wegen Reform der Zahlungsweise im Handelsverkehr. DaS Ergebniß der Discussion ivurde in einer Resolution sestgelegt, in welcher in Anbetracht des Umstande», daß an den meisten Orten Creditanstalten bestehen, die Einschränkung der Creditsristen durch Ausstellung von Rechnungen nach kürzeren Fristen, längstens nach drei Monaten, empfohlen wird; Außenstände, die in dieser Frist nicht eingegangen sind, sollen durch Postanftrag eingezogen werden. In der Debatte über diesen Punct wurde die interessante Thatsache erwähnt, daß einzelne Unterverbände durch Ausstellung von Listen zahlungsunsähiger Kunden bereits gute Erfolge bei der Vermeidung von Verlusten erzielt haben. Die Erörterungen, dir sich mit der Besteuerung der Consnm- vrreine befaßten, legten von Neuem dar, wie sehr sich der Detailhandel dadurch beschwert und benachtheiligt fühlt, daß noch immer die Confumvereine in steuerlicher Beziehung gewisse Vorzüge vor den Gewerbetreibenden genießen. Die bei diesem Gegenstand der Tagesordnung angenommene Resolution fordert deshalb, daß die Bevorzugungen, deren sich heute noch die Consum- Genossenschaften in steuerlicher Beziehung erfreuen, im Sinne auS- glcichender Gerechtigkeit gegenüber dem Handelsgewerbe endlich fallen gelassen werben. Gleichzeitig wurde die Ansicht aus ¬ gesprochen, daß Geistliche und Beamte sich durch active Velhei- ligung an Eonsum-Genossenschasten, insbesondere Raisseiien-Genossen- schosten in den wirthschastlichcn Kampf einzelner Bernssclassen alS Partei einmischen und dadurch an demjenigen Ansehen »in- büßen, da» «ine der Grundlagen ihrer Stellung bildet. Auch wurde dagegen protestirt, daß den Raisfeiscn - Genossenschaften vom Staate für reine ErwerbLzwecke Capilalüm zn einem ZinS- fuß zur Verfügung gestellt werden, der wirthschasllich nicht berechtigt ist. Neben der Verfolgung eigener Interessen waren Rücksichten au daS kaufende Publicum in hohem Grade für die Versammlung maß gebend, alS sie beschloß, di« Frage der Einsührung leicht erkennbarer Unterscheidungsmerkmale sür Prima- und AuSschnßwaare bei Email geschirr durch den Vorstand erwägen zu lassen Eslgiebt'koum einen Artikel, bei dem unlauterer Wettbewerb so stark sein Unwesen treiben kaaa, wie gerade das Emailgeschlrr, dessen mlnderwerihigr, sür den Laien von ,den besseren Qualitäten nicht herautzuerkrnnrn- den Sorten mit Vorliebe von den sogenannten Ramschbazaren als Lockartikel geführt werden. Rücksichten auf die Consumenten bildeten leitende Gesichtspunkte auch bei den Beschlüssen, auf die Einführung einheitlicher Größen für Ofenvorstellrüste, Ofenrohrstutzen und Ge winde von Eisenschranbcn hinzuwirken, da die Vielheit der heute abricirten Masse natürlicher Weise die genannten Artikel unnütz vertheuert. *— Ein deutsches Syndicat hat elf Dampfer der Holl- Linie erworben und wird sie zur Befestigung ..der deutschen Handelsbeziehungen mit Borneo benutzen. Die Dampfer ollen wie bisher zwischen den Häfen Borneos, Singapore und Hongkong lausen, in Zukunst aber statt unter englischer unter deutscher Flagge. *— TieLiquidations - Coursean derBerlinerBörse Ende Mai 1899 sind wie folgt festgesetzt: 3proc. deutsche Reichsanleihe 92,—, 3 proc. preußische Consols 92,—, Oesterreichische Creditactien 222,25, Lombarben 26,25, Franzosen 151,50, Berliner Handels gesellschaft. 172,75, Darmstädter Bankactien 153,—. Deutsche Bank 210,50 Disconto - Commandit-Antheile 197,50, Dresdner Bank 164,25, Nalionalbank 146,50, Russische Bank 16l,—, Dort mund-Gronau 186,25, Lübeck - Büchener 172,— , Maricnburg- Mlawka 86,25, Ostpreußen 93,75, Buschtiehradcr 3l8,—, Canada Pacific 97.—, Gotthardbahn 146,75, Italienische Meridional 142,75, do. Mittelmeer 109,50, Jura-Simplon 88,75, Oesterreichische Nord- Westbahn 122,—, do. Elbethalbahn 132,—, Princc Henri 110,50, Transvaal 233,50, Schweizer Centralbahn 147,—, do. Nordost- bahn 102,50, do. Union 80,25, Warschau«Wiener 438,75, Italienische 4proc. Rente 95,—, Mexikaner 6proc. Anleihe 102,-, do. 1890 101,80, Oesterreichische 1860er Loose 146,75, Russische 4proc. Consols 101,25, Russifche 1880er Anleihe 101,25, Russische 4proc. Rente 100,50, Russische 3'/-proc. Goldanleihe 98,—, Rus- ifche 3proc. Goldanleihe 91,50, Türken Vit. 6 conv. 27,60, Türken Vit. v 23,20, Türken-Loose I3l,—, Ung. 4proc. Goldrente 100,25, Ung. 4proc. Kronenrente 97,25, Chinesische öproc. Goldanleihe 98,20, Hamburger Packctsahrt-A.-G. 126,75, Norddeutscher Lloyd 122,75, Trust-Conip. 178,50, Spanier 63,75, Nvrth. Prcf. 78,10, Russische Noten 216,75, Buenos Aires 45,—. — Heutiger amtlicher Durch- chnitts-Cours sür deutsche Fonds und Eiseubahn-Actien. — Amt licher Durchschnitts-Cours vom 30. d. M. für österreichische Noten, Wechsel per Wien und Petersburg. *— Das Berliner Aeltesten-Collegium lehnte auch die neuerliche Beschwerde wegen der Nichtzulassung der convertirten Pfandbriefe der Stettiner Nation al-Hypotheken-Credit-Gesellschast mit überwiegender Stimmenmehrheit ab. *— Actien-Gesellschaft vormals Frister LRoßmann. In der General-Versammlung wurde aus Antrag eines Großactionärs im Einverständnis; mit der Verwaltung und allen anwesenden Actionären die Bilanzsumme, mit welcher die Betheilignng an dem ungarischen Unternehmen der Gesellschaft eingesetzt war, um den dafür gebildeten Specialreservefonds von 30000 >4 herabgesetzt. Ferner wurden auf die Bestände von fertigen und halbfertigen Maaren noch weitere 20 000 ^Xl abgeschrieben, um die der ausgegebenen Patronen - Fabrik entstammenden Nestbestände an Maschinen rc. dem ungefähren jetzigen Werthe entsprechend zu bemessen. Außer diesen 20000 .Xk werden verwendet 2959 Gewinn und ferner dem ordentlichen Reservefonds entnommen 17 041 ^i, wodurch sich letzterer auf 12 959 » reducirt. Mit diesen Abänderungen wurde der Geschäftsabschluß genehmigt und der Verwaltung Entlastung ertheilt. An Stelle von zwei aus geschiedenen Mitgliedern wurden die Herren Rentier Schrödter und Prokurist Jhlau (von der Heydt L Co.) und ferner Herr Nickel Everth L Mittelmann) neu in den Aufsichtsrath gewühlt. *— Actien-Baugesellschaft Ostend. In der General- Versammlung wurde der Vortrag auf neue Rechnung mit 20 664 .XL als zu hoch bemängelt und beantragt, von vemselben je 2 Proc. Dividende auf die Vorzugsaktien und Stammactien mehr zn ver- theilen, als die Verwaltung beantragt hatte. Die Direction führte demgegenüber aus, daß die Villen, die die Gesellschaft besitze, sehr reparaturbedürftig seien und die Verwaltung sich deshalb zu der Festsetzung des Vortrages auf die angegebene Hohe entschlossen habe. Der obige Antrag wurde mit 445 gegen 56 Stimmen obgelehnt. Schließlich wurde der Jahresabschluß für 1898 genehmigt, der Ver- waltung Entlastung ertheilt und beschlossen, den Reingewinn von 81 240 in folgender Weise zu Vertheilen: 4062 ^Xl dem Reserve fonds, 12186 Tantieme an Aussichtsrath und Direction, 6 Proc. Dividende mit 40680 .Xl für die Borzugsactien und 4 Proc. Divi dende mit 3648 ^l für die Stammactien, 20 664 ^l Vortrag auf neue Rechnung. *— Actien-Gesellschaft Berliner Luxuspapierfabrik vorm. Hohenstein L Lange. Das erste Betriebsjahr hat einen befriedigenden Verlauf genommen. Die Gesellschaft war für alle Zweige ihres Betriebes andauernd in voller Thätigkeit, sowohl für daS Export- alS auch für daS Jnlandgeschäst. Die Druckerei war während de» ganzen JahreS so stark in Anspruch genommen, daß fremde Maschinen zu Hilfe genommen werden mußten. Die in der Bilanz figurirenden Bestände sind in vorsichtiger Weise auf genommen. Die Außenstände, welche sich aus ca. 4000 Conten zusammensetzen, haben zum größten Theil im laufenden Jahre bereit- Eingang gefunden. Die wachsende Ausdehnung, welche der Betrieb genommen bat, macht eine Reihe von Neubauten, sowie die Anschaffung neuer Maschinen erforderlich. Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr dürfen als günstig bezeichnet werden. Der im Jahre 1898 erzielte Reingewinn beläuft sich nach Berück sichtigung aller Abschreibungen auf 100077 ^/4, der wie folgt zur Vertheilung gelangt: 5 Proc. sür den gesetzlichen Reservefonds 5004 ^l, 4 Proc. erste Dividende 30 000 >4, Tantienie an Vorstand und Beamte 11 507 >l, Tantieme an den Aussichtsrath 6507 .X>, 5 Proc. Superdividende 37 500 .Xl, Vortrag auf neue Rechnung 9559 *— Actien-Gesellschaft für Pappenfabrikation, Berlin. In der General-Versammlung führte der Vorsitzende Herr Bankier Friedmann auf verschiedene Anfragen aus, daß der Buch- Werth des Berliner Grundstücks einschließlich Gebäuden und Maschinen mit 612 000 ^l unbedingt zu erreichen sein werde. Ueber die Ver- wrrthung des 790 Quadratrnthen umfassenden Terrains sei sich die Verwaltung noch unschlüssig. Ein Gesammtverkauf sei bis jetzt aussichtslos gewesen und auch der Justizminister, dem das Terrain für einen eventuellen Bau eines AmtsgerichtSgebäudes für das Äeddingstadtviertel zur Verfügung gestellt war, hat einen Ankauf abgelehnt. Es fei aber Aussicht vorhanden, einen Theil des Terrains jchon in nächster Zeit abstoßen zu können. In diesem Falle solle eine Parcellirung des gesummten Terrains vorgenommen werden. Ueber das Geschäft im lausenden Jahre theilte der Vor sitzende mit, daß es sich sehr gut anlasse. Jndefsen dürfe nicht ver gessen werden, daß die Preise für Rohmaterialien und Kohlen sehr Hohe seien, wodurch der Bctriebsgewinn wieder beeinträchtigt würde. Der Jahresabschluß für 1898/99 wurde genehmigt, Entlastung er- theilt und die Dividende auf 7'/, Proc. festgesetzt. *— F. Butzke L Co., Actien-Gefellschaft für Metall-Industrie in Berlin. In der Aussichtsraths-Sitzung wurde beschloßen, die General-Versammlung am 23. Juni abzuhalten. Die in der vorigen Aussichtsraths-Sitzung beschlossene Nachprüfung der Bestände der Abtheilung II durch einen gerichtlichen Sachverständigen hat in zwischen stattgesunden und Veranlassung zur Aenderung der durch den Vorstand der Gesellschaft vorgenommenen Feststellung der In- vrntnr-Werthe nicht ergeben. s:s Norddeutsche Eiswerke in Berlin. Die Gesellschaft gicbt jetzt 1 Million Mark Vorzugs-Aktien aus, welche zunächst 5 Proc. Dividende erhalten, dann bekommen die Stainm-Actieu ebenfalls 5 Proc.; der übrige Gewinn wird gleichmäßig nach Beträgen verlheilt. Mit dem Gelbe wird eine große Fabrik von Kunsteis und Kühlhäuser mitten in Berlin gebaut. DaS ans völlig reinem Brunnenwasser hergestellte, wunderbar klare Kunsteis übertrifft bei Weitem das von den ost schmutzigen Pfühlen der Umgebung Berlins gewonnene Natureis, und ist der Umsatz nahezu unbegrenzt. Er ist so groß, daß in 1898 noch 3 569 529 Doppel- Centner EiS nach Deutschland aus dem AnSIande für 4 712000 >4 geholt werden mußten. Die Kühlhäuser werden im Anfbewahren der Lebensmittel eine ungeheuere Erleichterung schaffen und haben sich bereits in RuinmelSburg, Hamburg, Köln rc. als rentabel bewiesen. Di« Gesellschaft zieht voraussichtlich guten Gewinn aus ihrem neuen Unternehmen. *— Mit einem Stammkapital von 375000 .Xl ist in Berlin dir Gesellschaft mit beschränkter Hast Elektrischer Ferndrucker gegründet worden zur Ausnutzung der Patente Bernhard Hoffmann in Paris für den Telescriptrur, sowie der von Siemens St Halske erfundene» Typendrncktelegraphen. Betbeiligt sind u. A. an der Gesellschaft die Breslauer Discontobonk, daS Molff'sche Tele- graphenburean, die Bergisch-Märkifche JndustriegeseNschost. *— Wcstpreußische Kleinbahn,n-Actien-Gefellschost. Am 27. d. M. wurde in den Räumen der „Allgemeinen Deutschen »lrinbahn-Gesellschaft, Actien-Gesellschaft zu Berlin" dir obige Ge- ellschaft mit einem Capital von 2 820000 .Xl gegründet, von welchem der preußische Staat 720 000 .Xl, die Provinz Westpreußen 360 000 .Xl, der Kreis Marienburg 550000 ^l übernommen haben, während der Rest auf die Allgemeine Deutsche Kleinbahn-Gesellschaft entfällt. Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung eines Kleinbahn netzes im Kreise Marienburg, welchem sich weitere Kleinbahnen in den Kreisen Danziger Niederung und Elbing anschließen sollen. * Frankfurt a. M-, 29. Mai. Ueber das Türken-LooS- Syndicat erfährt die „Frkf. Ztg.", daß jetzt etwa 50 000 Stück chndicirt sind. Die Führung des Syndikats hat die Banque Otto- inane; außerdem sind die Brüsseler Banque Internationale und die Oesterreichische Länderbank die Hauptbelheiligten. Mit der Ein- ührung des Ratengeschäfts in den Balkanstaaten ist die Banque Salonique betraut worden. — Nach dem gleichen Blatt schweben gegenwärtig Verhandlungen, welche den Eintritt der Oest er reich i sch en Länderbank in die deutsche Finanzgruppe der Schuckert-Gesellschaft bezwecken. Generaldirektor Palmer reist in dieser Angelegenheit nach Berlin. * Tüsscldorf, 29. Mai. Die General-Versammlung der Berg werks-Gesellschaft Ver. Bonifacius bei Gelsenkirchen genehmigte die Bilanz und ertheilte Decharge. Der Bruttogewinn der ersten vier Monate des lausenden Geschäftsjahres beträgt 308655 Mark. Die Aussichten seien weiter günstig. Der abgebrannte Schachtthurm sei voraussichtlich am 15. Juni wieder betriebsfähig. Die Beschlußfassung über die beantragte Statutenänderung war nicht möglich, weil die Versammlung nicht beschlußfähig war. * Köln, 29. Mai. In der General-Versammlung des Ver bandes deutscher Drahtstistfabrikanten wurden laut „K. B.-Z." die Drahtstistpreife wieder um 2 .Xl pro 100 lc« erhöht. *— Helios, El ektricitäts-Actie n-Ges ellschaft in Köln. Nachdem die Abschlußzifsern der Bank für elektrische Industrie in Berlin für das Jahr 1898 und der Elektricitäts-Gesellschaft Singer iir das am 28. Februar 1899 beendete Geschäftsjahr vorliegen, lassen ich dir bekannten, auf eine Vereinigung dieser beiden Gesellschaften nit der Helios-Gesellschaft hinzielenden Pläne nunmehr eher über- ehe». Bekanntlich gehen diese Pläne dahin, daß Helios sowohl die Bank sür elektrische Industrie als die Elektricitäts-Gesellschaft Singer, und zwar erstere ab 1. Januar 1899, letztere ab I. März 1899, mit allen Vermögenswerthen und Schulden unter gewissen Voraussetzungen übernimmt und einzelne der übernommenen Werthe an die unter Führung der Berliner Bank stehende vermittelnde Bankgruppe zurückgiebt. Die Grundlage für das Uebernahme« geschäst bilden die auf die genannten Tage festgestellten Vermögens übersichten und Abschlüsse der beiden Berliner Gesellschaften. HelioS übernimmt alle hierin ausgewiesenen Vermögenswerthe und Schulden unter der Bedingung, daß diese Abschlüsse von den General-Ver- ammlungen der Bank für elektrische Industrie und der Singer- Gesellschaft genehmigt und daß außerdem die erzielten Reingewinne nicht ausgejchüttet, sondern an Helios übergeben werden. Dieser Reingewinn beträgt bei der Bank für elektrische Industrie rund 680000 ^l und bei Singer rund 70000 ^l Dabei hat sich jedoch die Helios-Gesellschaft ausbedungen, daß sie in den von der Bank sür elektrische Industrie mit den Elektriciiätswerken Liegnitz abgeschlos senen Pacht- und Bürgschastsvertrag (Verbürgung von 4 Pcocent Zinsen) nicht eintritt. Im Falle Les Zustandekommens der Vereini gung würde also die Singer-Geselljchast sich auslösen, während die Bank für elektrische Industrie ausschließlich daS Pachtgeschäst in Liegnitz fortsctzen darf. In die von der Bank für elektrische Industrie und der Singer-Gesellschaft mit ihren Veamten ab geschlossenen Verträge tritt Helios gleichfalls nicht ein, dagegen wird der von der Gesellschaft Singer abgeschlossene Miethvertrag, betreffend Los Berliner Geschäftshaus von Helios, zum Zwecke der Lösung bezw. weiteren Uebertragung übernommen. Die Berliner Bank hat für den hierbei etwa entstehenden Ausfall, sowie für die bei Umbau des Hauses durch die Gesellschaft Singer verauslagten Beträge bis zur Höhe von 100000 ^4 aufzukommen. Weiter übernimmt die Ber liner Bank die Verpflichtung, von der Helios-Gesellschaft die Actien der Liegnitzer Elektricitätswerke und cher Bamberger Tram bahn-Gesellschaft zu denjenigen Preisen von Helios zurückzunehmrn, zu welchen sie der letztere von der Bank für elektrische In dustrie übernommen hat. Bei dem Liegnitzer Unternehmen handelt es sich um 638 755 ^l Die in der Vermögensübersicht der Bank für elektrische Industrie aufgeführten Actien der sächsischen Accumu latorenwerke werden von der Berliner Bank gleichfalls, und zwar zu rund 53 000 ^l übernommen. Endlich leistet die Berliner Bank noch dafür Gewähr, daß die in den Vermögensübersichten der beiden Berliner Gesellschaften aufgesührten Vorräthe und in Aus führung begriffenen Arbeiten zu den Selbstkosten zuzüglich der etwa gezahlten Gebühren rc. zn Buche stehen, sowie daß die aufgesührten Außenstände und Wechsel eingehen. Falls diese Be dingungen von Len verschiedenen General - Versammlungen ge nehmigt werden, gehen die Geschäfte der Bank für elektrische Industrie und der Elektricitäts-Actien-Gesellschaft Felix Singer L Co. vom 1. Januar beziehungsweise 1. März 1899 ab auf den Helios über, der dafür, wie bereits früher gemeldet, 6 000 000 Mark neuer, ab 1. Juli 1899 dividendenberechtigter Actien als Gegenwerth an die Berliner Bank giebt. Letztere bezw. die von ihr vertretene Bankgruppe bietet den Actionären der Bank für elektrische Industrie den Umtausch ihrer Actien gegen solche der Actien-Gesell- schaft sür ElektricitütSanlagen in Köln an. Bei der Durchführung dieses Geschäft, erhält die Gesellschaft Helios vor Allem einen größeren Besitz in Actien der Union deS Tramways in Brüssel. Letztere ist eine Trustgesellschast für Tramway.Gesellschaften und bei folgenden Tramway-Gesellschaften bethciligt: Charkow, Tislis, Prag, Saragossa, Witcbsk, Orel und Malaga, ferner bei der Oompugnis auxiliairo äo ebemiiw üo kor au Lrosil. Bei allen diesen Gesellschaften, mit Aus nahme derjenigen von Witebsk und Orel, die bereits elektrischen Be trieb haben, steht die Einführung desselben in kürzerer oder längerer Frist noch bevor, so daß sich hierdurch sür den Helios ausgedehnte Aussichten aus Entfaltung lebhafter Thätigkeit eröffnen. (Köln. Ztg.) *— Norddeutsche Seekabel-Actien-Gesellschaft. Mit einem Grundcapital von 2 Millionen Mark wurde, wie bereits ge meldet, in Köln eine Gesellschaft errichtet, deren Aufgabe die Her- stellung von Seekabeln und die Uebernahme von Arbeiten für die Legung von Seekabeln sein wird. Die Gesellschaft wird Fabrik anlagen in Nordenham errichten. Zu den Gründern gehören u. A. die Firma Felten Sr Guilleaume in Mülheim a. Rh. und die Deutsch-Atlantische Telegraphengesellschast in Köln. *— Aachen-Mastrichter Bahn. Aus dem Kreise der Actionäre wird über die Verzögerung, der die Auszahlung ihrer Abfindung begegnet, Klage geführt. Während das Sperr« jahr Ende diese- Monats abläuft, ist die General-Versammlung erst aus Ende des nächsten Monat- anberaumt und, wie es scheint, will die Verwaltung der Bahn erst nach der General-Versammlung die Auszahlung an die Actionäre vornehmen. Die Direction wäre den Aktionären zum Mindesten eine Aufklärung über die Gründe für diese eigenartige Verschleppung der Angelegenheit schuldig. *— Hörder Bergwerks- und Hütten-Verein. Wie man auS unterrichteten Kreisen hört, soll die Gesellschaft in der Lage sein, für das am 30. Juni zu Ende gehende Geschäftsjahr bei etwa 3 Millionen Mark betragenden Abschreibungen eine Dividende von 15 Proc. (i. V. 11 Proc.) auf die Stainm-PrioritätS-Action Tn. zu vertheilen. * Dortmund, 27. Mai. Auf den Werken in Schwerte macht sich großer Kohlenmangel bemerkbar. Aufträge liegen zur Genüge vor, aber die Kohlen fehlen. Damit die Arbeiter unter solchen Verhältnissen nicht leiden und der Lohnausfall nicht zu groß wird, sollen dieselben im Tagelohn beschäftigt werden. * Dortmund, 29. Mai. Die heutige Gewerken-Bersammlung der Gewerkschaft Scharnhorst genehmigte den Geschäftsbericht sowie den Rechnungsabschluß und ertheilte dem Vorstand Ent lastung. Für Neuanlageu sind 1 181 000 .Xi nöthig, inSgesammt aber 2 281 000 ^l, die durch Zubuße gedeckt werden sollen. *— Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahn. In der Gencral.VersainiiiIuug wurde die Bilanz für 1898 und die Ver- theilung einer sofort zahlbaren Dividende von 6'/, Proc. genehmigt. *— Gußstahl-Werk Witten. Die Direction erklärt sich außer Stande, über die sür das Geschäftsjahr 1898/99 zu erwartende Dividende jetzt schon ein Urtheil obzugeben. Sie könne nur mit theilen, daß, wie im vorigen Jahre, auch der diesjährige Abschluß recht befriedigende Resultate auiweisen werde. *— Zum Ankauf der Zeche Dannrnba um durch daS Differ- dinger Eisenwerk erfährt die Berliner „Industrie", Fachzeitung für Kohlen- und Kali-Vergbau, daß die Verhandlungen perfect ge- worden sind. Die Zeche Danneiibaum geht zu 130 Proc. in den Besitz de» genannten Eisenwerkes über. Die Anrufung des Palrio- tiSmuS hat also nichts geholfen. *— Zur CvakSnoth der Eisenwerke schreibt die Berliner „Industrie", daß. nm die zumehmende CoakSuotb der deutschen Eisenwerke zum Theil zu beseitigen, 20000 t englischer EoakS nach Ruhrort unterwegs seien. *— Görlitzer Maschinenbauanstalt. Di«Dividende wird aus 14 Proc. geschätzt. Breslau, 29. Mai. Verein für die deutsche Rüben zuckerindustrie. General-Versammlung am 29., 30. und 31. Mai 1899. (II. Originalbericht.) Die BerufSgenossenschaft für die Zucker- Industrie des deutschen Reiches hielt heute ihre ordentliche dies jährige General-Versammlung im Landeshause der Provinz Schlesien ab. Den Vorsitz führte Herr Fabrikbesitzer W. Hahne-Magde« bürg. Die Tagesordnung, bestehend in Wahlen von nach dem Turnus ausscheidenden Mitgliedern des Vorstandes und des Schiedsgerichts bezw. deren Stellvertreter, Legung der JahreSrechnung, Berichte de» Vorstandes und der Beauftragten, sowie einige andere formale An gelegenheiten wurden erledigt. Die AuSscheidendeo wurden särnmt- lich wiedergewählt, die JahreSrechnung entlastet, der nächstjährige Voranschlag, sowie der Geschäftsbericht des Vorstandes genehmigt. Aus dem letzteren ist folgendes Bemerkenswerthe mitzutheilen: Die Genossen schaft zählte Ende 1898 an versicherungspflichtigen Betrieben 455, an weiteren Betrieben traten zwei hinzu. Die Zahl der versicherten Personen betrug 98163. Die Gesammtsumme der in 1898 nachgewiesenen umlagepflichtigen Gehälter und Löhne stellte sich auf 45 775 459,35 Mark, während die wirkliche Ausgabe 49191398,97 ^l beträgt. Eine Ordnungsstrafe gegen ein Mitglied wurde nicht verhängt. Für Abwendung von Unfällen bezw. für besondere» Bemühen, solche zu verhindern, wurden 8 Personen durch Geldgeschenke belohnt. Im Berichtsjahre wurden 2703 (gegen 2961 im Vorjahre) Unfälle ge- meldet. In das Schadenregistrr sind während des Berichtsjahre» 462 Fälle (509) eingetragen, welche der Genossenschaft einmalige oder lausende Kosten gebracht haben. Unter Hinzurechnung der auS den Vorjahren zu entschädigenden Unfälle sind e» im Ganzen 5500 Fälle, sür welche bis Ende 1898 an Renten rc. baar ausbezahlt wurden 4 579 690,80 ^l Die 462 Schadensälle — darunter 44 Todesfälle — vertheilen sich auf 229 Fabriken, davon hat eine Fabrik allein 15 Schadenfälle zu verzeichnen. Abgelehnt wurden in 327 Fällen die Forderung auf Entschädigung an Beschädigte oder deren Hinterbliebene, in den meisten dieser Fälle wurde Berufung ein gelegt. Der Bestand an Rentenempfängern Ende 1898 betrug 4414 (im Vorjahre 3872), nämlich: 3309 Invaliden, 405 Wittwen, 658 Kinder, 42 Ascendenten. In 15 Fabriken ist ein Schadensall nicht vorgekommen. Die Umlage sür 1898 beträgt 35 794,12 ^l, auf jede Mark entfällt eine Bettragseinheit von 0,014 835. Das Vermögen der Genossenschaft betrug Ende des Berichtsjahres 2 201 114,76 ^l Der Rechnungsabschluß für 1898 zeigt in Ein- nähme und Ausgabe gleich 818 938,29 ^l, verblieben ist ein Bestand von 108 661,75 ^l gegen 30 448,96 im Vorjahre. Der Bor- anschlag für 1900 balancirt in Einnahme und Ausgabe mit 120000 Mark. In der Einnahme sind Umlage für 1899 mit 50000 ^l und Zinsen des Reservefonds mit 70 000 ^l enthalten. — Die General- Versammlung nahm mit allen gegen drei Stimmen eine vom Vorstande eingebrachte Resolution sür Beibehaltung de» Zuckersteuer gesetzes und für da» Zustandekommen deS deutschen Zucker- cartels an. *— Die Gewerkschaft der Friedenshütte, „Oberschlesische Eisenbahnbedars» - Actien - Gesellschaft", beabsichtigt noch im Laufe dieses Jahres mit der neuen Kohlengrubcnaiilage am Beuthener Schwarzwald zu beginnen. Die Wandagrube soll, wie nach oberschlesischen Blättern verlautet, in Kürze in den Besitz der „Gewerkschaft Georg v. Giesche's Erben" übergehen. *—Elektricitäts.Actien.Gesellschaft vorm. Schlickert L Co. in Nürnberg. Die Gesellschaft hat jetzt den Bau der ersten Bergbahn in den Vogesen, von Colmar i. E. nach dem Lnst- curort Drei-Aehren, vollendet und wird die Bahn am 6. Juui dem Verkehr übergeben. — In Nürnberger Geschäftskreisen wird die Dividende obiger Gesellschaft für 1898/99 auf 15 Proc. geschätzt gegen 14 Proc. im Vorjahr, woraus man die in den letzten Tagen erfolgte starke Steigerung im Course der Actien erklären will. Diese Schätzung ist selbstverständlich unter allem Vorbehalt wiederzugeben. * Stuttgart,28. Mai. DieBilauz der Actien-Gesellschaft für Feinmechanik vormals Jetter L Scherrer in Tutt- jingen crgiebt einen Gewinn von 591416 >4 sür die 1'/, Jahre umfassende GeschäitSperiode vom 1. Juli 1897 bis 31. December 1898 (1896/97 sür 12 Monate 348 046 .X!). Hiervon wurde be- schlossen, eine Dividende von 18 Proc. auf die Actien I. und II. Emission und 6 Proc. auf die Actien III. Emission, welche vom 1. Juli 1898 ab dividendenberechtigt sind, d. i. 12 Proc. p. a. (wie im Vorjahr), zur Vertheilung zu bringen, 10 000 >4 dem Delkredere- conto und 60000 .Xl der Specialreserve zu überweisen, wonach 19 648 ./4 sür neu« Rechnung bleiben. *— Für die Deutsche Berlagsanstalt Stuttgart, die im vorigen Jahre ihre Dividende von 9 aus 9'/- Proc. aufbessern konnte, besteht, wie die „Frkf. Ztg." erfährt, nach dem allgemeinen Geschäftsgang die Hoffnung, für daS Betricbsjahr 1898/99 eine ähnliche Dividende sestsetzen zu können wie für das Vorjahr. *— Ostrau-Friedland-Eijenbahn. Nach dem Geschäfts- bericht für 1898 betragen die gejammten Einnahmen 471162 fl. oder 31008fl. mehr gegen 1897. Die eigentlichen Betriebsausgaben von 154 285 fl. sind gegen das Vorjahr um 13146 fl. gestiegen. Das Rcin-Erträgniß ergiebt 169 639 fl. (-s-1299 fl.). Nach Abzug der Tantiemen von 16 968 fl. nnd nach Zurechnung des Vortrages vom Vorjahre von 27 357 fl. verbleiben zur Disposition der General- Versammlung 180 033 fl. Der Verwaltungsrath beantragt, 145 000 fl. als 10 Proc. Dividende zu vertheilen, den am 1. Juli fälligen Nctirncoupon mit 20 fl. einzulösen und den Rest von 35033 fl. vorzutragen. Der Antrag wurde in der General-Versammlung angenommen. * Wie», 29. Mal. In der heutigen General-Versammlung der Oesterreichischen No rdwest-Dampfschisffahrts-Ge feil sch aft erklärte die Verwaltung über das Belehnungsgeschäft mit der Commerz- und Discontobank in Hamburg und der Aussiger Zuckerraffinerie Folgendes: Im Bewußtsein unserer Verantwortlich keit erklären wir an Eidesstatt, daß bis zu dem Augenblicke, als zn Tage trat, daß der zur Deckung eines von der Commerzbank der Aussiger Zuckerfabrik gewährten Vorschusses von 4,6 Millionen Mark bestimmte Zucker bis auf ein geringes Quantum nicht vor handen war, kein Mitglied der Verwaltung außer dem General director Lippertz eine Ahnung davon hatte, daß überhaupt und in welcher Weise sich der Generaldirektor dazu verstanden habe, in dieser TranSaction zwischen der Commerzbank und der Aussiger Fabrik zu interveniren. Der Verwaltungsrath war nicht in der Lage, anders als durch Mittheilung des GeneraldtrectorS Kenntniß von der Trans action zu erlangen. Eine solche ist aber Keinem von uns gemocht worden. Lippertz mußte für alle den gewöhnlichen Betrieb betreffenden Geschäfte die Genehmigung des VerwaltungsratheS und Instructionen einholen. Die Commerzbank stützt ihre Ansprüche auf eine sehr lückenhafte Correspondeuz mit unserer Direction, so daß wir nnS verpflichtet fühlten, jede» Obligo abzulehnen. Wir müssen das Urtheil des Gerichts obwarten, da die Bank beim Landgericht zu Dresden die Klage erhoben hat. Der Anspruch beträgt 3,65 Mill. Mark. Herr Lippertz wurde sofort seiner Stellung enthoben. Die General-Versammlung beschloß, den Rechnungsabschluß zu genehmigen und, unbeschadet der gegen Lippertz zu erhebenden Ansprüche, dem BerwaltungSrath Entlastung zg erthrtlrn. (B. B.-C.) *— Eisenbahn Lemberg-Brlzrc. Nach dem pro 1898 erstatteten Geschäftsberichte entwickeln sich die Berkehrsverhältnisse auf der gesellschaftlichen Bahn fortschreitend, wenn auch im ab gelaufenen Jahre mäßiger. Die Gesammteinnahmen betragen 322 452 fl., die GesammtauSgaben 216 412 fl.; e» stellt sich sonach der Betriebsüberschuß aus 106 040 fl., d. t. um 15 595 fl. weniger alS im Jahre 1897. In Betreff deS Anschlüsse» der gesell schaftlichen Linie an das russische Eisenbahnnetz wird mitgrtheilt, daß die russische Regierung an Len Grafen M. Zamoyski die Concession zum Baue und Betriebe der Eisenbahnlinien von der Station Cholin über gamosz und TomaSzow bi» zum Grenzorte Belzrc mit einer Zweigbahn von Zaino-z nach Lublin in einer Gesammtlänge von 180 Werst (192 ilw), sowie zur Bildung einer Actien-Gesellschaft brhuf» Ausführung dieser Linien bereits ertheilt hat. DaS bezügliche Detailproject ist gegenwärtig in der Ausarbeitung begriffen und ist zu hoffen, daß mit den eigentlichen Banarbeite» in nicht ferner Zeit begonnen werden wird. Ueber die Verwendung deS mit 102829 fl. disponiblen UeberfchusseS beantragt der BerwaltungSrath, sür jede Prioritätsactie eine 3'/4 proc. Divi dende, d. i. 7,50 fl., oder für 13 620 Stück den Betrag von 102 150 fl. ouSzubezahlen und den Rest von 679 fl. aus neue Rech nung vorzutragen. * Vern, 29. Mai. Der RegierungSrath von Bern hat dem Großen Rathe »Inen mit der „Banque de Pari» et de« PayS-BaS" und dem „Crödit Lyonnais" in Pari» abgeschlossenen Anleihe« vertrag zur Genehmigung unterbreitet, nach welchem die genannten Banken eine für Zwecke der „Berner Lantonalbauk" bestimmt« 3'/,Proc. Anleihe des Canton» Bern von 15000000 Frc«, rück zahlbar von 1910—1924, zum Course von 96 übernehmen. *— Gotthardbahn. Der BerwaltungSrath vrrfammrlte sich am 27. d. Mt». unter dem Vorsitz« de« Herr» Präsidenten Schuster-
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