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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1899
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1899-06-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18990603020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1899060302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1899060302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-06
- Tag1899-06-03
- Monat1899-06
- Jahr1899
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Volkswirthschaftlicher TIM des Leipziger Tageblattes Brron»wörtlicher Redactrur T. G. Laue tu Leipzig. — Ju Vertretung: Georg Hiller in Leipzig. Zahlungs-Einstellungen rc Namen Wohnort »nn«,rri<ht s 31k,' lAiidernach Andernach 1.7 3.7 31.7 Durch Zwaugsverglcich auigedoveu: gleichzeitig im Vorjahre. Stab» ausgesührt wurden. ist besonders Marken Lancashireeisen willig Für gewisse Fabrikationszweige Berlin Haaen >iötn Magdeburg Ncustettrn Posen Quedlinburg Spandau Weitzensel« Da« Eoncur«versadren über da« Bermögen Le« Kaufmann« Michael Mas Pv«ner (Firma Richard Schlesinger Nachfolger Max Po«ner) in Döbeln. Vrrän derungen: Herr Heinrich Eduard Conradi ist aus der Firma Conradi L Müller in Dresden ausgeschieden. Die Herren vr. püil. Rudolf Ruer und vr. pdil. Ernst Löwenstein, Beide in Che,auch sind Inh. der Firma. — Die Firma Chemnitzer Stanz- und Ziehwerk Bert hold L Co. in Chemnitz hat ihren Sitz nach Burgstadt verlegt. — Die Firma Paul Steinert in Waldheim ist nach dem Tode des Herrn Robert Paul Steinert aus dessen Wittwe Frau Bertha Marie verw. Steinert geb. Weisel in Waldheim übergegangen. Erloschen die Firma: Paul Steinert in Waldheim. Verdingungen im Juni. 8. Chemnitz, Garnijonbauamt, Caiernenbanarbeiten und Material; 10. Posen, Ansiedelungs-Commission, gußeiserne Röhren; 10. Leipzig, Jnsant.-Rgt. Nr. 134, Kartoffeln; 10. Posen, Ansiedelungs-Commission, Cementröhren; 14. Köln, kgl. Eisenbahn-Direction, Zinn; 15. Riesa, Garnison-Bouamt, Casernenbauarbeiten; 15. Hannover, kgl. Eisenbahn-Direction, präparirte Holzkohlen; 15. Hannover, kgl. Eisenbahn-Direction, Tors und Holz; 15. Essen, kgl. Eisenbahn-Direction, Glühkörper; 2l. Köln, kgl. Eisenbahn-Direction, Cocos- und Belourdrcken. Eß Berlin Hagen Köln Magdeburg Neustettin Posen Quedlinburg Leiten i. M Lleißensel« > Auszahlungen. *— Deutsche Grundschuld.Bank. Die am I.Juli fälligen Pfandbrief.Coupon» werden vom 15. Juni ab bei den be kannten Pfandbrief-Verkaufsstelleq eingelöst. 21.« 28.« 18.« 27. « 28. « 24.8 2Ü.« 27.« 27.8 31.7 1V7 8.7 «7 2V.8 2l.« 10.7 b.7 27.7 des bisher spärlich gefallenen Regens weiter zurück als in günstigen Jahren. Für die höher gelegenen Districte des Lande» und für Acker mit schwerem Boden stellen sich die Aussichten ungünstiger, Ackerbestellung theilwrise noch gar nicht hat beginnen (R.-A) Felix Zobel, Kaufmann Deutscher Bank-Berein Paul Wend- land L Co., Eommandit-Grsell- schast auf Actieu Fa. Haaencr ModeU. Koste« L Co. Carl Grabitz», Kaufmann Handct-g'smfchast F. A. Saiger Tb-»bald Deimel, Kaufmann Wladielau« Nowicki, Oausmann Firma Verden« L piebhold Veltener Ofen- u. Sbamottesabril F. O. Döring L Co., G. m. b. H Fr. Vogt, Schuhsabri,aut Verdingungen im Auslande. Belgien. 9. Juni, 10'/, Uhr. KriegS-Minsterium in Brüssel: 1) 4 Loose von je 1100 weih-wollenen Decken für einschläfrige Betten. Caution je 550 Frcs. 2). 100 weiß-wollene Decken für zweischläfrige Bellen. 3) 2 Loose von je 1500 Lagersäcken. Caution je 200 Frcs. 4) 3 Loose von je 800 baumwollenen Tüchern sür einschläfrige Betten. Caution je 800 FrcS. 5) 1000 baumwollene Tücher für zweischläfrige Betten. 6) 200 Matratzenbezüge aus gestreiftem Stoff für ein- schläjrig« Betten und ebensoviel solcher Bezüge sür Kopfkissen. Caution 50 Frcs. Bis zum 20. Juni. Gemeindeverwaltung von Jumrt (Provinz Hennegau): Vorschläge zur Einrichtung einer Anlage zur elektrischen Beleuchtung der Straßen und Wohnhäuser. 31.K :M.ü 2N.5 3l.b 30.5 23.5 30.5 31.5 30.5 sehr zu statten. Nachdem nun wärmere Witterung eingetret«» ist, haben sich die Saaten ungemein rasch und in günstigster Weise entwickelt. Einen ganz besonders günstige» Stand zeigt der Roggen. Derselbe hat allenthalben sich kräftig bestockt, die Halm« sind gedrungen und strotzen von Kraft und Fülle. Di« Aehren sind von ganz außerordentlicher Länge und stehen jetzt in der Bliithr, die sonnige warme Witterung und dir mäßig bewegt« Lust sind sür die Bestäubung von großem Bortheil. Ebenbürtig reiht sich diesem Stande der Weizen an, seine dunkle Färbung zeigt au, daß er sich in günstigster Entwickelung befindet. Der NapS hat abgeblüht, reicher Schotenansatz läßt ein« gut« Ernte erwarten. Für die Sommersaaten, Gerste und Hafer, waren die reichlichen Niederschläge der letzten Wochen von großem Bortheil, sie sind sehr gleichmäßig angrkommen und erfreuen durch ibr gesundes, frische- Grün. Für die Kar toffeln hatte man vielfach di» Befürchtung, sie möchten der großen Nässe wegen in Fäulniß übergehen, diese Befürchtung hat sich nicht erfüllt, denn sie sind — ganz tirs gelegene Felder aus» genommen — regelmäßig ansgekommen. Unter der anhaltend kühlen Witterung Hot der Klee gelitten, er ist in der Ent wickelung noch zurück, so daß nur hier und da nothgedrungea mit dem Schnitt desselben begonnen wurde. Bet einigermaßen warmer Witterung wird er sich nun rasch entwickeln. Bon den Wiesen läßt sich rin Gesammturtheil nicht abgeben, die der lieber« schwemmung ausgesetzten hoben unter dem Wasser gelitten, di« höher gelegenen zeigen ein gutes Aussehen. Schwer gelitten hat unter der Kälte und dem Regen die Obstblüth«, die Bestäubung ist fast überall unterblieben, selbst dir Kirschen, dir doch sonst nicht h» empfindlich find, zeigen nur geringen Anhang, noch geringer ist er bei Pflaumen, Birnen und Aepfrln, so daß nur eine äußerst mäßige Obsternte in Aussicht steht. Die Maikäferplagr hat sich weniger empfindlich gemacht, da die Niederschläge und die damit verbundene Kühle dieses gefräßige Jusect nicht aufkommen ließen. Trotzdem durchschwirren an den laueren Abenden immerhin noch viele die Luft, aber bereit- sind sie im Absterben begriffen, so daß ein weiterer Schaden durch sie nicht entstehen wird. * Christianta, 27. Mai. Saaten stand in Norwegen. In Folge der lange anhaltenden winterlichen Witterung bat die Ackerbestellung in dem südlichen Thrile deS Lande» erst vor Kurzem begonnen werden können und ist noch nicht beendigt. Die Heber- Winterung der Wintersaat soll im Allgemeinen günstig ausgefallen sein; dir Saat steht gut, ist aber wegen der kühlen Witterung und l ' ? " " ----- - Jahren. Fi Acker mit sc da dort die können. daS wesentlichste Moment da» anhaltend günstige Verhalten deS Ganges Großsilbenhal hervorzuhebe». Die weitere Aufwältigung der Strecke in diesem Gange zeigt fortdauernd dessen schon früher bezeichnete sehr günstige Beschaffenheit. Durch die über der Thal- ohle geführten Baue ist die regelmäßige Bauwürdigkeit des Ganges nachgewieien und es zeigten sich die Erze in dem zuletzt in einer noch nicht abgebauten Partie ausgesahreueu Tbeilr als völlig derb. Der Gang steht theilweise in einer Mächtigkeit von '/»m mit derbem Bleiglanz, Zinkblende und weniger Kupferkies a». Es ist schon durch die bisherigen Arbeiten für diesen Gang ei" in der Tense anstehendes Baufeld von 300 m streichender Länge »achgewiejen. Der Gang gabelt sich bei etwa 310 m Länge und zeigen die beiden Trümmer gleichfalls eine bauwürdige Mächtigkeit mit einer dem Hanptgange gleichen Erzsührung Da sich jedenfalls der Bergbau in nächster Zeit aus die Arbeiten in dem Gange Großsilberthal concentriren wird, ist auch mit der Auffahrung eines Querschlags ans der östlichen Seite des Steinbachthales dessen Ausschließung be gonnen worden. *— Eisenwerke Hirzenhain und Lollar. Nach dem Geschäftsbericht stieg die Eisensteinsörderung von 0981 t im zweiten Halbjahre 1897 auf 17 378 t im Jahre 1898. Im Ganzen wurden dargestellt 19 876 t Gießereiroheisen gegen 20 173 t in l897. Tie Fabrikation von Portland-Cement ans Schlacken zeigte noch mancherlei Anstände, welche Umänderungen und Umbauten nöthig machten. Bei de» Gießereibetrieben hat sich die Herstellung von Gußwaaren auf 4 225 300 kx gegen 3 683 000 IiA in 1897 erhöht. Gesteigerte Rohmaterialpreiie machten sich bei deu Herstellungskosten gellend Zu Abschreibungen sind verwandt worden: für ordentliche 152 496 ./L und sür außerordentliche 100 379 .^l, zusammen 252 875 Dec Ueberschuß betrug 274131 ./i, hinzu kommen 533 .« Gewinnvortrag und 250 000 sür 250 Stück seitens der Etamm-Actionäre franco Valuta zurückgegebene Actieu, zusammen 524 664 ./t Eine Dividende gelangt nicht zur Verlheilung. * Brombcrg, 2. Juni. Die Bromberger Bank für Handel und Gewerbe, die Posener Ostbank, die Breslauer Discontobank und die Seehandlung übernahmen die hiesige Stadtanleihe im Betrage von 3 080000 .6, welche für Canalisatwn und Wasserleitung be- limnit ist. * Wie», 1. Juui. Der Landwirthschastsrath über den Getreide.Terminhandel. Der Landwirthschastsrath befaßte ich in seiner gestrigen Sitzung unter Andern, mit einem Anträge der Mitglieder Sand und Gras Carvine über eine Reform der Produktenbörsen. Das Mitglied Vincenz Weber beantragte eine Resolution, in welcher die Negierung ansgesordert wird, das Blanco-Terminjpiel in Getreide in Oesterreich überhaupt zu ver bieten und zu bestimmen, daß in Zukunft in CiSleithanien nur jene Abschlüsse gelten, welchen eine bestimmte Provenienz zu Grunde liegt und bei denen eine genaue Angabe über die Qualität und Lieferzeit stattündet, den Begriff „Usance-Getreide" in Hinkunft nicht mehr znzulassen und die Type „Usance-Getreide" abzujchaffen; ehestens eine Enquete einzuberusen, bei welcher neue Normen für den Verkehr in CiSleithanien ausgearbeitet werden. Regierungs vertreter Sectionsrath vr. Scheinipflug theilte mit, daß ein von den vier betheiligten Ministerien eingesetztes Ministerial-ComitS einen Fragebogen sür eine von der Regierung über diese Frage abzn- haltende Enquete ausgearbeitet habe, welcher seit vorgestern die defi nitive Genehmigung gefunden habe (Beifall.) Außerdem wurde festgesetzt, daß zu dieser Enquete Vertreter der wichtigeren landwirthjchastlichen Korporationen, Mühlenverbände, Malzverbände, Handelskammern und Börsen und außerdem eine gewisse Anzahl von Fachmännern aus Oesterreich und Ungarn berufen werde. Die Verhandlungen dieser Enquete sollen zwar nicht vor offenen Thüren geführt werden, dagegen soll durch eine rasche amtliche Berichterstattung und durch di« Besugniß der Theilnehmrr an der Enquete, ihre Ansichten auch literarisch zu vertreten, allen darausbezüglichen legitimen Interessen Rechnung getragen werden. Der Expertise werde auch rin reichhaltiges statistisches Material, welches von der statistischen Central - Commission in Vorbereitung ist und bereits im Drucke vorliegt, zur Vrrjügung gestellt werden. Der Regierungsvertreter ist ermächtigt, zu erklären, daß das Er- gebuiß dieser Euqußte dem Landwirthschastsrathe sofort bekannt gegeben werden wird. (Beifall.) Nachdem es jedenfalls unzulüssiq erscheint, so wie eS in der Resolution Weber vorgeschlagen worden ist, ein« m«ritorffche Entscheidung in dieser Angelegenheit zu treffen, bevor die Enquete durchgesührt sein wird, bitte er, da ohnedies der praktische Unterschied zwischen der Auffassung der Antragsteller und des Ackerbauministeriums ein minimaler ist, die gestellten Anträge abzulehuen. Mit Rücksicht aus diese Erklärung deS Regierungsvertreters ziehen die Antragsteller Sand, Gras Carpine und Weber ihre Anträge zurück. — Der Landwirthschastsrath nahm überdies einen von Professor Marchet gestellten Antrag über di« Ha gelv ersichrrung an, welcher die Frage offen läßt, ob die Hagelversicherung ausschließlich privatwirthlchaftlich oder öffent lich zu organisirrn sei, dagegen erklärt, daß beide Organisations formen in einer sür die Landwirthschaft ensprechenden Weise gepflegt werden können. Für jede Hagelversicherungs-Organisation fei die Ausdehnung der Geschästethätigkeit auf ein möglichst großes Territorium unter ausgiebiger Zuhilfenahme der Rückversicherung für die gesicherte Existenz der Organisation unerläßlich. LandeS- Hagelversicherungs-Anftalten, welche von öffentlichen Korporationen ins Leben gerufen werden, sollen von staalswegen unterstützt werden. Ein Comitä von fünf Mitgliedern solle prüfen, welche technischen Grundsätze für die zweckmäßige Einrichtung des Hagel« Versicherungswesens auszustellen wären und inwieweit Landes« HagelversicherungS-Anstalten dieser Aufgabe nachkommen können, damit sodann weitere Hagelversicherungs-Anstalten gegründet und die in Oesterreich thätigen HagelversicherungS-Anstalten in der Richtung beeinflußt werden können, daß dieselben diese Grundsätze in ihren Statuten und Versicherungsbedingungen zur Verwirklichung bringen. Dieser Antrag wurde mit einem von Baron Sedlnitzky beantragten Zusätze angenommen, wonach bei einer nicht be friedigenden Lösung dieser Verhandlungen die eventuelle Einführung der Hagelversicherung nach bayerischem Muster in Erwägung zu ziehen wäre. *— Unverbindlichkeit der Cartele in Oesterreich. Der Oberste Gerichtshof in Wien hat abermals ein Cartel für ungiltig und unverbindlich erklärt. Im Herbst 1896 war zwischen mehreren steiermärkischen Federweiß- (Talkum-) Producenten ein Uebereinkominen auf Errichtung eines gemeinsamen Verkauss- bureans und Beschränkungen in der Erzeugung geschlossen ivordcn. Ein halbes Jahr später verklagte die Firma Steiermärkische Talksteingewerklchoft F. L Comp. ihre Mitcontrahenten auf Annulirung dieses Vertrages. Das Landesgericht Graz wies das Begehren ab, weil die Erhöhung der Preise uni 10 Proc. eine ganz bescheidene, infolge der tief geinnkenen Preise auch angemessene ist, somit nicht in der Absicht erfolgte, das Publicum zu benachtheiligen. Der Berufung der Klägerin hat das Lberlandesgericht Graz keine Folge gegeben, weil die übrigens nicht bedeutende Preiserhöhung nicht aus Kosten deS PublicumS, sondern der Zwischenhändler erfolgen konnte und durch de» Zusammen schluß einiger Producenten allein rin Monopol nicht ausgenbt werden kann. Nur wenn ein Cartel den Interessen der Allgemein- heil gefährlich ist oder werden kann, wenn bei der Versolgung wirthschaftticher Vortheile über das Maß deS Erlaubten hinaus gegangen würde, finde das Gesetz vom 7. April 1870 Anwendung. ES genügt dazu nicht die Benachtheiligung einzelner Zwischen händler oder Käufer, die die Waare zur Bearbeitung oder als Hilfs- stoss benöthigen; daS Gesetz schützt nur das Publicum im Bezüge der Bedarfsartikel deS täglichen Lebens, zu welchen Federweiß nicht gehört. Der oberste Gerichtshof bat indetz der Revision der Klägerin Folge gegeben und in Abänderung der beiden nnterrichterlichen Urtheile das Uebereinkommrn als rechiSungiltig erklärt mit fol gender bemerkenSwerther Begründung: Es kann nicht gefordert werden, daß die Verabredung ausdrücklich auf die Preiserhöhung gerichtet sei, da sonst die Parteien versuchen würden, den Zweck möglichst zu verdecken. Auf die Zahl der Thcilnehmer kommt »S nicht an; schon eine kleine Zahl kann durch Beseitigung der Loncurrenz unter einander den Preis beeinflussen. Auch Hilssstoffe, die vom Publicum gebraucht werden, unterliegen dem Gesetze, wie überhaupt alle Maaren, welche dem allgemeinen Verkehre dienen und Bedürfnisse der Allgemeinheit befriedigen — im Gegensätze zu den Gegenständen, welche uur von einzelnen Personen an sich gebracht werden, wie Kunstgegenständ« und dergleichen. Daß der Nachtheil rin bedeutender sein und daß da» staatliche Interesse berührt sein muß, wenn da» Cartel sür ungiltig erklärt werden soll, könne au» dem Gesetze nicht gefolgert werden. * Vern, 2. Juni. Im Hinblick aus di« Realisirung des Lötsch- bergbahn-Projekte» hat nach der „N. Zur. Ztg." »In leistungs fähige» Finanzconsortium einen großen Theil der Actien der Thuners» «bahn (etwa di« Hälfte» z» bleibendem Besitz erworben. *— Die vor längerer Zeit in Brussel zusammengetretenr Inter- «attonal« Couserenz brhuf» Neuregelung der Bestimmung«» über Vermischtes. Leipzig, 3. Juni. Verband sächsischer Consuinvereiue. Dem vor- liegenden Jahresberichte ist zu entnehmen: Dem Verbände gehöre» 38 Vereine an. Das Jahr 1898 mar, wie die Entwickelung der dem Verbände angehölrnden Genossenschaften durch die ausgemachte Statistik beweist, ei» in jeder Beziehung wiederum günstiges, denn fast alle Vereine berichten über Zuwachs au Mitgliedern und Er höhung des Umsatzes. Die gesammte Mitgliederzahl beträgt nach een letzten Abschlüssen 43 949. 90 Proc. der Mitglieder sind Arbeiter und nnr 10 Proc bleiben sin die übrigen BerusSclasjen. Bei 37 Vereinen wurden 102 VerkausSläden fesigeslcllt, wo eine Einnahme von 10233 472 erzielt wurde, somit kommt ans jeden Laden eine Einnahme von »brr 100000 .4i 7 Vereine unter halten ein Hauptlager, von wo auS die Abgabe der Waaren au die einzelnen Lager erfolgt. 35 Vereine zeigen eine Zunahme des Verkausserlöjes, bei 2 war ein Rückgang sesizusteUen, wodurch dies begründet ist, konnte nicht ermittelt werden. Ter Ge- ichäftserirag beträgt 1 775 228 .L und die PerwaltungSkosten und Spesen betragen 72l 437 .L, es sind dies ans den Umsatz berechnet 7,2 Proc. Der Reingewinn beträgt 1038 684 ./L und ist zu Dividenden, zur Bildung von Hans- und ReservesondS, sowie zu BilduugS- und sonstigen Zwecken verwendet worden. Die niedrigste Dividende betrug 5 und die höchste 23 Proc. 3553 .Kl sind zu Bilduuaszwecken verwendet, 51 401 dem Reserve fonds, desgleichen 14 671 dem Hausbausouds gutgeschrieben, sowie rund 1000000 ./lr als Dividende den Mitgliedern in Baar znruckgezahlt worben. 23 Vereine haben Grundbesitz, welcher mit l 126582 ./ll zu Buche steht. Hypotheken waren 690830 .XL auf. genommen und Hansanlheile der Mitglieder 49128 .XL vorhanden. Im Allgemeinen weist der Vecmügensansweis einen bereits ange- iammelten ReservesondS von 209 693 .st, sowie desgleichen für Hausbansonds 72 601 ^L aus. *— Der Umlauf an Reichscajjenscheinrn bezifferte sich, wie wir dem Berichte der Reichsjcbuldencommission entnehmen, am Tage der von der Commission bewerkstelligten Specialrevision, dem 28. April, unter Eiurechuuuq von 862 770 vom Jahre 1874 auf 1400000 Stück zu 50.« --- 70 Mill., auf 1500000 Stück zu 20 -si --- 30 Mill., aus 4 000 000 Stück zu 5 20 Mill., insgesammt also auf die Summe von 120 Millionen Mark, Diese Summen entsprechen dem Buudesrathsbeschlusse vom 25. Februar 1886, durch welchen in Abänderung früherer Be- schlüsse der Betrag der Rcichscassenscheine in Abschnitten zu 20 -st aus 30 Mill, und in Abschnitten zu 5 aus 20 Mill, festgesetzt ist. Für die noch umzutauschenden Scheine von 1874 mit 862 770 ^t, welche nach dem Geleye vom 21. Juli 1884 nur noch bei der vrenßischen Controle der StaatSpapiere eingelöst werden, ist eine gleich Hobe Summe von 1882er Scheinen ausgesertigt worden, welche im Bestände geführt wird. Die ReichSschuldencommijsion bat hieraus bezw. aus den Büchern und sonstigen Vorlagen der Reichsschulden- Verwaltung die Ueberzengung gewonnen, daß die Ausfertigung von Reichscassenscheinen und insbesondere auch die im Umlause befind liche Summe an solchen nicht Vie Grenz» überschreitet, welche durch das Gesetz vom 30. April 1874 für die Ausfertigung und Ausgabe der ReichScassenschrine vorgeschrieben ist. *— Landeseisenbahnrath. Am 16. d. M. findet eine Sitzung des Landeseijenbadnrathes statt. Auf der Tagesordnung stehen folgende Puncte: Frachtermäßigung für Zinkerze von Kärntbcn und Steiermark nach Oberschlesien und Rheinland-Westfalen. (Be richterstatter Conlin.-Rath Arnhvld.) — Frachtermäßigung für Obst in Wagenladungen. — Tarisirung von Fa^onstücken aus Elsen ober Stahl, von Mineralölen, Weiden und Reisholz, Papier und Pappe, Feld- und Gartrnfriichten. — Mittheilunge» über genehmigte Aus- nahinetarife. — Wahl eines Mitgliedes des stündigen Ausschusses an Stelle des ausgeschiedenen vr. Grasen von Zedlitz-Trützschler. *— Hotetbetriebs-Actien-Gesellschast, Berlin. Diese Gesellschaft, welche das Centralhotel, das Restaurant „Zum Heidel berger", Hotel und Cafö Westminster, Hotel und Castz Bauer ge pachtet, erzielte in 1898 einen Reingewinn von 240000 -Xl, von dem eine Dividende von 12 Proc. vertheilt werden soll. 8 Ju ihrem vorjährigen Geschäftsbericht schreibt die Verwaltung der Staßfurter Chemischen Fabrik, daß bei ungestörtem Fort bestand» deS Kolisyndicats auf »ine höhere Ausbeute aus den Kuxen des Salzbergwerks Ludwig II., in dessen Felde Kainit angesahren wurde, zu rechnen sei. Diese Annahme hat sich durchaus bestätigt und die Erwartungen werden durch die günstige Lage der Kali industrie noch übertroffen. Der Absatz der qesammten Kali werke betrug an Chlorkalium 1897 1 423000 D.-Ctr., 1898 1 595 000 D.-Ctr., an Kainit 1896 8 Millionen D.-Ctr., 1897 9,6 Millionen D.-Ctr., 1898 10,5 Millionen D.-Ctr. Von Januar bis April 1899 wurden wiederum 223 800 D.-Ctr. mehr abgejetzt als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. — Die Staßfurter Fabrik erhielt im vorigen Jahre 52 000 Aus beute aus den Kuxen von Ludwig II. ; in diesem Jahre werden der- selben mindestens 90000 zusließen. Die längst geplante Ver größerung der Cyankaliumfabrik geht ihrer Vollendung entgegen und die Gesellschaft wird dadurch in der Lage sein, das doppelte Quantum zu fabriciren. Wie verlautet, hat dir Verwaltung zu Preise» abgeschlossen, welche di« früheren um 25 Proc. übersteigen. Ta Vas Etablissement außerdem in allen seinen Fabrikationszweigeu zu lohnenden Preisen beschäftigt ist, wird für diese» Jahr »ine höhere Dividende (vermuthlich über 1l Proc.) zu erwarten sein. — Einen gleichen Voriheil wir die Staßfurter Chemischen Fabrik haben ucnnrlich die Bereinigten Che mischen Fabriken zu Leopolds« ball, denn während Vie Staßfurter nur '/« von Ludwig II. besitzen, sind die Leopoldshaller Fabriken mit '/, darau betheiliqt. Der i obere Gewinn vertheilt sich bei dieser Gesellschaft allerdings auch aus ein höheres Actieu-Capital und der Effect wird infolge dessen etwa derselbe sein. Die Dividende wird bei den Vereinigten Leopold-Haller Fabriken auf 6 Proc. geschätzt. * Krankfmt a. M., 2. Juni. Die mexikanischen Stempel ¬ einnahmen betrugen im April 1835 364 Pesos gegen 1635144 Pesos im April 1898. Seit dem 1. Juli 1898 beziffert sich nun mehr die Gesammt-Stempeleinnahme aus 18 790 896 Peso» ober I 175 663 Pesos mehr als in der entsprechenden Zeit des Vor jahres. (B. B.-C) * Köln, 2. Juni. Dir in drr letzt«« Genrral-Versammlung der Be.rgwrrkS-Actien.Gesrllschaft Bliesrnbach eingrsrtzt« Commission zwecks Prüfling der mit dem Vorbesitzer der Grube ab geschlossenen Erzlieserungsvericäge beantragt nach der „Köln. Ztg.", der Anssichtsrath wolle sofort eine außerordentliche Geueral-Ver- laiumlung einberufen, in der die Absetzung des bestehenden Auf- sichtsraihes und seiner beantragt werden soll, daß der zwischen der Aciien-Gesellschost Bliesrnbach und Herrn 1)r. Linnartz bestehende Zinkerz-LieferungSvertrag nicht zu Recht besteht und die Gesellschaft dein Vr. Linnartz bezw. der Stolberger Zink-Gesellschast in Zukunst die Liesirung der Zinkerze ve>weigert. * «öl« a. Rh.. 2. Juui. Wie die „K. V.-Ztg." mittheilt, sind seitens de» Halbzeug-VerbandeS in der am 27. v. M. ab- gebaltrnen General-Versammlung solgende Richtpreise pro 1900 fest- qeietzt worden: Für Rohblöcke 98.6 (bisher 88 -Xl), für vorgewalzte Blöcke 103 Xl (92). sür platlirte 112 -XL (99,50) pro Tonne ab Doitmund oder Ruhrort. Der Verband ließ indessen bisher den Walzwerken keine Anstellung zugehen und nannte auf Anfragen weder die Preise, noch die Mengen, auf welche die Abnehmer rechnen könnten. Die letzteren sind aber jedenfalls nicht annähernd so groß, als der normale Bedarf der Walzwerke. *— Kalt-Bohrgesellschaft „Einbeck", Crefeld. Der Vorsitzende I)r. Busch-Creftld theilte in drr jüngsten (nicht beschluß fähigen) General-Versammlung mit, daß eS bei der großen Teuf« der Bohrungen, rund 800 und 1000 m, nicht räthlich sei, zum Schachtbau zu schreiten, weshalb dec Vorstand vorschlägt, eine neue Kaligewinnung-.Gerechtsame zu erwerben. Annehm bar sei die Offerte einer Gerechtsame dicht neben dem Feld „Groß- Herzog von Sachsen" in Thüringen. Erwerbunaskosten 15000 ^l soiort, 50000 ^tl zahlbar, wen» man sich zum Schachtabteufen ent schließt, und 70000 ^l bei Beginn drr Förderung zahlbar. Mit der Erwerbung der Gerechtsame sei dir der Kohlensäurrgewinnung verbunden; man würd« dann voraussichtlich mit zwei Bohrungen bis «twa 600 n> Teuf« auskommen, hierfür fei «ine Zubuße von 120000 X genügend, so daß einschließlich der ersten Erwerbungs kosten 135000 .Xl erforderlich sind. *— Gewerkschaft „Zeche Lothringen". Die Gewerkschaft der Zech« kaufte in Gerthe bei Bochum »in große- Anwesen. Die ausstehenden Gebäude sollen niedergelegt und auf dem Terrain eine Batterie Coaksösen erbaut werden. *— Gewerkschaft Brigitta. Der Gruben-Vorstand ver- iendet ein Rundschreiben an dir Gewerken, in dem »S beißt: An- orn Ergebnissen der weiteren Arbeiten aus den der Gewerkschaft Brigitte gehörigen, briSennheim im Elsaß belegenen Gruben ist im Anschluß an uus-rr» letzten Bericht vom 18. Februar 1899 al« Einnahme-Ausweife. *— Potsdamer Straßenbahn. Mai 23815 ^l, seit I. Januar -s- 1471 Verloofunge«. Deutsche Grundcredit-Vank zu Gotha. Da» Nummern- Verzeichniß drr am 1. Juni gezogenen Pfandbrief« befindet sich unter den Inseraten auf S. 4380. vahische rvO-rhlr.-Laase »am Jahre 1867. Ziehung am 1. Juni 1899. Hauptpreise: Nr. 113039 300 000 ^l Nr. 55478 48000 Nr. 86438 18000 ^tl Nr. 93536 4800 ^l Nr.61862 102569 118070 je 2400 (Ohne Gewähr) vefterreichtsche 1v0-fl.-Laase »a» Jahre t8«4. Ziehung am 1. Juni. Auszahlung am 1. September 1899. Gezogene Serien: Nr. 51 86 157 229 356 390 575 869 898 935 1021 1355 1739 1884 1924 2003 2021 2086 2136 2166 2264 2295 2455 2486 2677 2679 2707 2722 2749 2753 2872 2889 2911 3060 3075 3179 3204 3349 3365 3381 3403 3485 3594 3619 3862. Hauptpreise: Serie 2872 Nr. 12 150000 fl. Serie 3594 Nr. 47 SO 000 fl. Serie 2021 Nr. 57 10000 fl. Serie 1739 Nr. 100, Serie 1884 Nr. 84 je 5000 fl. Serie 1021 Nr. I, Serie 1924 Nr. 2V je 2000 fl. Serie 390 Nr. 50, Serie 575 Nr. 96, Serie 2455 Nr. 47 je 1000 fl. (Ohne Gewähr.) * »anftanttliapel, I. Juni. Bei der heutigen Ziehung der Türken loose fiel der Haupttreffer von 300000 Frcs. auf Nr. 352152, ein weiterer Treffer von 25000Frc». auf Nr. 1699S57 und 10000 Frc«. ans Nr. 702412. (Ohne Gewähr) WS 27.7 >S.7 2b.7 b.7 1.7 17.7 1.8 108 die Spirituoseneinfubr nach Afrika hat ihre Verhandlungen jetzt im Wesentlichen abgeschlossen und den CominissionSbericht sowie die einzelnen Artikel des neuen Conventionsentwurss bis aus zwei untergeordnete Puncte genehmigt. Wenn, wie vorausznseben, auch bezüglich dieser »och unerledigten Puncte das Einvrrständniß binnen kürzester Frist herbeigesührt sein wird, so würde ter Unterzeichnung der Convention in den ersten Tagen der nächsten Woche nichts mehr im Wege stehe». Schwindler in Holland. Die „Deutsche Wochen- Ztg. in den Nieder!." macht daraus aufmerksam, daß der genügend bekannte W. Siehl sen. augenblicklich unter der Adresse Zinker- weg 37 Rotterdam zahlreiche Bestellungen macht und sich den Anschein giebt, als wolle er dort binnen Kurzem eine Art Bazar eröffnens — Siehl suu. befindet sich noch in Belgien, da ihm nach den Verhandlungen gegen die nunmehr verurtheilten Ganner van der Gun, Staal (Acier) und Panhuise in Niederland der Boden etwas zu heiß wurde. *— Vom schwedischen Eisenmarkte. Große Lebhaftigkeit herrscht auf dein schwedischen Eisenmarkte; für die Ausfuhr wie ür den ungewöhnlich gesteigerten inländischen Bedarf ist die Nach rage nach Eisenerz und Fertigeisen beträchtlich. Die Förderung der Eiscnerzgruben im mittleren Schweden ist überall gesteigert worden, aber gleichwohl vermögen sie kaum zu liefern, was an Eisenerz verlangt wird. Die Ausfuhr betrug bis Ende April 216 450 t, «ine Quantität, wie sie in solcher Größe bisher noch in keinem früheren Jayre vorgekommen ist. Den größeren Theil davon haben die rheinisch-weslfälischen Hohösen über Rotter- dam erhalten. Mehrere schwedische Hohösen produciren jetzt meistens Roheisen und Luppen für die Ausfuhr und finden guten Absatz zu lohnenden Preisen. In den ersten vier Monaten dieses Jahres betrug die Ausfuhr an Roh- und Gußeisen, sowie a» Luppen 20000 1 gegen 12 870 t " ' eisen, wovon bisher 32 717 t gefragt und werden seine über Grundpreis bezahlt. werden dagegen nicht unbedeutende Quantitäten billigere" eng lische Stabeisensortcn eingeführt. Manufactureijen aller Art findet schlanken Absatz. Alle Hüttenwerke, Maschinenbauwerkstätten und Eisenbahnwagenbauanstalten, die große Bestellungen von den Staats, und Privatbahnrn erhalten haben, sind reichlich bis Ende des Jahres beschäftigt. (Boss. Ztg.) * Belgrad, 2. Juni. Ein Anlthen der Stadt Belgrad im Betrage von 10 Mill. Dinar wurde mit der Uprava Fondova vereinbart. Diese Anstalt wird für diesen Betrag Pfandbriefe aus geben und das Darlehen in fünfjährigen Raten je nach Bedarf an die Gemeinde zahlen. *— Schwierige Geschäftslage in Rumänien. Infolge der kürzlich in Jassy stattgesnndenen Exceffe, die so hef tiger Art waren, daß eine große Anzahl von Geschäft-localen demolirt und theilweise sogar vollständig beraubt und ousgeplündert wurde, war, wie dem „B. T." mitgetheilt wird, das Geschäft einem mehrtägigen Stillstand ausgesetzt. Die Deckungen für im Auslande fällige Zahlungen zu Ende Mai sind, so weit eS sich um den Jassyrr Platz handelt, ausgebliebcn, und es werden vermuthlich ziemlich bedeutende rumänische Fallissements demnächst zu verzeichnen sein, zumal auch die Ernteoussichten sür Rumänien nicht günstig sind. * Sofia, 3l. Mai. Einen Tag vor dem Zusammentritt der Sobranje wurde aus Regierungskreisen die Kunde in Umlauf gesetzt, Laß die internationale Bankengruppe auf den ihr kraft der neuen Verträge zu übergebenden Betrieb der Eisenbahnlinie Tschirpan- Nova-Zagora verzichtet. Es stellt sich heraus, daß auch diese Mit- lheilung zu den vielen Jntriguen zählt, die der Kamps für und wider die finanziellen Abmachungen der Regierung zeitigt. Immerhin ist eine gewisse Nachgiebigkeit der Banken gegenüber der steigenden Unzufrieden heit der bulgarischen Bevölkerung mit den Vereinbarungen zu erkennen. Auch liegt Len Banken offenbar daran, dem bulgarischen Ministerium die schwierige Stellung in der Sobranje zu erleichtern. Sie haben sich daher herbeigelassen, einige besonders harte Bestimmungen der Verträge zn miidern. So enthält z. B. drr Finanzvrrtraq eine Clausel, wonach die Banken, wenn Bulgarien seinen Schuldverpflich tungen nicht nachkommt, noch sechs Monaten dir Häsen vonBurgas und Barna, sowie verschiedene bulgarische Staatsbahnrn in die Hände nehmen und nach zwei Jahren sogar ohne Weiteres verkaufen können. Diese Bestimmung soll, wie es heißt, zu Gunsten Bulgarien- abgeändert werden. Ebenso sollen im Eisenbahnvertrage einige schroffe Straf- bestimmungen fallen. Trotzdem wächst die Agitation gegen die Verträge von Tag zu Tag, obgleich deren Annahme der einzig« Aus weg aus der verzweifelten Finanznoth wäre. Noch immer haben die Beamten und Ossiciere die Gehälter nicht bekommen, und man hört schon davon sprechen, daß im Falle der Ablehnung der Verträge die Gehälter monatelang entweder gar nicht oder vlos zur Hälfte ausbezahlt würden. (Boff. Ztg.) * London, 2. Juni. Di« General-Versammlung der Dynamit Nobel Trust Company genehmigte einstimmig die vorgelegte Bilanz, sowie den Jahresbericht. * London, 2. Juni. Stahl stieg in Pittsburg auf 30 Roheisen auf 18 Trotzdem war Wall Street matt für Stahlwerthe. (B. T.) *— Der Einfluß der amerikanischen Trusts aus die Ei sen preise. Die große fianzielle Verantwortung, welche die Zusammenlegungen der amerikanischen Eisenwerke deren Verwal tungen auferlegt hat, hängt mit der Preisbildung sür ihre Erzeug nisse unmittelbar zusammen, und da man in Deutschland allgemein glaubt, daß der jetzige lebhafte Geschäftsgang der Eisenwerke sich noch längere Zeit erhalten werd«, wenn kein Krach in den Bereinigten Staaten eintritt, so dürften auch den deutschen Lesern einige Betrachtungen willkommen sein, welche „Jron Age" über die bei einzelnen Hauptgesellschaften zu einer angemessenen Verzinsung der Capitalien für jede Tonne Fertig - Fabrikat erforderlichen Gewinnst« anslellt. Bei der Federal Steel Com pany erfordern die 27 359 000 ß 5proc. und 2 600000 ß 6 proc. Bonds zusammen 1523 450 t Jahreszinsen; rechnet man die 53 253000 - Vorzugsaktien, welche Anspruch auf eine nicht an- sammelbare 6proc. Dividende haben, und eine Erzeugung von 1800000 t theils Halb-, theils Frrtigsabrikate, so ergiebt dies eine Belastung von 2'/, L aus die Tonne. ES ist dabei zu berücksichtigen, daß die Gesellschaft ihren CoakS beziehen muß und auch zu sonstigen Abgaben, namentlich für die Erze, verpflichtet ist. Di« National Steel Company muß für 2561000 ß BondS und 27 000000 » 7proc. Vorzugs-Actiencapital, das mit dem Recht der Ansammlung der Dividende ausgestattet ist, ins« gesammt 2 043660 - Zinsen jährlich ausbringen. Bei einer geschätzten Jahreserzengnng von 1800 000 t würde die- nur 1,25 t für die Tonne onSnwchen, eine Zahl, die niedrig erscheint, bei der freilich zu berücksichtigen ist. Laß da- Fabrikat aus Knüppeln und Platinen besteht. Der Gesellschaft ist indeß durch ihre Verbindung mit der Weißblech- und Bandeisen-Vereinigung der Absatz von mindesten- 1000000 t zu lohnenden Preisen gesichert; außerdem soll sie langsichtige Verträge wegen Erzlieserungen haben. Die American Steel and Wir« Company hat aus 38150000 t Borzugsoctien und 700 000 t Bonds Zinsen zu bezahlen, welche eine feste Belastung von 2 700 000 t jährlich oder 2,75 t ftir die Tonne bei einer Million Fertigerzeugniß ausniachen. Die Gesellschaft ist sür ihre Rohstoffe ganz, sür ihr Halbzeug theilweise abhängig, sie stellt indeß viele hochbezahlte Specialitäten her. Dir American Tin Plate Company hat keine Bonds, soll aber 1 260000 t iür ihre Vorzugsaktien, entsprechend 3,25 t für die Tonne Weißblech, verdienen; die American Steel Hoop Company 980000t bei 600000t Fabrikat, entsprechend 1,65 t für die Tonne Bandeisen. Man wird gut thun, diese Zahlen bet etwaigen Ver gleichen mit Vorsicht aufznsassen; sie geben uns immerhin den An halt, daß eS, wenn auch die Belastungen nicht so hoch sind, wie vielleicht Mancher angenommen hat, doch di« billigen Preise, welche im verflossenen Jahre die Eijenfabrikate in den Bereinigten Staaten erzielt haben, nicht platzgreisen dürfen, wenn nicht dir Hoffnungen drr Besitzer von amerikanischen Eisenwerks-Actien arg getäuscht werden sollen. (Köln. Ztg.) *— Außenhandel Argentinien». In den ersten drei Monaten d. I. betrug die Waareneinfnhr 29 821072 t Gold und die ProductenanSsuhr 47 532 893 t; io daß sich also zu Gunsten de» Landes in der Handelsbilanz ein Ueberschuß von 17 711 821 t Gold ergiebt, welcher demjenigen de» ersten Quartals 1898 so ziemlich gleichkoinmt. Der wichtigste Aussuhrartikel, Wolle, welche eine Ziffer von über 23 Millionen ausweist, ist dabei bei der be deutenden Steigerung drr Wollpreise geradt in den letzten drei Monaten mit 254 tz Gold pro Tonne sehr mäßig in Rechnung gestellt werden. * Landwirtschaftliches. Q Leipzig, 2. Juni. Der Saaten stand ring- um Leipzig her ist al- ein sehr guter zu bezeichnen. Dir andauernden Nieder schläge kommen den Fluren, di» nur geringe Winterfrucht hatten, Königreich Sachsen. Handelsregister. Eingetragen die Firmen: Niederplanitzer Wäschefabrik, Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit dem Sitz in Niederplanitz. Die Herren Heinrich Ernst Meichsner in Niederplanitz und Ernst Gustav Reich in Oberplanitz sind Geschäfts führer. — Kreller L Krautze in Dorsschellenberg. Inh. die Herren Carl Hermann Kreller in Leubsdorf und Richard Paul Krauße in Dorsjchellenberg.
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