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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.05.1899
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18990531011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1899053101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1899053101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-05
- Tag1899-05-31
- Monat1899-05
- Jahr1899
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4292 und gab an, »r sei der Sohn vom Hosrath L. Dai sür HI« g«. stoblenen Rover erlangte Geld will Polter zumeist sür Andere ver» auSg-rbt haben. Es wird sodann in die Besprechung der einzelne» Diebstähle eingetreten, dieselben werden bis aus drei oder vier von Polter zugestanden. Vielfach hat Polter auch aus den Vorräumen der verschiedenen UniversilätSinslitute gestohlen. Neber die Hohe der von Tournier und Westkämper für die Rader gezahlten Beträge entstehe» mehrfach Differenzen. Beim Berkaus der Fahrräder hat Polter sich als flotter und leichtlebiger Student ausgespielt und behauptet, da» er von seinen Kommilitonen beauftragt worden sei, ihnen die Räder zu verkaufen, I ta sic nothwendig Geld brauchren. Als Polter im September vor dem Unlerjuchungsrichter Westkämper zu Unrecht beschuldigte, weitere acht Fahrräder, die er angeblich gestohlen haben wollte, ge- kaust zu haben, will er nicht daran gedacht haben, das; Westkämper nunmehr wegen gewerbs- und gewohnheitsmäßiger Hehlerei in Untersuchung kommen würde. Er habe vielmehr nur gewollt, durch die Veröffentlichungen des Unterjuchungsrichlers über die gestohlenen Fahrräder und deren angeblichen Hehler Westkämper in Delitzsch zu llamiren. Thatsachlich ist Westkämper auch am 13. September sest- gcnommen, am I9.Sevtember aber, nachdem sich die Angaben Polter's als i nwahr berausgestellt hatte», entlassen worden. Der Betrug und die Urkundenfälschung zum Nachtheil des SchankwirthS H. mußten ab getrennt werden, weil H. erkraukt ist und nicht znm Termin er- schienen ist. Der Gerichtshof erkannte gegen Polter unter Freisprechung in Bezug auf vier Dicbstahlssällr wegen Diebstahls in siebzehn Fällen, i Uscher Anschuldigung und einfacher Urkundenfälschung in vier Fällen aus eine Gesammtstrase von vier Jahren Gefängniß und fünf Jahren Ehrenrechtsverlnst. Zur Anrechnung auch nnr eines Theiles der nahezu ein Jahr betragenden Untersuchungshaft hatte der Gerichtshof keinerlei Veranlassung, da Polter durch sein Verhalten die Uiiteriuchung wesentlich erschwert und verzögert hat. Tour nier wurde wegen gewerbs- und gewohnheitsmäßiger Hehlerei zu einem Jahre drei Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrenrechtsverlust verurtheilt, zwei Monate wurden ihm auf die er littene Untersuchungshaft in Anrechnung gebracht. Westkämper da gegen wurde von der Anklage der einfachen Hehlerei freigesprochen und wurde ihm die Befugniß zugesprochen, die Verurtheilug Polter'S, soweit die falsche Anschuldigung in Frage kommt, binnen vier Wochen i ach Zustellung des Urtheils im „Leipziger Tageblatt", zu ver- öffentlichen. Sport. 8 Es wird uns aus Dresden geschrieben: Der „Dresdener Neun verein" wird am kommenden Sonntag, den 4. Juni d. I., onläßlich der stattfindenden Rennen abermals Neuerungen im Renn betrieb bringen, und zwar darin bestehend, daß jedes auf dem Sattel platz befindliche Pferd, das für das zu laufende Rennen gesattelt wird, dadurch kenntlich erscheint, daß dessen Reiter oder Führer mit riuer Armbinde mit der Programm-Nummer des startenden Pferdes versehen ist. Ferner soll das Starten mit der auf einigen Rennplätzen bereits eingesührten „culvauco Lax" geschehen, wozu a so zwei Starter in Function treten, der erste mit der rothen Flagge am Ablauf und der zweite mit der weißen Fahne ca. 200 Meter vor dem Ablauf, so daß den Reitern der etwa wegbrechenden Pferde Gelegenheit gegeben ist, den falschen Start kenntlich zu machen und die Pferde rechtzeitig abstoppen zu können. * AuS der „Sport-Welt": „ZeuS", Herrn V. May'S drei- jähriger Dalberg-Sohn a. d. „Zeaobia", ist im Großen Preis von Hamburg verunglückt. Als der Hengst sich gerade anschickte, das Rennen mit ersichtlicher Ueberlegenheit auszunehmen, rutschte er so unglücklich aus, daßereineFessel brach, und daß nichts Anderes übrig blieb, als ihn nach dem Rennen zu erschießen. — Zwei Jahre hintereinander hat „Sperber's Bruder" den Großen Preis von Hamburg gewonnen. — 244 905 ^l> beträgt bisher schon die Gewinn- summe von „Sperber'S Bruder", der als Zweijähriger 12 505, als Dreijähriger 143 200 und am Sonntag 89 200 verdienen konnte. Sein älterer Bruder „Sperber", zu dessen Zeiten eS allerdings noch kein 100 000-Mark-Rennen gab, hatte in Summa 141470 gewonnen. — Die SweepstakeS haben im Großen Preis von Hamborg 65400 betragen, so daß also der Sport-Club dies mal «iueu hohen Zuschuß für das Rennen hat leisten müssen. — Tie Casse drS Hamburger Sport-Clubs hat am Sonntag mit den beiden Verkaufs-Rennen kein schlechtes Geschäft gemacht, da der mit 2500 ^l eingesetzte „Samiel" für 4600 zurückgekauft wurde und die umsonst eingesetzte „Clectra" zum Preise von 2550 an Herrn K. von Tepper-La-ki einen neuen Besitzer fand. — Warne hat schon zum zweiten Male den Sieger im Großen Preis von Ham burg geritten, 1897 „Lobengula" und 1899 „Sperber's Bruder". — Der PrixduJockey-Club, daS französische Derby, hat am Sonntag einen unerwarteten AuSgang genommen, indem der heiße Favorit „Holocausle"nur alsDritter hinter „Perth" und „Velasquez 'rinkommen konnte. — Der Manchester Cup wurde dieses Jadr nur von sieben Pferden bestritten, von denen „HerminiuS", der seit Erscheinen der Gewichte als beachtenswerthestcr Candidat gelten mußte, als warmer Favorit mit 7:4 gegen sich an den Psosten ging. — Mit „Herminius", den, Sieger im Manchester Cup, hat Mr. Hani- mond einen glücklichen Griff qetha», als er ihn vor zwei Jahren sür 240 Pfund auS einem Verkaufs-Rennen forderte, denn der Hengst hat seitdem bereits die Summe von 4292 Psund wieder gewonnen. — T. Sloan hat in letzter Zeit außergewöhnliches Pech gehabt, da er fünfzehn Nennen hintereinander verloren hat. Er ist dadurch wieder ziemlich weit in den Hintergrund gerochen, nachdem er sür kurze Zeit schon die Führung unter seinen College» gehabt hatte. tzl Radsahrfport. Die Allgemeine Radfahrer-Union, D. T. C, gab auch dieses Jahr — pro 1899 — ein neues Jahr buch an ihre Mitglieder heraus. Dasselbe umfaßt 294 Seiten und enthält Folgendes: Satzungen, Bestimmungen über Wellbewerb im Tourensahreu, sowie Kunst- und Corsofahren, die Geschichte der A. N.-U. von 1886 a», sämuitliche Tourenmeisterfahrer der A. R.-U. von 1886 an. Ucberblick sämmllicher Leistungen, den Mitgliedern zu ermäßigten Preisen zugängliche Reiseliteratnr, als Karten, Touren bücher rc., Adressen jämmtlicher Spvrtscentralen bezw. Auskunsts stellen, Verzeichnt» der pro 1898 der Berbandszeitung beigegebenen Tourenblätler, Adressen der 18 außerdeutschen Tourenclubs, mit welchen Gegenseitigkeit abgeschlossen, Angaben der Grenz erleichterungen von 11 Ländern, billige Bezugsquellen sür Sport-Literatur, Regeln, waS der Radfahrer nicht thun soll, Glockenzeichen zum Tourensahreu in Colonne, Behandlung der Pneumatics, Adressen der 23 Hauptconjulats-Vorstäude, Berzeichniß der gesommten untergeordneten Consulate bezw. Vertretungen, sowie der Hotels, Gasthöfe und Reparaturwerkstätten, mit welchen Preis ermäßigung abgeschlossen ist. — Die Rechtsfchutzcommijsion besteht ans den Herren Rechtsanwälten vr. I. Hüber-München, L. Dorsch- Fürth, H. Lust-Nürnberg, vr. Felix Lewy-Berlin, vr. Al. Riebe- Berlin, Freiherr W. Ebner v. Ejchenbach-Ansbach, Joh. Schneider- Meerane i. Sachs., vr. Ludwig Seelig-Mannheim, D. L. Jordan- Mannheim, Chr. Lehnebach-Straßburg i. Els., Amtsrichter Becker- Straßburg, Amtsanwalt H. Stein-Königsberg und Landrath H. Götting-Souneberg i. Thür. Die Geschäftsstelle der All gemeinen Radfahrer-Union, in welche der Eintritt nur zu empfehlen ist, befindet sich Grimmaischer Steinweg 28, II. 8 Der Briestauben-Liebhaber-Verein „Eilbote", Leipzig, welcher sich mit der Zucht und Dressur von Militär- (resp. Kriegs-) Brieftauben besaßt, hielt am Sonntag, den 28. d. Mts., fein diesjähriges erstes Preisflieg en Finsterwalde — 100 Kilometer — ab, wobei nach gutem Flugresultat folgende Preise zur Vertheilung kamen: O. Kittler I. Preis, P. Nahm II. Preis, C. Sporn III. Preis, O. Kittler IV. Preis, P. Rahn V. und VI. Preis. * Reichenbach, 29. Mai. Ein interessantes Brieftauben- Wettflieg en veranstaltete am Sonntag der hiesige Brieftaubenzüchterverein „Pfei l". 'Derselbe ließ vom Bahnhofe Bayreuth in Bayern aus 45 Stück Tauben auffliegen, welche dort um Z10 Uhr Bormittags aufgelassen wurden. Der erste dieser Segler der Lüfte traf um II Uhr 30 Minuten ein, hatte also die 95 kirr weite Luftlinie bis zum heimischen Schlage in 2 Stunden 15 Minuten durchmessen. Bis zum Abend waren gegen 20 der Thierchen und bis heute Mittag über 30 einge troffen. Auf Anordnung der Militärbehörde läßt der obenge nannte Verein am 30. Juni eine Anzahl seiner Brieftauben von Ingolstadt aus aufsteigen. Lader, Curorle, Sommerfrischen rc. 8 Das in ozonreicher Waldlust nahe der großen Elsterthalbrücke gelegene herrliche Hotel zur Vogtländischen Schweiz in Jocketa, eine Perle in der Vogtländischen Schweiz, ist eine der angenehmsten SoMMtkfrischen d«» schönen SachsrnlandeS und viel besuchter Ausflugsort. ES giebt daselbst Zimmer von 6 an für die Woche. Bäder und alle Annehmlichkeiten, Fernsprecher u. s. w. ind vorhanden. (Siehe Anzeige.) Vermischtes. — In Hannover fand an den beiden Pfingstseiertagen der fünfte Berbandstag des Allgemeinen deutschen Stenotachy- graphen-Berbandes statt. Der Verbandstag war von 120 De- legirten besucht, welche 5200 Stimmen vertraten. Als Vertreter des Leipziger Centralvereins für vereinfachte Stenotachy- graphie nahmen die Herren I. Lehmann und A. Arnold an den Verhandlungen Theil. Namens der Stadt Hannover hieß Senator vr. 'Glackemeyer die Versammlung willkommen; der Verbandsvorsitzende, Parlamentsstenograph Dahms-Berlin, erwiderte mit einem Hoch auf die Stadt Hannover. Aus dem vom Vorsitzenden erstatteten Geschäftsbericht ist zu entnehmen, daß die stenotachygraphische Schule z. Zt. 300 Vereine mit rund 9000 Mitgliedern zählt; von dem kleinen Zehnpfennig-Lehrbuch der vereinfachten Stenotachygraphie wurden in IZ Jahren 110 000 Exemplare abgesetzt. Der Verbandstag beschloß u. A. zur Erledigung der Verbandsgeschäfte einen besoldeten Verbands- setretär anzustellen. Der Vorsitzende Parlamentsstenograph Dahms-Berlin wurde einstimmig wiedcrgewählt. Am Abend des zweiten Feiertages sprach eanck. zur. K. Lang-Stuttgart in einer öffentlichen Stenographenversammlung über das Thema „Ein Wendepunkt in der Geschichte der Stenographie". Mit dem Verbandstag war eine stenographische Ausstellung ver bunden, die sich lebhaften Zuspruchs erfreute und speciell von Leipzig ganz besonders reichlich und hervorragend beschickt war. Beim Verbandswettschreiben fielen zwei Preise nach Leipzig. Der nächste Allgemeine deutsche Stenotachygraphcntag wird Pfingsten 1902 in Nürnberg stattfinden. — Frankfurt a. M., 30. Mai. (Privattelegramm.) Gestern Abend wurde in einem Hause der Allerheiligenstraße eine im Parterre wohnende Frau von zwei Leuten, die in die Wohnung eingedrungen waren, überfallen, gefesselt und mit zwei großen Nadeln mit einer Hand an den Fußboden angenagelt. Beide Verbrecher räumten sodann die Wohnung aus. «Der Ehemann der Frau, der einige Minuten, nachdem die Verbrecher den Thatort verlassen hatten, zurück kehrte, befreite seine Frau aus ihrer qualvollen Lage. Von den Thätern fehlt bis jetzt jede Spur. — Main;, 29. Mai. Nach einer Mitteilung des preu ßischen Gesandten zu Darmstadt an die hiesige Bürgermeisterei hat der Kaiser infolge der Immediateingabe der Stadt Mainz die Bestätigung der bekannten SimonBladt'schenErb- schäft an die Stadt Mainz ausgesprochen, so daß die Aus zahlung der Erbschaft nunmehr erfolgen kann. --- Jekaterinoslaw, 30. Mai. Bei der Station Wirun, unweit Jekaterinoslaw, ist ein Personenzug mit einem Güterzug zusammenge stoßen. Beide Locomotiven und zehn Wagen wurden zertrümmert; «in Eonducteur und zehn Passagiere sind todt, viele andere Personen mehr oder minder schwer verletzt. .(Voss. Ztg.) — New Pork, 19. Mai. Ueber den U n f a l l des N o r d» deutschenLloyddampfers „Barbarossa" werden noch folgende Einzelheiten gemeldet: Gestern Vormittag um 11 Uhr hatte der „Barbarossa" mit 352 Kajüten- und 169 Zwischendeckspassagieren den Pier in Hoboken verlassen, 11,59 passirte er die Quarantäne, und als das Schiff sich Sandy Hook näherte» da bemerkte Capitän A. Richter von der Brücke aus Rauch aus dem dritten Ventilator am Vorderdeck kommen. Er rief einen Deckofficier und befahl ihm, zu sehen, woher der Rauch käme. Bald nachher trat der Deckofficier an den Capitän^und meldete „Feuer an Bord, Capitän". Unterdessen kamen auch schon Zwischendeckspassagiere angstvoll rufend an Deck, und der Rauch entströmte allen Ventilatoren Vorschiffs. Sofort wurden die SiMIflagM S5V „Schiss in' Bkäfid" ustsi UV „Brauche sofortige Hilfe" gehißt, die Kajütenpassagiere flüchteten aus den Kajüten, die sich immer mehr mit Rauch füllten, auf Deck, die Zwischendeckspaffagiere wurden anfangs in den großen Salon gebracht, aber da auch hier der Rauch den Aufenthalt unmöglich machte, auch noch auf «Deck gelassen. Der Rauch war so dicht, daß der Oberingenieur Rose und mehrere Feuerwehrleute fast ohnmächtig wurden. Sofort wurde Dampf in die brennende Ladung gelassen und das Schiff wendete, um nach New Uork zurückzufahren. Das Feuer war zwar nach einer halben Stunde unter Eontrole, aber da der Dampfer 5200 Ballen Baum wolle an Bord hatte, schien es nicht räthlich, das^Risico auf sich zu nehmen, in See zu stechen. Zu leicht kann bei einer suchen Ladung, wenn sie einmal erhitzt ist, wieder Feuer ausbrechen. Während der „Barbarossa", nur langsam fahrend, an Pier 42, am Fuße der Morton Str., vorbeifuhr, erfaßte die Strömung den Dampfer und er wurde gegen den Pier ge trieben. Der Schiffskoloß riß ein großes Dreieck aus dem Nord ende des Piers und traf in einem Winkel von 30 Grad den dort liegenden französischenDampfer„LaBretagne", etwa 50 Fuß vom Stern. Die Wucht der Collision war so groß, daß die „La Bretagne" gegen den ziemlich weit entfernten Pier 42 anstieb und der französische Dampfer schwer beschädigt wurde. Mit knapper Noth entgingen Hunderte von Matrosen, die mit Einladen des Kargos auf dem französischen Dampfer be schäftigt waren, Verletzungen. Die „Bretagne" schnitt Lei ihrem Stoß die Eisbarge „Fast er" mitten entzwei, und die „Foster" sank fast augenblicklich. Mit Mühe konnten sich die Frau des CapitänS Paul und ihre zwdi 15 resp. 12 Jahre alten Söhne Charles und August durch einen kühnen Sprung auf das Canalboot „Flossie" retten; kurz darauf verschwand die „Foster" gurgelnd in den Wellen. Capitän Paul selbst war an Land und Niemand sonst an Bord. Weiter stieß „La Bretagne" an die Eisbarge „Le Roy" an, sie ebenfalls fast durchschneidend. Auch diese Barge begann rasch zu sinken. Ihr Eapitän Feeney war an Bord und sprang rasch auf die „Flossie", «in im Boot an der Arbeit befindlicher Mann Namens Brown wurde durch den Zusammenstoß am Fuß verletzt und später in das St. Vincent's Hospital gebracht. Der „Le Roy" ging rasch unter. Beide Boote waren Eigenthum der „Commonwealth Ice Company". Der Gesammtverlust beträgt 5400 Dollars. Die Familie des Capitäns Paul verlor all ihre Personaleffecten im Werthe von 400 Dollars. Der „Barbarossa" hatte während des Sinkens der beiden Boote anscheinend selbst ziemlich hilflos dagelegen und wurde nun von Schlippern frei gemacht und nach dem Pier in Hoboken gebracht. Als „Barba rossa" mit „La Bretagne" zusammenstieß, befand sich der Lootse Mc Donald auf der Commandobrücke des „Barbarossa". Capitän Richter erklärte, daß er den Lootsen davor gewarnt habe, sich zu nahe an die New Aorker Seite zu begeben, da dort das Wasser flach und der Dampfer schwerer zu lenken sei. Der Lootse be hauptet dagegen, daß „Barbarossa" dem Steuer nicht gehorcht habe. Der Capitän ließ den Anker an der Backbordseite fallen und der Lootse, der davon nichts wußte, gab die Ordre, beide Dampfmaschinen mit voller Kraft arbeiten zu lassen. Darauf erfolgte der Zusammenstoß. Der Agent des Norddeutschen Lloyd, Herr G. Schwab erklärte gestern, daß seine Gesellschaft noch nicht schlüssig geworden fei, ob man eine Anklage gegen den Lootsen erheben wolle oder nicht. Der Schaden, der dem franzöfi sch e n D a m p f e r zugefügt worden sei, werdevom Lloyd getragenwerden. Als UrsachedesBrandes wird Selbstentzündung der Baumwolle angenommen. Außer der Baumwolle hatte der „Barbarossa" 10 000 Bushel Gerste und 27 000 Bushel Mais an Bord, die von Powelson L Co. resp. Richard L Gunn verschifft worden waren. Diese Frachr hat ebenfalls durch die Nässe gelitten und an ihre Stelle wird zurückgestellte Fracht verladen werden. Verantwortlicher Redacteur vr. Herm. Küchling in Leipzk» Volkswirtschaftlicher Theil des Leipziger Tageblattes. verantwortlicher Redacttur E. G. Laue tu Leipzig. — In Vertretung: Georg Hiller in Leipzig. Gerichte der sächsischen Gewerbe-Znspectoren. m. * Schutz der Arbeiter vor Gefahren. Nach den eivgegan- geneu Anzeigen sind im Berichtsjahre 4077 Unfälle vorgekommen, von denen sich 101 im Werkstättenbetrieb der Eisenbahnen ereigneten. Aus da- Bau- und Fuhrwesen, sowie auf andere Betriebe, welche der Beaufsichtigung der Grwerbe-Jnspection nicht unterstehen, kommen 1128 Unfälle, somit sind hier nur 2848 oder 430 Unfälle mehr al» im Vorjahre zu berücksichtigen. Während in den Jahren 1896 und 1897 34,3 bez. 33,86 Verletzungen aus 1000 Arbeiter entfielen, er- geben sich für da- Berichtsjahr 37,7. Die Zunahme dieser Verhältniß- zahl ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß die Arbeitgeber der Anzeigepflicht brhuf- Umgehung von Weiterungen in umfänglicherem Maße al- früher genügen. Andererseits hat die gewerbliche Ent- Wickelung e» mit sich gebracht, daß mehrfach auch weniger geübte Arbeiter, besonder- im Maschinenbetrieb, Aufnahme gefunden haben, und daß öfter- über die gewöhnliche WerktagSthätigkeit hinaus ge- arbeitet werden mußte, um den bestehenden Anforderungen zu entsprechen. Von den l Unfällen führten 14 zum Tode und 127 zu einer voraussichtlich über 18 Wochen anhaltenden Beeinträchtigung der ErwerbSthätigkeit der Verletzten. Durch Absturz entstanden 3, durch Blutvergiftung 2, durch Milzbrandvergiftung 1, bei der Be- oienung n»d dem Reinigen von HilsSmaschinen 4, durch Zerspringen einer Schmirgelscheibe 1, durch Herabfallen von Steingeröll 1 und bei dem Transport von Lasten 1 Unfall mit tödtlichem AuSgange. Außerdem verstarb ein« Person au den Folgen einer während der BerufSthätigkeit eiogrtretrnen Luogenblutung. Die übrigen Be- schädigungen der Arbeiter bestehen bei 80 Fällen im Verlust von Gliedern (zumeist der Hände), bet 10S in Knochenbrüchen, bei 15 in Leistrnbrüchen, bei 82 in Verstauchungen, bei 47 in Verrenkungen, bei 186 in mehr oder weniger schweren Brandwunden, bei 155 in 'Augenverletzungen und bei 15 Fällen tu Blutvergiftung, während die übrigen Unfälle meist Quetschwunden oder sonstige Verletzungen lcichterer Art mit sich brachten. Nach den Anzeigen ereigneten sich von den Unfällen 23 an Tompskefseln, 321 bei der Bedienung von Metallbearbeitungs- Maschinen, 231 an Holzbearbeitungs-Maschinen, 336 an sonstigen Maschinen, 69 bei dem Putzen von Maschinen im Betriebe, 23 an Auszügen, 31 an Hebezeugen, 5 an Dynamomaschinen und elektrischen Leitungen, 217 bei dem Transport von Lasten, 215 bei dem Heben, Ans- und Abladen derselben, 219 durch Herab- oder Umfallen von Gegenständen, 262 durch AuSgleiten, Fall von Gerüsten, Leitern rc., l65 bei dem Fehlschlagen oder Abgleiten mit Werkzeugen, 78 durch 'Abspringen von Werkstücke», 108 durch Eindringen von Fremd körpern in daS Auge, 117 durch heiße und ätzende Flüssigkeiten, 16 durch Gas-Explosionen, Explodiren von Lüthlampen und dergleichen, l 49 durch Reißen, Schneiden oder Stechen mit spitzen oder scharfen Gegenständen, 77 beim Fährbetriebe, 11 durch Balgerei und 175 durch sonstige Vorgänge. Aus grobe Nachlässigkeit und Unachtsamkeit sind 158 Unfälle zurückzuführen; unerlaubte» Reinigen von Maschinen zur Zeit deS Betriebe- hat besonder- tu der Textilindustrie vielfache Körperver letzungen veranlaßt. Dem Vorarbeiter einer Maschinen-Fabrik brachte ein Schlosser au» Rache wegen Entlassung mit einer spitzen Feil« rin« größer« Wund« am rechten Handgelenk bei. Boa den Verletzten waren 2571 oder 90,3 Proc. männliche und 277 oder 8,7 Proc. weibliche Personen. Dabei hatten 1753 männ liche und 126 weibliche Arbeiter das 21. Lebensjahr erfüllt, während 631 männliche und 132 weibliche im minderjährigen, 179 männlich« und 19 weibliche im jugendlichen und 8 männliche Arbeiter im kindlichen Alter standen. Znm Schutze der Arbeiter gegen Verletzung und Gesundheit-- schädigung ist im Berichtsjahre bet den Revisionen gewerblicher Anlagen in 1364 Fällen auf di« Brseitigung von Mängrln hin gewirkt worden. Die Unternehmer lassen r» sich im Allgemeinen angelegen sein, ihr« gewerblichen Anlagen so einzurichten, wir die« zur Erreichung ,ia«s geordneten uud thunlichst gefahrlosrn Betrieb«» nothwendig ist. Eine befriedigende Umgestaltung haben mehrere Schuhfabriken darin erfahren, daß die Arbeitsmaschinen durch besser« ersetzt und in zweck mäßiger Reihenfolge ausgestellt worden sind, ferner durch Verbesserung der Beleuchtung, Verlegung der Transmission und Trennung der Geschlechter bei der Arbeit. In solchen Betrieben, welche nach der einen oder der anderen Richtung noch zu wünschen übrig ließen, wurden durch nachdrückliches Eingreifen der Aufsichtsbehörde, wie auch durch Drängen der Arbeiter, welche den zu ihrem Schutze ge- troffenen Einrichtungen im Allgemeinen ein erhöhteres Interesse entgegenbringen, die wahrgenommenen Mängel beseitigt. So sind namentlich in Eisengießereien durch Beschaffung geeigneterer Trans portmittel, von Badeanstalten, Wascheinrichtungen, entsprechenden Gelassen zur Aufbewahrung der Kleider und von Erholungsräumen weitere Fortschritte zu verzeichnen. Die Beschaffung von Verbandzeug und Medicamenten, sowie die Anleitung von Personen zur Ausübung deS Samaritrrdienstes in Fabriken hat im Berichtsjahre weitere Fortschritte gemacht, nachdem auch von den Berufsgenossenschasten gefordert wird, daß der Arbeit geber eS in dieser Beziehung an Fürsorge in der ersten Hilfeleistung bet Unfällen und Erkrankungen nicht fehlen lasse. Der Mangel einer geeigneten Ruhestatt für einen in der Nachtschicht in Folge einer schweren Schnittwunde ohnmächtig gewordenen Arbeiter führte zu der Anordnung, daß eine zweckentsprechend eingerichtete Lager stätte für die Folge bereit gehalten werde Zur Abwendung nachtheiliger Einwirkung auf die Gesundheit der Arbeiter wurde in den während deS Berichts jahres revidirten Anlagen Verschiedene- angeordnet. Anlagen, welche den Bestimmungen der Verordnung vom 31. Juli 1897, betreffend die Einrichtung und den Betrieb der Buch druckereien und Schriftgießereien, unterliegen, haben die Jnspection in 24 Fällen gutachtlich beschäftigt. Hierbei handelte es sich in 12 Fällen um neue Anlagen, bei denen aus die Einhaltung jener Bestimmungen zu verweisen war. In ebenso viel Fällen lagen An- träge aus Entbindung von den Vorschriften unter I Ziffer 1—3 der gedachten Verordnung für Anlagen vor, welche vor deren Erlaß bereits bestanden haben. Nach den hierüber eingegangenen Mit- theilungen ist von der höheren Verwaltungsbehörde für 2 Stereotypie« räume in einem Kellergeschoß, ferner für einen dergleichen Raum im Obergeschoß, welcher nicht die ausreichende lichte Höhe besaß, sowie sür einen Schristsetzcreiraum unter den vorgeschlaqenen, eine Ausgleichung der Mängel anslrebenden Bedingungen Dispensation rrtheilt worden, während die Fortbenutzung zweier Stereotypie räume, deren Fußböden tiefer als einen halben Meter unter der Erdoberfläche lagen, der ungünstigen gesundheitlichen Verhältnisse wegen nicht zugelasscn wurde. In Bezug auf Abweichungen von der Vorschrift im 8 3 der Bekanntmachung vom 8. Juli 1893, die Einrichtung und den Be trieb der zur Anfertigung von Cigarren bestimmten Anlagen be treffend, lagen der Jnspection zwei Anträge zur Begutachtung vor. In beiden Fällen haben die Gesuche gemäß § 10 dieser Bekannt- machung unter der Bedingung der Beschaffung ausreichender Ven- tilationSeinrichtungen Berücksichtigung gefunden. Mehrmals hat die Absicht bestanden, in dicht bewohnten Stadt- theilen Leipzigs Wassergas zu erzeugen, sowie der Industrie sür Heiz- und Kraftzwecke dienstbar zu machen. Die Ausführung solcher Anlagen scheiterte jedoch an den Schwierigkeiten, welche die örtlichen Verhältnisse der Durchführung der in baulicher Beziehung zur Siche rung der Arbeiter gegen Gesundheitsschädignng zu stellenden Be dingungen bereiten. Insbesondere darf kein Theil des Betriebs gebäudes unterirdisch angelegt sein, vielmehr hat dasselbe über den Erdboden herauSzutreten und muß mindestens in einer der Höhe des BetriebSgebäudes gleichkommenden Länge ringsum von benach. barten Gebäuden entfernt bleiben. Weitere Bedenken gegen solche Anlagen bestehen in der Verwendung Les fast geruchlosen GascS, namentlich zu Heizzweckeu, wegen der durch Undichtheit der Leitungen den Arbeitern drohenden Gefahren. Wirthschaftliche und sittliche Zustände derArbeiter« I bevülkerung. WohlfabrtSeinrichtungen. Di« Schwan- i kungen, welch« da» Berichtsjahr in den Preisen der nölhigsten Lebens- I mittel auswie», haben die wirthschaftlicheLoge derArbeiter umsomehr beeinflußt, als sich hierzu ein erhebliches Anziehen der Wohnungs- miethpreise gesellte, zumal die jeder Stabilität entbehrenden Wohnungs- Verhältnisse geeignet waren, die Arbeiterkreise zu beunruhigen. Wenn trotzdem die wirthschaftliche Lage des Arbeiterstandes im Ganzen sich aus gleich befriedigender Höhe wie im Vorjahre erhalten hat, so trägt hierzu besonders der Umstand bei, daß überreichliche Erwerbs gelegenheit vorhanden war, die Ernte zu einer durchweg guten sich gestaltete und vielfach eine Steigerung der Lohnsätze eintrat. ES fährt der Jnspectionsbericht Leipzig wörtlich fort: „Die Deckung der Lebensbedürfnisse durch billigen Bezug auS den Verkaufsläden der Arbeiter-Confumvereine bez. Genossenschafts.Bäckereien und anderen dergleichen Anstalten gewährt dem Arbeiter, abgesehen von dem am Jahresschlüsse je nach dem Umfang der Waarenentnahme auf 30—100 ^li sich belaufenden Rabatt, gewisse, selbst bei gebotener Einschränkung gesicherte Vor- theile, welche geeignet sind, Erschütterungen im WirthschaftSleben bei fortdauernder Erwerbsfähigkeit de» Ernährers fernzuhalten. Der Steigerung der Wohnungsmiethe konnte dadurch etwas begegnet werden, daß unter Benutzung gebotener, dem Beginn und Schluß der Arbeitszeit sich anpassender Eisenbahnfahrgelegenheiten die Wohnung in die Umgebung der Großstadt verlegt wurde. Der Mangel an kleineren und mittleren Wohnungen hat in Verbindung mit der hiernach eingetretenen MiethzinSsteigerung zu gemeinnützigen Schritten geführt, welche sich zur Aufgabe gestellt haben, diesen Uebelständen zu begegnen." Für zahlreiche Gewerbeanlagen, deren Besitzer aus geschäftlichen und örtlichen Rücksichten nicht in der Lage waren, mit billigen Wohnungen einzugreisen, gab e» zur Erhaltung tüchtiger Arbeiter nur den Weg, die in der wirthschaftliche» Lage derselben eingrtretene Verschärfung der Verhältnisse durch Lohnzulagro zu mildern. Im klebrigen hat der industrielle Aufschwung und der fühlbar gewordene Mangel an tüchtigen Arbeitskräfte» auf die Gewährung von Lohnzulagen hingewirkt. Auch der Verdienst der Arbeiterinnen hat vielfach «ine Auf besserung erfahren. Bezüglich der Ernährungsweise derArbeiter in der Familie und an der Arbeitsstätte kann auf die früheren Berichte verwiesen werden. Ueber die Bewirthschaftung der Fabrikcantin en gelangten in 2 Fällen Unregelmäßigkeiten zur Kenntniß der Jnsvectio», welche hierauf das Erforderliche veranlaßte und in einem Falle den Arbeit geber bestimmte, die Selbstverwaltung der Cantine aufzugeben. Bezüglich der Schlafstätten und AufenthaltSrüumr für Wanderarbeiter in Ziegeleibetrieben war in mehreren Fällen auf Besserung der angetrosfenen Zustände zu dringen. Der Begründer der Firma Rudolf Sack in Leipzig.Plag witz hat, um seinen Mitarbeitern einen Beweis der Anerkennung zu geben, an 15 Beamte deS FabrikcontorS 16 900 ^l, an 24 Werkführer sowie an Wittwen der bei ihm langjährig bedienstet ge wesenen Beamten 24 200 an 155 Arbeiter 25 850 ^4l und an 7 Geschirrführer 2200 nach Maßgabe ihres DienstalterS vertheilt. Der verstorbene Filzwaaren-Fabrikant Ferdinand Fischer in Pegau setzte zu Lebzeiten die Summ« von 10000 mit der Be- stimmung aus, daß von den Zinsen diese» Capital» jede» Jahr zu Weihnachten drei bedürftige Arbeiter, welche der Fabrik treu und fleißig gedient haben, mit je 100 beschenkt werden. Dem Willen deS Schenkgeber- ist im Berichtsjahre da» erste Mal ent sprochen worden. Anläßlich der Feier des 25 jährigen GeschästSjubiläum» stiftete der Buchdruckereibesitzer Emil Pinkau in Leipzig den Betrag von 25 000 .^l, deren Zinsen den Arbeitern der Fabrik zu Gute kommen sollen. Ter verstorbene Begründer deS Leipziger Consrctions-GeschästS- hauseS August Pölich bestimmte im Jahre 1891, gelegentlich der Feier de- 25 jährigen Bestehen» der Firma, daß den Beamten und Arbeiter,: deS Geschäfts nach 25 jähriger Dienstzeit ein Capital als Stütze für- Alter gewährt werde. Im Berichtsjahr empfing rin Jubilar slistungSgemäß 2500 DaS derart bi» jetzt in Anspruch genommene Capital beläuft sich auf ungefähr 100000 und es nehmen an den Segnungen dieser Stiftung bi« jetzt 33 Angestellte theil. Im Betrieb der Leipziger Wollkämmerei zu Leipzig sind in Folge Zurücklegung einer ununterbrochenen 25jährigen Thätigkeit 4 Meistern je 500 und 4 Arbeitern je 100 als Anerkennung geschenkt worden. Die Direction der Kammgarn- spinnerei zu Leipzig übermittelte im Berichtsjahre wiederum 10 Arbeitsjubilaren beiderlei Geschlechts das zu diesem Zweck ge stiftete ansehnliche Geldgeschenk. Von den Jubilaren wurde überdies 3 Arbeiterinnen das tragbare Ehrenzeichen und 4 Arbeitern sowie 2 Arbeiterinnen eine Belobungsurkunde verliehen. An Stelle der früher geleisteten Jahresbeiträge zur Abhaltung eines Sommersestes gewährt die Buchbindereifirma HübelLDenk in Leipzig seit diesem Jahre jedesmal 19 ihrer Arbeiter einen 8—14 tägigen Erholungsurlaub unter Fortbezahlung des Lohnes und Bewilligung eines Gelogeschenkes sür diese Zeit. Die FirmaBergerLWirthzahlte den in ihren Farben- werken zu Leipzig-Eutritzsch und Schönefeld beschäftigten Arbeitern einen Extrawochenlohn al- Weihnachtsgabe aus. Die gleiche Weihnachts freude bereitete die Firma O. L E. Kalischer den in ihrer Schuh fabrik zu Groitzsch beschäftigten Arbeitern, indem sie unter die vor dem 1. October 1898 eingetretenen Personen als einen Procentsatz ihres Verdienste- im Ganzen 529 zur Vertheilung brachte. Die Buchdruckereifirma C. G. Naumann in Leipzig bewilligt allen fünf Jahre lang bei ihr thätigen, in Wochenlohn stehenden Arbeitern bei Hochzeit oder Todesfall in eigener Familie Urlaub und gewährt Militärpflichtigen zum Besuche der Control- Versammlung 2 Stunden freie Zeit unter Fortgewährung Les hierauf entfallenden Lohne». Die Firma Naundorf L Blanke überweist den in ihrer Plattsticheinlagenfabrik zu Stötteritz thätigen Arbeiterinnen »ach 6 monatiger guter Führung ein Sparkassenbuch mit 10 Einlage. Das Buch, aus welches jederzeit weitere Einzahlungen von der Eigenlhümerin gemacht werden können, wird bis zum Austritt aus der Arbeit von der Fabrik aufbewahrt. In der Buchdruckerei von E. Polz in Leipzig erhalten die Arbeiter in Krankheitsfällen zum wöchentlichen Kranken- gelde 7 aus der vom Arbeitgeber unterhaltenen Zuschußcasse. Auch wird jedem Arbeiter alljährlich ein achttägiger Erholungsurlaub unter Fortgewährung deS Lohne- bewilligt. Ein Kattundruckerei. Besitzer gewährt tüchtigen Arbeitern seiner Fabrik Unterstützungs- beiträge bei Erwerbung eine- kleinen AnwrsenS, oder kommt sür den jährlichen Wohnungsmtethbetrag derselben auf. Der Verein zur Arbeitsbeschaffung für Bedürftige zu Leipzig errichtete im Berichtsjahre eine Abendschule, in welcher Arbeite- rinnen an zwei Abenden der Woche von 7—9 Uhr Unterricht im Nähen, sZuschneideu, Au-bessern uud Strickeu unentgeltlich rrtheilt wird. Vie Lage -er deutsche« Arbeit. Ende Mat. o. Giebt e» gegenwärtig eine Arbeitslosigkeit? Wer nur die glänzende Seite unsere- WirthschaftSleben» betrachtet, wie sie sich in den Schilderungen eine» „Allgemeinen Aufschwung» der Geschäfte" darstellt, der wird diese Frage sicher verneinen. Doch da» ist rin Jrrthum. Die wirthschaftliche Laa« ist nur in ganz be stimmten Berufszweigen noch immer sehr günstig, io anderen ist jedoch der Geschäftsgang em ruhiger und in manchen selbst ein schlechter. Nicht- ist weniger zutreffend, al» die Annahme, daß die Verhältnisse unsere» Erwerbsleben« allgemein günstig seien. Selbst in den hauptsächlichsten Zweigen desselben ist da« nicht der Fall. Durch eine überaus skrupellose Spekulation uud die Erhöhung de» Zins füße» haben sich in diesem Sommer die Verhältnisse selbst im Bau- gewerbe in gewisser Beziehung verschlechtert. Es hat da« den Bort heil gehabt, daß manche ebenso mittel- wie gewissenlose Bauunternehmer und Bauschwindler ihre Thätigkeit haben einstrlleo oder beschränken müssen, aber e« ist durch diese in manchen Gegenden bemerkbare und volk-wirthschaftlich durchaus gesunde Reiuigung de« Bau gewerbe» auch die Arbeitsgelegenheit geringer geworden. Der deutsche Bauarbeiter würde da« jedoch kaum empfinde», hätte er nicht mit einer in jedem Jahr« sich ungemein vergrößernden fremden Arbeiterschaft den Wettbewerb aufzuaehmeu. Es ist unmöglich di, Zahl der in Deutschland während der Bauzeit thätigen b-h' «rischen und it wenn man ihr nicht zu niedri, der LebenShaltr treten in manc schen Arbeiter starken Zuwant znschreiben, daß trösten die Nab Unternehmer ein Auch in er Textilindustrie, dieser Industrie Gründen, auf di Man darf eine läge verwechsel» sächlich haben zugesetzt, obglei sind die Veihälti in den anderen r dient. Natürlic Löhne sich aus bessert haben, c bezirken die Kos sind. Allein dü Arbeiterwohl steigerung vollst zeir uud Erhöh, in Sachsen ist r einem derartige Weberei und aber der Gewi in allen Fabri beeinträchtigt d von den wenigs: wartet wurde, l war noch im A Sowohl im Sc dessen Wolle bei Sommer, daß i bedeutend zuriiö Grunde der W Preiserhöhung l kunst noch mel deutsche Wollind Die fertige Mac zu erhöhen, is Unternehmer ur In der Wi, wird, wie eS ir eine regelmäßig Leistnngssähigke fähigung svieler ist zu groß ur überschuldete 11 müssen, wenn si den Amerikaner der Waare un Zweigen der Wi Auch in letzter Industrie gänzli weil die Verhüll den Vereinigten > wegen der vielfc Ziehungen zu and diesen Umständen tüchtige Arbeiter anderen Beruf« bei dem gedrückt es, daß junge L Auch der neues Werbekammer he klagt auch die L Monaten nicht g an Aufträgen, haben ihr das k So ist aus gewerbe eigentln derselben sind , günstigen" Lag Günstig ist dages mit wenigen I Deutschland rin, darunter, daß si langen können, wie niemals zr eine Bedeutung Capitalien sind wandten Erwerl träge kaum zu b fristen bewillige! mit Ueberstunde werden, um die allen Bezirken d bahnwagen genu und absenden zu! Eisenbahnverwal Sachsen, Lausen erhöhten Anfori gründet sich die ganz außergewc bahnfahrzeugen Eisenbahnnetzes ist im Allgeme Zweigen lassen ist dir Lage di gewerbe noch sogenannten G sind e» namen lich und selbst Die Facharbeitei al» die Classe auch dieAnford« gut bezahlten F anderen Großg verlässigkeit besi Summe von Kl in manchen der Arbeiter müssen ist, al» r» in 1 noch im Klein ist auch die Abn alS früher, nau vergessen, daß Maschinengewerl Wissenschaften u doch auch der 3 zu danken ist. zögert, da» unu diese Arbeiters«- lehrte, Lehrer r holte, so wirbt Arbeiter. Natürlich is äußerst günstig, und war allen Jahre« von 23 de- vorigen Jl sind in letzter wattigste Entwil Llektricität-indu internationale Culturstaaten i Europäer al» k großen wissrnsch in dieser Jodosl zur Verfügung Unternehmung«^ wirkt, nicht bett Wirthschastsleb« Capital« in meine Elektr und Fabrikation, kapital beträgt t erhöht werden, schäft« in «in Arbeiter dieser wird jedenfalls schäftlichen An« Ziffer» mögen
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