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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.05.1899
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18990531011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1899053101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1899053101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-05
- Tag1899-05-31
- Monat1899-05
- Jahr1899
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r. Aage zum LeiMr Tageblatt «ab Anzeiger Nr. M, Nttmach, 31. Mui MS. Wargea-Mgabe.) Hypothekenbuch-Ordnung, ein neues Gerichls- ersclbe 592,54 »we Jahres Pflasterung; Asphaltirung; gartenstrahe bis zum Rabrt, Stötkcritzcr Straße ebendaselbst, Pflasterung, Pflasterung; Pflasterung; k. volüstsm Pflasterung; dgl. er Eigene Ort», (Fortsetzung aus dem Hauptblatte.) D Kiel, 29. Mai. (Schiffsbau für Rußland.) Die vorzüglichen Leistungen der deutschen Schiffsbauindustrie im letzten Jahrzehnt haben den deutschen Werften auch mannig fache Aufträge zum Bau von Handelsschiffen aus Rußland eingetragen. Bei Vergebung der zur Förderung des russischen Handels- und Seeverkehrs bestimmten Schiffsbauten ist be sonders auch eine Kieler Werft, Howaldtswerke, berücksichtigt worden. Im Jahre 1898 konnte sie vier mittelgroße Handels dampfer, zwei Schwimmdocks und einen Krahn an ihre russischen Auftraggeber abliefern, und in diesem Jahre liegen ihr noch weit größere Aufträge vor. Sie soll zwei Saugbagger, zwei kleinere Frachtdampfer, sowie vier Oceanfrachtdampfer von recht erheblichem Fassungsvermögen für den Dienst vom Schwarzen Meere nach Ostasien bauen. Rußland bedarf noch vieler Schiffe und ist auf absehbare Zeit hinaus genöthigt, dem Auslande alljährlich große Summen für Schiffsbauten zu opfern. Daß die deutschen Werften auch auf diesem Gebiete sich einen be- achtenswerthen Antheil sichern können, muß mit Genugtuung erfüllen. (D Stettin, 30. Mai. (Telegramm.) Dem Vernehmen nach ist dem „Vulkan" von der Marine ein größeres Panzerschiff in Auftrag gegeben worden. * Vom Niederrhein, 28. Mai. Eine wüste Hetzrede hielt in einer Versammlung christlicher Textil arbeiterinnen in Dülken der Vorsitzende der Ortsgruppe christlicher Textilarbeitervertreter zu Lobberich, Frank. Der selbe äußerte: „Wenn wir unsere Lage genauer betrachten, so werden wir finden, daß gerade die Fabrikanten uns Alles ge nommen haben, was sie uns eben nur haben nehmen können. Man hat uns durch die stetigen Lohnreduzirungen den Lohn ge nommen, hiermit auch die Grundbedingung zu einer menschen würdigen Existenz. Die Industrie hat uns weiter genomnien das Familienleben. Fern den Seinen weilt der Familienvater tagsüber an seiner Arbeit, und wie häufig kommt es leider vor, daß auch die Frau und Mutter, statt ihrem Hauswesen Oesterreich-Ungarn. Zur inneren Lane. 30. Mai. (Telegramm.) Im Niederösier Auf Fol. 10391 de- Handelsregister- für den Bezirk des unter zeichneten Amtsgerichts ist heute die Firma Varl Reichert in Leipzig (Ncumarkt Nr. 30/32) und als deren Inhaber Herr Carl Theodor Franz Reichert daielbst eingetragen worden. Leipzig, den 29. Mai 1899. Königliches Amtsgericht, Abth. UL. Schmidt. Es wird um Mittbeitung des gegenwärtigen Aufenthalts des am 1. Juli 1879 zu Borna geborenen, zuletzt in Leipzig ge meldeten Handarbeiters Bernhard Max Klein zu den Akten 4. V. v. 2/99 gebeten. Klein soll als Zeuge vernommen werden. Magdeburg, den 24. Mai 1899. Königliches Landgericht. Der Untersuchungsrichter I. S-SS-—! Amtlicher Theil. Auf Fol. 7675 des Handelsregisters für den Bezirk deS unter zeichneten Amtsgerichts ist heule die Firma Bach L Co. in Leipzig gelöscht worden. Leipzig, den 29. Mai 1899. Königliches Amtsgericht, Abth. II8. Schmidt. Versteigerung. Donnerstag, de» I. Juni 18SS, Nachm. 3 Uhr, sollen im Gafthause znr Mühle in Leipzig-Gohlis — Roscn- thalstratzc — 1 Vieh- u. 1 Fleischtransportwagen, 3 eiserne Geldschränke, 1 Schreibmaschine — Ealigraph —, 1 Copirpresse, 3 Pianinos, 2 Nähmaschinen, 3 Kronleuchter, 2 Regulatoren, 1 Aufwasch- apparat, 2 Kupferstich-, 3 Zeichen- und 2 Aktenschränke, 1 Waarenregal, 2 Oelgemälde, 1 Bücherctagere, 6 Consolen, 1 Partie bessere Möbel, darunter mehrere Herrenjchrcibtische, 1 Vertikow, 1 grüne u. 1 grünseidene Plüschgarnitur, 1 Pfeiler spiegel u. I Salontisch mit Plüschdecke u. v. a. G- meistbielend gegen Baarzahlunq versteigert werden. Leipzig, den 30. Mai 1899. Der Gerichtsvollzieher beim König!. Amtsgerichte das. Steinbeck, Sekr. kosspIatL 8, * Wien, 30. Mai. (Telegramm.) Im Niederösier- reichischen Landtage wurde ein Dringlichkeils-Antrag Schlesinger dahingehend angenommen, der Landtag möge gegen den von Ungarn in der Ausgleickssrage aus geübten Druck Einspruch erheben. Ein Zusatzanlrag, dis Regierung aufzufordern, den Reichsrath einzuberufen, wurde mit 32 gegen 3l Stimmen abgelehnt. * Prag, 30. Mai. (Telegramm.) In einer beute ab gehaltenen Versammlung beschlossen diedeutschfortschritl- lichen Landtagsabgeordnelen, ihre Landtags-Mandate nicht niederzulegen. Versteigerung. Mittwoch, den 31. Mai 1899, Vorn». 10 tthr, sollen im VersteigernngSraume des hiesigen Königl. Amts gerichts: 19 000 Stück Cigarren nnd 5000 Stück Cigaretten meistbietend gegen Baarzahlung versteigert werden. Leipzig, den 29. Mai 1899. Der Gerichtsvollzieher b. Königk. Amtsgerichte das. Steinbeck, Sekr. Ausschreibung. Die Einplankung des Rathhans-Baublocks auf dem Pleißen- burgareale soll vergeben werden. Die Bedingungen nnd Arbcitsverzeichnisse, sowie die Pläne können beim Hochbau-Amte, Ralhhaus, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 3 eingesehen oder gegen Porto- und bestellgeldfreie Eimendung von 1 die auch in Briefmarken erlegt werden kann, bezogen werden. Die Angebote sind verschlossen und mit der Aufschrift: Einplankung des Nathhaus-Banblocks aus dem Pleitzenburgarcale versehen, bis zum 7. Juni er., Borm. IO Uvr an obengenannte Stelle portofrei einzureichen. Der Rath behält sich jede Entschließung vor. Leipzig, den 26. Mai 1899. 3012 Der Rath der Stadt Leipzig. " 793. vr. Georgi. Trinckler. von 1007,8 gw, Versteigerung von Bauplätzen in Leipzig-Eutritzsch betreffend. Die folgenden, der Stadtgemeinde Leipzig gehörigen Bauplätze des ParzellirungsplaneS Nr. 9207 D. L. und zwar Nr. I an der Querstraße Bekanntmachung. Wir haben mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten be schlossen, in diesem Jahre die nachstehend unter bezeichneten Straßen pflastern, bez. asphaltiren und theilweise in ihnen die Fußwege reguliren zu lassen, sowie in den unter L bezeichneten Straßen die Hauptschleusen neu- bez. ausbauen zu lassen. Straszen- und Fnvwrghcrstellungen n. in Alt-Leipzig: am Torothccnplatzc, in der Wiefenstraße, zwischen Bismarckflraße und Schrebergäßchen, in der Prstalozzistratze, in der Moltkeitraftc, von der Bayrischen Straße östlich auf circa 81 m Länge, am Vlüchcrplatz, östliche Fahrstraße, zwischen der Bahnhof- und Blücherstraße, - Löhrsplatze, von der Löhr, bis zur Pfaffendorfer Straße, in der Bayerschcn Straße, zwischen Schenkendorf- und Moltkestraße, sowie am Bayerschen Platze, b. in Leipzig-Reudnih: in der Marschallstraße, - - Rattzhausstratzc, von der Kohl- au», iachts r.5o. aller bren. i>, lr.«. Bekanntmachung. Nachdem das Auslragcn und Behändigen der Steuerzrttel an diejenigen Beitragspflichtigen, deren Wohnungen hier bekannt bezw. bis jetzt zu ermitteln gewesen sind, erfolgt ist, bleibt nach den im 2. und 3. Absätze von 8 46 des Einkommensteuergesetzes vom 2. Juli 1878 enthaltenen Bestimmungen denjenigen Beitrags- pflichtigen, welchen der Steuerzettel bis jetzt nicht behändigt worden ist, überlassen, sich wegen Mittheilung des Einschützungsergebnisses bei den betreffenden Stellen unseres Stadtsteuer-Aintes zu melden. Für Diejenigen, welchen der Steuerzettel nicht hat behändigt werden könne», beginnt nach 8 49 des angczogenen Gesetzes die Reklamationsfrist vom Tage Ser Bekanntmachung gegen wärtiger Ansfordcrnng ab zu laufe». Für Diejenigen jedoch, denen noch nach Erlaß gegenwärtiger Bekanntmachung der Steuer zettel behändigt wird, ist die Reklamationsfrist erst vom Tage der Zustellung ab zu berechnen. Uebrigens bezieht sich diese Aufforderung nnr auk die Steuer pflichtigen, welche bei Ausstellung des diesjährigen Katasters, d. i. an, 12. Oktober vorigen Jahres, bereits hier gewohnt haben, nicht aber auf die erst nach dieser Zeit hier zugezogenen steuer pflichtigen Personen. Leipzig, am 27. Mai 1899. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Frenzei. 0. Schlensenbanten. L. In Leipzig-BolkmarSdorf: in der Ratalienstraße, zwischen Julius- und BogiSlaw- stcaße: b. in Leipzig-Neuschöneseld: in der Eonradstraße, zwischen Georg- und Carlftraße, - - Rndolphstratze, zwischen Carl- uud Philippstraße, - - Philippstraße, zwischen Rabet und der Eiseubahn- siraße, - - Carlftraße, zwischen Conrad- und Eisenbahnstraße, - - Geargftratze, zwischen Conrad-und Eisenbahnstraße; o. in Leipzig-Lindenau: iu der Kaiser Wilhelmftraße, zwischen Gießer-und Friedrich Auguststraße, - - Luppeuftraße; ck. in Leipzig-Plagwitz: in der Salzstratze, zwischen Friedhof, und Barnecker Straße und - - Friedrichstraße. Insoweit bei den an die vorbezeichneten Straßen und Straßen- ecken angrenzenden Grundstücken die zur Ableitung der Trans-, Fallrohr- und Wirthschaftswässer erforderlichen unterirdischen Bei- und Fallrohrschleuseu noch nicht vorhanden sind, oder die verhau- denen Bei- und Fallrohrjchleujen entweder nicht vorschriftsmäßig hergestellt sind, oder sich in einem derartigen Zustande befinden, daß ihr Umbau auch ohne Rücksicht auf den Bau der Hauptschlcuse er forderlich ist, sind die Besitzer derartiger Grundstücke aus Grund unserer Ortsbauordnung vom 27. Oktober 1897 und unserer Ve- kanntmachungen vom 10. März 1881, 3. Januar 1889, 2. und 30. Januar 1890, 2. Januar I89l und 2. Januar 1892 verpflichtet, die hiernach erforderlichen Arbeiten vor Beginn der betreffenden, obenbezeichneten Straßen- oder Fußwegherstellung, bez. in Ver bindung mit dem Hauptschleusenbau, vornehmen zu lassen. Innerhalb des Stratzenkörpers sind diese Anlagen auf Kosten der Betheiligten durch unser Tiefbauamt nach Einzahlung des hierfür zu berechnenden Bauschkostenbetrages auszusiihreu. Wir fordern daher hiermit die Besitzer oder Verwalter der in Frage kommenden Grundstücke auf, die hiernach erforderlich werdenden Neu- oder Umbauten an den Bei- oder Fallrohrschleujen rechtzeitig bei uns anzumelden, damit die Ausführung der Arbeiten noch vor der Straßen- und Fußwegherstellung von uns veranlaßt werden kann. Für den Fall der Unterlassung der rechtzeitigen Anzeige haben die Säumigen außer der Verwirkung einer Geldstrafe bis zu 60 zu gewärtigen, daß diese Arbeiten von Rathswegen auf Kosten der Besitzer der betreffenden Grundstücke ausgeführt werden. Etwa beabsichtigte, die bezeichneten Straßen berührende Arbeiten an den Privat-Gas und Wasserleitungen sind vor Beginn der oben aufgesührten Straßen- und Fußwegherstellungen und Schleusenbauten auszuführen, da derartige Arbeiten in Len oben bezeichneten Straßen mit Rücksicht auf die Erhaltung eines guten Straßenkörpers während der nächsten 5 Jahre nach beendeter Straßenherstellung in der Regel nicht zugelasscn werden können. Leipzig, am 23. Mai 1899. Ter Nath Ser Stabt Leipzig. Is. 330.vr. Georgi.Zill. und Jahnstraße, Pflasterung; x. in Leipzig-Bolkmarsdorf und Leipzig-Neusrllerhaujea: Pflasterung; Turnerstraße - Flächengehalt sollen Dienstag, Sen 6. Juni dieses Ü. von Bormittag 10 Uhr an im 1. Obergeschoß des alten Polizeiamtsgebäudrs, Reichsstraße Nr. 3, zum Verkaufe versteigert werden. Der Versteigerungstermin wird pünktlich zur angegebenen Stunde eröffnet und die Versteigerung bezügl. eines jeden der einzelnen nach einander in obiger Reihenfolge auszubietenden Bauplätze geschlossen werden, wenn daraus nach dreimaligem Ausrufe kein weiteres Gebot mehr erfolgt. Die Versteigerungsbedingungen mit dem betreffenden ParzellirungS- plane liegen auf dem Ratbhause, I. Obergeschoß, zur Einsichtnahme aus. Exemplare davon können gegen Bezahlung einer Gebühr von 1 daielbst entnommen werden. Leipzig, am 13. Mai 1899. Der Rath der Stadt Leipzig. I». 5081/98.vr. Georgi.Krumbiegel. vorzustchen, in die Fabrik gehen muß. Die Industrie hat uns ferner genommen die Sonn- und Feiertage, indem selbst an diesen Tagen die Arbeit nicht ruhen darf; sie hat uns genommen die Gesundheit dadurch, daß in den ungesunden Räumen gearbeitet werden muß. iGanz besonders aber als Stein des Anstoßes müssen die mangelnden Vorkehrungen zum Schutze der Sittlich keit betrachtet werden, und leider sieht es so aus, als gelte es der modernen Industrie gleich, ob die Arbeiterinnen dem sittlichen Ruin entgegengeführt werden, wenn nur der eigene Geldbeutel nicht darunter leidet. Rur noch das dürftige Leben hat uns die Industrie gelassen, weil sie uns eben nicht entbehren kann; sie giebt uns aber dafür nur ein Henkersbrod". — In diesem Tone geht es dann noch eine Weile weiter. Die Zeitung „Der Sprecher am Niederrhein", welche über diese Versammlung be richtet, hält solche Reden für ganz schön und gut, sie rühmt den „so schönen Verlauf und so guten Erfolg der Versammlung". Dabei ist der „Sprecher am Niederrhein" nicht etwa eine social demokratische Zeitung, sondern ein „staatserhaltendes" C e n t r u m s b l a t t. - ' (-) Detmold, 30. Mai. (Telegramm.) Die Straf kammer hat den hiesigen Rechtsanwalt Asemissen wegen Beamtenbeleidigung -u vier Monaten Gefängniß ver- urtheilt. * Gotha, 30. Mai. Der „Rat. Zig." wird von hier ge schrieben: Es sieht bei uns darnach aus, als ob es der Socialdemokratie gelingen sollte, ihren achten Ab geordneten — im Ganzen sind es 19 — in den Landtag zu bringen. Die Urwahlen zum Ersatz des vor einigen Monaten verstorbenen Abgeordneten Beese im 14. Bezirk sind im Gange. Agrarisch-Eonservative, Liberale und Socialdemokraten haben je ihren Kandidaten nominirt. Bis jetzt ist die Niederlage des Agrariers, v. H ä s e l e r, nahezu gewiß. Die Aufstellung dieses Candidaten macht es aber auch fraglich, ob der liberale Candidat durchiommt, während die Wahrscheinlichkeit für den Social demokraten wächst. Die Zersplitterung der Ordnungsparteien trägt ihre Früchte. — Bei dem gemeinschaftlichen Landtag der beiden Herzogthümer Sachsen-Gotha und Sachsen-Coburg ist der Antrag eingegangen, die Stellvertretung des Herzogs Alfred während seiner Abwesenheit gesetzlich zu regeln. * Jena, 30. Mai. Die vier thüringischen Negierungen, die zur Unterhaltung der Universität beitragen, sollen, der »Goth. Ztg." zufolge, jetzt geneigt sein, der von der Univer sität schon wiederholt gewünschten Aufhebung der akade mischen Steuerfreiheit nahe zu treten. v. Gera, 30. Mai. Der Landtag des FiirstenthumS ist nunmehr auf den 12. Juni einberufen worden. Es sind den Landtagsabgeordneten bis jetzt 8 Vorlagen zugegangen, nämlich: Äussührungsgesetz zum Reicbsgesetz über freiwillige Gerichtsbarkeit, eine neue NotariatS-Ordnung, eine neue Hinterlegungs-Ordnung, Äussührungsgesetz zum Handels gesetzbuch, desgleichen zum Bürgerlichen Gesetzbuch, eine neue Grund- und kostengesetz. Versteigerung. Am Mittwoch, Sen 31. dsS. MtS.. Vorn». 10 Uhr, sollen in meinem GeicbästSzimmer, Elstcrstr. 14, Pt. die Lebensvers.-Policen Rr 92028 und 85189 der Gesellschaft JannS tn Hamburg, über je 10000 auf Herrn Carl Felix Ahlrmann lautend öffentlich meistbietend versteigert werden. Die näheren Mittdeilungen werden bei Beginn der Versteigerung bekannt gegeben werden. Leipzig, den 27. Mai 1899. Traatsebolck, Localrichter. Frankreich. Lreyfusprocetz; TSrouldde. * Paris, 30. Mai. (Telegramm.) Die Sitzung wird um 12 Uhr eröffnet. Der Andrang ist bedeutend. Ballot- BeauprS fährt in seinem Berichte fort und kündigt an, er werde die Gründe, die gegen die Revision sprechen, prüfe». Er erkennt an, daß die Richter im Proceffe vom Jahre 1891 in der Frage der Nichtmittheilung der geheimen Aktenstücke an den Angeklagten und seinen Vertheidiger in gutem Glauben gehandelt hätten. * Paris, 29. Mai. Der Bericht Ballot-Beaupr 6'S beansprucht für morgen noch mindestens zwei Stunden. Als dann beginnt Generalstaatsanwait Manau. Von der Rede deS VertbeidigerS Mornard erwartet man neue sensa tionelle Enthüllungen überHenry. Man will wissen, Mornard besitze Beweise über die bekannte Eatrcvne des deutschen Agenten Cuers mit Henry und Laulh in Basel. Cuers, der sich erboten hatte, den Spion unter Len französischen Officieren namhaft zu machen, habe allerdings in Gegen wart Henry's nicht reden wollen, schließlich jedoch rund berauSgesagt: „Ich kann den Spion nicht nennen, weil er vor mir steht." ES war Henry selbst. — Drumonl ladet dringend zur Niedermetzelung der Juden ein: er schreibt: „Wenn äußere Verwickelungen cintretcn und die Luft sich mir Elektricität ladet, dann wird nur ein Bolkscedner an unser zwei Jahre laug beschimpftes Heer erinnern müssen, ein einziger Schrei, „Nieder mit den Juden!" wird genügen, um die Volköwuth zu entfesseln. Wir werden dann so etwas wie die September-Schlächtereien wieder sehen. Jeder, der einige Voraussicht hat, erkennt deutlich, daß es so kommen wird. Die unvermeidliche und nahe Umwälzung wird unter dem Schrei „Nieder mit den Juden!" vor sich gehen." * Paris, 30. Mai. (Telegramm.) Die Sitzung wird Mittag eröffnet. Dsroulöde wird bei seinem Eintritt in den Saal mit den Rufen: „ES lebe Dvroulöde!" empfangen. Er erklärt, um die Bemerkungen gewisser Blätter richtig zu stellen, er wolle keineswegs eine Dynastie, sondern eine plebiscitäre Republik. Den Beifall, der diesen Worten folgte, tadelt der Präsident. Belgien. * Brüssel, 29. Mai. Heute Abend fand, wie schon kurz gemeldet, eine große Demonstration gegen das Wahl gesetz der Regierung statt. Der Zug, der sich die inneren In Gemäßheit 8 69,6 Absatz 3 der Webrordnunq vom 22. No vember 1888 wird hiermit zur öffentlichen Äenntniß gebracht, Laß dar Obcrcrsatzgcschäst im NuShcbuugSbeztrk Leipzig-Stadt 1 am 5, 6-, 7, 8, 9., 10, 12., 13, 14., 15., 16., 17., 19. und 20. Juni dieies Jahres an jedem Tage früh 8'/, Uhr im Restau rant „Eldorado" — Pfaffendorfer Straße 4, I Treppe — hier stattfindct. Alle im Stadtbezirk Leipzig —mit Einschluß der rinverleibten Vororte von Anger-Crottendors, Reudnitz, Neureudnitz, Thonberg, Volkmarsdorf, Sellerhausen Neuiellerhausen, Neuschöneseld, Neustadt, Gohlis, Eutritzsch, Liidenru, Plagwitz, Kleinzschocher, Schlrttßig, Ncuschteußig, Connewitz und Lößnig — aufhältlichen, von der Ersatz-Kommission bei Geleaenbeit deS diesjährigen Musterungs- geschältes als tauglich, zur Ersatz-Reserve, zum Landsturm und als dauernd untauglich in Vorschlag gebrachten Militärpflich tigen, sowie die wegen Untanglichkeit von einem Truppenlheil abgewiesenen Einjährig-Freiwilligen, deren Familiennamen die Anfangsbuchstaben L haben, werden hiermit aufgefordert, sich pünktlich in einem der gedachte» Aushebungstermine nach Maß gabe der ihnen noch zugehcnden Gestellungsordres bei Vermeidung der ZwangSvorführung und der im 8 26,7 — in Verbindung mit F 62,5 und 8 66,3a — der Wehrordnung angedrobien Strafen und Nachteile rein gewaschen und in frischer Wäsche persönlich zu gcstcllcn. Diejenigen Gestellungspflichtigen, welche durch Krankheit am Erscheine» im festgesetzten Ausdebungstermine verhindert sind, haben ein ärztliches Attest rinzureichen, welches, dasern der dasselbe aus- stellende Arzt nicht amtlich angestellt sein sollte, durch die Polizei behörde beglaubigt sein muß. Dahingegen haben diejenigen Militärpflichtigen, welche bei Gelegenheit deS diesjährigen Musterunasgefchäftes Seiten der Ersatz- Kommission als dauernd untanglich in Vorschlag gebracht und zum Oberersatzgeschäst nicht vorgcladtN worden sind, ihre Aus- muslernngSscheine gegen Abgabe der Looiungsscheine vom 25. Juni dss. Is. ab beim Stadtra» zu Leipzig — Luartieramt — in Empfang zu nrhmen. Jin übrigen wird noch darauf aufmerksam gemacht, daß die Gestellungspflichtigen, welche in betrunkenem Zustande vor der Oberersatz-Kommission erscheinen oder sonst das AuShebungsgeschäft durch lautes und ungebührliches Verhalten stören, ihre unnachsicht liche Bestrafung zu gewärtigen haben. Leipzig, den 1. Mai 1899. Der Civilvorsitzende der Königl. Ersatz-Kommission des Aushebungsbczirks Leipzig-Stadt I. vr. Platzmann. Rr. Ocffciitlichc Zustellung. Der Kan,man» Georg Bnrhop in Leipzig, vertreten durch die Rechtsanwälte Justizralh vr. Langbein und Theile hier, klagt gegen den Kausmami Lciba MosrS Horovitz, vormals in Leipzig, jetzt unbekannten Aufenthalts, aus einem Mirthvertragc, mit dem An- trage: den Beklagten kostenpflichtig zu verurtheilen: 1) dem Kläger 40 ^ll nebst 5°/, Zinsen seit 1. Oktober 1898 zu bezahlen, 2) darein zu willigen, daß ein vom Gerichtsvollzieher deS König- lichen Amtsgerichts Leipzig tn Sachen Strebelow gegen Horovitz hinterlegter PfanderlöS von 69 X 56 au den Kläger zu seiner Befriedigung wegen des KlaganspruchS und der Prozeßkosteu bi» zu deren nachweislicher Höhe auS- gezahlt werde, und das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung deS Rechts- stceits vor das Königliche Amtsgericht zu Leipzig, Peterssteinweg 8,1., Zimmer lOl, auf de» 12. Juli 1899, Bormittags 10 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser AuSzug der Klage bekannt gemacht. Leipzig, am 26. Mai 1899. Aktuar Günther, Gcrichtöschrciber beim Königlichen Amtsgerichte. Der Ilebergang der Firma Gebr. Dienet in Leipzig auf Herrn Ernst Heinrich Fuchs daselbst ist heute auf Fol. 10217 des Handels- registers für den Bezirk Les unterzeichneten Amtsgerichts eingetragen worden. Leipzig, den 29. Mai 1899. Königliches Amtsgericht, Abth. IIv. Schmidt. IV AUs V vl von 0vtvU. r hmi it Kd lull * .L W LArr; 's ä bez. in Leipzig-Thonberg, zwischen der Marien- und der Riebeckstraße, o. in Leipzig-Eutritzsch: in der Delitzscher Straße, entlang des Marktes, ck. in Leipzig-Gohils: in der Aentzercn Hallrschen Straße, zwischen der Lindenihaler Straße und Georg-Straße, » . Antonftraße, e. i» Leipzig-Lindenau: in der Salzftraße, - - Lützner Straße, zwischen Kaiser- Wilhelm« und Merseburger Straße, » - Eisenbahiiftratze, zwischen Karl- und Lutzner Straße, f. in Leipzig-Plagwitz: in der Gieherstratze, zwischen Earl Heine- und Jahnstraße, in der Torgauer Straße, von der Wurzner. bis zur Eisenbahnstraße, 2 592,9 - 3 ca. 570,31 - 4 Ecke der Quer- und Witten ¬ berger Straße 693,24 - 5 Wittenberger Straße 400,42 - 6 Ecke der Wittenberger und Querstraße 581,47 . 7 Querstraße 663,75 - 8 M 662,58 - 9 642,69 - 10 Turnerstraße 696,60 - 11 696,60 - 12 696,60 - 13 Wittenberger Straße 409,66 - 14 Ecke der Wittenberger und
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