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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-05-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189605206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-05
- Tag1896-05-20
- Monat1896-05
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1896
- Autor
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eintra«, geu-hmigt. Die Vahl de« »bg. ». D,t«»»o»«ki- vomst wurdegemäß de« Kommission-Vorschläge« bea«fta«det, die de« »bg. Grafe« v. Bismarck für giftig erklärt. Lus »«trag de« »ba. Lieber»»«« v. So«ae«berg »«rde die Mandatsprsfn«« de« »ba. Köhler »ön der Lage«ord»u«g abgesetzt. Um 4 Uhr 10 Miaute« war auch di« zweite Sitzung beendet, u»d Präsident v. v«ol wü«schte de« Herr«« frohe Feiertag«. Die Netcheboteu werden sich bi« zum L. Juni von ihre« »ufireoguugen erhole« könne«. R.") Oefterrrich»U««ar». Erzherzog Karl Ludwig von Oesterdeich, ist, wie schon gemeldet, gestern gestorben. Lr war der älter« der beide« bi«her noch lebende« vrürer de« Kaiser« Franz Josef, a« SO. Juli L8SS zu Schönbrunn ge boren. Der de« Kaiser io» Alter au, nächsten gestanden, war der a« ü. Juli 1882 geborene, am IS. Juni 1867 in Queretaro erschossene Erzherzog Ferdinand, der al« Kaiser vo« Meriko den Namen Marimiliao l. führte. — In Wien ist am Dienstag der neue Bürgermeister Gtrobach vereidigt worden. Standesamts - Nachrichten auf die Zett vom 1. bi« 18. Mai 1896. Veborrn: Ein Sohn: d. Schuhmachermstr. Wtlh. Clem. Böttcher in Poppitz 28. 4. d. Bierschröter Eduard Frz. Feuereisen h. 2. d. Ziegeleiarbtr. OSwald Franz Lehmann h. S. d. Mckermstr. Emst Friedr. Karl Röhrborn h SV. 4 d. unverehel. Fabrikarbtrtn. Marte Pauline Fleht h. 2 d. Mogazinardtr F anz Herm. Mietzsch h. 2. d. ExpedittonS-Hilssarbtr. Ernst Richard Erter h. 8. d. Bürslen- machermstr. Giieb. Ed. Keil h. 4. d. unverehel. Näherin Ida Anna Handschack h. 5. ZwtllingSsöhne d. FuhrwerkSdes. Karl Herm. Brosch - Witz h. 1V. d. Kupferschmied Karl Wtlh. Joseph h. 7. d. Artillerie- Wachtmstr. Otto Friedr. Leopold v ünther h. 12. d. Fabriktischler Friedr. Reinhold Götze h. 13. Eine Tochter: d. Arttverie-Wachtmstr. Georg Beruh. Rudorf h. 1. d. Handarbtr. Fri dr. Wtlh. Thiele h. 29. 4. d. Borarbtr. Friedr Karl Böttcher h. 2ü. 4. d. unver ehel. Dienstmädchen Antonte Bertha Sämifch h. 27. 4. d unverehel. Köchin Enrilie Selma Böttcher in Poppitz 30. 4 d. Caviller Karl Ernst Phil pp h 4. d. Kupserschmted Adolf Israel h. 4. d. Eisen- bahnbeamten Gust. Adolph FuchS h 1. d. Hamme> werkSschmied Rob. Friedr. Wtlh. Karl Simmeret» h. S. d. Ziegeleiarbtr. Wilh. Fiedler in Poppitz S. d. Handarbtr. Friedr. Aug Juhra in Pop pitz 6. d. Kaufmann Heinr. Wilg. Alexander Götschmann h. S. d. unverehel. Fabrikarbtrtn. Antonie Dittmer h. 12. Ausgeboden: >d. Schmiedemstr Rudolph Kraut h. m. d. Haustochter Helene Marie Wols h. d. Arbtr. Ludwig Wteliczek h. m. d Ida Hedwig Rößler h d. Klempnermstr. Christian Gotthilf Dillner h. m. d. »««Ufer«» «mm Leuffe Schulze de Kkein-gschach- wttz. d. Schiffseigner Friedr. Aust. Ktttter i, Hamburg ». d. Hau«, tochter Anna Martha Richter h. Eheschließungen: d. «uchhalter Her«. Alwin »roMsch tu Dresden «. d. Auguste Katharina DSlttzsch h. 2. d. Schiffer Karl Schubert tu Prossen m. d. «eilte Meist« Veurta h. 2. h. Suw» des. Adolf Helm in «raumnitz m. b. Ag«th« Hedwtg Hantfch in Meraeudors L d. Ar« erie-vtze-Wachtmstr Emst v«r«Ud Paul Reichest in Nr« Weida m d. Amalie Clara Müller in Neu-Weida 1l. d MÜHlmarbtr. Karl Gust. Fiedler h. m. d. S netderi« Martha Helene veno. Lltzschig geb. Fvhste h. iS Gestorben: b. Schaffner« a. d. K. S. Staatseisenb. Emst Emil Ufert h. S 2 W. 1 T. t. d. Handarbtr - Invalid — Kari Glied. Großmann h. 66 I. SV. 4. d Martthelsrr« Rob. Max Kieß ling h. T. 1 I. 1. d. Mrchschuklehrer «nor. geh. Glied. Starke h. 84 I. S. ein todtgeb. G. d Bahnwärter Friedr. Ernst Gründel h 4. d. Hammerardtr«. Emst Moritz Lauschst h. S. 4 Mon. 7. Christiane Theresia verw. Thiele geb. Hirsekorn h. 84. I. 7. ein todtgeb S. d Elbarbtr. Heinr. Mor. Kriegel h. 8. d. Gymnasiast Curt Otto Rostig h. 20 I. S. d. Fabrikarbtrtn. Marte ScholkoSka h. T. 2 M. 11. d. Fuhrwerttbes. Karl Henn. Proschwttz h. S. r Tag 16 St. 12. d. Fuhrwnkebes. Karl Henn. Proschwttz h. S. 2 T. 13 d. Postschaffner» Jul. Schiller h T. 1 I. 6 Mon. 16. d. Handarbtr». Jacob Ltanicki h. S. 2 M. 14. ein todtgeb. S. d. Musikinstrumentenhdlr. vemhard Zeuier h. 1b. d Handarbtr- Joh. Christlieb Keil h. 7S I. 16. d. Korbmacher Friedr. Äug. Riedel h. 62 I. 16. Marktberichte. Leipzig, IS. Vai. (Produktenbörse.) Weizen loco M. 168 bi« 163, fremder M. 160-166, mhig Roggen loco M. 128-131 ruhig. Hafer loco M.-,-. still. Rttböl toco M. 4b»/. «r., still. Spiritu« loco M. —. 6Ver ioc» M. 62,S0, 70er loco 33,10 G. Met er: Schön. Riesa, 20. Mai. Butter per Kilo Mk. 2,40, bi» 2,12. Käse per Schck. Mk. 2,40 bi» -, -. Eier per Schock 2,70 bt» 3,00 Kartoffeln per Ctr. M. 1,80 bi« : ,3,0. Krauthäuptel per Etck. — bi» - Psg. Möhren per Gebund 6 btS — Pf., Zwiebeln per 5 Liter 60 Psg. Aepsel per 5 Liter geb. — Psg. Seb. Pflaumen per d Liter M. - . Vermischtes. Rudolf Baumbach. Der Dichter so vieler freu diger Lieder befindet sich jetzt in Meiningen in einem Sana torium, da er leider in letzter Zeit gelähmt ist. Als Student hat ec anfangs der sechziger Jahre in Leipzig fröh liche Jahre verlebt. Ein Gedicht, welches Baumbach, der bekanntl'ch von seinem Herzog zum Hofrath gemacht worden ist, vor Mae« Jahre« av« Messt»» « Profess», tzllphoa« Ktß»er t« Königsberg, tze« Intima« seimr Jugend, gerichtet hat, lastet: I« Krühlkg ««ter Palme«, I« Sommer auf de« »lme«, I« wiater t« der Stadt; Gespickt mit Geld die Katze Uad auf der hohe« Glatze Et« dürftig Lorbeerblatt. Lt«ft zog ich ia die Fremde Mit eine« frische« Hemde Und dreißig Kreuzer Geld, «m Weg die Pappelbäume, Der Schänke kühle Räume War mir die weite Welt. . Nehmt ab mir dreißig Jahre, Dann die grauen Haare Und meinen Hofrath«bauch, So laß ich Euch die Mittel. So laß ich Eup die Titel, Und meinen Lorbeer auch! Meteorslogische-. - Barometerstand Mittag» 12 Uhr. Z Sehr trocken 770 Beständig schön Schön Wetter veränderlich 7^. Regen 'Wind) Biel Regen 740 Sturm 7-30. oo" o> conv Riesaer Silber Gold Spesenfreie Soupon-Einlösung. Hypothekarische ver« Mittelungen. Unbedingte Geheimhaltung aller Geschäfte Stadt-Anleih«. Dresdner do. Chemnitzer Dresdner Bank Gächs. Bank „ Di-untbavk Jndnstrie-Aett». Felsenkeller-Brauerei Bankaktie«. «llg. D. Tred.-Anst. Chemnitzer Bank». DreSd. Credit DiSconto-Comm. Fremde Fonds. Italiener Orsterr. do. Ungar. Rumän. amort. Türkenloose m. CP. 1876 Börsen - Bericht de- Riesaer Tageblattes. Dresden, 19. Mai. Löb^Zttt. 100 Thl do. 26 „ Ldw.Trdt.u.Pfdbrfe. do. Laus. Pfdbrfe. Sächs. Erbl.-Psdbrfr. do. do. do. Vetpz.-Dre»d.°E. Deutsche Find». RetchSanlethr do. do. Preutz. Consol do, do. Sächs. Anleihe 65 er do. 52/68 do. 67 u. 69 Sächs. Rente 5, 3, 1000, 500 do. 300 Sächs. Landrente 3, 1500 do. 300 Sächs. LandrScult. 6, 1500 300 1500 300 Chemnitz. Äct.-Sptnn. Elektrizitätswerk von». O. L. Kummer L Co. Friedr--Aug.-Hütte Görlitz« Maschb. u. Eiseng. GlaS-Jndust. Siemen» Act.-Ges. f. GlaSfabr (vorm. Hoffmann) Dynam.-Trust-Comp. Sächs. Holzindustrie- Ges. Rabenau A. Meße, Bankgeschäft, Riesa, Hauptstraße An- und Berkans »0« Werthpapieren. Ausführung aller in da- vankfach eiuschl. Geschäfte. D. Straßenbahn-G. Sächs.-B. Dampffch. zKette«D.SchlePpsch. Verein. Bautzner Papierfabriken Chemnitzer Pap. Peniger Pat.-Pap. Sebncher Pap. Chemnitzer Werkz. u. M. (Zimmermann) Germania (Schwalbe) Webstuhl, Bereinigte Gr--Hain u. Chem. Prioritäten. Auß-.Tepl. Gold B. Nordb. „ Buschth. I—HI Balhorn-Brauerei Felsenstller-Br. Lauchhammer Deutsche Straßenb. Frstdrich-Augusth. Görlitzer Maschb. u. Eiseng. Banknote». Franz. Bkn. 100 Fr. Oest. „ IM Fl. Ruff. . 100 R. 8g»r«iu1»K«'ll vorrlns« p. fei täglicher Verfügung mit 2'/, '/a, monatliche ^Kündigung 8V,I'/o. dsreimonatljicher Kündigung 4'/,. DI». Z-r. Jul« Cour» 144 b 10 213 bS 8 194 bG 16 309 bG 15 Jan. — 4 171 b» 0 April 94 G 12 11 Jan. 196 b 7 Jan. 122 S 10 Mat 179 G 6 Juli 130 B — 170 b» — — —— »/. Z-r. Cour» 8 Jan. 165,50 G 4'/. 122,50 bG 117 G 30 Oct. 716 « 6 139 b« 12 Sept. 210 G 5 8'/, Jan. April 169,25 b 4'/. Jan. 78,25 ebG 9 152 ebG 8 Juli 159,50 G 6 0 April 69 bA 3 Jul« 125,52 b 5 Jan. 157,05 bB Juli 154,50 b Cour» 4 116,40 B 3V, 104,70 G 99 30 G 4 106,30 b 3'/, 104,70 G 3 99,30 « 3 99,10 B 3'/, 103 bG 3'/. 103 bG 3 98,75 G 3 101,25 B 3'/. 101 G 3'/, 101,25 G 3'/, 101,10 G 10',25 G 104 50 bG 4 1 4,50 G 4 104 bG 5 Tour» 100 » 4 4 5 109,30 G 4 102 « 4 — 4 102,50 G 4 104 G 4 — 4 102,75 B DI». 11 212 G 6 — 12>/. 13S b«A 10 — Cour« -V. 102 S 104 G 3'/. 101,80 G 4 103,50 B 3'/, 103,50 G 102,75 G 4 103,80 B 3'/. 102, »0 G 4 4 — 3'/. —- 3'/, — 4 4'/° 101,45 b 4'/» 1 >4,10 G 4 104 B „Der Himmel bat uns eine schwere Prüfung auferlegt," fuhr der Offizier fort, „denn das Schicksal wird uns künftig häufig zusammenführen und die Wunde, welche hoffnungslose Liebe «ns geschlagen, um so schwerer vernarben lassen. Eben diese» Bewußtsein ist es, welche» mich veranlaßt hat, Sie aufzu- sncheit. Inmitten der Qualen, welche ich selbst erlitten, sagte ich mir, daß ich Ihnen Alles offenbaren müsse. Ich wußte, daß Sie leiden wiirden gleich mir, aber ich sagte mir doch, daß durch die Erkenntniß der Wahrheit Ihr Leiden erleichtert werden würde, da Sie erkennen mußten, wie nur der Weg der Ehre derjenige des Rechtes sein könne." 39 Er hielt einen Augenblick inne und fuhr dann in steigen der Erregung fort: „Bevor wir einander kennen lernten, war ich moralisch au eine Andere gebunden." „Ich weiß, — ich weiß," unterbrach ihn Lia, welche fühlte, daß sie nicht lange im Staude sein werde, seinen Worten weiter zu lauschen, ohne ihre tiefe Bewegung zu verrathen. „Isabella hat Ihnen also gesagt, daß sie mich liebe?" Lia nickte bejahend mit dein Kopse. „Sie weiß doch nicht," forschte er in banger Erwartung, „daß... „Nein, sie weiß gar nicht». Während meiner Krankheit er zählte sie mir nur die Geschichte ihrer großen, glückseligen Liebe zu Ihnen und hoffte, daß dieselbe mich froh stimmen, mich erfreuen werde. „O Lia, mein arme» Kind," sprach er mitleidig, .weshalb giebt e» solche Qualen auf Erden?" , „Qualen, ja fürwahr eine Qual ist e» für mich gewesen, aber der barmherzige Gott wird niir die Kraft verleihen, auch dic> zu ertragen. Um die gute Isabella will ich gerne entsagen dem Glück der Liebe, so schwer es mir auch wird. Ich danke Ih nen, daß Sie zu mir gekommen find und offen mit mir gesprochen baden. Nie werde ich bei unserem künftigen Begegnen durch blicken lassen, wa« zwischen un» geschehen. Jetzt aber, bitte, ver lassen Sie mich, denn ich fühle, daß mein geschwächter Körper der Ruhe bedürftig ist." Erblickte sie an und aus seinen Augen sprach Alle», wa» seine Lippen nicht zu äußern wagten. Eine Sekunde lang zögerte er, al» banne ihn ihr Blick, dann flüsterte er leise: „Lia, muß e» sein?" „ES muß sein, küssen Sie mich ein einzige» Mal," flüsterte sie, „als Lebewohl für die Vergangenheit, für den za Grabe getragenen Traum." Er umschlang sie mit feinen Armen. „Lia — Geliebte!" Ein langer leidenschaftlicher Kuß, dann schied sie von ihm. Einige Augenblicke starrte er unverwandt nach der Thüre, durch welche sie verschwunden, dann verließ er rasch das Hau», denn er fühlte, daß er allein fein müsse, allein mit seinen widerstrei tenden Gefühlen. Schmerzliche Stunden hatte Lia noch zu erdulden, ehe sie die ersehnte Ruhe fand; doch der Gedanke, daß daS von ihr ge brachte Opfer ihrer lieben Isabella zum Glück gereiche, gab ihr eine gewisse Befriedigung. „Rosenthal wird Dir gefallen, Lia," sagte ihr das junge Mädchen eines Tage», „freilich ist e» dort lange nicht so wildromantisch wie e» in Chapelle sein soll, aber die Gegend hat auch ihren eigenen Reiz. Ich werde mit Dir weite Spaziergänge unternehmen; auch kommt Eugen häufig und da können wir auch auSreiten und fahren. Mama ist zu meiner Freude auf meinen Wunsch eingegangen, für» Erste keiner lei Gäste einzuladen, e» steht uns also «ine gemüthltche Zeit be vor, die wir so recht nach Herzenslust genießen wollen." „Wirst Du mir auch daS Grab meiner namenlosen Mutter zeigen, und die Stelle, an welcher Baron Rudolf mich gefun den," bat Lia mit melancholischem Tonfall der Stimme .Nicht meine Schuld ist e«, daß ihr Kind die Grabstätte nicht früher gesucht." „Nein, wahrlich nicht, Da meine arme Lia," erwiderte Isa bella theilnehmend, „und sie, die im Himmel wellt, wird die» auch willen. Wa» liegt denn weiter daran, wo der Körper ruht, Staub kommt zu Staub, die Seele de» Wesen», welche» wir lieben, aber zieht in die Gefilde inG Himmel»." Am folgenden Tage erfolgte die Abreise «ach Rosenthal; Me freuten sich auf den Aufenthalt daselbst, sogar die Barsoi». I« Bezug aas Lia hatte die Baronin sich fügen müssen. 19. Der Schachzug de» Advokaten. Der Ankunft in Rosenthal folgte eine Reihe von schönen Tagen. Zu allererst führte Isabella Lia nach dem mooSüber- wucherten, malerisch gelegenen Friedhöfe und zeigte ihr die Stelle, an welcher man ihre Mutter in die Erde gebettet. Weh math übennannte Lia, als sie an dem Grabe der Mntter stand und Thränen aufrichtiger Trauer weihte sie der Entschlafenen. Zugleich überkam sie daS herbe Gefühl der Verlassenheit. Die Mutter hatte sie verloren, ehe sie solche gekannt; und der Vater? Befand dieser sich noch unter den Lebenden? DaS war n .ht anzunehmen, sagte sie sich, denn er würde sich doch seine» Kinde» angenommen haben. Lia sollte bald Gewißheit darüber erhalten. ^EineS Tage», al» die beiden jungen Damen in Isabellas elegantem Ponny- waaen nach der nächsten Ortschaft fuhren, ereignete es sich, daß die Wirthin „Zum goldenen Kreuze" unter der Einfahrt ihre» Hause» stand und die beiden Mädchen beim Vorüberfahren freundlich begrüßte. Gleich darauf trat ein anständig gekleide ter Mann auf die biedere Frau zu und wollte wissen, wer denn jene hübschen Mädchen seien. „Die Eine ist daS Fräulein von FloreStan, die Erbin von Rosenthal, die einzige Tochter des verstorbenen Baron Rudolf, den jede» Kind weit und breit in der Runde gekannt und geliebt hat; die Andere ist Fräulein Lia Lafonde, ein junge» Geschöpf, welches vor Jahren, bei einem fürchterlichen Schneegestöber in den Armen ihrer tödten Mutter gefunden wurde, wenigsten» glaubte man allgemein, daß die Todte ihre Mutter gewesen sein mülle, obschon die» eigentlich durch nicht» erwiesen ist. Ich wußte aar nicht, daß jene» schöne Fräulein mit dem armen Waisenkind« identisch sei, nun hat mir» gestern Jemand von der Dienerschaft erzählt." Der Mann schien kein besonderes Interesse für diese Mit thellungen an den Tag zu legen und ging auf ein andere» Ge sprächsthema über. Eine halbe Stunde später aber begab er sich auf da» Telegraphenamt und sandte folgende Depesche ab: »Alle« in Ordnung mit der Familie hier, Brief folgt." (Fortsetzung folgt.) -0,1*
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