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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189607283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-07
- Tag1896-07-28
- Monat1896-07
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1896
- Autor
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stattg, wir im Veränderungen vorgenommen worden;j«tzt hat da« Mädchen j einem unbekannten Mttgliede eingrsandte» Rezept lautet: »ach eine« Manne gefragt, der früher im Garten «in -roße« I Man säubert eia Dutzend Krähen, bestreut sie «it Pfeffer «ad gedreht habe, «a- Wahl darauf -urück-ufübren ist, daß ' uud Salz und wälzt fl« in Mehl. Ja einer Bratpfanne mit bei auf verbc wort! od de, eine. Hin! in t liche aus! Exp eine demje bring Gurk, gerich S »de Os r im he folg d Empii DrrSd Offizier «acedo «ehrer Uiadrii kretrasi Sanaa 1» zivi Vierte, Vera« sanktio uaterst Kreta 1500 Letzter, dem ß Die Panik" Boote ander« E» he Sefeq selben „Tim. griffe, menu. Vermischtes. Bon seinem Bruder erschossen wurde bei Me- sagne (Italien) der Advokat Cesare Caracciolo. Zwischen den Brudern herrschte schon seit langer Zeit bittere Feind schaft, weil ein reicher Onkel der beiden den Rechtsanwalt Cesare Caracciolo zum Universalerben gemacht hatte, während der ältere Bruder Antonio Caracciolo auf den größten Theil der Erbschaft gerechnet hatte, da er mehrere Jahre Verwalter der Güter des Erbonkel» gewesen war. Antonio beschuldigte seinen Bruder, sich die fette Erbschaft durch Advokatenkniffe erschlichen zu haben. Die feindlichen Brüder trafen sich auf der Landstraße: e» kam zu eine« Wortwechsel und im ver laus« desselben schoß Antonio den Anwalt nieder. Der Mörder ist entflohen. Sind junge Krähen genießbar uid wie müssen sie behandelt werden- Diese Frage stand in der letzten Sitzung eines Landwirthschastlichen Vereins in Schleswig- Holstein zur Verhandlung und wurde vom Rfferenten Haase- Ahrensfelde wie folgt beantwortet: Junge Krähen fin» «in Leckerbissen und werth, «it Vorliebe genessen zu »erden. Man zieht ihnen die Haut ab, entfernt die Füße und be reitet fie dann wie «ine Taube oder Rebhuhn zu. Ein von sich bis vor ttwa acht Jahr« eine Seilerbahn in» Sarten befand. Unaufgefordert hat «S auch nach einem Birubaunr und nach Stachelbeersträuchern gefragt, die inzwischen iu» Sarten beseitigt worden find. Solcher Einzelheit«, durch welche das Mädchen ganz unbewußt zeigt, daß man thatsäch- lich das vetter'sche Kind vor sich hat, ließen sich noch viele anführen. Durch die Blätter geht eine Meldung, daß ein Ehepaar au» der Nähe von Leipzig, dem ior Jahre 1890 rin Mädchen abhanden gekommen ist, welche» heute ebenfalls 14 Jahre alt sein würde, sich nach dem vetter'sche« Kinde erkundigt habe. Dies ist richtig. Jene» Ehepaar war sogar in Begleitung eine» Gendarm» in Neustadt a. O., sowie in Reichenbach, um da» vetter'sche Kind zu sehen. Da» Ehe paar hat sich überzeugt, daß es nicht die von ihm vermißte Tochter ist. Berlin. Neber die am Sonntag früh ausgeführte entsetzliche Blutthat, von der wir bereit« in gestriger Nr. berichteten, liegen noch folgende nähere Mitthetluugen vor! Kurz nach 4 Uhr Morgens hörten mehrere Hausbewohner gellendes Htlfegeschrei. Der Hauswirth, Bäckermstr. Hinze, und Andere eilten nach der Schmidtsche» Wohnung, fanden die Thür verschlossen, erhielten keinen Einlaß und brachen die Thüre auf. Nun bot sich ihnen ein entsetzlicher Anblick. PiSke stand vor ihnen mit erhobenem Schlächtermefler. Er hatte die Familie schauderhaft zugerichtet. Die Unglücklichen waren ihm schutzlos preisgegeben, da er die Kammerthür vorher verschlossen hatte, so daß ihnen der Schlafbursche nicht zu Hilfe kommen konnte. Der siebenjährige Albert lag, mit dem Tode ringend, in einer großen Blutlache ; sein Vater hatte ihm den Bauch aufgeschlitzt, so daß die Eingeweide heraus- getreten waren. Auf die anderen Personen hatte PiSke in blinder Wu,h losgestochen. Die kleine Emilie hatte drei Stiche in den Kopf bekommen, Lieschen Schmidt Stiche in die Schenkel, die Nrme und andere Körperteile; Frau Schmidt war am ganzen Körper mit Wunden bedeckt, namentlich am Kopfe und an den Schultern. Als sich die eindringenden Hausbewohner jetzt auf den Mörder stürzen wollten, warf dieser da- blutige Messer fort, ergriff ein zweites und sprang in den Hof. Hier stieß sich PiSke das Messer in den Leib und schlitzte sich von oben bi» unten den Bauch auf; die Eingeweide, die sofort heraustraten, schnitt er ab; dann brach er zusammen. Die sofort benachrichtigte Polizei brachte zwei Aerzte mit, einen von der Unfallstation am Grünen Weg, und einen zweiten aus der Nachbarschaft, die, so gut es an Ort und Stelle ging, Nothverbände anlegten und dann sämmt- liche verletzte in sünf Transportwagen nach dem Kranken hause am Friedrichshain bringen ließen. Hier starb PiSke alsbald. Die Schmidtsche Wohnung wurde von der P'lizei »erschlossen. Ein Schutzmann hielt den Tag über die Neu gierigen vom Hofe fern. Der kleine Albert starb am Sonntag Nachmittag. Den anderen drei Verletzten, die im Pavillon Neun liegen, ist von dem Tode des Knaben noch keine Mit theilung gemacht worden; Frau Schmidt hat 12 bedenkliche Stiche bekommen. Sie ist am schwersten verwundet und am Sonntag Abend glaubte man, daß sie die Nacht kaum über leben werde. Am Montag ist aber eine merkliche Besserung eingetreten. Lieschen Schmidt war durch sünf Stiche eben falls dem Tode nahe gebracht, jetzt scheint es aber ziemlich sicher, daß auch sie mit dem Leben davonkommen wird. Ihr Töchterchen Emilie ist am wenigsten verletzt worden. Das Leben der Kleinen ist außer Gefahr. München. Die „Münchener Post" theilt mit, daß in verschiedenen Kramereien und Käsehandlungen eines hiesigen Stadtbezirkes ganze Stöße von ausgefüllten Anmeldeformu laren zur RecrutirungSstammrolle aus dem Jahre 1895 als Einwickelpapier Verwendung finden. Die Formulare ent halten Mittheilungen über die Personalien und Familienver hältnisse der Militärpflichtigen, allenfalsige Vorstrafen der letzteren rc. Ls wäre interessant, zu wissen, wie diese Pa piere in die Kramläden gelangen konnten. Es ist doch un geheuerlich, wenn derartige Aktenstücke in die Orffentlichkett kommen. Strenge Untersuchung und öffentliche Aufklärung sind da unerläßlich. -s Berlin. 2 Radfahrer, welche Brüder sind, wollten bei Pullach die Bahngeleise überqueren. Einer wurde von dem Zuge erfaßt und zermalmt. -f Köln. Während eines Gewitters schlug der Blitz in den Kamin des Köln-Mülheimer Dampfbootes als dasselbe bei Mülheim landen wollte. Das Schiff wurde stark be schädigt. Die Passagiere sind unverletzt und konnten recht zeitig landen. jltlkße Dhrichtm Md kleznmm vom 28. Juli 1896. -s Metz. Der „Lothr. Ztg." zufolge wurden gesterw Mittag am Deutschthorwalde 2 Personen, angeblich franzö sische Offiziere aus Corsica, verhaftet, welche des LandeS- verraths beschuldigt werden. -s Prag. Auf der Katharina-Zeche bei Elbogen revol- tirten einheimische Arbeiter wegen Aufnahme fremder Arbeiter. Letztere wurden mit Knüppeln schwer verletzt. -s Bergen. Die „Hohrnzollern" traf gestern Abend 9 Uhr nach sehr guter Fahrt im Hafen von Bergen ein, wo da» Schiff „Stein" lag und Salutschüsse abgab. Heute Morgen besichtigte der Kaiser das Schiff. Zum Abend ge denkt der Monarch das Diner bei dem deutsche« Konsul Mohr einzunehmen. Die Ankunft in Kiel soll Donnerstag. Abend oder Freitag früh erfolgen. f Brünn (Mähren.) 20 deutsche Radfahrer wurde» gestern Abend auf dem Rückwege von dem Schlosse Eichhorn v«n Tschechen wiederholt überfallen, welche fie von den Rä dern herabreißea wollten. Die Angriffe wurden jedoch ab geschlagen. -s Zürich. Die Unruhen, welche am Sonntag weg« zweier des Mordes verdächtiger Italiener stattfanden, haben sich gestern wiederholt. Die erregte Volksmenge beging arge Ausschreitungen. Die Polizei reichte nicht au» und war ernstlich bedroht. Durch Verfügung de« Militärdepar- tement« wurde auf Ansuchen der Züricher Regierung Mili tär mit starker Munition verwendet. Dasselbe konMe, ohne die Waffen gebrauchen zu müssen, die Rnhe wieder Herstellen. 70 Ruhest-rer wmden verhaftet. , da» Haupitonsutat Sachs«-Nordböhmen der Allgemeinen Radfahrer. Union alljährlich »erauftaUet, konnte gestern die Preisoerihetlung nicht erfolgen, well ein in Seerhausen statto- «irter Controleur «ine Unregelmäßigkeit bei de« Renn« an- gezetgt hatte. Run muß erst ein Ehrengericht entscheiden. Von 24 Nennungen startet« 21. Die geringste Fahrzeit (S St. iS Min. 2 Sek.) auf der ISO Kilometer lange» Strecke Meißen-Leipzig-Meiß« hatte Paul Claus-Leipzig zu verzeichnen. 2. bis ü. Sieger waren R. Tietze-Sroßhartau, Her«. Krüger-Löbtau, El. ThomaS-Bautz«, Jos. Gknther- Reichrstadt (Böhmen) mit 5 St. SS Min. IS. Sek. -f Dresden. Die Primizseier de» Prinzen Map von Sachsen findet Sonnabend vormittag iu» Beisein der ge säumten Kgl. Familie Natt. s Dresden. Prinz Max von Sachs« ist nach der am Sonntag vollzogenen Priesterweihe Montag früh 7 Uhr von Eichstädt nach Münch« gereist, woselbst er von dem sächsischen Gesandten Graf von Fabrice und dem Bischof Leonrod empfangen ward. Der Priuzregent Luitpold von Bayern empfing den Prinzen in Audienz und zog ihn gestern Natbmittas rur Takel. Dresden, 27. Juli. Die hiesige Handel»- und Grwerbekammer erachtete in ihrer heutigen Sitzung die Gewährung einer neunstündigen ununterbrochenen Ruhezeit für die in offenen Verkaufsstellen Angestellten im allgemeine« für wünschenSwerth, hielt jedoch die Vorschläge der Reichs kommission für Arbeiterstatistik und den Erlaß eine» Gesetze», welche« zum Schutze der Angestellten eine allgemeine Laden schlußstunde vorschreibt, für eine in die persönliche freie Be stimmung der Handel- und Gewerbetreibenden zu weit ein greifende Maßregel. Die Kammer ersucht das Ministerium, im BundeSrathe die Ablehnung dieser Anträge der Reichs kommission für Arbeiterstatistik zu beantragen. Schandau, 26. Juli. Der Tlbverkehr stromab- und stromauswärtS muß als mäßig bezeichnet werden. Der Mangel an Ladung macht sich überall fühlbar, so daß vor Aussiig zur Zeit einige Hundert Kähne liegen, die ihrer Befrachtung harren. Von Böhmen nach Sachsen fuhren bi« mit 24. dss. MtS. 4256 beladene Elbfahrzeuge und 960 böhmische Flöße ein, welche säwmtlich an Station Schöna angerufen und registrirt wurden.' Glashütte. Ein recht betrübender Fall, der nametn- lich jungen Leuten, welche mit Thieren umzugehen haben, eine recht ernste Mahnung sein muß, ereignete sich in diesen Tagen bei einem Gutsbesitzer in Börnchen bei Glashütte. Ein daselbst in Diensten stehender Knecht stieß au« einem nichtigen Anlaß ein Pferd mit dem Fuße in die Fessel. Das sonst lammfromme Thier schlug aus und verletzte den jungen Menschen dermaßen, daß derselbe nach kurze«, aber furchtbar schmerzhaftem Krankenlager im Alter von 19 Jahren ver schieden ist. Netzschkau. Hier hatte dieser Tage ein Passagier das Wagenabtheil behufs einer notwendigen Verrichtung verlassen und war bis zum Abfahrtssignal nicht wieder zurückgekehrt. Allgemeines Bedauern erfaßte die Mitreisenden, zumal da der Sitzengebliebene einen Koffer zurückgelassen hatte. Kur entschlossen warf nun, während der Zug bereit« im Gange war, einer der mitleidigen Passagiere den Koffer au» dem Fenster hinaus auf den Bahnsteig, wobei derselbe aufsprang und die Muster des Reisenden den Augen Aller preisgab. In demselben Augenblick steckte im Nebenwagen der ver meintlich Sitzengebliebene den Kopf aus dem Fenster und war nicht wenig erschrocken, als er seinen exmittirten Koffer erblickte. Alles Schimpfen half aber nicht». Der Koffer blieb zurück, und der hilfsbereite Fahrgast, dem für seine kühne That die schönsten Complimente zu Theil wurden, zog es vor, bei der nächsten Station sich weiterer Verantwortung durch schleuniges verlassen des Zuges zu entziehen. Werdau, 25. Juli. Bon einer Dienstmagd, die ihren Namen nicht genannt wissen will, ist für die Kirche in Beiersdorf ein schönes und werthvolles, mit echten Spitzen besetzte» Altartuch geschenkt worden. Chemnitz. Bon einem recht bedauerlichen Unfälle wurde am Sonntag ein 68 Jahre alter pensionirter Be amter betroffen, welcher sich in;einer Wohnung, als er einen auf den Boden gefallenen Gegenstand aushob, mit dem rechten Auge in die Zinken einer über den Tisch vorragenden Gabel stieß, sodaß da» Auge sofort auslief. Der Betroffene ist nach ärztlichem UrtheUe der Sehkraft auf dem Auge verlustig gegangen^ Lichtenstein, 27. Juli. In der Nacht zum Sonn abend sind au» dem Laden des Juwelier» Bruno Apel hier Gold- und Stlberwaaren im Werthe von ca. 4000 Mark gestohlen worden. Le ipzig, 26. Juli. In Bezug auf die Postverwaltung zerfällt da» Königreich Sachsen zur Zett in die beiden Ober- postdirectionSbezirke Dresden und Leipzig. Die starke Zu nahme der Geschäfte hat jedoch schon längst dazu geführt, daß man die Errichtung eine» dritten Oberpostdircctionsbezirks für Sachsen ins Auge faßte ; doch blieb c« lange zweifelhaft, wohin der Sitz der neu zu schaffenden Behörde gelegt werden sollte. Namentlich die beiden Städte Chemnitz und Zwickau kamen in Frage und bemühten sich darum, gewählt zu werd«. Sicherem vernehmen nach ist e» nunmehr endgültig ent- schieden, daß Chemnitz der Sitz der neuen Oberpostdtriclion für da« Erzgebirge und- da» Vogtland wird. Die Be mühungen der Stadt Zwickau, die Oberpostsirection zu er langen, find erfolglos geblieben. Reichenbach. Das von Zigeunern geraubte Mädchen ist thatsächlich da» Vetter'sche Kind. Waren die Ettern und verwandten de» Kinde- schon infolge der großen Famtlien- Aehnlichkeit davon überzeugt, so hat jetzt da« Mädchen selbst durch verschiedene Frag« zu erkennen gegeben, daß es schon früher in der Umgebung de» Letter'schrn Hauses gewesen fein muß. In der Nähe de» Hause» find große bauliche Die C«»naeflnsche i« Acht rmd Barm. Unter den Sportsleuten bricht sich immer «ehr die Erkenntniß Bahn, daß die alkoholischen Getränke für sie — wie für andere — recht falsche Freunde sind. Man kann jetzt auch in Deutschland schon zuweilen in Wirthshäusern sehen, wie Radfahrer bei großen Fahrten Milch trinken, Leute, die zu anderen Zeiten Bier, Wein und Cognac nicht verschmähen. Die berufsmäßigen Kraftkünstler enthalten sich in ihren TrainirungSzeiten des Alkohols so gut wie stet«. Auch in den Alpenklub» hört man jetzt von den Meistern de» Bergsteigen» immer mehr Warnungen vor dem Trinken. In der „Alpina", dem Organ des Schweizer Alpenklubs, bespricht der Züricher Arzt Dr. Frick den Alkohol, da» Kokain und Morphium und ihre Gefahren für' den Berg steiger. „Wenn der Körper eine gewisse Kraftleistung hinter sich hat, so tritt ein unangenehmes Gefühl ein, das wir Er» müdung nennen, und das — eine weise Einrichtung der Natur — uns hindert, weitere Kräfte auszugeben. Es tritt ein, bevor die letzten Reservekräste verbraucht sind, und gerade darin liegt sein Nutzen. Folgen wir nun diesem Mahner, und gönnen wir unserem Körper Ruhe, so werden wir uns erholen, das heißt, neue Kräfte sammeln. Wir können aber auch durch Alkohol oder andere narkotische Mittel das Ge fühl der Müdigkeit betäuben, das heißt, da» Sicherheitsventil zuschrauben. Wir «erden dadurch in den Stand gesetzt, auch ohne Erholung weitere Kräfte, auch die letzten Reservekräfte des Organismus zu verbrauchen. Wir haben jedoch nach, unserer Erfahrung alle Ursache anzunehmen, daß eine solche Ausgabe der Reservekräfte schon an sich gefährlich und für den Organismus schädlich ist." Dieser Anschauung steht allerdings die andere, kürzlich durch die Experimente de» Dr. Frey wesentlich gestützte Lehre gegenüber, daß der Alkohol nicht nur durch Betäubung des Müdigkeitsgefühls zu weiteren, Anstrengungen befähigt, sondern auch wirklich neue Kräfte verleiht und zwar sofort nach dem Genuß. Jedenfalls aber hat das Bergwandern den Zweck, die natürlichen Kräfte de» Körpers zu üben, und nicht nur durch die Alkoholpeitsche oder andere narkotische Mittel sich immer noch weiter und höher zu jagen. Und bekanntlich folgt auf die Alkoholerregung bald eine große Erschlaffung. Man thut daher gut, den Alkohol, wenn man ihn «itnimmt, für den Fall der Noch aufzusparen, wenn man neuen Aufgaben gegenübersteht, die «an nicht erwartete und die man ohne künstliches Reizmittel nicht erfüllen kann. In solche Nothlage kommt ja der Alpen wanderer nicht selten, und oft handelt es sich da um eiw Menschenleben. Erst dann ist die Medizin am Platze. Ganz ähnlich wie der Alkoholg'gner Dr. Frick äußerte sich kürzlich der Präsident der Sektion Tödi des Alpenklubs,. Oertly Jenny. Er bekannte sich als „mäßigen Alkoholiker", aber au; seinen Touren hält er sich an Milch, Suppe, Kaffee und Thee. Butter -ergehen, legt dtt gttbt eine Zwiebel in Scheib«»», 2 Tomate«, beer« und den Saft einer halben Citrone Vögel 20 Minuten braten, und kann während de» Braten» «och einige Lössel Bouillon -uaießen. So zuberettet find fie eine vorzügliche Beigabe zu junge« Gemüse. Irischer Mutterwitz. Au» London schreibt man: Die „Westminster" giebt folgende« gute Beispiel von „PatS" Mutterwitz E» handelte sich um eine Schießerei und ein irischer Zeuge sollte aussagen, was er von der Geschichte wisse. „Haben fie den Schuß gesehen? ', frug der Richter. „Ich habe ihn nur gehört", war die ausweichende Antwort. „Da» ist kein genügender Beweis", donnerte der Richter, „setzen Sie sich." Der Zeuge wandte sich, um die Zeugen bank zu verlassen, und lachte höhnisch, al» er dem Richter den Rücken -ukehrte. Der Richter war entrüstet über diese Unverschämtheit, ries den Zeugen zurück und fragte, wie er sich untersteh« könne, im Gerichttsaal zu lachen. .Haben Eure Gnaden mich lachen sehen?" fragte der Sünder." Nein, aber ich habe e« gehört", war di« -ornige Antwort. „Da ist kein genügender Beweis", antwortete Pat mit größter Seelenruhe und eine« listigen Zwinkern der Augen. Und nun lachte Alles und nur der Richter schaute grimmig drein. l frem 150 Kreil -I stehe Zub wert gebe.
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