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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-03-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189703067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-03
- Tag1897-03-06
- Monat1897-03
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1897
- Autor
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Abend« auf Veranlassung der hiesigen Polizeibehörde von der Uferstraße uach de» Rathhause fifttrt. In eine« eineinhalb, stündigen Berhör «achte Schilling folgende Angaben: Er Übe am 21. v. M. Nachmittag« zufällig den erst am selben Lage au« der Strafanstalt Hoheneck entlassenen Dirnstknecht Breitenfeld getroffen und mit ihm Freundschaft geschlossen. Dabei habe sich herau«gestellt, daß Bride sich bereit« vor Jahren in Bohnitzich kennen gelernt haben. (Schilling ver büßte vier Monate Sefäagniß in Sachsenburg, während Breitenfeld zuletzt sieben Monate Sefängniß wegen Dieb« stahl« verbüßte.) Beide seien in der Zeit vo« 2t. Februar Abend« b,S 28. Februar wiederholt an dem Pfordteschen Hause vorübergrgangen, wcbei sich da« Gespräch auch auf die Berhältniffe im Pfordteschen Hause gelenkt habe. Breitenfeld will in der Nacht vom 24. zum 2b. Februar in einer hie. ftgen Herberge übernachtet haben und in der Nacht zum 26. ohne Borwissen der Wtrthsleute b-i Schilling auf der Ufer- straße, während er in der Nacht zu^i 27 überhaupt nicht geschlafen, vielmehr Schilling gegenüber angegeben habe, nach Lommatzsch zu seiner dort wohnenden Geliebten gehen und dort bleiben zu wollen. Am 27. früh wollten sie sich wieder treffe«. Am 27. früh in der 6. Stunde habe Schilling zu« fällig, nachdem er seine Wohnung verlassen, den Breitenfeld in der hiesigen Leipziger Straße bereit- wieder getroffen. Breitenfeld habe hierbei angegeben, daß er bereit« um S Uhr früh von Lommatzsch weggegangen sei und von seiner dortigen Geliebten drei Mark erhalten hätte. Auf Grund dieser An gaben erschien e« räthlich, Breitenfeld noch am selben Abend (Mittwoch, den 3. d. M.) zu verhaften. Die Verhaftung erfolgte in der 10. Stunde. Breitenfeld hatte inzwischen, und zwar seit 2«. Februar bei den Schillingschen Wirths- leuten Wohnung genommen. Bei der nunmehr vorgenom menen Vernehmung Breitenfelds ergaben sich wesent liche Widersprüche mit den Schillingschen An gaben. Einen Nachweis darüber, wo er die Nacht zum Sonnabend, den 27. Februar, verbracht, vermochte Breiten feld nicht zu erbringen. Er gab an, sich am Abend vorher von Schilling gegen 7 Uhr getrennt zu haben und nach Klein kagen gegangen zu sein; wo er auf einem Heuboden genäch tigt habe. Inzwischen war aber auch bekannt geworden, daß Breitenfeld mehrere neue Sachen im Gesammtwerthe von einigen vierzig Mark in Cölln gekauft und auch bezahlt habe. Befragt, woher er das Geld dazu erhalten, gab Breitenfeld an, daß er in der Gegend von Zehren unter einem Busch »och von dem von ihm im vorigen Jahre in Seilitz verübten Diebstahl ca. 45 Mark versteckt gehalten und davon den An kauf bewirkt hätte. Da es zu spät geworden, sei er gleich in Kleinkagen über Nacht geblieben. Zeitig früh wäre er wieder nach Meißen gegangen, wo er bereits in der sechsten Stunde zufällig wieder mit Schilling zusammengetroffen sei. Bei der «eiter vorgenommenen Durchsuchung wurde unter den neu angekauften Sachen auch ein Hemd gefunden, das am Aermelbündchcn ziemliche Blutfpuren zeigte, ferner Strüm pfe, an denen zu ersehen war, daß damit auf dem bloßen Erdboden gegangen worden ist. Beide Verhaftete leugneten die That. Inzwischen hatten weitere kriminalpolizeiliche Er örterungen noch mehrere Verdachtsmomente ergeben. Noch am vorgestrigen Tage wurden Beide einzeln unter sicherer Begleitung nach dem Pfordteschen Hause gebracht, wo im Beisein des Staatsanwalts Dr. Gerhardt-Dresden, des Stadt raths Freyer und des Polizeiinspektors Schulze ihre Ver nehmung stattfand. Hierbei machte Breitenfeld An gaben über die Ausführung der That bis in die kleinsten Einzelheiten. Er beschuldigte seinen Komplicen Schilling, dteThat begangen zu ha ben, während er selbst nur Wache gestanden habe. Wäh rend er in der Gasse vor oem Pfordteschen Hause stand, sei Schilling über das Thor und den Balkon hinausgeklcttert und durch das Oberlichtfenster eingcstiegen. Breitenfeld sah von außen, wie er Licht machte, wie dasselbe verlöschte, und hörte noch kurz darauf Schreien, anscheinend von Kinder stimmen; da sei er nach der Elbe geflüchtet. Kurz daraus sei Schilling ihm nachgekommen mit den Worten: „Nun wirds Zeit, daß wir fortkommen." Schilling hat noch kein Seständniß abgelegt. Dresden, 5. März. Ueber den Aufenthalt Ihrer Majestäten des König« und der Königin auf Kap Martin wird unter« 2. März gemeldet, daß AllerhöLftdiesclben sich des besten Wohlseins erfreuen und täglich Ausflüge zu Wagen und zu Fuß unternehmen. U. A. begaben Ihre Majestäten sich am 24. Februar, Nachmittags, auf der wegen ihrer land- schaftlichen Schönheiten weltberühmten Routs clu Oornieks, welche sich längs der felsigen Meeresküste bergauf, bergab von Nizza uach Genua hinschlängelt, nach d m hochgelegenen Dorfe La Turbie, wo der Thee eingenommen wurde. Die Majestäten hatten bei klarstem Wetter eine herrliche Aussicht und den überaus seltenen Anblick der hohen Feiscngebirge von Corsica, welche sich am fernen Horizonte zeigten. Am 25. Februar, Vormittag«, fuhren Ihre Majestäten nach Cinoc«, wo Se. Majestät der König verschiedenen daselbst anwesenden Fürstlichkeiten Besuche abstattete und sodann mit Ihrer Ma jestät der Königin da» Diner beim Kaiserlich Russischen Kammrrherrn v. SUvantky und dessen Gemahlin, gcb. Frciin v. Lützerode, einer früheren Hofdame Ihrer Majestär der Königin, einnahme«. Am vergangenen Sonnabend empfingen Ihre Majestäten den Besuch Gr. König!. Hoheit des Grafen von Caserta und dessen z«ei Prjnzesfinnen-Töchtcrn und Taz« daraus den der Frau Erzherzogin Maria Theresia und der Erzherzogin Elisabeth, Kaiser!, und König!. Hoheiten. Am Sonnabend waren der Kommandeur de« in Mentone garni- sonirenden 27. Bataillon« der Chasseurs Alpin«, Mr. Ban- gillot, sowie der Maire von Mentone, Mr. BiovSZ, mit Einladungen zur König!. Tafel und am Montag die Gemahlin de« GeneraladjutaMen Generallieutrnant« v. Treitschke uns deffen Schwester, Fräulein ». Treitschke, ingleichrn der König!. Sächsisch« Major z. D. v. Msntks nebst Gemahlin mit Ein- ladmigrn zum Frühstück ausgezeichnet worden. Nachmittag« wohnten beide Majestäten ia Mentone vo« Hotel Royal Westminster au« dr« Karneval bei und folgten mit Interesse de« bunten Schauspiele der Aufzüge und Ma-keraden. Bet der am Dien«tag erfolgten Ankunft Sr. Majestät de« Kaiser« von Oesterreich begrüßten die sächsischen Majestäten denselben im Hotel. An diesem Tage stattete« auch Ihre König!. Ho heiten der Herzog und die Frau Herzogin von Cumberland dem König-paare einen Besuch ab und nahmen an der Kgl. SrühstückStafel Theil. Zwickau. Der Militärvereinsbezirk Zwickau hat be- schloffen, daß bei Festzügen der Verein«, «»«genommen die Festjungfrauen, Frauen sich nicht betheiligen dürfen, daß bei Fahnenweihen die Fahnengeschenke, zur Vermeidung der viele« Reden, vor dem Weihtakte de« Vorsitzenden de« Fest vereins zu übergeben sind und daß alle Umzüge in streng mililitärischer Ordnung zu erfolgen haben. OelSnitz i. E. In recht bedauerlicher Weise wurde vorige Woche ein hiesiger Lehrer verdächtigt. Am Freitag der vorigen Woche klagte da« 11jährige Schulmädchen N. über Kopfschmerz, uvd der Klaffenlehrer entließ darum das Kind au- dem Unterrichte. Am Sonnabend starb da» Mäd chen ganz unerwartet. Der erregte Vater glaubte nun den plötzlichen Tod auf eine leichte körperliche Strafe zurückführen zu können, welche da« Kind am Dienstag vom Lehrer er halten haben soll. Da die Angelegenheit bei der Staatsan waltschaft anhängig gemacht worden war, erfolgte durch Me dizinalrath Dr. Flinzrr die Sektion. Dem Vernehmen nach ergab diese, wie kaum anders zu erwarten war, daß dem Grhtrnletden ganz andere Ursachen zu Grunde liegen. Je- denfall« i't der AuStraz der Sache noch abzuwarten, da unter Umständen ein gerichtliche« Nachspiel wegen böswilliger Ver leumdung erfolgen dürfte. Niederpöllnitz, 4. März. Der 17jährige Sohn des Stellmachers Schröder, der sich mit seinen Eltern über den Tod durch Erhängen unterhalten hatte, probirte, als er allein in der Wohnung war, wie man sich aufhängen könne, ver mochte aber nicht wieder aus der Schlinge zu kommen und wurde von den Eltern todt aufgefunden. - Elsterberg. In tiefe Trauer ist eine hiesige Fa milie versetzt worden. Die Ehefrau R. war mit Scheuern beschäftigt, als sie plötzlich „meßen" mußte und alsbald Schmerzen im Leib verspürte. Nach ärztlichem Rath wurde sie nach dem Krankenhause Greiz überg« führt, wo sie ver storben ist. Ts soll Darmverschlingung eingetreten sein. OelSnitz i. B-, 5. März. Die Angelegenheit der Er richtung einer Realschule ist nunmehr in der Weise geregelt worden, daß von Ostern ab eine Selekta, bestehend aus Pro gymnasium und Realschulabtheilung, eingerichtet wird. Mit 3 Klassen soll der Unterricht sofort begonnen werden. Die Stadt het bi» zur Errichtung eines neuen Schulgebäudes ei» Haus gemiethet. Die Anmeldung von Schülern aus der Stadt und der Umgegend reicht vollkommen aus, um da» Unternehme« dauernd zu sichern. Leipzig. In der Narcose verstorben ist am Dienstag eine in der Elisenstraße wohnhafte ProductenhändlerSehesrau. Dieselbe hatte sich zum Zweck einer Zahnoperation zu einem hiesigen Zahnarzt begeben. Dieser nahm in Gegenwart eines praktischen Arztes die Chloroforuurung vor. Aus der ' Narcose ist die Frau nicht wieder erwacht. Die ärztliche Untersuchung stellte als Todesursache Herzschlag fest. — Eine l Dampfkesselexplosion, die leicht hätte verhängnißvolle s Folgen haben können, ereignete sich in der Raumannschen Brauerei in 8.»Plagwitz. Der dienstthuende Heizer hatte gerade für einen Augenblick den Kesselraum verlassen, als um '/i 7 Uhr plötzlich eine starke Detonation erfolgte und ein Theil des Daches vom Kesselhaus in die Luft flog. Wie sich alsbald herauSstellte, war der eine der beiden im Betrieb befindlichen Kessel der Brauerei, obwohl noch ziem lich neu, desect geworden, und hatte unter dem Druck des , Dampfes die Mauerbcttung hinausgepreßt. Au« dem Reiche. Der Schuldirector Reichte in München hat testamen tarisch 210000 Mark für die Städte Augsburg, München, Nürnberg, Mannheim, Dresden und Hamburg bestimmt. Die Zinsen des CapitalS, das in gleichen Thcilen auf die genannten Stävte vertheilt ist, sollen Schülerinnen der weib lichen Handelsschulen zu Gute kommen. H««S- m»d Laudwirthschaftliches. Die Vorzüge Heller Kleidung im Kranken zimmer. Nicht allgemein bekannt ist es, daß Derjenige, welcher in Kronkenzimmern schwarze oder dunkle Kleider trägt, empfänglicher für die Aufnahme von Ausdünstungen, üblen Gerüchen und vielleicht auch Krankheitskeimen ist, als der mit Hellen Stoffen Bekleidete. Alle die genannten Keime, Gerüche rc. werden viel leichter Vvn dunklen als von Hellen Stoffen ausgesaugt. Dies läßt sich erproben. Wenn man z. B. ein Helles und ein dunkles Gewand fünf Minuten lang dem Tabaks geruch aussetzt, wird man finden, daß das dunkle stärker nach l Tabak riecht und diesen Geruch länger sesthält, als ein Helle» s Kleid. Im Zimmer, in dem Personen mit ansteckenden Krank- L heilen sich befinden, sollte man deshalb keine schwarzen und k dunklen Gewänder tragen. s Vernichtet die Raupen! Jetzt mitten im Winter? ! Ganz recht, mitten im Winter! Was hängt dort zwischen den I Zweigen ? Dürre, zusammengeklebte Blätter. Darin sind ja ! die Raupennester. Holt doch mal solches Blattbüschel herunter ! und bringt es an den warmen Ofen und ihr werdet ein j blaues Wunder sehen. Mindestens kommen 20 Raupen in ! kurzer Zeit herausmarschirt. Also jetzt abschneiden und ver- s brennen! Sprechsaal. Welche« Stenographie-System soll man erlernen? Un ter dieser Marke erschi.n in vorgestriger Nummer ein große- Loblied der Gabel«be.ger Stenographie, dem jedoch einige Unrichtigkeiten unterlaufen find. »<t 1 ist unrichtig, daß die GabelSb. Schule stärker wie alle anderen Systeme zusammen genommen sei. Da« war einmal! Wenn Einsender sich vielleicht der Mühe unterziehen würde, die letzte Statistik der stenogr. Schulen im Merten-schen Stenographeukalender durch- zusehen, kann er «eine Behauptungen bewahrheitet finden. Die Gabel«bergersche Schule ist in Deutschland bereit« schon von den beiden Schulen Stolze und Schrey nahezu erreicht; die übrigen Systeme ganz unberücksichtigt gelassen, uü 2 muß richtig gestellt werden, daß bezüglich Baden die Bemer- ung, die GabelSb. Schule sei in fast sämmtlichen höheren Lehranstalten eingeführt, nicht zutrifft. »ä 4 möchte Ein ender dieses doch bemerken, daß über die große Einfachheit »er Gab. Stenographie auch noch andere Urtheile vorhanden lnd, vielleicht geben alle die vielen in Riesa wohnenden Herren, oelche da- GabelSb. System zu lernen angefangen, aber durch die schwere Erlernbarkeit zurückgeschreckt, die Sache wieder aufgegrben haben, darüber Auskunft, scl 6 wäre noch an- usühren, daß rrsi im Jahre 1895 das Gab. System ein- chneideuden Veränderungen unterworfen worden ist. Weiter wird, wie die« immer geschieht, die große Verbreitung in« seid geschoben, es wird deshalb wohl gut sein, hier die ver- chiedenen größeren Systeme Babelsberger, Stolze und Schrey zahlenmäßig gegenüber zu stellen. Bemerkt muß noch wer den, daß da» Gab. System im Jahre 1834 erschien, da« Stolzesche im Jahre 1841 und das Schrey'sche im Jahre 1887. In Preußen zählt Gab. 372 Der., 7401 Mitglieder, Stolze 408 Ver., 11894 Mitgl., Schrcy 299 Ber., 5680 Mitgl.; in Dentschland zählt Gab. 861 Ver., 25008 Mitgl., Stolze 564 Ver., 17019 Mitgl., Schrey 381 Ber., 7303 Mitgl. Die Zunahme im letzten Zähljahr 1895/96 beträgt m Deutschland bei GabelSb. 77 Ber. wir 2617 Mitgl., bei Stolze 77 Ver. mit 2900 Mitgl., bei Schrey 81 Ver. mit 1849 Mitgl. Es zeigt sich also hier, daß die Zunahme bei Babelsberger verhältnißmäßig am schwächsten war; weiter ist hiermit festgrstellt, daß die über 60 Jahre bestehende Gab. Schule in Preußen von Stolze längst überflügelt, von Schrey nahezu erreicht ist. In Deutschland haben die beiden Systeme Stolze und Schrey zusammen fast die gleiche Mitgliederzahl. Den Haupttrumpf glaubte Einsender mit einem Urtheil von Herrn Schrey über da« Gahelsb. System ausspielen zu können, verschweigt aber, daß Herr Schrey auf das dringende Ersuchen de« stenog. Instituts in Dresden hin dieses Urtheil abgegeben hat. Wie e- nun damals mit dem Institut stand, weiß Einsender wohl auch. Recht gerne will ich noch glauben, -aß die Einigungsbestrebungen der Stolze'schen und Schrey- schen Schule den Herren im Magen liegen, aber keine Zer splitterung wird dies geben, kein nochmaliges Lernen des neuen Systems, sondern das deutsche Einheitssystem, dem auch im Herzen viele Gabelsbergianer zujubeln und über treten werden, sobald dasselbe zur Ausgabe gelangt. Die Gab. Schule wird am 20. Mai 1898, dem 100jährigen Ge burtstage Meister Stolzes, in den sauren Apfel beißen muffen, daß sie unter den deutschen stenogr. Systemen erst an zweite Stelle kommt. Im Uebrigen wäre es Einsender dieses an genehmer gewesen, wenn eine solche Polemik hätte vermieden werden können, da doch nicht im Systemkamps der Segen der Stenographie liegt, sondern vielmehr darin, daß: orbsna psnlustrst 8t6no8i-spliis. Rudolf Weitzel. (Anmerkung der Redaction. Wir schließen hiermit an dieser Stelle die Debatte über die Frage, da beide Theile ihre Meinung kund gegeben, und verweisen dieselben nun mehr event. auf den Jnseratentheil.) Nk»eße Jechrichtm M reiqmimt vom 6. März 1897. t Brüssel. Eine gestrige philhellenische Studenten versammlung, welcher mehrere Deputirte beiwohnten, nahm eine Sympathiekundgebung für Griechenland an. Später veranstalteten etwa 300 Studenten vor dem griechischen Consulat eine Sympathiekundgebung und zogen von dort vor das türkyche Consulat, wo sie unter Heulen und Pfeifen mehrere Fenster mit Sleinwürfen zertrümmerten. Die Polizei zerstreute die Demonstranten. -j- Paris. Ja einem gestern Abend gehaltenen Vor trage über die Erforschung des Nigergebietes pries Hours die Verdienste des deutschen Afrikaforschers Barth, der ein wahrer Bürger der Menschheit gewesen sei und deffen Namen man in den von ihm durchzogenen Ländern nur au«zusprechen braucht, um alsbald Schutz zu genießen. -s- Paris. Der Deputine Goblet kündigte, wie die Blätter melden, dem Minister des Aeußeren, Hanotaux, die Absicht an, vor Ablauf der Griechenland gestellten Frist über die Blokadefrage, zu interpelliren. Wie verlautet, wird Ha- notaux eine Beantwortung der Interpellation des Ultima tum« ablehnen. -s- Konstantinopel. In der Nacht wurde vo« Muratli aus der 18. Militärzug abgelaffen. Bisher find 25 Redtfbataillone und 1 Kavallerieregiment nach Salonichi abgegangen. Gestern hat ein außerordentlicher Ministerrath stattgefunden. Die Antwort auf die vorgestrige Note der Mächte wird heute erwartet. 1- Athen. In ganz Griechenland herrscht fieberhafte Thätigkeit; Transportdampfer bringen unaufhörlich große Mengen von Lebensmitteln, Waffen und Munition nach Thessalien. Die öffentliche Stimmung ist auf dem Höhr- punkte der Erregung angelangt. Im Falle von Zwang«, maßregeln seitens der Mächte erwartet man an der Grenze die ernstesten Ereignisse. Die griechische Flotte ist in vier Geschwader getheilt; da« Ostgeschwader, bestehend au» zwei Panzerschiffen, einem Panzer, einer Panzerfregatte und einem Aviso kreuzt zwischen den Sporaden, da« au« vier gepan zerten und vier ungepanzertrn Kanonenbooten gebildete West geschwader kreuzt vor Kreta, die al« ligene« Geschwader sormirte Torpedoflotte unter Prinz Georg kreuzt zwischen.
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