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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-12-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189712042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18971204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18971204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-12
- Tag1897-12-04
- Monat1897-12
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1897
- Autor
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ar S83 Smmavend, 4. December 1887, AbeadS ruhig, und auch heute zeigen die Gepräge. Dagegcn melden die vis Soreditt«toUs L. Sl. ist geöffnet: Sonntag- Vormittag von 11 -i- 1» Uh«. des dem Floktcngcf.tz besaßt. Wie verlautet, hat sich die Mehrhnt für die Sunahme der Vorlage emschie en. Die national:" berale Fraktion wird fich heule damit beschäftigen und vor» aussichtlich einstimmig für den Entwurf sich aussprcchen, von der deutsch-socialen Reformpa-tei dürften nur die drei hessi- scheu Abgeordneten gegen die Vorlage sein. Eine Times-Meldung aus Shanghai bestätigt, daß des Kaiser von LH in« bemüht ist, die Beilegung der ConflictS mit Deutschland im Wege eines Schieds verfahren- zu erreichen. Die deutschen Forderungen schlössen außer den schon bekannt gewordenen Punkten noch Privilegien bezüglich der Kohlenbergwerke in Schantung ein. Aus Peking würde gemeldet China sei außer Stande, eine Intervention seitens Rußlands zu erlangen, da Rußland freie Hand in Korea zu behalten wünsche. Die britischen Interessen machten es wünschenSwerth, daß Kiautschou ein offener Hafen würde. Eine weitere Entwickelung der Kohlengruben m Schantung müsse den Handel in Nord-China lebhaft anregen; aber es sei nicht wünschenSwerth, daß einer Macht da« Monopol dieser Beziehung gewährt würde. Eventuell sollte England durch Einräumung ähnlicher Vortheile in den Jang-tsze-Provinzen entschädigt werden. Eine in der ostasiatischcn Politik Ruß land« wohl informirte Persönlichkeit erklärte dem Peters burger Daily-Telegraph-Corrcspondcnten Folgende«: Die deutsche Botschaft weiß, daß Rußland keinem anderen Interesse im fernen Osten einen Kräste-ZuwachS erlauben wird. Wir find deshalb überzeugt, daß die Absendung einer deutschen Flotte nach Kiautschou nicht eine territoriale Eroberung be- zweckt. Deutschland ist vollkommen berechtigt, Gewalt zu brauchen, da China noch keine Satisfaktion gegeben; doch hat es keine Mittel, eine etwaige illegitime Eroberung zu behaupten. Weder Rußland und Frankreich noch England und Japan würden eine solche Gebietserwerbung als legitim «nsehe«. Augenblicklich ist Rußlands ganze Aufmerksamkeit Die geehrten Inserenten bitten wir, beim Kaufe von sitr Annoncen im „Tageblatte" bestimmten Ltt- chs's darauf zu achten, daß dieselben gut und tief geschnitten sink»; billige und nicht ttefgeschnittene Clichä'S geben kein reine» "ZM und verfehlen ihren Zweck, dieselbe« wolle man deshalb zuritckwrtsea. Die Gefcüiiftestekke cke« „Riesaer Tageblatt«»." Vermischte». Furchtbare Verheerungen haben der Typhon und die Fluthen während der Oktobers auf den Philippinen angerichtet. 400 Europäer und 6000 Eingeborene find um» Leben gekommen. Biele find ertrunken, während Andere von der Gewalt des Sturme» zerschmettert wurden. Mehrere Ortschaften find fortgeweht oder fortgeschwemmt worden. Der Orkan packte zuerst die Bat Ganta Paula und den süd lich davon gelegenen Distrikt. Während zweier Tage war die Gegend von allem Verkehr mit der Außenwelt avge- schnitten. Am 12. Oktober langte der Orkan in Leyte «i und erfaßte darauf die Hauptstadt Tarloban mit furchtbarer Gewalt. Tarloban war nach einer halben Stunde ein Trümmerhaufen. Bon den 200 dort gefangen gehaltenen Aufständischen gelang der Hälfte die Flucht, al- da» Grfäng- niß vom Sturme demolirt worden «ar. Aus den Trüm mern der Häuser der Stadt hat man die Leichen von 126 Europäern heroorgezogen. 400 Eingeborene wurde« unter den Trümmern begraben. Die Stadt Herme» ist von den Fluthen vom Erdboden vertilgt worden. Bon den 5000 Einwohnern der Stadt existirt kein Mensch mehr. Auch die kleine Stadt Werra bei Loog ist verschwunden. Bon de« Häusern in Loog stehen nur noch drei. Tausense von Ein geborenen ziehen durch die verwüstete Provinz und bitten um Brot oder ärztliche Hilfe. Vielfach find di; Leichen der Um gekommenen verstümmelt. Sie sehen aus, als ob sie in einer Schlacht gefallen wären, und auf den Gesihtern malt fich der furchtbare Todeskampf. — Die Philippinen sind eine spanische Inselgruppe, und zwar die nordwestlichste de» Ma laiischen Archipels. Im Osten bespült sie der Stille Ocean, im Westen vaS südchincsisch: Meer. Zur Zeit herrscht be kanntlich auf den Philippinen ein Ä' ir md gegen sie Spa nier, daher die oben erwähnten 20u . >anzen gehaltenen Aufständischen, Vie durch den Orkan ihre Freiheit erhielten. Deutsche wohnen auf den Inseln verstreut. Prosessor Felix Dahn in Breslau sendet der „Neuen Freien Presse" in Wien folgendes Gedicht zur Ver öffentlichung: An Deutsch-Oesterreich! Heil mein Deutsch-Oesterreich! Wahrlich, walkürengleich Hast Du gekämpft, Rechtsbruch und Uebermuth, Tobende Freoelwuth Siegreich gedämpft. Vorwärts! Zum Licht hinan! Doch au» des Rechtes Bahn Niemals entgleist! Sieg gab Gewalt Dir nicht, Sieg gab der Wahrheit Licht, „Steg gab der Geist!" Felix Dahn. TKHSsßeschtchts. Deutsche» Reich. Dis konservative Fraktion Reichstages har sich in seiner gestrigen Sitzung mit Vom Reichstag. Sestern wurde zunächst da» internationale Abkomme« mit Spanien, Belgien, Frankreich re. zur Regelung einiger Kragen de» internationalen Privatrrcht» in erster und zweiter Lesung angenommen. E« folgte die erste Berathung de» Gesetzentwurf» über die Angelegenheit der freiwillige« Ge richtsbarkeit. Abg. Spahn (Ctr.) beantragte die Verweisung an eine besondere Commission. Aba. Kauffmann (freis. Bolksp.) stimmte diesem Anträge zu. Die Vorlage stelle jedenfalls wiederum einen großen Fortschritt dar, doch seien einzelne Bestimmungen noch verbesserung-fähig. Abg. v. Cuny (nat- ltb.) hielt die Vorlage in jeder Beziehung für dankenswert h, vor Alle« darin, daß sie an Stelle der bisher zuständigen Sandesgesetzgebungen einheitliche» Recht auf diesem Gebiet schaffe. Abg. v.-Buchka (kons.) sprach fich in demselben Sinne au». Abg. Stadthagen (sozdem.) bemängelte, daß auf diese« Gebiete zu sehr der Fachrichter in Tätigkeit trete. Abg. Mitterer (Els.) und Beckh (freis. Bolksp) wünschten gleich falls einzelne Abänderungen. Darauf ward die Vorlage einer Commission überwiesen. Da» Hau« ging sodann zur ersten Lesung der Vorlage, betreffend die Entschädigung der im Wiederaufnahmeverfahren freigesprochenen Personen, über. Staatssekretär Nieberding widersprach entschieden dem nach dem Scheitern der vorjährigen Vorlage lautgewordenen Verdacht, al- sei es den verbündeten Regierungen mit der Entschädigung unschuldig Berurtheilter überhaupt nicht Ernst gewesen. Damals sei die Vorlage hauptsächlich gescheitert im Zusammenhänge mit den von der Regierung bei Einführung der Berufung für durchaus noth- wendig angesehenen Aenderuogen de» Wiederaufnahmever fahrens. In der gegenwärtigen Vorlage habe auf solche Aenderungen verzichtet und die Entschädigung auf eine andere Bast» gestellt werden können. Die Regierung halte jedoch an dem Standpunkt fest, daß keinesfalls auch solche Freige sprochene zu entschädigen seien, die aus dem Wiederaufnahme verfahren noch immer mit BerdachtSgründen belastet herauS- kämen. Abg. Roeren (Ctr.) bedauerte, daß nur diejenigen Freigesprochenen eine Entschädigung erhalten sollten, für die der Unschuldsbeweis erbracht sei. Damit werde in unsere Strafrechtspflege ein ganz neuer Begriff hineingetragen. Wer di; Verhältnisse kenne, werde wissen, wie schwer es ost sei, den strikte» Beweis der Unschuld zu erbringen; ferner wünsche er, daß der ordentliche Richter über die Entschädigung«, frage zu entscheiden habe. Abg. Pirschet (natlib.) begrüßte den Entwurf mit Freude und hielt auch die Schaffung von zwei Klaffen Freigesprochener nicht für so bedenklich, wie der Vorredner. Abg. v. Buchka (kons.) gab dem Wunsche Aus- druck, daß endlich die Frage zum Abschluß gelange, damit man die Sache in der Praxis erproben könne. Abg. Munckel (freis. VolkSp.) führte aus, daß es ein non liqust gebe, sei eine Folge der menschlichen Unvollkommenheit, aber de« eine rechtliche Folge und Grundlage zu geben, wie e» die Vor lage wolle, gehe zu weit. Abg. Rintelen (Ctr.) will jeden- fall- jedem Freigesprochenen eine Entschädigung gewähren. Die Abgg. Beckh (freis. Bolksp.) und Stadthagen (sozdem.) sprachen fich in demselben Sinne aus wie der Abg. Munckel. Schließlich ward die Vorlage einer Commission überwiesen. Nunmehr wurde noch der Antrag auf Einstellung des gegen mehrere socialdemokratische Abgeordnete sch iebenden Straf- verfahrens für die Dauer der Session angenommen. auf die indische Grenze gerichtet. Nach Eröffnung der sibi rischen Bahn werde «s aber donttnirenden Einfluß in China haben, da» alsdann praktisch russisch würde. Rußland könne daher die Bewegungen Deutschland» und England» in China nicht ruhig «tt aasehen. — Au« Petersburg geht der Int. Corr, von unterrichteter Seite folgende Meldung zur Die russische Regierung hat für den Fall, daß Deutschland den chinesischen Hafenplatz Kiautschou in Besitz behalte» wird, die Besetzung der beiden koreanischen Hafeuplätze Mokpo und Tschinanpo in Aussicht genommen, worüber sie bereit» mit der japanischen Regierung Verhandlungen eingelettet haben soll. Ueber die Erledigung des Zwischenfalles in Haiti hat längere Zeit nicht» verlautet. Der „Hamb. Korr." erfährt au» Saxhaven: „Laut Be ehl de- Oberkommandos der Ma rine reisen nächsten Freitag (am 3. d. M.) von der hiesigen Abtheilung der Matrosenartillerie ein Obrrfruerwerker, fünf Unteroffiziere und 40 Mann nach Haiti ab; sie werden mit den anderen Kommandirungen eine 160 Mann starke Ab- theilunz bllden. Nähere Bestimmungen fehlen noch." Die Regierung von Haiti soll inzwischen — so wird wenigsten» über Washington berichtet — gegen die Person des deutschen Geschäftsträger» proteftirt und erklärt haben, sie wolle nicht mit ihm verhandeln, sie sei indeß zu Unterhandlungen in Berlin bereit. Wir verzeichnen einstweilen diese Nachrichten, die hoffentlich bald eine amtliche Ergänzung erfahren werden, wenn der Zeitpunkt dazu gekommen ist. Am 1. d. M ist S. M. S. „Geier", der nach Haiti bestimmt ist, «it Flag genparade in Kiel in Dienst gestellt worden. Schon lange ist es die Absicht der Marineverwaltung gewesen, höhere Schtffsbaubeantte an Bord der i« Dienst befindlichen Geschwader als schiffsbautechnische Berather de» Geschwadcrchefs zu unterhalten. Bis jetzt mußte leider au« Mangel an den nöthigen Beamten hierauf verzichtet werden; jetzt wird diese Absicht aber wohl durchgeführt werden, denn bei der schnellen Entwickelung de» Kriegsschiffbaues, sowie wegen der bei jedem Geschwader nicht nur im Kriege, son dern auch im Frieden dauernd zu lösenden rein technische« Aufgaben find diese Beamten unentbehrlich, von besonderem Werthe aber bei vorkommenden Havarien und bei Ausfüh rung von Schiffsreparaturen i« Auslande. Auch die höheren Jntendanturbeamten sollen, wie die „N.-Ztg." erfährt, an Bord insbesondere der im Au-lande befindlichen Schiffe kom- mandirt werden, um diesem Personale die zur sachgemäß?» Fortentwicklung de» Marineverwaltungsdienstes unerläßliche Vertrautheit mit den ökonomischen Bedürfnissen de» Dienstes an Bord und mit den Verhältnissen de» Auslandes dauernd zu erhalten. Der Seniorenkonvent de« Reichstage» beschloß, Montag, den 6. December, das Flottengesetz auf die Tagesordnung zu setzen und danach den Etat und die Militärstrafprozeß vorlage, hingegen die übrigen Vorlagen zurückzustellen. Die Borberathung der Marinevorlage soll der Budgetkommisfion und nicht einer besonderen Kommisfion überwiesen werden. Die Plenarsitzungen sollen am 4. und 8 Decr«ber ausfallen und die Weihnachtsferien vom 18. December bis 11. Januar dauern. In der bayerischen Abgeordnetenkammer ist es gestern zu s.hr ernsten Scenen gekommen. Bei der EtatSberathung griff der CentrumSabgeordnete Heim den Ring der Kunst düngersabrikanten scharf an und bemerkte, daß diesem Ringe Protzen angehören, die auf Gummirädern fahren. Der liberale Dr. Casselmann bezeichnete die Worte Protzen und auf Gnmmirädern fahren als Remrnissenzen an den Anar chisten Most und hielt diesen Ausdruck auch gegenüber dem Ordnungsruf des Präsidenten aufrecht. Der Präsident von Walrer enheilre dem R vrrer einen zweiten Ordnungsruf. Dr. Cassel nanu appellir ie dagegen an das Haus, welches gegen dir Klimmen d s C-nerumS die Ordnungsrufe für ungerechtfertigt erklärte In Folge dieses Beschlusses trat der Präsioent sofort vom Präsidium zurück, worauf sich die Kammer unter großer Bewegung vertagte. Oesterreich. Die günstigen Wirkungen des Stand rechts tu Prag halten weiter an; seit Donnerstag Abend find in der Stadt und den Vororten keine Ausschreitungen mehr vorgekommen. Außerhalb des Geltungsbereichs des - Standrechts haben fich dagegen weitere Ausschreitungen er eignet. Nachrichten aus Prag von gestern besagen noch: Die Nacht verlief völlig Straßen ihr normale- tschechischen Blätter, die heute übereinstimmend vor Aus schreitungen warnen und die Bü.gerkreise zur Aufrechterhal tung der Ordnung ermahnen, daß in B.raun Zusammen rottungen st tt'anden. Nach einer Meldung aus Wien sagte der Abgeordnete Menger in dem Reformclub, er habe von vertrauenswürdi ger Seite vernommen, daß der oberste Gerichtshof die Sprachenverordnungen für ungültig erklärt habe. Wenn sich diese Mittheilung bestätigt, so würde eine Hauptschwierigkeit für Gartsch beseitigt sein. , ! Weitere Nachrichten aus Prag melden: Aus Bodenbach wurde wegen des Versuches, die dortige böhmische Schule zu demoliren, Militär und Gendarmerie zur Unterstützung er beten. — Nach Meldungen aus Beraun wurden Mittwoch Abend die Fenster der Häuser, in welchen fich Wohnungen von Deutschen und von Offizieren befinden, eingeschlagen. In Folge dessen wurden an den wichtigeren Punkten der Stadt Gendarmerie-, Polizei- und Militärwachen ausgestellt. Die Menge versuchte nach dem Bahnhof zu ziehen, wurde aber durch Infanterie daran verhindert. Da dem Prager Militär-Kommando der Schutz aller 1. Beilage znm „Riesaer Tageblatt". Druck und Verla, vo« Langer A Winterlich in Riesa. — Für di« Redaction vermttworttich: Herman» Schmidt in Ries«. SO. Jahr». gefährdete« Objekte von Prag und U«gebm»g »«erstellt ist, hat sich die Verstärkung der Prager Garnison durch Her«, ztehung weiterer Truppenkörper al» nothwendig erwies«, «eil die zu schützenden Baulichkeiten fich auf sehr auSgedeh» te« Gebiete befinden nnd somit eine vermehrte Truppenzatzl erforderlich ist, um die Verbindung bi» zu den entlezendsteu Punkten zu sichern. Au» Brünn ist da» 49. Infanterie- Regiment und au» Linz eine Schwadron Dragoner etnge- troffen. I» Prag und Umgebung ist im Laufe de» Vor mittags kein Zwischenfall vorgekommen. Die „N. Fe. Pr." meldet aus Prag von gestern: Nach Mitternacht wurden die Truppen von den Straßen zurück gezogen. Heute durchritten Militärpatrouillen die Stadt. Allmählich wird der Verkehr wieder ausgenommen. Da» Standgericht ist gebildet. Der Scharfrichter, dessen Gehilfe und ein Seelsorger befinden fich im Gerichtsgebäude zur Verfügung de» Standgericht». Die erwarteten Truppenver- stärkungen sind nunmehr eingetroffen und e» befinden fich nunmehr 26 Bataillone Infanterie und 2 E-cadronea in Prag. In Königgrätz haben grobe Ausschreitungen stattge funden. Das „Hotel Fränkel" wurde theilweise demolirt. Da- Militär mußte ausrücken. Hinsichtlich der Gefährdung Reichsdeutscher in Prag hört der Korrespondent der „Kölnischen Zeitung" in Wien, daß bei der dortigen deutschen Botschaft au» Prag dringende Hilferufe von einem sächsischen Kaufmann, 2 bay-rischen Aerzten und anderen Reichsdeutschen eingingen. Der deut sche Botschafter Graf Eulenburg begab fich sogleich beschwer- deführend zu dem Ministerpräsidenten Frhr«. v. Gautsch und dem Minister des Aeußern, Grafen Goluchowski. v. Gautsch habe sofort ein Telegram« nach Prag gesandt, den bedroh ten Reichsdeutschen durch eigene Schutzwachen volle Sichecheit zu schaffen.
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