Delete Search...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190104212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19010421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19010421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-04
- Tag1901-04-21
- Monat1901-04
- Jahr1901
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1901
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
ed- 22. ü für folgt. Herren täglich. sowie am t morden. /«kommen; irtschaften Pestfällen 3 uschär ommerrder ken einge legen, am ten wird ", der am lexandrien der,, nach- r erhalten, rHe weiter, ^stepidemie er und um frdentschaft einer, doch ft Bombay 1 und stie- . v. V,9- »-5 Ubr. Damen: ,11 Uhr, hr. en heißen teS Heil- 1—S Uhr. d). on. ock. cker Das „Neue Philharmonische -Orchester" in Wien, bas sich unter Leitung seines Dirigenten Prof. E. Stix eine sehr ehren hafte Stellung im Wiener Musikleben errungen unv unter Aegiv: eines Comitos ernster Kunstfreunde und Finanzleute im „Großen Musikvercinssaal" sehr besuchte populäre Simphonic-Concerte im letzten Winter veranstaltet hat, begiebt sich Ende dieses Monats auf Einladung rheinischer Städte zu einer Tournee dorthin und wird bei dieser Gelegenheit im Mai auch im hiesigen Palmengartcn 3 Eonrerte mit gewähltem Programm ver anstalten. Der aus 50 akademisch gebildeten Musikern bestehenden Künstlercapelle rühmt die Wiener Presse stilvolle, gute Leistungen und seinem Dirigenten Herrn Stix, der vor Jahren Eapellmeister dec Hamburger Oper war und dann nach Amerika ging und als Eomponist auch nicht unbekannt ist, große Umsicht uno kunstvolles fleißiges Wirken nach. * Die neu-russische Musik gewinnt in Deutschland mehr und mehr an Boden. So fand am l2. April im Katar-Saal zu München ein russische» Sympbonie-Concert unter Leitung des Herrn N. v. Kasanli auS Petersburg statt, in welchem unter Anderem die Ockur-Symphonie von Balakirew, sowie die zweite Suite von Tansjew mit großem Erfolge gespielt wurden. * Im Verlage bou Hermann Seemann Nachfolger in Leipzig ist soeben erschienen: I. I. Paderelvski. Pan Or. Alfred Nossig. Gustav Mahler. Von L. Sebiedenmair. Preis broscb. je 1 In der mit der vortrefflichen Nikisch-Biographic so glück lich begonnenen Sammlung der „Modernen Musiker" sind zwei weitere markante Persönlichkeiten des heutigen Musiklebens ihrer Bedeutung gemäss gewürdigt worden. Padercwski'ü Textdichter. Or. Nossig. der zugleich als hervorragender Porträtplasriker sich eines berechtigten Rufes erfreut (vier Tafeln nach seinen Aufnahmen deck polnischen Clavicrgigautctr zieren das sehr elegant ausgestattcte Buch), hat ein lebens volles Bild deS Virtuosen und Komponisten entworfen; Schiedcrmair, der feinsinnige Liedereomponist, hat Mahlers Leben und Wirken in festen Umrissen gezeichnet; er wird der vielumstrittcnen Persönlichkeit des Wiener Overndirectors durchaus gerecht und geht besonders auf seine compositorischc Thätigkcit ein, indem er zugleich eine Analyse semcr größeren Werke, unterstützt von zahlreichen Notcnbcispiclcn. giebt. Zweifellos lpcrden die beiden Bändchen unter den Freunden edler Musik sehr rasch viele Anhänger finden. * Halle A. S-, IS. April. (Stadttheater.) Wie erinnerlich und an dieser Stelle schon constatirt, hat C. M. v. Weber'- „Oberon" in der neuen Wiesbadener Bearbeitung am Stadttheater in Halle einen außerordentlich großen Ersolg gehabt, welcher besonders der großartigen glänzenden Ausstattung, die Herr Dir. M. Richard» dem Werke gegeben, zu verdanken war. Bielen Anschreiben auS- wärtiger Besucher entsprechend, findet nun die 20. und letzte Auf- fübrung am Sonntag Nachmittag 3 Uhr statt, sodaß es auswärtigen Besuchern ermöglicht ist, sich auf billige Art mit Benutzung der Sonntag-.Rückfahrkarten den Genuß der Sonntagsvorstellung zu verschaffen. Eine Wiederholung ist ausgeschlossen, da die Opern saison in Halle am 2l. April schließt und sich bereits verschiedene auswärtige größere Bühnen um die Ausstattung beworben haben. Bildell-e Künste. Kunftge»erb,-Masea«. Im Erdgeschoß ist in den letzten Tagen ein bereits vor längerer Zeit erworbener italienischer Kamin aus Kalk ¬ stein zur Aufstellung gelangt, der irr sehr charakteristischer Lun- und Wissenschaft. Musik. -8- Leipzig, 20. April. Der zum außerordentlichen Professor an unserer Universität ernannte hochgeschätzte Musikgelehrte, Herr vr. ptnl. Hugo Riemann, hält kom menden Sonnabend, den 27. April, Mittag« 12 Uhr in der Aula de« Augusteum« seine Antrittsvorlesung über folgenden Gegenstand: »Die Aufgaben der Musik- pH rlologie". Prüfungen im Musikinftitnt tUeinad. Den verschiedenen Musikinstiluten, die jetzt zur Osterzeit mit Schülerprüfungen hervor getreten sind, schloß sich am 16. und 17. April das Musikinstitut Kleinod an. BeideA ufsührungen fanden im Saale des „ReichShofeS" statt, die erste war da» Concert der kleinen Leute und brachte Vorträge von noch im KindeSalter stehenden Zöglingen. Der nächste Abend führte sodann die erwachsenen und über ein vorgerückteres Können verfügenden Schüler in» Treffen. Da« Programm war beide Male säst zu reichhaltig und ausgedehnt, zeigte sich aber im Uebrigen, die richtige Verbindung von instruktiver und unterhaltsamer Musik darstellend, mit Sachkennt- niß und pädagogischem Geschick entworfen. Auch mit der Aus führung, die allen berechtigten Erwartungen entsprach, konnte man wohl zufrieden sein. Erwies sich schon jeder der Vortragenden mit seiner Aufgabe gut vertraut, so war manche Leistung, die nicht nur durch technische Sauberkeit, sondern auch durch verständnißvolle Be handlung de» musikalischen ThrileS erfreute, noch besonderer Anerken nung werth. Hauptsächlich betrifft dies die mit Pianofortevorträgen her vortretenden Schüler; gesunder Anschlag, vorsichtiger, nicht übertriebener Pedalgebrauch und eine mitunter schon hübsch gediehene Fertigkeit im Passagenspiel wurden hier erfreulich bemerkbar. Auch bekundeten die Spielenden, daß eingedenk des Worte« „Tact ist die Seele der Musik" (vielleicht könnte man ihn noch richtiger da» Knochengerüst derselben nennen) auf die Bildung deS rhythmischen Gefühls immer die nüthige Sorgfalt und Aufmerksamkeit im Institut ver wendet wird. Daß bei Schüleraufführungen auch weniger gelungen- Darbietungen mit unterlaufen, ist natürlich und eigentlich gar nicht anders zu erwarten. Hängt doch die Güte der erzielten Leistungen nicht nur von der Art des genossenen Unterrichts, sondern auch ein gut Theil von der größeren oder geringeren Beanlagung deS Lernenden ob. Die Hauptsache bei allen derartigen Veranstaltungen ist da- Gesammtergebniß und dieses kann auch bei den diesjährigen Prüfungen im Musikinstitut Kleinod als ein günstiges be zeichnet werden. Möchten die Ausführungen dazu beigrtragen haben, die Schüler zu weiterem ernsten Streben im Dienste der edeln Frau Musica anzuregen! —o—- r»t rg. Zahr 280 v. Chr., oster In Suldßa kn demselben Jahre, al« in Pari« die Bastille fiel und Goethe seinen „Faust" ent warf- Januar rrnch Anfang Februar noch weiter, so daß sie die Höhe "der Pestfälle au» dein Vorjahre überstieg. Auch in Ben galen, sowie in Mysore, Madras, Kalkutta herrschte die Pest in wenig vermindertem Grade. In Karachi, das seit Monaten als pestfrei galt, sinh Ende Januar wieder neue Pestfälle beobachtet worden und war im Februar die Zahl derselben noch im Steigen. Dagegen hat die Pest in Hongkong im Januar und Februar nur noch wenige Opfer gefordert. In der zweiten Octoberhälfte kamen dort nur 6 Erkrankungen und 6 Todesfälle an Pest zur 'Kenntniß. Bis Ende November wurde kein neuer Fall beobachtet; vom 30. November bis 6. Dccember wurden 2 neue Fälle, die tödtlich endeten, und in der ersten Januarhälfte 3, vom 12. Ja nuar bis 9. Februar 6 weitere zum Tode führende Fälle festge stellt. Auch in Singapore (Straits Settlements) blieb die Seuche auf einzelne Fälle beschränkt. Auf einem Schiffe ist am 25. December ein Kuli, der aus Amoy und Swatan kam, als pestkrank gestorben; die übrigen auf dem Dampfer gewesenen 400 Kuli sind gesund geblieben. Am 15. Januar kam ein weiterer tödtlich endender Pestfall bei einem 10jährigen Knaben und am 1. Februar ein Todesfall bei einem Kuli zur Kenntniß, dem in der ersten Hälfte des Februar noch ein weiterer tödtlich endender Pestfall folgte, ^seitdem ist kein weiterer Pestfall vorgekommen und wurde die Colonie für pestfrei erklärt. —In Japan zeigte sich die Pest in Osaka in den Monaten September, October, No vember in größerer Ausdehnung; bis 10. 'December waren 64 Erkrankungen mit 51 Todesfällen bekannt geworden. Aus Kobe kamen im October 3, im November kein weiterer Pestfall zur Kenntniß; dagegen war in dem Kobe benachbarten Bezirke Wa kayama besonders das Fischerdorf Auasa stärker betroffen. — Auf den Philippinen kamen Ende October in Manila noch 3 Pestfälle vor; man fand viele todte Ratten, bei denen Pest- dacillen nachgewiesen wurden. Bis zum 3. November wurden noch 3 Pestfälle bei Chinesen beobachtet; seitdem sind weitere Fälle nicht gemeldet worden. — In Brasilien kamen aus Rio de Janeiro während des November 26 Erkrankungen mit 21 Todesfällen an Pest zur Anzeige nnd aus der Rio de Janeiro be nachbarten Stadt Petropolis in dem ersten Drittel des Monats November 4 bis 5 Fälle. Im December wurden aus Rio bei 22 Erkrankungen 10 Todesfälle, aus Nictheroy (gegenüber dem Hafen gelegen) 7 Erkrankungen an Pest zur Kenntniß gebracht. — In Tucuman und SanNicolas (Argentinien) sollen um 'Mitte December mehrere Personen, in Tucuman in einer Bäckerei, unter verdächtigen Symptomen erkrankt und ge storben sein. 'Seit dem 24. December sollen aber in beiden Orten weitere verdächtige Erkrankungen nicht mehr vorgekommen sein; doch wird von Mitte Januar durch Zeitungsnachrichten das Wiederauftreten von starkoerdächtigen Fällen in >san Nicolas ge meldet, auch wurden zahlreiche todte Ratten, besonders im Lager hause, wo die Erkrankungen zuerst vorkamen, gefunden. Am 7. Februar befanden sich im Jsolir-Krankenhause in San Nico las noch 5 Kranke. Auch in den Städten Belle Ville und Marios Juarez (Cordoba) wurden mehrere verdächtige Fälle beobachtet. In Asuncion (Paraguay) waren Ende November neue Fälle nicht bekannt geworden. Dagegen herrschte auf Mauri tius die Pest während des November noch weiter. In Tamatave (Madagaskar) ist die Pest seit Mitte No vember erloschen. Auf der Insel Reunion trat die Epide mie im December und Januar ziemlich mild auf; vom 8. De cember bis 1. Februar erlagen derselben 30 Personen, davon eine in Sk. Denis und 12 im Hafen La Pointe des Galets. Anfang November wurden aus Queensland nur noch wenige Pestfälle gemeldet. Im Ganzen sind in der Colonie seit 22. September bis 10. November 131 Erkrankungen mit 55 Todesfällen bekannt geworden. Von letzteren entfielen auf Brisbane 24, auf Townsville 9, auf Rockhampton 20, auf Cairus 2. Vereinzelte Erkrankungen kamen in Ipswich und Charter Towers zur Kenntniß. Zu Ende des Monats November und im December kamen nur noch vereinzelte Fälle in Brisbane^ Thursday Island und Rockhampton zur Feststellung. Im Januar unid Februar galt die Colonie für seuchenfrei; erst am 2. März wurde aus Brisbane ein neuer Pestfall mitgetheilt. — In San Francisco (Vereinigte -Staaten von Amerika) ist am 4. November und am 7. December ein tödtlich verlaufender Pestfall vorgekommen. Schon im No vember war unter der schwarzen Bevölkerung im Caplands (in Jzinyoka, im Bezirke Williams Town) eine Anzahl von Pest fällen festgestellt worden. Am 18. December war nur noch ein Pestkranker in Behandlung; die Sperrmaßregeln wurden auf gehoben. Da kam am 8. Februar die Mittheilung, daß in der Stadt (bezw. Vorstadt) Capstadt amtlich 2 Pestfälle fcstgestellt worden sind. Bald mehrten sich die Fälle. Bis 12. Februar waren 12, bis 2. März 50 Fälle mit 12 Todesfällen festgcstellt. In Folge von Verschleppung nach außerhalb sind auch an zwei Orken mehrere Erkrankungen an Pest zur Feststellung gekommen und eine weitere Verbreitung, zumal bei den jetzt dort herr schenden Kriegsunruhen, in sicherer Aussicht. Sichere Nachrichten über die Cholera liegen aus Kalkutta vor, wo vom 2. December bis 2. März 300 Personen der selben erlagen. Seit Anfang Februar hat die Zahl der Fälle abgenommen. Auch in Malmeln und Umgebung (in der Provinz Burma) herrscht seit December unter der indischen Bevölkerung Cholera. In Singapore (Straits Settlements) herrschte die Cholera im December und Januar heftig. Vom 3. December vorigen Jahres bis 22. Januar waren 417 Erkrankungen mit 366 Todesfällen gezählt worden. Ende Januar ließ die Heftig keit nach und schien Anfang Februar erloschen. Aus Pcnang wurde Anfang December ein Todesfall an Cholera gemeldet. — Sehr mild trat im November und December bes verflossenen Jahres das Gelbfieber auf Cuba auf. Aus den meisten Orken, aus denen Berichte vorliegen, wurden nur wenige Er krankungen und Sterbefälle berichtet. So wurden aus Batabano, Puerto Padre, Nuevitas, Mantanzas, Cienfuegos, sowie aus Tampico (Mexiko) nur wenige Fälle mitgetheilt. In Havanna und Vera Cruz, wo im September und October das Gelbfieber stärker herrschte, war im November und December eine erhebliche Abnahme ersickftlich, im Januar und Februar wurden nur wenige Fälle gemeldet. Im December gelangten auch einig« Fälle aus Cartagena zum Bericht. Dagegen wurde aus Puerto Plata Ende November der Ausbruch von Gelbfieber gemeldet. Aus Rio de Janeiro kamen im October 6, im November 4 Todes fälle an Gelbfieber zur Kenntniß. — An verschiedenes Orten traten zu Ende deS vorigen und in der» ersten Monaten des laufenden Jahres Pocken als größere Epidemie auf. So herrschten im December, Januar und Februar in Neapel Pocken. In ungewöhnlich hoher Zahl traten die Pocken in Glasgow auf. Am 23. Januar befanden sich im dortigen Hospital 380 Pocken kranke; auch im Februar herrschte die Epidemie noch bedeutend; am 1. März befanden sich im dortigen Hospitale 385 Pocken kranke, 30 mehr als am 22. Februar, so daß die Epidemie noch nicht in der Abnahme war. Nach den Veröffentlichungen des kaiserlichen Gesundheitsamtes sind in den 3 Monaten 105 Todes fälle an Pocken verzeichnet. Die Pockenepidemie in Warschau, —- — --—--- v die während der letzten Monate des Jahres 1900 dort herrschte,/Mammuth^Elfenbein bestehende, in Bezug auf ihre Echthert hat mit Eintritt der kälteren Witterung abgenommen. Nach den ' Mittheilungen der dortigen Stadtbehörde starben vom 11. No vember bis 19. Januar 208 Personen an Pocken. Auch au- anderen Gouvernements Polens (Kalisch, Lomsha, dem Land kreise Warschau) sind Pocken zu Ende des vorigen Jahres häufig aufgetreten. Aus Jaffa (Türkei) wurde von Mitte Januar der Ausbruch einer schweren Pockenepidemie gemeldet, die sich im Anschluß einer seit August in Jerusalem herrschenden Epidemie entwickelt hat. Anfang Februar tvar der Höhepunct der Epidemie überschritten. Unter den deutschen Colonisten (520 Personen) sind derselben 4 Personen erlegen. In Jerusalem haben die Pocken besonder- im August zahlreiche Todesfälle her vorgerufen. Nach strengerer Durchführung der Impfung hat die Epidemie ersichtlich abgenommen. Am heftigsten wütheten die Pocken unter den Mohamedanern, während die Armenier (weil k „jj meist geimpft) weniger befallen wurden. Die auch bei un- in den Wintermonaten vielfach heftig auftretende I n f l u e n z a Hot auch in den größeren Städten der vereinigten Staaten ge herrscht. Doch wird in den dortigen Berichten betont, daß sie sehr mild aufgetreten und verlausen sei. In New Aork er logen derselben in den 3 Monaten 463 Personen; doch war Ende Februar ein erheblicher Nachlaß der Epidemie ersichtlich. * Eine vriatttalhanöichtlst Frau» Schubert» wurde, Ivie un« ein Privattelegramm aus Wien meldet, im Nach laß de«^jüngst verstorbenen LberlandesgerichtSraths Wistiak, der als Sonderling viele Jahre lang ganz zurückgezogen gelebt hat, gefunden, die schon seit Jahren vergeblich ge>uck>t wurde. Es ist dies das Streichquartett in O moll, und zwar der erste Satz des Streichquartetts, das als Opus 125 unter dem Titel „Orrmck qui,tor pour ckoux vivlovs »Uo v viollonceulo' in Wien nach Schubert s Tod erschienen ist. Schubert com- ponirte cs 1821. Die Handschrift wurde im Archiv der Gesell schäft der Musikfreunde durch Vergleichung mit anderen Manuskripten Schubert s als unzweifelhaft echt erkannt. Der Nachlass, der in grosser Unordnung ist, wird nun nach dem Manuskript der weiteren drei Satze durchsucht. Gefunden wurden noch acht Notenblätter von Schubert s Hand, die aber keine Bezeichnung haben. * Lconcavallo veröffentlicht im „Figaro" eine Erklärung, in der er auf eine frühere Notiz Bezug nimmt, daß die italieni schen Eompomstcn Puccini und Lconcavallo von Edinond Rostand die Autorisation, aus „Cyrano de Bergerac" eine musikalische Komödie zu machen, erbeten, aber nicht erhalten hätte» ; sic würden sich aber vielleicht auch darüber hinwegsctzen, wie Verdi sich aus den Absagen Victor Hugos nicht» gemacht und sein Libretto zu „Hernani" aus Uoi 8'amuse" ge nommen hätte. Lconcavallo erklärt, er habe nichts davon ge wußt, dass Puccini dieselbe Bitte wie er an Rostand gerichtet habe; er würde aber kcincnfalls gegen den Willen des Dichters sein Werk benutzen. „Ich habe zu viele Achtung vor dem geistigen Eigcnthum. um dies zu thun. Wenn Rostand meine Bitte bewillige» sollte, so werde ich sehr glücklich jein, dieses Werk zu schreiben." 0. k. Jean de ReSzke, der berühmte Tenorist, wird in Kurzem von Amerika nach Europa zurückkehren. Der „GauloiS" theilt mit, daß der Künstler sich in vierzig Vorstellungen mehr als eine halbe Million Franken ersungen habe. Er erhielt pro Abend 9800 und durfte außerdem noch privatim aus treten; von diejev Erlaubniß machte er reichlich Ge brauch, natürlich nur für Geld und gute Worte. Die andern großen Sänger und Sängerinnen, die unter Grau's Leitung in New Aork das Publicum entzückten, haben gleichfalls ganz hübsche Summen eincassirt. Die Melba erhielt 4800 pro Abend, die Ter- niua und van Dyck je 4000.-6 Der Baritonist Scotti brachte eS, obwohl Baritonisten viel geringer bewerthet werden als Teuoristen, immerhin noch auf ein« Tageseinnahme von 2000 .6 Die amerikanischen Tbeaterunternehmer, die den Künstlern so fabelhafte Summen zahlen, siud natürlich durchaus nicht verrückt: sie wissen vielmehr genau, daß sie trotz der schwindelerregenden Gagen noch immer glänzende Geschäfte machen. In Amerika ist eben alles gigantischer als in Europa, uud das zahlungskräftige Publicum hat nichts dagegen, wenn es für einmalige Benutzung einer Loge 400 .6 zahlen soll. In unseren Theatern gelten 400 .6 nicht selten als eine glänzende Tageseinnahme. Literatur und Theater. * Goethe hat sich, was bisher nicht in dem Umfange bekannt geworden ist, mit seinem getreuen Eckermann über den zweiten Theil des „Faust" ausgesprochen. Aus dem Nachlaß von Ecker- mann's Sohne veröffentlicht jetzt der Bibliothekar Friedrich TeweS (Hannover) u. A. folgende Nachträge zu den „Gesprächen mit Goethe". „Der zweite Theil vou Goeehe'S „Faust" ist meistens zu einer Zeit geschrieben, in der ich selber in Weimar anwesend war und im täglichen Verkehr mit Goethe mich sehr wohl als Augen- zeuge betrachten darf. Die Periode des Niederschreibens dieser Dichtung fällt hauptsächlich in daS Jahr 1823, in welchem ich noch Weimar kam. und setzt sich fort bis in deu März 1832, wo der „Faust" abgeschlossen da lag und Goethe ihn als vollendet an sehen konnte. Es war das letzte Werk, was Goethe geschrieben und daS den Stempel der hohen Weisheit seines Alters trägt. Die Anfänge gehen noch bis zu Schiller s Zeiten zurück, und Goethe rühmte noch spät, daß ihm daS Glück zu Theil geworden, eine große Stelle der „Helena" Schillern noch vorlesen zu können." Ferner ist eine Aeußerung Goethe's von Bedeutung» die deu An fang des zweiten Theils begründet und wie folgt beginnt: „Hier also der Anfang! Da Sie mich kennen, so werden Sie nicht überrascht sein, ganz in meiner bisherigen milden Art! Es ist, akS wäre Alles in dem Mantel der Versöhnung eingehüllt. Wenn man bedenkt, welche Gräuel beim Schluß des zweiten ActS auf Grethchen einstürmten und rückwirkend Faust's ganze Seele er schüttern mußten, so könnt' ich mir nicht anders helfen, als den Helden, wie ichs gethan, völlig zu paralysiren und als veroichtet zu betrachten, und auS solchem scheinbaren Tode ein neues Leben auzuzünden. Ich mußte hierbei eine Zuflucht zu wohlthätigeu, mächtigen Geistern nehmen, wie sie unS in der Gestalt und im Wesen von Elfe» überliefert sind." Diese und andere Mittheilungen bilden die Einleitung eines Werkes: „Goetbe'S Faust am Hofe des Kaisers. In drei Acten für die Bühne eingerichtet von Johann Peter Eckermann. Aus Eckermann'S Nachlaß herausgegeben von Friedrich Tewes", einer Veröffentlichung, die, wie die „Frkf. Ztg." berichtet, demnächst bei Georg Reimer erscheint. Schaut h Bon uns« Jetzt blieb dem einzigen Geschlecht Der kleine kaum noch mundgerecht. Zittel citirt in seinem prächtigen Buche: „Aus der Ur- ich weiß nicht, nach wem, da- Folgende: „In Valencia wurde der Backenzahn eine- Mammuths als Reliquie des heiligen Christoph (de- „Riesen" unter der Schaar der Heiligen.') verehrt, und noch im Jahre 1789 trugen die Chor herren des he'ligcn Vincent den Schenkelknochen eines solchen Thieres bei Pröcefsionen Herum, um durch diesen vermeintlichen Arm des Heiligen Regen zu erstehen." . Wo und wann war der Aberglaube größer: »n Chma um das Id2-V,5 u. —11 Uhr. rr: 1-4 Nm. »rotheen- iatz 2, 1. rck)t u. f. w. terrdarnps-, llkl.Wasser. S. Rödl. v. Linke. oschloffe». * Lebende Lieder — V. m. b. H. tn Berlin. Wieder eia neues Schaustellungs-Unternehmen. Die Begründung von neuen Theatern, Theatergesellschasten und Unternehmungen, zu denen Wolzogen'S Theater den stärksten Anstoß gegeben hat, scheint zu einer geistigen Strömung geworden zu sein, die sich zu einer Unter- haltungSfluth auswächst. — So hat sich nun unter der Bezeichnung „Lebende Lieder" eine Genossenschaft gebildet, die im Genre der Cabarets Lieder, Balladen und andere musikalische Darbietungen in Charaktercostümen bringe» will. Die Geueral-Intendantur hat der Gesellschaft, an deren Spitze ein bekannter Maler steht, einen Raum im Kroll'schen Etablissement zur Verfügung gestellt, der zu einem kleinen intimen Theater für etwa 2bO bis 300 Personen auSgebaut werden soll. Die Eröffnung soll bereits Mitte Mai stattfinden, und die Spielsaison soll bis Mitte September dauern. Wissenschaft. 0. 11. Institut für dyprographisch - biologische Meeres forschungen. Die Norweger machen große Anstrengungen, daß daS Central-Laborotorium für hydrographisch-biologische Forschungen der nordischen Meere nach ihrem Lande kommt und Nansen Chef deS Instituts werde. Eine Conferenz am 6. Mai, zu welcher die Norweger eingeladen, soll die Grundzüge für di« von den be« tbeiligten Ländern vorzunehmendea Erforschungen der nordeuro päischen MeereStheile feststellen. Norwegen zahlt nur einen kleinen Theil der Kosten für diese hydrographisch - biologischen Meeres forschungen (die Ausgaben solle» nach der Einwohnerzahl bemessen werden und infolge dessen kommt auf Norwegen der 17. Lheil). Aber, wie dem auch sei, eS wird überall nur mit Freude begrüßt werde», daß der so laug ersehnte Plan, in deu nordischen Meeren internationale biologische Meeresforschungen durch die anliegenden Nationen ausführen zu lassen, seiner Verwirklichung immer mehr und mehr eatgegengeht. * Die Institution of Naval ArchitectS in London hat da- deutsche Schwester-Institut, die Schiffbautechnische Ge sellschaft, nach Glasgow zu einem gemeinsamen Besuch der in diesem Sommer dort stattfiudenden Ausstellung eingeladen. Voraus sichtlich werden zahlreiche Mitglieder der genannten Gesellschaft dieser Einladung Folge leisten. Nach der „Nat.-Ztg." hat die Hamburg-Amerika-Linie ihren Schnelldampfer „Deutschland" „Deutschland" wird am 21. Joni Morgens von der Eibe absahrea und am folgenden Tage Nachmittags in Leith eintreffen. Eine Störung der fahrplanmäßigen Fa-rteu Dampfers wird hierdurch nicht herbeigeführt. , th. Hochschulnachrichten. Die feierliche Eröffnung der Handels- - — . aeckel ------- -- -- "—<_ —aues ^as loci», »vu» iyrii cin«c» i wiro vor seiner »eorin/u>,-... Nach Riesen mrt veranlaßt oder wenigstens rn den Augen unserer Die heutigen deutschen Tondichter behandeln meister-/Jena zurückke-ren. — Professor Krause, Chefarzt d,r chirurgischen 17^ :: : ""7 " haft das Orchester, während ihre Vorgänger in früherer Zeit / Abtheilung deS Augusta-Hoipital- in Berlin, früher in Halle, ist hsng wenigstens nach Querstadt noch vor 50 Jahren -er I vielleicht die Zuhörer besser behandelt haben. In jene frühere,/zum außerordentlichen Professor an der Berliner medicinischen Backenzahn eine- Mammuth nebst einer Inschrift, die so lautete: ' längst überwundene Zeit strebt Saint-Saens zurück. Er / Focultät ernannt worden. — Dem Pathologen Professor Or. David Schaut hier, schaut hier, der Backenzahn, schreibt sangbare Arien, sangbare Ballets. Das Lied der/Hanfemann in Berlin ist der Adel verliehen worden. — Der Bon unserm Riesen-Ur-Urahn.' Delila im zweiten Act hat seit -er Pariser Aufführung -er/Zoolog, Seh. Rath Pros. Eduard von Marlen- in Berlin feierte - - - Oper (1802- auch in Deutschland Popularität erlangt. Es/-ikf,r Lage feinen 70. Geburtstag. — Der Vortragende Rat- im bleibt kaum jemals aus. wenn in einem Haufe einmal eirke Z Altstimme und ein Clavier sich zusammenfinden. Auch sonst 1 y« zum ordentlichen Honorarprofessor i» der Berliner Juristen fehlen in „Samson und Delila" die Melodien nicht, die be / focultät ernannt worden, liebt werden könnten. Eine Oper mit Melodien/ Was soll eine wahrhaft moderne Musikkritik zu einer Oper mit Melodien sagen?, «ie nimmt kein Blatt vor den Mund. „Samson und Delila", sagt sic, ist ein „alter c-chinkcn". Dieses Wort ist von maßgebender Stelle gefallen Es ist immer wertbvoll. zu wissen, in welche Gattung von Wurüwaarcn eine neue Oper gehört." worden und haben, zum Theil wenigstens, die Sage von den Borfahren befestigt. In einer Kirche in Schwaben hängt oder Inschrift, die so lautete: Backenzahn, Chinesische Berichte über da» Mammuth. Da« Mammuth, dieser riesige behaarte Elephant der Urwelt, lebte im nördlichen Asien in der Vorzeit, als das Klima hier noch gemäßigter war und daS bewaldete Land ihm in belaubten urro benadelren Zweigen Nahrung genug bot. Seitdem ist Nord sibirien jenseits der Waldgrenze eine unwirthliche, kalte Wüste geworden. Der Loden ist dort jahraus, jahrein bis zu einer Tiefe von zwei Fuß unv mehr gefroren und trägt auf ven öven Tun dren nichts als Flechten und einige wenige bescheidene Blümchen. Die Ueberreste deS Mammuths lenkten die Aufmerksamkeit der Chinesen bald auf sich. Sie gedenken seiner in ihrer uralten, umfangreichen Literatur schon im 3. Jahrhundert vor Christi Geburt. Bei ihren Handelsbeziehungen zur Tatarei und bei dem Import des werthvollen, fossilen Elfenbeins, das in Sibirien in ungeheuren Massen gefunden wurde und stellenweise noch ge funden wird, lernten sie das gewaltige, urweltliche Thier kennen. Da man seine wohlerhaltenen Reste, ja, ganze Cadaver von ihm mit Haut und Haar und im Fleische im Boden und im Schwemmlanoe der Flüsse fand, so reden die alten Schriften von ihm als von einem maulwurfartigen, unterirdisch lebenden Ge schöpfe. Es wurde, wie sie uns berichten, in Nordchina, in der Mandschurei und Mongolei gefunden. Der alte Schriftsteller Chuong - tse schildert es, er nennt eS Uen-schu, in dichterischer Weise und erzählt von ihm, es tränke, um seinen Durst zu stillen, einen ganzen Fluß aus. Man hatte ihm von den fossilen Ge beinen, erzählt, vielleicht hat er sie auch gesehen, und das Erfah rene oder Gesehene stattet er mit Phantasiegcbilden, vielleicht auch nur nach Hörensagen oder eigner, freier Erfindung aus. Sieben Jahrhundert« später, also zu der Zeit etwa, als im Westen der Alten Welt die Völkerwanderung ihren Abschluß er reicht hatte, erzählt ein medicinischer Schriftsteller, der Tao Hung-King hieß der alte Sanitätsrath, vom Mammuth: „Man findet es in Wäldern und es ist größer als der größte Büffel. Es hat eine gewisse Aehnlichkeit mit einem Schweine und seine Farbe ist graulichroth. Seine Füße gleichen -dem des Ele- phantcn und seine Brust und seine Kreuzgegend ist weiß und seine Kraft ungeheuer. Man ißt sein Fleisch, das einige Aehn lichkeit mit Rindfleisch hat. Es wird „König des Stammes >ü>chu" genannt und zeigt sich besonders in Ungkllcksjahren öfters." Im 7. Jahrhundert n. Chr. wurden derartige Erzählungen von den Chinesen stark bezweifelt, namentlich wollte Niemand mehr an die gewaltige Größe des Thieres glauben und man hielt es für eine Fabel, daß es unterirdisch lebe und in der Erde grabe und laufe. Diese abfällige Kritik ging von C Heng-Ts ang- Chi, einem ausgezeichneten Schriftsteller und Gelehrten, aus, der keine Knochen jenes Thieres gesehen zu haben scheint. Im 11. Jahrhundert n. Chr. vertheidigte u - S u n g die Angaben, die ältere Autoren über diesen Gegenstand gemacht hatten. Ge beine eines großen, unbekannten Thieres waren bei Tsangchou bei Tientsin gefunden worden, wie schon im 3. Jahrhundert bei Sinenchena, etwas südöstlich von Nanking. 'Es wird auch be richtet, daß das nämliche Thier in der Tatarei vorkäme, wo größere Exemplare ein 'Gewicht von 40 000 !<»r erreichen sollten. ES wäre ein im Wasser lebendes Geschöpf. Seine Beine glichen dem des Elephantcn, doch habe es Hufe wie ein Esel. Ein anderer Fundort sei Tsiuning bei Pingyang Fu in xschansi. Das Volk nenne cs hier die „faule Kuh". Bon Zeit zu Zeit erscheine es im Gebirge und verlöre auf dem Lande sein Haarkleid. Aus jedem Haare entstände eine dem Feldbau sehr schädliche Ratte. In an deren chinesischen Schriften wird erzählt, in Japan gäbe es ein Thier, so groß wie die größte Kuh, das von einer ungeheuren Schlange gefressen würde. Alle diese Angaben bezieht Cheng - Tsang-Chi auf das Mammuth („Riesenkuh") und sagt, sie bestätigte das vom Toa Huug-Kinq Erzählte. Die an Toa'sWorten geübteKritik sei ungerechtfertigt und sei von Leuten ausgeübt worden, die ganz oberflächlich und ohne eigene For schung geurtheilt hätten. Diese alten chinesischen Geschichten von einem ungeheuren Thiere können an unv für sich nur als in sehr entfernter Weise auf das sibirische Mammuth Bezug habend angesehen werden, sie sind aHer gleichwohl von großer Wichtigkeit und Bedeutung. Am Ende des 18. und während des 19. Jahrhunderts sind Reste des Mammuths, ja einige ganze Individuen im Fleische gefunden worden, und das fossile Elfenbein war ein so werthvoller Han delsartikel, daß die ganze wssenschaftliche Welt sich für die csache interessirte. Cuvier widmete den Knochen dieses Thieres, die in seine Hände kamen, ein eingehendes Studium und kam zu dem Schluffe, daß das Mammuth, da es bisweilen mit noch ganz un verwestem, aber gefrorenem Fleische gefunden würde, durch eine plötzlich auftrelende Kälte um das Leben gekommen sein müsse, denn sonst wäre jene Erscheinung durchaus unerklärlich. Der berühmte Chemiker Klaproth, ein geborener Wernigeroder, der sich damals in Kiachta aufhielt, stellte in chinesischen Apo theken Nachforschungen an und fand, daß die Gebeine noch unter den alten Benennungen unter den Simplicibus, den nichr zu sammengesetzten Arzneimitteln, figurirten. Er sprach auch die Bermuthung aus, daß der Elfenbeinthron der alten mongolischen Herrscher, von dem <sage und Geschichte 'berichten, auS den fos silen L-toßzähnen sibirischer Mammuths hergeskellt gewesen sei. Er weist auch darauf hin, baß vor 2000 Jahren schon die alter: chinesischen Schriftsteller bei jeder Gelegenheit das Elfenbein er wähnen, das von Zeit zu Zeit gefunden und an das Tageslicht befördert würde. Als er nach Berlin zurückgekehrt war, machte er die Thatsache, daß die Chinesen schon vor langer, langer Zeit das Mammuth gekannt hätten, bekannt. Die Uebersetzungen aus dein Chinesischen, die er über den Gegenstand veröffentlichte, ent stammen jedenfalls einer alten, großen Encyklopädie, dem Kent'sao, die in einem Abschnitt „Schu" die Nagethiere, den Zobel, bas Hermelin und das Wiesel abhandelt. Jedenfalls kannten die Chinesen längst das Mammuth und hielten es für ein unterirdisch wühlendes Thier, das in der Stellung, in der man fein Skelett fand, vom Tode überrascht worden sei. In einem 1887 erschienenen Werke: „Das Mammutk und die Sintfluth" versucht Henry Howorth, der Verfasser einer Geschichte der Mongolen, den Nachweis, daß das einst milde Klima Sibiriens plötzlich in ein äußerst kaltes urngeschlagen sein müsse. In China selbst sind Reste des Mammuths hauptsächlich an vier Stellen gefunden worden: im Alluvium des Gelben Flusses der Tientsin, im Löß im Centrum der Provinz Schansi, bei Scheust und im Schwemmlande des U^ng-tse-kiang in Anchui. Dieses letzte Vor kommen war es, das feiner Zeit die Aufmerksamkeit des alten Tao Hung-King auf sich lenkte, der in Nanking lebte, ein be rühmter Gelehrter war und natürlich großes Interesse für die fei-ner Zeit vor den Thoren seiner Vaterstadt au-gegrabenen Riesengebeine haben mußte. Bemerkt sei noch, daß wahrscheinlich die Indianer das Mammuth, das auch in Nordamerika lebte, gekannt haben, und daß es in ihren Sagen als „Vater der Büffel" eine Rolle spielt. Ist doch der Name „Mammuth" indianischen Ursprungs. Auch in den Tagen des europäischen Urmenschen scheint das Thier noch in dessen Umgebung gelebt zu haben. Berühmt ist ja die in der Höhle von la Madelaine im Perigord aufgefundene, aus freilich vielfach angezweifclte Platte, aus der die Umrisse eines solchen «Geschöpfes von einem Künstler der Steinzeit deutlich ein- gravirt sind. * Die Entwickelung per deutschen Musik. Ucbcr die Ziele der deutschen Musik schreibt Paul G o l d in a n n in der „Neuen Freien Presse" in einem Essay über Berliner Theater: „Im könrglichcn Opernhaus« ist unlängst „Samson und Delila" von Saint-SaenS aufgeführt worden. Das Werk hatte Erfolg beim Publicum. Was die Kritiker anlangr, so haben einige eS freundlich besprochen, andere haben eS sehr von oben herunter abgcfcrtigt. Diesen Letzteren kann Saint-Saens nicht imponiren. Der Eomponist von „Samson und Delila" be müht sich, eine verständliche und gefällige Musik zu schreiben. Als ob Musik dazu da wäre, verstanden zu werden und zu gefallen! Der Musik haftet von altcrshcr ein störendes Element an, nämlich das musikalische. Die neuesten deutschen Opcrn- componisten un- Symphoniker sind zumeist mit Erfolg bemüht, es fernzuhalten. Die moderne Entwickelung der deutschen Musik strebt nach den.höchsten Zielen. Die deutschen Orchester haben Nietzsche spielen gelernt. Nach -er Symphonie „Also sprach Zarathustra" kann eine Rhapsodie über die Kritik der reinen Vernunft kaum mehr ausbleibcn. Vielleicht wird auch jene Symphonie einmal zur Wirklichkeit, von der inMurgcrs i ^"'k^fre^ÜBefürderun^^^ T-eilnehmer a» dem Ausfluge von „Zrgeunerleben d.c Rede ist, und tue den Titel fuhrt: -Da- I Hamburg »ach L-it- zur S-rfi-gunq gestellt. Der Schnelldampfer Blaue rn -en Künsten . In -er Oper haben wir cs besonders - - - -- - . — - — >-- ------ — weit gebracht. Es giebt bereits moderne Tonsetzcr, die im Stande find, einen ganzen Act zu verfassen, der aus lauter Dissonanzen besteht, ohne daß -er Gcsammteindruck auch nur ein einziges Mal durch eine Harmonie gestört wird. DaS auch rn den verschiedensten Theklen Europa- Haus g g f ß Jnstrumentirung bewundern, mit welcher der Eomponist im / B»efeld hat fein Erscheinen angesagt. — Pronssor Ernst Haeckel Orchester alles Das auszudrücken weih, was ihm nicht eingc-/ wird vor feiner Forschung-reife voraussichtlich am 29. d. M. nach cgöngcr in früherer Zeit / Abtheilung deS Äugusta-Hoivital- habcrr. In jene frühere,/zum außerordentlichen Prosesfor gbare Arien, sangbare Ballets. Das Lied der / Hansenrann in Berlin ist der Adel verliehen wordeir. — Der zweiten Act hat seit -er Pariser Aufführung der / Zoologe Seh. Rat- Prof. Eduard von Marten- ra Berlin feierte — ... -- —-- ---> ' ' '7" "" -».L— preußischen Justizministerium, Geheimer Oberjustizrat- Bierhou»
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview