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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19000417026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900041702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900041702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-04
- Tag1900-04-17
- Monat1900-04
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3176 gebracht seien. Nach kurzer Beralhuug mit den Aerzten wurde die Uebung in der exactestrn Weise auSgrsührt; sie begann am „Paradeplatze", von da Abmarsch »ach dem „Schlacht feld", hieraus Transport nach dem Perladeplatze der Rollbahn, weiter nach der Eisenbahnhaltestelle, per Bahntransport nach dem markirlen BereinSlazareIH, wo die Uebung mit einer Besprechung endete. Die zur Verwendung gebrachten Güterwagen waren nach dem Hamburger, dem Grnnd'schen und dem Linxweiler'schen BerwunLrten-Transportsystem eingerichtet; letztere» wurde von dem Erfinder, Sergeanten Linxweiler vom 1. bayerischen Ulanenregiment, persönlich erklärt. Nach der ausgezeichnet gelungenen Uebung hielt der Vorsitzende de» LandeSvereinS vom Rotheu Kreuz im Königreiche Sachsen, Herr Gras Vitzthum von Eckstädt, eine Kritik ab, in welcher er da» wiederholt ausgestellte Zeugniß deS Laadr-belegirten General leutnant z. D. vonZrschau, Excellenz, daß die Leipziger Eanitätscolonne vom Rothen kreuz eine vortreffliche Aus bildung genossen habe, vollinhaltlich bestätigte. Ferner hob der Redner hervor, daß die Ausbildung der Colounen eine gleichmäßig gute im ganzen Lande sei. Im Weiteren gab der Redner seiner Freude Ausdruck, so zahlreiche Vertreter der Sache des Rothen Kreuzes beisammen zu sehen, und er mahnte auch zu fernerer treuer Pflichterfüllung, in der uns unser geliebter König vorangebe. Der Redner schloß mit einem begeistert ausgenommen«»! Hoch aus Se. Majestät den König Albert. Nach einem gemeinsam eingenommenen Mittagscssen im Restau rant des Schlachthoses fand Abends im Lehrecvereinshause die Führer- und Aerztesitzung statt, die der Ehrenvorsitzende Herr Oberjustizrath Heßler mit dem Wunsche eröffnete, daß die Beschlüsse der Versammlung für die große und gute Sache segenS- reich sein möchten. — Mit warmen, herzlichen Worten begrüßte so- dann Herr Colonnensührer Trödler-Leipzig alle Ehrengäste und Mitglieder der sächsischen SanitütScoionnen und hieß sie willkommen. Der Redner schloß mit einem mit jubelnder Begeisterung auf genommenen Hoch auf König Albert, Königin Carola, Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Victoria. An die genannten allerhöchsten Herrschaften wurden unter freudigster Zustimmung der Versammelten Begrüßungötelegramme abgesandt. Der Hauptgegenstand der Tagesordnung betraf den Zweck und Werth der Begründung von Landesverbänden der frei willigen SanitätScolonnen vom Rothen Kreuz. DaS Referat erstattete der die Ausbildung der Leipziger Colonne leitende Arzt Herr Stabsarzt vr. Fischer. Der Redner führte unter Anderm aus, der Zweck der Landesverbände sei vor Allem, einen Anschluß und Zusammenhalt der SanitätScolonnen vom Rothen Kreuz im Königreiche Sachsen zu ermöglichen; auch die Kameradschaft in weiteren Beziehungen soll« gepflegt werden. Der Vortragende führte auS, daß schon in anderen Ländern, wie Bayern, mehrfach Provinzialverbände zusammengrtreten seien, wo durch die einzelnen Colonnen nur eine Stärkung erfahren hätten. Auch auf dem Gebiete der Disciplin würde der Verband nur Gutes schaffen. Ganz besonders sei der Verband aber nothwendig, um im Anschluß an Vorträge nnd größere Uebungen eine Besprechung über allgemeine, die Colonnen berührende Fragen und Angelegenheiten Herdeizuführen. Am Schluß seiner Ausführungen stellte der Redner den Antrag, einen Landesverband für das Königreich Sachsen inS Leben zu rufen. Dem Referate folgte eine überaus lebhaft« Debatte, in welcher Herr Graf Vitzthum von Eckstädt sich bedingungsweise für den Verband aussprach, wenn er auch andererseits sich nicht ver- hehlte, daß die Sache mit zu großen Kosten verknüpft sein werde. Einzelne Redner sprachen gegen den Verband, die Mehrheit jedoch erklärte sich dafür und so beschloß die Versammlung denn mit 23 gegen 4 Stimmen, Len Landesverband zn begründen. Es wurden nun die Satzungen paragraphenweise verlesen und genehmigt. Danach vereinigen sich die freiwilligen SanitätS- (Krankenträger.) Colonnen vom Rothen Kreuz un Königreich Sachsen zu einem Verbände unter dem Namen „Verband der freiwilligen Sanitäts- (Krankenträger-) Colonnen vom Rothen Kreuz im Königreich Sachsen." Dieser Verband bezweckt den engeren Zusammenschluß der sächsischen Colonnen, behufs a) Erhöhung der Kriegsbereitschaft durch gleichmäßige Ausbildung sämmtlicher Colonnen, gemeinsames Neben kleiner Colonnen in größeren Verbänden, Fortbildung der selben durch größere Uebungen und Borträge erfahrener Fach- männer, d) gegenseitiger AuS'prache der Führer und Aerzte unter sich über wichtige Colonnenangelegenheiten und Vertretung derselben auf dem Allgemeinen deutschen Colonnensührer- uud Aerztrtage. e) Förderung deS ZusammengehörigkeitsgesühlS und der Kamerad schaft der sächsischen SanitätScolonnen. Dem Verband« steht ein ans 6 Mitgliedern gebildeter Ausschuß vor, der Mitgliedsbeitrag stellt sich pro Kopf und pro Jahr auf 10 Pfennig. Als Vorstandsmitglieder des neubegründetcn Verband» wurden gewählt die Herren Trödler-Leipzig erster, Or. Leichter- Schenk» Limburg zweiter Vorsitzender; Merchner-Chemnitz erster, Hofmann-Lommatzsch zweiter Schriftführer; Reußing-Leipzig erster und Stelzner-Meißen zweiter Cassirer. Als Ort deS im nächsten Jahre abzuhaltenden Berbandstages wurde Meißen ge wählt. Mit einein von Herrn Trödler ausgebrachten, von der Ver sammlung freudig erwiderten Hoch aus den Verband erreichte die gestrige Sitzung nach 10 Uhr ihr Ende. XI. Generalversammlung des Verbandes deutscher üerg- uud Hüttenleute. 3. L 8. Alteilburg, 16. April. In dein mit deu Bildnissen von Lassalle und Marx und mit rothen Farben geschmückten Saale des „Waldichlößchen" wurde am 14. Avril die diesjährige (ll.) General versammlung Les Verbandes deutscher Berg- und Hüttenleute, des sogenannten „alten VerbandeS", Lurch den ReichStagSabgeordneten H. Möller-Bochum eröffnet. ES sind 78 Delrgirte mit 102 Man daten anwesend. Zu Vorsitzenden wurden gewählt: Reichstags abgeordneter Sachse - Zwickau, der „Kaiserdelegirte" Ludwig Schröder-Dortmund und Strunz-Zwickau. Abg. Möller- Bochum erstattete einleitend einen Bericht über den Stand deS Verbandes und die Bewegung der Berg- und Hütten leute. Er beschränkte sich auf wenige Angaben, da ein ausführlicher Bericht des Vorstandes bereits veröffentlicht worden ist. Die wichtigste Aufgabe des diesjährigen BerbanLStageS werde «S sein, zu berothen, was zum Ausbau der Organisation zu thun sei und welche Ziele derselben zu stecken seien. Redacteur Otto Huc-Essrn sprach hieraus über „Die Aufgaben onse rerOrganisation,ihre Stellung zu denStreiks und den in- und ausländischen Arbeiterverbänden. AuS den sehr eingehenden Ausführungen heben wir folgende zum Theil besonders für Sachsen brmerkenSwerthe Stellen hervor: Was unsere Stellung zu den christlichen Gcwerkvereinen anbetrifft, so kann ich in ihnen nicht einen Gegenverband erblicken. Ich halte die christ lichen Gewerkschaften für eine Vorschule für die freien Gewerkschaften. (Beifall.) Gegen den Fleischwucher müsse der Congreß Stellung nehmen. (Beifall.) Bezüglich der Streiks stehe die grsammte Berbandsleitung ans dem Standpuct, daß jeder Streik zu vermeiden sei, wenn der Unternehmer etwas Entgegenkommen zeige. In den sächsischen Revieren sei im Winter vergeblich versucht worden, den Streik zu vermeiden. Daß er dennoch au-gebrochen, sei die Schuld der Unternehmer gewesen. Die Unternehmer könnten aber nur durch eine starke Gegenorganijation zum Entgegenkommen gezwungen werden. Wenn eS zu einem Streik komme, müßten die umfassendsten Vorkehrungen getroffen werden, damit die Kohlengruben in ganz Deutschland zum Stillstand kämen und in Anbetracht der internationalen Beziehungen der Unternehmer müsse dir Arbeiter schaft auch mit dem Ausland« Fühlung haben. Im Anschluß an diesen Vortrag wurde» solgrude Anträge eia- stimmig angenommen: I. brtr. die Haltung de» Verbände»: „Die 11. Generalversammlung de» „Deutschen Berg» an! Hüttenarbeitervrrbandr»" erklärt: die parteipolitisch un abhängige Haltung der Berbandsleitung findet unseren vollen Beifall und e« ist ein Ablrnken von dem rtugrschlagenrn Wege auch ferner nicht statthaft. Da» Berhältniß d«S Verbände» zur Generalcommission der Gewerkschaften Deutschland« und zu de» „freien Verbänden" anderer Berufe bleibt bestehen wir bi»her. Zu den Arbeiter- Organisationen, die sich aus einen sprciell „christlichen" Staad» punct stellen, stehen wir in keinem feindlichen Gegensatz; nach dem Beispiel verRuhrberglrute ist überall dort, wo sich „christ liche Gewerkvereinr" der Berg- und Hüttenleute bilden oder sich schon gebildet haben, rin Zusammengehen mit diesen veruf»grnoffen in wirthschoftlichra Fragen anzustrebeu. Das selbe ist der Fall, wo e» sich um sog. „Hirsch-Duncker'sche Ge- wrrkvereinr" in unserem Berufe handelt. Der Verband ist «in« Kampfe»organisation, ohne deshalb den Kampf gegen die Unternehmer als seinen Selbst zweck za betrachten. Wo es nur eben angängig ist, werden wir uu» bemühen, Vortheit« für unser« Mitgliedschaft zu erzielen auf dem Wege gütlicher Verhandlung mit den Werks- besitzern. Den Ausstand werden wir nur dann proclamiren, wenn alle AusgleichSversuche scheiterten und sonst kein Mittel zur Erreichung unseres Zweckes übrig bleibt. In Anlehnung an die Taktik der Unternehmer müssen wir zu unserer Selbst erhaltung auch unsere Forderungen vermittelst internatio naler Action durchzusetzen suchen." H. Antrag betr. Protest gegen die Lebensmittel- vertheu erung: „In Erwägung, daß schon jetzt die Fleischpreise in den Bergwerks- und Hüttendistricteu Deutschlands eine solche Höhe erreichten, daß viele Arbeitersamilirn aus die so nothwendige, regelmäßige Fleischkost verzichten müssen; in weiterer Erwägung, daß, wie die Erfahrung gerade deS letzten Jahres lehrt, die Erhöhung der Löhne nicht entfernt gleichen Schritt hält mit der Vertheuerung der nothwendigsten Lebensmittel; in fernerer Erwägung, daß eine Absperrung der Fleischrinsuhr in Deutschland nothgedrungen dem Arbeiter die Fleischnahrung noch mehr, und zwar enorm vrrtheuern muß, protrstirt die II. Generalversammlung des deutschen Berg- uud Hütten« arbeiter-Verbandes energisch gegen das beabsichtigte Verbot der Fleischrinsuhr! AIS Repräsentantin von über 33000 deutschen Berg» und Hüttenleuten bittet die Generalversammlung den hohen Reichstag und den hohen Bundesrath, alle Anträge auf Sperrung der Grenzen gegen Einfuhr von Lebensmitteln ab- zulehnen und nur Maßregeln zuzulassen, die eine wirklich sanitäre Controle der Einfuhr bezweckt." Beim Punct Presse sprachen sich mehrere Redner für die Wiederheransgabe des „Gornik" als Agitationsorgan unter den polnischen Bergleuten aus. Eine Beschlußfassung wurde bis zur Entscheidung, ob die Beiträge erhöht werden sollen, au»gesetzl. Weiter wurde beschlossen, daß das Berbandsorgan sich von allen Parteibestrebungen fernzuhalten habe. Ueber Bergarbriterschutz sprach dann Reich-tagsabgeordneter Sachse.Zwickau. Der Redner empfiehlt folgenden Antrag zur Annahme: „Die 11. Generalversammlung erneuert die bereits früher gestellte Forderung betreffend Einführung eines deutschen ReichSbrrggesetzeS. Sie verlangt in erster Reihe die reichSgrsetzlichr Festlegung der Achtstundenschicht für Berg- und Hüttenleute, da die Vorgänge in der bayerischen Landesgesetzgebung wiederum beweisen, daß -eine landesgesetz- licht Regelung der Arbeit-zeitdauer au» Concurrenzrücksichten nicht zu Stande kommt, obwohl die traurigen Gesundheits- Verhältnisse der Arbeiter gebieterisch gründliche Reformen verlangen. Was bei der Schichtzeitfragr zutrifft, ist auch der Fall bei allen übrigen Fragen des Berg- und Hüttenarbeiter schutzes, die wir schon früher behandelten. Desgleichen ist eine verbesserte Brrginspection in dem Sinne nothwendig, Laß von Arbeitern aus ihrer Mitte gewählte Hilfscontroleure bei der Grubencontrole Mitwirken und vom Staate besoldet werden. Die Generalversammlung fordert ausdrücklich, daß die berg- polizeiliche Aufsicht, der Arbeitsvertrag und das Knappschastswesen durch Reichsgesetz reformirt werden und beauftragt die Berbandsleitung, nochmals der Reichs- regierung nahezulegen, daß sie dem Reichstag baldigst ein Reichs berggesetz znqehen lasse, worin die Beschlüsse der Congresse der organisirten Arbeiter und des Reichstages vom 24. Januar d. I. vollständig berücksichtigt sind." Nach Annahme Les Antrages wurden die Verhandlungen auf den nächsten Vormittag vertagt. In einer am Sonnabend Abend abgehaltenen öffentlichen Berg- maunsversammlung sanden die Wahlen zum internationalen Bergarbeitercongreß (Pfingsten in Paris) statt; es wurden ;wei Delegirte gewählt, für das Ruhrrevier: Redacteur Huö-Essen, ür die übrigen Districte Bergmann-Fellhammer in Schl.; als Stellvertreter wurden bestimint: Reichstagsabg. Sachse-Zivickau und Blüm et-Waldenburg. Die Berathungen wurden am 1. Ostertage fortgesetzt. Zur Frage de» Bergarbeiterschutzes wurde nach kurzer Begründung durch Huä-Esien noch folgender Beschluß gefaßt: „Die Generalversammlung ersucht die Reichsregierung, den Import fremdsprachiger, ausländischer Arbeiter in die Bergreviere zu verbieten, da die Unkenntniß der deutschen Sprache im Bergbau die Gefahren desselben erheblich erhöht. Auch die Rechtlosigkeit der ausländischen Arbeiter bezüglich ihres Antheil» an den Bersicherungscassen (Knapp- schaftscassen) legt eS unS nahe, im Interesse der Ausländer gegen die weitere Anlegung derselben zu protestiren." Huö theilte mit, daß der Verband eine Enquete über die Beachtung der Sprachenverordnung auf den Gruben anstelle»» wolle. Das Straswesen auf den Gruben behandelte in einem längeren Vortrage Fr. Pokorny-Bernburg. Es wurde hieraus folgender Beschluß gefaßt: „Das Straswesen auf den Gruben und Hütten wird vielfach in der willkürlichsten Weise gegen den Geist der Gesetze aus- geübt. Es ist zu verlangen: Die Einsetzung einer Instanz (Arbeiterausschüsse), die in Gemeinschaft mit den Vertretern der Werksleitungen die Strafen zu verhängen hat, um den empörenden Zustand zu beseitigen, daß der Kläger zugleich und allein Richter in eigener Sache ist. Die eingezogenen Straf gelder sind nur im Interesse der Arbeiter zu verwenden und die Belegschaft allein darf über die Verwendung der Gelder bestimmen." Zenker-Zwickau erstattete dann einen Bericht über die Be- schlösse einer gestern ntedergesetzten Commission, welche die vor- liegenden Anträge zum Ausbau des Verbandes, die sehr zahl- reich vorliegen, zu einem einheitlichen Anträge zusammenzufassen. Die Commission macht u. A. folgende Vorschläge: 8 1. Der Bei trag ist auf 70 pro Monat zu erhöhen and zwar vom 1. Juli 1900 ab. 8 2 (Unterstützungswesen.) Von den Einnahmen des Verbandes sind bis zu 10°/« für die Unterstützung derjenigen Kameraden zu verwenden, die gemaßregelt werden wegen ihres Eintretens in den Verband. § 3 (Sterbegeld). Falls die Frau stirbt, kann ein Sterbegeld von 30 gezahlt werden, ß 4 (Krankengeld). Es ist eine Urabstimmung darüber vorzunehmen, ob für die Mitglieder eine Krankenunterstützung zu schaffen ist, mit der Maßgabe, daß der Beitritt ein freiwilliger ist. Die Verbands zeitung hat das einschlägige rechnerische Material vor der Ur abstimmung zu veröffentlichen." Weiter beantragt die Commission die Annahme folgenden Streik- reglements: „8 I. Wenn eine Mitgliedschaft geneigt ist, mit Forderungen an ihre Wcrksverwaltung heranzutreten, so hat der Ver trauensmann den Verbandsvorsland davon in Kenntniß zu setzen. Die Forderungen dürfen nicht eher an die Werksleitung abgesandt werden bi- der Verbandsvorstand seine Zustimmung Lazu gegeben hat. 8 2. Werden wegen Maßregelungen, Lohnabzüge und ähnlicher Schädigungen der Arbeilerichaft Arbeitseinstellungen (AbwrhrstreikS) geplant, so ist das der Berbandsleitung spätestens 14 Tage vordem Streikausbruch mitzutheilen. 8 3. Sollen zur Durchführung ausgestellter Forde- rungen ArbeitSniederlegungrn (Angriffsstreiks) erfolgen, so ist bie der Berbandsleitung mindestens acht Wochen vor Beginn de» Streike- mitzutheilen. 8 4. Streik- (sowohl solche zur Abwehr, wir auch zum Angriff) dürfen ohne Zustimmung de» BerbandSvorstande» nicht unternommen werden. 8 5. Streik», welchr ohne Genehmigung der Berbandsleitung unternommen werden, erhalten aus Verbands- Mitteln keinerlei Unterstützung. 8 6. Während der ersten 14 Tage eines Streik» wird keine Unterstützung gezahlt." Die Anträge werden mit üb«rwiegender Mehrheit an genommen. ES wurde dann «och berathen über die Reform de» Knapp- schaftSwesen» und der Unfallversicherung. Nach längerer Debatte wurde beschlossen, dem Vorstände die Wiederausgabe de» polnischen FachblattrS („Gornik') z» empfehlen, so bald die finanziellen BerhäUnisse de» Verbände» r» gestatten. Die Generalcommission der Gewerkschaften wird ersucht, die Agitation unter deu polnischen Bergleuten Oberschlesiens kräftig zu unterstützen. Dann wurden die Verhandlungen auf den 2. Feier tag vertagt. Heute wurde zur Frag« de» Ausbau«» der Eoeiakgesetz- gebuug folgeuder Antrag HuS angenommen: „Die 11. Generalversammlung der deutschen Berg» und Hüttenleute beauftragt die Berbandsleitung, die Rrichsregierung zu ersuchen: 1) da» Gesetz betr. di« Grwerbegerichte dahin zu erweitern, daß die Linigung-ämter dieser Berichte obligatorisch werde», also bei auSbrechrnden Differenzen uud schon vor AuSbruch eine» Streik» die Parteien zwingen können, vor dem Einigungsamt zu erscheinen; 2) den schon lange dem Reichstag zugegangenr» Grsetze»- vorfchlägen betr. Berlrihung von E orporationSrechte« an die Beruf-organisattonen ihre Zustimmung zu geben; 8) allen Gesetzen, welch« di» Verein», und Versamm lungsfreiheit der Arbeiter ausbeben (ZuchthanSvorlagr oder auch nur einschränkrn, di» Zustimmung zu versagen." Ferner beschloß die Generalversammlung, die Diäten der Drle- girten von 6 ans 8 pro Lag zu erhöhen. Brang en berg-Steel« verbreitete sich über den Ausbau i>er RechtSschutzbureaux, worüber dann debattirt wurde. Nachträglich wurde zur Knappschastsfrage noch Folgende» beschlossen: „Der Vorstand wird ersucht, an den Vorstand de» „Allgemeinen KnappschostsvereinS" eine Eingabe zu richten, die dahin geht, daß dir Zahl der feiten» der Knappschaftsärzte zu behandelnden Knappschasttmitglieder aus dir Hälfte herab gesetzt wird. Im klebrigen sollen auch solche Aerzte in den Krankenhäusern zugrlassen werden, die von den zu behandelnden Patienten verlangt werden, d. h. soweit r» Knappschastsärzte sind." Auf die Tagesordnung der nächsten Versammlung soll die Frage der Behandlung der Arbeiter bei Krankheiten und UnglückS- lällen gesetzt werden. Wächter-Dortmund beantragt: „Um Unglückssälle zu verhüten, darf der Lehrhäuer weder zum Kohlensahren noch zum Bergeversetzen verwendet werden." Der Antrag wurde angenommen. Bei den Vorstandswahlen lehnt der bisherige Cassirer Schürholt auS Gesundheitsrücksichten eine Wiederwahl ab. E» wurden ge wählt: ReichStagSabgeordneter Möller-Bochuin und Schröder- Dortmund als Vorsitzende, Meyer-Bochum als Cassirer, Stie- meyer-Botrop, Hansmann-Eichlinghofea und Mühlenbeck- Essen als Controleure; ferner als Ausjchußmitglieder: Diene, Henker, Blümel, Senden, Werner, Harde. HuL wurde zum VerbandSredacteur wiedergeivählt. Die nächstjährige Ver- ammlung findet in Leipzig statt. Die Generalversammlung wurde darauf geschloffen. Circus Alb. Schumann. Leipzig, 17. April. Bei vollständig ausveökaustem Hause eröffnete der Circus Alb. Schumann in der A1 b e r th a l l e des K r y sto l l - P a la st e s am ersten Osterfeiertage seine Vorstellungen. Di« glänzende Form, in welcher er sich bei dieser Gelegenheit in unseren Mauern einsührte, die Gediegenheit deS Programms, welche aus jeder Nummer Herdortrat und die Vor züglichkeit jeder einzelnen Nummer selbst gaben diesem Dsbut einen vornehmen und gediegenen künstlerischen Charakter. In der Reichshauptstadt hat der Circus Alb. Schumann in den ver- lossenen Monaten ganz ungewöhnliche Erfolge errungen; die Leistungen seines Besitzers und Leiters Herrn Director A l b. Schumann auf dem Gebiete der Originaldreffuren trugen hierzu nicht wenig bei und erhöhten den hohen Ruf, iden dieses Unternehmen in der Welt besitzt. Mit einem stattlichen Künstler ensemble von Hunderten von Köpfen und einem erstaunlich werthvollen Pferdematerial kam Circus Schumann nach Leipzig, um hier zu seinen alten Triumphen neue zu fügen, denn ein un bestrittener Triumph war schon die Eröffnungsvorstellung am ersten Osterfeiertage, bei welcher «ine Reihe auserlesener Nummern die Grundlage für die dauernde und genußreiche Unterhaltung der mehrtaüsendkopfigen Zufchauerfchaft bildete. Sie begann mit einem gleichsam allegorisch inscenirten Gruß an die Stadt Leipzig, zu welchem sich das gesammte Personal in imposanter Aufstellung vereinte: die Manege belebten 16 be rittene Damen im Costüm L la Llaäame saus xeue, während an der großen Treppe im Hintergründe, wo der Gruß an Leipzig elektrisch erstrahlte, eine stattliche Schaar holder Damen in ele gantem bunten Pagencostiim mit elektrisch erglühenden Blüthen- b-üscheln in den Händen Aufstellung genommen hatte, dicht neben der langen Reihe von Künstlern und Stallmeistern, über welche der Circus Alb. Schumann verfügt. Dieser mit großem Beifall aufgenommenen Huldigung folgte eine von 16 Damen brillant gerittene Quadrille, deren figurenreiches Bild allgemeine Be wunderung fand. Im Mittelpuncte der Vorstellungen aber standen vier großartige DreffurnumMern, in denen sich in hervor ragendem Maße die Meisterschaft des Directors Herrn Alb. Schumann bewährte. Alb. 'Schumann, das fühlt man in jeder Nummer heraus, greift in seinen Dressuren niemals auf Bekanntes zurück; er spürt erfinderisch dem Neuen und Origi nellen nach und schafft dann Ueberraschendes. Wer hätte st vorher ein Tambourin schlagendes Pferd gesehen! Und doch läßt Director Schumann seinen andalusischen Hengst „Cervera" dieses Kunststück in geradezu verblüffender Weise vollführen, während er in tadellosem Sitz das gelehrige Thier zum Trommeln mit den Knien und Füßen dirigirt. Auch in der hohen Schule zeigt das wunderbar schön gebaute Thier seine Kunst. 'In größerem und zugleich noch merkwürdigerem Stil« arbeitet Alb. Schumann mit seinen 15 Rapphengsten im „Kindergarten". Was bisher an hippologischen Trics immer nur vereinzelt vorgeführt worden und in diesem Einzelnen schon Erstaunen hervorgerusen, das vereint der Circus in diesem Kindergarten zu einer Massen wirkung, nicht ohne auch noch neue Seiten dem fesselnden Bilde einzufügen. Hier rechts und links schaukelnde Pferde, dort wieder Rapphengste im Schaukelstuhl sitzend oder den Schaukel stuhl bewegend, bald über Reifen springend und Carroussel fahrend, wie die Kleinen im Garten. Damit sind bei Weitem nicht die Original-Dressuren erschöpft; Alb. Schumann bringt noch diel des Ueberraschenden auf seinem Dressurgebieäe. Bald springt eines seiner gelehrigst«« Rosse, dem Beispiele eines Clowns folgend, mit mächtigem Sah in «inen Riefen-Reisekorb, um sich duckend daraus wieder zu befreien, bald spaziert ein Rapphengst ohne allen Antrieb rückwärts in der Manege herum und aus dieser wieder heraus, oder ein anderer wippt «inen Ball auf seiner Nase, während zwei weitere dressirte Pferde große Kugeln mit den Vorderfüßen über Hürden stoßen. Kurz, dieser Theil der Pferdedressur ist reich an fesselnden Momenten, namentlich auch das wirkungsvoll« Kartenspiel der sechs ost preußischen Fuchshengste, in dem trotz allen „Mischens" der „laufenden" Farben doch imm«r wieder die richtige Karte im Kartenhaus« zum Vorschein kommt, der Bube neben der Dame, das As neben dem König. Daß der Circus Alb. Schumann ausgezeichnete Reiter be sitzt, bewies die Eröffnungsvorstellung; es traten allein drei Jockeys auf, einschließlich der lieblichen Mlle. Etienne, welche auf dem galoppirenden Pferde mit bestechender Grazie zu tänzeln und zu springen und mit keckem Anlauf den sattellcksen Rücken des Rostes zu nehmen wußte. Mr. Loyd wieder riß durch seine über alle Maßen kühnen Sprung« und durch die bei spiellose sichere Beherrschung seines Standpunktes auf dem Pferde zu lauter Bewunderung hin, während der Jockeyreiter Mr. G6rar d sein« Kunst in den seltsamsten Aufsprüngen, Drehungen und Wendungen auf dem Pferde offenbarte. Wenn Herr Heerdegen dann in seiner Jockey-Parodie diesem Ge biet« eine humorvolle Wendung gab, so hatte seine Vorführung doch insofern «inen interessanten Tric, als sie den Pstudo-tzockey an den Schwanz des Pferdes fesselt« und ihn so in der Manege einen seltsamen Kreis beschreiben ließ. AIS eine Pirouettenreiterin ersten Ranges muß SignoritaDolrnda de la Plata bezeichnet werden. Wohl machen ihre Vorführungen auf dem Panneau keinen Anspruch auf Neuheit, doch eimn solchen auf tadellose Durchführung. Eine solche Exaktheit, Ruhe und Sicher heit, wie sie hier in den Sprüngen der kräftig gebauten jungen Reiterin über Tücher, im Knien, Drehen und Wenden attf dem springenden Pferd zum Vorschein kommt, ist selten im Eircus vor Äugen getreten. Zu den sicheren Beherrschern deS Pferde- rückenS gehört auch der ausgezeichnete Jongleur Mr. Edmund Loyal. Ihm ist «8 scheinbar rin Leichtes, während er auf dem trabenden Pferde sieht, die von ihm emporgswovfenen Apfelsinen geschickt mit der Degenspitze oder mit 'den Stacheln seines Diadems aufzufangen, wie er auch, in der Manege stehend, alle ihm vom Publicum aus zugeworfenen Früchte an seinen Degen reiht. In der Manege selbst lenken di« sieben Eugen», als Elite-Parterre-Akrclbatrn, die ganz« Aufmerksamkeit der Zu- schauerschaft auf sich; sie entrollen in lebhaftem Jneinander- greisen aller Betheiligten ein anziehendes gymnastisches Bild, dem es ebenso wenig an kühnen Sakti al» an blitzschnell ge schaffenen Pyramiden fehlt. Auch in einem trefflich geschulten Ballet sucht der EircuS Alb. Schumann s«ine Stärke, und in dieser Beziehung durfte das am ersten Osterfeirrtag unter Mitwirkung von achtzig Balleteusen und unter Dorantritt der Solotänzerin Frl. Glomb auf geführt« Divertissement „La CalabrSse" al» eine glän zende Probe seiner Leistungsfähigkeit bezeichnet werden. Di« Pracht der Lostüme gab dieser Nummer, in der sich tambourin- schlagende Italienerinnen mit römischen Hktentypen von mal«, rischer Tracht zu reizenden Gruppen und Tanzfiguren vereinten, «in besonders farbenreiches und glänzendes Relief. Erwähnt sei noch, daß auch die Dressur von Hunden und Affen im Circus «in« Stätte gefunden hat, einmal in den springenden russischen Windhunden Mr. Wilk«'s mit ihren unglaublichen Sähen, dann in den Affen des Clowns Armando auf dem Drahtseile. Dieser Letzter«, wie eine Schaar anderer Komiker der ManSge, wir nennen nur Mazzoli als August, dann die Spanier Tonitoff und An ton et, Litt!« Wood und die Martineck's, kragen rühmlichst dazu bei, den Vorstellungen di« willkommene Basis fröhlichen Genießen- von Anfang bis zu End« zu sichern. Ge wöhnlich macht jetzt eine Parforc«-Hirschjagd den Beschluß der in hohem Grade fthenswerthen und genußreichen Vorführungen de» Circu» Alb. Schumann. —w. Reise und Verkehr an 5.28Nachm. ab S.I8 an 8.15 ab 12.33 an 12.28 Mittags ab S.48 an 9.40 Morgens ab 1.— Nacht». In Pest vereinigt sich der „Berlin-Budapest-Orient-Erpreß" dreimal in der Woche mit dem von Wien kommenden „Orient« Expreß". 8 Eine directe tägliche Verbindung zwischen Berlin und Pest und dreimal in der Woche zwischen Berlin uud Belgrad, Sofia, Konstantinopel wird vom 1. Mai ab der neue 1,-Zug „Berlin-Budapest-Orient-Erpreß" Herstellen. Die Fahr- zeit zwischen Berlin und Pest wird dadurch auf 16 Stunden verkürzt und beträgt zwischen Berlin nnd Konstantinopel fünfzig Stunden. Die Absahrts« bezw. Ankunftszeiten auf der Strecke Berlin-Pest sind folgende: täglich Morqens 7.—ab Berlin Bhf. Friedrichstr. 7.10 an Berlin Schief. Bhf. 7.15 ab Berlin Schles. Bhf. 11.55 an Bre-laa Mittags 12.— ab BreSlan 2.40 an Oderberg 2.48 ab Oderberg Abend» 11.— an Budapest Vermischtes. ----- Da» Leben für einen Hund. AuS St. Beit an de, Triesting, 11. d., schreibt man unS: Gestern fuhr der Ab decker durch den Ort und sah vor dem Hause des Kauf mannes Karl Pöllesitzer dessen jungen Hund, welcher keine Marke hatte. Der Wasenmeister fing den Hund mit einer Schlinge und warf ihn in seinen Wagen. Frau Pöllesitzer, welche den Hund sehr gern hatte, sah eS und gerieth dadurch in eine solche Aufregung, daß sie augenblicklich zu Boden stürzte. Der herbeigerufene Arzt constatirte einen Schlag anfall. Heute NachtS ist sie gestorben. — Paris, 16. April. Die Ausstellung war gestern überaus zahlreich besucht. Man schätzt die Zahl der Besucher auf 225 000 bis 250 000. Ueberall herrschte die größte Ordnung. An den Gebäuden der fremden Nationen wird rüstig weitergebaut, so daß ihre Vollendung bald zu erwarten ist. In den Straßen von Paris wogte eine festlich gestimmte Menge. Das Wetter war herrlich. Ein ernstlicher Zwischenfall ist bisher nicht vorgekommen. Auch heute ist der Besuch der Ausstellung edeaso stark wie gestern. Besonders werden die Ausstellungsgebäude der fremden Nationen und das MarSseld in Augenschein genommen. --- von der jungen Königin von Holland erzählt man sich gegenwärtig in Amsterdam folgende Geschichte, die nicht wenig dazu beitragen dürste, ihre Popularität zu erhöhen. Alle Tage macht sie mit einem der Ossiciere ihres Stabes eine Spazierfahrt. An einem der letzten Tage bemerkte sie im Gehölz auf einer Bank zwei Kinder von acht und zehn Jahren, in Lumpen gehüllt und laut jammernd. Sie näherte sich ihnen und fragrc: „WaS ist Euch denn passirt?" Und der kleine Knabe erzählt unter Tbränen, daß sie ihre Mutter verloren haben, und daß ihr Murmelthier, das so hübsche Kunststücke machte und ihnen ihr Brod verdienen half, nun auch todt sei. „Wir wollen zu Eurem Vater gehenl" sagte die Königin. Nach einigem Zögern gestehen die Kinder, daß sie gerade vor» dem Baler auf die Straße geschickt worden seien, um zu betteln. Die Königin denkt einen Augenblick nach; dann setzt sie die Kinder in den Hofwageo, giebt dem Kutscher den Befehl, sie in ein Asyl zu bringen und kehrt mit ihrem Begleiter zu Fuß ia den Palast zurück. --- London, 16. April. Nach einer Meldung von „Reuter's Bureau" aus Perth in Australien vom 15. dS. sind in Fremantle an der Pest zwei Personen erkrankt und eine Person gestorben. ----- Thiere und Bilder. Kann ein Thier erkennen, was ein Bild vorstellt? Diese Frage, so lesen wir im „Neuen Pester Journal", hat die Naturforscher aller Zeiten be schäftigt. Nack eingehenden Beobachtungen ist genau fest gestellt, daß Thiere Bilder erkennen, und zwar Thiere der verschiedensten Gattungen. Alexander v. Humboldt zeigte am Orinoko seinem kleinen Titi-Affen farbige Tafeln, welche Heuschrecken und Wespen darstellten. Sofort streckte er die Händchen aus und griff danach, um sie zu fangen und zu ver speisen. Vor dem Budvhistenkloster in LaShiS war das bemalte Modell eines ZinkhundeS ausgestellt. Eine Tigerschlange schoß darauf loS und verschlang den Abguß, als wäre eS ein wirk lich lebendes Wesen. Vögel erkennen im Spiegel offenbar ihr Ebenbild. Ein Staar, der frei umherlaufen durste, saß mit Vorliebe auf der Platte des PseilerspiegelS und sang seinem Doppelgäuger iin Glase etwas vor. Katzen und Gemsen erkennen ebenfalls ihr Spiegelbild. Sehr verschieden benehmen sich die Hunde, wenn man sie vor den Spiegel stellt. Einige haben entschiedene Antipathie gegen ihr Spiegel bild, andere beschnuppern eS. Sehr drollig benimmt sich der Hund Bildwerken gegenüber. Der bekannte Thier maler Sperling hatte im erst-n MuseumSsaal zu Schwerin ein lebensgroßes Hnndeporlrät ausgestellt. Ein kleine- Hündchen, ein Rattenfänger, der zufällig in den Saal kam, bellte das Bild an und lief dann heulend vor Angst durch alle MuseumSsäle. Ein Teckel, der in da- Atelier des Maler- Eggena in München kam, umkreiste heulend daS große Bild „Hetzjagd im Mittelalter" und suchte sich den jagenden Hunden anzuschlirßen. Der Bildhauer Rüsche mußte da bemalte Modell eine- Terrier» und eine» anderen Hunde« auS seinem Atelier entfernen, weil der zu Besuch anwesende Teckel gegen beide ansprang und sie zu beißen versuchte. Letzt« Nachrichten. o. Danzig, 17. April. (Privattelegramm.) Wik die „Danziger Neuesten Nachrichten" berichten, ist der Aop f des evmordrten Winter durch spielende Knaben in «inem Grabe» bei Könitz aufgefunden worden. Der Kopf, der in die Eid« eingegraben war, ist ziemlich gut erhalten. * München, 17. April. Die Verlobung de» Prinzen Rupprecht mit der Herzogin Mari« Gabriele in Bayern, Tochter deS Herzogs Karl Theodor, wurde am Sonntag amtlich bekannt gemacht. * München, 17. April. Der Deutsche Techniker« D« r ba nd, der in den Ostertagen unter dem Vorsitz Höhn«'* aus Leipzig hier g«tagt hat, hat al» Ort de» Ostern 1902 ab zuhaltenden nächsten Berbandttage» Dortmund gewählt. Neuheit«! O Eugen Karl Her, Leipzig. Li Mädchen ol sie leicht ai gehalten we> dem schärfere von dem Be ganz unpass, weist die do, „Herrenbibli manche heikl immerhin br< bundeneethis auch, daß siek, verschaffen v ausgeben, g die im Kami zu bewährcr Andere erw Weib" ist de spielt in Niz sittenlosigke dringlich her den Leser in zu machen f Leichtsertigke Zug im Abs Inhalt; con unabwendba armen Rufst und Autsüh Berlin und werb durch bürgerlichen geworden, f die äußerlich Tenken mehi die junge T auch zum S ihrem Pflick Ellern ihr« Buche, wie i enthalten, j, wäre. Der derart im L deutlich der Hauch ihrer Dunste nich sondern lrich sahrer, R C. H. 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