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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19000523016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900052301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900052301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-05
- Tag1900-05-23
- Monat1900-05
- Jahr1900
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INS Mai. Die Zweite Kammer bewilligte Stimmen einen Credit von 1^ Millionen Bewaffnung der Truppen durch ein neues kilials I-s!prix, öurx5lrass6 M. 33 eigentümlich, während die LeS TabakkauenS überhaupt nicht scher nachweisbar ist. ----- 8iue hygiciiiifcheProdmenagc in des Wortes wahrster Bedeutung ist die von den mechanischen Werken BorSdorf in de» Handel gebrachte Menage, welch: das Befassen deS BrodeS und der Brvdcken beim Abschneider« und Entnehmen unmöglich »nacht. ES lasse»! sich die vielen Uebelstände gar nicht auf» zählen, die das ekelhafte Befassen von Eßwaare mit fick bringt, und wir wollen auch die Eventualiläten nicht auszähle», denen die daS Brod uinklaiuuiernden Finger vielleicht kurz vorher erst ausgesetzt waren. Man braucht keine allzu lebhafte Phantasie zu besitze», sich das alles selbst auSzumalrn. Di« neue Brodmenage enthält Brod und Brödchen unerreich bar für den Galt, der wohl von dem Brode eine Scheibe in beliebiger Stärke entnehmen, es aber nicht mehr an zufassen vermag. Die Brödchen sind so geordnet, daß daS einmal entnommene Brödchen nicht wieder in den Behälter zurückgelegt werden kann. Es ist also ;anz ausgeschlossen, daß sowohl Brod wie Brödchen durch o viele unsaubere und kranke Hände gehen, bevor sie als Speise dienen. Diese Drotmenage enthält außer den Ein richtungen für Brod und Brödchen alle für den Speisetisch erforderlichen Requisiten, wir Essig-, Oel-, Senf-, Salz» und Pfeffcrsaß, sowie Zahnstocherbehälter, Speisekarten halter und Klingel für den Kellner, in geschmackvoller praktischer Anordnung, so daß die ganze kleine Ein richtung jedem Tische zur Zierde gereicht. — In ver schiedenen Großstädten ist eS den Bäckern und anderen Eßwaaren verkaufenden Geschäftsleuten polizeilich verboten, die ausliegenden Maaren befassen zu lassen; wie zweckmäßig wäre für Speisewirthschaften ein solches Verbot, welches daS Befassen von Brod und Brödchen verbietet! Alle diejenigen Restaurants aber, welche auch ohne polizeiliches Verbot Vor kehrungen treffen, die dem Gaste gebotenen Eßwaaren hygieinisch zu behandeln, sollten öffentlich bekannt gemacht werden, wie diejenigen, denen daS Wohl ihrer Gäste gleich- giltiz ist. TINlI enzpfiehtt sich zu An und Berkaus von Effecten an der Avnliitnn und Aweimalige ß.on«Ion»n sowie Annlinnn Coursberichte liegen täglich in unserem Bureau zur Einsichtnahme an-. . Kauf- Fleute und I n d u st r i e l l e r spendete aus Anlaß des cor porativen Besuches der Ausstellung dem deutschen Hilfsverein: und den deutschen Armenschulen hier 3000 Franlen. ZI. Paris, 22. Mai. (Schachturnier.) In der dritten 75^ ist der Titel einer kleinen Broschüre von Rechtsanwalt I Runde siegte noch: Marco gegen Brodh, Maroczh gegen facher und solider Lebensart mit, glücklich gewählten, typischen» Bei knien aus den zusühren. Diese überzeugender, als gründliche wissenschaftliche Forschungen Len Verfasser in den Stand setzten, über gewisse, dem große Publicum gewöhnlich unbekannt bleibende, aber für die Sache selbst gerade entscheidende Umstünde intimster Art aus dein Leben jener großen Persönlichkeiten kritische- Licht zu verbreiten. DaS, was aber der Döll'jchen Schrift ihren eigenartigen Werth noch besonder- ver leibt und sie von der durchschnittlichen Beschaffenheit der Brofchürenliteralur unterscheidet, ist die Fülle anregender, nicht gerade am Wege liegender, aber sichtlich auSgereifter Gedanken und Urtheile. So findet beispielsweise neben vielem Anderen der Gegen, fatz von fälschlich sogenanntem Philisterthum und da- ebenso fälschlich in Anspruch genommene Pseudogenie eine Beleuchtung, wie man sie Bekannten km allseitigen Einverständniß fertiggestellt. Die vor einigen Tagen bekannt gemachte anderweitige Verlobung des Fräulein Franziska Lins mit dem Fleischermeister Heinrich Gunkel überraschte mich daher um so mehr, als bisher eine Auf hebung meiner Verlobung noch nicht erfolgt »vor. Dies theilc ich s hiermit zur Wahrung meiner persönlichen Ehre allen denen mit, die von meiner Verlobung Kenntniß hatten. Ignaz Meng e." ----- Ein schiltidigcr EandiSat. Aus Wien wird berichtet: Freitag fand hier im neunten Bezirk eine mit Rücksicht auf die bevorstehenden Gemeinderathswahlea einberufene Wähler versammlung statt. In dieser Versammlung stellte sich der Professor an der StaatSgewerbeschule, Joseph Wilhelm Maier, als Candidat für den Gemeinderatb vor und be merkte u. A. Folgendes: „Im Falle meiner Wahl werde ich den parlamentarischen Anstand wahren. Doch werde ich schärfere und schärfste Tonarten anschlagen und auch vor Ehrenbeleidigungen nicht zurückschrecken. (Stürmischer Bei fall.) Wenn Leute, welche über dcrS Einsäumen von Unter hosen sprechen können, über Elektricitätswerke sprechen, dann fange ich zu raufen an und werde meine Kräfte zeigen, wie ich eS im Athletikclub gewohnt bin. (Stürmischer Beifall.) Ich werde dem „Gottövbersten" sagen, was Götz von Ber- lichingen gesagt hat, wenn er es verdient. (Bravo!)" (Unter dem „GottSöbersten" ist der „Herr von Wien" I>r. Lueger zu verstehen. (Frkf. Ztg.) -----Eine gute Partie. In England erwartet man mit Spannung, ob sich das Gerücht, Prinzessin Victoria von Wales, die allgemein als der Ehe abhold galt, habe sich nun ooch entschlossen, die Gemahlin ihres Vetters, des Gouverneurs von Kreta, Prinzen Georg von Griechenland, zu wer- oen, bewahrheitete. Es haben sich schon verschiedene Romane um die Prinzessin gesponnen, wie es übrigens meist bei jenen Fürstentöchtern zu gehen pflegt, die nicht mit zwanzig Jahren schon vermählt sind. So hieß es zuerst, Prinzessin „Vicky", wie sie nach ihrer Pathe und Tante, der Kaiserin Friedrich, genannt ward, habe einem einfachen englischen Officier ihr Jawort ge geben, und die königliche Großmutter ihn deshalb nach Indien versetzt. Dann wieder tauchte die Erzählung auf, die Prinzessin habe sich in einen Bankier verliebt und benütze mit Vorliebe die Straßenbahn, um an seinem Hause in der City vorbeizukommen, ihn wenigstens aus der Entfernung zu sehen. Zu Liesen Er zählungen wollte die Lustigkeit, welche die Prinzessin auszeichnet, oer sprühende Witz und die Lebendigkeit, mit der sie Alles ergriff, nicht recht paffen. Sie machte stets einen sehr vergnügten, glück lichen und zufriedenen Eindruck, nur erklärte sie. nicht heirathen ;u wollen, da sie zu sehr an England hinge. Jedenfalls ist sie beinahe 32 Jahre alt geworden, ohne eine Wahl zu treffen. Ihre ältere Schwester vermählte sich mit einem Engländer, einem Freunde ihres Vaters, dem Herzog von Fife, ihre jüngste -Schwester wurde ebenfalls 27 Jahre alt, ehe sie sich zur Ehe mit dem Prinzen Karl von Dänemark, einem rechten Vetter, entschloß. Prinz Georg von Griechenlanv, der auch ein Jahr jünger ist, wie Prinzessin Victoria, hat schon längere Zeit die Absicht, sich um seine Cousine zu bewerben. Sie sind alljährlich in Kopenhagen zusammen gewesen, und man wünschte cI in der dänischen Königsfamilie sehr. Bis jetzt entschloß sich Englands Fürstentochter nicht, aus den Nebeln Englands in das sonnige Griechenland zu ziehen, doch scheint die Reise nach Athen darauf hinzudeuten, daß sie sich anders besonnen. Prinz Georg ist sehr beliebt, er ist ein wahrer Atblet, wie es heißt, sehr groß und kräftig und in jedem Sport Meister — eine Liebhaberei, die er mit seiner Cousine theilt. — Ter Selbstmord der Verleumdeten. Einen grausigen Flammentod hat ein junges Mädchen in Palermo gefunden, in- dem sie ihre Kleider mit Petroleum tränkte und dann in Brand setzte. Die unglückliche junge Dame, Giuseppina la Bianca, die einer angesehenen Familie zugehört, war mit Domenico Lom- mazo verlobt gewesen. Der Bräutigam, ein hübscher, statt licher Jüngling, verfiel in eine schwere Krankheit, aus der er für Lebenszeit siech und verkrüppelt hervorging. Daraufhin zwang der Vater der Braut seine Tochter, die Verlobung mit Lommazo aufzuheben und ihre Hand einem Anderen zu reichen. Der Zurückgesetzte beschloß, Rache zu nehmen. Er theilte dem neuen Verlobten Giuseppina's mit, daß er mit dieser schon vor der Ehe den intimsten Umgang gehabt habe. Durch solche Ver leumdung hoffte er, die geplante Verbindung zu Hintertreiben. Die Folge davon war, daß das verunglimpfte Mädchen ihren verabschiedeten Liebhaber vor Gericht verklagte. Schon war der Termin zur Verhandlung angeseht, da faßte Giuseppina, in Verzweifelung über die Schmach, die ihr und ihrer Familie da durch, daß voraussichtlich die schmutzigsten Dinge vor dem Richter vorgebracht werden würden, drohte, den Entschluß, dieser Erniedrigung durch den Tod zu entgehen. Sie holte sich aus der Küche eine gefüllte Petroleumkanne, ließ sich angekleidet auf ihr Bett nieder, und nachdem sie die todtbringende Flüssig keit über sich und ihr Lager ausgeschüttet und Alles damit ge tränkt Hane, strich sie ein Hölzchen an und setzte die Matratze in Brand. Im Augenblick flammten die Decken, flammten ihre Kleider auf und, eine moderne Dido, starb, ehe ihr Hilfe gebracht werden konnte, das unglückliche Mädchen den grausigsten Feuertod. - > ! — Tir Tabakpfeife iu der Völkerkunde. Die Friedens pfeife, die der Indianer im Kreise seiner Stammesgenossen schmaucht, ist mit der Beliebtheit aller Jndianergeschichten in der ganzen Welt bekannt geworden. Die Rauchsitten der Indianer haben aber auch eine erhebliche völkerkundliche Be deutung, und nie zuvor ist diese in so wissenschaftlichem Sinne zum Ausdruck gebracht worden, wie in einem umfangreichen, durch viele Tafeln illustrirten Werke von Joseph Mac Guire, „Pfeifen und Rauchsitten bei den amerikanischen Ureinwohnern", worin das unerhört reiche Material des Museums der Ver einigten Staaten zur Bearbeitung gelangt ist. Diese Reliquien der Uramerikaner sind besonders in Gräbern des Ohio- und Mississippi-Thales gefunden worden und bestehen theils aus Steinen oder Holz, theils aus Thon und Terracotta. Die Ge stalt der Pfeifenköpfe ist von unerschöpflicher -Mannigfaltigkeit, einige stellen Vögel oder Vögelkopfe dar, andere Mäuse und sonstige Nagethiere, Kröten, Frösche und Eidechsen, ganze menschliche Körper in liegender, sitzender oder hockender Stellung, menschliche Hände und Gesichter und Anderes mehr. Am häufigsten waren die Pfeifenköpfe im alten Amerika röhrenförmig, was uns wenig geeignet erscheinen will. Da sind z. B. Steinröhren mit einem Mundstück aus Knochen, Sand steinröhren, Pfeifenrohre aus Töpferthon, aus Speckstein, aus Kupfer, ganz aus Knochen u, s. w. Außerdem kommen steinerne Pfeifenköpfe in der Gestalt von Urnen vor, wieder solche aus Stein mit Löchern zur Befestigung eines Riemens zum Umhängen, Pfeifen aus Hirschgeweihen, solche aus Ver steinerungen gearbeitet, Pfeifen aus hartgelöthetem Eisen, Pfeifen in Gestalt von Tomahawks, Pfeifen, zierlich mit Federn besetzt. Aus diesem unerhörten Formenreichthum, den die Tabakspfeifen bei den alten Indianern angenommen hatten, kann man schließen, daß die heutige Rauchliebhaberei mit der jener alten Volksstämme kaum «inen Vergleich aushalten kann, zumal in Betracht gezogen werden muß, daß damals die Kunstfertigkeit auf e'rner niedrigeren Stufe stand und die Tabakspfeife geradezu in den Mittelpunkt des Kunstqewerbes stellte. In dem er wähnten Werke findet sich auch eine Nachbildung der ältesten Darstellung eines Rauchers, des reichgekleideten Häuptlings der Chiapas, der aus einer langen Röhrenpfeife dicke Rauchwolken hervorbläst und, nach seiner eigenartigen Grimasse zu schließen, an seinem Thun das größte Wohlgefallen empfindet. Die Sitte des Tabakschnupfens war den Indianern Südamerikas Sücherbesprechungen. C. Fr. Arnold: Tie Vertreibung der Salzburger Pro testanten und ihre Aufnahme bei Sen Glaubensgenossen. Verlegt bei Eugen Liederichs. Leipzig 1900. Ties culturgejchicht- liche Zeitbild aus dein achtzehnten Jahrhundert, mit 42 zeitge- nöjsijchen Kupfern ausgestattet, welches uns das Märtyrerthum der evangelischen Salzburger, ihre Wanderungen zu Wasser und Land darstellt, ist keine durch Tagesinteressen, etwa durch die österreichische Los-von-Rombewegung, dictirt« Arbeit — cs ist eine auf wissen« fldaftlichrr Forschung beruhende Monographie, die nach neu er schlossenen Quellen verfaßt ist, besonders nach den Salzburger Em- pörungs- und Emigrationsacien, die sich im österreichischen Staatsarchiv seit der Säcularisation befinden und dort 25 Folio bände einnehmcn. Ebenfalls sind die Pfleggerichtsacten des Salzburger Landesarchivs benutzt worden, auch andere Handschriften und seltene Druckwerke verschiedener Archive und Museen. So ist Ton und Haltung der Schrift durchaus wissenschaftlich, ein gewissen« basier Bericht der überlieferten Thatsacheu. DaS berüchtigte Eint« grationspatcnt des Erzbischofs Firmian wurde am 31. October 1731 erlassen. Danach sollten die unangesesjcnen Evangelischen binnen acht Tagen, die angesessenen in ein bis drei Monaten Las Land verlassen. Das Patent stand durchaus im Widerspruch mit den Bestnnmungen Les westsälischeu Friedens, Loch der Erzbischof mit den Jesuiten, die er ins Land gerufen, wußte sich von dem Borwurf, daß er ein ReichSsriedensbrecher sei, durch allerlei Ausflüchte zu schützen. Die Ausgewiejenen gehörten nicht dem Glauben der Angs« burgischen Confessio», sondern einer Secte an; der west fälische Frieden beziehe sich nur auf unbescholtene Unter« thanen, nicht auf Verbrecher. Die Bauern aber hätten sich des Verbrechens des Hochverraths und der Empörung schuldig gemacht, verdienten mit Leib und Lebe» bestraft zu werden, und es sei deshalb ein besonderes Gnadengeschenk, wenn sie nur des Landes verwiesen würden. Neber die rücksichtslose Härte und Grausamkeit, womit die Austreibung ins Werk gesetzt wurde, giebt die Schrift eingehende Ausschlüsse, ebenso über die Wanderzüge der Emigranten und über die Ausnahme, die sie an verschiedenen Orten in Deutsch land gefunden. Nicht bloS die deutschen Städte Kempten, Kauf- beuren u. a. nahmen sie freundlich aus, auch deulsche Fürstlichkeiten, wie die Markgräsin Wittwe Sophie in Erlangen, Heinrich von Rruß und seine Gemahlin. Der Herzog von Saatfeld ritt den Emi granten, begleitet von seinen Cavaliere», entgegen und bewillkomm nete sie unter freiem .Himmel. In Coburg waren sie unter dem Geläute aller Glocken eiugezogen. Ter Herzogin gefiel bei dem Glaubensexamen ein junges Salzburger Mädchen von vierzehn Jahren so, Laß sie es wiederholt umarmte und durchaus bei sich behalten wollte. Als sie das durchgesetzt, wurde das Mädchen mit den kost barsten Kleidern geschmückt, die alle in Salzburger Tracht gemacht waren, mußte vor dein Bette der Fürstin zu ihren Füßen schlafen und in dem Gemache der.Herzogin an einen besonderen Tisch von silbernen Schüsseln essen. In Hildburghausen warteten der Regent, die Herzogin-Mutter, die Herzogin, ein Prinz und zwei Prinzessinnen bei Tische selbst aus, legten die Teller hin und nahmen sie auch wieder weg. Räthe und Cavaliere trugen die Speisen auf den Tisch und schenkten ihnen rin. In Berlin zog die Geistlichkeit mit den Schulen ihnen entgegen. Auch über die An siedlung in Ostpreußen, ihre Bedingungen, einzelne sich anfangs einstrllende Mißstände erfahren wir Näheres. Die Aufnahme der Emigranten in seine Staaten wird stets rin Ehrentitel deS strammen Soldatenküaigs sei», „kommt zu mir, Kinder", rief er ihnen zu, „Ihr sollt es bei mir gut baden." Das Buch ist stilvoll aus gestattet, die alterthümlicven Bilder erläutern in naiver Weise die durchaus objectiv gehaltene Darstellung. s * * Nr. 21 des 23. Jahrganges der Militär-Zeitung. Organ für die Reserve- und Landwehr-Lfficiere. Verlag von R. Eisenschmidt in Berlin XIV., redigirt von Hauptmann a. D. Oettinger, hat folgenden Inhalt: Aus Rußland. Von Generalmajor a. D. von Zepelin. — Der Krieg in Südafrika (Fortsetzung). — Ter Neu abdruck verFelddienstordnung vom 1. Januar 1900(Schluß).—Pferde- Coursbuch. — Die bisher ungedruckken Briefe Napoleon's I. (Fort setzung). — Personal - Veränderungen. — Bücherfchan. — Kleine militärische Mittheiliingen. — Vermischtes. qr vr. 8. Töll, Fachbildung, Fachtuchtigkeit und jugendliche Lebens weise. Handelsstudent und studentisches Wesen. 2. ve'besserte und vermehrte Auslage. 4 Bogen. Preis 1 1900. C. G. Naumann, Leipzig. Diese zuerst als wissenschaftlicher Bestandtheil des neuesten Jahresberichts der öffentlichen Handelslehranstalt zu Leipzig ge druckte und bereits jetzt in zweiter Auflage erschienene Schrift bringt die bisher vernachlässigte Frage, wie sich der die Handelsschule bc- i suchendejunge Kaufmann zu der studentischen Lebensweise zu stellen habe, nicht bloS zur öffentlichen DiScnssion, sondern beantwortet sie auch zugleich im Sinne einer dem Geiste deS Kausmannsstandcs Lurch» ' aus entsprechenden gesetzten Solidität. Ter Verfasser war bei Aus- l arbeitung dieser Schrift sichtlich bemüht, an Stelle der sonst : üblichen banalen Phrasen über die extravagante studentische l Lebensweise und deren nachtheiligrn Einfluß aus das Studium nach einigen scharf pointirten Wendungen gegen dieselbe seine Hauptargumente für den innigen Zusammenhang ein- " 7 ' _.7t Fachtuchtigkeit in Gestalt von . V. - ispielen berühmter Persönlich verschiedensten Berufen und Ständen vor- Art von Beweisführung wirkt um so richteter Seite: tung herrscht Eisenbahnbaue vollkommene Ruhe. Die aus den letzten Unruhen I Bundesversammlung beantragt, die im Juli 1899 im Haag erwachsenen Entschädigungsansprüche, die der Bischof Anzer I unterzeichneten Conventionen und Erklärungen, mit Ausnahme persönlich in Berlin vertreten hat, sind in Peking mit Nachdruck I des Artikels 10 der Convention über die Ausdehnung der betrieben und in allen wesentlichen Punkten schon durchgesetzt I Genfer Convention, auf den Seekrieg zu genehmigen. worden. ! * Rio -e Janeiro, 22. Mai. Amtlich wird bestätigt, 6. Ll. Berlin, 22. Mai. (Privattelegramm.) Ein!daß hier die Pest ausgebrochen ist. - allgemeiner Bäckerstreik steht bevor. 3000 Bäcker be-1 ... —.... 1 schlossen heute, die Lohnforderung, welche die Meister bereits! Der Krieg in Südafrika. abgelehnt hatten, nochmals zn überreichen. Die Entscheidung I * London, 22. Mai. „Reuter's Bureau" berichtet an fällt am 12. Juni. ICapstadt: Wie gestern verlautete, sind die Engländer in * Karlsruhe, 22. Mai. Der Großherzog empfing I Vereinigung eingetroffen und haben die Brücke über ven Vaal- Heute Vormittag acht Officiere der Torpedoboots-! Fs»ß unversehrt gefunden. 27 Lokomotiven des Freistaats und Flottille und verlieh dem Capitänleutnant Funke das Ritter-1 Transvaals sind erbeutet worden, wovon 7 auSbesserungS- kreuz erster Classe Les Ordens vom Zähringer Löwen. Die I bedürftige nach Capstadt gesandt wurden. übrigen sieben Officiere erhielten das Ritterkreuz zweiter Classe. I * Washington, 22. Mai. Der Präsident Mac Kinley Auch einige Unterofficiere wurden decorirt. Nach dem Empfange t wird heute Nachmittag die außerordentliche Gesandtschaft gab der Großherzog den Officieren und Mannschaften ein ! yxx Boeren empfangen. , ! * New Port, 22. Mai. Dem „New Kork Herald" wird Ltratzbnrg t. 8., 22. Mai. Nach einer Mittheilung der I aus Washington berichtet, die Mitglieder der Boer«n - „Straßburger Correspondenz" gedenkt der Kaiser am 26. Mail gesandt schäft hätten geäußert, sie würden, wenn ihnen von Wiesbaden einen Ausflug nach Hochiönigsburg zu machen! von dem Präsidenten Mac Kinley die Erklärung des Staats und auf der Rückreise einig« Stunden hier zu verweilen. I sekretärs Hay bestätigt würde, sich direct an daS amerikanische * Pest, 22. Mai. Der BudgetauSschuß der! Volt wenden, um die Regierung zu zwingen, so vorzugöhen, österreichischen Delegation genehmigte nach dem I wie sie es wünschten. Nach Schluß -er Ne-action eingegange« Di« m dieser Rubrik mit-etheitten, während de« Drucke» einzel-ufenen relegrauau I handeln kann. Haden, wie schon -u« der llederschnst ersichtlich, der Redaction nicht vor,eie,en, I * Sana 22 Dies« ist mithin sitr Berftü»melun,en und unverständliche Wentun,«« nicht »e» I 7" «utworUich L» «atde», I Mit 00 gegen Io * Berlin, 22. Mai. Die „Germania" erfährt von unter-1 Gulden, um die In der deutschen Einflußsphäre in Schan - I Gewehr von (N/u Millimeter Caliber zu vervollständigen, sowohl in der Mission, wie bei dem deutschen I * Bern, 22. Mai. Der Bundesrath hat bei der in solch originalen Wendungen schwerlich anderwärts antresfen dürfte. ES fehlt in der Schrift auch nicht an warnenden Hinweisen ans die der jungen Kausmannswelt naheliegenden feineren Gefahren des akademischen Studiums, so namentlich in Bezug ousdie üblen Einflüsse modischer Literaturverirrungr». Ueberhanpl »st daS Tbema der Schrift, wenn auch in Anknüpfung au den Haudclssland, doch in einem allgemeineren, die weitesten Kreise betreffenden und inleressircnden Sinne behandelt, dergestalt, daß die verschiedensten Berufsstände, und innerhalb dieser nicht bloS die lernenden, sondern auch die älteren Elemente daraus für sich etwa- werden entnehmen können. Hest 20/30 Les 37. Jahrgangs der ,, Ttlltschcn Roman- Zktrung", redigirt von Otto v. Le ix »er, Verlag von Otto Janke in Berlin, hat folgende» Inhalt: Gerechtigkeit. Roman aus dem Boerenkriege von August Niemann. — Das Kukuksei. Eine Familiengeschichte von C. v. Tornau. — J>tr Schooße der Familie. Roman von Clara Zahn. — Beiblatt: Der Boer von Elandslaagte. Von Julius Koch. — Zweierlei Moral. Bon Ulrich Grase» Schack. — Mann über Bord. Bon C. Wendtland. — Orr kinnee. Skizze von I. Hark. — Drntschnationale Schriste». Besprochen von Karl Pröll. — Vermischtes. — Gedichte :c. * " Or. Hermann Türck, setzt mit einein illustrirten Essay über „Brand" seine allgemeinverständlichen Analysen der Jbjen'jchcn Dramen in Heft 18 der Zeitschrift für Thraterwesen, Literatur und Musik „Bühne und Welt" (Verlag von Otto Elsner, Berlin 8. 42) in fesselnder Weise fort. — Aus dein ferneren Inhalt des musterhaft ausgestatteten Heftes sei erwähnt: Adolf Kohut: Amalie Haizinger (zum 100. Geburtstage), mit Illustration. — Tina Pfeiffer: Daniel Danielli, Novelle. — Erich Kloß: Aus der humoristischen Wagner-Literatur. — OScar Merz: Heinrich Vogls. — Hch. Stnincke: Von Len Berliner Theater». — Landgerichts« dirrctor vr. Fetisch: Rechtsprechung in Schiedsgerichtssacheu des Deutschen Biihnenvereins. — Max Grube: Eine neue Hebbel- ausgabe. — Bühnentelegraph, Briefkasten re. An Kunstbeilagen und ganzseitigen Illustrationen verdienen besondere Erwähnung: Ein Porträt des kürzlich verstorbenen Heinrich Vogl, ein Sccnen« bild aus Jbsen's „Brand" (Schillertheatrr, Berlin) und zwei Scenen- aufnahmen aus der zu Ehren Kaiser Franz Joses's im königlichen Lpernhause zu Berlin aufgeführten Festoper „TaS Eherne Pferd" von Auber. * * * » * -!- Irrende Mutterliebe, zwei Novellen von H ans Hoss- m a n n, Verlag von Gebrüd « r Paerel in Berlin, 1900. Tie beiden Novellen dieses Bandes sind von solcher Stimmungs feinheit nnd hinsichtlich ihrer künstlerischen Form und Ab rundung so vollendet, daß man sie dem Besten zurechnen kann, was Hoffmann überhaupt geschrieben dal. In der ersten „Tie Puppe" greift er zurück in die erste Zeir der lutherischen Kirct)en- hesserung, und zwar führt er seine Leser wieder nach Pommern, in sein Hsimathland, dessen originelle Eigenart der Schaffens weise Hoffmann'» besonders gut liegi. Tie seltsame Mischung Von Derbheit und Sinnigkeit, von steifer Jurückhalrung und zäher Anhänglichkeit, von kühlem Ernst und schlayferrigem Humor, die den Pommer zu einer wunderlichen und doch liebenswenhcn Erschcinuirg macht, spiegelt sich kösklicv wider in der aus Ironie und Gefühlswärme, aus Schalkheir und schwerem Ernst zusammengesetzten Darstellung Hoffmann's. Wie schalkhaft und doch auch der grimmigen Situation durch aus gerecht werdend ift z. B. der Uebcrfall des Nonnenklosters durch die pommerschen Bilderstürmer am Schlüsse der „Puppe" geschildert, mit welcher Fülle von Humor ist die Figur des Predigers Ketelhodt ausgearbeitet, und wie packend wiederum tritt die tragische Gestalt der Christel in die Erscheinung, deren Muttcrgefühl jede andere Regung in ihr erstickt und sie schließ- lich zur Mörderin macht! Die zweite Novelle „ B r n t n s " ist I der Weltausstellung, und denen, die an Bewunderungswürdiges durch ihre psychologische Analyse des»?' - .. .... Verhältnisses zwischen Lehrer und Schüler. Diese Arbeit wäre I Nationen willkommen heißt. (Beifall.) Gouzy (socialifl) ein sehr glücklicher Anfang für einen zweiten Band „Geschichten I verlangt, die Regierung über ihre Politik im Allgemeinen zu vom Gymnasium zu Ttolpenburg", mir dem der Verfasser I j„j„pelliren. Ministerpräsident Waldeck-Rousseau erklärt sich nckerlich allen »eiiieu Le>ern eure groye ^reude oereltcu lvurdc. I ... . , , ,. ' - In demsewcn Verlage erschien gleickxzcitig ein Band Heitere I für eine sofortige Berathung der Interpellation, die dann von 8r;äl»lungen aus Vein Lebe» von Hans Blum. Tie gc-1 der Kammer angeordnet wird. Gouzy fragt an, welche Re '"--«--n u»d Humor hilft sie auch über manche nicht gerade glücklich er- ! regeln sie zur Vertheidigung der Republik zu ergreifen gedenke, fundenc Einzelheit hinweg. Als solche ist die letzte Erzählung I (Beifall links.) Cassagnac greift die Regierung lebhaft an, füg» „ V e t t e r K lc bc c " zu bezeichnen, die dort» «Uzusechr aus das .. .... .V «. m i.» L - gewöhnliche „Veralbern", wie es in Sachsen heißt, hinausläuft. ! "ber hinzu, er Wunsche nicht ihren Sturz, denn ihre Politik bringe Auch „ P r o fe s s o r L e t h e " weist einige Züge von Zerstreut. I das Land dahin, der Republik überdrüssig zu werden. (Wider- heir am, die nichts weniger als originell find. Doch andere sp^ch bei den Nationalisten.) Partien die,er Erzählung sind dasur wirklich drollig und I amüsant. Am besten gelungen ist die Humoreske D i c j * Paris, 22. Mai. Der V e r e i n B e r l i n e r schwere Predigt", und auch „Der Herr fürster und sein Hund" erweckt einen guten Eindruck, dies hauptsächlich durch die sittcnbil-lichcu Schilderungen aus dem Berner Oberland. 17, * TaS VcreniSrccht nach dem bürgerlicheit Gesetzbuch (Preis 7 Heinbmann, die soeben im V-rlage Ler Buchbandlung' Heinrich 1 Sterling, Schlechter gegen Tschigorin, Burn gegen RoSla. Staadt in Wiesbaden erschienen ,»t. Das Merkchen ist für den! .. c -- I praktischen Gebrauch bestimmt; wir verweisen besonder- auf die l^""^' Mvitiiuer-Mason. In der heutigen vierten Runde darin enthaltenen Ausführungen über das Dereinsvermöqen, die I siegte: MieseS über Showalter, Marshall über Mason, versönliche Haftung der Vereinsmitglieder, aus die betreffs der i Tschiaorin über Didier Brodv über Mortimer Marco Statutenrevision hervorgehobenen wichtigen Bestimmungen des neuen I »oer -Luvie», ^rooy urer -ilorumer, ^carco Rechts, sowie endlich aus die Schlußbemerkungen über die Frage, I »ber Sterling. Unbeendet sind die Partien: Burn-LaSkcr ob die Vereine sich eintragen lassen sollen oder nicht. Die Aus« I und Maroczy - Nosen (beide stehen ans RemiS^, Pitt-bury- führungen des kleinen Werkes sind übersichtlich und klar gefaßt, und I können wir dessen Durchsicht Allen, die im Vereinsleben stehen, b.« Spechter (We.tz .m Lorthe.l). sonders den betreffenden Vorsitzenden im Interesse ihrer Vereine I * Haag, 22. Mai. Hier sind keine amtlichen Nach- « L'SL "" .M.N °m 2°. MM m L--r-n-° Mm,-.- Matrosen des niederländischen Kreuzers „Fries land" und portugiesischen Polizeibeamten vorgekommenen Zusammenstoß eingegangen. Man schließt daraus, daß es sich nur um einen bedeutungslosen Vorfall Berichte de» Marquis Bacquehem den Voranschlag deS Mini steriums des Aeußern. Der Bericht hebt hervor, die sehr be friedigenden Erklärungen des Ministers hätten den. Ausschuß bestimmt, mit allen gegen eine Stimme dem Minister für seine auf die Erhaltung des Friedens abzielende Politik, sowie für die zielbewußte, warme Förderung der wirthschastlichen Inter essen ihr volles Vertrauen und ihren Dank auszusprechen. Der Bericht weist sodann auf den Besuch des Kaisers in Berlin hin und sagt, in Utbcreinstiminung mit dein Minister würdige dec Ausschuß die hohe Bedeutung des Ereignisses in vollem Maß: und erblicke in dieser Begegnung ein Zeichen der intimen Be Ziehungen und der vertrauensvollen Freundschaft beider Herr scher, sowie ein neuerliches, werthvolles Unterpfand für die Innigkeit und Festigkeit de- Bundesverhältnisses, das sich durch mehr als zwei Jahrzehnte als ein Bollwerk des europäischen Friedens bewährt habe, und seine friedliche Mission auch ferner hin erfüllen werde. Die warme Innigkeit des Empfanges de- Kaisers in Berlin, die Freudigkeit, mit Ger die Bevölkerung Berlins sich an dem Empfange betheiligt habe, unD die dank baren Empfindungen, die die Kunde von den dem Kaiser in Berlin herzlich dargebrachten Huldigungen in Oesterreich-Un garn wachgerufen habe, seien ein Beweis, wie sehr die Über zeugung in das Bewußtsein der Völker gedrungen sei, daß der Dreibund auf absehbare Zeit den sichersten Schutz des Friedens darstelle, daß aber auch, Dank der diesem Bunde rnnewohnen den Kraft, die Völker eine feste Grundlage für ein stetiges Fort schreiten auf der Bahn wirthschaftlicher Entwickelung gewonnen hätten. Gegenüber der von einer Seite gänßerten Besorgnis;, daß die innigen Beziehungen zu den Verbündeten geeignet sein könnten, das stetige Einvernehmen mit Rußland in allen näheren, den Orient betreffenden Fragen zu stören, weist der Bericht auf die Erklärungen des Ministers und die Thronrede, sowie darauf hin, daß auch aus den Reihen der Mehrheit des Ausschusses die Befriedigung über die fortgesetzte Pflege de» vertrauensvollen Einvernehmens mit Rußland ausgedrückt, und die erfolgreichen Bemühungen Les Ministers in ssleser Richtung gewürdigt worden seien. Endlich hebt der Be richt die Nothwendigkeit der Gesundung der innerpolitischen Verhältnisse hervor. < * Paris, 22. Mai. (Senat.) Der Präsident Fallivres eröffnet die Sitzung mit einer Ansprache, in der er hervorhebt, welchen Erfolg die Ausstellung bedeute. Redner widmet den Souveränen und Völkern, die Frankreich ein:»» Beweis lebhafter Sympathie gegeben hätten, Worte des Danke- und der Hoch achtung. (Beifall.) Hierauf wird die Sitzung geschlossen. * Paris, 22. Mai. (K a m IN e r). Zu Beginn der Sitzung hält der Präsident Deschanel eine kurze Ansprache, in der er diesem Feste des dem Gyiniiasiallcbeil der Gegenwart eiunoinincn und .bieier! Friedens und der Arbeit theilnehmen, Lob spendet und die frem Diese Arbeir wäre
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