2. DIE SCHAUFENSTERREKLAME Während am Orte des direkten Verkaufes die Ware als Reklameobjekt auf die Kunden bedeutend intensiver einzu wirken vermag, da sozusagen diese Einwirkung durch sämt liche Sinne vermittelt werden kann — ich erwähne bloß das Knistern einer guten Seide, den Duft eines Parfüms, das feine Aroma eines probierten Konfektes, das Befühlen einer Ledersorte, den angenehmen Geruch derselben usw. —, wird diese Reklameart doch immerhin durch das gesprochene Wort des Verkäufers oder durch seine Tätigkeit, wie Herbei schaffen gewisser Artikel, Vorlegen und Ausbreiten derselben, unterstützt. Somit ist das Erwerben der Ware nicht in allen Fällen auf die Reklametätigkeit der Ware allein zurück zuführen. Bei der Schaufensterreklame wird dagegen „die Die Ware selbst als Reklameobjekt“ in nahezu idealer Weise jeWame wirkt ihrer Aufgabe gerecht. Hier wird die Unterstützung durch nur durch das gesprochene Wort vollständig ausgeschaltet. Die Ware fätigked^der im Schaufenster vermag einzig und allein durch die Vermitt- Ware, die lung des optischen Apparates, durch das Auge, auf den ^ge verrnit- Menschen einzuwirken. Sie kann diesen Zweck nur dann telt werden vollinhaltlich erfüllen, wenn zwei Vorbedingungen gegeben sind. Einmal muß das Schaufenster so gelegen und der gestalt ausgeführt sein, daß es die Aufmerksamkeit des Publi kums zu erregen vermag. Zweitens muß die Ware selbst im Schaufenster in einer Weise dem Publikum gezeigt werden, daß sie auf dasselbe den denkbar besten Eindruck macht und am intensivsten einzuwirken vermag. Beide Sätze stellen Idealforderungen dar. In der Praxis werden sich beide nicht Ideal- immer so erfüllen lassen, daß sie diese Idealform erreichen, ^die's'chau- Da die Erreichung dieses Zieles von einer ganzen Reihe von fenster- Faktoren abhängig erscheint, die nicht bloß der Individualität fprlxiT der Ware, sondern auch dem Stadtbilde, dem Charakter und Gewohnheiten seiner Einwohner Rechnung tragen müssen, lassen sich hier nur allgemeine Richtlinien festsetzen. Bevor ein einzelner Gegenstand im Schaufenster der Be- Die * trachtung durch einen Vorübergehenden gewürdigt wird, w i r k U ng als muß das Schaufenster als solches — in toto — die Aufmerk- solche