Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-02-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189902077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-02
- Tag1899-02-07
- Monat1899-02
- Jahr1899
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1899
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und Akzrlger MeblM md Anzeiger). rükMmm «dreff, ÜL 6 /A »«»chE'IU blatt", Riesa. Rr. «X der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS z« Rief» sr Ticustag, 7. Februar 18SS, Abends. SS Iahrg. D«H Sitrlaer L-gedlait «jchrnn jedvr rag Abend» mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abhsluug in den Expedition« in Niel« «ud Strahl» od« durch «rsur T lg« tret in» Hau» I Mart 50 Psg., bei Abholung am Schalter der katierl Postanstalteu 1 Mari 2ö Pfg., durch de» Briesträger frei in» Hau» 1 Aar! SV Big. Uuzrigeu-Liumhnu filr bi» X«»»« des Ausgabetage» bi» Vormittag S Uhr ohne GewLhr. DmS «ud Verlag von Langer » Winterlich tu Riesa. — Geschäftsstelle Kastauieustraß« VS. — Für di, Redaetl« vrrautworLlch: Hermann Schmidt in Riesa. s Freitag, den 10. Februar>1899, Borm. 10 Uhr kommen im Hotcl zum .Kronprinz- hier 220V Stck. Cigarre« und 1 Kutschwagen (Hinterlader) gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 2. Februar 18SS. Der Gerichtsvollz. beim König!. Amtsger. Sekr. Cidam. G» » e» i ad a» Ä» für das „Riesaer Tageblatt" erbitten UN» di« spätesten» BormittagS V Uhr des jewelligen Ausgabetages. Die »eschäftSsteLe. Oerttiches «nd SöchfischeS. Riesa, 7. Februar 1899. — Rach vorhergegangener avßsro deutlicher Versamm lung und Vortrag des Bez-Oüsthau« Verein» Riesa (worüber wir in einer der nächsten Nummern noch berichten), unter nahm der Verein unter Leitung de« Vorstandes, Hwrn Ho- gärtner EHenbeiß, am Montag eine Excrrfion zur Besich tigung dks Obstgartens und der Neuaniaze des Dr. Hösemann in Stauchitz und der RiUergmsplaataqcn daselbst, wobei auch an diesem Tage Herr Lb'tbau.Wanderlehrer Schänder aus Bautzen den ziemlich zahlreich bethetliatcn Mit gliedern praktisch r Demonstrationen im Schnitt der Obstbä-E vorführte; es wurde Alles von Seiten der Mitglieder mit großem Interests ausgenommen. Für diesen Sommer, etwa im Monat Ji'.lt-Auguft, ist ein zwütögizer Obstoerwsr» thurigttmsu«, welchen Herr Schauder leiten will, in Jahnik- hausenZin AuSftcht genommen. — Anfang März beabsichtigt Frau Hel'ne Wagner a rS Leipzig im Salon dcS Hoi el Münch einen Rccitarions- abend zu veranstalten, aus den bereits fttzt hinzuweisen wir gebeten werden. Urb-r eme von Frau Wagner gegebene rhetorische Soiree in L ipztg berichten die ..Leipziger Reuest. Nachr." vom 22. Februar 1897 r Seit zwei Jahren war die hiesige dramatische Lehrerin als Rccikatorin hier nicht an die Oeffentltchkeit getreten. Am Mittwoch nun trug sie im Saale de» Hotel de Pruste au- Julius Wolff» Minnesang „Tannhäuser' die Capitel „Sängerkrieg auf der Wartburg", „Hohe Minne" und ..Tannhäuser« Beichte im Lateran' vor. Wir haben die Wölfische romantische Dichtung an derselben Stelle von ihr gehört. Trug der Vortrag damals schon den Stempel der Vollendung an sich, bei der jetzigen Wiederholung war der Genuß daran «in noch erhöhter. Die Dame recitir», auf dem Podium stehend, frei a«s dem GrLächtniß. Der T«xt fitzt ihr so sicher, daß er wie spielend sich vom Munds adlöft. Ihre Erscheinung hat im Verein mit dem Arrange ment des Podiums und Vesten Beleuchtung in dem zum Vor trag sehr geeigneten Saale etwas außerordentlich Gewinnen des; sie ist ebedso vornehm wie anwuihig. Dis ciasfilche HerdHri' im Antt'tz und die schöne Bewegung des kleinen Mund-S fesseln das Auge des Zuhörers, während da- Ohr dem Wohlklang der Stimme lausche, die mit seltener Corrcck- heit dahivflikßt. Unter düs.-m Banne lebt ma^ sich in die Dichtung hmein, erlebt das Geschilderte mit uns die Sprecherin verschmilzt mit den Gestalten, die der Dichter geschaffen. Die edle Sprache in der Dichtung wird in das rechte Licht gerückt und gewinnt an Asel. Ist der Stoff an sich schon ein äußerst anziehender, die Gegensätze in den Begebenheiten machen ihn noch packender. Die Degriicrung der Sänger, die sieghafte Lieberwerbung und der Rückschlag, dir Glnih ir den Hölselbergscsnen (hohe Minne) und dis Demueh und Zerknirschung in der Leichte vor dem Papst find meisterhaft g'schildert und werden Lurch den meijrerhaftkN Vort ag der Frau Wagner — anders kann man ihn nicht nennen — vom Hörer widerstandslos nachempfunden, ein reiner, ungestörter, da« Herz bewegender Genuß. Man lauschte der Sprecherin, deren Zuhörerkreis größtentheil« von Damen gebildet wurde. Reicher Beifall, Blumen und ein Lorbeerkranz waren Aner kennung d«S von Frau Wagner gebotenen Genusses. — Schon jetzt, also ungewöhnlich früh, ist der erste Theil des Jahr« berichte- der Dresdner Handels- und Go- werbekawmer sür 1898 erschienen. Für die industriellen Verhältnisse d«S Bezirks ist die abeimal» große Zahl der im Jahre 1898 ne« entstandenen AktiengeseUsvafttn bemerken?- roeuh. Bei nicht weniger als 21 neuen Altieng-ftllschaften hatte die Handelskammer, nach Artikel 209 lz des Hinsels» gesetzbtche«, Revisoren bei der Gründung zu stellet!. Diese 21 neuen Gesellschaften b saßen ein Ee'ümnuküpva! von 31929000 Mk„ gegen 11210000 Mk. b i den 14 k euzr- grünoeteu AkliengeieUschaftcn im Jahre 1897. In der Mehr, zahl der Fälle handelte es sich um die Umwandlung bereit» bestehender Firmen in AstiengsselliLaflcn. Brmerkniwerth r ist besonders die Kritik, welche der Handeltkammerbericht an j den Dresdner Postzuständen übt, die er geradezu al» un haltbar im Jnieresie der Geschäftswelt bezeichnet. — In Bahrbeamtenkrriscn crrkuiirt ein Gerücht über ein Borkommniß, da« de« Hsfzuge, mit w-lchem der König anläßlich des Geburtstag!« des deutschen Kaiser» am 26. Januar naL Berlin fuhr, pasfirte. I» Elsterwerra ist, wie immer, Maschineuwechsel. Der Maschmensührer, welcher den Hofzug dm Elsterwerda führte, machte seinen Nach olger da rauf aufmerksam, daß sich der Zag fthr schwer fahre und gab ihm d n Rath, eine Vorspanr-maschinc zu verlangen. Der braufficht'gende Betriebsinspektor sand die» j-duch nach Zählurg der Achsenzahl nicht für nothwmdig; der Zug fuhr ! daher nur mit einer Maschine seinem Ziele zu. Die Nicht- r drachtung des Ra hes de« sächsischen Maschinenführers rächte sich insofern, a S unterwegs der preußische Maschimnsührer oie erforderliche Dampfkrast nicht ausricht erhalten konnte; der Hofzug mußte deshalb zwischen Elsterwerda und Berlin längere Zett halten, bis dir erforderliche Lampskraft wieder vorhanden war. — Der sächsische , hotographenbund hat in Zwickau soeben seine Bundesversammlung abgehalten. Hierber wurde eine minimale Lehrzeit sür Photograpven-Lehrlinge von drei Jahren und weiter festgesetzt, daß kein Lehrling Beköstigungr anspruch haben solle. Für Vertragsbruch wurde eine Con- venttorialstrase von 200 bez. 300 Mk. bestimmt. Ein Lehr« z livgjpVerzeichnis des Bundes soll eingesüyrt, eine PrüsungS- z Ordnung aufgestellt, eine Bekanntgabe jener Firmen, die an k Warenhäuser liefern, angestrebt, und die nächste Bundee- " Versammlung in Dresden abgehalrcn werden. Eine Sektion ! Zwickau Le» sächsischen Photographenbundes wurde gegründet, > verschiedene Neuheiten vorgczeigt. — In der 2. Hälfte vorigen Monat- wurden im Kö- I nigreich Sachsen 8 Fälle von Milzbrand, 4 von Tollwuth, i 11 von Vläschenausschlag, 18 von Maul- und Klauenseuche ! festgestellt. * Radewitz, 7. Februar. Am vorigen Sonntage - nach vollendetem Gottesdienste wurde dem GrrlSouSzügler s Friedrich Scheffler von hier, im Auftrag« de» hvh.n Kgl. ' rvrinistertums das Ehrendiplom für langjährige, »reue Dienste als Kirchvater untz Kirchenvorstand»mttglied Lurch i Herrn Pastor Neumann aus Zeithain vor dem Herrn Ktr- «penpatron und sämmtlichen KirchenvorstandSmttglirvern unter ' feierlicher Ansprache in der Psarrwohnung zu Glaubitz überreicht. Oschatz, 6. Februar. Zu Ehren de» Andenkens zweier ' Ehrenbürger der Stadt, dcS (1892) verstorbenen Stadtraths Lehmann und des (1888) verstorbenen Bürgermeisters Siübel, har der Gradtrath beschlossen, zwei Straßen die Namen: ' Lehmann- und Siübelstraße zu gebe«. E Bautzen, 6. Februar. Rath und Stadtverordnete haben beschlossen, ein neue» Männerhospital zu erbauen; ? es soll 28 Wohnstuben sür Hospitaliter;, ein große» Wohn, x und Speisezimmer, Badeftube, Heizung-raum, sowie Wohnung». , und WirthschastSräums sür das Wärterprar enthalten und f an das Frauenhofpital angebaut wrrsen. Der geplante Bau - wird mu den nöthigen Einrichtungen für die 28 Insassen Z nach vorläufige« Berechnung 83000 Mark kosten; em Hoch ei herziger Menschenfreund hat 30000 Mark gestiftet unter Z der Bedingung, daß der Neubau bis zum 30. Juni in Au- ; griff genommen ist. Meerane, 4. Februar. Seil dem Weggänge unseres ( vorigen Bürgermeisters, Herrn Dr. Ebeling, nach Dessau Z sind demselben im vergangenen Jahre eine Anzahl städtischer Beamter sowohl au- dem Polizei-, wie dem Bureaudienst i nach dort nachgefolgt. Jetzt hatte wieder ein Beamter, der Steuerasfistcnr Walther, um vorzeitige Entlastung aus seinem i Dienste nachgesucht. Der Rath hat das Gesuch aber mit der > Begründung abgelehnt, daß dem wiederholten Wegzllhm s hiesiger Beamten nach Diffau im Jaterefle des städtische» Dienste» rntgcgr »getreten werden muß. — Zur Anpassung physikalischer un ^chemischer Lehrmittel für unsere neue Real- - schule, die mit Beginn des ruuen Schuljahr«- geweiht wird, - hat der Rath 3000 M. bewilligt. Ferner hat der Rach beschlossen, noch 1839 M. für Clafleninventar zu bewilligen. Lichtentanne bei Zwickau. Da« großartige Werk Maximilianthütte „König-Albertwerl" wurde jetzt in Betrieb : gesetzt. Gegen Zahlung von 545 843 Mk. an die benachbarte Königin Marienhülte hat str sich das alleinige Recht zur Herstellung der schweren Thomak- und Walzwerkfabrikate - gesichert, während die Königin-Marienhittc ihren Hanptbe- ? trieb auf Stab- und Handelseisen, Gießerei, Eisenkonstiuk- - tionen, Maschinenbau u. s. w. richtet und ihre bezüglichen ! BstriebLavlagen erweitert. Die MarierhSitc beschäftigt über s 2000 Arbeiter, sür welche si' jährlich geg-n 100000 Mark ' Beiträge sür die ArwiterverstcheiMgSkaflen zahlt. r Arina berg. Bon Ihrer Majestät der Königin find ; H-rrn Amrehaopimann Heink wirder uuhrere hundert Be- « ttcidungrstücke für di« Bedürftigsten di» Erzgebirge» über- s geben worden. Die hochherzige Spende, die an die Frauen- j vereine des auttlhauptmannschaftltchrn Bezirks zu weiterer s Bertheilung an die Armen überlasten wird, dürfte gerade ? angesichts Les winterlichen Charact-r» der jetzigen Jahreszeit ? so mancher Familie, die schwer unter der Ungunst der Ber- > hältnisse zu leiren hat, ganz besonder» willkommen sein und ? mit aufrichtigem Danke sür die hochherzige Spenderin ent- - grgengenommenßwerdrn. Flöha, 6. Februar. Anläßlich wiederholt vorge- k kommener Unglückssälle hat die hiesige Königliche Amtshaupt- f Mannschaft angeordne», daß alle in den Scheunen dr» Bezirke» - vorhandenen Bodenluken mit einem gut befestigten, nicht weg- i nehmbaren tischartigen Ueberbau, an besten Fußende Fußleisten von mindesten» 5 Lim. Höhe als Einfassung anzubrtngen sind, ersehen werden müssen. Wechselburg. Die Entführ».ig eine» Kinde» durch die eigene Mutter bildet gegenwärtig hier da» Tagesgespräch. Vor 10 Jahren wurde der Ehefrau des Maurers Kern ein unehelich geborenes, 10 Wochen altes Mädchen zur Pflege übergeben. Die Mutter de» Kinde» zahlte weder Ziehgeld, noch kümmerte sie sich um die Kleine, die von dem Kernschen Eh«paar wie das eigene Kind erzogen wurde. Am Sonn abend nun erschien die Mutter, die sich inzwischen verheirathet z hatte, plötzlich in der Schule, legitimirte sich und forderte j das Kind. Es mußte ihr übergeben werden. Trotz ihre» § Sträubens wurde die Kleine von der bisher völlig nnbekann- ? ten Mutter gezwungen, ihr zu folgen. Plauen i. B. An Blutvergiftung ist am Sonnabend ? der 12 jährige vorher kerngesunde Knabe einer hiesigen Familie gestorben. Die Ursache, die diese verhängnißvolle i Wirkung hervorgebracht, kommt vielleicht nicht allzu selten E vor und wird vielfach nicht so sehr beachtet: es war ein im i Innern des Stiefels durchgehender Nagel. Eine ganz geringe i Verletzung war vor etwa 14 Tagen durch eine Nagelspitze § an einer Fußsohle de» Knaben entstanden. Der Knabe L beachtete dieselbe zunächst gar nicht; doch nach wenigen Tage« § stellten sich Schmerzen im Fnße und Dein ein, die schließlich i so groß wurden, daß der Knabe von Kameraden von der r Schule nach Hause geführt werden mußte. Herbeigerufeve f Aerzte stellten Blutvergiftung fest, und «» war ihnen nicht f möglich, den Jungen zu retten, welcher unter unsäglichen s Schmerzen am Sonnabend verschied. L Brand, 6. Februar. Unsere Stadt macht besondere Z Anstrengungen, Industrie zu erhalten. Die Stadtgemriude § hat ein großes Grundstück einer auswärtigen Fabrik geschenk- i weise, feiner zweijährige Freiheit von städtischen Abgaben, so- z wie 50000 Mark Darlchn auf Hypothek angeboren, wenn solche ihre« Beirieb nach hi-r verlegen würde. Inzwischen haben aber eine Anzahl Bürger der Stadt die Sähe selbst i- in die Hand genommen und unter gleichen Vergünstigungen ? tine Holzwaarenfabrik gegründet und seit einiger Zeit in Be trieb gesetzt. Leipzig. Bei einer Hau»man«»srau in Lindrnau er-
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