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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.02.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-02-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189902163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-02
- Tag1899-02-16
- Monat1899-02
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.02.1899
- Autor
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Vellage r«w „Riesaer Tageblatt". MM «Nd »M, »M tz, - WE »E Mdwtt« -r-MW-ttlich: -«,» Schmidt I» »i«f«. O 8S Donnerstag, 16 Februar 18VS, AbenbS. LS Jatzrg Tagesgeschichte. Deutsches «eich. De« Reichstage ging ein An trag Guimm zu, den Reichskanzler zu ersuchen, bei Revision des Sttafgesetzbuche« auf »ine verschLkfuug derjenigen Strafen Bedacht zu ««-«««, welche sSr StttlichkettSverbrechen, insbe sondere flr gegen Sinder gerichtete, vorgesehen find. Der Reichskanzler Fürst Hohenlohe bsabstchtigt, di« Mitglieder des deutschen LandwirthschaftSraiheS, ««Ich« in nächster Woche in Berlin versa««elt sein werden, zu einer Soirse am SO. d. MtS. bet fich zu sehen. Zur Lage in Samoa wird de« „Hamb. Korr." aus Berlin anscheinend officiös «itgetheilt: „Eine sonderbare Neuigkeit über die samoantsche Angelegenheit -tebt der „Pa riser Tempi ' zu« Besten. Er erzählt: Der englische Kabi- netskurter, Kapitän Winter, habe am letzten Sonnabend dem Kaiser etu Handschreiben der Kaiserin Viktoria und der eng lischen Botschaft Depeschen und Instruktionen Lord Salis burys betreffend die Zwischenfälle in Samoa überbracht. Im Laufe de« Tages habe alsdann ein« Konferenz zwischen de« rngltschen und dem amerikanischen Botschafter stattgrsunden. Man behauptet, die beiden Diplomaten würden im Name» ihrer Regierungen den Zusammentritt einer K nferrnz Vor schlägen, die die durch die Lag« der Dinge auf den Inseln aufgeworfenen Fragen berathen soll. — Die einzige zweifel lose Thatsache ist die Ankunft des rngltschen KrbinetSkurier», die freilich insofern nicht« Besonderes ist, al« Kvpitän W.ntrr allwöchentlich die Reise macht und gelegentlich auch einmal deutsche Depeschen befördert. Alle« Uebrige erledigt fich da hin, daß in letzter Zeit der ame ikani che Botschafter nicht in der Lage geweien ist, dem Auswärtigen Amt irgend welche Eröffnungen bezüglich der samoanischen Angelegenheit zu machen. Welche Fragen durch di« Zwischenfälle in Samoa aufgeworfen ftnd, wird fich erst dann feststellen lasten, wenn die ausführlichen Berichte der Beamten der Großmächte den Kabinetten vorliegen, wat bisher nicht der Fall ist." Zur Abrüstungskonferenz schreibt die „Post': „Gegen über einigen Meldungen, die den Zusammentritt der Ab« rüstungSkooferenz im Haag noch immer anzweifeln, können wir auf das Bestimmteste versichern, daß principielle Beden- ken von keiner Seite vorliegen, sondern daß es fich nur noch um Erledigung einiger formaler Fragen handelt, die in Kürze schon erfolgen düifte." 8 Bom Reich »tag. Bei schwach b<s tztem Hause floß im ersten Theil der gestrigen Sitzung R-de und Gegenrede zum neuen JnoalidenverstcherungSgesetze ruhig, zuweilen so gar etwas schläfrig dahin. Der süddeutsche Bolksparteiler Payer war mit der Vorlage nicht zufrieden. Ec beschimpfte den Vermögensausgleich al« Liebesgabe an die Provinz Ost preußen, und die örtliche Organisation, hinter der die Ab sicht der Einschränkung der Selbstverwaltung erblickt. Abg v. Loebell, ein noch jugendlicher neuer Herr au» den Reihe» der Conservattven, erklärte, daß seine Partei da» Zu standekommen der Vorlage dringend wünsche, daß sie andrer seits aber auch Schutz der nationalgefinnten Arbeiterschaft gegen Streiklerrorismu« verlange. (Beifall). Ohne eine energische Abwehr de» socialdemokratischen Terrori«mu« werde e« keine Ruhe im Lande und keinen Frieden im Reiche geben (Beifall). Abg. Herrmann (Tt.) empfahl unter ausführ licher Darlegung der Verhältnisse seiner engeren ostpreußi schen Heimath die Annahme der Vorlage, da die Verhältnisse in Ostpreußen sonst noch unerträglicher werden müßten. — Abg. Wurm (soz.) bekämpfte in Konsequenz der bisherigen ahlehnkndeu Haltung seiner Partei z« all«« Arbeitrlsürsorge- setz«« die Vorlage in alle» Punkten und warf aber der Re gierung und de» bürgrrlichra Parteien vor, daß sie für die Ärbeirer kein Herz mitten und die sogenannten Arbeiterfür sorgegesetze nur ans Furcht vor der Soeialdemoklatie gemacht hätten. — Rach wettere« Reden der Abgg. Htlb.ck (natl.), Hauß (Elsässe ), Sachse (soz) wurde die Weiterberathung auf Donnerstag Mittag 1 Uhr vertagt. — Auf der Tages ordnung stehen außerdem Interpellation Johanns«« und Wahl prüfungen. Oesterreich-Ungar«. Die Lage wird immer ver worrener. Die „Raroont 8>fty" glauben da« tschechische Volk auf etwaig« Urberraschuugrn vorberetteu zu müssen. Bisher habe «an geglaubt, daß di« günstigst« Lösung der brennenden Fragen in Ungarn auch ein« günstige Lösung in LiSleithanien bedeuten würde. Jetzt scheine die« in Gegentheil umzu schlagen, derartig, daß di« Entwirrung in Ungarn in Oester reich geradezu eine Verkettung herbetführen könnte. Aehnltch schreibt da« Organ der Slovenen, „Slovenskt Narod", indem es den Tscheschea Nachgiebigkeit empfiehlt, w.il Graf Thun sonst plötzlich unter Aufhebung der Sprachenverordnungsn zurücktreten könnte. In Wien wird gerüchtweise auch er zählt, Thun sei mit der Szellschen Ausgleichsrormel nicht ein verstanden, und er könne eine österreichische Krise einlreten, wenn Banfsy, Fejervary, Lukac» und Szcll zur Beschleunigung der Entscheidung der ungarischen Krise in Wien eintreffen. Unter dem Vorsitz de« Kaiser« wird heute ein ungarischer Kronrath entscheiden, ob die Krisis in Ungarn durch die Demission der CibinetS Bavffy zu beenden, oder der Kampf gegen die Ovpofition fortzusetzen sei. Grostbritarmierr. Dte Bewegung gegen den Ritua- liswus ha« letzte Woche beide Häuser des Parlament« be. schä tigt. S-it LOO Jahren bekämpfen fich im AnManer- thum bekanntlich Hochktrchenleute, welche dem katholischen Ri'uS zuneigen, und Niederktrchel lcute, welche die purita nischen Formen vorztehen, Staat«ktrchenleute, welche das E «schreiten des Staate« verlangen, und Andere, welche jede« Einschreiten in Gewissen« fragen verdammen. Zum Au trag find diese Sachen nie gekommen. Welchen Umiang jedoch dte Bewegung gegen den RitualiSwuS mancher Bischöfe und Geistlichen genommen hat, erhellt au« dem Bittgesuch der Nationalen Proteftanten-Union an die Königin. Von 31 Pa»«, SO Unterhaus. Mitgliedern, 2000 Richtern und 1300 Geistlichen unterzeichnet, erhebt sie Einspruch dagegen, daß dte Geistlichkeit das Werk der Reformation zerstört. Im Unterhaus- haben sich übrigen« selbst Hochlirchenleute gegen den äußersten RitualiSmu« ausgesprochen, während selbst Vertreter der evangelischen Schule vor hastiger Gesetzgebung warnte«, da die Kirche von England sonst in Stücke gehen könne. In englischen Hochseefi chcr-Kreisen hei'scht, wie man Mittheilt, große Entrüstung über angebliche u bergr-ff- eines dänischen Kischeretschutz Fahrzeuges. Das de» den Färöern auf Station b.finvltche Kanonenboot „Galoborgsund" traf dort im Vozelsjord dreiundzwanzig britische Ftschdampfer an und gebot ihnen, mit nach ThorShavn zu dampfen, um dort zur gerichtlichen Rechenschaft gezogen zu werden, «eil sie verbotswidrig mit Schleppnetzgerälhschasten an Bord im Hafen gelegen hätten. Dreien der Ftschdampfer gelang es zu entwischen, die übrigen gehorchten. Als indessen unter wegs zwei derselben ihren Kurs veränderten, angeblich nur, um mit einander sprechen zu können, feuerte der Däne auf sie. Diese beiden Fischer wurden dann in ThorShavn zu bezw. 10 und 12 Pfund Sterling Geldbuße verurtheilt, während dte übrigen «tt je S Pfund davonkamr«. All« Fischereapttänr behauptrten, daß fie «nr de« stürmisch«« Wettir« «egen, nicht aber zu« Zweck« de« unbrstegte« Fischen«, in de» Bogrlsjord eiagelaufen seien. — A»l welcher s Sette da« Recht ist, müsse« wettere Nachrichten lehren. Di« englischen Fischer find nicht gerade al« rücksichtsvoll bekaant. Andererseits machen dte Dänen anch nicht gerade viel Feder lesen, wenn fie fremde Ftschdampfer, namentlich auch brutsche, auf ihrem vermeintlichen Sergrbtrte betreffe«. Amerika, von den Philippinen bringt die Pariser Ausgabe de« „New York Hrrald" Elnzelheiten über dte Ein nahme von Jlo Jlo. Am letzten Sonnabend um halb nenn Uhr Morgen» bemerkte Kapitän Wilde vom Kanonenboot Petrel, daß der Feind Kanone« aufstrlle und Erdwerk« er richte. Wilde ließ zwei kleine Geschoffe abfeurrn; die Wir kung war eine unmittelbare. Der Feind verließ die begon nenen Arbeiten, und man bemerkte Flammeuröthe. Da« Geschäftshaus Smith, Bell «. To., woselbst sich da« britische und amerikanische Konsulat befanden, war ein Raub der Flammen geworden, ebenso die Niederlassung von Kuenzle und Streifs, wo fich da« deutsche Konsulat befand; auch ein Schweizer Geschäftshaus hat sink gelitten. Bon den Ame rikanern wird behauptet, da» Geschäftshaus der Firma Kuenzle und Streiff sei von den Eingeborenen niedergebrannt. Dte Chefs und das Personal find übrigen» gerettet. Kirchennachrichte« für Rief«. Freitag, den 17. Februar 18SS, abends 7 Uhr, erster PasstonSgotteSdienst in der TrtnttatiSkirche (Hilfsgeistlicher Oertel). Kirchemrachrichterr für Zeithai« mrd Röder«. Dom. Jnvocavtt (IS. Febr.) Zeithain: Spätkirche 11 Uhr. — Röde rau: FrNh irche »/,S Uhr. Kirchemrachrichterr für Sttmrditz mrd Zschaiteu Dom. Jnvocavtt (den IS. Febr ) Glaubttz: Früh kirche */,S Uhr. — Zs chatten: Spätkirche 11 Uhr. Pre digt: H^r«. k>. Bahmann-Skassa. Bermischtes. Ein Rirsenfeuer. Einem Kabeltelegramu» au« Winnipeg in Canada zufolg: ist dort das Manitoba-Hotel, der riesige Bau der Northern Pacific Eisenbahn, vollständig abgebrannt. Da« Feuer entstand durch Zerspringen der elektrischen Maschinerie und verbreitete sich im Nu durch da« ganze Hau». Es waren über SOO Gäste im Hotel, al« der Brand entstand. Glücklicher Weste hatten dte meisten bereits die Schlafzimmer verlassen und konnten fich schnell au« dem brennenden Hause retten. Immerhin sptelten sich furchtbare Sc«nen ab. Em F uerwehrhauprmann und zwei K llner er- litten so furchtbare Brandwunden, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Mehrere Frauen sprangen au« dem Fenster unv wurden in hoffnungslosem Zustande aufgehoben; nach vierstündiger Arbeit waren sämmtlnhe Bewohner des Hotels i in Sicherheit gebracht. Der stattliche, neunstöckige Bau aber war nicht mehr zu retten und mußte den Flammen über lassen werden. Da» Feuer sprang über auf zwei große Nachbarhäuser, und auch diese, sowie dte in der Nähe befind- lrchen Bureaugebäude der Northern Pacific Ratlway brann ten total nieder. Der Schaden beträgt über zwei Millionen Dollars (8—S Millionen Mark). Das Manitoba-Hotel Die Wacht der Kieve. Nvnian von Theodor Forster. 86 Die Ceremonie beginnt, Totenstille herrscht. ES ist vor- über, ein Flüstern läuft durch die Menge. Mau begiebt sich in die Sakristei, die Namen werden in daSKircheuregister eingetragen, inan kehrt zum Frühstück in Stallings HauS zurück. Die Stunden enteilen wie Minuten, Reden werden ge halten. Toaste ausgebracht. Das schöne Antlitz des Bräutigams ist leicht gerötet, an seiner Seite sitzt die junge Gattin, lächelnd, errötend; ihr gegenüber sitzt Willy, heroisch bemüht, zu lachen und zu scherzen. Das Mahl ist vorbei. Die junge Gräfin kleidet sich hastig um. Mit dem.Nachmittagszuge soll das junge Paar nach London fahren, von dort nach Folkestone. Die Flit terwochen sollen in der Bretagne verlebt werden; im Fe bruar wollen sie in Paris eintreffen, um einige Monate dort zu verweilen. In der Vorhalle wartet der ungeduldige Bräutigam. Die junge Frau nimmt von den Eltern Abschied, sie ist ein zartes, kleines Wesen und zittert am ganzen Körper. Ihre Mutter schluchzt laut, den Vater küßt sie wieder- holt, Isabella Bürvenich steht mit thräuenumflvrtem Blick daneben. „O, Felix," sagt sie plötzlich, die Hand auf seine Schul ter legend, „sei gut mit ihr, sorge für sie, liebe sie stet». Du hast das Leben dieses Kindes in Deinen Händen. Wenn Du sie je vernachlässigst, so gewiß, als wir beide hier ste hen, sage ich Dir, Du würdest ihr das Herz dadurch bre chen!" „Ich sie vernachlässigen, ich ihr da» Herz brechen? Wenn Ich e» je thun sollte, so möge der Himmel mich strafen!" Ein Etwa» in seinem Blicke erschreckte sie. Er wird sie vernachlässigen, und die Strafe de» Himmels wird nicht auSbleiben, sie fühlt es instinktiv. Ein andeter noch hatte Felix' leidenschaftliche Worte vernommen, Willy Pelson. Er ergriff Felix' Hand und schüttelte sie. „Vergiß diesen Schwur nie. Payron!" spricht er mit bebenden Lippen. Dann verschwindet er hastig. „Armer Willy," sagt Lord Payron, ihm nachblickend, „noch ebenso verliebt in meine Frau, als er es in Ottilie Stalliug war. Nun, die Zeit heilt solche Wunden; hof fentlich hat er sie vergessen, bis wir ihn Wiedersehen." Die Thür von Ottilies Zimmer öffnete sich. Unbeküm mert um alles tritt Willy ein, er eilt auf Ottilie zu und erfaßt ihre beiden Hände. „Ottilie," spricht er mit bewegter Stimme, „ich muß ein Wort zu Dir sprechen, bevor ich Dir Lebewohl sage. Wenn in künftigen Zeiten je Sorgen an Dich herantre ten, wenn Du eines Freundes bedarfst, rufe mich! Unser ganzes Leben hindurch sind wir beide wie Bruder und Schwester uns gewesen, bei der Erinnerung an diesesBand, welches un» stets verknüpft hat, bitte ich Dich, laß mich derjenige sein, welcher Dir beistehen darf in der Stunde der Not." Sie blickt zu ihm empor mit glückstrahlenden Angen. „Ich in Sorge? Ich eines Freundes bedürfen ?" wieder holteste. „Ich als Felix' Gattin! O Willy, lieber, treuer Bruder, das kann nie der Fall sein. Ich bleibe stets da» glücklichste Geschöpf auf Erden!" „Versprich e» mir trotzdem," wiederholte er. „Wer vermag in die Zukunft zu blicken? Wenn je Kummer über Dich hereinbrechen sollte, Gott bewahre Dich davor, aber wenn, dann sende zu mir; willst Du es mir versprechen?" „Eine solche Möglichkeit nur anuehmen zu können, wel cher Einfall! Aber gut, ich verspreche es, um Dich zu be ruhigen, Willy." „Lebe wohl, wenn ich Dir je wehe gethan, so verzeihe mir, bevor ich von hier gehe." „Ich habe picht» zu verzeihen." „Lebe wohl, meine Schwester, Gottbegleite Dich." So ist der Abschied; sie fliegt die Stiege hinab, wo ihr ungeduldiger Gebieter ihrer harrt. „Ich .. ich habe Willy Lebewohl gesagt," flüsterte sie auf seine Frage. „Adieu! Adieu!" Der Wagen rollte von dannen, Tücher wehen, Thrä- uen stießen, Segenswünsche begleiten das junge Paar. Die Gäste verlieren sich nach und nach, einige noch am selben Tage, andere erst am nächsten Morgen. Willy Pelson reist zuerst ab, er muß zu seinem Regi ment«. Lady Payron, Mutter, und Isabella die kehren nach Nom zurück. Letztere macht kein Hehl daraus, wie sehr sie sich fort sehnt. * S chc Ein regnerischer Abend zu Anfang des MonatsFebruar, dichte Nebelschichten lagen auf der Hauptstadt, die Stra ßenlaternen waren den ganzen Tag angezündet gewesen und flackerten gleich kleinen, rötlichen Punkten in dem un durchdringlichen Nebel. Die Straßen der inneren Stadt waren voll Leben, während im westlichen Teile alles still und verlassen schien. Es war die tote Saison. Die großen Paläste waren alle verödet, selbst die prachtvollen Kauf läden von Siegenstreet boten in ihrer vollständigen Leere einen trüben Anblick an diesem regnerischen, düsteren Fe- brnarabend. An einem Fenster einer der großen Klubs der St. Ja- mcsstreet stand Willy Pelson und rauchte seine Cigarre, sinnend in das Labyrinth der Straßen hinausblickend. Gestern erst hatte er einen vierzehntägigen Urlaub er halten und sah sich heute in den altbekannten Räumen, ohne sich selbst genau Rechenschaft ablegen zu können, wes halb er eigentlich hier sei. Ein Wagen rollt vor das Thor, ein Herr steigt au», das Lampenlicht beleuchtet sein Antlitz, und Willy erkennt einen alten Bekannten. Der Herr tritt bald darauf in da» Gemach, reicht, Willy gewahrend, diesem herzlich die Hand. „Wie, bist Du es, Pelson? Freut mich, Dich zu sehen. Schändliches Wetter!" Der Sprecher warf sich in einen Sessel und stöhnte. 88,19 „Ich dachte, Du feiest in Griechenland,Beton,"riesWilly,
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