Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.02.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-02-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189902230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-02
- Tag1899-02-23
- Monat1899-02
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.02.1899
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Riesaer H Tageblatt «nd A«r»rgor Wttlav Ml) Liyttzn). Amtsötatt " der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd de- StadtrathS z« Ries» -- , . . ,,, > - , EM» 45 Donnerstag» SS. Aevrnar 1899, Abends. SS. Jahrg. »a» Riesa« L-Matt «scheint jede» Lag «end» mit AnSnahm« d« «m» «nd Festtag«. vtstelja-tttch« BezugSprei» bei Adholuug m M» «rpeLMo»«. in Riesa «nd «rchl, ad« durch »ft« Lliig« snt in» Hau, 1 «art öü Vs»-, d»i Abholung ou «halt« b« «atserl Postaustultm 1 «urt SV Pfg., durch deo »ri^trilg« ftch tu« H-v« 1 «ari «> PG. >m»chm»«>tz»i fitt di, Runmm de, «ujtgabetag^ b» ««mittag 9 Uhr oh», »«»ihr. »mck und V«lm m« La«,,, » »interlich in Riesa. — »eschchUSPttl, »astanienstraß« vv. — Mr di, Rcharttai vermtnmtNch: Her»«»« SchmidtM «iffm Der BerdingungStermin findet am S. März d. I. vormittag- 14 Uhr im Geschäfts zimmer der Kommandantur im Barackenlager Zeithain statt. Bedingungen können gegen Einsendung von SV Pfg. m Briefmarken bezogen werden. Die Kommandantur de- Truppenübungsplatzes Zeithain. Verdingung von Holz. Der für die diesjährigen Schießübungen der Feldartillerie-Regimenter auf dem Truppen übungsplatz Zeithain erforderliche Bedarf an Hölzern soll öffentlich verdungen »«den. Postmäßig verschlossene Angebote mit der Aufschrift „Verdingung von Hölzern" find recht zeitig an die unterzeichnete Kommandantur einzusenden. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 23. Februar 1899. — Der Feuerwehr - Bezirksoerband für Döbeln und Umg»gen>, wozu auch ms r „Freiwillige- R.-ttungscorp«" gehört, wird nach O lern <incn Chargirtercursu» in Riisa abhalten. Dem Verband gehören 14 F uerwehren an. — Aufficht-rath und Dtrcclion der Riesaer Straßen bahn Gesellschaft werden der am 17. März ftattfiadenden Generalvn simmlung die Verthetlung einer Dividende von 3»/,»/, Vorschlägen. —* Daß unsere Stadt noch immer i« Wichsen be griffen ist, geht auch aus den Anmeldungen iür die Schule hervor. Im Laufe de- Januars wurden 305 Kiider sür Ostern ?uc Schule gemeldet und zwar sür die höhere Bürgerschule 25 Knaben 10 Mä ch:n, „ „ mittl. „ 58 „ 48 „ „ „ einfache „ 78 88 „ Davon waren 213 Kind,r (108 Knaben 105 Märchen) in Riesa, 92 Kinder (51 Kn. 41 M ) auewSrt« geboren. Also etwa ein Drittel der Heuer schulpflichtig gewordenen Jugend stammt von auswärts, «naben und Mädchen, die bereit- aus wärtige Schulen besucht haben, können f'r die höhere Knaben schule und für die höhere Mädchenschule noch bi» Ende Februar aogemeldet werden. Ostern 1898 waren iuSge- sammt 251 Kinder angemeldet worden, nämlich sür die höhere Bürgerschule 18 Knaben 12 Mädchen, „ „ mittl. „ 39 ,. 41 ,, ,, einfache ,, 54 ,, 62 ,, Davon wurden 154 Kinder (73 Kn. 84 M) in Riesa und 97 Kinder (38 Kn. 59 M.) auswärts geboren. — Die Handels- und Gewerbekammer zu Chemnitz hat bei der Berathung über die Frage der Beschränkung der Ladefristen und über die Aufhebung de- Wagenstandgeldes an Sonntagen folgende Resolution gefaßt: Di« Handels und Gewerbekammer erklärt: Die Beschränkung der Entladefrist iür Wagenladungsgüter, für welche die Eotladung-frift um S Uhr Bormittags beginnt, aus die Geschäftsstunden desselben Tage- bildet eine nicht zu unterschätzende und vielseitig ver stimmende Erschwerung und Belästigung für Handel und Industrie. Die Kammer ersucht daher die Köaigl. Grneral- drrecriou der sächsischen Staatseisenbabnen, diese Maßregel möglichst sofort, sofern die« nicht angängig, jedenfalls dann auszuheben, sobald der betonte Zweck dieser Verordnung — die Behebung des Wagenmangels — erreicht sein wird. Bi, dahin, bittet die Kammer, »hunlichst Vorsorge zu treffen, daß die Empfänger bi» spätesten« Vormittag« 8 Uhr von de« Eingang und der Bereitstellung der Wagen in Kennt- niß gesetzt werden und daß für Orte im Gebirge, welche weiter al« 2 Kilometer von der Starron entfernt find, sowie sür Orte mit den Lerkehrrbedürfntffen nicht «ehr entsprechenden Bahnhofsanlagen Reklamationen wegen erhobenen Wagen- gelde« thunlichst berücksichtigt werden möchte«. Die Handel«- md Gewerbekammer ersucht ferner, in Zukunft von der Be rechnung von Lager- bez. Wagenstandgeld «ach Ablauf der lagerzin-freten Zeit für Sonn- «nd Festtage Abstand zu nehme», da die betreffende Bestimmung der Berkrhrsordnung durch die später eatstandenen Vorschriften über die Sonntag«- ruh« einer Abänderung bedürftig «scheint. — Nachdem auch in der jetzigen Tagung di« verschie- drnfien Anträge auf Ausdehnung der Sonntagsruhe an den Reichstag gelangt find, so von Droschkenkutschern, von Bar biere« usw, mache« di« „v. P. N." darauf aufmerksam, daß von de« verbündeten Regierungen eine Arnderung der auf die Sonntagsruhe bezüglichen Bestimmungen der Gewerbe ordnung zur Zett nicht in AuSficht genommen ist. — In der Nacht vom 18. zum 19. Febru ir ist beim Urberladegeschäft der Postsendungen am hiesigen Bahnhofe au, einer Kiste «in kleiner Hund entsprungen und bei der herrschenden Finsterniß nicht wieder zu erlangen gewesen. Deistlbe dürfte nach de« Eisenwerk oder nach der Stadt gelamen sein und irgendwo Ausnahme gefunden haben. Da hiesige Kaiserlich« Postamt legt Werth darauf, zu erfahren, wer sich de» Thierchru- angenommen hat und bittet u« Ab- lirferuug gegen Erstattung der Futterkosten unter Zusicherung einer entsprechenden Belohnung. Nach den kingrzogen»» Er kundigungen ist e- «ine kleine Lachtelhündiu, nur etwa 3'/, Pfund schwer gewesen, schwarz mit rothbraunrn Extremitäten, rundem Kopf, großen Augen und langen Hängeohren. — Aus de« Königreich Sachse« sind im letztverflossenen Jahre 1068 Personen au-gewandert und von deutsche» Häfen au« über See befördert worden, darunter waren nur 418 weiblichen Geschlecht». Alle bi« auf 3 fuhren üb.-r Bremen oder Hmbarg. Bon ihnen gingen die allermeisten, nämlich 803, nach den Bereinigten Staate« von A-ncrika, 7 nach Britisch-Nordamerika, 3 «ach Mexiko und C ntralamcriko, 4 nach Westindicn, 61 nach Brasilien, 68 nach Argentinien, 2 nach P«ru, 9 nach Chile, 7 nach anderen südamerikanischen Staaten. Nach Afrika wanderten au» 68, darunter 28 weib- liche Auswanderer, nach Asien 11, nach Australien 25. Ver- hältnißmäßig g'vg erscheint die Zahl der Sächsinnen, die nach Afrika au-bewandert find. — Küß' mich nicht! Eine nachahmungswerthe Ein führung Haden die praktischen Engländer zum Schutze ihrer Kinder g'gen ansteckende Krankheiten getroffen. Man sieht in London, wo gegenwärtig Influenza und DiphtherttiS stark grasfiren, kleine Mädchen und Knaben, auf deren Hutbändern die warnenden Worte: „von't Irins ros" eingewebt find. Sicherlich werden hierdurch viele Leute abgehalten, ihre Kinderfreundlichkeit durch Küsse zu bethätigrn, die erfahrungs gemäß schon manchem gesunden Kinde den Keim einer ge- sährlichea Kran h it gebracht haben. Da« , Küß' «nicht nicht" wäre auch hier und anderwärts wohl am Platze! — Da- König!. Ministerium de« Innern hat eine Verordnung, den Verkehr mit Fahrrädern betreffend, an di« Krershauptmannschaften gerichtet. Nach dieser Ver ordnung will da» Ministerium von einer Einführung des Nummernzwanges absehen, im übrigen verbreitet e» sich aus führlich über die Fahrgeschwindigkeit. Die nähere Be- sttmwusg des Begriff» de« „Laagsamfahrens", heißt e«, könnte der Praxi» überlassen werden. Wollen einzelne Polizeibe hörden rn den betreffenden Borschriflen besondere Anhalts punkte dafür geben, so würde da» „Lrngsamfahren" unter Berückfihtigung der Eigenart de« Berkedr«mittels dahin z i bestimmen setn, daß hierbei nicht die Geschwindigkeit ein«s im langsamen Trabe gehenden Pferde» überschritten wird, woran« sich zugleich ergtebt, daß auf den betreffenden Straßen strecken oder Plätzen auch nicht Geschirr», di« in diesem Tempo fahren von Radfahrern überholt werden dürfen. Außer jener allgemeineren Einschränkung wird orttpolizeilich für bestimmte einzelne Fälle auch noch rin Fahren mit be sonderer Vorsicht und zwar dergestalt vorgeschrirben werden können, daß dabei nicht die Geschwindigkeit eine« ge wöhnlichen Fußgängers überschritten wird, oder, der Wirkung nach aurgedrückt, baß der Fahrer sofort halten «nd abstetgen kann. Endlich würden für jeden einzelnen Brrwaltung«bezirk da» Wettfahren und da« Tummeln und Neben «it Fahrrädern auf öffentlichen Straßen und Plätzen, soweit die» nicht schon geschehe« ist, allgemein zu verbieten und Ausnahmen hiervon nur nach vorder eingrholter besonderer behördlicher Erlanb- vtß, nach Befinden gegen Erlegung einer angemessenen Ge bühr, zu gestatten sein. Da« Ministerium de» Inner« wünscht, daß dem übermäßig schnellen, die öffentliche Sicher heit gefährdenden Radfahrern zunächst durch eine strenge Han h rbung der allgemeinen Vorschrift de» ß 3 unter ». der Verordnung vom 2Z. November 1893, soweit diese aber für besonder« örtliche Verhältniffe nicht ausreicht, durch ent sprechende polizeiliche Anordnungen der unteren Verwaltung», bebörden auf Grund von 8 7 der Verordnung zu begegnen gi sucht werde. Di« Kreishauptmanaschaftru werden veranlaßt, di« ibnen unterstellten Verwaltung»-! Hörden mit entsprechen der Anweisung zu versehen und nach Verlauf eine» Jahre» darüber zu berichten, wa» in ihren Regierungsbezirken auf Grund dieser Anordnung gescheh,n ist und welchen Erfolg die getroffenen Maßnahmen gehabt heben. — ES treffen sich häufig Bekannte in den D-Zügen und besuchen sich dann zum Zwecke der Unterhaltung. Hier gegen läßt sich nichts einwenden, wofern der Besucher im Besitze einer Platzkarte, sowie einer Fahrkarte ist, welche auch für diejenige Abtheilung deS Wagens gilt, in der der Besuch abgestattet wird, und wenn in jenem Abtheile überhaupt noch unverkaufte Plätze vorhanden sind. Sollten neu hinzu kommende Reisende in jenem Abtheile Platz zu nehmen wünschen, so muß natürlich der vom Besucher vorübergehend eingenommene Platz geräumt oder die Platzkarte «mgeschrieben werden. Erfolgt dagegen der Besuch in einem Abtheil höherer Clafse, so muß der Besucher, auch wenn in dem Abtheile noch Plätze verhängen sind, nach Paragraph 21 der Verkehrsart»- nuog für die Eisenbahnen Deutschlands, da er sich nicht im Besitze einer für jene Wagenabtheilung gütigen Fahrkarte be findet, für die ganze von ihm zurückgelegte Strecke, und, wenn die Zugangsstation nicht sofort unzweifelhaft nachgewiesen wird, für die ganze vom Zuge zurückgelegte Strecke das Doppelle deS sür jene Classe giltigen Preises, mindestens aber den Be trag von 6 Mark entrichten. Die Meinung, daß diese schon seit langen Jahren allgemein gellenden Vorschriften sür die D-Züge, weil diese zum Durchgehen eingerichtet sind, keine Geltung haben, ist eine irrige, und es darf das Zugbr- gleitungSpersonal jene Vorschrift nicht unbeobachtet lasten, wo- fern eS sich nicht der Bestrafung auSsetzen will. * Gröba, 23. Februar. Die bibltsebe Gemeinschafts stunde (Pasfion-anvacht) findet nächsten FreNag, Abend» r/,8 Uhr im Tsnfiemaadensaale statt. Zu mögllchst zahl reicher Anthellnahme wird herzlichst eingeladen. Moritzburg, 22. Februar. Wie schon gemeldet, ist am Dienstag in Boxdorf ein furchtbarerer Raubmord an einem alten ehrwürdigen Besenbinder Namen» Trepte verübt worden. Er wurde plötzlich au» dem Hinterhalte von einem jungen Manne üb«, fallen, von ihm mit de« Mester furchtbar zugerichtet und schließlich seiner Baarschaft beraubt. Der in der ganzen Lößnitz gut bekannte Mann ist an den Verwundungen gestorben E« ist der Behörde ge- glkck, den Raubmörder sofort nach der That festzunehmen. Das Scheusal heißt Bertram, ist erst seit zwei Monaten an der Besserungsanstalt Sachsenburg entlasten und ein au Nichtsthun gewohnte« Subjekt. Da« 18 Jahre alte Frücht- eben ist bereit» an da« Dresdner Landzerrcht abgel'efert. — W-iter wird gemeldet: Der 50 Jahre alte Besevbinver wurde früh */,7 Uhr auf der Volkeivcorser Straße bei Boxdorf ermordet und seiner Baarschafi von 6 Mk. 5 Pfg. beraubt. Al» Thäter wurde der tu BolkerSdorf bei? seinen Eltern wohnende Arbeiter Franz Oswald Bertram ermittelt und feftgenomme«. Trepre und Bertram hatten am Abend zu vor im Gasthof zu Boxdorf zusammen verkehrt und Bertram war seinem Opfer di» zu« Thatorte gefolgt. Bertram wurde am 18 Juni 1881 in BolkerSdorf geboren und erst am 17. Januar au» der Strafanstalt Sachsevburg entlasten. H-utr, Mittwoch, fand in Reichend««- beim Gemeindevor staad Petzold di« amtliche Sektion der Leiche Trepte» statt. Nossen. In den sogenannten Fichten am Rodtgtberg wurde die kürzlich bet dem Bäckermeister Naumann gestohlen« Geldkassette aufgefuuden. D, selbe war erbrochen. Die Sparkassenbücher lagen neben der Kassette auf de« Bode«. Da« baare Geld «ar natürlich verschwunden. Al« de» Diebstahl» verdächtig wurde ein Bäckergeselle verhaftet. Pit na. Am Dienstag Nachmittag hatte ein hiesiger Farbenhäeidler eine Flasche Lack mit eine« mit Wasser ge füllten Topf auf einen heißen Ofen gestellt, damit sich der dem Lack beigemtschte Schellack bester lösen solle. Plötzlich explodtrte jedoch die Flasch«, so daß durch den Luftdruck nicht nur eine Fensterscheibe der angrenzenden Stubenthür, son der« auch eine größere Scheibe ve» Wohnzimmer fenster« herau«- gedrückt wurde. Durch de« in Brand grraiheae» Lack, welcher im Zimmer umhergesprttzt war, wurde verschiedene» Mobiliar beschärigt, auch trug die Ehefrau de« Geschäftsin haber» einige kleine Brandwunden an der Hand davon. Bautzen, 20. Februar. Rath und Stadtverordnete hab:n beschlossen, sür die Lehrerinnen, welch« an den hiesige»
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