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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189904297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-04
- Tag1899-04-29
- Monat1899-04
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.04.1899
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LR»«W. - «S« «kHiumttffvtzlt - Ist M«eßftttttr schlecht -ewaßrt. — Rnchdem durch die t» «ttchst»,, abgegebem» Er- rkärungen bekmmt ^»«d« ist, «elche Schuttuduug »0» d« Anwärtern fßr die mittler» Beamtenlaufbahn der Postoer- waltmig küuftt, verlangt »erd«, soll, suche» wird« Letter von spgewmuteuPoftfachschuleudurchwettgeheudeBersprechmw« Zöglmge f'r ihr« Anstatt«» zu ,,Winne». Dewgegrnöber «ui darmif hiugewtese» werde», d°ß beobfichttgt ist, in An- knnft o»r solche Bewerber al« PostgehUsea aoznoehoe», wrlche dl« vor,«schriebe»« Schulbildung durch da» Zeugniß einer öffentlichen Gchul« uachwetft« köenen. Aufnahme« prtfuuge», wie fie ftöher vou Orgaue« der Postverwaltnng abgehatten wurden, um dir fchnlwiffenschaftlicheu Kenmniffe der Bewerber festzustellru, würde, dauach künftig nicht »ehr vorgenommeu «erde». Denjenigen jungen Leuten, die später tu die mittlere Postlausbabu ttntrete« wolle«, kau« daher zur vermeiduog vou Euttäuschungen nur empfohlen «erde«, sich vou voruheretu die verlaugte Vorbildung aus einer öffent lichen Schul« zu erwerbe», nicht aber ein« der sozenavmrn Poftfachschnlen aufzusuchen. — Der „Dr. Auz." schreibt: I« Allgemeinen steht die König!. Staatüregieruug denProjeltrn elektrticher «ahnen wohlwollend gezeviiber. Wie in der Zwesten Ständekammrr ausgesöhrt worden ist, hält die Rrgteru"g de« Gtaudpuvkt sep, daß es zur Anlage uud zu« Betriebe einer elektrischen Bahn nicht bloß einer vrhördlichea Erlaub- »iß, sonder« einer besonderen staatlichen Konzession bedarf. Berlangt der Unternehmer einer solchen Bahn di« Hergab« einer Staatsstraße zu seiner Anlage, so uimmt die König!. Straßenbauverwastung von der Forderung einer besonderen Segenleistnng für die Benutzung ihre» Areal» Abstand, br- schränkt sich vielmehr nur auf die reine« Ersatzforderungen für vermehrte Unterhaltung de» Sttaßenkörper», Straßen- vrrbresteruogen u. f. w. Weiter habe« die Sgl. Ministerien de» Jauern und der Finanzen die vireinhettltchung der Spurweste der elektrischen Straßenbahnen tu'» Auge gefaßt, um beizest«« die Grundlage ftr et« dr« allgemetuen ver- kehrsbedürfuiffe wirklich nutzbringende» Straßeubahuurtz, wel che» sich «st der Zeit entwickeln wird, zu gewinnen. Hierbei haben sich die Ministerien schließstch für die Eia«eter'Spvr rutschiedeo, da dies« Spurweite die Benutzung der Landstraße gestatt«, ohue st« in allzu großer Brette tu Anspruch zu nehmen. Wo ein« Sonkurreoz «st einer Staatsbahnliuie nicht besteht, erhebt die Königliche Staatsregierung bet Au<- sührung durch Private keine Konkurrenzgebtihr, bedingt stch jedoch «ine mäßige Sebßhr ftr Ueberlaffung der fiskalischen Straße al» Bezetgnaglgebühr au». Wenn dagegen neue Straßenbahaprojekte in da» Berkehr»gebiet bereit» bestehender Staat»bahalt«ie« etogreiseo, so wird, um da» Staattprkileg nicht zu schädigen, »«weder eine Konkurrenzgebtihr erhoben oder die Bauausführung von Staat» wegen Vorbehalte». — Eine neue Serie Ktiastlerpostkarten: „Ein Gruß vo« Elbestraad" (eine Mappe L SO Stßck) ging uu« soeben zu. Di« Karten stad nach Orginalaquarellen in feinster Chromolithographie hergestellt. Di« Auesthrung ist eine recht hübsche. Die Serie umfaßt Ansicht«« von Meißen, Dre»deu, Pirna, Königstein, Schandau und der sächsischen Schweiz. Der Preis von 10 Pfg. ftr die Karte ist al» ein mäßiger zu bezeichnen. Ftr Sammler «scheint die ganze Serie L20 Stück in eleganter Mappe und bildet so zugleich «in vor nehme» gern gesehene» Geschenk. — Der Landeskulturrath ftr da» Königreich Sachsen -iebt nachstehend« allgemeine Ueberficht --er den Saateaftaad: Die Witterung während der Wintermouate zeichnete stch durch ganz ungewöhnliche Milde au» und war «st wrutgrn ört liche» Ausnahmen sehr schurrar«. I« Jamrar uud Februar kamen bereit» Frühjahrstemperatvren vor, deuen im März nnd Anfang AM einige ziemlich starke Krofttage folgten, di« der Rogzen- und Rapssaat einigen Schaden verursachte«. I» Allgemeinen habe« aber die Wintersaaten, Wetzen noch bester al» Roggen, gut durchwintert; nur zeige« die moggen- saatrn, bereit» im Herbst thril» durch Schnecke», lhei's durch Mäusesraß, welch letzterer in dem «tlden Winter saft unge schwächt ««dauerte, heimgrsucht, mehrfach löckenhaften Stand, so daß vielfach Unrpfltgungea, besoudrr» umfangreich in der KreiShauptmaouschafr Leipzig, sich nothwendtg machen werden. Den Kleefeldern hat der Mäusesraß ganz besonder» Schaden gebracht, von de« wieder«« die Leipziger Kreit Hauptmann, schäft am schwersten betroffen worsen ist, der aber die Kreis- -auptmannschaft Dresden nur wenig nachsteht, während die Lausitz und da» Vogtland nicht so allgemetu und nicht so schwer hetmg'sucht worden find. Ja etnz.laen Verichtsbe- zirkea erstrecken fich dir stch nothwenoig machenden Uwpflög- ungen bereit» am 80—90 Prcr., in andere« Bezirken ist der Schad.» noch gar nicht genau festzustellen. Auch die Luzerne hat mehrfach durch Mäusesraß gelitten. Die Wie en, belon- der» die Höhenwiesen, find in Folge wangelndrr Fruchtigkeit »ad Wärme noch sehr zurück. Die Fröhjahrsbestevarbetteu und die Eommereinsaat sind trotz unbeständiger naßkalter Witterung thetl» tu» vollen Sange, th-il» schon beendet, auch ist vielfach mit de« Legen der Kartoffrla begonnen worden. Zur Fertigstellung der Friihjahr»arbetten und Entwicklung der Winter- uud Sommersaatrn und der Futtergräser ist nmnnehr audauerude Wärme sehr »othweudig. — Falsche Ktnfmarkscheiue mit der Jahreszahl 1889 Pud wieder i« Umlauf. Die Falsifikate find nicht au« Faser papier, sondern au» gewöhnltchem Schreibpapier hergestellt, in da» die Kasern ringepreßt find. Avßerdem sind die Kaser« nicht, wie bei echten Scheine«, auf der Rücksette, sonder u auf der Vorderseite befindlich. Di« Zeichn««» ans der Schausette ist kleiner; da» quadratisch« Feld auf der Nllckseil» ist Haodzeicheumg, die mit Tinte «nd Keder her«- stellt ist. Da» Wort Retchskaffenschein «ud der Strafsotz hab« bl«« Lo«. Di« Adlerkette um d« BrnpschUv fehlt. W^Döbrlu, »8. April. Der seit S Jahr« hier ange stellte Polizriinfpektor Sttenbrl, der vorher in Leipzig Kri- «tdtalwachtmeister war m»d die hiesig« Polizei i» ausgezeich- «ter Veste weganifirt hat, HM sei« Stell«», plötzlich «fge. geb«« »«d ist verschwuude». Er hatte für Dienstag und Mitt- »och Urlaub erhUten, am Donnerstag «hielt vo« ihm ei» hi«, figer Krimi»astch«tz»a«» et«« BMek, in dem er di« Behörde benachrichtigt.daß th« ehelich« Zwtfttgkeüe» veraulaßt Hube«, sei«« Poft« P» verlast«. Da am gleich«» Lage auch die jungverhetrathett Ehefrau de» htefige« Casette,» W. mit riue« ihr gehörige» Geldbetrag von ,1000 Mark von hier verschaundeu ist, so erregt die» Borkomnueiß hier große» Auss'he« »nd wird lebhast besprochen. Radeberg, 98. April. Schwer «ttäuscht wurden hier viel« Leme »der von auswärtigen hmumfahreueen Agent« entnommrmn Uhrkettrn, Rt»ge und Uhren, deren später z» Lage tretender Werth »icht der Hälfte de» Ka»f- preise» entspricht. Da fich aber alle Käufer durch Unter- schreiben vo» Schein« zur Zahlung derselbe« verpflichtrt haben, Hilst alle» Jammer« »der de« Herrtufall nicht». Borna. Ei« Reiter der 4. Eskadron dr» hier gar. ntsontrende« Karabinierregiments ftärzte auf de« htefige« Exercierplatze bet» Rehmen riue» Hindrruiste» und war so. fort todt. Rricheabach, 98. April. Die rothe List« kommt! Bet den hiesigen Arbeitgebern in der Textilbranche lasten die Arbeiter eine Liste herum:eichen, in der die Fabrikanten erklären sollen, ob sie gewillt fiud, den kommenden 1. Mat al» Feiertag srrtzvgrbeu. Wie mit Bestimmtheit verlaulet, ist »au nicht geneigt, dieser Forderung zu entsprechen und mit Eiamitthigkett soll durchgeföhrt werden, daß, wer am 1. Mai nicht zur Arbeit kommt, seiner Arbeit verlustig geht und am 2. Mai die Arbeit nicht «ehr aufuehm« darf. Bautzen, 28. April. Hier hat die Ertheilung de» vou Stadtrath und Stadtverordneten genehmigten und mit de« «ölhtgra Mitteln aulgestatteten obligatorischen Schwimm* unterricht» tu den dr« evangelischen Schulausschufse unter stellt« Schule« fär Suaden vo« flinft« Schuljahre be gonnen. Dieser Schwimmunterricht ist so gedacht, daß in einer Stunde bet einem Lehrer 10 Knaben antrrteu. Ost ritz. I« September vorigen Jahre» war, wie damals berichtet, der Buchhelter der Jutrspiuneret, Paul Strauß, auf einer Reise nach Böhmen zur Anwerbuvg tsche chischer Arbeiter spurlos verschwunden. Er hatte einen solchen Trantport Arbeiter bi» an die Grenze begleitet, und seit jener Zeit fehlte jede Spur von ihm. Maa nahm deshalb an, daß Strauß verunglückt oder einem Verbrechen zu« O^fer gefall« sei. Wie fich jetzt aber herausstellt,' hat Strauß da» Weit« gesucht. Al» Köchen wart bat er bei de« „Norddeutschen Llcyd" Stellung genommen. Ob er wieder zu seiner armen Familie znrückkehren wird, ist nicht bekannt. Au» dem Reiche. *s* Mählberga. Elbe, 28. April. Beim Aut schachten de» Gründe» zu einem Neubau auf dem Grundstück dr» Schuhmacher» Wendt in der Wagnergaste machten Arbeiter einen unheimlichen Fund. Au- geringer Tiefe 'örderteu fie «in vollständige« menschliche» Skelet zu Tage. An der Fund, stelle hat bisher ein Stallgebäude gestanden. — Die Sau- lehrer.Bersammlung de« Elbr.Llster.verbände», welche am 24. Mat er. in unserer Stadt tagt, wird am 25. Mat eine gemrtnschastltche Vergnügungsfahrt nach Meißen unternehmen. Die Thrilnehmer — etwa 125 — werden bi» Riesa da» Dampfschiff benutzen und von hier bi» Meißen mit der Bahn fahr«. Bei der Rtckkunft werden die fremden Lehrer von Riesa au» nach ihrer Heimath zuröckreisen. Sämmtliche auswärtigrn Lehrer «erden in Mithlberg in Bürger» aartieren untergebracht werd«. In verlebe« bet Gartow brach Großfeuer au». E» fiud 18 Gehöfte mit so Gebäuden in Asche gelegt und 22 Familien obdachlos geworden. Mehrere Knaben au» C'.iiden spielte« im sogen. Pox am Walde. Dabet steckte der zehn jährige Hermann Schulze mit Streichhölzern da« dörre Gra» auf «ine« Grabenrande in Brand. Da» Feuer griff um fich und sprang auf einen Tannenplao Aber. Die Knaben eilten fort, um au» de« Dorfe Hilft herbetzuholen. Zufälligerweise kam ihnen der Gendarm au« Letzlingen ent gegen. Al» Hermann Schulze diesen sah, lief er zuriick in den Wal» und erhängte fich an einer Tanne. Mao fand ihn als Leiche. — In Hof brachten Kuabru Wurzelfiöcke von Wasserschierling, besten eminent giftige Eigenschaften fie nrcht kannten, nach der Stadt, knabberten ein wenig an der Wurzel «nd warfen fie, weil ihnen das widerlich bittere Zeug nicht schwrcki«, vor eine« Hause in der Leimitzrrstraßr weg. Ein kaum dreijähriger Knabe, ein Gpinnereiarbrttrrs- kind Namen« Karl Kaiser, hob eine solche Wurzel auf und aß davon, ebenso auch sein 4'/» Jah.e alte» Schwesterchen. Alsbald zeigten fich bet dem K«ad»n Z.ichen g ober Nebel- kett, er wußte fich stark erbrechen, aber er hatte doch zu viel von dem Gift genommen und war nach drei Viertelstunden eine Lrtche. Die drei anderen Kinder wurden durch äuge- wandte ».genmittel gerettet. — Was der in Berlin so eben verbandelt« Mordprozeß Suthman« kostet, davon werden fich die Wenigsten «ine aurühernd richtige Vorstellung machen. Nahezu eia Jahr ist seit d^r That vergangen, die polizeilichen Ermittelungen waren besonder« zrttraubend und erschwert, also auch »«sprechend kostspielig. Von kundiger Sette werden di« Gesammtausgabrn auf rund 100000 Mark geschätzt, wo von etwa der vierte Thril auf den Prozeß selbst in Folge de» großen Aufgebot» vou Zeugen, Sachverständig«, u. s. w. entfällt. Jahreszeit vnd Trunksucht. Die Frag«, in welchem Maße die Trunksucht vo» dem Einflüsse meteorologischer Faktoren abhängig sei, hat bereit» verschiedene Forscher zu eingehenden Erhebungen veranlaßt. Zu Beginn diese» Jahrhundert» stellte ein deutscher Gelehrter die interessante Thatsache fest, daß in kalten Ländern mehr getrunken wird al» in warmen, vom Aequator bi» zum Pol fleht man die Trunksucht mit dem Grade der Feuchttzkeit zu nehmen. Dem entsprechend sollte nm» «einen, daß der Alko- holismn» in der kälteren Jahreszeit mehr Opfer sordert aw in der wärmere«. Vie Herr Geheimrath Dr. Baer, der be kannte Oberarzt am Strasgefängniß zu Plötzensee, in eine« hochinteressanten und lehrreichen Vorträge .Jahreszeit und Trunksucht- vor den Mitgliedern der .Deutschen Gesellschaft für öffentliche Gesundheitspflege- ausführte, besteht diese Ansicht keinesweg» zu Recht. E» ist vielmehr erwiese», daß die größte Anzahl von Erkrankungen an AlkoholiSmu» in die warmen Sommermonate fällt. Damit im Einklang steht die bekannte Thatsache, daß gerade in heißen Himmelsstrichen der übermäßige Gewiß geistiger Getränke weitau» nachthrtliger und zerrüttender wirkt al» z. B. in unseren Breitengrade»; knüpft doch die körper liche und geistige Entartung so mancher Jnsulanerstämme erwiesenermaßen an die Einführung de» Alkohol« an. verschiedene Forscher in Stockholm, Petersburg, München, Pari» haben nun dr» Genaueren festgrftrllt, daß die meisten Fälle von Erkrankungen an AlkoholiSmu» und Delirium tremens (Säuferwahnsinn) auf die Monate Juli und August, also in die heißesten Monate de» Jahre», entfallen, während Februar- März rin Minimum aufzuweisen pflegen. Geheim rath Baer» statistische» Material in den Wochenberichten ist au» acht Berliner große» Krankenhäusern entnommen und umfaßt einen Zeitraum von zwanzig Jahren (1879—1898). Wäh rend dieser Zeit fanden 15997 Fälle von AlkoholiSmu» Auf nahme in da» Krankenhaus. Die Ergebnisse anderer Forscher sande» sich auch hier bestätigt. Die größte Anzahl der Auf nahmen fiel stet» in da» Quartal Juli-September, also in die Zeit größter Hitze, während die unterste Grenze in den Monate» Februar-März erreicht wurde. Wie hat man sich diese eigenthümliche Erscheinung zu erklären? Man hat social-ökonomische Gründe herangezogen und angenommen, daß der leichtere Arbeitsverdienst der Som mermonate gerade die niedere» Volksclassen zu größeren Geld- auSgaben veranlasse. Wie weit daS zutrisst, läßt sich schwer entscheiden. Vielleicht sind die BerkehrSverhältnisse zur war men Jahreszeit bepuemere und daher die Gelegenheit, für sich oder mit Anderen zusammen zu zechen, eine günstigere. Gleich viel aber, ob der Consum an Alkohol im Sommer oder im Winter größer ist, daS Eine steht fest: Die gesundheitsschäd liche Wirkung spirttuöser Getränke fällt in der warmen Jah reszeit vielmehr in» Gewicht als in der kalten. Unser Gehirn, überhaupt unser ganzer Organismus ist zur Sommerzkit weniger tolerant gegen Alkohol als während der Wkntermonate. Es ist gewiß kein züfälltgeS Zusammentreffen, daß Gei steskrankheiten zu Begin« der .schönen- Jahreszeit, zumal im Frühling, stärker austreten, und daß Selbstmorde im Som mer häufiger beobachtet werden als im Winter. Ein gewisser Zusammenhang dieser beiden recht bemerkenswerthen Erschei nungen mit der Zunahme der Alkoholrrkrankungen in der wärmeren Jahreszeit wird nicht in Abrede gestellt werden können. Auch die Thatsache, daß im Sommer mehr Gewalt- thätigkeiten, mehr Verbrechen begangen werden, dürfte wenig stens zum Thril mit der schär lichen Wirkung des Alkohols im Sommer zu erklären sein. Will man der Trunksucht einen wirksamen Damm ent gegensetzen, so muß man, nach Baer» Ansicht danach streben, gerade für den Sommer ein trinkbares und angenehmes Ersatz mittel für den Alkohol zu schaffen. Als solches empfiehlt Geheimrath Baer besonder» den kalten Thre, der bei Zusatz von etwas Citronensast oder Essig nicht nur durstlöschend, sondern auch belebend wirkt. Vermischtes. Der Held eine» Liebesromans in der Stadt der Ueberraschungen (Neu-Jork) ist Prinz Franz Auersperg, ein Sohn des einstigen österreichischen Ministerpräsidenten Adolf Auersperg. Jung in Besitz seines väterlichen Erbes gelangt, vergeudete er eS durch ausschweifendes Leben und lud sich schwere Schulden auf. Entschlossen, «in neues, besseres Leben zn beginnen, kam der junge Aristokrat nach Amerika und trat, auf seinen Titel verzichtend, in das medizinische Seminar zu Brooklyn ein, wo er Florence Hazard, der Tochter eine» Neu-Iorker Millionärs, der ein großes Drogengrschäft be treibt, begegnete und fich sterblich in fie verliebte. Seine Liebe fand Erwiderung und die junge Dame verlobte sich mit ihm, ohne den Rang ihres Bräutigams zu kennen. Sie stellte nur die Bedingung, daß er vorerst seine Prüfung bestehen und eine befriedigende Praxis erlangen solle. Dies hat er nun bewerkstelligt und die Hochzeit wurde für Juni d. I». anberaumt. Erst jetzt enthüllte der Prinz seinen Namen. Er ist ein hübscher junger Mann von mitlerer Statur und seine Braut ist ausnehmend schön. Der Bruder deS Bräu tigams, Prinz Karl Auersperg, daS Haupt der Familie, kommt zur Hochzeit nach Neu-Aork. 7SV- «etearsla§is-rö. NNt^ch-Nt ». «t-ch-u, A L Stttmueeterftmeß v» v» w Mittag« 12 Uhr. K « Sehr trocken 770 Beständig fch Sn —W - 760 ' -— ev euer veränderlich. « Regen (Mud) —W»Dl viel Rege» 740 WARD
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