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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-06-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189906190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-06
- Tag1899-06-19
- Monat1899-06
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1899
- Autor
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Berechnungen und Entfernungsangaben leicht täuschen ließen. Ich bin überzeugt, hätte ich Stevens nicht die Karte gezeigt, so würde ich ihm haben einreden können, daß uns ein süd licher Kurs an die Küste von Amerika^bringen müsse. An fangs war ich zu offen und ehrlich gewesen, jetzt wollte ich diesen Fehler wieder gut machen und mit dem schönen Rettungs plan im Kopse mein falsches Spiel unverzagt weiter treiben. Ich wünschte nur, daß die Stunde bald kommen möchte, in welcher die Boote mit den Schurken abstießen und wir allein im Schiff zurückgrlafsen würden. Dreizehntes Kapitel. Der Dritte im Bunde. Da ich kein anderes Loggbuch besitze als mein Gedächtniß, so übergehe ich sechs Tage, in welchen nichts vorfiel, was wichtig genug gewesen wäre, in der Erinnerung zu bewahren. Es war Sonntag. An diesem Tage waren wir gegen Mittag, soweit ich dessen mich entsinne, unter 37 Grad nördlicher Breite und 50 Grad westlicher Länge. Bermuda liegt unter 32 Grad Breite und 65 Grad Läng«. Wir waren also der Küste, an welcher ich di« Boote landen lasten wollte, schon ziemlich nahe. Ich war sehr froh, mich so nördlich vom dreißigsten Grad halten zu Ünurn, dran wäre daS Schiff in die nordöstlichen Pastatwinde gekommen, so wär« ich nicht imstande gewesen, unsere Fahrt meinem Plan so anzupasten, wir ich die» jetzt bei den veränderlichen Winden und mäßigen Stürmen thun konnte. Die Mannschaft hatte sich fortgesetzt ruhig betragen. Der Zimmermann war allerdings in seinem Auftreten und Wesen in dem Maß« unverschämter geworden, all da» Gefühl seiner Wichtigkeit und seines Einflusses aus die Leute in ihm wuchs,' auch waren Momente gekommen, wo Johnson und Fisch, die ganz besonderen Freunde von Stevens, sich unangenehm dreist gezeigt hatten; aber im ganzen muß ich sagen, daß ich kein so anständiges Benehmen von einer Mannschaft erwartet hätte, welche, im Grunde genommen, doch die Herrschaft über das Schiff besaß. Trotz alledem ließ ich mich aber durch diese scheinbare Gefügigkeit und ruhige Außenleite nicht täuschen, ich kannte ja den Teufel, der sich unter diesem vertrauenerweckenden Wesen versteckt hielt und war deshalb immer auf meiner Hut. Während meiner Wache kam der alte Mr. Robertson» begleitet von seiner Tochter, zum erstenmal auf Deck. WaS ich gefürchtet hatte, war geschehen. Mr. Robertsons Gedächtniß war erloschen. Er konnte sich an nichts mehr er innern, keinen klaren Gedanken mehr fasten; wie sehr ich mich auch bemühte, ihn anzuregen, sein Geist blieb umnachtet Seine Tochter sprach zu mir über diesen traurigen Zustand, aber ruhig und ergeben, ohne Kummer oder Betrübniß. „Ich erachte es als eine Wohlthat sür ihn," sagte sie, „daß er sich der Schrecknisse des Schiffbruchs nicht mehr er innert oder unsere jetzige furchtbare Lage begreift; waS würde er sonst, besonders in dem Gedanken an mich, leiden müssen." Und sie hatte recht. Wenn wir auch hofften und Alles thaten, um auS unserer gefährlichen Lage glücklich herauSzu- kommen, so gab es für uns doch immerhin noch keine Gewiß heit, daß der Sieg schließlich auf unserer Seite sein würde; war dies aber nicht der Fall, dann waren wir unrettbar ver loren. (Fortsetzung folgt.) «f >»fford«««a der P-U-el «tcht »v« Platz «lche». OK dnveee» »«, dich aaa^ Podtzn» d»ech den PoÜ-ei-Kononiff« UlBM»tzl fHaa» Dir dm« Praf. Lr. Zar» bar fich »ach rtaer länger«» B« t de» Graf« Münster »ach verlt» begebe«. G» veelantck, er »erd« dort über di« Lage d«r Ko»f»r«»z bezbgltch des Schied«, «richt«» eia«» »üadltchen Bericht erfstMe». I» dieser Krage ist i» de» letzt,» Lage» hier der v«rs»ch gemacht mord«, di« Möglichkeit einer Berfläedigung durch.einra »««»» Var schlag v» stade», der dahin geht, i» Haag et» Varia» »rit beschränkte» Befugnisse» etuMichtca, da» aicht di« Autorität der «tgeatlichen Vertreter der Mächte besttzt. Diese» v»r«m »ürd« i« Kall« «i»«» Koasttkt«» -wische» zwei Mächte» «ad ans «nasch dieser Mächte «rpfiichtet sei», «in Gchied»gertcht -ar Aburthetluag der GHetttaleU«« -u berufen. E» wär« als» kein ständige» Schied«,nicht bestehen. Mm «erd« da» verfahr«« sestsetzen, «rlche» iaargrhaltiu «erde« amß, am vorkommendtnsall» da» Gchied«,«richt -a bilde«. Dies«» Ge richt würde in jede« Kalle fakultativ sei«. Ntchltttttz. Ktaalmd steht vor ei«er Miß«r«t« «ad eine« Roihstancljahre. Die berett» kur- gemeldete« Ucbrr- schwemmungen im mittlere« «ad östlichen Fivaland hab«n »ich«». Die aMMftrtm Kläff, haben «Herd«» groß, Menge» versmlte» Hal-e», da» i» dm Adchbette» fich au- gesaamwtt hat, ebeas» Geröll md Gchlaan» aas di« Felder aestihri, so doch «tf dmsilbe» aicht bloß str diese» Jahr di« Lr«, vollständig verlöre» ist. Zahlreich« Häuser find ei», «ftstr-t md Lmsmd« von Mensch« obdachlo«. Mehrere Ltsmbac»däau»« vmrdm d»rch di» Kl«h,n mlerwasche», so daß drr Verkehr aus verschied«»« 8t»t»» uatrrbrochen ist. büch st»d rin« Rech- Fabrik« md Jad»ftrtrwerk« durch di« vastnflath« derartig beschädigt, be-w. ist der Wasserstau» so hoch, daß der v,trieb aas Monat, eingestellt wrrden mußie. Dadurch stad Tavsmd« von Arbeiter» beschLfttgmg«lo« ge. ward««. Da» Master steigt noch immer. Urber de» »esuudheüßzuftaad ia de« russische« Gouver- «««rat« Kasan, Simbirsk «ud Ufa laufen ttauctge Berichte ei«. Rach riae« amtlichr«, bi» -mr 13 Mat reichen den Berichte zählte nra« i« de« beide« -»letzt erwähnte« Gouver. «e«e«t» nicht »eaiger al» S4L14 an Gkoibat und Hunger- typhu» Erkrankte, und auf diese Mafle.kamen nur 13 Aerzte md 118 Asstfteuteu, auf jeden Arzt bezw. Giudrntea der Medtjta 17S Kranke. Da» Unheil in» Norden uud Nord- weste« schiebt «an zu« Theil auf die beispiellosen Etsmaffen, welche an der Käste de» westliche« Weißen Meere« sich aus- 4 gehGtst hab«. Este bniasbeffe» die »ittrrmg «s da« m- gstastüle, «ad mm stkchtit, daß a»ch di« Kartoffelemt, äaßerst schlecht «»sallm wird. Da» wär« ei, furchtbar« SLlaa für die Mastm. Die bei der Wiener serbisch« Gesandt- schast ring, troffen«» Depesche» an« Belgrad schildert» di« Situation an der Grenz, für verschlimmert Di« Türke, fahr« fort, serbische Trappe« m-ugr«tfe» md serbisch« Ort schaften «tederzubrennon. Wie verlaatet, wird der:hier weilmde serbische Ministerpräsident Grorgtevtt« sei«e» Ur laub unterbrechen md nach Belgrad zurückkehren. Derselbe befahl von hter au« telegraphrs», weitere Truppensendunge» a« die Grenze zu dirigtren md jeden Angriff der Türke« »uergtsch zuräckzuweiseo, aber unter keiner Bedingung türkische« G.btkt ,u beteten. Spanien. Die «ommtkstm der Deputirt «kammer erstattete gestern ihre« Bericht über die Nbtreiung der Karo- liuea, Palao- und Marianen J 'sela. Der Bericht spricht fich für die Vorlage au«, die morgen von der Kammer an- genommen werden dürft«. Die Königin-Regentin wird Dievetaa dem Abkomm n die B>stä«igurg ««heilen. Ehina. Da« „R:uter',che Bureau" meldet aus Hong kong: Einer Nachricht au» Umschau zufolge ist der Missionar Phillip«, seine Frau uns eine andere Dame, sowie 7 christ liche Ehinesen in Kte«-Ning-Fu verwundet worden. Z «7ck»» L 8 empfiehlt * Mannes Lnäerlein, Möbelfabrik, VlimGme'Imvmßi'm»»» 2. Holzkohlen ' empfiehlt Kickiarck 8ck>«b«rt. Meißnerstr. 33 Bei Frauenleiden Massage, auch nach Thur» - Brandt. Packung«« ufw. führt stgewifsenha t aus «L Ida Türke, ärztlich geprü t. UgPoppitzerßraße-81, 1 Tr. Bortheilhafteste Bezuakquelle für ür-tl. empf. Gesundheit»« Mieder. * «M-M Beste Duxer d Braunkohle« in allen Sortirungen ab Schiff em- pfiehlt billigst C As. Förster. Amtsblatt des König!. Landgerichts, des König!. Amtsgerichts, des König!. Haupt steueramtes, der König!. Polizei-Direktion und des Rathes zu Dresden, sowie des Gemeindevorstandes und Gemeinderathes zu Blasewitz. Der „Dresdner Anzeiger", der als das älteste Dresdner Tageblatt bereits in seinem 160. Jahrgange im Verlage des unterzeichneten König!. Sächs. Adreß-Comptoirs erscheint, umfaßt in seinem politischen Theile täglich eine Zusammenstellung der bedeutendsten thatsäch- lichen Begebenheiten der Tagespolitik, ausklärende politische Artikel und eingehende Berichte sowohl über die Verhandlungen des sächsischen Landtags als auch des deutschen Reichstags. Der unterhaltende Theil des „Dresdner Anzeigers" verfolgt die Tagesneuigkeiten Dresdens, des ganzen Königreiches Sachsen, sowie der nächstgelegenen Länder; er bietet ferner Besprech ungen aller wichtigeren Versammlungen, vermischte Nachrichten, größere Romane, Erzählungen u. s w. und enthält eine besondere, dem Theater, der Kunst und Wissenschaft gewidmete Ab- theilung. Vermöge der noch in der Nacht dem „Dresdner Anzeiger" zugehenden Drahtnachrichten ist derselbe in der Lage, auf jedem Gebiete stets das Neueste zu berichten; er veröffentlicht unter anderem täglich die auf den vorherigen Tag lautenden Wetterberichte des Königl. Meteorologischen Institut» zu Chemnitz, sowie die vollständige, sorgfältig geordnete Gewinn liste aller Klassen der Königl. Sächs. LandeSlotterie bereits am Morgen des der Ziehung folgenden Tages. In gleicher Weise berichtet der „Dresdner Anzeiger" über die an der Dresdner Börse notirten Kurse, sowie über die bis Abends telegraphisch eingegangenen Schluß- und Abendkurse der hervorragendsten Börsenplätze, wie auch über die Notirungen der größeren Getreidemärkte I und bietet in dieser vorzugsweise dem Handel und der Volkswirthschast gewidmeten Abthetlung werthvolle Nachrichten sür den Geschäftsmann. Der Ankündigungstheil des „Dresdner Anzeigers" enthält behördliche Bekanntmachungen, darunter die amtlichen Ziehungslisten der sämmtlichen ausgeloosten Königl. Sächs. Staats und der Stadtschuldscheine, die sämmtlichen bei der Kgl. Polizei-Direktion zu Dresden ang-meldeten Fremden, sowie allgemeine, nach feststehenden Abteilungen geordnete Anzeigen und erfreut sich vermöge der 23500 Stück umfassenden Auflage des Blattes einer von Jahr zu Jahr zuneh menden Beachtung. Die Einriickungsgcbühr sür die sechsmal gespaltene Petitzeile beziffert sich mit 15 Pfennig, während die dreimal gespaltene Zeile unter der Abtheilung „Eingesandt" mit 60 Pfennig berechnet wird (nur an den Sonn- und Feiertagen folgenden Werktagen 20 und 80 Psg.) Der Bezugspreis aus den „Dresdner Anzeiger" beträgt tei den Postanstalten innerhalb des Deutschen Reiches 3 Mark 75 Pfennig für das Vierteljahr, 2 Mark 50 Pfennig sür den zweiten und dritten Monai im Vierteljahre, 1 Mark 25 Pfennig für den dritten Monat im Vierteljahre, zu welchen Beträgen in Oesterreich noch der Stempelzuschlag tritt. Außer in Hl Deutschland und Oesterreich-Ungarn nehmen auch sämmtliche Postanstalten Italiens, Rußlands und der Schweiz, sowie der übrigen Länder innerhalb des Weltpost vereins Bestellungen auf den „Dresdner Anzeiger" laut Zeitungs-Preisliste entgegen. Zu dem am 1. Juli 1899 beginnenden Vierteljahrsbezug ergebens! einladend, bitten H wir Bestellungen auf unser Blatt bei dem zunächstgelegenen Postamte zu bewirken und be- H merken, daß die Versendung des „Dresdner Anzeigers" stets mit den ersten EU- und Früh zügen erfolgt. Dresden, im Juni 1899. Königl. Sächs. Adreß-Comptoir. AauptgesMftefielle: Altstadt, a. d. Kreuzkirche 18, Part. u. 1. Zwciggeschäftestekke: Neustadt, Hauptstraße 3, I. He« wird gekaut und abgeholt, eventl. von der Wiese weg Grünberg L Schäfer. Suche für sofort ein anständige» u saubere« Küchenmädchen, welchem Gelegenheit geboten ist, sich im Kochen mit auSjubilden, desgleichen per 15 Juli «in sreundliches und ehrliches Hausmädchen. Restaurant „Meierei" im Lvßnitzarund. O. Gaunntz. Näheres zu erfahren in der Buchhandlung von JvIittS Plänih, Riesa FlottgehendeS WMei.WW in belebtem Orte der Lößnitz bei Dresden ist Umstände halber sofort billig -n verkaufe«. Gefl. Offerten erbeten unler 0. 1l6 an Rudolf Muffe, Dresden. «Ls» wenn «iw- t/e-oLS/kman» cksr »od ckom ^rwaxrnod «n« dodmmtM aworLavioodou LMmülne 2n all« ^nllünLUiwi«, cki« Im Lorirl Lio« Vsidivitnng kluäou nolloo, am vor - 7^- -- nur auS dem Regen in die Traufe. Nein, den Plan geben Sie auf, wählen Sie die Küste von Florida, ich sage Ihnen, Sie können nichts Besseres thun." „Ja ja, eS scheint mir wirklich so, uach dem was Sie sagen, ich muß mit den Leuten reden, vielleicht weiß der Eine oder der Andere etwas von Florida, ich bin wie gesagt dort fremd. Der ganze Tag verging, ohne daß ich erfuhr, wie mein Vorschlag ausgenommen worden war, am Abend aber kam StevenS und thrilte mir mit, daß die Leute meiner Ansicht bei stimmten und an der Küste von Florida landen wollten. Ich fragte ihn, ob ich diesen Entschluß als endgültig betrachten könnte, und auf sein« bejahende Antwort gab ich dem'; Schiff einen mehr westlichen Kurs. Darauf ersuchte ich StevenS, bei der nunmehr veränderten Sachlage und der dadurch verringerten Fahrzeit, die Mann schaft auszusordern, sich beizeiten darüber schlüssig zu machen, in welcher Weise sie das Schiff verlassen wollten, ob unter Mitnahme ihrer Sachen oder nur mit dem, waS sie auf dem Leibe trügen, auch sollten sie alle Einzelheiten miteinander be reden, unter denen drr vorgebliche Schiffbruch stattgesunden hittte. Ich wußte recht gut, daß dies unter den Leuten schon Alle« abgrsprochen war; mein Grund aber trotzdem diese Auf forderung an ihn zu richten, war der, ihn davon zu über» zeugeup daß ich keine Ahnung von dem nlederträchtlgrn Verrath HMO>en er gegen mich lm Schilde sührte. Der Zimmermann und die anderen Leute waren so un wissend in drr Seesahrkunst, daß sie sich durch meine falschen
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