Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189907123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-07
- Tag1899-07-12
- Monat1899-07
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.07.1899
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Mittwoch, 12 Juli 18SS «->»». Freitag, den 14. Juli 1899. Norm. 11 Uhr, kommen im Gasthofe zu Nadewltz — als Versteigerungslocal — 1 Göpeldreschmaschine 1 Reinigungsmaschine, 2 Kühe und 1 Mastkalbe gegen sosorüge Bezahlung znr versteigemng Riesa, am 8. Juli 18SS. Der 8er.-Vollz. heim «gl* Amtsger. Srkr. Eidam. Montag, den 17. Juli 1899, 1V Uhr Bar«., sollen im Hotel zum „Kronprinz" hier eine Anzahl Winter-Jaquetts und Lrbeitshrsrustvffe gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, IS. Juli 18SS. Der 8er.-Boüz. beim Kgl. Amttger. Sekr. Eidam. «ad A«r»lg»r sElßtßlttt md Atyri-tt). Amtsblatt -rr" der Königl. Smtrhanptmmmschast Großenhain, des König». Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. ^Mchr» IS» E ' » i , , , MM «chm »ageLlMt erscheint jede» Lag KMndS mit An»«ch«, der «mm. und Festtage. NertchähÄrcher vezugSpr« »et «dholueg m de» ««peSlrione» m Kieja mW »r»w- -dm . »Kl« IM In» Hm» r Mark vo Wg.. »et »Holm, «, «halt« d« t-tserl. Postmstalt« 1 «art SS Pf^, durch d« Vrlchvapr sret IM Hm» r ««, «i Ms» «UM»»Mma»» Mr dt. Rmma dM Ruchzadäa^I dl» V-nnttt»g S tlhr ohne Wem Ihr» DrnL"nud v«l«g dm Lau,« ck Winterlich tu Rias» — «chchtWftül, «»staut,»praß, SS. - MK dt, MdaMm o«ottv«Utch: Hermauu Schmidt tu «ich». vertttches und SSchfischeS. , »2. J»ll ISS9. — Der gestern Abend 6 Uhr abgehaltenen öffeut. - lichea Stadtverorduereusitzung wohnten an iS Mitglieder dr« Kollegium» und zwar die Herren Berg, Braune, Hamm'tzsch, Hrlenrr, Soschil, Miller, Orhmigen, Richter, Gchnrtder, Schönherr, Schütze, Star e, Thalb-iw, Thoft und i Träger; entsch«»dtgt waren au«gebli-b-n die H rren Dooa'h und Pietschmanu. Als Rithrdeputirte wohnten der Sitzung bei die Herr«» Bürgermeister Borters, Städtische Dr. We. , gelt« «ud Barth. Unter L-i'ung de« Borfitz nden des Kol legiums, Herrn Rendant Thost, gelangten nachfolgende Geger- stLnde zur Berarhung und resp. Befchttßfaffungr 1. Die Sparkaflenretnung auf da» Jahr 1897, die in Einnahme Mit 2 72Y 986 Mk. und in Ausgabe mit 2 623 867 Mk., somit mit einem Bestände von 106119 Mk. abchlirßt, , ist von einem vereideten R-chvung-r-visor und vo« Spar- z koffenausschuffe geprüft und den städtischen Kollegien zur t Rrchttgsprechuag empfohlen worden. Der Rath hat die Rech- nuag richtig gesprochen, Kollegium thut einstimmig desgleichen, j 2. Kollegin« nimmt kenntuiß von einer Mittheilung k de» Rache», «ach welcher derselbe unter« 6 Juli beschlossen , hat, von einer weiteren Aurschreibung der Verpachtung re« ! Rittergutes abzusrhen, Ende August aber eine« Brrpachtung«- ? 1er«tn auzuberaumen und hierzu alle diejenigen Reflektanten s einzuladen, die sich bisher gemeldet haben. Zu Vorschlägen f von SachverflSndigen für die Verpachtung sollen die Herren § Oekonowieraih Schäffer-Jahnishausen und Rittergutspachter i Naumann. Slaubitz herangezogen werden. V 3. Der Rathsbeschluß, dem Handarbeiter Friedrich Mügge, der der Stadt einen durch Aufnahme seiner erkrankten (und verstorbenen) Frau im städtischen Krankenhause erwachsenen Kostenaufwand von 58 Mk. 70 Pf-, ans den er 17 Mark abgezahlt hat, schuldet, auf sein dahingehende- Gesuch in An betracht der herrschenden Familienverhältniffe den Restbetrag von 40 Mark 70 Pf. zu erlassen, genehmigt Kollegium ein stimmig. 4. An Stell,ertretungskosten für den vom 10. August ab auf 42 Tage zu einer militärischen Uebung einberufenen H;rrn Schlachlhofrdirektor Meißner hat der Rath btt Ver- willigung eine» Ber«chuung»geldes ron 280 Mark au»ge- ! sprachen. Kollegium erklärt sich einstimmig mit diesem Raths- z befchluffe einverstanden. « 8. Behuf» genauer Feststellung der nutzbaren Fläche f de» neu zu verpachtenden Rtttergute» hat der Rath den Herrn ! verpfl. Seoveter Henn in Großenhain mit der geometrischen z Aufnahme betraut. E» ist hierbet eine nutzbare Fläch« von ? ca. 600 Ackern frftgestellt worden. Dt« erwachsenen Fell- «eflerkosten bettagen 142 Mark 88 Pf., die unter „Aufwand sßr Reuverpachtung des Rittergutes" verrechnet werden solle«. Dieser Rathsbeschlab wird einstimmig genehmigt. «. von einer Einladung der Schützengestllschast zu deren i« August stattfindende» sojährigen Fahneojubi-läum, ver bünde« mit PreiSschkßen, ai««t Kollegium kenntuiß. — Hierauf «ach Vorlesung und Vollziehung des Protokolls Schluß der Sitzung. — Da» gestern in» „Wettiner Hof" vo« de« Trom- petrrcorp» der Rett. Artillerie-Abthetlung au» köaigSbräck gegebene Eo«cert war leider onr schwach besucht. Der außergewöhnlich schöne, warme Abevd hatte jedenfalls viel« obgehalten und veranlaßt, i« Park und la de« Bärten Er holung zu suche«. i > — Der nächste sächstsche Etat wird nach de« 8. R. N. für Etseabahuaenkautea 82—88 Millionen Mark von dem Landtage fordern. Bei dieser Gelegenheit glanbt da» Blatt «utt- eheilen zu köunen, daß wegen der Zusammenlegung der «eisten Bahnhöfe Leipzigs zn eine« großen Lentralbahnhof« die Ver handlungen «ege« Aussährung de» Baue» und der eng da- mit zusammenhängenden Fragen die Verhandlungen mit Preußen wieder ausgenommen worden find. Da die Ber- hältnifse, wie sie in Leipzig liegen, z > eine« definitiven Ab schluffe drängen, und da im Laufe de» nächsten Landtage« auch Mittel zur Bereitstellung «egen Vornahme der Vorar beiten gefordert werden müssen, so werden die Verhandlungen beschleunig». — Man schreibt uns: Durch feine per'önliche Theil- nahme am Stapellauf de« Reichspostdampfer» , König Albert" in Stettin am 24. verwicheaen Monat« hat unser allvrrehrter König erneut da« g oße Interesse dokumenttrt, welches er an der maritimen Machtstellung de» deutschen Reiche» nimmt, ein Interesse, welche« übrigen« König Albert vor nicht all- zu langer Zeit auch durch eine sehr erhebliche, 1er Kieler Gesellschaft „S-emannshauS für Uvterosficirre und Mann- scharren der Kaiser!. Marine" gewidmete Spende zum Aus druck gebracht hat. Diese Gesellschaft brzw ckt bekanntlich den Bau von Seemanns Häuser« in Wilhelmshaven und kiautschau und hoffte, schon iur kommenden Herbst die Grundsteinlegung dieser beiden Humanitären Anstalten vornehmen zu können; doch find von dem berölhigtk« Kapital von ca. 400000 M. erst gegen 240000 M. aufgebracht. I« Königreich Sachsen herrscht erfreulicher Weise ein wohlwollende« Berständniß für die Bestrebungen der unter dem Protektorate de» Prin zen und der Prinzrsfin Heinrich stehenden Gesellschaft, welche« sich in zum Theil recht namhaften freiwilligen Spenden kund giebt; doch fehlen leider auf der Liste der BeitragSzeichner immer noch viele Namen großer Gewerbetreibender, die Fir men hervorragender Industrie- Gesellschaften, Banken u. f. w., welche bei Sammlungen für ein der vaterländischen Ma rin« gewidmetes Unternehmen nicht im Hintergründe bleibe« sollten, denn in erster Linie ist er doch unsere brave Marine, die Deutschlands blühenden Exporthandel fördert und schützt! So darf man denn hoffen, daß Sachsen» Groß-Industrie fich recht lebhaft an den Zeichnungen für diese Bestrebungen werkthätiger Nächstenliebe bethriligen wird. Da« bekannte Bankhau« Ed. Rocksch Rachf. in Dresden ist die Sammel- stelle der kür di- Gesellschaft „Seemann-Hau«" u. s. w. be- stimmte« Beträge. — Endlich, endlich nach langen trüben Regentagen, hat fich die echte Sommerwitterung eingestellt. Glühend heiß wirft die Sonne die Strahlen herab und mit Macht wird nun da« wogende Getreide zur Reife gebracht. Wie lohnend i ist jetzt eine Wanderurg durch die weiten, reich gesegneten Flure«! Welch' eine Pracht von Farben und Düsten! W-lch' ein geheimntßvolle« Flüstern ringsumher! Vom dunkeln Srü« de« jungen Hafer«, der eben seine Rispen gebildet, welch' ein zarter Uebergang zu dem goldenen Glanz de» reisenden Kornes! Und dazwischen das herrliche Blau der Kornblume Kaiser Wilhelm«, da« satte Roth de« flatterhaften Klatsch mohn«, da« reine Geld de» Ackerhederichs und da» zarte Rothviolett der stolze« Kornrade! Fürwahr, Feldblumen ge nug, an Karben so reich, wie an Düfte« ar«. Willst du Wohlgerüche athmeu, so wirf dich nieder in da« hohe Gra de« Feldraine«. Während dein Blick in den geöffneten Him mel hineiadringt, umgaukelt dich das Aroma de« kleine« be scheidenen Feldthpmian«, «ad an» de« Aehrenfelde heran« dringt der würzige Geruch der wilden Kamille zu dir. — Und welch' «in« Musik um dich her! während in ihre« Halmenwalde die Grille unermüdlich ihr Liedchen zirpt, da« so etrtönig ist und doch so anheimelnd auf na« wirkt, neigen fich die Halme vor der wehenden Lust, «ud kosend stretchrla sie einander. Wie traut und süß ruht r« sich dar« i« Schatten de« säuselnden Aehrenfrlde«! Aber blicke auch ein mal hinein in sein Innere«! Welch' ei« Leven zwisch«» den Halmen! Hier huscht ei« Mäuslein dahin, da« fich der nahen den Ernte freut, wo auch ihm sei« Theil nicht entgrhe« wird. Dort bringt ein Hamster mit scharfe« Zahne Halme zu Falle, um schon vor der Ernte Vorrath zu sammeln, zu ernten, da cr nicht gesäet. Hier klettert ein Käfer an de« > schlanken Halme empor zur Arhre, wo er seinen Rüffel in ' die weichen Körner bohren und den süßen Inhalt rauben ' kann. Dort wiegt fich eine Feldmotre auf de« duftende« f Acker-Unkraut und nascht süßen Honigseim. — Und über de« - Felde ist nicht minder Lust und Leben. Auf der wogende« i Oberfläche schaukelt fich, von Hunderten von «ehren getragen, > eine Schaar geschwätziger Slaare und Sp-tz-n, bi« et« Ruf j aus unser« Mmd , da« Rollen eine« Wagen«, der knall «ine» Schuss-« sie au? kurz« Zett ewporjagt. Auf der starren Distel, die stolz da« Feld überragt, findet der golglänzende ! Schwalbenschwanz ein Plätzchen zu« Ausruhe«, und viele andere bunte Falter spielen in der milden Luft über dem summenden Frlve. Da jagen sie plötzlich auseinander, da» , Summen der Käfer und Mücken verstummt auf einige Se kunden — di- Schwalbe, die in kühnem Bogen über da« Feld dahinsauft, hat ihr Opfer geholt. Doch nur kurze Zett, so zttpt die Grille wieder, so schwirrt e« wieder über der be- - wegten Fläche. Und inmitten all' diese« Leben«, diese» regel losen Treiben», diese» ewigen Auf und Nieder der schwanken- j den Aehren geht durch da« Korn eine stille, ruhige Be- ' wegung. Gehetmnißvoll steigt der «ährende Saft im Halme ' empor zur schwellenden Arhre, wo er fich unter dem Ein« flufse der Sonnrnwärme in den erwünschten Erntesege« ver- f wandelt. So ist da« wogende Getreidefeld rin Bild des f rastlos bewegten 8-beu« und des stillen, geheimen Schaffens, i ein Bild aber auch reichsten Segen«. Und die jubelnde ' Lerche, die über ihm zum blauen Aether aufsteigt, reißt sie nicht auch dich, o Menschenkind, mit fort zu Lob und Dank gegen den Allgütigen, der dir das wogende Feld schuf? — Der Fehlbetrag zum 9. deutschen Turnfest in Hamburg scheint fich doch erheblicher zu gestalten, al« ur sprünglich angenommen wurde. Obwohl die geneue Ab rechnung «och nicht vorliegt, sollen die Zeichner de« Garantie- soatS mit zwölf vom Hundert ihrer Zeichnung zur Zahlung herangezozen werden. — Die Abneigung der vom Lande stammenden Mann schaften gegen die Rückkehr in die Landwirtschaft hat im abgelaufenen Jrhre, wie es in dem Berichte der Sachsen- Stiftung (Arbeitsnachweisstelle) heißt, «och Wetter zuge- vomme«. Die landwirthschaftltchen Stellen wurden geradezu verschmäht, berichtet z. B. der Bezirk Zittau. — Die Vögel t« Bauer verlangen i« Sommer «ine größere Berücksichtigung, erstrn« schon durch öfteren Wechsel de« Wasser» im Trinknäpfchrn, zweiten« durch Grwährnng etne« größeren Badenäpfchen«, da auch bei ihnen da« Baden Bedürfnis ist. viele Vögel wählen t« Freien ihren Aufenthaltsort nur in der Nähe von Wasser und baden fich reichlich, wodurch diese Thterchr«, allein vo« Instinkt ge trieben, den Mensche« sogar «in nachahmenswertes Beispiel geben. Ja der Freiheit sucht der Vogel ttn Schatten Schutz gegen di« brennende« Sonnenstrahlen, wo immerhin noch eia Luftzug erfrischt, um so «ehr brancht dttsen Schutz der Gefangene in der dumpfen Stubenlust, «ad dennoch steht «au ost den Bauer de« Kanarienvogel« an de« gewöhnlichen Plätzchen, am Fenster, und der Gewöhnung weg«» achtet «an nicht darauf, wenn denselben die Sonnenstrahl«« treffen, kein Wunder, daß dann dieser sonst fleißig« Sänger de» Kopf hängt! Er ist ja gefangen and muß fich ganz ans da« Wohlwollen seiner Herren verlaffr«. — In Sachen der bevorstehenden Landtag-Wahlen hat da» Königl. Ministerium de» Inner« nunmehr weiter bestimmt, daß die AbtheilungSlisten vom 23. bi» einschließlich 2V. August d. I. au»zulrg«n und am 9. September d. I. abzuschlleße« find. Eine weitere Hinausschiebung ist unthunlich, so daß also bl- zu dem angegebenen Zeitpunkte, soweit nöthig unter ! Zuziehung von Hilfskräften, die AbtheilungSlisten unbedingt - fertig zu stellen find. Hiernächst find die weiteren Wahlvor- ' bereitungrn, insbesondere die Abgrenzung der Wahlbezirke «.,
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