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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189907194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-07
- Tag1899-07-19
- Monat1899-07
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1899
- Autor
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Der Aus-ezetttzuete sst der gsgtt»»ötAg ttl MWgtzgWgMU^W^. «fitdew deutsch« Reich« bürger M<lxBr«*er, d«r 18*1 «l» Gchiff«arzt der »Risst«" vom Norddkutsche» Llstzd «s Hetzer S«i mit L»b«tt-kfah, an Nord de, »VÜdste»««" -Wß, »- dem fruuzöfischr« Matrose» El»«»t «sm» bra»dtg -ewor- deur» Vorderarm zu a«p»ttre«. Al« da««!« de« Gchtff«- sthrer de« upsere» deuchche»Hkztv^»Ho»«« «»Lat, sagte Br»u«r: „Für Pflichtersßkl»»- unter Ltbersgefahr vtmmt ««» b«! um kein Geld. Ich frem «sch, eine« Kr«u»os«» betgeftaudri, zu hab«»." Dl« Vetheiligte», schreibt der „Ai- aaro", regte» glrsch die Auszeichnung Br»u»rs au, alles» acht Jechre laug hatte« dte Minister de« Aotwärttg»» »»d ds« Präfidrnten der Republik nicht den Muth zu dieser Höfii*- kett, selbst al« D least« vor eioigrn Monaten die Maßregel beschloß, mußte er gegen gewalltge Mderstßnd« »»käapfe», welch« die Fetg-eit -rwtffrr Politiker th« i» de« W»»l«gte. Au« Bayern: Bet der Hauptwahl zur Zweite« Saar» «er erhielten am Moutag von inegtsamwt iS« Mandaten da« Leutrum 83, die Liberale« 45, die Sonservrtive« 4, der Bauernbund «tt seinen verschiedenen »chatttrungen (füdbayi- rische «, unterfränktsche 2, mittels:Sukische ü) zusammen IS, die Socialdemokratrn 1t, die Demokraten 1 Mandat, außer dem wurden 2 wilde -«wählt. Da« Lesan.mlerzebniß der Wahlen ist «in vollkommener Tieg de« Lentrum«, da« fiebe« Stimmen über dir absolut« Mehrheit in der Sammer hat, und ein Vordringen der agrarische« Bestandthetle tu der libe ralen Partei, da, haup! sächlich auf Soften der Freifinutgen geht — auch aus Soften der Demokraten, die in Ansbach- Schwabach ihr einzige« bt«hertgr« Mandat verloren und nur in Wttrzburg mit Hilfe der Liberal»« ein andere« gewonnen haben. Der Reichslageabgcvrdnete Liebermann von Sonnenberg schreibt in den „veutschsocialm Blättern": „Es unterliegt keinem Zweifel, und rs wär« thökicht, wenn man sich in UN- seren Pacteikrrtsen darüber einer Selbsttäuschung hingebrn wollte, daß dte große nationale antisemitische Bewegung im deutschen Reiche augeblickltch auf einem todten Punkt ange- kommen ist der ltberwunden werden muß." Holland. Dte Friedenskonferenz trägt dem hollän dischen Minister de« Aeußereu de Beaufort wenig Dank eia. Sein Verhalten gegen dte Jungtttrken und Armenier, dte im Haag ruhig Propaganda zu machen hoffte« und denen durch allerlei Polizetmaßregeln anfänglich die Versammlungen be ¬ hindert ilvArdW »*tz spSerhin dsrchlnsbUitznlb stherh«»ps v«r- leidMnmrd«, h«t in wett« »reis« dermerNlen Partei Un-1 euftiidmttzett enveck», auch die orttzvdox« Lalvttttste», deren > Kchhrer, Dr. «niper, «iw f»«i-er Vers echter europäischer In- termnNen »u Snustms t«r christlich«» Armmter ist, find »«, stimmt, »Shr»»d dte Slerikaleu nicht, vergesten können, daß ttch> aller A»str««gu»giu deg JMvuemtttu« dte hollltüdtsche Regierung dte Zuziehung d«« Papste« »um Songrrß nicht durchgesetzt hat. Jrdinsall« wird t» September bei« wie- derzusammenttttt der zweite» Sammer de Beau^t von ollen Seite» schwere Augrist« zu bestehen haben, ja, di« holländische Prrste erörtert bereit« die Möglichkeit de» R«Stritt« de« ganzwi Sabinet«. Jedenfalls hatte de Beaufort -egen die Jungttirke» eine schwierige Aufgabe zu löse«, einerseits sollte die historische Gastfreundschaft der Niederlande gegen politisch« Flüchtlinge nicht verletzt werden, und anderseits war auf die Anwesenheit der türkischen Delegirten und auf gute Bezieh ungen zu» Sultan wegen der mohamedanischrn Bevölkerung in den Solonieen Rtckficht zu nehmen. § B^giets. Der Brüsseler Arbeiterverband nah« den Vorschlag de« Bürgermeister« Butt auf Schaffung einer au« Mitgliedern drstelbeu bestehende« Poltzetttuppe, welcht bei - allen künftigen Manifestationen «ad Versammlungen unter freiem Himmel für Aufrechthaltnng der Ordnung einjuftehen hat, an. Nur uuter dieser Bedingung sollen nunmehr alle , öffentlichen Meeting« erlaubt sein. ' Japan. Ja Japan find mit dem 17 Juli die Ver» , träge m Scast getreten, durch welche den Fremden flir da« - ganze Reich freier Verkehr, als Kaufleuten wie als Touristen, .! gegebeu wird. Zugleich hört dte Jurisdiction der Consulate , auf; nur für Frankreich und Ocherreich wird letztere, in ; Folg« eines Mißverständnisse«, bi» zu« 4. August in Kraft s bleiben. Moutettegr». In Eetinse wehrt man sich mit aller ", Entschiedenheit gegen den von Belgrad au« genährten Ber- s dacht, daß irgend ein Mitglied der montenegrinischen Fürsten, f favtilie oder gar Fürst Nikolaus selbst an der Verschwörung gegen König Milan bethriltgt sein könnte. Die wontenegrt- » Nische Regierung veröffentlicht eine amtliche Depesche, worin erklärt wird, daß kein Mitglied ter fürstlichen Familie von ; Montenegro in irgend einer Weise zu dem Attentat gegen j König Milan in Beziehung stehe. Bozo Petrovir habe sich s nicht au« Letinje entfernt. Blascho Petrovic, der in Belgrad . -rwvhnt habe, sei errthtmlicher weise verhaftet, aber alsbald wieder »»ter Entschuldigung»» der serbischen Regier»»« t» Freiheit -»setzt worden Fürst Nikolaus untrrhall« b«st«»dtg sehr gute Bezieh*«-»« zum König Alexander. Alle f vehmip- tunge», daß das Complot in Letinje organisier morde» sei, seien durchaus falsch. Marttlxrichte. Riesa, 1V. Juli. Butter per Kilo Mt. 2,- bis 3,20. «lf, per Schert Mk. 2,20 btt 2,4'?. Sie» pe, Schock M». -bi« S,Ä. SartoffeM, alte, per Ltr. Mk. Kiulhäupte Mk. — tt« —, . Kehlrltben 2 Stck. M. , Möhren, webund - / 5 »urkrtt, grün, per Slrk. 19 btt 40 Pf. Bohnen, grün, per 1 Ltr. M. - , v. Stachelbeeren, grün, per 1 Ltr. 20 bis — Ps. Pflaume«, geb., per 5 Ltr. Mk. >,5o btt , Psg, Aepsel per 5 Ltr. M. 1,50 btt - ,Birnen per 5 LU. Mk. t. < btt - Zwiebeln per 5 Ltr ^0 bi« - Psg. Scholen 2 Ps. Neue Kartoffeln per Metze 45 jjf. i Henne Mk. ,— btt . t Paa, Taube» — btt - Psg. tMetsvrvivHischr«» von «. »iLltz««, vr«!,! BavomriLkpand Mittag» 12 Uhr. Hehr trocken Beständig Mu Schön Wetter Brrönsrrllch Regen (Wli'dj Btel N«ge>- 8 8 8 L » R ß 3 8 L ItSnlgl. kroriaat-Tiut varttootrasos ü 1), Ossoiüiktsrvit: Lpril bis ijsptomb« 7—N unä 2—k llbr, Ootoboi bi« Mir» 8—12^unck 2—k vkr.i KekmImchNz!' Alle geehrten Bewchner von Gröba und Umgegend, welche gesonnen sind, der Gründung einer Filiale der Sächsischen Fechtschule, welche unter dem Protektorat Sr Sgl Hrhheit, des PrinzensFuedrich August steh», beizutreen, werden gebeten, sich Sonnabend Abend s>/,9 Uhr in Pietsch'« Reftauratiott «inzustndrn * Die Einberufer. ! Vduv lllalebsn I siaä ckis notorisod UUV0rgI«!o!lI1vIlGU ^Virkun^cn k. ck u. xsx. all» . llLutiwrolLlgtrolt«! a Lursodltr« ä« ultbsrväkrttzn ! 6krdvltdeer8edsPekvl-8eike ! LlurLs vroloelk mit Lräkugol Mttl Lrm» von Sorglluuw L V1« , llorlla RR. v rrlltt. ». M. Vorr. 50 kk. pr. Stck. bsi vttollUlr PkUlsvd, Soiksvkabrik, < ?. vlawousodolll, xriLSUi. DM" Kölnische» LSaffer ^WU von Joh. 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Einem Theil der Mann schaft war eS gelungen, sich aus dte Felsen zu retten; sie iebtrn dort mehrere Tage ohne Wasser und ohne irgend welche andere Nahrung als Auster», welche ihren Durst vermehrte», ohne den Hunger zu stillen. Ein von Guernsry kommende« Schiff segelte bei den Felsen vorbei, jedoch in einer Entfernung, in welcher eS nicht möglich war, die Nothsignale der ver hungernden Menschen zu bemerken. Aber der Sohn des Kapitäns hatte zweimal geträumt, daß sich Schiffbrüchige auf den Felsen befänden und bestürmte seinen Vater so lange mit Bitten, nach den Felsen zu steuern, daß dieser endlich widerstrebend nachgab. Die Verunglückten wurden, dem Tode nahe, halb wahnsinnig vor Durst aufgesunden. Nur der Traum deS Knaben hatte sie gerettet. Diese Geschichte ist wahr, warum sollte ich nicht auch an Ihren Traum glauben?" Sie erwiderte nichts, aber als daS Schiff sich in diesem Augenblick so tief neigt«, als ob e» ganz übergehen wolle, ergriff sie schnell, jedoch vollkommen ruhig meinen Arm; ihr furchtlose- Wesen bezeugte mir, daß sie fest an die Worte glaubte, die ihr Vater im Traum zu ihr gesprochen hatte, daß sie sich völlig sicher an meiner Seit« fühle. Sir ahnte nicht, wie unsagbar glücklich mich da« machte. .Der HochbootSmann hat mir erzählt," sagte sie nach kurzem Stillschweigen, .daß Sie da« Schiff zu bergen wünschen. Ich fragt« ihn, warum? Sind Sie böse über meine Neugier?' .Wie sollte ich, und wa« antwortete er?" .Er meinte, Sie dächten wohl, dte Reeder würden Sie für Ihre Treue belohnen und befördern." .Ach, wa» weiß der davon ; nie habe ich solche Gedanken ihm gegenüber geäußert; ich begreife nicht, wie er zu diesem Geschwätz kommt.. .Nun, ist eS denn so schwer, solchen Wunsch zu ver- muthen? Er ist doch eigentlich ganz natürlich." .Gewiß wär« er das, aber diesen Schelmen gegenüber doch kaum. Bon Menschen, die rin Schiff mit so schlechten Provisionen auf See schicken, daß die Mannschaft zur Meuterei getrieben wird, kann man doch keine Dankbarkeit erwarten." .DaS glaub« ich auch, aber waS gedenken Sie zu thun, wenn Sie nicht imstande sind, daS Schiff zu retten?" .Nun, wir ich Ihnen schon sagte, dann werden wir daS Boot besteigen, und ich werde versuchen, Land zu erreichen, wenn wir nicht rin Schiff treffen, welches unS aufnimmt." Innerlich lachte ich über meine Antwort, denn ich ver stand recht gut, wo sie eigentlich hinaus wollte; sie war einen Moment verwirrt und ließ den Kops sinnend hängen, fuhr dann aber fort: „Ja, daS weiß ich wohl; nein, ich wollt« gern wissen, wa» Sie anfangrn werden, wen« wir glücklich auf da» Fest land gelangt sind und Sie kein Schiff mehr haben?" .Dann muß ich suchen, ein andere» zu finden." .Doch al» Kapitän?" .Ach, wo denken Sie hin; ich würde ganz zufrieden sein, wenn ich wieder ein Unterkommen al» zweiter Maat fände." „Sie würden doch aber auch eine Stelle als Kapitän annehmen, wenn Ihnen eine solche angeboten würde?" „Wenn ich könnte, gewiß mit dem größten Vergnügen, aber ich kann nicht." „Warum denn nicht?" fragte sie lebhaft. „Nun, aus dem einfachen Grunde, weil ich das Examen als Kapitän eines Handelsschiffes noch nicht gemacht habe." Diese Antwort schien sie nicht erwartet zu haben, denn sie wurde nachdenklich und versank in Stillschweigen. Während sie so, sinnend ins Leere sehend, vor mir stand und ich sie mit Entzücken betrachtete, fiel mir ein, wie sie mir von mehreren Schiffen ihres Vaters erzählt hatte, und mich durchzuckte der Gedanke, daß ihre Fragen die Einleitung ge wesen sein könnten, mir den Befehl über eins dieser Schiffe anzubieten. Ich gebe mein feierliches Ehrenwart, daß mir jede Er innerung an ihre gesellschaftliche Stellung am Lande und ihren Reichthum, als ihres Vaters einzige Erbin, so gänzlich ent schwunden war, als wenn ich nie ein Wort davon erfahren hätte. WaS sie mir war, sie war c« einzig und allein ge- worden durch die wunderbaren Schicksale, welche uns mit einander verkettet hatten, durch tdre bezaubernde Persönlichkeit, ihr edleS, muthvolleS Wesen. So oft ich sie sah, so ost ick, an sie dachte, von Stunde zu Stunde möchte ich sagen, war mein Herz mehr von ihr gefesselt worden. Nie war mir mein Leben mehr wertb als jetzt, da das ihrige von dem meinen abhing, zu jeder Zeit würde ich rs aber auch gern hingegebrn haben, wenn ihre Rettung eS erheischt hätte. (Forsetzung folgt.)
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