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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189908085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-08
- Tag1899-08-08
- Monat1899-08
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1899
- Autor
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-- Thier,«Ituug «ud Bezetch«»«^ Sl Nr. r A 66-68 64-66 60-62 66-70 S3-tl6 VV S MetesrolAitsche». ZM»q«Ut — R«Wu», o»m« lassen. Aus A»« Wotzulul," d<um aus, liMDt Strrbehvnd, geivebt vo« i, 28 21, St. IS, »3, ZV 7. 48 Lk> Der dem «e- sc-ss -7-58 64 !4-37 j -32 26-28 43-ir t3-4k 4!-4 3ö-4( 61-SS Ü7-L8 3-66 18-61 46-48 3-46 tk-42 38 «Utag» 12 Uhr. Sehr trocken 776 «rftäudlaschö» Schv» Wett« veränderlich ,8g, «eg« (Mud) viel «V» 746 «. 62- 66 63- 66 48-62 64- .'6 tt-62 r -s.' iv-3> 26-27 2« M. 14-37 < iv-38 > 3t-l .>7-11 16-27 er «Ke Km-wunde belgrbracht, wurde obachtuug gestellt. a«gesammelt hatte. Wütheud ftünnte er gegen die Leute, so das, sich derselbe» eine arge Panik bemächtigte. Schließlich gelang es «ine« Wachmann und dessen Bruder, Lapek von rtickwttrt» eine Decke überzuwerfen und ihn zu fesseln. Unglückliche starb am nächsten Lag». Ein kleiner Kttabe, unter ärztliche Stur« 730 ist«- Guq HiMwer» zu ^stuw «ugsst wurde er 'jedoch, da fich au ihm Achchm von wahrt, mau solch, .letzt« Lollwuth -rlgwu, sofort tu daß Kraukeutzau» gebracht. I« lag t» Schrei, «uh da» -mukmzduuur bqzmm lapek zu tob«, er zertrümmert, dl, Linnen. Da» wäre gewiß Ziauneretnrichtmigrgegenständ«, und nur mit groß« Mühe ein ernste» m,d srlntichr» ßlhmvoto wort gewesen, wmu könnt, ihm die gwaugljack, werde». Doch »auch nur nicht der Sarg bl» zu seiner wirklich«, Benutzung bei dirse riß er in Stück,. E» gelang ihm, vom Fenster in den der vendiguog uuisten» dem sehr profanen Zwecke al» Aus- Ar-nkwi-auggart«, hinabzufpringm u^ über dm Zaun aus bewahrungsort sür getrocknete Zwetschen und vratbirnn, hätte die Straße zu Vettern, wo sich «tu, groß, Meuschnuumge dienen »üffeu. In einig«, Wmdnrdörsem wird solch, Sitte noch häufig grübt; ich sah in drei Millen getrocknetes Obst darin und einmal weiß, Bohn«,. I» einem Dors« am Rand, KrhdiagenS ist mir nun von einer durchsu» glaub« hast,« Person folgender merkwürdige Fall bnichtrt. Ja de» VV er Jahren zog eine FamUt, au» d«n Weudlande (Mann und Frau) hierher. Reba, anderem HauSgeräth führten sie auch ihr« Särge mit sich. Sie «ahnten oben iu einem Hause in M. Ja einem sehr streng«, Sinter wurde« betde Ehe« leute recht krank, und der Mann starb rasch dahin. Ma« legte ihn in «inen dmc Särge, die aus der Kammer uebenan standen. Al» nun nach drei Lagen die Träger kamen — viel Erfolg« war bet der Kälte nicht da —, «ahmen sie von der Kammer den Sarg, der hoch stand und am nächsten der Lhür zu, und zogen nach dem kurzen Gebet de» Predig«» damit ab zum Frledhose. Am ander» Lage kämm zwei Frauen au» der Gegend von Lüchow, verwandte de» Man«». Al» sie nun der krank«, Sittwe rinObstmu» bereiten wollten und den Deckel de» noch aus der Bodenkammer stehenden Sarge» abnahmen, sahen sie zu ihrem Schrecken, daß die Leiche ihre» Bruder» darin lag; da» Mehl, die Backpflaumen und die Bohnen mit dem andern Sarg, hatte man beerdigt. Man denk« sich den Schrecken der beiden Frauen. Ihre kranke Schwägerin hat nicht» von dem Versehen erfahren, nur der Pastor und die Träger, die am späten dunklen Abend die wirkliche Leiche abholten zum Kirchhofe. Erst mehrere Jahr« später erfuhr man im Dorfe von der Beerdigung de» seltsamen Speiseschrank». T 0 llwuth. Au» Hohenmauth wird berichtet, daß da« selbst im Mai dsS I». der 30 jährige Arbeiter Wenzel Capek von einem tollen Hunde gebissen wurde. Capek war darauf hin in da» Pasteur-Institut nach Wien gebracht und von da nach 20 tägigem Aufenthalt al» geheilt entlassen worden. An- lge, nicht auS-emästete, — Liter« au«, genährt« junge, ^ut gvülhrte älter, . . . genährte jeden Alter» . Kalben und Kühe: 1. voVfletschtgk, aurgemästet, Kalben höchsten Schlacht ¬ werwe» 2. vollfletschtge, »»»gemästete Kühe höchsten Schlacht ¬ werth«» bi» zu 7 Jahren 5. ältere «»»gemästete Kühe und wenig gut entwickelte jünger« Kühe und Salben 4. mäßh genährt« Kühe und Kalben 6. gering genährte Kühe und Kalben Bullen: 1. vollfleischig« hilchsten Schlachtwerth«« 2. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere . 3. gering genährte Kälber: 1. feinste Mast- (Bollmtlchmast) und beste Saugkälber 2. mittler« Mast- und gut« Saugkälber 3. geringe Saugkälber 4. ältere gering genährte (Fresser) Schafe: 1. Mastlämmer 2. jünger« Masthammel 3. L>tere Masthammel . . . 4. mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschase) . Schwein«: 1. Fettschweine 2. vollfleischige der feineren Raffen und deren Kreu ¬ zungen im Alter bi» zu 1'/« Jahre» . . . . 5. fleischige 4. gering entwickelte, sowie Sauen und Eber . . . 64-66 64-66 41-63 „ „ . . . 49-6 t Eefchästögang: Bei Ochsen, Kalben Kühen, Bullen, Kälbern und Schweinen mittel, bei Schafen flott. Ochsen: 1. vollswlschige,Q mUmSfttte, höchsten Schlachtwerth«» 2. jung« 3. 4. Telephonische Ferieruteldestelle». (Rathhau» Hauptthür), Fernfprechftelle ,c«Lommando Mesa , F. A. Bretfchneider, Elbtrrraffe, . Hotel «aiserhos, Kaiser »ilhelm-Plab, E. O. Walther, Architekt, Gartenstrape 33, , Hotel Sächsischer Hof, Bahnhofstraße, . Rittergut Riesa (GöhliS) . Übler L (Dampfmühle), . Nandn^Bröba ' SIMMs rmlitärfrei, welcher in der Dachschiefer- Branche durchaus erfahren, wird für dauernde Stellung per 1. October c. gesucht. Offerten mit Angabe der Gehaltsansprüche erbeten an Osumlli Kromer, Döbeln i. Sa Wir suchen mehrere ordentliche Bierschröter bei hohem Lohn für dauernde Stellung. Kleüiwn-Siwndnwiiwi'wi IKwiwwidwi' kwIwwnIiwUwi'. WM- Wer schnell und billigst Stellung stade« will, der verlange per Postkarte du „0üUl»vdv V»hllUH»v-?l»»1" in Eßlingen. Lohnender Nebenverdienst bietet sich Angestellten von Fabriken rc rder sonstigen anständigen seßhaften Pe.sonen, ire'che ü'er größeren Bekanntenkreis verfüg'», durch den Bert rieb der vorzüglichen Fabrikate (täg liche Bedarfsartikel) eine» bedeutenden Fabrik geschäftes. Verkauf nur direct an Lvnsumenten nicht an Händler. Fr Off u L. L. 1525 an «adol» «affe, «öl». * ikusvesksui. ErblheilungShalber soll da» dem verstorbenen F-ierfrieki Wikbekm 8<ümiät in Pochra ge hörige Hau» gründ stück mit Garten 86 Rlh enthaltend, sowie 2 Acker 82 Rih Feld und Wiese mit eingebrachter Ernte und noch .anstehende» Früchten auSzugS- und hrrbergSfrei verkauft werden. Bedingungen sind bis 16. d. M. bei Unterzeichnetem einzusehen. Pochra, den 7. August 1899. R. Hensel. Ortsrichter. Mein in schönster, freier und belebter Lage von Oschatz befindliches MtiHnM. neu renooirt, mit ca 1200H) wlv herrlichem Obst- und Blumengarten nebst Park und Wasserleituna will ich, nur meiner Versetzung wegen, bei 4- bis 6000 W. sehr billig verkau en. Nähere Auskunft ertheilt Wastav Schmieder, Oschatz Schönes gut verzinSbares Hausgrundstück mit Garten ist in Wurzen zu verkaufen. Aus- kunft ertheilt Kies» Poppiherftr. 29 III rechts. «Suse! Enieu! 899 Frühzucht, 6—7 Mon alt, m Garantie sür leb. «. gesunde Ankft., stacht- u. zollfrei per Nach». 7 große starke, schlachtreife Gänse oder 16 ebensolche speckfette prächt. Enten, je t M. 23, 4 Gänse u. 6 Enten, zus. 22 Ml. Kern» Neumann, Monasterzyska 9 vls B, eslau. Sin« Gi-aww« Timmenbucke ist sehr billig zu verkaufen Weftftr. L. LütlsliUgtt Milchvieh. Freitag, den 12. August, stellen wir größeren Transport der besten Oldenburger Mühe, Kalbe«, sowie juuge, spruna- fähige Balle« in Rie'a „8ää>sis«ker Aos" zum Verkauf. AK. Monate September, Oktober treffen mehrere Transporte Oldeuburger ««d Oftfriepsche jährige Kuh- «. B«lle«- Kälber ein. Bestellungen bis dahin nehmen gern entgegen. sichW (,M> köbk. fll-3M6s. kimll Wurf Mel hat zu ver'au en Schumann, Forberge. Weißes Einschlagepapier ist zu verkaufe« iu der Exped. d. Bl. Ter Oberst stand in Gedanken versunken, er nickte als ob er sagen wollte, er finde das natürlich. 2 „Bor dem Neid kann »jemand sich schützen," sagte die Obristin in fieberhafter Erregung, „man mnß die bösen Zungen reden lassen, sie schweigen auch wieder. Gütiger Himmel, der einzige Sohn eines Millionärs! Jede» an dere Mädchen würde mit beiden Händen zugegriffen ha ben, und Du lassest Dich durch kleinliche Bedenken zu einer ablehnenden Antwort bewege»? Ich hoffe, daß da» letzte Wort in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen ist, Herr Wildenbrnch wird Dir eine Bedeukfrist gestellt haben. .." „Nein, Mama," unlerbrach Helene sie ernst, „das letzte Wort ist gesprochen, und ich nehme e» nicht zurück." Die Mutter wollte «ine heftige Erwiderung geben, aber der Oberst ließ sie nicht dazu kommen. „In Deinen Her- zenS-Angelegenheiten magst Du Deinen eigene» Weg ge ben, wir werden Dich nicht zwingen ans unsere Wünsche Rücksicht zn nehmen," sagte er. „Theo Wildenbruch ist ein häßlicher, aber reicher Mann, Du bist schön und unsere Armut ist stadtbekannt, da würde es allerdings heißen, wir hätten Dich verkauft, um un» allen ein angenehme» Leben zu verschaffe». Da» hören oder auch nur in den Blicke» meiner Bekannten lesen zu müssen, wäre mir furcht bar, mein Stolz und meine Ehr«würden sich dagegen auf- bämnen, und von diesem Gesichtspunkte au» betrachtet, kann ich Deine Entscheidung nur billigen." „Ich mußte, daß Du so reden würdest," erwiderte He lene mit gepreßter Stimme, ohne den Blick zn erheben, „auch ich bin stolz und jener Borwurf würde mir da» ganze Leben verbittern. Und wenn »nein Gatte selbst mir ein mal den Borwurf machte, daß ich ihm Dank schulde, weil er mich an» meiner Armut errettet habe, so wäre da» Le ben an seiner Seite nur noch eine Hölle für mich." „Wenn er Dich nicht liebte, würde er nicht um Deine Hand geworben haben," sagte die Obristin, die sich noch immer nicht bernhigen konnte, „und vor seinem Vorwurf Würde seine Liebe Dich schützen." „Darüber denke ich anders, Mama, Mißverständnisse und Meinungsverschiedenheiten kommen auch in der glück lichsten Ehe vor, und im Unmut ist ein unbedachtes Wort rasch gesprochen." „Aber ich bitte Dich, bringst Du ihm denn kein Opfer? Du bist von Adel!" Der Oberst hatte eine Kerze angezündet, er küßte seine Tochter auf die Stirne, kein Zug in seinen» scharf markier- ten, wettergebräuuten Antlitz verriet seine Gedanken. „Geh' mit Gott zur Ruh," sagte er in bewegtem Tone, „ich kann Dich nicht tadeln, aber solltest Du nach ruhigem Nachden ken anderen Sinne» werden, so läßt sich wohl noch ein Weg finde», auf dem diese Angelegenheit nach Deinem Wun sche geordnet werden kann. Gute Nacht!" Ob auch die Obristin ihrer Tochter, zürnen mochte, sie liebte ihr Kind doch zu sehr, al» daß sie an ihm ihren Zornhätte auSlassrn können. Sie schloßdasMädcheii schwei- gend in ihre Arme und hielt «»lange umschlungen, und am Mntterherzen sand Helene die ersten Thränen, die ihren Seelenschmerz linderten. „Du mußt e»m wissen, sagte die Mutter in bedauerndem Tone, „ich sähe Dich so gerne glück lich, und Du wärest e» an derSeite diese» edlen, herzens guten Manne» sicherlich geworden." „Ich konnte nicht ander», Mama," seufzte Helene, die nassen Augen trocknend, „e» war,al» ob eineinnereSlimine mir zuriefe, ich müsse so handeln." „Du arme» Kind I" „Ja, ich bin sehr, sehr unglücklich." „So liebst Du ihn dennoch?" „Ich weiß r» nicht," erwiderte Helene nach einer lan gen Panse, „ich würde mir darüber wohl klar werden, wenn ich selbst reich wäre, aber nun mag ich nicht darü ber Nachdenken. Laß un» zu Bette gehen, Mama, ich werde wohl keine Ruhe finden, aber ich möchte allein sei»» mit meinen Gedanken." „Und auch ich sage mit dem Vater: wenn ruhige» Nach denken Dir zeigt, daß Da eine Thorheit begangen hast, SSMS»»»» s« »»»»«»MS» SSSSHS» SMSSMSSW, so wende Dich vertrauensvoll an uns, vielleicht kann noch alles gut werden." Helene schüttelte schweigend das Haupt, und mit einen» schweren Seufzer verließ auch bald daraus die Mutter da» Wohnzimmer, um sich ins Schlafgemach zu verfügen. * * * Theo Wildenbruch hatte das Haus der Generalin mit schwerem Herzen verlassen. Seine Hoffnungen,die das Fnn- dame,nt so manchen stolzen Lustschlosses bildeten, waren ver nichtet, er kannte den ernsten, festen Charakter Helenes zu gut, als daß er jetzt noch hoffen durfte, sie werde ihm er lauben, die entscheidende Frage »och einmal an sie zu rich ten. Und doch liebte er sie so innig! Und doch hatte er mit Zuversicht geglaubt, daß sie seineLiebe erwidere. Er glaubte es in ihren Blicken gelesen zu haben, er erinnerte sich noch jetzt einiger Worte, die es ihm verraten hatten. Sollte er in der That sich so sehr getänicht haben ? Daß sie seines Reichtums wegen ihm den Korb gegeben hatte, würde er nie geglaubt haben, Reichtum war doch jedem jungen Mäd chen erwünscht, und er kannte die Armut des Obersten, die Helene sicherlich zwang, auf die Erfüllung manchenWnn- scheS verzichten zu müssen. Nein, der Grund ihrer Ablehn ung konnte nur in seiner mißgeformten äußeren Erschein ung liegen, mochte sie das auch bestreiten, er wußte e» besser. Bei dem Gedanken daran hätte er lautanfschreien mö- gen, er nahm den Hut ab und fuhr mit der Hand überfeine heiße, nasse Stirn. War er denn vom Gestbick verurteilt, in seinem ganze»» Leben einsam zu bleiben? Tie Mutter hatte er früh verloren; er erinnerte sich ihrer noch sehr genau, ihr Bild stand auch jetzt wieder vor seiner Seele. Nicht da» Bild, das in» Prunkgemach seines Vaters hing, nicht daS Bild der schonen, stolzen Ballkonigin in elegan ter Toilette, nein, das Bild der stillen, sanften Frau, die im einfachen Hauskleids an seinem Krankenlager saß und mit der aufopfernden Treue einer Mutter ihn pflegte. (Fortsetzung folgt.) 7S,1tz
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