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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189908303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-08
- Tag1899-08-30
- Monat1899-08
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.08.1899
- Autor
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welche nicht im Stande sind, die Politik der Negierung, die sie doch in ihren Kreisen zu vertreten haben, mit der ge botenen Ueberzeugung und Energie innezuhalten. Oesterreich. Als der Wiener Bürgermeister Dr. Lueger am Sonnabend vom Bahnhöfe in ElbrSthal, wo jetzt PassionS- spiele abgehalten werden, in Begleitung deS Bürgermeister stellvertreters Dr. Neumayer wegfuhr, ertönten auS einer Gruppe Sozialdemokraten Ruse: „Pfui Lueger! Nieder mit dem Wahlrechtsräuber!" ES entspann sich eine Prügelei, an der auch Lueger sich betheiligte. Stöcke und Regenschirme wurden geschwungen; ein Landjäger nahm eine Verhaftung vor. Bei der Rückfahrt waren Wachmänner zum Schutze Luegers am Bahnhofsteig aufgestellt. Gerbte«. Die serbischen Emigranten in Gens bereiten, wie ihr dortiges Organ «itthettt^sti« Memorandum an die Mächte vor, worin sie tzrerlangenHdatz Milan durch einen Beschluß der Mächte au- Seäien^entsemt werde. Falls dies nicht geschehe, sollen in Serbien Unruhen hervorgerusen werden, damit «ine diplomatische Intervention eintreten müsse. Afrtkl». „Daily Mail" meldet auS Lourenyo MarqueS: Das englische Kriegsschiff „Tartar" hat in zwei Kabellängen Entfernung vom portugiesischen Kriegsschiffe „Jndia", welches die zurückgehaltene Munition für Transvaal an Bord hat, Ausstellung genommen. Die Behörden dort bekunden die größte Aufmerksamkeit gegenüber einem etwaigen Ueberfall seitens Transvaals und tranSvaalischer Bürger. Alle Posten sind verdoppelt; Soldaten mit gezogenen Säbel patrouillirten vorgestern die Straßen. Große Sendungen Pferde und Maulesel für die portugiesische Artillerie und Kavallerie kom men dort an. Brieftirstru. E. F. Str. 19. Ja! Infolge der Kaiser-Manöver fand 1896 der Viehmarkt in Lorenzkirchen Sonnabend, den 5., der Krammarkt Sonntag, den 6. September statt. Die Kaiserparade war am Donnerstag, den 3. September. Nr. 44. S. R. Das können wir natürlich nicht wissen! Wenden Sie sich eventl. an einen Rechtsanwalt. Hohe BetohM«g sichere ich dem ehrlichen Finder zu, welcher die am Montag Nachmittag in Röderau oder auf dem Wege Don Röderau nach dem Ba rackenlager verlorenen 90 Mk. in Gold kn der Exprd. d. Bl. abgiebt. Bäckerei- Berkans. Seit 34 Jahren von mir betriebene gute Bäckerei, einzige Im Orte an der Elbe und w-iter Umgebung, mit Materialhandel und Futtergeschäst, will ich Alters wegen verkaufen. Zum Grundstücke gehören noch 4 Scheffel Feld, 3 Obstgärten rc. Anzahlung 8-—10000 Mk. Adressen von Interessenten erbitte unter 0. I. 17VV an VH»»»«, Pa. böhm. KmWen vfserirt in allen Sortirungen billigst ob Schiff Riesa K. v. »«»»ins. Jagdverpachtung. ES soll die Jagduuyung der Flur Salbitz, Weichteritz und Rochzahn, circa 700 Acker, auf 6 hintereinander folgende Jahre vom 1. September >899 an öffentlich ver pachtet werden. Der Verpachtungstermin findet Donnerstag, de« 14. September, Vormittags */,12 Uhr im Gasthofe z« Salbitz statt, wo die Bedingungen erst zuvor bekannt gemacht werden. Salbitz bei Stauchitz, den 29. August 1899.Der Jagdvorstaud. SSiihrkich-UlMkelie llrWlriMMt. Fahrordnung vom 4. Septbr. biS mit 1. Ottbr. 18»». Von Riesa thalwärtS: «ach Strehla-Mühlberg: Vorn,. 7»», 8", 11", Nachm. 1", 4" und nur bis Strehla, Mittwochs und Freitags Li- Kreinitz). Bon Riesa zu Berg: nach Dresden: Norm. 5", 7", 10", Nachm. 1", 2»« und (4" nur b,S Meißen). Frachten werde« schnell imd billigst befördert. Dresden, den 30. August 1899. Miv ÜHi-mNRisn. PKNb Pa. Mariafcheiner Mariascheiner -V üraunkvdlvn Lruunkohlv» in allen Sortirungen verkauft billigst ab Schiff Riesa v. N. Sokul»». empfiehlt in allen Sorten ab Schiff I. G. Müller, Nünchritz. Schleaue Füge! ^werden am «chneltnen durch Theod. vo» Eisksted»'» gesetzt, geschützt Nr. S«»7S schadlos beseitigt. Erhältlich beis ° ltob. Arckmmw, Drogerie Kau« unck iaim flilgel, Nurmooium» ,ur l kuomlmrtcr b'ttw'ik. »i jtzüe.ru.ur-.U -^Sllf Idrsklliiig^ okir« krviüsi,>»>>» planoluger u. Vorsanätliaus 8tslAnIiesg,lIsS8ü»ii lsk,vv-s>eürgvu-^!t»« pl. Lmpkoitlttu v. Xolism vus«»i tu,„. Oirvk IM Iu8t,lilment,^ »irr ^n^xvrU l. »H— k'rslL'.isl.t» «is?vr.lL. - L HM" Kölnisches Wasser -WW von Joh. Maria Karina Köln, auch in Blumen gerüchen st Mosche 7b P. u. 150 Pf. empfehlen 5. N. Idomss L 8odn. „Wie leichtsinnig!" sagte der Bankier unwillig. „Wann hast Du die Schlüssel zuletzt gesehen?" 21 „Ich erinnere mich nicht mehr, Du gabst mir damals die Schlüssel, als ich die Kasse übernahm, und später sag. test Du niir, ich möge sie behalten, damit ich sofort Herr über die Kasse sei, wenn ein plötzlicher Tod Dich abruse. Ich habe an die Möglichkeit dieses Falle» niemals gedacht." „Aber die Schlüssel hättest Du besser anfbewahren müs- sen!" zürnte der Kommerzienrat. „Meine Kaffe ist in der vergangenen Nacht bestohlen worden, der Dieb muß die Schlüssel besessen haben, nun frage ich Dich, wer ist der Dieb?" Bestürzt war Theo znrückgetveten, sein Blick streifte da» spöttisch lächelnde Gesicht Walter». „Wie kann ich da» wis sen?" sagte er. „Nein, Sie können da» nicht wissen," nahm Walter jetzt das Wort, „Sie der Sie von allen Menschen nur da beste denken, wissen ja nicht, wie sehr Ihre Großherzigkeit mißbraucht worden ist. Die Schlüssel sind Ihnen gestoh len worden, vermeintliche Rechte, die man auf gesetzlichem Wege nicht verfolgen kann, sucht man auf andern Wegen zu erreichen." Die beiden Wildenbruch, Vater und Sohn, blickten ihn überrascht an. „Wenn ich Sie recht verstehe, so sprechen Sie einen Verdacht au», der mit seiner ganzen Schwere sich gegen meinen Vetter richtet," sagte Theo in grollendem Tone; „ich möchte Sie bitten, in solchen Aeußerungen doch et- was vorsichtig zu sein. Hugo Wildenbruch hat nicht ge wußt, daß ich die Schlüssel besaß." „Verzeihen Sie, er wußte e» ich erinnere mich, daß Ich e« ihm vorgestern abend gesagt habe," erwiderte Wal ter kühl, indem er an der Glockrnschnur zog. „Sie erlau ben wohl, Herr Kommerzienrat, daß ich vte Untersuchung Wetter führe?" „Gewiß, gewiß," nickte der Bankier verwirrt. „Ihr verdacht sängt an, mir etnzuleuchkn, der Bursche ist al» abgerissener Vagabund heimgekehrt, er wird in der Fremde nichts Gute» gelernt haben." David trat ein, der Geschäftsführerbefahl ihm, die Thür zu schließen und näher zu kommen. „Strengen Sie einmal Ihr Gedächtnis an," sagt» er, „haben Sie gestern abend nach Geschäft»schluß irgend etwa» Verdächtiges im Hause bemerkt?" „Nicht, daß ich wüßte," erwiderte David ohne Zögern. „Sie werden sich erinnern, daß ich gegen halb acht Uhr da» Hau» vevließ, wer war außer dem Dienstpersonal zu dieser Zeit noch im Hause?" „Nur der Herr Kommerzienrat, der eine halbe Stunde später auSging." „Ich war schonfrüher ausgegangen,-" sagte Theo. „Siekamen gegen Mitternacht nachHause," nickte David. „Und Herr Hugo Wildenbruch?" fragte Walter. „Der hatte gestern abend eine merkwürdige Unruhe; er war den ganzen Tag nicht im Hause gewesen, gegen sieben Uhr abend» kam er, ging aber gleich darauf wie- der fort. Dann kam er gegen elf Uhr wieder, ich lag schon im Bett ..." „Sie mußten4hm öffnen?" fragte der Bankier rasch. „Nein, er hatte den Hausschlüssel, ich hörte ihn die Treppe hinaufgehen; nach einer halben Stunde schlug er die HauSthür wieder hinter sich zu." „Er ging also noch einmal au»?" fragte Walter. „Wissen Sie da» ganz bestimmt?" „Ich bin sogleich au» dem Bett gesprungen und an» Fenster gegangen, da sah ich ihn mit dem Hut in der Hand Vorbeigehen, der Mond schien hell genug, daß ich den Herrn erkennen konnte." „Und wann kam er zurück?" fragte der Kommerzien- rat, aus dessen Stirn di« Adern anschwollen. .Sehr spät, e» kann drei, «»kann auch vier Uhr aewe- sen sein, und wie er die Treppen htnausstolperte, hört« ich, daß er total betrunken war." „Er wird sich eine« Naufch angetrunken haben, um sein böses Gewissen zu betäuben," sagte Walter, der mit seinem Ches abermals einen bedeutungsvollen Blick wechselte. „War Dein Sekretär gestern abend offen?" fragte der Bankier. „Sag' die volle Wahrheit, Theo, und suche nichts zu verdunkeln, ich bitte Dich darum." „Ja, er war offen," erwiderte Theo, „aber darum kann ich noch immer nicht an die Wahrheit dieses Verdacht glauben. Hugo ist ein ehrlicher Mensch und seine Unruhe läßt sich leicht erklären, zwischen ihm und Bertram Bauer band hat gestern ein ärgerlicher Auftritt stattgefnnden, des halb will er auch heute noch die Stadt verlassen und an einem Theater ein Engagement suchen. Ehe man einen solche» Verdacht ausspricht und verfolgt, müßte die Sache doch gründlicher untersucht werden; eine andere Person kann die Schlüssel fortgenominen haben." „Wer?" unterbrach sein Vater ihn scharf. „Kannst Du diese Person mir bezeichnen? Wer hat zu Deinem Zim mer Zutritt?" „Ich kann niemand bezeichnen." „Und eS wird auch niemand gewußt haben, daß er die Schlüssel zu meinem Geldschrank in Deinem Sekretär fin den konnte! Hugo wußte es, er war erbittert über die Ab rechnung, die seine letzten Hoffnungen vernichtete, es wurde ihm klar, daß ihm nun nichts mehr übrig blieb, als die Vagabondenlaufbahn weiter zu verfolgen. Daß ihm das nicht behagte, läßt sich denken, großspurig ist er immer gewesen, und vielleicht war e» nicht das erste Mal, daß er ein Verbrechen beging, um sich aus der Not zu helfen." „Er hat möglicherweise diese» Griff in Jbre Kaffe nicht al» ein Verbrechen betrachtet," fügte Walter den Schluß folgerungen seine» Chef» hinzu, „er mag sich gesagt haben, e» fei ja sein Eigentum, was er nehme. Mir ist die Sache jetzt sehr klar, nur fürchte ich, daß e» schwer sein wird, ihm die Schuld zu beweisen." „Ich bestreite sie," rief Theo, aber der Vater schnitt ihm sofort da» Wort ab, indem er dein Hausdiener be fahl, den Polizeikommissar de» Stadtviertel» zu rufen. (Fortsetzung folgt.) 7S.L9
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