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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19000821015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900082101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900082101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-08
- Tag1900-08-21
- Monat1900-08
- Jahr1900
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6K2L zündender Rede wie» Redntt auf die Ziele der deutschen Turner« schäft hin und mahnte zur festen Einigkeit und treuem Zu sammenhalten. Mit Wettturnen aus dem Festplatze wurde der Nachmittag wirksam ausgefüllt, und daran schloß sich dann von 6 Ilhr ab der Ball im Gasthof zur Linde. v. Ocflsch, 20. August. Leider hat sich gestern auf dem Festplatze ein nicht unbedeutender Unfall zugetragen. Durch das leichtsinnige Wegwerfen eines noch brennenden Streichholzes durch einen Festtheilnehmer geriethen die Kleider einer Frau in Brand. Verhängnißooll für die Unglückliche war dabei, daß sie dieselben kurz zuvor mit Benzin gereinigt hatte. Sie erlitt erhebliche Brandwunden. * Elirmnitz, 20. August. Aus Anlaß der im Bezirke der königl. Amishauptmannschaft Chemnitz stattfindenden dies jährigen größeren Herb st Manöver sind in hiesiger Stadt in der Zeit vom 29. v. M. bis 19. k. M. 600 Officiere und 7000 Unterofficiere und Mannschaften nebst 700 Pferden unterzu bringen. * Zwickau. 20. August. Von der hiesigen königlichen Kreis hauptmannschaft werden zur neuen Chemnitzer Kreis hauptmannschaft versetzt: Kreishauptmann Freiherr von Welck, die Regierungsräthe Or. Roth, Or. Lantzsch, Or. Körner. — Die nach der Parochie Reinsdorf einge- pfarrten Einwohner des Stadttheils Reinsdorf haben Schritte gethan wegen Einpfarrung nach Zwickau. — Auf einem hiesigen Schachte erlitt ein Kesselheizer schwere Brand wunden dadurch, daß beim Schüren der Kesselfeuerung die Flamme herausschlug. — Auf der Fahrt von hier nach Rupperts- grün wurde der Gasthossbesiher U h lm a n n von dort von seinem scheu gewordenen Pferde geschlagen und am Kopfe schwer verletzt. * Niederplanitz bei Zwickau, 20. August. Vergangene Nacht ist auf dem Heimwege eine ledige Fabrikarbeiterin von ihrem früheren Liebhaber abgelauert und durch Messer st iche erheblich verletzt worden. Sie wurde dem Krankenstift in Zwickau zugcführt. -j-. Plauen, 20. August. Heute gegen Mittag fand sich auf dem hiesigen oberen Bahnhofe eine sehr zahlreiche Bevölkerung ein, um der Durchfahrt des Militär-Sonderzuges beizuwohnen, in welchem sich Graf Waldersee mit dem Stabe des ostasiatischen Expeditionscorps befand. Der Zug kam pünktlich zur angesctzten Zeit, 12 Uhr 33 Min., hier an und durchfuhr langsam, von der tausendlöpfigen Menge mit Hurrah- rufen begrüßt, den Bahnhof. Die zum Stabe des Expeditions korps gehörenden Herren erwiderten die Grüße durch Tücher- schwenlen. ch. Plane», 20. August. In der Nacht zum Sonntag haben zwei Burschen, die heute verhaftet worden sind, in der Gegend von Syrau geradezu fürchterlich gehaust. Mit 75 Ge- treidegarbcn haben sie die von Mehltheuer nach Syrau führende Straße kurz vor dem Dorfe Syrau mauerartig abgesperrt, sodann haben sie 9 Stück je 5 Meter hohe Apfelbäume, die an der nämlichen Straße gestanden hatten, abge brochen, Laternen zerschlagen und noch an anderen Sachen Schaden angerichtet. Der eine der beiden Vandalen kommt aus Elberfeld und war erst hier zugereist. Als er heute früh 4 Uhr verhaftet wurde, erklärte er dem ihn verhaftenden Polizei beamten gegenüber, er habe die That nur begangen, um heute im Blatte zu lesen, was man über dieselbe schreiben werde. — In einer hohen Fichtenwaldung unweit des Weges von Zobes nach Altmannsgrün hat am Sonntag -Mittag ein größerer Waldbrand stattgefunden. — Ein starkes Ge witter, verbunden mit Hagelschlag, ist gestern Nach mittag in der Gegend von Ebersdorf aufgetroffen. * Geringswalde, 20. August. In vergangener Nacht branntein idem benachbarten A i tz e n d o r f das a l t e Gast bf o f s g e b ä u o e v o l l st ä n v i g n i« d e r. Die Entstehungs ursache ist unbekannt. — TreSSe», 20. August. Gestern Vormittag wohnte Se. Majestät der König dem Gottesdienst in der Hauscapelke im Schlosse Pillnitz bei. Nachmittags 2 Uhr sand beim König im Soinnrerhoflager PilSnitz Familientasel statt, an welcher die Prinzen und Prinzessinnen des könrgl. Hauses theilnahmen. Zu derselben Zeit vereinigten sich die Suiten daselbst zur Marschall tafel. Abends unternahm 'der König eine Ausfahrt und heute Vormittag eine Gondelfahrt auf 'der Elbe, und empfing später den königl. Staatsminister v. Watzdorf zum Vorträge. — Als Gäste Ihrer königl. Majestäten trafen gestern der Graf und die Gräfin de Witten im Sommerhofiager Pillnitz ein. — Der König hat genehmigt, daß der Professor der Eisenhütten- und SÄlinentunde und derzeitige Rector der Bergakademie zu Frei- 'berg, Geh. Bergrath Ledebur, das ihm vom Kaiser von Japan verliehene Commandeurkreuz des Ovdens des Heiligen Schatzes annehme und trage. Z Dresden, 20. August. Die beiden Prinzen Georg und Christian, die Söhne des Prinzen Friedrich August, beteiligten sich am Sonnabend Nachmittag an dem im Garten von Ehlich's Dampfschiffsrestaurant in Wachwitz abgehaltenen Kinderfeste der Wachwiher Schule. Sie erschienen in Be gleitung ihres militärischen Erziehers Hauptmann 5 Byrn und eröffneten sowohl das Abschießen der zwei Vögel, für die Knaben und Mädchen, wie sie sich auch in kindlicher Unge zwungenheit an den Spielen der Dorfjugend, wie Topfschlagen, Ballwerfen u. s. w., betheiligten. Auch die dabei von ihnen erzielten Gewinne, ein Bierglas und eine Kaffetassc, nahmen sie in Empfang. Die Theilnahme der drei kleinen Prinzen an dem einfachen Feste erregte in Wachwitz, besonders unnr der Jugend, große Freude. — 368 S ch w i m m s ch ü l e r, die durch Mitgliedr des Dresdener Turnlchrervereins während der Ferien zeit im Schwimmen in der Elbe ausgebildet worden waren, hielten gestern ihre Probe ab. 241 Schüler bestanden die Probe. — Der Sächsische Elbgausängerbund hielt gestern seinen 33. Sängertag im Saale des Eldorado ab. Der Ge- sammtbestand des Bundes beträgt jetzt 169 Vereine mit 4530 Mitgliedern. Das nächste Bundesfest findet 1902 in Graz statt, während das nächste Gaufest, welches zwei Tage dauern soll, im Jahre 1901 in .Pulsnitz abgehalien werden soll. — Die Theilnehmcr am sächsischen Grenadiertage verließen heute früh 8 Uhr mittels vier Extradampfer das Terrassenufer zu einem Ausfluge in die Sächsische Schweiz. Der Andrang der Theilnehmer war so groß, daß noch zwei fahr planmäßige Schiffe mit benutzt werden mußten, um alle Aus flügler zu befördern. Vergniigungelr. 8 Aus dem Burcaii des Stavtthcatcr»: Im Neuen Theater wird heut«, Dienstag, die Oper „Lucia von Lämmer» moor" mit Frl. Petrini in der Titelrolle gegeben. — Da- Alte Theater bleibt heut» geschlossen. — Morgen, Mittwoch, geht im Neuen Theater „Die Hochzeit des Figaro" in Scene. — Im Alten Theater findet am morgigen Mittwoch die Erst- ousiührung der neuen Operette „Die Puppe" von Edmond Nudran statt. Die Hauptrollen sind wir folgt besetzt: Maximiu-, Vorsteher eine- Convent«: Herr Greiner; Lancelot: Herr Suck- süll; Baron Cdanterelle: Herr Pro ft; Loremois, sein Freund: Herr Heine; Hilarius, Puppenfabrikont: Herr Grundmann a. G.; Frau HilariuS: Frl. Buse; Alesia, beider Tochter: Frl. Linda; Heinrich, Lehrling: Frl. Da lldorf. Di« Regte führt Herr Regisseur Unger, die musikalisch» Dirrction Herr Capellmeister Meyer. — Für Donnerstag ist eine Wiederholung der Rostand'schen Komödie „Lyrano von Bergerac" angesetzt. 8 Krystall Palaft-Bari-t». Auch der gegenwärtige Spielpla«, dem di» 12 Singhalrfen auS Ceylon angehören, erregt all gemeine» Interesse, und so erklärt sich auch der gute Besuch der Bor» siellunqen wie auch der den Künstlern gespendete lebhafte Beifall. 8 Sommer-Variöt» Stadt Rürnderß. In dem schöne« Saale ist der Aufenthalt trat» der großen Hitze ein höchst an genehmer und waS dort geboten wird, ist ganz hervorragend. Keine Nummer tritt zweimal auf. Eine treffliche Einrichtung sind dien Promenaden-Loncerte, welche während der Pause im Garten stattfinden. * s, dom Leipziger Pal»en,arten. E« giebt wohl kaum »in« herrlichere Erholungsstätte al« unseren Palmengarten. Kunst und Natur wetteifern dort, um Jedem den Aufenthalt so angenehm al« möglich »u gestalten, welch köstlichen Genuß bietet jetzt der Anblick des prächtige« Blumenflore«, welch imposanten Eindruck macht die tropische Vegetation km Palmenhause, wie wohlihuend wirkt wiederum der Schotten unter den Baumriesen deS RitterwerderS. Wenn sich nun noch eine so vortreffliche Capelle wie die Wöhlbier'jch« im Palmengarten hören läßt und eine srohgestinimte nach Tausenden zäblende Menge die weiten Räume belebt, so glaubt man sich unwillkürlich in den Curgarten eines modernen Weltbade« versetzt. Das Engagement deS Musikcorps der H. Matrosendivision rrwie» sich als »in glücklicher Griff der Direktion und auch der kaiserl. Musikdirigent F. Wöhlbier kann mit dem Erfolge, den er hier erzielt hat, zufrieden sein. Die Capelle, deren ausgezeichnete Leistungen stürmischen Beifall finden, concertirt heute, Dienstag, zum letzten Male im Palmengarten und begiebt sich von hier nach Dresden. 8 Im Tivoli findet beute Dienstag Concert, ansgrführt von der beliebten Capelle deS 8. königl. sächsischen Jnsanterie-Regiments Nr. 107 unter Leitung ihre» Dirigenten, des königl. sächj. Musik direktors Herrn C. Walther, statt. Bei günstiger Witterung wird das Concert in dein prächtigen alten Garten de« Etablissements abgehalten. — Heute DienStag concertirt in den „Drei Lilie«" in Reud nitz die gesammte Capelle deS 106. Jnsanterie-Regiments unter Capellmeister Matthey'S Leitung. Bei schönem Wetter ist das Concert in dem prächtigen Garten. — In diesem letzten Spielplan des Somuier-Bariöt» Drei Linde» ist nun auch Herr Karl Wilhelm als Gejangshumorist eingetreten. Der Künstler ist ein Original und Genie, er schöpft seine Erzeugnisse aus sich selbst und besitzt eine treffliche schau spielerische Routine, so daß sein Vortrag auch in der höchsten Drastik des künstlerischen Ausdrucks nicht entbehrt. 8 Zwei Ertra-Concerte kommen heute im Etablissement „EhlNlottkltbos" zur AuSsührung. Die wackere Musikerschaar des 179. Jnsanterie-Regiments unter der trefflichen Leitung ihres Dirigenten, deS Herrn EtabShoboisten I. Kapitain, wird dem Publicum, das der der herrschenden Sommerhitze au den Usern des kühlen Weihers die ersehnte Ersrischung findet, heute besonders einschmeichelnde Weisen zu Gehör bringen. Eine Gondelsahrt im Charlvttenhof gebürt mit zu den angenehmsten Belustigungen, deshalb sei ein Besuch des schönen Etablissement- noch besonders cmpsohltn. KrystaU-palast-variM. Zu den bewährten, anziehungskräftigen Nummern des Variötß haben sich in diesen Tagen durch den theilweisen Wechsel des Ensembles einige neue und zugleich hervorragende gesellt, die dem Repertoire zum besonderen Vortheil gereichen. Es sind dies das Trio Wonder mit seinen olympischen Spielen, die fünf Whiteleys mit ihrem artistischen Pot pourri, die Singhalrfen-Karawane und die von Soers Lurettes gestellten Tableaux. In der großen Zahl der sogenannten Kraftmenschen darf das Trio Wonder unstreitig den allerersten Platz beanspruchen, einmal der unge wöhnlichen Entwickelung robuster Kraftentfaltung wegen, dann um der großen Geschicklichkeit willen, mit welcher das Heben und Schleudern schwerer Kugeln und Hanteln durch dasselbe vor sich geht. Diese muskulösen Giganten begnügen sich nicht, centerschwere Eisenbelastungen in Form von Kugeln und Hanteln auf sich zu nehmen und mit diesen zu stemmen, oder solche in den schwierigsten Stellen emporzuheben, sie versuchen auch mit sicherem Erfolg mit dieser metallenen Last auch noch die menschliche zu verbinden. Es grenzt freilich an das Unglaub liche, wenn der stärkste dieses „Wunder-Trios" eine eiserne Riesenhantel über seine Schultern legt, dazu drei Diener des VariLtes auf seinen Rücken nimmt und sich außerdem noch mit seinen beiden Collegen vom Fach als hängende Zugabe an der Hantel belastet. Unter diesem „Druck der Verhältnisse" marschirt er vergnügt über das Podium. Aufregend wirkt auch das ge fährliche Kugelspiel, bei dem alle Drei, hinter einander sichend, sich eiserne Kugeln über die Köpfe zuwerfen und die Kugeln geschickt an den Griffen wieder aufzufangen wissen. Nicht mit Unrecht nennen die fünf Whiteleys ihre Nummer ein artistisches Potpourri. Setzt sich dieses doch aus akrobatischen Spielen, Jongleurkünsten und equilibristischen Produktionen in geschickter Verbindung zusammen, so daß jede Specialität in einem besonderen künstlerischen Act zur Geltung kommt. Bald nehmen kühne Salti auf der Erde das Auge ge fangen, bald fesselt wieder der Lauf auf dem Drahtseile mit dem beherzten Sprung über drei Stühle, bald ziehen sichere Kopf- und Handbalancen die Aufmerksamkeit der Beschauer auf sich, bis das Kunststück eines kühnen Wirbels zweier Glieder der Truppe die beifallswürdige Nummer abschließt. Mit festem Griff schleudert hierbei ein Künstler um den anderen seinen Genossen in weitem Bogen frei herum, ein tolles Kreisen, daS sich immer wiederholt. Die Singhalesen-Karawane, welche ihrem Auf treten durch Nationalspiele und Tänze eine lebhaftereUmrahmung giebt, beansprucht ein vorwiegend ethnographisches Interesse. Aus dem ewig grünenden Paradiese der Insel Ceylon sind zehn typische Vertreter dieses Eilandes zu uns gekommen, schlanke, bronzefarbene Gestalten mit regelmäßigen Gesichtszllgen, be hende, flinke Gesellen, die, in bunten, phantastischen Costümen auftretend, die Zuschauerschaft in heimathlichen Tänzen und Spielen zu unterhalten wissen. Bald vollführen sie zu Dreien unter dem Wirbeln der Handtrommeln und unter Fußstampfen einen eigenthümlichen Tanz, bald ringen zwei der Gesellschaft mit einander, bald vereinen sich wieder drei der mit silbernen Diademen geschmückten Singhalesen zu dem charakteristischen Silbertanz, nachdem vorher die Frauen der Truppe in selt samen wilden Bewegungen ihrer Tanzfreudigkeit Ausdruck ver liehen haben. Von den bisherigen Kräften sind dem VarißtL der Humorist Bernhard Marx, die Bravourturnerin Julia Kar«n, die Soubrette Mary Werder, die vier Wildfangtänzerinnen Madcaps, die Gymnastikerfamilie Francois, die Lieder sängerin Anna Dolesal und die drei weiblichen Clowns Ronay erhalten geblieben. Nach ihrem Auftreten schließen allabendlich die von den Schwestern Lurettes gestellten leben den Bilder, denen in der Hauptsache bekannte malerische Motive zu Grunde liegen, die mit großem Beifall aufgenommenen Vor stellungen ab. -«— Kgl. Zächs. Verein „Kampfgenossen 1864/71". Leipzig, 20. August. Der kgl. Militärvereia „Kampfge nossen 1864/71" beging am Sonnabend im Etablissement Bonorand jein 12. Stiftung-fest. Die Mitglieder deS Vereins mit ihren Familienangehörigen und viele Freunde deS Vereins hatten sich zu der Festlichkeit zahlreich eingesunde». Als Unter haltung wurde Concrrtmusik der Capelle de» Herrn Musikdirektors Hartmann und GejangSvorträge von Mitgli»dern de- Gesangverein- „Pbönix" geboten. Herr Hartmann brachte eine Anzahl beliebter Opernnnlodien, Volk-weisen und militärischer Musikstücke in treff lichster Ausführung zum Vortrag und trug außerdem den Wünschen seiner Zuhörer durch verschiedene Zugabe» Rechnung. BeiondrrS gefielen und fanden lebhaften Beifall die Märsche „Heil unserem Königshaus" und „Ein Hoch der deutschen Flotte" von Hartmann, ferner: „Fanfare mttltoire" von Hoffmann, „Husaren ritt", Charakterstück von Spindler, „Erinnerung an Sedan", Pot pourri von Spohr und „DeS Kaisers Leibhusaren '-Reiterstück von Friedemann. Di« von Herrn Lang dirigirten GesangSvorträge der Mitglieder Le- „Phönix" „Abendständchrn" von Harrtel, „Die Nacht" von Abt, „In die Ferne" von Brückner, „FrühlingSnacht" von Fischer, „Waldabendschriu" von Echmölzer und„Champaguerlied" von Zöllner, sowie die Zugabe „Im Krug zum grünen Kranze" waren tadellose Darbietungen der SangeSkuNst und fanden reichen und wohl verdienten Beifall. Der Vorsteher des Vereins, Herr Küntzel, begrüßte mit herzlichen Worten dir Festtheilnehmer und dankte denselben für ihr zahlreiche« Erscheinen. Besonderen Dank sprach er den Ehrengästen au«, nnter denrn sich eine Anzahl Vertreter de« hiesigen Osficiercorp« und der Vorsteher de» Leipziger Militärvereinrbezirk« Herr Architekt Hülßaer befanden. Herr Küntzel gab dann einen Rückblick auf dir Thätigkeit de« Verein-, die auch im vergangene» Jahre «ine reich gesegnet« war. Der kameradschaftlich« Sinn und Geist ist eifrig gepflegt worden. Der Verein zählt znr Zeit noch 23 Ehren- und 458 ordentliche Mitglieder und fein Vermöara be trägt 8000 ^l Segen«retch hat sich dl« Begräbnißcaff, de« Verein bewährt. Herr Küntzel gedachte dann der heißen Kämpfe des 18. August 1870 und ehrte da« Andenken der damal« für Deutsch land« Ehre und Macht gefallenen Kameraden. Er mahnte, den jüngeren Kameraden immer ein Vorbild in der Batrrlaad-liebe und der König«tr«ue zu bieten, welche Tugenden der Verein uaau«gesrtzt bi« zu seinem Au«sterben pflegen werde. Der Redner schloß mit einem dreifachen -och aus Kaiser Wilhelm H. und König Albert, in da- die Festtheilnehmer begeistert einstimmten. Für die tanz- lustigen jüngeren Festtheilnehmer folgte dann ein Ball, während die älteren Kameraden in anregender Unterhaltung die Erinnerung an ihre kriegerischen Erlebnisse auStauschtro. ar. Vermischtes. ----- Da- Ende der Mamsell Meyer. AuS Berlin berichtet die „Tägl. Rundschau: „Unsere junge, in schnellster Entwickelung begriffene Reichshauptstadt ist unverhältnißmäßig arm an Stätten, an die sich bedeutende literarische Erinnerungen knüpfen. Die wenigen Zusammentunftsorte berühmter Schrift steller und Künstler, die hier vorhanden waren, wie die Stehely'sche Conditorei am Gendarmenmarkt und Spargnapant Unter den Linden, sind längst der Berliner Veränderungswuth zum Opfer gefallen. Nur ein einziges CafS hatte bisher allen Einflüssen der Zeit Trotz geboten, daS dem königlichen Schau spielhause gegenüber an der Taubenstraßen-Ecke gelegene, von dem einst Heinrich Heine sagte: , „Such' ihn nicht im Collegium, . Such ihn beim Glas Tokayer, Such' ihn nicht in der Hedwigskirch' Such ihn bei Mamsell Meyer." Auch dieses ist nun eingegangen, aber nicht, weil ihm die Gäste untreu geworden, oder weil das alte Haus niedergerissen wer den sollte, sondern die Familie der Mamsell Meyer ist, so unglaublich es auch klingen mag, ausgestorben, selbst in der Seitenlinie! Mit Wehmuth las man jetzt an der geschlossenen Eingangsthür: „Einrichtungs- und Vorrathsgegenstände zu ver kaufen." Ein lustiges Völkchen buntester Mischung, Studenten, junge Kaufleute und Schriftsteller, traf früher in diesen sehr einfach ausgestatteten Räumen zusammen, in denen der Inhalt der Zeitungen und der Zeitschriften mit ungleich mehr Appetit verschlungen wurde, als der Kaffee und Kuchen. Die originelle Conditorei, der ihre Stammgäste ein freundliches Andenken be wahren, ist nicht mehr. 8. Hörde, 20. August. (Privattelegramm.) Das „Hörder PolkSblatt" meldet: In der Nacht zum Sonntag erdrosselte in Barop der Arbeiter ProbleSky seine Ehefrau, seine 6 Jahre alte Tochter und seine 2 Söhne im Alter von 4 und l*,/? Jahren. Der Mörder wurde verbafket. — Aachen, 18. August. Im Füsilierregiment Nr. 40 sind hun dert Mannschaften am Typhus ertrankt. Außer mehreren leichter erkrankten, in der Caserne untergebrachten Soldaten, wurden ungefähr 50, bei denen heftige Fiebererscheinungen sich zeigten, in das Garnisonlazareth eingeliefert. Im „Echo der Gegenwart" wird die Wahrscheinlichkeit ausgesprochen, daß die Leute sich die Erkrantung auf dem Truppenübungsplätze Elsen- born zugezogen hätten, eine Auffassung, die damit begründet wird, daß in den Artillerie-Regimentern Nr. 23 und 28 und im Jnfanterie-Reaiment Nr. 65, die gleichzeitig mit den 40ern in Elsenborn weilten, Typhusfälle vorgekommen seien. Umfassende Maßregeln sind getroffen. --- Altenburg, 20. August. Die Nähmaschinenfabrik von L. O. Dietrich steht seit Mittag in Flammen. S. Hildburghausen, 20. August. (Privattelegramm.) Der Wirkh Göpperk in Psersvorf erstach heute seine Schwiegermutter, die Wittwe Wilhelm. — Die Eröffnung der Kaisergräber in Speyer. AuS Speyer, vom 17. dieses Monats wird der „Frist. Ztg." be richtet: Unter dem Vorsitze des Regierungspräsidenten v. Welser begann gestern die vom Kultusministerium ernannte wissenschaft liche Commission die Oeffnung des Königschors. Schnell waren die achteckigen, rothen Steinplatten gehoben, und eine hand breite Kalkschicht entfernt. Beim Graben fand man einige Ueber- reste von bearbeiteten Steinen und Architekturen. Man nimmt als bestimmt an, und das ist bis jetzt auch bewiesen, daß die Gräber keine Gewölbe, sondern senkrechte Grüfte von großer Tiefe, 8 Schuh lang und 4 Schuh breit bilden und durch Stein platten in 12 doppelreihige Einzelgemächer geschieden sind; oben schließt sie eine einzige Deckplatte, die bereits entfernt ist. — Heute Vormittag wurde nach zweistündiger Arbeit nächst dem aus tiroler Marmor von Schwanthaler gearbeiteten Denkmale Rudolf's von Habsburg in einer Tiefe von 80 Centimetern ein kunstloser, kastenartiger Bleisarg aus einer Einzelgruft ge hoben. Er war mit einer 2,75 Meter langen und 40 Centi- meier breiten Steinplatte bedeckt, die von 8 Mann gehoben wer den mußte. Der Deckel ist flach und 4 Centimeter gekantet. Der Sargboden ist durchgerostet. Die Breitseite des Sarkophages wird von 2 Querstäbchen gehalten. Die Leiche selbst hat das Antlitz gen Osten und hat blendend weiße Knochen. Sie trägt ein Diadem, ein Schnallengart und Sporen und ist in drei gold- durchwirkte Gewänder gehüllt. Von dem Scelett ist besonders das Haupt und ein Ober- und Unterschenkel gut conservirt. Der Sarkophag ist 1,56 Meter lang und 50 Centimeter breit und äußerst schmucklos. Sogleich beim Oeffnen des Bleisarges er klärte Bischof Or. Joseph Ehrler, daß die Leiche die eines Kaisers sei, weil von der Mitra nichts zu sehen und der Sarg auch am Kopfende kein Spatium dafür aufweise. Die gefundenen Insignien bestätigten dies. Da jede Inschrift fehlt, glaubt die Commission, es seien fragliche Gebeine die des Kaisers Conrad H. Die Reliquien werden Photographirt und sorgfältig notirt. ----- Von Liebknecht. Daß der verstorbene socialdemokra- tische Roichstagsabgeordwek Liebknecht Corps st udent gewissen sei und bis an fein Lebensende der Gießener „Teutonia" als Alter Herr ange'hört habe, wie Berliner Blätter kürzlich zu berichten wußten, wird jetzt in Abrede gestellt. So schreibt der „Straßb. Post" »im Alter Herr des genannten Corps: „In dem mir vorliegenden Mitgliederverzeichniß des Corps, daS von 1839, dem Stiftungsjahre, bis 1889 reicht, ist Liebknecht nicht aufgeführt, demnach dürfte wohl die Mittheilung dem wahren Sachverhalt nicht entsprechen." Ein anderer Alter Herr deS Corps schreibt: „Liebknecht ist niemals Mitglied des Corps „Teu tonia" «gewesen, geschweige denn Alter Herr. Ein solcher würde er, falls er es jemals gewesen wäre, sicher -nicht bis an sein Lebensende geblieben sein, da eine «derartige Verleugnung von Deutonettgeist und Teutonentrone, wie sie Liebknecht bekundet hat, ihn unfähig zum Teutonen gemacht hätte. Liebknecht war meines Wissens Mitglied der „Hasso-Nassovia" in Marburg. Ob er die- gevliäben ist, ist mir unbekannt. Eine weitere rn Bezug hierauf der „Straßb. Post" zuzehende Mittheilung erklärt ebenfalls, daß Liebknecht wsder Mitglied der Gießener „Teutonia" gewesen sei, noch auch jemals in Beziehungen zu diesem LorpS gestanden habe, und fährt dann fort: „Liebknecht war vielmehr Mter Herr «des im Jahre 1861 aufgelösten Corps „Rhenania" in Gießen, de» ebenfalls nicht mehr bestehenden Corps „Rhenania" in -Pta-rburg, sowie des heute noch bestehenden LorpS „Haffo-Nassovia" in Marburg." — Pari», 20. August. (Telegramm.) Berich tigung: In der Liste der auf der Ausstellung mit Großen Preisen ausgezeichneten Aussteller heißt e» in Classe 55: „Einrichtungen und Verfahren in der Nahrungs mittel-Industrie" richtig: M ü h le n b a u a nsta l t und Maschinenfabrik vormal» Gebrüder Seck in Dresden (statt: Gewerkschaft Schlesische Nickelwerke). Die unter den Mitarbeitern in dieser Classe mit der Goldenen bezw. Silbernen Medaille Ausgezeichneten, Konitzki und Kruse- mark, gehören ebenfalls der obigen Gesellschaft an. ---- Landon, 14. August. Der Hamburger Schnell dampfer „Deutschland" hat cmf der Fahrt -wischen New Dork und dem Contment den Bremer „Kaiser Wilhelm der Troße" um über -inen halben Knoten (0,53) per Stunde über troffen. Er machte Vie 3073 Seemeilen lange Reise von Sandy Hook bei New Uork bis Eddyston« in 8 Tagen 11 Stun den 46 Minuten und legte all größt« Distanz an einem Tage 552 Meilen, also 11 Meilen mehr al» der „Kaiser Wilhelm der Große" zurück. Zur Zurücklegung der 552 Meilen braucht« die „Deutschland" unter Berücksichtigung deS Zeitunterschiedes auf der Fahrt von Westen nach Osten nur 23 Stunden A Minuten effektive Zeit, st« hat also an diestm Lage, d«m dritten ihrer Reis«, stündlich 23,6 Knok-n zurückgelegk. Dies ist bei Weikün der höchste Record, den je ein Hanbelsdampfer geleistet hat, und es darf für Vie »deutsche Handelsmarine ein stolzes Gefühl sein, nicht nur die schönsten, sondern in «der „Deutschland" auch den schnellsten, im „Kaiser Wilhelm der Große" den zweitschnellsten Postdampser der W?!t besitzen. (Hamb. Corresp.) ----- Ochs und Ean». Vor dem Bezirksgerichte Josephstadt in Wien hatte sich, so erzählt das „Extrablatt", die Inhaberin eines Damenkleidersalons, Marie Lustig, auf Grund der Klage des Schneidergehilfen Jakob Röhrlich wegen Ehrenbeleidigung zu verantworten. Richter: „Frau Lustig! Sie sind von Herrn Röhrlich wegen Beleidigung verklagt. Sie waren mit seiner Arbeit unzufrieden und haben, wie es in der Klage heißt, an statt berechtigte Kritik zu üben, ihm zugerufen: „Sie Ochs!"" — Angeklagte: „Das ist richtig." — Richter: „Nun also! Wären Sie bereit, sich bei Herrn Röhrlich zu entschuldigen, damit Sie nicht verurtheilt werden?" — Angeklagte: „Nun, ich will mich gerade nicht sträuben, aber, wenn wir schon darüber reden, ich könnte ja nicht bestraft werden." Richter: „Nicht? Sie geben ja das Wort „Ochs" zu." Angeklagte: „Ochs ist ja doch keine Beleidi gung." — Richter: „Auf einen Menschen angewendet, ist's. doch gewiß ein Schimpfwort." — Angeklagte: „O nein." — Richter: „Ja, warum denn nicht?" — Angeklagte: „Weil ich einen Doctor der Rechte gefragt hab' und der hat ausdrücklich gesagt, Ochs ist keine Beleidigung!" (Heiterkeit.) — Richter: „Ach! Hören Sie auf!" — Angeklagte: „Ja, wirklich! Er hat mir die Auskunft gegeben, „Ochs" ist für einen Mann, „Gans" für ein Frauenzimmer durchaus keine Beleidigung, man kann dafür nicht bestraft werden." — Richter: „Dieser Doctor der Rechte war jedenfalls nicht der rechte Doctor. Liebe Frau! Entweder sprechen Sie nicht die volle Wahrheit, oder Sie sind einem Spaß vogel aufgesessen; wie heißt dieser Advocat, der Ihnen eine solche Rechtsbetehrung ertheilt hat?" — Angeklagte: „Das kann ich nicht sagen!" — Richter: „Ich kann Sie versichern, daß man keinen Mann „Ochs" und keine Frau „Gans" nennen darf! Wollen Sie sich also ausgleichen?" — Angeklagte: „Ja, wenn's so ist — gewiß!" —Frau Lustig leistete nun Abbitte und wurde freigesprochen!" ----- Von einem gehcimnitzvollcn Attentäter schreibt man der „Schles. Ztg." aus London: Die sonst so friedliche Vor stadt Peterborough steht seit einigen Tagen unter dem Druck einer mysteriösen Schreckensherrschaft. Ein unbekannter Mann, der bisher allen Nachforschungen zu entgehen gewußt hat, über fällt Frauen und Kinder, -die in den Dämmerunzsstunden sich auf die Straßen wagen. So fiel er vor einigen Tagen in dem elegantesten Städttheil eine junge Dame an und verletzte sie so schwer, daß 'sie noch -immer in ärztlicher Behandlung steht. Zwei Tage darnach wurde der Arzt, der diese Dame behandelt, zu einer Kaufmannsfrau -gerufen, die allem Anschein nach von demselben Uebelthäter einen Faustsch'tag auf das Kinn erhalten hatte. Tags darauf wurde ein« andere Frau angefallen, und einige Meter weit wegg-eschleppt; als Jemand in Sicht kam, ließ der Räuber sein Opfer los. Am letzten Montag folgten zwei Attentate, eines auf ein kleines Mädchen, dem der Unmensch die Kleider vom Leibe riß, das andere auf eine Frau, die sich indessen mit ihrem Sonnenschirm so lange vertheidigte, bis ein Herankommender den Attentäter verscheuchte. Am Dienstag wurden in der Abend dämmerung äbermäls zwei junge Mädchen angefallen; eine wurde vor Schrecken ohnmächtig, das Geschrsi der anderen rief Leute herbei, die über «inen zufällig an der -Stelle befindlichen Mann herfielen und ihn arg mißhandelten, obwohl er ein harm loser Passant war. Die Peterborougher leben natürlich in fort währender Angst und weder Frauen -noch Mädchen, von Kindern gar nicht zu reden, wagen sich auf di« Straßen, sobald die Däm merung eintritt. Ans dem Geschäftsverkehr. k Bekanntlich hat Herr Friedrich Martz sein Hotel und Restaurant Stadt Königsberg im Brühl 66 gänzlich neugebaut und der Neuzeit entsprechend mit allem Comsort eingerichtet. Nunmehr hat er die Bewirthschaftung selbst wieder übernommen. Aus seiner früheren Wirthsthätigkeit her bestens bekannt, wird er auch jetzt in jeder Weise bemüht sein, seine Gäste in bester Weise und in jeder Hinsicht befriedigend zu bewirthen und zu bedienen. Das Local selbst ist sehr freundlich und der Aufenthalt daselbst ein höchst angenehmer. Gericht über die Frequenz im Asyl für männliche Obdachlose, Lhalstraße Nr. 28, in der Zeit vom II. bis 18. August 1900. Nacht vom Vorgo wrvchen Ausge nommen Zurück- gewieien 11. Aug. zum 12. Aug. 1900 . -. 13 13 12. - 13. - 13 13 — 13. - 14. - 18 18 — 14. -15. . .... 22 22 —— 15. M - 16. - .... 22 20 2 16. - 17. - .... 4 4 — 17. - 18. - . . . 7 7 — 99 97 2 Vach Schluß der Vedactto» eingegangen. Di« i» dieser Rubrik mttgethkilten, während de« Drucke« emgelausenen Telegramae habe», wie schon au« der Ueberschrisl ersichtlich, der Redaktion nicht Vorgelegen. Dies« ist uüthi» für Verstümmelungen und unverständlich« Wendungen nicht »er- «nrworlliS tu Maae». * Berlin, 20. August. „Wolff's Telegraphisches Bureau" meldet: Der zweite Admiral des Kreuzergeschwaders meldet ab Taku vom 17. d. M.: Vom Capitän Pohl, dem Commandanten der „Hansa"/ liegen keine neuen Nachrichten vor. Generalmajor v. Hopfner telegraphirt: Die Drahtver bindung mit dem russischen Führer ist ausgenommen. Ein Adju tant ist zu ihm geschickt. Das Detachement wird voraussichtlich am 17. d. M. Abends in Tientsin versammelt und wird dann den Eilmarsch nach Peking antreten. * Berlin, 20. August. Der „Reichsanzeiger" schreibt: In der Presse hat ein in Berlin vorgekommener Fall von einer an geblich pest verdächtigen Erkrankung Erwähnung gefunden. Zur Aufklärung wird nachstehender Sachverhalt be kannt gegeben: Ein Diener des Laboratoriums des Instituts für Infektionskrankheiten erkrankte am 13. d. M. an einer furunkulösen Entzündung der Nase, welche im ersten Moment entfernt als pestverdächtig erscheinen konnte. Alle in Folge dessen gebotenen Vorsichtsmaßregeln wurden unverzüglich ge troffen. Die fachmännischen Untersuchungen ergaben, daß der Verdacht auf Pesterkrankung ein grundloser war, und daß kein Pestfall vorliegt. Alle unter Beobachtung gestellten Personen sind daher freigelassen worden. * Berlin, 20. August. Den Abendblättern zufolge sind heute die Fuhrleute und Arbeiter, nach dem „Ber liner Tagebatt" etwa 20 000 Mann, fast sämmtlicher größerer Kohlenhändler in den Aus st and getreten. Sie fordern die Verkürzung der Arbeitszeit um eine Stunde und Lohn erhöhung. * Ro», 20. August. Der König wird dem Vernehmen nach den Grafen Waldersee am Mittwoch früh empfangen. * London, 20. August. Da» Krieg Samt theilt mit: Die Worte in GeneralClery'S Telegramm auS Greylingstad vom 18. d. M.: „Liqdt? Soers surprlseä" können vielleicht gelesen werden: „Achtzig Boeren sind in der Nähe von Dornköp von einem Capitän mit 20 Dragonern über rascht worden."
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