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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-02-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190002144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-02
- Tag1900-02-14
- Monat1900-02
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1900
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Die außergewöhnlichen Berhältntsse, die augeublick- ltch den englischen Kvhlenmarkt beherrschen, erweisen sich mich von recht einschneidender Bedeutung für die Kohlen- Versorgung unserer im AuSlande auf den Stationen be- fiudlichen Kriegöschtsfe Denn e» wird bekannt gemacht, Hatz vom 1. April d. I. ab die erforderlich werdenden Kohlen bi» auf vettere» von den GchiffSeommando» selb ständig zu beschaffen sind, während bi» zu dieser Zeit noch Eontracte mit den Lieferanten laufen, die die Marinever- waltung zu neuen Bedingungen nicht verlängern will. In Berücksichtigung kommen für die Kohlenversorgung unserer Auslandsschiffe nicht weniger als 87 Häfen, zu denen sämmtliche Haupthäfen der Erde gehören. Ta unsere AuSlandsschifse fortgesetzt neuer Kvhlenübernahmen be- dürfen, um nicht in ihren Bewegungen behindert oder gar gänzlich lahm gelegt zu werden, so wird unseren GchtffScommandos nichts anderes übrig bleiben, als jeden geforderten Preis der Kohle zu zahlen. Ueber die Erfolge des Deutschthums in Siam ent nehmen wir dem „Hamb. Corresp." folgende interessante Mittheilungen: Tie Deutschen betreiben mit unerhörtem Glück und mit Schnelligkeit die friedliche Eroberung des äußersten Orients. Tie Fortschritte, die sie täglich in diesem Theil der Welt vollbringen, verwirren selbst ihre mächtigsten Nebenbuhler, die Engländer. Welche Nachrich ten hierüber auch die Presse erhält, es ist schwer, in Europa, sich die Wirklichkeit vorzustellen. In Siam selbst sind die Engländer von den Teutscl>en verdrängt worden. Seit Jahren hatte England den größten Theil des Hafen- verkehrS von Bangkok, für 1898 75 v. H. der Ausfuhr, 88 v. H. der Einfuhr. Zwei englische Linien verbanden Bangkok Mit Singapore und Hongkong. Die erste Linie, die East Indian Ocean Steamship Line der Firma A. Holt und Co. in Liverpool mit 8 Dampfern, wurde vor einigen Monaten an ein deutsches Syndicat abgetreten, das aus dem Norddeutschen Lloyd in Bremen, dem Hause Behn Meyer in Singapore und dem Hause Windsor und Co. in Bangkok bestand. Tie zweite Linie, die Scottisch Oriental Steamship Company Limited mit 14 Tamxfcrn ist am 1. v. M. von demselben Syndicat für 340 000 Lstrl. erworben worden. Tas Syndicat bot 70000 Lstrl. mehr als feine Mitbewerber. Das ist .ein Ereignis;, das die Reise des Prinzen Heinrich nach Siam in das rechte Licht setzt und den Ausgangspunkt weiterer deutsck>er Eroberungen in Siam bildet. Ter Kronprinz Wilhelm von Preußen wird nach seiner voraussichtlich am 6. Mai, seinem Geburtstage, erfolgenden Einstellung in das 1. Garderegiment zu Fuß einen Lehr gang bei der Kriegsschule zu Potsdam durchmachen. Tie Hauptleute Freyer a la suite des Infanterieregiments, v. Courbiöre (2. Posener) Nr. 19, bisher Lehrer an der Kriegsschule zu Engers, und Zoeller, Compagniechef im westfälischen Pionierbataillon Nr. 7, die vom 15. Februar ab zum Tienste bei der Kriegsschule in Potsdam com- mandirt sind, werden den Kronprinzen unterrichten- Tie „Hallesche Zeitung" hatte gemeldet, daß der Kaiser dem Herzog-Regenten von Mecklenburg seiu Befremden darüber ausgesprochen habe, weil dieser einem Mitarbeiter des Pariser „Eclair" Audienz gewährte und sich mit ihm in politische Diskussionen einließ. Die Nachricht ist bis her von keiner maßgeblichen Seite als unbegründet be zeichnet worden. Tie deutsche Botschaft in Konstantinopel stößt, wie es heißt, auf Schwierigkeiten hinsichtlich des Landstriches tn Palästina, den der Sultan dem Kaiser schenkte; der Be- sitztitel befindet sich noch nicht in des Kaisers Händen. Oesterreich-Ungar«. Die Aussichten auf die Beilegung deS Ausstandes sind nicht günstig. DaS EinigungSamt in Tesch« Hot sich aufgelöst. — Eine Drahtnachricht der T. R. meldet: Die Prager Statthalterei hat die Beschwerde de» Pfarrvikar» Leunaer in Hoheneke gege» dessen von der Beßtrishanpynamrschast verfügte Ausweisung zurückgewieseu und die Ausweisung an» alle» Länder» Oester reich» tzesMgt Lanwer wurde gi-t-hz-vh angewiest», da» österreichische Gebiet zu verlasse«. M» Nachfolger Lenuner» sind bereit» zwei Bilarr, österreichische Unterthanm, in» Luge gefaßt. — Da» Bürgennristerpossenspiel" tu Prag wird wahr scheinlich nochmal» beginnen. Der vokallos, Bürgermeister Srb soll beabsichtigen, sein Amt »ach kurzer Zeit niederzulegm, an geblich — weil seine Angehörigen mit der Wahl nicht einver standen sind. ArUUkVw»»^« Infolge eine» ArbeiteraukstandeS ist auf der Insel La Martinique ein Aufstand auSgebrochrn. Ueber die Ursachen der selben ist man noch nicht genau unterrichtet, doch scheint Fol gende» sestzustehen: In Le Franyoi», einem Dorfe im Bezirk Fort de France, sind 2 große, französische Zucker- und Rum fabriken, die viele eingeboren« Arbeiter neben französischen be schäftigen. Hier brach vor einiger Zeit ein Streik au», dessen sich Agitatoren bemächtigten und diese schürte» in einer Weise den Klassen- und den Farbeuhaß, daß die Garnison der Insel zur Hilfe gerufen werden mußte. Die eingeborene Bevölkerung, aufgebracht durch die Absetzung deS farbigen Bürgermeisters von St. Esprit, zu dessen Kreis Le FranyoiS gehört, leistete den Truppen Widerstand, und eS kam zu einem förmlichen Gefecht, in dem 22 Eingeborene schwer verwundet Und 8 getödtrt wurden. Die letzteren Vorgänge ereigneten sich kürzlich. Gestern hat der Abgeordnete der Insel Martinique, Duchöane, wieder ein Tele gramm erhalten, worin Ihm mitgethrilt wird, daß di« Auf ständischen eme Fabrik total eingeäschcrt haben und daß eS den Behörden unmöglich ist, den Aufruhr niederzuwerfen.s Vermischte». Den ganzen Gerichtshof abgelehnt hatte vor einiger Zeit ein Müllermeister aus Arnsdorf im Lieg- nitzer Kreise, vor dem dortigen Schöffengerichte, weil er die zuständigen Gerichte in Bezug auf seine Person für be fangen hielt. Nachdem der Mann mit seinen Anträgen auf Verweisung an ein anderes Gericht jedoch von den zuständigen Instanzen abgewiesen worden war, wurde wider ihn vor dem Schöffengericht vehandelt und er schließ lich w.g.n öffentlicher Beleidigung des Gemeindevorstehers zu 50 Mart Geldstrafe oder 10 Tagen Gesängniß verur- theilt. Gegen dieses Urtheil legte der Verurtheilte Be rufung ein, wodurch die Sache vor die Liegnitzer Straf kammer kam. Vor Eintritt in die Verhandlung erklärte der Angeklagte, daß er auch diesen Gerichtshof wegen Be fangenheit ablehne. Tas Oberlandesgericht, bei welchem er schon vorher das Liegnitzer Landgericht abgelehnt hatte, hat den Antrag als unbegründet zurückgewiesen. Alles Zureden des Vorsitzenden half nichts, der Angeklagte be harrte darauf, daß er sämmtliche fünf Richter ablehne. Drei der Richter, welche vom Oberlandesgericht als „nichtbe fangen" bezeichnet waren, zogen sich darauf zur Berathung zurück und der Vorsitzende verkündete sodann folgenden Be schluß: Ter Antrag des Angeklagten wird abgelehnt, da auch die beiden anderen Richter als „nichtbefangen anzu sehen sind. Nunmehr wurde in die Verhandlung einge treten; dieselbe endete Mit Freisprechung des Müller meisters. Die verändern ugssüchtige Menschenhaut. Bekanntlich bedienen sich die Aerzte, wenn es sich um den Ersatz größerer, durch Verletzung verlorener Hautpartien handelt, seit einer Reihe von Jahren der Transplantation d. h. sie entnehmen einem gesunden Menschen ein ent sprechendes Hautstück, nähen es auf die der Haut beraubte Stelle des in ihrer Behandlung befindlichen Kranken und erreichen auf diese Weise bei Innehaltung der nothwen- digen Vorsichtsmaßregeln Heilung. Als nuu vor einiger Zeit an einem Neger die Transplantation vollzogen wurde, machte man eine interessante Beobachtung. AIS man ßestw« Reger auftreiben konnte, überliest et« opferwilliger Weister seine Haut dem Reger zur Lebensrettung. Man dachte nun, dast der auf diese Seife geheilte Reger numnehr Zeit seine» Leben» mit einem weißen Fleck behaftet blei ben werde — jedoch nach kurzer Zeit bemerkte man, dast da» aufgesetzte weiße tzautstück nachzudunkelu begann, und binnen 6 Wochen war eS so schwarz geworden, dast man eS von seiner Umgebung nicht unterscheiden konnte. Al» man nun Gelegenheit hatte, ein Hautstück von einem Neger auf einen Weißen zu übertragen, machte man natürlich diesen Versuch, sehr begierig zu erfahren, ob hier eine Entfärbung der Haut eintreten werde, und dies war auch wirklich der Fall. Die Negerhaut war nach wenigen Wochen ganz weiß geworden. Man sollte es kaum für denkbar halten, daß eine so eingreifende Veränderung möglich ist, aber es scheint, daß die Farbschichten der Nachbarstellen in das transplantirte Hautstück wandern und ihm die eigene Farbe geben. Ein moderner Hans Sachs in Weißenstadt ver sendet, wie der Hofer Anz. erzählt, seine Schuhmacher rechnungen mit folgenden Versen: „Wegen überflüssigem Geldmangel ' Werfe ich aus meine Angel, llm von meinen vielen Außenständen Zu bekommen heut' etwas in Händen. Ta ich nun weiß, daß Sie ein freundlicher Mann, Ter Jedem gern hilft, wo er kann, So hoffe ich. Sie senden mir ohne Gebrumme Die unten verzeichnete Summe." Folgt dann der Betrag der Gesammtsumme der Schuld und der Name des Meisters. Die „Findigkeit" der Post. Große Heiterkeit erregte in privaten Kreisen des Reichstages ein köstliches Stück der berühmten postalischen Findigkeit. An einen polnischen Reichstagsabgeordnetcn, der in seinen« privaten Berufe Prälat ist, war ein Brief gerichtet mit der Adresse: Herrn Reichstagsabgeordneten N. N., Prälat rc. zu Ber lin. T-ieser Brief gelangte an den Msender mit dem Be merken zurück: „Adressat trotz wiederholentlichen Ver suches im Prälaten zu Berlin nicht zu ermitteln." Ter findige Bote Podbielskis hatte den polnischen Geistlichen in den« bekannten Berliner Restaurant „Zum Prälaten" gesucht und die Post hatte dann, als der Versuch, dort den Brief zu bestellen mißlang, denselben zurückgehen lassen, ohne etwa im Reichstage nach dem Reichstagsabgeordneten fragen zu lassen. Eine Million Tramwaykarten. Eine eigen artige Wette ist, wie man aus Brauenschweig berichtet, dort am 4. d. M. von zwei Geschäftsleuten abgeschlossen worden. Ter eine verpflichtet sich, bis zum ersten Osterfeiertage die ses Jahres (15. April) eine Million gebrauchter Tramway karten zu sammeln. Ter Verlierer muß fünf arme Waisen kinder zu ihrer Konfirmation vollständig kleiden und au ßerdem dem Gewinner den Betrag für ein Jahresabonne ment auf allen dortigen Straßenbahnlinien zahlen. Der Sammler läßt bekannt machen, daß er für je zwanzig ein gelieferte gebrauchte Biletts fünf Pfennige zahle. Die nö- thige Million Karten würden ihn also 2500 Mark kosten. Tiefe Summe muß der Gegner dem Sammler zurückzah len, wenn er wirklich die eine Million Billets bis zu dein festgesetzten Tage zusammenbringt.. , s ist jeder praktischen Hausfrau dringend V zi, einpfehlen, denn man kann durch ihren Gebrauch an Bohnenkaffee sparen. Warnung bett. Dem Herrn Karl Joseph in Riesa, Hauptstr. 58, erwivrr« ich, daß «» mir zu gewöhnlich ist, mich um dtsien Angelegenheiten zu kümmern, e» bleibt demselben weitere» überlassen. Therese Götze, Hauptstr. 58. Gin Miivcheu, welche» Ostern die Schul« v«rläßt, wird al» Answartnng o). zu mieth. gesucht. Ara« Dtetzwann, Kastanirnstr. 2S. Gesucht nach Chemnitz für sofort oder später rin fleißige» durchau» ehrliche» DM- 'M, Zu melden bei Fra« v. Hey«, Katser-Wilbklmplotz 3» II Zum I. oder 15. Maiz sucht ein ordentliche», fleißige» Dienstmädchen Fra» Buchbäudler Hoffman». Stubenmädchen sür 15. d. m. oder sofort bei gutem Lohne gesucht. Au ersregeu in Vdr Gxped. d. Bl. Ardttlmnm sind« dauernde Beschästiguug bei * Barth ch Sohn. Treffe mit einem großen Transport der besten 4> 5- und 6 jährigen Ackiimr ArbeilsMk direkt au» Belgien rin und stelle dieselben unter jeder Garantie zu möglichst bill'gen Pceisku von Donnerstag, den 15. Februar, bei mir zum Berkaus. Karl Jahrmarkt, vraete», Hechtstraße 40. Feruspr.: Amt II, 2167. Wir sind beauftragt zunächst 1 bis 11« Rill, güte ziMint preigwerth abzugrb«. Auch gewähren wir ev. Gelder zu Bau zwecken zu billigsten Bedingung« und ersuch« Reflektant«, sich mit un» i»'» Einvrrnrhmm zu setz«. Riesa, Februar 1900. * bredita»stglt ^ür J»d»strie «n- Hoodel, Große Stangen - Auktion im Gasthofe zn Wilschwitz bei Stauchitz. Nächsten Montag, 1V. Febr. e.. Vorn«. 10 Uhr komme»« in« Grund stück de» Herrn Quletzsch ca. 1000 St. größere Stangen bis zu 11 w Länge und ca. 3000 St. kleinere dergl. meistbietend gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Vorzügliche GebtrgSwaare! Absuhre sehr bequem! Ratz- un» Breuuholzauetiou. Freitag, den 16. Februar d. I. sollen auf Merzdorfer Revier von Vormittag» 10 Uhr an 60 «len», eichene und eschene Lang- und Abraum hausen, sowie 20 Haufen «lene, eichene und eschene Spitzen meistbietend ver kauft werden. Bedingungen werden zuvor bekannt gemacht. Merzdorf, am 9. Februar 1900.Die Verwaltung. »am» um« N*w»»»«»e»w ILM NSgat, Nitnmnliun» »ar raaowmlrtar padrill. «a j«L«r »uel» ,b»a rr»l»"d«tka»r «wpllelilt i. Vec»»«ätb»a» - uw» tin>n> ''s" Ir «1. p. Nmxtodl« v. »Ul. Lvwiarvatorluor. 0lr«a IM laitra»»»«« »ar La^radl. »r»t»u»ra «rakt». - Paar ^WtztztzoGotz (weiße u. roth« vagtrtt«, Römer usw.) verkauft «. «»ritz, vchützwhau». 1 Paar gebrauchte gut erhalt«« Schellengeläute mit großer Quaste find billig zu verkaufen Kastanienstr. V». Wegen Etnpuluug dc» ElmtonSbe- triebe» hoben wir 300 StSS sehr gut erhaltene WwmstlWan»- IM M Ms» limM billig abzugeben. Dieselben eign« fichzu Mörtelkasten n. dergl. Jeder Käst« hat 4 starke Heustl, ist 28 bi» 38^,Kilo,. schwer, 4 eckig, 30 vm hock«, saßt etwa 1 Hektoliter und hat eine lichte Weite von ca. SV : 7V om ob« und 45: SV om unten. Mnsiiritl Mhlterz«t. in vrottrWttz.
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