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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19001218012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900121801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900121801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-12
- Tag1900-12-18
- Monat1900-12
- Jahr1900
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«12 in Berlin: „Jetzt «SchteMaacher wieder zu sein em Dv»fck en zurüätebren, aber der letzte Groschen ist auöqegrben, und so heißt e«: weiter au«balten, darben unv kosten." — Bedenkt man, wie schwer viele Gegenden des Reiche« durch den Mangel an Landarbeitern getrosten sind, so ruird man den im Vorstehenden nicht unrichtig gekennzeichneten Zustand doppelt bedauern. Andererseits jedoch wird man die Frage nicht unterdrücken: Geschieht im gegenwärtigen Augenblicke von Seiten der Landwirthschaft genug oder überhaupt nur etwas, um die zetzt arbeitslos in den Städten vorhande nen Arbeitskräfte zur Rückkehr aufs Land zu bestimmen? Ze mehr unter diesen Arbeitslosen tbatsächlich solche sein dürsten, die, wenn sie die Mittel bätten, gern aufs Land zurückkebrlen, umsomehr wäre cS zu bedauern, wenn die Landwirtdschast jetzt die Gelegenheit vorübrrgehen ließe, ein durchaus nicht „kleines" Mittel zur Verbesserung ibrer Lage anzuwenden. Hier vermag schon brr einzelne Landwirtb unter Umständen mit Erfolg die ibm fehlenden Arbeitskräfte sich zu beschaffen; noch leichter würde daS gelingen, wofern die lantwirtbschaftlicken Verbände und die Landwirtbschaftökammern die Sache gerade im gegenwärtigen Augenblickingrößerem Maßstabe unternäbmen. Ader wir fürchten, daß eS hierzu nicht kommt. Denn gerade um die jetzige Jahreszeit braucht der Landwirth am wenig sten Arbeiter, und so wird man die Möglichkeit zur Vermin derung des Arbeitermangel» wohl so lange ungenützt lassen, bis in den nächsten Monaten den jetzt Arbeitslosen Vie Aus sicht auf Beschäftigung so nabe gerückt ist, daß sie dann, indem sie während der Wintermonate gedarbt, lieber noch eine Weile aus Beschäftigung in der Stadt warten, als sich für Landarbeit verdingen. 6. H. Berlin, 17. December. Der Auarchisten- Congreß, der in Berlin am 27. December abgehalten werden sollte, scheint nickt zu Stande zu kommen. Die süd deutschen „Genossen" wollen absolut nichts von der Sacke wissen und auch die norddeutschen sieben dem Plane kühl gegenüber, zumal sie sich sagen, daß die Congreßtheilnebmer, und wenn sie noch so vorsichtig wären, schwerlich einem Conflicte mit der Polizei entgehen würden. Nur der Ein- berufer hält an dem Plane fest, wahrscheinlich schon deshalb, weil er erwartet, daß die Anarchisten sich auf dem Congresie eine ganz neue Orgamsation geben werden, übei die er sagt: „Nicht in Central - Organisationen, auch nicht in Vereinigungen, in welcken dogmatischer Geist herrscht, sondern in Grnppen-Organisationen, welche dann durch daS Band der Solidarität mit einander verbunden sind." Kommt nun auch der Congreß nicht zu Stande, so bat der Plan doch augenscheinlich Anregung zu neuer Rührig keit der Parteigenossen gegeben. In solcker Zahl und Höhe, wie in den letzten Wochen, sind Geldsendungen für die ver schiedensten anarchistischen Zwecke wohl selten den diesigen Führern zugegangen; in der Abrechnung des „Neuen Lebens" finden wir angegeben: Berlin N. 30 Nixdorf 15 London K. M. 17,44 .L, ZnhaftirtensonLS 18 Mannheim 30 Leipzig 18 Wien 6 Kronen u. s. w. Da die Anarchisten den ärmsten Schickten der Bevölkerung angeboren, so beweisen diese Geldsendungen, daß eS leichtsinnig wäre, sich einzureden, in Deutschland hätte die anarchistische Be wegung nichts zu bedeute». * Berlin, 17. December. (Tel.) Prinz Hcinrick kehrte gestern Abend mit dem Nacktschucllzug nach Kiel zurück. — Der Kaiser blieb in Berlin über Nacht und subr heute Morgen mit dem fahrplanmäßigen Zuge 8.05 nack dem Neuen Palais bei Potsdam. Während der Fahrt hörte der Kaiser den Vortrag des Cbefs des CivilcabinetS von LucanuS, später im Neuen Palais die Vorträge deS Staatssekretärs deS ReichsmarineamtS und deS Cbefs deS MarinecabinetS. — Prinz Joachim von Preußen vollendete beute daS Zehnte Lebens jahr. Mittags um 12 Uhr hatte eine combinirte Com pagnie dcö 1. Garde-Regiments zu Fuß in Grenadiermützen mit der Fabne im Muschelsaal des Neuen Palais Auf stellung genommen. Zugegen waren die direclen Vor gesetzten derselben sowie die hier anwesenden Prinzen. Der Kaiser, die Kaiserin, die hier anwesenden Prinzen- Söbne, welche sämmtlich die Uniform deS 1. Garde-Regi ments trugen, unv die Prinzessin-Tochter betraten den Saal, worauf die Einstellung deS Prinzen Zoackim als Leutnant in daS 1. Garde-Regiment uud die Meldung desselben als solcher beim Kaiser erfolgte. Die Herrsckaften betraten sodann die Terrasse deS Neuen Palais, und der Kaiser nahm einen Vorbeimarsch der Compagnje in Sektionen ab. An der FrübstückStasel nahmen u. A. Theil: die Prinzen Friedrich Leopold, Friedrich Heinrich, Joachim Albrecht und Friedrich Wilhelm und die direclen Vorgesetzten deS Prinzen Joachim. * Berlin, 17. December. (Tel.) Der „ReiLSanzeiger" meldet die Verleihung deS Schwärzen Adlerordens an den Prinzen Joachim von Preußen. Berlin, 17. December. (Privattel.) Dem Bundes rat b ist, wie schon kurz gemeldet, der Entwurf einer Be kanntmachung, betreffend die Approbation als Arzt zugegangen. Die Vorlage soll an Stelle der Bekanntmachung über die ärztliche Prüfung vom 2. Juni 1883 treten, deren 8 2 lautet: „Die Approbation wird demjenigen ertbeilt, welcher die ärztliche Prüfung vollständig bestanden hat". Diese Fassung soll durch folgende neue ersetzt werden: „Die Approbation wird demjenigen ertheilt, welcher die ärztliche Prüfung vollständig bestanden und den Bestimmungen über das praktische Jahr entsprochen hat. Der ärztlichen Prüfung hat die Ablegung der ärztlichen Vor- Prüfung vorherzugchen. Die Zulassung zu den Prüfungen und zum praktischen Jabre sowie die Ertheilung der Approbation sind zu versagen, wenn schwere strafrechtliche oder sittliche Bcrfehlungen vorliegen." In der Begründung der Vorlage wird u. A. gesagt: Die gesteigerten Ansprüche, welche die moderne mediciniscke Wissenschaft an die Ausbildung der Aerzte stellt, sowie daneben die Mängel, welche bei der praktischen Hanv- habung der unter dem 2. Juni 1883 ergangenen Bestim mungen über die ärztliche Prüfung und über die ärztliche Vorprüfung sich fühlbar gemacht haben, lassen eS wünsckenS- wertb erscheinen, die schon seit längerer Zeit schwebende Revision jener Prüfungsordnungen nunmehr zur Erledigung zu bringen. Der zu diesem Behuf aufgestellte neue Entwurf einer Bekanntmachung über die Approbation als Arzt, in welchem die bisher getrennten Vorschriften für die ärzt liche Vorprüfung und für die ärztliche Prüfung zu einer einheitlichen Verordnung zusammcngefaßt sind, enthält gegen über dem geltenden RecktSzustanve folgende wesentliche Aeaderungen: 1) Verlängerung der Studienzeit. Die Hunahme de» Lehrstoff« in sämmtlicken DiSciplinen und dr« Notbwendigkeit, Specialfacher, welche in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen haben, in den Lehrplan rinzufügen, andere Lehrzweige — vor Allem die Jrrenbeil- kunde — in erweitertem Maße zu berücksichtigen, lasten e« unmöglich erscheinen, da« gesammte Gebiet der Medici» in neun Semestern gründlich in sich auf- zunebmen. Die Verlängerung de« UniversitätSstudium« ist deshalb al« notbwendig anerkannt. Wa« da« Maß der . Verlängerung betrifft, so ist die Zeit von fünf Jahren für genügend erachtet worden, namentlich auch mit Rücksicht auf die in dem Entwürfe weiterbin vorgesehene Einführung eine« einjährigen praktischen Vorbereitungs dienste« nach Abschluß der wissenschaftlichen Ausbildung. 2) Einführung eine« „praktischen Jahres". Nach Ablrguag der ärztlichen Prüfung sollen die Candidaten mttu den Augen erfahrener und bewährter Aerzte nach einem praktisch«» Vorbereitungsdienst durchmachen und von dessen ordnungsmäßiger und vorwurfsfreier Zurückleguog wird dir Ertheilung der Approbation, abhängig gemacht. 3) Ver mehrung und anderweiteGliederungdrSPrüfung«- stoffes. Anatomie und Physiologie sind al« wesentliche Grundlagen der wissenschaftlichen Vorbildung festgebalteo und haben insofern noch eine stärkere Betonung ibrer Beventung erfahren, als für die Zulassung zur Vorprüfung der Nach weis über die Thciluabme an den Präparirübungcn während zweier Halbjahre und an dem mikroikopisch-anatomücken sowie an einem physiologischen Praklicum während eine« Halbjahres, ferner der Rackweis über den Besuch einer Vorlesung über topographische Anatomie verlangt werden. Ferner ist den Specialfäckern mehr Rechnung getragen und die gerichtliche Medicin und die Geschickte der Medicin stärker betont als bisher. 4) Anderweite Bewertdung der Prüfungsfächer. Bei der Ermittelung derGesammi- censur wird die Censur für die anatomische Prüfung mit fünf, diejenige für die physiologische mit vier, die Ccnsuren für die physikalische und die chemische Prüfung je mit zwei mnltiplicirt, diejenigen für die Prüfungen «n Zoologie und Botanik je einfach gerechnet und die Summe durch Fünfzehn getdeilt. 5) Festsetzung der Prüfungsgebühren. Die Gebühren für die gesammte Vorprüfung werden von 36 aus 90 erhöht, der Betrag für die ärztliche Prüfung von 206 auf 200 .L herabgesetzt. 6) Aenderung der Zulassungs bedingungen. Die Zulassung der Abiturienten der Real gymnasien und derOderrealsch ulen zu den medicmiscben Prüfungen ist unter bestimmten Voraussetzungen ausdrücklich ausgesprochen. 7) Vorkehrungen zur Beschleunigung der Prüfungen. Um künftig einer Verschleppung der Prüfungen, wie sie unter den jetzigen Vorschriften möglich ist und auch tbatsächlich in erheblichem Umfange slattzefunden bat, wirksamer vorzubeugrn, hat der Entwurf eine Reibe neuer Bestimmungen getrosten. Für den Fall deS Nicht erscheinens oder nicht rechtzeitigen Erscheinens zur Prüfung kann z. B. der Candikat de« ganzen Gebübrcnbetrags für verlustig und außerdem in der Prüfung oder in einzelnen Fächern für nicht bestanden erklärt werden. s Kiel, 17. December. (Tel.) Geheimer Rath BuSlcy überreichte heute dem Prinzen Heinrich von Preußen da« Diplom als Ehrenmitglied der SchiffSbautechnischen Gesellschaft. * Könitz, 16. December. Die Versetzung deSErsten Staatsanwalts Settegast von hier nach Limburg a. d. Lahn' ist, wie die „Danz. Ztg." mittheilt, erfolgt, nachdem Herr Settegast selber ausdrücklich den Wunsch nach einer Ver setzung an amtlicher Stelle kundgegsben hatte. * Posen, 16. December. Anfang» dieses Monats hat hier eineSitzung deSHauptvorstandes deS deutschen Ostmarkenvereins stattgesunden, an der nicht nur die bekannten Führer des Vereins, sondern auch manche hervor ragende Landwirtbe tbeilnabmen, Vie wegen ibrer nationalen und liberalen Betbäuzung sich großen Ansehen» im Osten erfreuen, unter ihnen auch AmtSraib Seer-Nischwitz, der als Senior der nationalliberalen Fraktion des Landtags aroße Sympathien weit über den Osten hinaus genießt. Rittergutsbesitzer von Bieler-Melno und Geb. Justizrath vr. Brunner-Berlin hallen die Referate über die Frage der Zulassung ausländischer Arbeiter übernommen und eine Reibe von Leitsätzen hierzu aufgestellt, die nach eingehender Erörterung in folgender Fassung angenommen wurden: I. Di« Zulassung russischer und galizischer Arbeiter ist aus die Zeit vom 1. April bis 15. December zu beschränken. II. Die staatliche Contra le der ausländischen Wander^ arbeiten bedarf eine^r Verschärfung bei dem Eintritt an der Grenz/, bei dem Aufenthalt im Inland und hinsichtlich der Abwanderung. Insbesondere erscheint es als wiinschenswerth, daß für Verletzung der Vorschriften über die Jnlandscontrolc und für unerlaubte An nahme nicht legitiinirter russischer und galizischer Arbeiter strenge Strafen, vor Allem auch gegen die Arbeitgeber festgesetzt werden. Der Arbeitgeber ist für Verletzung der Bestimmungen stets selbst verantwortlich zu machen. Unzulässig ist, diese Verantwortung auf den Unternehmer abzuwälzen. III. Zum Gesindedienst dürfen ausländische Polen nicht zugelassen werden. IV. Die Ermäßigung der Eisenbohnfahrpreise für Be förderung von Wanderarbeitern ist aufzuheben. V. Das deutsche Besiedelungswerk ist in den vier öst lichen Provinzen kräftigst zu fördern und auf die Begründung von Arbeiterpachtstellen und von kleineren Rentengütern allent halben auSzudehne». Wo Kleinstellen geschossen werden, ist möglichst auf die Einrichtung von Almenden Bedacht zu nehmen. VI. Sobald die wirthschastliche Lage es einigermaßen gestattet, ist die slavische Einwanderung zonenweise zurück zudrängen; etwa zunächst bis zur Weser, sodann bis zur Elbe, dann bis zur Oder, daun bis in die Grenzprovinzen (Posen, West- und Ostpreußen und Regierungsbezirk Oppeln), und schließlich ist die Grenze den slavischen Wanderarbeitern völlig zu sperren. -8- Halle a. S., 16. December. Die Schuhmacher- Zwangsinnung wird binnen 4 Wochen aufgelöst werden, und zwar auf Beschluß der Mehrheit der Mitglieder. In einer vor einigen Tagen deshalb abgehaltenen, aber nicht beschlußfähigen Versammlung entstand ein Scandal darüber, daß der Handwerkerkammersekretär anwesend war. Ver schiedene Redner forderten die Ausweisung desselben, jedoch vergeben«, denn derselbe erklärte, er habe ein gesetzliches Recht, an den JnnungSversammlungcn theilzunebmen. Der Lärm wurde schließlich so stark, daß der Obermeister die Versammlung schließen mußte. * Jena, 16. December. Am Sonnabend fand hier eine Conserenz in Universitätsangelegenbeiten statt. An derselben nahmen Theil: die Minister v. Heim-Meiningen, v. Helldorf-Altenburg, v. Pawel-Weimar, Geb. Regie- rungsrath Vollert-Weimar, NegierungSraty Samwcr- Gotha. r. Greiz, 17. December. Der ordentliche Landtag für diS Fürstenlhum Reuß ä. L. ist heute Vormittag 11 Uhr eröffnet worden. * Meiningen, 16. December. Die erste Sitzung der neu errichteten Handwerkerkammer wurde gestern vom Staatsrath Schalter eröffnet. Hum herzoglichen Com- missar war Regierungsratd Oberländer ernannt, in Ver tretung der Stadt erschien Oberbürgermeister Schüler. Die Handwerkerkammer constituirte sich sofort, wählte ihren Vorsitzenden und ihre Ausschüsse und sprach dem Herzog und dessen Regierung ihren Dank auS. (Magved. Ztg.) a. Aachen, 17. December. (Pivattrlegramm.) Land rath a. D. Janssen, der Vicepräsident de« Deutschen Verein« vom Heiligen Lande, ist vergangene Nacht gestorben. * AnS Württemberg. Eine hochgradige politische Gleichgiltig keit und Wahlmüdigkett hat die Einwohnerschaft von Murrhardt in Württemberg an den Tag gelegt. Tie türzlich dort angcsetzte BUrgerausschutzwahl hatte das seltene Resultat, daß von 657 Wahlberechtigten nicht ein einziger abstimmte. Es mußte rin neuer Termin anberaumt werden. * München, 17. December. (Tel.) Der Reichskanzler Graf v. Bülow wurde Vormittag« 11 Uhr von dem Prinz- Regenten in Audienz empfangen, wobei der Prinz-Regent dem Reichskanzler den Hubertu«-Orden überreichte. Nach der Audienz stattete der Reichskanzler dem Prinzen Ludwig einen Besuch ad und machte darauf weitere Be suche, unter anderen bei dem Ministerpräsidenten Freiherrn v. Crailsheim. Oefterreich'Ungarn. Enthüllung de« Gutenbergvenkmal«. * Wien, 17. December. (Tel.) Heute Mittag wurde in Anwesenheit de« Kaiser«, der Erzherzöae, Minister und Hoswürdentrager, sowie der Spitzen der Behörden und de« diplomatischen Corps das Gutenbcrgdenkmal enthüllt. Belgien. Hasenarbettcrstreik. * Antwerpen, 17. December. (Tel.) Heute früh versuchten die Schiffsrheder die Hafenarbeiter zu zwingen, bis 6 Uhr Abends statt bis 5 Uhr zu arbeiten. In Folge Vesser haben sämmtliche Hafenarbeiter Vie Arbeit niedergelegt. Heute Nachmittag wurde eine Versammlung abgehalten, in der die Rheder die Forderungen der Arbeiter und den Vorschlag des Bürgermeisters, auf dem Wege des Schie 'dsgerichts zu einer für beide Theile befriedigenden Lösung zu gelangen, ab lehnten. Italien. Boni Vatikan. '* Rom, 17. December. (Tel.) Der Papst hielt heute rin geheimes Consistorium ab. Nack einer Ansprache beauftragte der Papst folgende Cardinäle mit der Vornahme der Ceremonie der Schließung der heiligen Tbüren: Parocchi für San Paolo, Satolli für San Giovanni im Lateran, Vincent Dannutelli für Santa Maria Maggiore. Ferner ernannte der Papst mehrere Bischöfe. Orient Englische Forderung; Ter deutsche tzicsandte. s Konstantinopel, 17. December. („Wiener Telegr.-Corre- spondenz - Bureau.") Der englische Geschäftsträger richtete an die Pforte eine Note, in der an die bisherigen Schritte der englischen Botschaft bezüglich der Entschädigung für die bei den armenischen Wirren geschädigten englischen Untertbanen erinnert und eine prompte Regelung der Angelegenheit verlangt wird. Die armenischen Bischöfe von Musch und Billi« sind nunmehr frcigelassen, jener ist nach Konstantinopel berufen worden. Belgrad, 17. December. (Tel.) Mehrere hiesige Blätter greifen den deutschen Gesandten Freibcrrn v. Wäcker- Gotter an, weil er sich nack der Urcheilsfällung im Pro- cesse Gentschitsch dem Verurtheilten genähert und nack Auswechselung einiger Worte sich mit warmem Händedrucke von ihm verabschiedet habe. (Voss. Ztg.) Colonial-Nachrichten. O. II. Dcntsch-Südwrstafrika. Tie letzte Post-aus Dcutsch- Südwestasrika hat uns wenig erfreuliche Nachrichten gebracht. Die Rinderpest ist in der BezirkShauplmannschaft Windhoek ziemlich stark ausgetreten und verbreitet sich allmählich nach dem weihen Nosob zu. Die hauptsächlichsten Seuchenherde liegen zur Zeit auf der Linie Okahanbje, Ltjisasu u. s. w. Quarantainestationen sind errichtet und mit allen möglichen Mitteln hat man die Seuche zu bekämpfen gesucht. Einen durchgreifenden Erfolg verspricht man sich erst, wenn die allgemeine Impfung des Jung viehes durchgcsiihrt sein wird. Es hat sich gezeigt, das; bereits geimpfte Thiere von der Seuche verschont bleiben, sie befällt nur Jungvieh. In gewissen Jarmcrtreiscii ist man der Meinung, daß man zu wenig systematisch in der Bekämpfung der Seuche vorgcgangen ist: bereits vor mehreren Monaten haben sich Seuchen herde gezeigt. Ein immenser Schaden würbe unserer Colonie drohen, wenn die Seuche sich cinnistcn sollte. Auch in der Be kämpfung der Heu sch re cke »schwärme muh, so ist allgemein die Ansicht, viel mehr geschehen. Tie W c i d e v c r h ä l t n i s s c witk'ecs zur Zeit in vielen Strichen als überaus traurig gezeigt. Man hat ein sehr gutes Mittel gefunden, um die Heuschrecken schwärme zu vernichten, die Heuschrecken werden mit einer Flüssig keit besprengt, die Thiere erkranken und die Krankheit, welche an steckend wirkt, verbreitet sich ganz rapid. Leiber wird dieses probate Mittel zu wenig in Anwendung gebrach«. Es wird nun em pfohlen, daß die Farmer, versehen mit der die Heuschrecken ver nichtenden Flüssigkeit, jeden Sonntag eine große Strecke Geländes abreiten sollen. Don den vier für das Gestüt in Nauchas an getansten neuen Hengsten find zwei während der Reise eingegangen, der eine auf der Seefahrt, der andere aus dem Landtransport. Äus dem Geschäftsverkehr. k Wcibnachtsbüchcr - AuSftrllung von Aranr Dhme. Univerntätsstratze 5. Ein gutes Buch ist das beste Weihnackts- geichenk. Wer beim Einkauf der Gaben für das Fest der Liebe diesem gewiß durchaus berechtigten Grundsätze folgt, dem kann ein Besuch der altreoommirten Leipziger Weidnachtsbüchcr-Ansstellung von Franz Ohme, Universitätsstraße 5, nur mit allem Nachdruck empfohlen werden; denn hier findet man Jugendschriften und Bilderbücher in Lenkbar reichster Auswahl für alle Lebensalter zu sehr mäßige» Preisen. Neben reichhaltigen anSgestanzten Bilderbüchern sind die unverwüstlichen Zieh- und Verwandlungs-Bilderbücher zu nennen, ebenso die unzer- reißbaren Bilderbücher aus Pappe und Leinwand, die den Kleinen ganz besonderen Spaß machen und darum viel begehrt sind. Gehen wir einen Schritt weiter, so fallen uns die zahlreichen Bilderbücher für die Lebensalter von 5 bis 7, bez. von 7 bis 10 Jabre» auis Vortheilbasteste auf. Unter de» Jugendschristen ist Thekla v. Gumpert's „Herzblättchens Zeitvertreib" besonders heroorzuheben. Für Las Alter von 10 Jahren an sind alle die kostbaren und beliebten Bücher vertreten, die wir alle auS der Jugendzeit kennen: Robinson Crusoe, Hoffmann Jugendfreund, das Samter'sche „Buch der Erfindungen", und für Mädchen außer anderen Welken Thekla von Gumpert's „Töchter-Album". Sehr zeitgemäß sind die Erzählungen für die reifere Jugend „Im Lande der Boeren" von E. von Barfuß, „Boerenblut" von Frirdr. Meister und „Ter Goldgräber von Trans vaal", auch Gerhard Stein's „Die Entdeckungsreisen in alter und neuer Zeit", Franz Sträßle's „Jllustrirte Naturgeschichte", herrliche Märchenbücher, Briefmarkenalbums und tausend andere Jugend schriften mehr vervollständigen die überaus reich asssrtirte Bücher ausstellung von Franz Ohme. Bei der Gesammtauslage der vorliegenden Nummer befindet sich eine Sonderbeilage von der Berctns-Bier-Vraueret zu Leipzig, auf welche an dieser Stelle noch besonders hingewiejrn sei. Die allrenommirte Brauerei empfiehlt darin ihre vorzüglichen Biere die auch in Flaschen zu beziehen sind. Wir zeigen unserer verehrten Kundschaft hierdurch ergcbenst an, daß sich unser TetaUvcrkauf jetzt in der Einzelverkaufsstelle der Herren Dr. kossderx L Strauss, Grimmaischer Steinweg 11, befindet N»n»1k ILIatLS«U. Parfümerie- und Totletteseifcnfabrik. 2u keslgssvkenksn Kalten vir unser varrllgllek assartlrtes 1-ager im kreise betleuteiiti ermS88ixter «erchenllmklke, Zugenckrchrikten, Siiaek-Süchek uns MuMasien bestens empfohlen. ^osNldrUeher NeUinaehts-UntnIoa gratis. "WH IlicddMW HiislLV kovk, «.» ».«. Xenmarlct 40. Xeumsrlt 40. 8-misl-e UitkrsichW s. k. 8<Mr ULnigl. Nolmödvlfadrllc Lu88teliull§8dau8 MiWgueiiilMiWeil Orimmaisede 8tr. 10. kriefpspisr - Ausstattungen, kostkanten - Albums, 8obpeibreuge, 8ebreid - Unterlagen, Keissreuge, Dokumenten - Wappen» Srielbeselmerer, Uopirpreseen, ssiillfeklerlikMer ewpüeblt LI. klelseherxnsse 2. grakenstrasse 29, isr nach dem vrtlieil bavtov VallnllllN unserer Oamenrvelt unstreitig der Veilchen Uv«tv« «UlluUVU L Hasche LIK. 1.50, Litz. 2,50. Litz. 5,00—10.00. ' .. -HA:5F.. Julius kiükknvn, Ii«i8«rl. ILünigl. Hatpii»ua1»rt«O»I»rNL. VelksuWtellulix ksris IM Mr Flügel u. I^isninos. Lrössrss Lrstes ttotvl Veursedlavcis gegenüber d. Gcwalidgijßchen Bürsten, Kämme, Toiletteartikel, Elfenbein- und Lchildkrotwaarcn. AW- sle^enilber OntrnIbabnbOk k'rieckrlelisti'nss». "WH II vriminaisohe Strasse 13. ^lk«rt IIr»No»r. Ilalostr., Lekv LrUtll. o«e»r N«Ik, Xllroberxor Strasse 18. k'. kranlitnrter 8tr. N. O Na««-« IV»vlit«»ie«r. vrllkl 61. r-nv.mss. QasLronbn LaUesede Strasse 5. Ott» Muntre, klauenseher Llatr 6. 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Deren Kinder Der Pfarrer Der Schulmeister . . . Der Barbier Die alte Wittichen . . . Rautendelein Der N>ckelmann .... Ein Waldfchrat . . . < Erste Zweite Dritte Vierte Herr Schütz. Frl. Frank. lJenny Folk, lFrido Neumann. Herr Merkel. Herr Fricke. Herr Greder. Frl. Köhler. Frl. Seebe. Herr Schelprr. Herr Marion. lFrl. Gardini. l Frl. Kießling. I Frl. Pard«. lFrl. Untucht. Eine Nachbarin Frl. No«. Nach dem 2. und 4. Act finden längere Poujen statt. Texte « 75 an der Lasse und bei den Logenschließern.
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