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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19001220017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900122001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900122001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-12
- Tag1900-12-20
- Monat1900-12
- Jahr1900
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Zahlungs-Einstellungen re. Z w°b»»rt Imtl-eri»! Namen »4 3VI Somuberg Zwickau la lg. ist «m lS-1 lUdi IL1 IlLl lSV.2 1721 718 776 086 244 017 140 768 209 015 Qrttwdul, Nieder Ichlema Verdixquxgex im Deeem-er. 38. Lübeck, Handelskammer, Eiseneoestrvctioa; 28. Leipzig, Maschineaiaspectioa, zl»gas«tz»-v«Baas; 29. Erfurt, Magistrat, schmtidmisera« Gitter. Telegramme. * Berlin, 19. December. In der heutigen Sitzung des Ver waliungsrathes der Preußischen Central-Bode n- rredit-Actien-Äesellschaft ryur-e für IStjO die gleiche Dividende wie in den vorigen Jahren, 9 Proc., rn Aus- sichr genommen. L. Frankfurt a. M., 19. December. (Privat-Telegramm.) Die „Frkf. Ztg." meldet: Ter Verband süddeutscher Zementwerke, dessen Zustandekommen kürzlich berichtet wurde, hat nunmehr die Verständigung mit dem Nordwest mittcldeurschen Verbaride zum Älbschlun gebracht. Die Unter zeichnung liegt seir gestern von allen betysiligten Stellen vor. Ohne Verständigung unter einander bljeben und bleiben wahr scheinlich auch rn nächster Zeit die Cementwerkc in Berlin, Stettin und in Oberschlrsien. * Köln, 19. December. In der heutigen Sitzung des Walzdrahtsyndirats wurde, wie die „Köln. Ztg." er fährt, der Wal zdrah »preis auf 150 pro Tonne se ft gesetzt. 1V-N. Prag , 19. December. (Prioat-Telegramm.) Der am 18. Januar stattfindcnden General Versammlung der Tkod g, werke, Aclien-Gesellschaft, wird eine Dividende von 6 Proc. vorgeschlagen werden. Iftt» >sm 1798 631 1108Y07 1 051290 977 8H0 8S0 13L 9YS787 302 865 171069 253 929 durchweg gedient; eS muß aber betont werden, daß dem Geisaer Amte auch durch eine Zweiglinir schon wesentlich« Vortheilc er- wachsen, zumal da dort wohl nur von der Ausführung von Rohprodukten, niemals aber von einem eigentlichen internatio nalen Verkehre die Rede sein kann. Sodann erscheint eS zweck los, wenn man sich mit der Frage auält, was denn bei dem Umbau der schmalspurigen Feldabahn-Strecke Salzungen-Dorn- dorf-Vacha in eine normalspuriae Linie aus der Strecke Dorn dorf-Kaltennordheim werden solle. Diese bleibt, wat» sie ist, zu mal da Preußen bereits im Meiningischen zwei Schmalspur linien betreibt. Wahrscheinlich wird man dann von Kalten nordheim nach Fladungen schmalspurig weiterbaucn und den auf der Linie Salzungen Vacha frei werdenden Locomotiv- und Wagenpark zur Erweiterung des Betriebsdienstes im Felda gebiete benutzen. Seioe und Seidenwaaren spielen in der Mode eine große Rolle. Wenn nun jetzt in den Ankündigungen der Seidengeschäfte vielfach die Behauptung ausgestellt wird, daß gewaltige Geldsummen für Seide nach dem Auslände gehen, so wird dieselbe durch die Statistik widerlegt; denn es wurdcn in den ersten drei Vierteljahren 1900 an Seide, sowie seidenen und halbseidenen Maaren aller Art nur 48 528 D.-Ctr. im Werthe von 135 022 000 ein« geführt gegen 51662 D.-Ctr. mit einem Werthe von 147 991 000 in derselben Zeit des vorigen Jahres, sonach diesmal weniger dem Gewichte nach 8136 D.-Ctr. oder 6 Proc. und dem Werthe nach für 12 958 000 oder 8,7 Proc. Da in Deutschland die Seidenraupenzucht nirgends im Großen be trieben wird, das eigentliche Rohmaterial für Seidenwaaren also unzweifelhaft aus dem Auslande bezogen werden muß, so erscheinen die Summen, die dafür ins Ausland gehen, nicht zu hoch. An Rohseide, ungefärbt, wurden z. B. 21 599 D.-Ctr. zugeführt, davon allein 13 820 D.-Ctr. oder 64 Proc. aus Italien. Von taffctartigen seidenen Gelvcben, wovon im Ganzen 275 D.-Ctr. eingingen, stammten allein 217 D.-Ctr. oder 95,3 Proc. aus Japan. Floretseide liefern namentlich Frankreich, Italien, die Schweiz und China. — Die Ausfuhr von Seide und Halbseide belief sich in den ersten 9 Monaten dieses Jahres auf 50 685 D.-Ctr. im Werthe von 130 039 000 gegen 52 220 D.-Ctr. mit einem Werthe von 138 156 000 un gleichen Zeiträume von 1899. Auch sie ist zurückgegangcn, und zwar hinsichtlich des Gewichtes um 1535 D.-Ctr. oder 2,9 Proc. und hinsichtlich des WertheS um 3117 000 oder 5,8 Proc. WaV reine Seidenwaaren anlangt, so werden aus Deutschland namentlich ausgcfübrt: Zwirne, Bänder, Spitzen, Posamenten, Strümpfe und Handschuhe. Die Hauptmenge der ausgeführten Maaren ist jedoch aus Halbseide. Davon empfing daS Ausland in den ersten drei Vicrreljahren 1900 allein 85 810 D.-Ctr. oder 78,3 Proc. der Gesammtausfuhr des Capitels Seide, und der beste Abnehmer dafür war England, das davon allein 18 664 D.-Ctr. oder 38,1 Proc. aufnahm. Sonst gehen die halbseidenen Artikel nach allen Culturländern der Erve. In den ersten 9 Monaten dieses Jahres wurden 2159 D.-Ctr. Seide, seidene und halbseidene Maaren mehr aus- als eingcführt, aber der Werth der Einfuhr war um 4 994 000 «4k höher als der Aussuhrwerrh. *— Deuts cheSZuckersyndicar. In der dieser Tage in Berlin abgehaltencn General-Versammlung wurde über daS erste Cartcljahr Bericht erstattet. Es ergab sich, daß das selbe für die Rübrnzuckerfabriken keinen Cartelnutzen gebracht hat und daß in Folge der unerwarteten Höhe der Vorverkäufe, die inSgesammt fast 9 Mill. Centner betragen, auch der Nutzen des zweiten Geschäftsjahres bedeutend geschmälert ist. *— Die Gewinn» ngvonErdölinDeut sch land ist an sich noch unbedeutend, aber im Zunehmen begriffen. Die Production stieg von 139 740 D.-Ctr. im Jahre 1893 auf 270 270 D.-Ctr. im Jahre 1899. Im letzten Jahre waren zehn Werke im Betrieb, davon 0 in der Provinz Hannover, 1 in Ober bayern und 3 im Elsaß. Dieselben beschäftigten 491 Arbeiter, wovon 349 auf die elsässischen Merke entfallen. Von den han noverschen Werken haben neuerdings die bei Wietze im Regie rungsbezirk Lüneburg einen erheblichen Aufschwung genommen. Im Elsaß wurden tm Jabre 1899 ungefähr 230 000 D.-Ctr. Rohöl producirt, der dafür erzielte Preis stellte sich im Durch schnitt auf 5,19 «V für den Doppel-Centner. Die Production rn Hannover betrug 84 000 D.-Ctr., wofür ein Preis von durchschnittlich 10,80 ,/k pro Doppel-Centner erzielt wurde. *— Der Verbrauch von Alteisen in der deutschen Industrie hat in letzter Zeit sehr bedeutend zugcuommcn. Die Einfuhr betrug in den ersten 10 Monaten d. I. 91 128 t gegen 53 955 t gleichzeitig 1899 und 15 271 t gleichzeitig 1898: dagegen betrug die Ausfuhr 42 008 gegen 44 745, und 75 087 t. Während also im Jahre 1898 noch 59 816 t mehr aus- als eingeführt wurden, hat sich im Jahre 1899 bereits ein lieberschuß der Einfuhr im Betrage von 9210 t ergeben, der sich im laufenden Jahre auf 49120 t erhöhte. Die Haupteinfuhr findet aus Holland, Belgien und Oesterreich statt. *— Süddeutsche Brauerei Carl Kintz L Co., Actien-Gesellschaft, in Berlin. Die in 1899/1900 erzielten Bruttoeinnahmen belaufen sich einschließlich 4108 .// (im Vor jahre 1771 .V) Vortrag auf 229 957 ,1k (242 380). Nach Abzug der Unkosten und der 44 647 (43 101) bctrageicden Abschrei ¬ bungen verbleibt ein Reingewinn von 38 473 «ss (51650). Hier von erhält der Reservefonds 1715 (2493). Die Tantieme ür den Vorstand beträgt 1629 (2493). Außerdem erhielt im Vorjahre der Aufsichtsrath 2493 ,//. Die Dividende beträgt 3 Proc. gleich 30 000 ,4k (im Vorjahre 4 Proc. gleich 40 000 Mark). Auf neue Rechnung werden 5129 vorgctragen. *— Ein schränku nader Kohlenförderung. Der „Berl. Loc.-Anz." schreiot: Das „Rheinisch-Westfälische Kohlensyndicat" hat einen Beschluß gefaßt, der in den Kreisen der Kohlenverbraucher großen Unwillen Hervorrufen muß. Um die hochgetricbenen Konlcnpreise trotz dcS nach lassenden Consums aufrecht erhalten zu können, wurde bekannt lich eine 10 proc. Einschränkung der gesummten Kohlenförderung beschlossen. Mit anderen Wor ten: Das Kohlensyndicat will das deutsche Volk nöthigin, die schweren Opfer weiter zu tragen, welche ihm durch die hohen Kohlcnpreise seit vielen Monaten auserlegt worden, wiewohl inzwischen das Märchen von der „Kohlennoth" zerronnen ist, wiewohl einer großen einheimischen Kohlenerzeugung und der zunehmenden ausländischen Kohleneinfuhr nach Deutschland ein stetig abnehmender inländischer Verbrauch gcgenüberstcht. Hier durch mußten die Kohlenvorräthe naturgemäß anwachsen und ebenso naturgemäß die Kohlenpreisc Weichen. Dieser auf dem wirthschaftlichen Gesetz von Angebot und Nachfrage beruhenden Erscheinung arbeitet der Ring der Kohlengrubenbesitzer ent gegen, indem er eine Verringerung der Kohlenerzeugung um den zehnten Theil der bisherigen Production beschließt, anstatt eine Preisermäßigung vorzunehmen, damit seine großen Unter- nehmergcwmne sich nicht schmälern. Im Reichstag« haben der Handels- und der Eisenbahnminister vor Kurzem erklärt, daß di« Kohlenvorräth« durch die seitens der fiScaltschen und Privat gruben ins Werk gesetzte starke Mebrförderung erheblich wachsen und die theuren Kohlenpreise entsprechend herabgehen würden. Der Beschluß des Kohlrnsyndicats setzt diesen Worten der Regierung ein keckes Dementi entgegen. Volksver tretung und Negierung werden nicht zögern dürfen, daS Kohlrn- svndirat auf die soeiale Seite seiner Aufgaben hinzuweisen, nachdem es lediglich die geschäftliche Seite derselben ins Auge gefaßt hat. *— Stahl- und Eisen-Actien-Gesellschaft in Hörde. Die General-Versammlung genehmigte sämmt- liche Anträge der Verwaltung, insbesondere die Vrrtheilung einer Dividende von 4 Proc. E s s e ner Bergwerks-Verein „König Wil helm ". Der Monat November dieses Jahres ergab einen Be trirbSüberschuß von 207 513 ^k gegen 170 563 «E cm November vorigen Jahres und 218 235 ^k cm October dieses Jahres. Der Gesammtbetriebsüberschuß in den abgelaufenen 11 Monaten des Geschäftsjahres 1900 stellt sich nunmehr auf 2 259 037 ,Sl gegen 1876 266 ,4k in derselben Zeit d«S Vorjahres. *— Dividendenschätzungen. Nachstehend geben wir nach der „H. B.-H." Schätzungen für die Dividenden der meisten der inHambura gehandelten und notirten Actten der mit Ende December abschließenden Gesellschaften wieder. Die Schätzungen sind mit der Maßgabe zu betrachten, daß, wo von den Vorständen selbst nichts zu erfahren war, Taxen der Börse eingesetzt sind, die also von den wirklichen Ergebnissen mehr oder minder abweichen können. „Allgemeine Deutsche Klein bahn" 7)4 Proc. (gegen 1899 7)4 Proc); „Canada-Pacific- Eisenbahn" 4 Proc. (5); „Dortmund-Gronau-Enscheder Eisen bahn" 8—8)4 Proc. (8)4); „Eutin-Lübecker Eisenbahn" 2 Proc. (2); „Gotthardbahm 6 Proc. (6); „Italienische Meridional- oayn" 6)4 Proc. (64j); „Lübeck-Buchener Eisenbahn" 6)4 Procent (6?4); „Marienbura-Mlawka-TIscubohn 3 Proc. (2-tz); „Oesterreichisck-Ungarische Staatsbahn" 6 Proc. (5,7); „Oester- reichische Südbahn (Lombarden)" Proc. (HZ; „Ostprcußische Südbahn" 4 Proc. (8); „Schweizer Centralbahn" 9—S)H Proc. (9)4); „Schweizer Nordostbahm 5 Proc. (5); „Aktien Gesell- schajt Alster" 9 Proc. (8)4); „Chinesische Küstenfahrt" 0 bi» 7 Proc. (4); „Deutsch-Australische Dampfschifffahrts-Gesell schaft" 10 Proc. (10): „Deutsche Dampfschifffahrts-Gesellschaft KoSmoS" IS bi» 44 Proc. (41); „Deutsche ElmchifffahrtS-Ge- im Baltschrker Bezirk wurde nur und zwar ebenfalls allein mit Wi . varnaer Bezirk baute vornehmlich Hartweizen Boden des Provadiaer Bezirks wird als gerjw Ziemlich ausgiebige feuchte Niederschläge, n vembcr einsetzten, kamen den Feldarbeiten des Rasgradcr Kreises zu Statten. D»u«sch»r MolNrii-B-rbinL Ld«l- w-iß. <t. V «. d. H. I. Schneider, Getreidehändler Il>t>ano «roher, iisosman» Oeinrich Feldmann, Kaufmann äart Soul» Vrtt«, vacker Adolf Za»,er, »aufmLno Wildel« Hermann tink, Kiemparr- meister M. Verlach, Inh. der Firma Margarete »lara Verlach, vcrat Vuftav Sichel Z. >. Willig, Glaiermtiflcn Durch! . ..... Da» ckoncur-oerfadrr» itder da» B-rnuigen fabrilante« Richard Ott» Hafmaaa io Vroh- eine allzu fühlbare Einbuße erlitten hätte. Bei einer zu hoffenden Wicderbesserung der Marktlage für Fertigeren bleibt mit Ablauf des Winter» eine hinreichende und lohnende Be schäftigung der Hütten gesichert. Einige mit dem Eisen- und Stahlgewerbe zusammenhängende Industriezweige, wie An- serttguna feuersester Steine, Bauholz, Cellulose, leiden eben falls unter der rückläufigen Bewegung auf dem Eisenmarkt. Endlich sind auch im Kohlengeschäft die ersten Zeichen eines Nachlassens des vordem kaum zu befriedigenden Bedarfs der In- dustri« wahrgenommen worden, wie eS in dem Bericht über den Steinkohlenbergbau (nicht syndicirtc Zechen) heißt." tirten: l» CemcisugalS 27 27,50 Xe. für proowt« ucid Te- cemb»l-Mäl^-Li»s«rur,g. Am inläi^ischen Raffinadenmuclr war tvenig Geschäft, da eiueStheil» die erste Hand pro Deeernbcr ausverkauft. andrremheilS der Consum genügend versorgt ist. Die Notiz bleibt unverändert 84 Kr. franco Fabrikslation bei Abnahme von Wagenladungen. .^1. X. tt. Der Ramie conareß in Paris. Die Rainicftage ist bekanntlich für die deutschen Schutz gebiete bou erheblicher Wichtigkeit, da in mehreren der selbe» die Vorbedingungen für »en Anbau der viamiefascr gegeben sind. Die Ramiefaser besitzt bekanntlich eine Länge, die von keiner anderen Pflanzenfaser übertroffen wird, und zeichnet sich durch eine reine lveiße, in» Gelbliche spielende Farbe sowie durch einen seidenartigen Glanz und durch Weichheu bei bedeutender Elaslicität aus. Ebenso ist die Bruch- und Dehnungssestigkeit ganz hervorragend. Versuche haben ergeben, daß Ramie dft stärksten Taue und zarten Spitzengrwebe liefert, daß man sic zu Passcmenterien, zu Möbelstoffen, zu Land und Mundtüchern und dergleichen verarbeiten kann. Jnpesscn stehen der Vcrwerthung derselben noch erhebliche Schwierig leiten entgegen. Die Faser der Pflanze ist nämlich in der Rinde der Stengel eingebettet. Sie liegt auch nicht bündel weise beisammen, wie z. B. beim Hanf, sondern meist einzeln. Sie klebt ferner in dem Bast der Rinde durch einen gummi artige» Stoff fest. Die Gewinnung der Faser durch Hand arbeit, wie sic hier und da bereit» versucht worden ist, HÄ sich als zu »Heuer herauSgestellt. Man ist daher bemüht gewesen, eine geeignete Rainie-EntfaserungSmaschine zu erfinden, und die Regierungen einzelner Länder, Nur z. B. England und Frankreich, haben Hobe Prämien auf die Lösung dieser Aufgabe ausgesetzt. Die bisherigen Versuche haben aber em befriedi gendes Ergebniß nicht gehabt, da die Faser theil» durch die Maschine, »Heils durch die zur Entfernung der Gummistoffe erforderliche chemische Behandlung beschädigt wurde. Um die Frage zu fördern, hat in der Zeit vom S. bis 14 Oktober in Varis ein Congreß getagt, der zahlreich von Amerikanern, Deutschen, Engländern, Franzosen und Holländern besucht war Die Arbeiten des Congrcsses beschränkten sich nicht allein auf den Austausch der Meinungen der Sachverständigen und Inter cssentcn, sondern umfaßten auch die Vorführung von fünf Maschinen. Die Ergebnisse, über die in Kürze berichtet werden wird, sind sehr bedeutsame gewesen. S Salpeter-Industrie. Die Tamarugal Ni trate Company, Limited, hat für dak mit dem 31. Juli 1900 beendete Berriebsjahr einen Bruttogewinn von 16 739 Lstrl. erzielt gegen 12 858 Lstrl. im Vorjahre, wovon nach Bezahlung der in London erwachsenen Unkosten «in Saldo von 14 027 Lstrl. gegen 8237 Lstrl. im Vorjahre verbleibt. Nach Zahlung der Zinsen auf DebentureS und Anleihen bleiben nur 2282 Lstrl., die von dem Conto sür Arbeitsstillstand der Fabrik abaeschrieben worden sind, so daß dieses Conto nur noch «inen Bestand von 918 Lstrl. zeigt. Da nach Ansicht der Verwaltung an die Vertheilung eines Gewinnes nicht gedacht werden kann, so lange jenes ArbeitsstillstandS-Conto besteht, so ist es für em- pfehlenswerth gehalten worden, den Betrag desselben so rasch wie möglich wcgzubuchen. Die Abrechnung läßt klar erkennen, daß die Gesellschaft ständig unter den finanziellen Schwierig keilen zu leiden hatte, welche die Lage der Industrie ihr be reitete. Nun aber, da es zum Abschluß ver Salpeter-Convention gekommen ist, darf auf eine günstigere Zukunft gehofft werden Beschlossen worden ist, zunächst nur das La-Palmagebiet in Be arbeitung zu nehmen, die zweite Officina jedoch noch nicht zu eröffnen. Bei einem Verkaufspreise für Salpeter an der Weu küstc von 5 s 9 ck bis 6 s glaubt die Gesellschaft auf ein gute» Erträgniß des neuen BctriebSjahrcs rechnen zu dürfen. Die wirthschaftliche Lage in Japan. * Die wirthschaftlichen Verhältnisse in Japan sind nach einem von Mitte September d. I. datirten Berichte des öster reichischen Consulats in Yokohama keine besonders günstigen. In geschäftlicher Hinsicht ist seit Beginn der chinesischen Wirren noch keine Besserung einaetretcn. Die Herbstscndungen treffen einen überfüllten Mark! an, und es ist wenig Aussicht vor handen, die Maaren abzusetzen. Beispielsweise lagerten Ende Huli d. I. in den Magazinen von fünf großen Firmen Tokios Maaren un Werthe von ca. 12 Mill. Den. Die größte» Werth summen entfielen auf Tabakblätter, Reis und Textilwaaren, während die Zuckervorräthe dieser Firmen nur einen Werth von 192 000 Den hatten. Das Exportgeschäft in Seidenwaaren liegt sehr darnieder, so daß größere Fallimente befürchtet werden. Die fremden Märkic fahren fort, sich in Japan für alle Eventualitäten mit Transportmitteln zu versehen. Sic chartern Dampfer, miethen .Kulis zum Träaerdicnst und bewerkstelligen große Kohleneinkäufe. Dem Kohlensyndicat sind 20 größere Griivenbesltzer beigetreten; die Folge davon war. daß die Preise eine Erhöhung von 1—2 Den per Lonne erfuhren. Die japanischen Reispreise waren bereits in Folge um fassender Proviantankäufe der Regierung um ungefähr 1 Den ver Hektoliter in die Höhe gegangen, als die japanischen Truppen in China ungeheure RciSvorräthe erbeuteten, welche zur Deckung des Bedarfs einer Division für ein ganzes Jahr hinreichcn. llcöerdieö wurden 1,6 Mill. Taels in Siwer- varren mit Beschlag belegt, so daß man statt der ursprünglich kür die Expedition veranschlagten Kosten von 50 Millionen bisher nur 11 Mill. Den rhatsächlich verbrauchte. Trotzdem betrug der Goldexport vom 1. Januar bis 81. August d. I. nicht weniger als 32 Mill. Den; ein Drittel dieser Summe ging nach China. Die diesjährigen Ernteauösichten sind im Allgemeinen günstige. Die ReiSernte wird auf 54,54 Millionen Koku (L 1,80 sil) geschätzt, oder auf ein Mehr von 14,3 Proc. über eine Durchschnittsernte. Die Cerealienernte wird auf 8,42 Mill. Koku geschätzt oder auf ein Mehr von 10,8 Proc. gegen eine Durchs ckrnttsernte. Auch die Frühlings-Coconernte von 1,356 Mill. Koku ist um 13,1 Proc. größer als die vorjährige Ernte im Betrage von 1,2 Mill. Koku. Zur Zeit werden mehrere industrielle Unternehmungen pro)ectirr, so eine Papierfabrik in Buppu auf der Insel Jesso mit einer Jahresproduktion im Werthe von ungefähr 300 000 Den, ferner eine Gurnmiwaarenfabrik in Tokio mit 300 000 Den Capital. Die letztere soll Ende dieses Jahres ihre Thätigkeit beginnen. Die in Osaka im Vorjahre eröffnete Gummiwaarrn- sabrik hat sehr gute Resultate aufznweiseu. Eine im Aufblühen begriffene Industrie ist die in Osaka betriebene Fabrikation von Zahn- und anderen Bürsten. Der Export dieser Artikel de- werthete sich 1899 auf ca. 290 000 Den, wovon 80 Proc. nach den Vereinigten Staaten gingen. In Nagoya haben amerikanische Händler für ca. 800 000 Den Fächer bestellt, obwohl die Preise in Folge höherer ArbciiSlöhne um ungefähr 20 Proc. gestiegen sind. Auch aus Spanien werden bedeutende Aufträge er wartet. Die japanischen Bierbrauereien producirten während dieses Jahres bereits mehr als 200 000 bl; sie vermögen der steigenden Nachträge kaum zu genügen, da sich besonders für den Truppenbedarf nach Nord-China ein beträchtlicher Ausfuhr- yandel entwickelt hat. Seit Beginn dieses Jahres iourden nicht weniger als 300 neue Bankuntcrnehmungen eröffnet, von denen die meisten freilich nur über ein kleines Capital verfügen. Die Gescnnmrxahl der Bankinstitute Japans beträgt gegen wärtig 2225. i Handel-? Mnseum.) OrE«, EchllttKrg seüschaft Ketle" 6—7 Proc. (5)4) r „Drufiche Levante-Linie" 8—10 (7); „Deutsche Ostafrika-Linie 8 Proc. (6); l „Flensburger Dampfer-Co." 10 Proc. (10); „Flensburger Dampfer-Gesellschaft von 1809" 10 Proc. (10); „Hafen-Dampf- schiffsahrtS-Gcsellschaft" 10 Proc. (10); „Hamdurg-Ämerilan. Packctfahrt Acticn Gesellschaft" 9—10 Proc. (8) ; „Hamburg- Südamerikanischc DampfschisffahrtS Gesellschaft" 12 Proc. (10); „Neue Norddeutsche Fluß-Dampfichiifiahrlü-Gescllschask'' 11 Proc. (11); „Norddeutscher Lloyd" 7)«—8 Proc. (7)4); „Ver. Biigsir- und FrachtswifffahrtS-Gesellschaft" 4—5 Proc. (6) ; „Rhederei-Actien Gesellschaft von 1896" 7—8 Proc. (8); „Hamburg Altonaer Ccntralbahn" 9 Proc. (9) ; „Hamburg Altonaer Centralbahn Genußscheine" 50 .// (50) ; „Straßen- Eisenbahn-Gesellschaft" 8—8)4 Proc. (8); „Berliner Handels Gesellschaft" 8 bis 0 Proc. (9'-i); „Breslauer DiScontobank" 5—6 Proc. (7)4); „Commerz- und DiSconto Bank" 6)4 Proc. (5) 4); „Dänische Lgndm. Hypotheken und Wcchselbank" 6 Proc. (6) ; „Darmstädter Baut" 6 Proc. (7) ; „Deutsche Bank" 10)4 bis 11 Proc. (11); „Deutsche RcichSbank" 11 Proc. (10,48); „Deutsche Ncbcrsceische Bank" 8 Pcoc. (8); „DiSconto Gesell schäft in Berlin" 9—10 Proc. (10); „Dresdner Bank" 7 bl» 8 Proc. (9); „Hyootheken-Bank" 8 Proc. (8); „Maklerbank", Vorzugsaktien, (I Proc. (6), Stammaclien 6 Proc. (6); „Natio- nalbank sür Deutschland^ 7)4 Proc. (8)4); „Oesterreichische Credit-Anstalt" 10 Proc. (11)4); „A. Schaaffhausen'scher Bank verein" 7 Proc. (8)^ „BereinSbant", 80 Proc. cingezahlt, 8 bis 8)4 Proc. (9)4); „Waaren-Credit-Anstalt in Hamburg" 7 Proc. (7) ; „Waarcn-Liquidations-Casse" 9 Proc. (8)4): „Wechsler bank in Hamburg" 5—5)4 Proc. (7)' „Mälzerri-Actien-Ge- sellschaft" 3—4 Proc. (2); „BergwerkS-Acticn-Gcsellschaft Con- solidation" 32—35 Proc. (25); „Gelsenkirchener BergwerkS- Gesellschasr" mindestens 12 Proc. (10)' „Hibernia-BcrawerkS- Gesellschaft" 15 Proc. (12) ; „Alftnsche Portland-Cement- Fabrik" 16—18 Proc. (25): „Anglo-Contincntale Guano-Werke" o—6 Proc. (5); „BrunSbütteler Land- und Ziegelei-Gesell schaft" 3 Proc. (5); „Cement-Fabrik Hemmoor? 8—10 Proc. (15); „Crusauer Kupfer- und Messing-Fabrik" 0 Proc. (0); „Eisenwerk vorm. Nagel L Kaemp" ca. 8 Proc. (10): „Gesell schaft für elektrische Unternehmungen" 7—8 Proc. (lO); „Ham burger Freihafen-Lagerhaus-Gesellschaft" 5 Proc. (5); „Han noversche Immobilien-Gesellschaft" 7 Proc. (7); „Hotcl-Actien- Gcsellschaft Hamburger Hof" 2 Proc. (4); „Internationales Restaurant vorm. Pfordte, Actien-Gesellschaft" 4 Proc. (4)4); „Norddeutsche Juteipinnerei und Weberei' 0 Proc. (4(4); „Skandinavische Jutespinnerci- und Weberei" 0 Proc. (0); „Neptun, Schiffswerft in Rostock" 8 Proc. (8); „Norddeutsche Lagerhaus-Gesellschaft" 0 Proc. (0); „Norddeutsche Zuckerraffi- ucrie (Frellstedt)" 7 Proc. (2) ; „Rositzer Zuckcrrasfincrie" 13 Procent (18); „Sagebiel's Etablissement" 3 Proc. (4); „Sprcngsroff-Actien-Gesellschaft Carbonit" 7)4 Procent (6<; „Strengsioff-Gesellschaft KoSmos" 5 Proc. (4); „Wandsbeker Lederfabrik, Actien-Gesellschaft, in Hamburg" — (0). *— Tabak undBierinBaycrn. Zwei wichtige Ge werbezweige, Tabak und Bier, und doch von welch verschieden artiger Entwickelung; bei dem einen Rückschritt, beim anderen kräftige Fortschritte. Die Zahl der bayerischen Tabakpflanzer betrug im Rechnungsjahre 1890 noch 15 603, 1899 nur mehr 7911, im erstgenannten Zeitraum waren 397 022 Ar mit Tabak bestanden, jetzt bloS 200 458 Ar. Die Tabakernte betrug dem nach 1890 7,8 Mill. Kilogramm, 1899 3,7 Mill., aber trotz der Preiöbesserung von 68,07 auf 79,18 F pro Doppcl-Centner war der 1899er Gesammtertrag mit 2,9 Mill. Mark doch weit geringer als der vcn 1890 mit 5,3 Mill. Mark. Em weit anderes Bild, welches doch zu erfreuen im Stande ist, bietet sich uns beim Artikel Bier. Die Bierproduction Bayerns betrug 1872 10,9 Millionen Hektoliter, 1891 14,5 und 1899 17,7 Mill. Dieses günstige Ergebniß wurde erzielt, obwobl der Zahl nach die Brauereien heruuteraingen; denn es waren vorhanden 1899: Privatbrauereien 404K (1891 4501), Actien-Brauereien 79 (65), Communäl-Brauereien 537 (564>, zusammen 46(>1 (5130), Weißbier-Brauereien 1452 (1556>, insgrsammt 6116 < 6636). Im Jahre 1891 waren mit der Biererzeuguna 11790 Brauer, 1899 nur 11 369 Brauer beschäftigt. Der Gesammtertrag aus der Besteuerung aber stieg von 30,8 auf 36 kc-clll. Mark. U -ii. Prag. 15. December. Vom internationalen Zuckermarkte. Die am Wochenbeginn vorgelegenen Schätzungen der europäischen Rübenproduction durch die Fabri ken und die gleichzeitig cmgetroffenen Nachrichten, daß Gumü die Cubaschätzung von Wille» L Gray mit 630 000 c bestätigt, Haven den vorherzusehenden Erfolg auf die Zuckerpreisc geübt und einen scharfen Rückgang berbeigcführt. Die Märkte ver blieben in dieser gedrückten Stimmung bis zum Wochenschluß. Am Sonnabend ist augenscheinlich von den Mlktheilungen Lickt's eine Beruhigung ausgcgangcn, deren Ursprung wohl in der Kritik zu finden ist, d,e Licht au den puvlicirtcn Ziffern der Colonialernten übt, für welche er nur ein Plus von 400 000 t iu Rechnung stellt. Nach den Licht scheu Zahlen ist die Situation des Artikels ourchaus gesund. Wohl wird die laufende Cam pagne 2—800 000 t größere Endvorräthe zurücklassen als ihre Vorgängerin, cs wird aber unter dem Drucke der flauen Stim mung vollständig übersehen, daß dies während des ganzen letzten Sommers als wünschenSwerth, ja sogar als nothwendig bezeichnet wurde. Mit Recht verweist Czarnikow in seinem Wochenberichte darauf, wie wesentlich sich die Lage der Zucker märkte geändert hat, seitdem bei Endvorräthen von 1 Mill. Tonnen Zucker im Sommer nur 9 z bewerthet worden ist. Ver brauch und Erzeugung sind so sehr gestiegen, daß eine höhere Vorrathsziffer durchaus im Verhältnisse steht. Der Verkehr auf den Terminmürkten hat namentlich in Deutschland durch die gesetzlichen Vorschriften ein vollständig anderes Aussehen cr- angt und endlich sind die Kosten der Zuckerproduktion von der allgemeinen Lohnbewegung und Theuerung sämmtlicher Hilss- toffe namentlich des Brennmaterials nicht unberührt geblieben. Inter Berücksichtigung aller dieser Umstünde darf man der Er wartung Raum geben, daß selbst die volle Bestätigung der nun mehr vorliegenden hohen Zahlen einen weitergehenden Pessi mismus der Zuckermärkte kaum rechtfertigen würde. Sollte aber bezüglich der Colonialcrnten da» vom Vorjahre bekannte Spiel sich wiederholen und die verfügbaren Ausfuhrmenoen der Colonien successivc immer kseiner eingestellt werden, dann müßte selbstverständlich Europa zur Deckung des Bedarfes der Vereinigten Staaten im Spätsommer wieder herangezoaen werden und damit zu höheren Zuckervreisen gelangen. Die amerikanischen Stock- haben in der letzten Woche 9000 t ab- enommen und betragen 60 000 gegen 210 000 resp. 87 000 t sack zugenommen. Derselbe beläuft sich auf 895 540 Sack in den Vorjahren. Der Hamburger Lagcrstqnd hat um 166 000 gegen 1194 000 Sack im Vorjahre. Die sichtbaren Vorräthr be tragen nach Licht 2 198 060 gegen 2 345 167 resp. 2 178 183 c in den Vorjahren. Die nunmehrige Europaschätzung Lickt's ver gleicht sich mit den vorangrgaugenen Betriebsjahren wie folgt: Deutschland . . 1950 000 Oesterreich . . 1075 000 Frankreich . . 11L5000 Rußland , » . 890000 Belgien . . » 340000 Holland ... 170000 andere Länder . 400000 LandwirthschaftlicheS. *— Ernteaussichtcu in Rumänien. Das kaiser licke Consulat in Galatz berichtet unter dem 7. d. M. Folgendes Das Wetter war im Novemoer schön und normal; der Stand der Felder ist befriedigend. In den letzten Tagen ist in der unteren Moldau, sowie in den südöstlichen Provinzen und in der Dobrudscha reichlich Regen gefallen. *— Saatenstano in Bulgarien. Das kaiserliche Consulat in Varna berichtet unter dem 8. d. M. Folgendes' Anhaltende Trockenheit und scharfe Westwinde in der ersten Hälfte des November wirkten im Varnaer Kreise hemmend am die rechtzeitige Bestellung der Accker, deren Saat jedoch bereits aufgcgangen ist und vorzüglich stehen soll. Schon der lang wierige Drusch der letzten Campagne harte die JnangriffnahM, der Feldarbeiten im Dobritscher Bezirk verzögert, dessen Snbaü- flüche für die Wintersaat hinter dem Vorjahre zurückblieb. Auch im Baltschiker Bezirk wurde nur die Hälfte des CulturbodenS, eilt. Der Kcr , her beackerte gig bezeichnet fe Mie No chumlarr und Vermischtes. Leipzig, IS. December. *— Zur Lage der vogtlä irdischen Stickerei- und W e i ß w a a r e n i n d u st r i c. Die von Theodor Mar tin herausacgcbene „Leipziger Monatschrift für Tertil-Jndu- strie" berichtet aus Plaueni. V. unter Anderem Folgendes: Wsr haben heute nicht viel Neues über den hiesigen Markt zu be richten; wie wir schon früher mittheilten, entwickelt sich dies , Jahr das Spitzcngcschäfr merklich langsamer, wenn auch für die nächste Zeit jetzt genügend Beschäftigung vorhanden ist. Von Amerika sind in den letzten Wochen verschiedene größere Aufträge gekommen, aber man hatte auf mehr gerechnet, cs iverden jetzt fortwährend neue Ncuster verlangt, so daß die Musterung gar nicht aufhört, ohne daß dementsprechende große OrdrcS gegeben werden. England hat dagegen seit einiger Zeit sehr gut bestellt, und auck von Frankreich kommen fortgesetzt ichöne Aufträge, worauf die Fabrikanten großen Werth legen, da die überseeischen Einkäufer ja doch meist in Paris sich über Spitzen informiren und sich von den dort verarbeiteten Genres beeinflussen lassen. Von Hamburg wurde für Südamerika, be sonders Brasilien, gekauft, allerdings zum Theil so billige Waäre gesucht, daß sie nicht unterzubringen war, auch für Ost- asien wurden wieder Muster verlangt. Erfreulicher Weise können wir betreffs Cambric und Maoapolamstickereien fort gesetzt von hier berichten, daß das Geschäft andauernd sehr flott ist, auch in den letzten Wochen waren neue gute Aufträge zu verzeichnen, so daß die Fabrikanten auf Monate hinaus voll be schäftigt sind und ordinäre Waare kaum anzufertigen ist. Ziemlich (till war dagegen nach den uns gewordenen Berichten das Geschäft in Confecnon. Zwar liegen größere Aufträge in >ftageii (Matrosen, Fichu, Bolcrofayon in Luft) vor, auch für Shawls war Nachfrage, wie für Rüschen, aber in Schurzen u. s. w. war es nicht sehr flott. Auch die Entwickelung des Gar dinengeschäfts geht noch recht langsam von Statten, besonder» wird von einzelnen Fabriken englischer Gardinen über den Eingang der Aufträge im Vergleich zur vorigen Saison sehr geklagt. Die Fabrikanten von gestickten, Spitzen- und Band gardinen wie Bettdecken scheinen dagegen gut beschäftigt zu sein, ivi« auch in Köperspachtel-Vitragen und Draperien daS Ge schäft zuftiod-nstellend ist. Auch in den Appkcturanstalten hat in den letzten Wochen die Arbeit wieder sehr zugenommen. 6. Vera, 18. December. Die Jute- und Teppich- Industrie, die im diesseitigen Bezirke ziemlich stark ver treten ist, hatte im Allgemeinen in den letzten Monaten nicht mit solchen schlechten Verhältnissen wie die Wollwaaren-Jndu- strie zu rechnen. Gegenwärtig hat die Teppichbranche gut zu ihun. Es wird nur im Allgemeinen über schlechte Preise g«klagt, indem in der erhiblichen Preisdifferenz, die zwischen den Rohmaterialien und dem fertigen Fabrikat besteht, rin großer Mißstand erblickt wird. Die Jute steht äußerst hoch im Preise und die Spinner, die großen Werke insbesondere, haben ihre Rechnung nut den Hohen Preisen nicht gefunden. Nach der gcgcnwärngen Situation zu uriheilen, dürfte zunächst an einen Preisrückgang nicht »u denken sein, vielmehr werden die Jute spinner parauf bedacht sein, die Preise festzuhalten, um den er hofften Gewinn zu erhalten. Wenn sich die Situation aber so entwickelt, dann dürfte eine Preissteigerung der Jute- und Leinenwaaren mit Sicherheit zu erwarten sein, zumal da sich dir Betriebskosten in ven letzten Jahren erheblich gesteigert haben. Ta» Exportgeschäft hat iu der Teppichbranch« vielfach nachgelassen, weil die Länder, die solche Artikel früher von Deutschland bezogen, jetzt selbst stark in Teppichen sabriciren lassen, indem sie diese Industrie durch hohe Zölle geschützt haben. WaS di« Ansicht der Teppich-Industriellen in Bezug aus Han delsverträge oder die neuen Zolltarife anbelauat, io besteht auch in der Jute- uiid Teppich-Industrie kein Zweifel darüber, daß unserer gesummten Industrie nur Handelsver träge von Nutzen sein können. Die von den Agrariern verlang ten Zolltarife würden zweifellos da» gesammte Ausland»- und Eickortgeschäft in Frage stellen und damit wäre zugleich ein ge fährlicher wirthschaftltcher Niedergang unserer gegenwärtig groß dastehenden gesammten Industrie in die Wege geleitet Und das zu verhüten, sollte die vornehmste Aufgabe der deutschen ReichSrcairrung sein. * Eisenach, 18. December. In Bezug auf die für das Eisenacher Oberland bestehenden und demnächst Gegenstand der Verhandlung im preußischen und weimarischen Landtage bilden den Eisenvahnvrojecte wird der „Berl. Börs.-Zta." das Folgende mitaetheilt: Wenn die preußische Regierung darauf besteht, daß die Lime Gerstungen-Vacha-Hünfeld über Eiben seid anstatt über Geisa geführt wird, so liegt dies in der Ab- iickt begründet, ein« Abkürzung der Strecke Berlin-Thüringen- Frankfurt a. M. herbeizuführen, wa» bei einer Führung der Linie über Geisa völlig ausgeschlossen ist. Den localen Jnter- ,»ssvr ds» weimarischen Staate» ist damit allerding» nicht Tarifwesex. Oberschlesisch-sächsischer Sohlenveri» 'ehr. Am 1. Januar 1901 tritt ein neuer Anhang l man chlesisch-sächsischen Gütertarif, enthaltend den Ausnahme- tarif für die Beförderung von Steinkohlen u. s. w. v»n Gtatio dcs-Directionsbczirks Kattowitz nach Stationen her säch- ich Nation Reicheaberg der mmige «fge- irmifler Zwickau Zwickau nrch Zwangsvergleich anfeehedei«: . .— Vchlxsrnnttp«« uuv Wa-zen- . Vrot-llhaia. * Leipzig, 19. December Ueber da» vermögen dB Kauf mannS Heinrich Dagobert Littmann, Inhaber» di modenartikel-, Tricoiagen- und Wäsckeaeschäft» unter Kauf!,au» Dorotheenpassaae, Heinrich Litrmann, in. das Concursvcrfahren eröffnet worden. I^7/l «8" 1852 857 i 831 667 - 821235 - 788 715 - 265 397 - 125 658 - 196 245 - zusammen . 5 950 000 5 518 048 4 982 001 4 881 774 t Das Ergebniß der Rohrernte schätzt er jetzt mit 2 850000 gegen 2 440 912 r im Vorjahre. In Deutschland betrug der Cours rückgana di» Freitag 35 dis 40 „Z, wovon heute 5—10 rück ¬ geholt wurden. Am inländischen Robzuckermarkt haben die Preise gleichfalls einen empfindlichen Rückschlag erfahren und stellt sich die Aussig-Notiz heute aus 24,55 Kr., also völlig 1 Kr. unter den Werth der Vorwoche Der Rückgang vollzog sich vier bei minimalen Umsätzen, da die Verkäufer nahezu gänzlich au» dem Markte getreten sind. In Mähren war oaS Geschäft zu Anfang der Woche recht lebhaft, da fick dortige Raffinerien mit Rücksicht auf di« gute Frage, der ihr Sandzuaer für Indien und Japan begegnet, reckt aufnahmefähig erwiesen. Gegen Wochenende ließ ,edoch die Nackfrage der dortigen Raffinerien merklich nach und schließen wir bei schwachem Geschäft mit 28,05 Kr. franco sämmtlicher mährischer Raffinerirstationen. Melasse ist im Preise zurückgegcmgen. ES hat den Anschein, als ov die Bemühungen der Grohbrenner behufs neuerlichen Zusammenschlusses der EinkaufSvereiniaung von Erfolg be gleitet waren. Momentan notirt Melasse 6,20 bis 6LO Kr. franco Fabrikstatton. Osmosewasser werthet unverändert circa 15)4 Heller. DaS englische Raffinadengcschäft hat in Folge des Preiseinbruches auf dem Beetmarit« eine plötzliche Unter brechung erfahren und liegt momentan vollständig darnieder. Hingegen hat sich das Sandzuckergeschäft mit Indien und Japan in den letzten Tagen ebenso umfangreich wie rentabel er- , ... wiesen,- da von dorther die Gebote trotz der gewichenen Roh- neu des Directionsbczirks Kattowi werthe kaum ermäßigt wurden. Nachdem mährische und unga- fischen Staat»eisenbahnen und naa, rische Provenienzen der Nackfrage für Indien und Japan nickt Südnorddeutschen Verbindungsbahn, in Kraft; der genügen konnten, wurden in den letzten Tagen bereit» First Tarif vom 1. Avril 1897 nebst Nachtrag l wird Marks Granulatcd, welche ca. 0 ck im Preise gefallen sind, über hoben. Der neue Tarif enthält für eme grüß« Hamburg nach diesen Relationen gehandelt. Schiuhnotizen von StationSverbindungen abgeänderte Frachtsätze, First Mark» Granulated lauten: 10 » 9 ck ready. 11 « Januar- Mäßigungen, »Heils mit geringfügigen " Marz. 11 r 2)4 ck Mai-August. Der Triester PilSmarkr schloß ist die zwischen Eaerfeld und Szerwii sich der flauen Tendenz an. Bei unbedeutendem Geschäfte no» , grübe neu in den Tarik aukgenommn
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