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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-20
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19001220017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900122001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900122001
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-12
- Tag1900-12-20
- Monat1900-12
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9980 Alexander Simon bei der Güterverwaltung Leipzig, Bayeri scher Bahnhof, in den Dienst der königl. sächs. Staatseisenbahnen trat. Wohl selten ist es einem Beamten vergönnt, auf eine so lange Dienstzeit zuriictzubliclen, und so sollte denn auch dieser Tag nicht ohne Feier verlaufen. Vormittags 9 Uhr erschien im Auftrage der königl. Generaldirection Herr Betriebs-Ober inspektor Winter, um dem Jubilar das von dem Könige ihm verliehene „Allgemeine Ehrenzeichen" für seine ersprießlichen Leistungen zu überreichen und gleichzeitig dir Wünsche der königl. Eisenbahndirection Leipzig I auszusprechen. Im Anschlüsse hieran wurde der Jubilar von seinem Chef, Herrn Güterver- walter Bähr, zugleich im Namen des gesammten Beamten- und Expeditions-Personals unter Ueberreichung sinniger, dem Alter des Jubilars angepaßter Geschenke, beglückwünscht, sichtlich gerührt von diesen Ehrungen dankte der Jubilar. Hierauf endete der schlichte, aber feierliche Act. — Die WeihnachtSbescheerung für die kleinen Pfleglinge des Leipziger Kinderkrankenhauses findet kommenden Sonnabend, den 22. December, Nachmittags "> Uhr statt. 'Die Gönner und «Gönnerinnen der segensreichen Anstalt sind, worauf auch an dieser Stelle hingewiesen sei, zu der Feier eingeladen. Etwa für die Bescherung noch zugedachtr Gaben an Geld oder sonstige Geschenke sind an eine der Vor st indSdamen einzusenden. — Eine Weihnachtsfeier für Kellner veran staltet der Christliche Verein junger Männer < iohannisplatz 3) morgen, Freitag, Nachts von 12 Uhr an. Jeder Gastwirthsgehtlfe ist dazu eingeladen; der Eintritt ist frei. Die Ansprache hat Herr 'Diakonus vr. JeremiaS freundlichst '."gesagt. * Leipzig Lmdenau, 19. December. Der Turnrath deS diesigen Männerturnvereins hat in seiner gestrigen Sitzung be- suilossen, die im Jahre 1885 von Herrn Ür. rueU. Ferdinand Goetz, dem Mitbegründer und langjährigen Vorsitzenden der Vereins, ins Leben gerufene „Friesen-Stiftung" fiF> die Vor- iurnerschaft „Ferdinand Goetz-Stiftung" zu be nennen. ff Mit der rechten Hand in eine im Gange befindliche Maschine gerieth gestern Nachmittag in einer ätherischen Oelfabrik der daselbst in Beschäftigung stehende 37 Jahre alte Vorarbeiter Hermann K., wobei demselben der Daumen abgetrennt wurde. Wegen starker Blutung mußte der Verletzte an Ort nnd Stelle mit einem Nothverbande versehen werden. — Eine schwere Verletzung der Nase wurde dem Markthelfer Emil W., welcher in einer Glaswaarenhandlung in Arbeit steht, von einem älteren Markthelfer desselben Geschäfts dadurch bei gebracht, daß ihm Letzterer aus geringfügigen Gründen einen Jaustschlag ins Gesicht versetzte. — Ein 16jähriger Laufbursche (Uis der Sophienstraße hatte das Unglück, beide Füße in - ohem Grade zu erfrieren. — Von ähnlichem Schicksal be troffen wurde ein 17jähriger Arbeiter aus Marsleben, indem er auf der Reise von Aschersleben nach Leipzig beide Hände erfror. — Von einem großen Hunde arg zugerichtet wurde die 10jährige Tochter eines Kaufmannes in Gohlis. Die er heblichen Bißwunden am Kopfe, welche das Kind davontrug, mußten zugenäht werden. — Die vorbezeichneten Personen fanden Aufnahme im Stadtkrankenhause. — Die Kunsthandlung von Hermann Bogel in der Goethe» straße hat auch für dieses WeihnachtSfest wieder tllustrirte Bost« tarten erscheinen lasten, die beim Publicum eine gute Aufnahme finden werden. Ter Bilderschmuck der einen Korte ist nach einer vortrefflichen R.idirung des verstorbenen Altmeisters Ludwig Richter hrrgestellr. * Grostzschocher-Windorf, 19. December. Die Christ- bescheerung hiesiger armer Schulkinder findet nächsten Freitag Nachmittag ^5 Uhr in der Aula statt. Wohl- thäter und Freunde der Schule sind dazu herzlichst eingeladen. * Taucha, 19. December. In einer in der „Leipziger Volks zeitung" enthaltenen Mittheilung aus unserem Orte war die Behauptung aufgestellt worden, daß bei der Christbe- scheerung für arme Kinder diejenigen Kinder bevor zugt würden, deren Väter im Militärvercin seien, während an dererseits Kinder aus zahlreich gesegneten Familien unberück sichtigt üliöben. Die Form der Mitthcilung mußte dabei zu der Annahme führen, daß es sich in solchen Fällen meist um die Kinder von Socialvemokraten handle. Dem gegenüber hat nun der hiesige „Christbescheerungs-Ausschuß", an besten Spitze Herr Bürgermeister Hett steht, eine Erklärung veröffentlicht, aus der hervorgeht, daß in 'den Jahren 1897 bis 1899 unter insge- fammt 166 bescherten Kindern nur 10 waren, deren Väter Mlitärvereins-Mitglieder, dagegen 17, deren Väter aus gesprochene Socialvemokraten sind. Der Ausschuß beklagt, daß durch solche Treibereien, wie das „Eingesandt" in der „Leipziger Volkszeitung", die Opferwilligkeit der Bewohner nur leidet, er klärt aber weiter, daß er sich dadurch nicht beeinflussen lassen, sondern nach wie vor die größte Sorgfalt bei Auswahl der Kinder walten lasten werde. — Borna, 18. December. Heute Vormittag 10 Uhr ver sammelten sich im Sitzungssaale der königl. Amtshauptmann schaft Borna die Herren Bürgermeister der 6 Städte mit mittlerer und kleiner Städteordnung, verabschiedeten sich von dem Herrn Amtshauptmann Ober-Regierungs rat h vr. Fraustadt und überreichten demselben hierbei eine kostbare Standuhr mit entsprechender Widmung. Hierauf vereinigten sich im Sitzungssaal« die Beamten der königl. Amts hauptmannschaft unter Führung des Herrn Bezirksaffestor Or. Ostermayer, sowie die Gendarmerie des Bezirks unter Führung des Herrn Obergendarm Nestler; die Ersteren überreichten ihrem scheidenden Herrn Amtshauptmann unter entsprechender An sprache seitens des Herrn BezirksastefforS ein Steh-Album, ent haltend ihre Photographien und die Photographie des amts- hauptMannschaftlichen Grundstücks, die Gendarmen aber unter einer Ansprache des Herrn Obergendarm Nestler ein Gruppen bild. Der Herr Amtshauptmann vr. Fraustadt dankte mit herzlichen Worten und verkündete hierbei zugleich, daß das königl. Ministerium des Innern dem Herrn Bezirkssetretär Langer hier bei dessen Uebertritt in den Ruhestand den Titel „Obersekretär" verliehen habe. Hiernach verabschiedeten sich auch die Herren Amtsstraßenmeister des Bezirks von dem Herrn Amtshauptmann und überreichten demselben ein sinniges Geschenk. (Born. Tgbl.) -tm- Lunzenau, 19. December. Noch immer schwebt über dem Mord geheimnißvolles Dunkel. Die Bewohnerschaft von Lunzenau und Umgegend wartet mit Sehnsucht von Tag za Tag auf Nachricht über die Entdeckung d«S Mörders, damit die in Furcht lebenden Frauen und Mädchen beruhigt werden. Gesteren wurde der 18jährige Schmiedegeselle H a h m a n n von hier, welcher bei dem Schmiedemeistrr Zschage in Arbeit steht, in Haft genommen. Derselbe hat mit der Ermordeten ein 'LiebeSverhältniß gehabt, welches aber von ihr gelöst wurde. Nun ließ der Schmiedemeister Zschage am Sonnabend eine Ziege schlachten, wobei Hahmann dem Fleischergesellen behilflich war. Als eine in der Schmiede wohnende Frau hinzukcrm und das todte Thier bedauerte, soll Hahmann gesagt haben: „Heute haben wir die Ziege geschlachtet und morgen kommt Hulda dran!" Die Ermordete wurde von vielen Leuten Hulda genannt. Diese unvorsichtige und unschickliche Redensart hat jedenfalls ein Scherz sein sollen. Hahmann schläft in der Wohnung seines Vaters und ist von diesem am «Sonntag Morgen ^8 Uhr ge weckt worden. Er ist ein braver Mensch, dem eine solche Schand- that nicht zugetraut wird. — Zum Mord bei Klein- Schl aisdorf meldet das „Chemnitzer Tageblatt" noch Folgendes: Wie uns zuverlässig mitgetheilk wird, ist der des Mordes des Milchmädchens Kohl in Schlaisdorf verdächtige Mann, der dem Briefträger Schlimper am Sonntag Morgen bei Lunzenau begegnet und durch eine blutbefleckte Hand aufgefallen ist, in der Person eines Zimmermannes ermittelt worden, der aus Rochsburg gekom men, wo er Anstriche mit rother Farbe hergestellt hat, von der die Hände noch Spuren getragen haben. Dieser Verdacht hat sich also erledigt. -tm- Chemnitz, 19. December. Die ehemalige Orts kran t e»c a s s e zu Kappel, die bei der Einverleibung mit der Chemnitzer Ortskrankencasse verschmolzen worden ist, kann ihren Verpflichtungen nicht nachkommen, weil sie in Zah lungsschwierigkeiten gerathen ist. Der ehemalige Vorsitzende der Caste erläßt jetzt ein Circular, in welchem den Gläubigern (Aerzten und Apothekern) 30 Procent geboten werden. Die noch laufenden Verbindlichkeiten betragen 5162,91 Mark, denen zur Deckung nur 1574,36 gegenüberstehen. Der Fehlbetrag soll dadurch entstanden sein, daß die Casse im letzten Jahre den Mitgliedern gegenüber abnorme Leistungen zu er füllen gehabt habe. * Zwickau, 19. December. Der hiesige Rath hat beschlossen, den Geburtstag des Kaisers am 27. Januar wieder festlich zu begehen. — Die königliche Kreishauptmannschaft Zwickau hat für den Amtsgerichts- und Stadtbezirk Zwickau den durchschnittlichen Tagelohn gewöhnlicher Arbeiter vom 1. Januar ab festgesetzt auf 2,10 c/i bez. 1,40 für erwachsene männliche und weibliche Arbeiter, sowie I, 10 bez. 0,90 für jugendliche männliche und weibliche Arbeiter. — Eine am 16. d. M. abgehaltene öffentliche Ver sammlung der Maurer undZimmerer Hierselbst hat für das nächste Jahr als Forderung 40 H Stundenlohn und zehn stündige Arbeitszeit aufgestellt. Eine Commission wurde ge wählt, die mit den Meistern verhandeln soll. — Als Thäter des Scheunenbrandes beim Rittergut Neuschönfels ist der 27 Jahre alte Dienstknecht Wilhelm Schenk aus Treuen er mittelt und verhaftet worden. Er hatte auf dem Rittergut ge dient, am 17. d. M. hier in einer Weinkneipe die Tags-Milch einnahme seines Herrn, gegen 100 c//, verthan und deshalb be hauptet, daß er beraubt worden sei. Nachts zündete er noch die Scheune an. . f Plaue», 19. December. Der Verein für Ausbil dung begabter Knaben hier, dessen Vorsitzender Herr Schulrath a. D. Seltmann hier ist, hat in C:r Zeit seines 25jährigen Bestehens über 29 000 auf die Ausbildung be gabter Knaben verwandt. Gleichwohl besitzt der Verein noch einen Cassenbestand von nahezu 5000 — Dresden, 19. December. Der König besichtigte heut« Mittag das neue Fernheiz- und ElektricitätSwerk an der Pack- hofsträße. — PrinzGeorg empfing heute Mittag im Palais auf der Zinzenborfstraße den Leutnant zur See v. Wölf. — Prinzessin Mathilde wohnte heute Nachmittag, von der Hofdame Freiin von Gaertner begleitet, den Christbe- scheerungen der Kinderbewahranstalt auf der Lößnitzstraße und des Elisabethen-Vereins bei. — PringJriedrichAugust folgte gestern, vom Hofmarschall v- Tümplkng begleitet, einer Einladung des Majors z. D. Frhrn. v. Spörcken zur Jagd auf Berbisvorfer Revier. — Die Frau Prinzessin Friedrich August wohnte gestern Nachmittag einer Sitzung im Lehre rinnenheim bei. Heute besuchte dieselbe, von der Palastdame Freifrau v. Fritsch begleitet, die Weihnachtsbescheerungen der Kinderbewahranstalten auf der Reitbahnstraße nnd dem Weißen Hirsch. — Der König hat genehmig!, daß der Ministerin! director im Mini terium des Cultus und öffentlichen Unterrichts Geheimer Rath Or. jur. Waentia den von dem deutschen Kaiser ihm verliehenen Königlich Preußischen Kronenorden II. Elaste mit dem Stern annehme und anlege. — Der König hat genehmigt, daß der in Sachsen staaisangehörige Hofphoto graph Albert Meyer in Berlin den ihm verliehenen Königlich Serbischen St. Sadaorden IV. Elaste annehme und trage. — Der König hat den Briefträgern Beckert in Chemnitz, Döllingin Plauen (Vogtl.) und Rockstroh in Reichenbach (Vogt!.), sowie dem Postschaffner Nagler in Chemnitz das Allgemein« Ehrenzeichen verliehen. L Dresden, 19. December. Der Namenstag de> Kaisers Nicolaus II. von Rußland wurde heute Vormittag in der hiesigen kaiserlich russischen GesandtschaftSkirche in Anwesenheit des Gesandtschaftspersonals mit einem Fest- gotteSdienste, bestehend aus Messe und Tedeum, feierlich be gangen. — DaS große Ballfest im Centralthrater, das am 15. Februar seitens der hiesigen Kun st genossen schäft arrangirt wird, soll sich in dem Rahmen einer großen Künstler-Redoute abspielen. Ein kurzes Festspiel, aus dem sich dann ein origineller Festzug entwickelt, soll das Fest rinleiten. Dem Festspiel und dem Festzug liegt die Idee des Einzuges deS neuen Jahrhunderts in Dresden zu Grunde. Auch die Mitglieder der hiesigen Bühnengenossenschaft werben sich an dem Feste vollzählich betheiligen. Vergmigunsseu. — Aus dem Bureau des Stadttheaters. Jin Neuen Theater wird am heutigen Donnerstag das Lustspiel „Dir Autoritär" von Hans L'Arronge zum ersten Male wiederholt. Den Abend er» öffnet Fulda'- Einactrr „Unter vier Augen". — Im Allen Theater wird heute die Operette „Die Puppe" gegeben. — Morgen Freitag geht im Neuen Theater „Das Nhetngold" im Alten Theater Sudermann's Schauspiel „Johanni-fruer" in Scene. — Für den Sonnabend ist im Neuen Theater die Operette „Die Geisba" ongesrht. Im Alten Theater findet al» Bor» stellung für Len Leipziger Arbeiterverein eine Aufführung von „Wilhelm Teil" statt. Da der Arbeiterverein über sümmtliche Plätze verfügt, wird für diese Borstellung die Casse nicht geöffnet. — Für die WeihnachtSfeiertage ist das Repertoire wie folgt entworfen: Im Neuen Theater gelangen am ersten Feiertage dlr beiden Opern „Hänsel und Gretel" und „Barbier von Sevilla", um v Udr beginnend, zur Aufführung. Am zweiten Feiertage wird, um Uhr beginnend, „Lohrngrtn" bei auf gehobenem Abonnement in Scene gehen. Der Billetverkauf zu dieser Vorstellung beginnt Sonntag, den 23. December, von VjH—3 Uhr an der Tagescasse des Neuen Theaters (mit Aufgeld von 30 pro Billet; den Abonnenten wird daS BorkauiSrecht nach Maßgabe der vorhandenen Plätze bis Sonnabend, den L2. December, Nachmittags 3 Uhr gewahrt und können dieselben die B'lletS gegen Vorzeigung des letzten AbonnementSumschlagS heuteDonnerstag, den 20., morgen Freitag, den 21., und am Sonnabend, den 22. December, von 10—3 Uhr in Empfang nel men. DonnerStag, den dritten Feiertag, wird im Neuen Theater „Carmen" gegeben. — Im Alten Theater wird an allen Nachmittagen 3 Uhr zu er mäßigten Preisen das Märchen „Sneewittchen'^ wiederholt. Am ersten und zweiten Feiertage Abends 7 Uhr geht Otto Crnsl's neue- Lustspiel„Flachsmann alsErzieher"in Scene, amDonnerStag „Johannisfeuer". — Das Carolatheater bringt am ersten Weihnachtefeiertagr in neuer Einstudirung die Operette „Ttrofls- Girofla", am zweiten „Die Fledermaus", am Donnerstag „Dir Puppe." Sitzung -er Stadtverordneten. * Leipzig, 19. December. Den Vorsitz führt der Vorsteher, Herr Bankier Mayer. Am Rathstische anwesend die Herren Oberbürgermeister Justizrath Vr. Tröndlin, Bürgermeister Or. Dittrich, Äadträthe Esche, Or. Schanz, Lampe, Büttner, Pohlenz, Kohlmann, Franze, Lr. Schmid, Dürr, Scharcnberg, Ramdohr. Der erste Punct des Tagesordnung betraf die Haupt - rechnung der Stadt Leipzig auf das Jahr 1899 mit den hiermit im Zusammenhänge stehenden Rechnungen über o. den Verwaltungsaufwand des Stadtsteueramtes, st. die Sportelcasse des Krankenversicherungsamtes, v. die städtische Grundsteuer, 6. die städtische Grunderwerbssteuer, o. die Hunde steuer, I. die Casse des Baupolizeiamtes, sowie x. die Abrech nungen zu Conto 8, 9, 10, 30, 32 und 38. Die Hauptrechnung nebst Anhängen und einigen Special rechnungen wurden richtig gesprochen. Als Beitrag an die Ortskrankencasse wurde die Summe von 20 000 cstl für 1900 nachverwilligt. Zu der Vorlage wegen Mitbenutzung der Turn halle des Allgemeinen Turnvereins in Linde nau durch dir Schüler der an der Friesenstraße zu erbauenden Bezirksschule gegen einen jährlichen Miethzins von 1100 (einschließlich Beleuchtung, Heizung, Reinigung und Bedienung) und einer jährlichen Vergütung von 75 sowie Ausführung verschiedener Herstellungen in jener Turnhalle mit einem Gesammtaufwande von 4662 aus Ersparnissen des Schulneubaucontos, beantragten die Ausschüsse: 1) von den Kosten für Herstellung einer Rollwand 500 zu streichen, 2) im klebrigen die Vorlage zu genehmigen unter der Bedingung, daß zwischen dem südöstlichen Giebel der Schule und dem Theile des Platzes, welcher verkauft werden soll, noch ein Arealstreifen von einer Breite von 26s^ Meter beim Schul grundstücke verbleibt. Die Anträge wurden debattelos angenommen. Die Einrichtung eines Koch- und Haushal- tungscursus an der Fortbildungsschule für Mädchen unter Nachverwilligung von 7874,50 für bau liche Veränderungen, 3555,50 für Mobiliar- und Geräthe- einrichtung und 3750 cSt als Betriebszuschüsse für daS Jahr 1901 antheilig (d. i. 5000 für das Schuljahr) bean tragen die Ausschüsse zu genehmigen. In der Debatte hob Herr Director Pache hervor, daß die Curse für Kochen und Plätten nicht berufsmäßige Köchinnen und Pläterinnen heranziehen sollen, sondern künftige Haus frauen. Dazu würde aber eine Haushaltungsschule geeigneter sein, als die jetzt geplanten Curse. Diese bedürfen deshalb der Ergänzung, und er beantrage, daß auch ein Unterricht in der Haushaltungslehre und in weiblichen Handarbeiten ertheilt werden möge. Er bitte um Annahme dieser Anträge, denn damit würde der Sache selbst ein guter Dienst erwiesen. Herr Kanzleirach Jähne befürchtete, daß durch die An nahme der Anträge des Vorredners rin zu weitgehender Unter richt geschaffen würde. Herr Lange: Auch er habe in den Ausschüssen gegen dir Vorlage gestimmt, weil ihm schien, daß zu wenig Gewicht auf die praktische Seite gelegt würde. Er werde aber heute für die Vorlage stimmen, weil er glaube, daß man von selbst zu einem praktischen Unterricht noch gelangen werde. Herr Bürgermeister Ör. Dittrich glaubte, daß die Be fürchtungen, welche an die Rathsvorlage geknüpft würden, unbe gründet seien. Die Vorlage sei von dem Gesichtspunkte aus ge dacht, wirthschaftliche Tüchtigkeit zu erzielen. Sollten sich Mängel Herausstellen, so würde man mit neuen Anträgen kommen. Herr Böhme meinte, daß es genügend wäre, wenn man sich auf die RathSvorlage beschränke. Man solle doch an diesen Unterricht nicht gar zu hohe Ansprüche stellen. Es hänge doch nicht das Wohl und Wehe der künftigen Hausfrauen davon ab, denn sonst müßten Einem ja alle Mädchen leid thun, die keinen modernen Haushaltungsunterricht genossen haben. Bei der Abstimmung wurden die Ausschußanträgc ein stimmig, der Antrag Pache gegen 5 Stimmen angenommen. Zur Einrichtung von Gasglühlichtbeleuchtung im Gebäude der I. Realschule wurden 944,51 verwilligt. Zum Verkauf eines an der Ecke der Hohmann- und Bitterfelder Straße gelegenen Areals der städtischen Parcelle Nr. 2742 in der Petzscher Mark mit etwa 2600 Quadratmeter Flächengehalt zum Preise von 22 cF für das Quadratmeter ertheilte das Collegium Zustimmung. Die Vorlage wegen Einbau von Läden im Erd geschoß der Georgenhalle mit einem Kostenaufwande von 29 000 cA fand Genehmigung. Zur Einführung der Wasserleitung in die Etsen- bahnstraße in L.-Connewitz von der Bornaischen bis zur Zwenkauer Straße und in die Zwenkauer Straße von der Pfeffinger bis zur Eisenbahnstraße wurden 2338 o-l bezw. 1483 verwilligt. Es folgte eine nichtöffentliche Sitzung. — Die nächste Sitzung findet Freitag, den 28. December, statt. Neue Funde von Niesenmeteoriten. Von den vielen Tausenden der Besucher der Pariser Weltaus stellung sind die Wenigsten auf eine große Seltenheit aufmerksam geworben, die im sinländischen Pavillon zur Ausstellung gelangt war. Kein Erzeugniß der Erde, sondern ein vom Himmel ge fallencr Stein, ein Meteorit, und zwar der größte bisher bekannte, befand sich hier, der am 12. März 1899, Abends AlO Uhr, in der Bucht von Borgo nahe Bjurbölc in Finland niedergestürzt ist. Das Meteor hatte zunächst die Erscheinung eines prachtvollen Feuerballes geboten, welcher den ganzen Himmel, soweit er in der Umgebung des baltischen Meeres, sn Kurland, Livland, Estland und Finland beobachtet worden war, mit bläulichem Lichte so intensiv beleuchtete, daß zahlreiche in ihren Wohnungen befindliche Per sonen auf die Naturerscheinung aufmerksam wurden. Tie niedergefallene Maste wäre silr die Wissenschaft verloren gegangen, wenn nicht ganz ungewöhnliche günstige Umstünde obge waltet hätten. Zwei Tage nach dem Falle hatte sich beim Director der Sternwarte Helsingfors, Professor Donner, ein Bauer von Bjurböle, eine Meile von Borgo, melden lasten und dann berichtet, daß er am 12. März Abends in Folge eines starken Scheines und einer sich daran anschließenden sehr heftigen Detonation, einer starken Kanonade ähnlich, erwacht sei. Als er sich hinausbegeben hatte, um die Ursache dieser Seltsamkeit festzustellen war nichts zu entdecken gewesen, doch am folgenden Morgen hatte er im Eise etwa 20 Meter vom Meeresstrande ein Loch von 3 Meter Durchmesser und in Vesten Umgebung große Eisstüctc und aus dem Boden ge spritzte Thonmasten bemerkt. Die darauf schleunigst angcstellten Untersuchungen der geologischen Commission zu Helsingfors hatten unzweifelhaft ergeben, daß bei der Dicke des Eises von 70 Centi- meler nur ein sehr schwerer, mit großer Heftigkeit herabstürzender Körper mit einem Schlage die Leffnung bewirken könne, und bald versicherte man sich auch, daß das Meteor zugänglich und bis zu einer Tiefe von 6 Metern in den unterliegenden, wasserhaltigen Thonboven sich eingegraben hatte. Die beschwerliche Arbeit des Hebens, die den Bau eines kost spieligen Grundschachtcs erforderlich machte, war schließlich noch durch einen heftigen Seewind unterbrochen worden, der das Wasser so sehr zum Steigen brachte, daß der Caisson, der schon fast doll ständig dicht gemacht war, überschwemmt wurde. Endlich glückte die Hebung des Schatzes, und Taucher bargen dann noch die zahlreichen kleinen Stücke, von denen viele mehrere Meter oberhalb der Haupt maste stecken geblieben waren. Ter größte Theil des Meteors war beim Eindringen in den thonigen Boden in Tausende von kleinen Stücken zersprungen, derer Kanten ver Weichheit der Maste wegen sich häufig abgerundet Haden, weshalb es unmöglich gewesen ist, durch Zusammenfügen derselben die ursprüngliche Form des Meteorsteines wieder herzustellen. Das Gewicht des ganzen Steines betrug 340 Kilogramm, jetzt nach dem Trockenwerden immer noch 325 Kilogramm. Da die Maste jedoch sehr lose ist, kann man annehmen, daß dieselbe ursprünglich größer gewesen ist, als das Gewicht jetzt angiebt. Zehn bis zwanzig Stück sind von bedeutendem Umfange, das größte ist 0,5 Meter lang und wiegt 83 Kilogramm, ein anderes 22 Kilogramm. Dir Stücke bestehen aus einer grauen, dulkanifchen Maste, in der glatte, rund liche Körner und Partikelchen von Olivin, meiner Varietät des Chrysoliths, und Theilchen von Eisenvitriol enthalten ist. Viele Stücke sind auch mit einer glasartigen, einig» Millimeter dicken Kruste bedeckt, als bekanntes Srgebniß der oberflächlichen Schmelzung, die das Meteor beim Durchgang« durch die Erd atmosphäre und die damit verbundene starke Wärmeentwickelung zu bestehen hatte. Der intensive Glanz, der beim Fallen von diesem Riesenmeteorit ausging, ist erklärt durch die bedeutende Maste Magnesium, die in den Metallen des Meteors enthalten ist. Ter große Effect, den der Fall des Steins in das bis hervorritf, beruhte sowohl auf der Pe- waltsamkeit des Stoßes, wir auf der Dampfbildun, bei der Plötz lichen Abkühlung. Diese Umstände erklären auch di» Zersplitterung in unzählige Stücke, welcher Vorgang schon während dek Ein dringen» in den Lehmboden stattgefunden haben muß, da dir Stücke den von dem Meteor gebildeten Canal zur Hälfte seiner Höhe VlI. Meihnachtsverkaief ist von tonangebender Bedeutung und bietet beispiellos vortheilhafte Qualitäten in seidene« und »voll. Kleiderstoffen, Leinen- und Banmwollwaaren, AuSsteuerartikeln, Gardinen, Teppichen, Tischdecke«, Tchlafdecken, Kiffen, Tapifseriewaaren, Damen«, Herren- und Kinderwäfche, Trieotagen, Strümpfen, Handschuhen, seid. Tücher«, Herren- und Damen-Cravatten «. f. w., sowie in Ismo- «ml jWmmileeümi Glänzend sortirte, unübertroffene Schürzen-Abtheilung. porrrllan I?» 2» AÄÜI Majolika Hro88« ^«88t«IIaNK Nv8 8sv8«liri»tvl» Itu»8tK»HrvrIi»v8 in» uroslvruvi» 8tU. WeiiedtiiWlMpei' Üir tzltzlrtri8eli68 Igelit io MWiiix, Küpser unö 8edüüväeekeii /inisetigung nsvd eigenen knalleten. füllten. Cs al« «iu Ganz Der Metel gefundenen S deutendste vo größter derart der am 6. Iu war, aber nc Grande do § 12. 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